Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Der chaotische Hauptfaden

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Bauteiltöter
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Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von Bauteiltöter »

Guten Abend werte Frickler,

wie bereits vor 3 Wochen im "Ärgernis der Woche" vermerkt (http://www.fingers-welt.de/phpBB/viewto ... 875#p86527) hat sich mein Agilent-Oszi entschieden am spontanen E0lektroneninfarkt zu verrecken.
Ich zitiere mich einfach mal selber:
Letztes Mal ganz normal benutzt, heute eingeschaltet und nix tut mehr. Der Bildschirm flackert einmal weiß, dann fangen die LEDs auf dem Frontpanel an zu blinken, das wars.
Der hyperaktive Austrialier hat mit seinem Agilent 3000X ($12.000 magic smoke) das gleiche erlebt, ab 1:53 blinken bei seinem die LEDs ähnlich wie jetzt bei meinem. Ich hab natürlich gehofft, das nur das NT oder einer der DCDC-Wandler den Geist aufgegeben haben, also direkt man aufgemacht. Natürlich alle Spannungen da und nichts auffälliges auf dem Board gesehen, keine geplatzten Elkos oder so. (Geht auch gar nicht, zumindest auf dem system board).
Heute habe ich mal angefangen das ganze etwas genauer zu Betrachten.
Das Board ist wohl das beeindruckenste was ich bis jetzt gesehen habe, dazu mal ein paar Stichpunkte:
  • drölf Lagen
  • mindestens 8 ASICs
  • 18!!! Spannungsregler
Das ganze Teil eignet sich auch super als Musterboard für alle bekannten Halbleiterhersteller, sie sind alle vertreten: Linear technology, Analog Devices, ST Microelectronics, Maxim... Also an der Bauteilqualität haben sie nicht gespart.
Der neuste Datecode den ich gefunden habe war 4609, das Board ist also vermutlich anfang 2010 gebaut worden.
Ich habe bis jetzt einmal alle auf Anhieb sichtbaren Spannungsregler gemessen, bis jetzt ist mir (natürlich :|) keine fehlende Spannung aufgefallen. Erst danach bin ich das Board mal komplett durchgegangen und habe die Datenblätter aller großen Teile gesucht und beschriftet, jetzt werde ich noch einmal systematisch alle Regler durchmessen. Doch mein Gefühl sagt mir, dass es so einfach nicht sein wird :|
Hier erstmal die beschrifteten Bilder von Vor- und Rückseite:
Bild
Bild

Das Netzteil selber ist ganz simpel gestrickt, die Ausgangsspannung beträgt 15V, alles andere wird auf dem Mainboard gemacht. Dementsprechend nackig sieht das Board aus:
Bild

Ich habe die Befürchtung, dass das ganze jedoch ein Softwareproblem ist. Vor einiger Zeit habe ich einen neuen USB-Stick an das Oszi angeschlossen, darauf hin hat es 30 Gedenksekunden eingelegt. Von meinem alten UNI-T kannte ich das schon, doch das war das erste mal, dass das Agilent ärger gemacht hat... ich habe ihm einge Zeit gegeben und dann den Stick gezogen, anschließend ließ es sich wieder normal bedienen. Den Stick, den ich sonst immer benutze, hat es auch gefressen.
Ich habe leider keine AHnung ob dass das letzte Mal war das ich das Oszi bedient habe, da war eine längere Pause zwischen. Möglich ist es aber schon. Spräche nicht gerade für die Firmwarequalität wenn es sich davon hat abschießen lassen... jedoch macht der Stick auch manchmal Probleme am Rechner, vielleicht hat der auch nen Schaden und jetzt hat z.B. eine Sicherung auf der 5V-Schiene geschossen? [Das kommt mir jetzt hier gerade beim Schreiben, daher habe ich das noch nicht weiter geprüft.] Wenn es wirklich ein Softwarefehler ist oder Hardwaremäßig zerschossene FLASH/ROM-Bausteine kann ich die Investition wohl abschreiben...

Habt ihr noch Tipps und Tricks wie ihr weiter vorgehen würdet? Abgesehen vom Spannungsregler messen (von denen gibts ja genug...). Leider habe ich kein zweitoszi um mir Signale anzugucken, ich könnte das ganze aber mit zum Treffen schleppen und wir werfen da mal ein paar mehr Augen drauf.
Konrad
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von Konrad »

besorg dir das Service Manual (USA Kontakte, ggf. $$$).
Das Board finde ich aber nicht so spannend, da kommt selbst ein das 2000er Riogl ran. Richtig interessant sind die Oszis mit höheren Sampleraten ;)
Was hast für die Kiste gezahlt? Ggf. würde ich den einfachsten Weg gehen... Hatte auch mal so ne Geschichte hier.
robert_

Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von robert_ »

Mach dir keine zu großen Hoffnungen bzgl. des Servicemanuals.
Um die 2000er waren Schaltpläne bei Agilent (und bei Tek schon lange davor) längst nicht mehr enthalten, und die Serviceinfos gehen selten weit über "replace main board" hinaus.
Gernstel
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von Gernstel »

Naja, offenbar liegt der Defekt in einem Bereich vor, der die CPU erwischt, bevor das Benutzerinterface geladen und Ergebnisse eines Selbsttests angezeigt werden können.

Schon das 'OFFICIAL RESPONSE FROM AGILENT' im von Dir verlinkten YT-Video gelesen? Möglicherweise leidet Dein Gerät unter dem gleichen Fehler bzw. zumindest an gleicher Stelle verortbarem Fehler und ist damit ein Fall für einen kostenlosen, wenn auch vermutlich umständlichen Komponententausch beim Hersteller.
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Bauteiltöter
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von Bauteiltöter »

Das Service Manual habe ich bereits, das ist wertlos. Da sind 2 oder 3 Messpunkte auf dem Board angegeben, wenn die ok sind, soll man das system board tauschen.
Konrad hat geschrieben:besorg dir das Service Manual (USA Kontakte, ggf. $$$).
Das Board finde ich aber nicht so spannend, da kommt selbst ein das 2000er Riogl ran. Richtig interessant sind die Oszis mit höheren Sampleraten ;)
Was hast für die Kiste gezahlt? Ggf. würde ich den einfachsten Weg gehen... Hatte auch mal so ne Geschichte hier.
Was die Komplexiblität angeht: Sagen wir so, es ist das komplexeste Board, was ich in den Händen gehalten hab. Wenn ich mir hier die BIlder ansehe: http://www.eevblog.com/forum/testgear/r ... rsion-2-0/ dann steckt da doch weit weniger Aufwand hinter. Ist aber auch irrelephant.

Gezahlt habe ich für das Teil einige (Ausbildungs)montatslöhne, einfach in die Tonne ist also nicht.
Naja, offenbar liegt der Defekt in einem Bereich vor, der die CPU erwischt, bevor das Benutzerinterface geladen und Ergebnisse eines Selbsttests angezeigt werden können.
Jop, das schränkt die Auswahl schonmal auf 12 Spannungsregler, ein ASIC und ein FPGA ein - denke ich. Ich hoffe einfach mal, das die Firmwareentwickler bei Agilent so schlau waren und sich auch von toten oder verrückten Sample-ASICs nicht alles zerschießen zu lassen.
Schon das 'OFFICIAL RESPONSE FROM AGILENT' im von Dir verlinkten YT-Video gelesen? Möglicherweise leidet Dein Gerät unter dem gleichen Fehler bzw. zumindest an gleicher Stelle verortbarem Fehler und ist damit ein Fall für einen kostenlosen, wenn auch vermutlich umständlichen Komponententausch beim Hersteller.
Ja, die hab ich gelesen. Halte ich aber für unwahrscheinlich, ich habe das Video verlinkt weil das Blinken identisch ist. Aber ich habe ein ziemlich anderes Model, das war eins der 3000X-Serie, ich hab eins der 7000er Serie. Meins hat z.B. gar kein LAN/VGA-Modul, das ist direkt auf dem Board implementiert. Allerdings gibt es natürlich den Hinweis, das wirklich der Hauptprozessor nicht bootet - dafür gibts aber 1001 Erklärungen von kaputten Spannungsebenen bis zum Softwareschaden.

Das Oszi ist von 2009 oder 2010 und wurde von mir privat gebraucht gekauft, mit kostenlosem Komponententausch ist also nichts. Und bezahlen kann ich den Tausch auch nicht, das kommt vermutlich mindestens genau so teuer wie ein anderes Gerät von Ebay. (http://www.ebay.de/itm/Keysight-Used-MS ... 27fe0ba756)
Gernstel
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von Gernstel »

D.h., statt einer dedizierten CPU für Datenübernahme und -visualisierung, Benutzerinteraktion usw. gibt es überhaupt nur ASIC und FPGA? Das ist bitter. Gibt es eine standardisierte Reset-Prozedur? Evtl. mit Entfernen der Speicherschutzbatterie? Das würde ich zuerst ausprobieren. Dann den Bereich zwischen USB-Host und Displaytreiber bevorzugt in Augenschein nehmen. Dazwischen vielleicht noch Stromaufnahme und Eigenschaften des verdächtigen USB-Mediums prüfen (und das Ding ggf. auch gleich entsorgen).
Toi-toi-toi!
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Bauteiltöter
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von Bauteiltöter »

Genau, die Kiste hat keinen dedizierten Prozessor. Das liegt auch daran, dass so extrem viel in Hardware gemacht wird - die ASICs zeichnen die Linien direkt in den Bildschirmspeicher, die Hardware kombiniert das alles. Die Protokolldekoder (I2C, SPI, UART, MIL-STD-1553, CAN, LIN...), die Maskentrigger, das ist eh alles Hardware. Sonst bekommen die die 6-stelligen Waveformupdates pro Sekunde nicht hin.

Reset-Prozeduren u.s.w. habe ich noch nicht gefunden, das Service-Manual ist eine große Enttäuschung.
Im Abschnitt "troubleshooting" gibts eigentlich nur einen Absatz der Interessant ist, ich bin mal so frei und zitiere das:
To check the 7000 Series system board
1 Remove the handle, tilt legs, and cabinet.
2 Check that all cable connections are securely connected from the system board to:
  • Power supply
  • Keyboard (7000 Series only)
  • Display (7000 Series only)
  • Inverter board (7000 Series only)
  • Fan
3 Verify the voltages at the system board test points listed in the table below. Refer to Figure 12 on page 75 and Figure 13 on page 76 to locate the test points.
Output from regulator:
L3204 3.3 (+- 0.1) U3202
L3201 5.0 (+- 0.1) U3202
L3301 1.5 (+- 0.1) U3300
L3302 -5.2 (+- 0.1) U3301

4 If the voltage at test point L3301 and/or L3302 is not within the specified range, replace the system board.
5 If the voltage at test point L3204 and/or L3201 is not correct:
  • Disconnect J2730 from the system board and measure
    pins 1 and 2 on the system board connector. This is
    the voltage to the display, and it should be 3.3V. If it is
    not, replace the system board. If the voltage is correct,
    replace the display.
  • Disconnect J2750 from the system board and measure
    pins 1, 2, and 3. This is the voltage to the inverter, and
    it should be 12.4 V. If it
    is not, replace the system
    board. If the voltage is correct, replace the display.
6 If all cables are properly connected and none of the
previous tests confirm a failure on another assembly,
replace the system board
Ehrlich gesagt habe ich mir deutlich mehr von Agilent erhofft als das. Kein Wort zu Resets, kein Wort zur Bedeutung der beiden LEDs auf den Board, nichts.
Ich weiß nicht genau welcher Bereich von der Batterie versorgt wird, auf jedenfall ist dann die Kalibrierung weg - und ich habe keine AHnung wie schief das Teil dann misst. Das wäre aber wohl das kleinste Problem, da könnte ich in 3 Monaten auch mit in die Uni schleifen und da vergleichsmessungen machen. Habe mich trotzdem nochnciht getraut die Batterie einfach mal auszulöten.

So, ich mess mal weiter und mach dann ein Update.
Konrad
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von Konrad »

robert_ hat geschrieben:Mach dir keine zu großen Hoffnungen bzgl. des Servicemanuals.
Um die 2000er waren Schaltpläne bei Agilent (und bei Tek schon lange davor) längst nicht mehr enthalten, und die Serviceinfos gehen selten weit über "replace main board" hinaus.
das ist Quatsch. Es gibt zu allen professionellen Messgeräten Servicemanuals mit kompletten Schaltplänen, Schemata und Fehlersuchbäumen. Wo die Dinger an die Grenze stoßen ist Software, zu deren Architektur steht i.d.R. nicht so viel drin und bei hoher FPGA/ASIC Dichte, bei dem Wissen das hier zu dem Board vorliegt hilft es aber definitiv erstmal weiter.
Die Dokumente bekommt man halt nicht grad hinterhergeworfen, wie man es vielleicht schafft hab ich ja geschrieben.
Bauteiltöter hat geschrieben:Das Service Manual habe ich bereits, das ist wertlos. Da sind 2 oder 3 Messpunkte auf dem Board angegeben, wenn die ok sind, soll man das system board tauschen.
Du hast nur ein Board Level Manual, es gibt aber noch das Komponenten Level Service Manual.
Bauteiltöter hat geschrieben: Was die Komplexiblität angeht: Sagen wir so, es ist das komplexeste Board, was ich in den Händen gehalten hab. Wenn ich mir hier die BIlder ansehe: http://www.eevblog.com/forum/testgear/r ... rsion-2-0/ dann steckt da doch weit weniger Aufwand hinter. Ist aber auch irrelephant.

Gezahlt habe ich für das Teil einige (Ausbildungs)montatslöhne, einfach in die Tonne ist also nicht
So ganz egal ist es eigentlich nicht, bei dir sieht zumindest die angesprochene Taktaufbereitung noch relativ normal aus (genau wie beim Rigol, das sehr ähnliche Specs hat), d.h. keine Hybrid Multi-Ghz Schaltungen/ ASIC wie in höherwertigen Oszis. Meiner hatte das drin und war dann ausgerechnet da abgeschmiert.

Naja, viel Erfolg noch in dem Fall...
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Bastelbruder
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von Bastelbruder »

Welche Spannung hat denn die Batterie, wenn das Teil mal eine Stunde nicht am Netz war?
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omega
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von omega »

Hast du mal gemessen, ob Richtung Display noch was gesendet wird? Geht das aus dem einen ASIC an den LVDS transmitter? Den AD9883 würde ich hier nicht am Display erwarten, auch wenn es ein Display Driver ist.

Was mir irgendwie fehlt ist ein Flash für die Firmware, oder übersehe ich den? Da könnte man wenigstens messen, ob da was geladen wird. Gibt es einen Firmwareupdate Modus?

Edit: Flash gefunden U231? da könntest du messen ob irgendwas passiert.
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Mista X
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von Mista X »

Punkte die du mal prüfen kannst:
- Clockbaustein liefert noch seinen Takt?
- Irgendwas zu hören auf dem Board? Leises ticken oder dergleichen? ---> KerKo durchgeschlagen, gern im Bereich der BGAs die mit den Kühlkörpern. Muss keiner der Spannungsversorgung sein, denn sonst würde ja eine der Spannungen einbrechen.
- Irgendwo ein Jumper oder so zu sehen für einen "reset" ?
- Pufferbatterie mal abklemmen und 10 min ruhen lassen. Sollte die Software zurücksetzen und Datenmüll beseitigen.
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Bauteiltöter
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von Bauteiltöter »

Konrad hat geschrieben: Du hast nur ein Board Level Manual, es gibt aber noch das Komponenten Level Service Manual.
Ja super, ich werde morgen mal versuchen jemanden bei Agilent zu erreichen und ein Board Level Manual zu bekommen, dabei kann ich dann auch gleich fragen, was denn ein neues system board kosten würde, doch ich fürchte, das ist nicht billiger als ein neues Oszi [von ebay].
Konrad hat geschrieben: So ganz egal ist es eigentlich nicht, bei dir sieht zumindest die angesprochene Taktaufbereitung noch relativ normal aus (genau wie beim Rigol, das sehr ähnliche Specs hat), d.h. keine Hybrid Multi-Ghz Schaltungen/ ASIC wie in höherwertigen Oszis. Meiner hatte das drin und war dann ausgerechnet da abgeschmiert.
Jap das stimmt, die Taktaufbereitung ist recht normal. Sind halt nur 350MHz und 2GS/s, die finalen PLLs auf 2GHz dürften auch in den ADC-Chips sitzen, jedenfalls ist das schnellste Taktverteiler-IC was ich gefunden habe eins mit 1GHz Grenzfrequenz.
Bastelburder hat geschrieben: Welche Spannung hat denn die Batterie, wenn das Teil mal eine Stunde nicht am Netz war?
Auch nach einigen Stunden hat die Batterie 3V, genau wie aufgedruckt.
omega hat geschrieben: Hast du mal gemessen, ob Richtung Display noch was gesendet wird? Geht das aus dem einen ASIC an den LVDS transmitter? Den AD9883 würde ich hier nicht am Display erwarten, auch wenn es ein Display Driver ist.

Was mir irgendwie fehlt ist ein Flash für die Firmware, oder übersehe ich den? Da könnte man wenigstens messen, ob da was geladen wird. Gibt es einen Firmwareupdate Modus?

Edit: Flash gefunden U231? da könntest du messen ob irgendwas passiert.
Ne habe ich noch nicht, mir fehlt das Messequipment dafür. Habe nur meinen 24Mhz Saleaclon-Logikanalysator. Mein Oszi... nun, sollte klar sein.
Firmwareupdatemodus ist mir nur über die Software bekannt (bootloader vom USB-Stick oder so was). Der Flash ist wirklich der U2310, ist der einzige nichtflüchtige Baustein den ich gefunden hab. Messen an den Datenleitungen scheitert wieder am fehlenden Equipment.
Mista X hat geschrieben:- Clockbaustein liefert noch seinen Takt?
- Irgendwas zu hören auf dem Board? Leises ticken oder dergleichen? ---> KerKo durchgeschlagen, gern im Bereich der BGAs die mit den Kühlkörpern. Muss keiner der Spannungsversorgung sein, denn sonst würde ja eine der Spannungen einbrechen.
- Irgendwo ein Jumper oder so zu sehen für einen "reset" ?
- Pufferbatterie mal abklemmen und 10 min ruhen lassen. Sollte die Software zurücksetzen und Datenmüll beseitigen.
Clockbaustein: Keine Ahnung... Einer der Oszillatoren sah ordentlich mitgenommen aus (Rost), aber den kann ich nicht messen. Weil kein Oszi... Der würde auch passen, von der Platzierung aus versorgt er das ganz rechte ASIC mit dem Takt.
Zu hören ist nichts, kein "reset"-Jumper gefunden, nur ein paar JTAG-Header. Pufferbatterie hab ich noch nicht abgeklemmt, werde ich aber mal machen - ist nur doof, die muss ausgelötet werden.
Konrad
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von Konrad »

Takt suchen ist eine gute Möglichkeit, am besten dann allerdings Bausteinbezogen mit Nahfeldsonde und Specci. Im Bereich des FPGA gibts ja noch eine zweite Taktquelle neben dem U1904 bei den ADC, sieht nach einem normalen (25MHz oder so) Quarzoszillator aus. Dann kann man gut feststellen, ob z.B. der FPGA überhaupt "lebt", dabei müsste dann ein Arbeitstakt von so 100-400MHz anstehen, oder dieser seine Konfiguration erst garnicht bekommt. In diesem Zusammenhang kommt der Flash ins Spiel, die Frage ist ob der U2310 selbst als Konfig-ROM für das FPGA dient (vermutlich nicht, hast du mal das Datenblatt von dem Flash?) oder jemand anderes dem Spartan seine Konfiguration zuschiebt (hier evtl. der Agilent ASIC).
JTAG Header ist auch relativ gut, damit müsste man im Boundry Scan den FPGA finden wenn er lebt und kann auch schauen was man erreicht.
Wo man bei so Oszi Geschichten mit Optionen immer etwas aufpassen muss ist die Sache mit der SN und den dran gebundenen Keys. Ich würde die Batterie mal dran lassen, bis du da genaueres hast. Es ist nicht ausgeschlossen dass die noch was anderes puffert als die RTC. Kenne mich da bei Agilent aber noch nicht aus, muss man recherchieren.
Aso, der Chip auf der Rückseite zwischen den RAMs, ein QFP, was ist das? Zufälig ein normaler µC? (ARM?)
Hast du ggf. hochauflösendere Fotos insgesamt nochmal?
Jannyboy
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von Jannyboy »

Suche mal nach einer Seriellen Schnittstelle da müssten Bootmessage mit 115k Baud rauspurzeln,
Wenn die CPU noch lebt.
Zuletzt geändert von Jannyboy am So 21. Jun 2015, 20:02, insgesamt 1-mal geändert.
MiataMuc
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von MiataMuc »

ich weiss nicht, wie es um dein Englisch steht, aber im EEV-Blog Forum tummeln sich recht viele, die sich ganz gut mit Meßgeräten auskennen - vielleicht hat da einer eine Erklärung oder ein Servicemanual?
shaun
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Registriert: Mo 12. Aug 2013, 20:37

Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von shaun »

Ich würde die Batterie nicht ohne Not abklemmen - oder weisst Du sicher, dass Du alle Kalibrierungen anschliessend durchführen kannst? ich habe mir da schon einige Male nach in den Hintern gebissen.
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omega
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von omega »

Bezüglich Batterie abklemmen:
Genau so eine Frage habe ich mal an Agilent gestellt, da mein Oszi auch sowas hat. Die Frage wurde zwar intern mehrfach weitergeleitet, aber am Ende bekam ich eine Antwort, bei meinem Gerät ist nur die User Calibration sowie die Uhrzeit betroffen. Aber ich habe ein anderes Oszilloskop!
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Bauteiltöter
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von Bauteiltöter »

Konrad hat geschrieben:Takt suchen ist eine gute Möglichkeit, am besten dann allerdings Bausteinbezogen mit Nahfeldsonde und Specci. Im Bereich des FPGA gibts ja noch eine zweite Taktquelle neben dem U1904 bei den ADC, sieht nach einem normalen (25MHz oder so) Quarzoszillator aus. Dann kann man gut feststellen, ob z.B. der FPGA überhaupt "lebt", dabei müsste dann ein Arbeitstakt von so 100-400MHz anstehen, oder dieser seine Konfiguration erst garnicht bekommt. In diesem Zusammenhang kommt der Flash ins Spiel, die Frage ist ob der U2310 selbst als Konfig-ROM für das FPGA dient (vermutlich nicht, hast du mal das Datenblatt von dem Flash?) oder jemand anderes dem Spartan seine Konfiguration zuschiebt (hier evtl. der Agilent ASIC).
JTAG Header ist auch relativ gut, damit müsste man im Boundry Scan den FPGA finden wenn er lebt und kann auch schauen was man erreicht.
Wo man bei so Oszi Geschichten mit Optionen immer etwas aufpassen muss ist die Sache mit der SN und den dran gebundenen Keys. Ich würde die Batterie mal dran lassen, bis du da genaueres hast. Es ist nicht ausgeschlossen dass die noch was anderes puffert als die RTC. Kenne mich da bei Agilent aber noch nicht aus, muss man recherchieren.
Aso, der Chip auf der Rückseite zwischen den RAMs, ein QFP, was ist das? Zufälig ein normaler µC? (ARM?)
Hast du ggf. hochauflösendere Fotos insgesamt nochmal?

Auf dem Board gibt es mindestens 5 Quarze, einmal der dicke zwischen den DACs (Der wird für den Sample-Takt sein), einen ganz links (keine AHnung wo für, eigentlich zu weit weg um für das Problem verantwortlich zu sein), einen auf der Rückseite am "mitting" ASIC (U1401), einen am usb device controller [1] (unter der VGA-Buchse, U25550) und einen zwischen FPGA und ASIC U2200. Meine Messmöglichkeiten sind aber zur Zeit auf Signale <= 100kHz begrenzt.

Der Flash hört auf den Namen "S29GL128P" und nennt sich "128 Megabit 3.0 Volt-only Page Mode Flash Memory" [2]

Was JTAG angeht: Ich vermute JTAG auf J2600, Pinbelegung (und Spannungen) unbekannt. Ist eine Stiftleiste 1x6 2,54mm und sitzt relativ nah am FPGA. Am rechten ASIC (U2200) ist eine 10 Polige Stiftleiste (2x5, 2.54mm), da vermute ich eine serielle SChnittstelle mit 3,3V? Pegel. Belegung unbekannt.

Den kleinen QFP-Mückenschiss habe ich ganz übersehen... Der hört auf den Namen ISP1161A1 und beschreibt sich als "USB single-chip host and device controller" [3]. Warum braucht die Kiste zwei usb device controller? Gut, sie hat drei USB (einmal vorne usb-A, hinten USB-A und USB-B). Ich habe jedenfalls kein anderes DB zu der Beschriftung gefunden:
ST
ISP1161A18D
8W848C277106
TPD0930E
Bei dem Chip, den ich mit "LCD driver" beschriftet habe, habe ich mich vertan. Das ist kein AD9883 LCD driver, das ist ein ADV7125 "Tripple 8-Bit high-speed video DAC" [4]. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich denke, die Datensignale kommen vom FPGA.

Mit den SW-Optionen sprichst du was gutes an... die möchte ich nicht riskieren.
MiataMuc hat geschrieben:ein Englisch steht, aber im EEV-Blog Forum tummeln sich recht viele, die sich ganz gut mit Meßgeräten auskennen - vielleicht hat da einer eine Erklärung oder ein Servicemanual?
Mein Englisch ist gut, ich wollte aber erstmal die Frage in der Heimat stelle bevor ich in ein anderes Forum gehe^^
shaun hat geschrieben:Ich würde die Batterie nicht ohne Not abklemmen - oder weisst Du sicher, dass Du alle Kalibrierungen anschliessend durchführen kannst? ich habe mir da schon einige Male nach in den Hintern gebissen.
Nein, da bin ich mir nicht sicher... Wäre ärgerlich wenn nicht.
omega hat geschrieben:Bezüglich Batterie abklemmen:
Genau so eine Frage habe ich mal an Agilent gestellt, da mein Oszi auch sowas hat. Die Frage wurde zwar intern mehrfach weitergeleitet, aber am Ende bekam ich eine Antwort, bei meinem Gerät ist nur die User Calibration sowie die Uhrzeit betroffen. Aber ich habe ein anderes Oszilloskop!
Vielen Dank, das gibt schonmal einen Anhaltspunkt... auch wenn ich die Batterie erstmal drann lassen werde.

Ich habe vorhin mit dem Agilent/Keysight-Support telefoniert... nun was soll ich sagen? Ziemlich... ernüchternd.
board level service manual? -> Haben wir nicht, es werden nur Boards getauscht.
Was jetzt? -> Einschicken und kostenlosen Kostenvoranschlag für die Reparatur machen.
Der gute Mann am Telefon nannte mir noch eine externe Firma die auch reparaturen durchführt, die werde ich noch mal Kontaktieren... aber die werden wohl kaum mehr UNterlagen haben als der Hersteller (zugibt).

Hier noch einige Bilder mit Kommentaren:

Übersicht über den rechten (meiner Meinung nach den Fehlerhaften) Teil des system boards mit Beschriftung der Anschlüsse und ohne:
Bild
Bild

Zwischen den beiden DACs ist die Taktaufbreitung mit LT1086 Spannungsregler [5] und ein 100LVEL14 1:5 clock distributor [6].
Bild

Oben links einer der beiden Logikanalysator-ASICs, dann der große Spartan XC3S1500 FPGA[7]. Unten der ADV7125 [4] Video DAC, rechts das, was ich das Controll-ASIC nennen würde - ich denke, da ist der Prozessor für die Benutzereingaben, Ethernet und so kram drin. Direkt darüber ist ein SDRAM von Samsung K4S561632J-UC75 [8].
Rechts ein weiterer LT1086 [5], ganz oben ein CY7C68001 high-speed usb interface device [9].
Bild

Der Blick ist etwas weiter nach unten gerutscht.
Zum Vorschein kommen die beiden Steckverbinder zum Display (J2730 und J2750), der vermutete serielle Schnittstelle J2400.
J2600 dürfte ein JTAG-Anschluss sein, der Verbinder ist nämlich direkt neben einem XCF04S [10], einem "JTAG PROMs for Data Storage Applications". Da dürfte also die Konfiguration für den FPGA drin liegen.
Links ist ein SDRAM 48LC8M16A2 [11] der sehr wahrscheinlich mit dem FPGA verheiratet wurde.
Am unteren Bildrand verschwindet ein LP3882ES-1.2V [12].
Bild

Hier noch mal der USB-Chip [9] mit seinem passenden 24MHz Quarz:
Bild

Details zwischen FPGA und ASIC:
Bild

Sieht aus wie glue logic zum Benutzerinterface (was übrigens sein eigenes FPGA oder CPLD hat, auch keinen Prozessor)
Bild

Noch drei der 18 Regler, zwei LM2673 [13] und ein 79M12 für -12V
Bild

Die Rückseite der Platine. Der verdächtige TQFP entpuppt sich als USB device and host controller ISP1161A1 [3], daneben ein weiterer Samsung SDRAM [8].
Der 8-Beinige Zwerg ist ein PCA9540B 2-channel I2C multiplexer [15]. Desweiteren ein 1MBit SRAM vom Typ CY62128E [16].
Bild

Im größeren Ausschnitt rutscht noch ein RAM-Bausteine 48LC8M16A2 [11] ins Bild (unten rechts), daneben ein DS90C383 "+3.3V Programmable LVDS Transmitter 24-Bit Flat Panel
Display" [17]. Physikalisch sitzt der ziemlich genau unter dem dreifach-DAC. Links U2330 ist ein ACT11374 8x D-Flipflop [18]
Bild

Auf der Rückseite richtung Userinterface macht sich langsam Analoggerümpel breit, das Dicke (U1400) ist ein L2726 dual power-OpAmp [19], links daneben ein LTC17781 step-down [20].
Bild

Uuuuuuund am Rand der Platine versteckt sich ein... drei mal dürft ihr Raten: Schaltregler. LTC1628 [21] "High Efficiency, 2-Phase Synchronous Step-Down Switching Regulators."
Bild

Hier ist die Mitte der beiden ASICs zu sehen, U1901 ist ein 10MHz Quarz, U1509 ist ein MAX9402 "Quad differential LVECL/LVPECL buffer/Receiver" [22]. U1903 ist ein LMX2306 Low Power Frequency Synthesizer bis zu 550MHz. [23]
Bild

Hier der Bereich rund um die Front-USB-Buchse an der ein USB-Stick vielleicht eventuell das ganze Dillema verursacht hat - die 5V liegen aber Stabil an und ich traue Agilent jetzt einfach mal zu USB-Datenleitungen zu schützen selbst 5V auf den Leitungen kein ASIC rösten.
Links daneben irgendwelches Analog-Geraffel, vermutlich Lüftersteuerung.
Bild

Und nochmal der Flash S29GL128P [2] mit dem Aufkleber ohne Haube. Das, was aussieht wie ein Siliziumexplosionsloch ist Kleberrest.
Bild

Die Bilder gibts noch hochauflösender als ZIP, die 100MB laden aber gerade hoch, die liefere ich nach.

Lg

[1]CY7C68001-56PVC http://pdf.datasheetcatalog.com/datashe ... 6y2gky.pdf
[2]S29GL128P http://www.maxim4u.com/download.php?id= ... 102214.pdf
[3]ISP1161A1 http://www.datasheet5.com/pdf-local-1521063
[4]ADV7125 http://www.analog.com/media/en/technica ... DV7125.pdf
[5]LT1086 http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/1086ffs.pdf
[6]100LVEL14 http://pdf.datasheetcatalog.com/datashe ... LVEL14.pdf
[7]Spartan XC3S1500 http://www.xilinx.com/support/documenta ... /ds099.pdf
[8]Samsung K4S561632J-UC75 http://datasheet.octopart.com/Consumer- ... ily-43.pdf
[9] CY7C68001 http://pdf.datasheetcatalog.com/datashe ... 6y2gky.pdf
[10] XCF04S http://www.xilinx.com/support/documenta ... app544.pdf
[11]SDRAM 48LC8M16A2 http://de.scribd.com/doc/64866084/SDRAM ... eet#scribd
[12]LP3882 http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lp3882.pdf
[13] LM2673 http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm2673.pdf
[14] 79M12 http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet- ... asheet.pdf
[15] PCA9540B http://www.nxp.com/documents/data_sheet/PCA9540B.pdf
[16] CY62128E http://pdf.datasheetz.com/data/Integrat ... sheetz.pdf
[17] DS90C383 http://www.ti.com/lit/ds/snls124a/snls124a.pdf
[18] ACT11374 http://www.ti.com/general/docs/lit/getl ... leType=pdf
[19] L2726 http://www.st.com/web/en/resource/techn ... 000056.pdf
[20] LTC17781 http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/1778fb.pdf
[21] LTC1628 http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/1628fb.pdf
[22] MAX9402 http://datasheets.maximintegrated.com/e ... AX9405.pdf
[23] LMX2306 http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet- ... asheet.pdf
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Chefbastler
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von Chefbastler »

Naja die Platine schaut irgendwie verdreckt/unfreiwilig irgendwo gebadet aus. Einfach mal sauber machen?

Zur Batterie...
Habe selber noch etwas ältere Kisten aus der HP546xx Serie, hatte da vor kurzem desewegen bei HP/Agilent/Keysight angerufen. Damals hatten diese anscheinend die Usereinstellungn und die Kalibrierdaten darin abgespeichert. Die meinten ich könnte diese Dallas Zeropower RAMs(sind so Scheißdinger mit Batterie im IC-Gehäuse vergossen und noch dazu eingelötete 28 Beiner) tauschen müsse aber dann die Selbstkalibrierung durchführen. Noch tun die dinger nach 15 Jahren. Wollte diese mal auslöten und auslesen bervor sie Alzheimer bekommen un durch neue ersetzten, nur Wirklich neue habe ich bisher noch nicht aufgetriebn.
Wie das Heute ist auch keine Ahnung...
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Bauteiltöter
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von Bauteiltöter »

Gefühl unendlich langen Beitrag getippt (vor allem wegen den ganzen DBs) und die Hälfte vergessen.

Der Vorbesitzer hat das Oszi recht schlecht behandelt. Das in letzter Zeit eine Flüssigkeit o.ä. hinein gelaufen ist kann nicht sein, ich wohne alleine und wüsste wenn sowas passiert wäre. War schon mal mit Isopropanlo (99%iges) da ran, es war vorher noch schlimmer. Der meiste Dreck sitzt oben rechts bei den externen ANschlüssen, dort strömt auch ein Großteil der Luft vorbei.

Muss mir nochmal mehr Iso besorgen und dann noch mal gründlich Waschen. Der Großteil vom Dreck sind auch kein direkter Belag auf der Platine, sondern dünne Fasern... erinnert mich an Asbest oder Steinwolle oder so kram.

Ekelige Dinge wie die Dalas Ramdinger hat das Teil zum Glück nicht.
uli12us
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von uli12us »

Ob du mit Isoalc weiter kommst? Gelegentlich mal ist Wasser, das beste mögliche Lösungsmittel.
Das muss halt anschliessend gründlichst getrocknet werden. Wobei die Batterie da etwas heikel ist.

Und du sagtest doch, du hast das Board manual, du brauchtest doch das andere Komponenten Level Service Manual.
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Chefbastler
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von Chefbastler »

uli12us hat geschrieben: Und du sagtest doch, du hast das Board manual, du brauchtest doch das andere Komponenten Level Service Manual.
Hatt er schon versucht zu bekommen:
  • "Ich habe vorhin mit dem Agilent/Keysight-Support telefoniert... nun was soll ich sagen? Ziemlich... ernüchternd.
    board level service manual? -> Haben wir nicht, es werden nur Boards getauscht."
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Bauteiltöter
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von Bauteiltöter »

Upps,

Irgendwie habe ich verträumt hier zu antworten.

Wasser will ich nicht verwenden, wenn das irgendwo und er einen BGA Chip läuft braucht das ewig bis es trocken ist und Kalk ist auch ein Problem.
noch mal iso nehmen...

Ich hatte heute endlich mal Gelegenheit bei Ludwig im Turmlabor weiter zu schauen. Raus gekommen sind folgende Punkte:

* Die Quarze direkt am Prozessor-ASIC arbeiten sauber (50MHz und 24MHz)
* An der Blechbüchse zwischen den DACs ist nichts zu messen
* Beim Booten ist Aktivität am FPGA-Konfigurationsflasch, der FPGA scheint also zu leben.
* Beim Booten ist Aktivität auf dem Bus zwischen Prozessor-ASIC und dem Samsung-SDRAM.
* Kommunikation zwischen FPGA und dessen SRAM ist nicht messbar
* Am Video-DAC liegen 24MHz clock an (sinus?!) aber es sind keine Datensignale messbar.

Schlussfolgerung des ganzen: ?????????
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sub
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von sub »

Nehm einfach destilliertes Wasser. Dazu Platinenreiniger und das Ganze bei 60-70°C in ner sauberen Schale in den Backofen für 1-2h.
Noch besser ist ein entsprechendes Ultraschallgerät, dürfte aber je nach Platinenmaße schwierig sein da ran zu kommen.

Wie groß ist die PCB?
robert_

Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von robert_ »

Ultraschall lieber nicht.
Damit gibt man gerne angeknacksten Lötstellen den Rest und tötet auch mal Quarze und dgl., vor allem wenn es nicht perfekt abgestimmt ist auf die zu reinigende Platine.

Destilliertes Wasser ist schonmal ganz gut, eine gewisse Menge eines leicht alkalischen Platinenreinigerzusatzes (der, den man für Ultraschallreinigung nimmt z.b.) und das ne gewisse Zeit (15min?) bei gut warmer Temperatur und reichlicher Bewegung einweichen, dann massiv mit frischem Wasser spülen (da geht Leitungswasser), und dann restlos mit dest. Wasser nachspülen. De, letzten Spülwasser kann man so 1/4 Isopropanol zugeben damit es schneller trocknet und nicht wasserlöslichen Gammel besser entfernt. Dann min. 1h so bei 70-85°C trocknen (Frischluft wenns irgendwie geht, keine Umluft).
Wenn man aus Vorversuch weiß, dass der Gammel eher hydrophob ist, kann man die ganze Chose auch mal mit reinem IPA waschen.
"Platinenreiniger" auf Kohlenwasserstoffbasis lieber nicht, der zerstört u.a. die Prömpel von Elkos, so dass die dann Monate später auslaufen und alles kaputtmachen.
Ich hab schonmal eine versiffte Platine in die Spülmaschine gestellt und im Schonprogramm durchgelassen (mit wenig Reiniger und ohne Klarspüler), danach sofort (bevor es getrocknet ist, Spülmaschine also vor dem "Trockenprogramm" abbrechen) mit dest. Wasser nachgespült und getrocknet, hat funktioniert.
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sub
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von sub »

Wenn ich bedenke wie meine frisch gestrahlte Knobipresse (Zink Druckguß?) nach ner Tour in der Spülmaschine aussah, würde ich mich nicht wagen eine PCB da reinzustellen.
uli12us
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von uli12us »

Demiwasser ist Blödsinn, wenn man nen Reiniger dazugibt. Auch ohne so was, weil sobald da irgendwas abgelöst wird, leitet die Brühe doch wieder. Bloss wenn man so hartes Wasser hat, dass es nicht mehr fliesst, sondern staubt, wenn man den Hahn aufdreht kann man sich das überlegen. Und bei den momentanen Temperaturen sollte die Trocknung nun wirklich kein Problem sein. Drunter und drüber ein helles Handtuch und einige Stunden draussen liegen lassen.

Wegen der Zinkpresse, wundert mich nicht wirklich, Spülmittel ist stark alkalisch und Zink wird genauso wie von Säuren auch von Laugen angegriffen.
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von sub »

Ich vermute mal das es Zink ist, könnte auch Alu-Guß sein. Aber Zink ist eher üblich.
uli12us
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von uli12us »

Ich hab da auch so nen Fall, wo ich mich nicht entscheiden kann, was es ist. Das Problem, das was gegen Alu hilft, hilft auch gegen Zink. Ich habs schon mal mit ins Wasser schmeissen und nachwiegen probiert. da lieg ich dann irgendwo in der Mitte. Und um anhand des aufgelösten
Materials zu testen was es ist, fehlen mir erstmal die nötigen Pülverchen und Wässerchen und natürlich auch das ganze chemische Wissen.

Ich tippe bei solchen Sachen aber auch ganz stark auf Zink, das lässt sich deutlich einfacher giessen wie Alu, dazu ist es gesundheitlich unbedenklich. Alu ist je nicht erst seit kurzem in Verruf geraten, mir wurde schon vor wenigstens 20 Jahren erzählt, dass man von Alu blöd wird.
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eJunkie
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von eJunkie »

Alu ist je nicht erst seit kurzem in Verruf geraten
<völlig OT>
Bei Esoterikern vieleicht....

Mal ehrlich: Aluminium ist das häufigste Element der Erdkruste.
</völlig OT>
shaun
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von shaun »

> dass man von Alu blöd wird.

> Mal ehrlich: Aluminium ist das häufigste Element der Erdkruste.

Damit beweist (2) doch (1) ;)
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eJunkie
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von eJunkie »

OK, ich korrigiere mich auf das häufigste Metall...

Bei den Elementen reicht es aber immerhin noch für den 3. Platz, was Zweifel daran aufkommen lässt das das Zeug des Teufels ist.
uli12us
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Re: Agilent MSO7034B defekt | reperatur

Beitrag von uli12us »

Naja, Alu bzw dessen Verbindugen werden ja für alles mögliche und unmögliche eingesetzt. Ich kann mir schon gewisse gesundheitliche Schäden vorstellen. Aber dass es so schlimm ist, wie von diversen Sendungen des Lügenfernsehens behauptet wird, ist äusserst zweifelhaft. Da gilt der alte Satz vom Paracelsius. "Alles ist Gift und nichts ist ohne Gift, nur die Dosis machts"
Und Zink, je nach dem wie mans aufnimmt, kann ja auch giftig sein, obwohls in ganz kleiner Menge ein lebensnotwendiger Stoff ist.
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