Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Der chaotische Hauptfaden

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PlusistMinus
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Re: Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Beitrag von PlusistMinus »

Das dürfte auch der grund sein, warum dieser Aluhut-Kram so eine große Schmuh-Branche geworden ist:
- Man kann es nicht sehen, fühlen, hörne oder riechen
- Man kann immer was messen, eindrucksvoll und gerne auch falsch
- Es gibt tatsächlich Ausprägungen, die gefährlich sind

Wenn man nach sinnvollen Informationen zu dem Thema googelt wird man erschlagen von Hokus-Pokus-Onlineschops und Fake-News-Seiten.

Ich habe jetzt angefragt, um was für Sendeantennen es sich da handelt und gucke dann mal, ob ich die Erklärung mit der Wellenlänge anbringen kann.
Die Wellenlänge von Mobilfunk ist bei 10cm oder mehr, oder? Dann würden 2 5mm-Bohrlöcher ja kein Thema sein wenn ich as richig verstehe.
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uxlaxel
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Re: Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Beitrag von uxlaxel »

Ich möchte mal von meinen Erfahrungen erzählen äh schreiben.

Zwei Dinge, die mir über die Jahre passiert sind:

1.) Internet war noch exotisch, kaum jemand hatte es zu Hause. Packet Radio auf Cb-Funk (chatten über Funk, so richtig mit schreiben) war der heiße Scheiß.
Wir richten gerade einen "Internet-Tunnel" für das doch recht strapazierte Netzwerk ein und schrauben bei einer Studenten-WG eine kleine CB-Antenne an den Balkon. Kommt unten, eine Etage tiefer der Kopf raus "äh ist das eine Funkantenne?!"
Wir hatten extra eine kleine Mobilantenne genommen, weil die unauffälliger ist und eben gerade rum lag. Wurde trotzdem erkannt.
"Wir können dann nicht mehr in Ruhe schlafen, wenn sie hier funken!"
Oh man, wir verdrehen die Augen...
Geistesgegenwärtig frage ich, ob sie auch einen Radiowecker hätten. War ja damals in den anfänglichen 2000ern auch noch total angesagt.
"Äh ja, wieso?" - Ich: "Gut hat sich erledigt."
Damit war das Eis gebrochen. Ich habe ihnen erklärt, dass so ein Radiowecker durch den recht billigen Trafo und die mehr oder weniger offenen Schwingkreise des Radioempfängers, so kurz neben dem Kopf, tatsächlich sehr viel stärker strahlt, als das kleine Antennchen, was eh nur horizontal im wesentlichen seine Wellen rausschleudert.
Immerhin, sie haben versichert, dass das mit den Radioweckern tatsächlich nie Probleme machte. Ob man sie weiter weg stellen sollte. "ja schadet nicht, aber ist auch nicht kritisch". Die Antenne hat dann tatsächlich nicht mehr gestört und man konnte normal mit den Leuten reden. Ich hätte tatsächlich nicht mit Einsicht gerechnet.

2.)
Ich bin ja in einigen Fratzenbuch-Gruppen drin, wegen Tipps und Erfahrungsaustausch zu Altbausanierung usw.
Da fragte mal jemand wegen Abschirmung des Schlafzimmers. Natürlich wurde von allen Seiten schon Schelten verteilt, aber richtig drauf eingegangen wurde nicht.
Ich habe mich dann zu Wort gemeldet, dass ich a) immun gegen HF bin (Chrissi weiß, wie nah ich bei 100W HF an der Antenne sitze ... und sie in ihrem Mikrofon immer wieder Stromschläge bekam, wenn ich gesprochen habe) und aber doch mich mit HF auskenne, da ich Funkamateur sei.
Als erstes habe ich darüber informiert, dass alle verlinkten "Abschirmfolien" doch nur Abzocke seinen und mit Putzgitter (Streckmetall) und selbst Karnickeldraht viel mehr zu erreichen wäre.
Der heißeste Tipp war, das Schlafzimmer doch nicht ins Dachgeschoss zu bauen, sondern ins Erdgeschoss, wo die Lehmwände tatsächlich massiv abschirmen.
Ein weiterer Punkt: kein DECT-Telefon ins Schlafzimmer, keine Handys oder anderes mobiles. Ein drahtgebundenes Telefon hab ich als alternative eingebracht. Wir haben noch ne ganze Weile privat geschrieben und das Pärchen gegenüber war sehr dankbar, dass jemand ihnen echte Tipps gegeben hat und vor allem da sehr sehr viel Geld gespart wurde.

Fazit, nicht jeder Aluhutträger ist unerreichbar, viele wurden auch immer wieder nur absichtlich oder unabsichtlich falsch beraten. Wenn man nach "Elektrosmog" googelt, landet man zwangsläufig relativ schnell bei unseriösen Anbietern, die von der Angst der Leute leben.
PlusistMinus
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Re: Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Beitrag von PlusistMinus »

An genau solchen sachlichen Informationen aus dem Mund einer erfahrenen Person fehlt es. Wenn jemand besorgt ist findet er im privaten Umfeld hauptsächlich Leute, denen das Thema egal ist und vielleicht ein paar, die verunsichert aber ahnungslos sind. Geht er dann ins Internet gibt es den Fake-News-Tsunami. Deswegen würde ich diese Sache auch am liebsten fachgerecht klären und unaufgeregt zu einer Lösung kommen mit der alle zufrieden sind. Ich hole gerade weitere Infos ein, mal sehen, wie es weitergeht.
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Lötfahne
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Re: Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Beitrag von Lötfahne »

Ich schlafe schon seit Jahrzehnten mit dem Kopf neben einem uralten (Funk-)Radiowecker, und ab und zu auch mit dem Telefon.
Und ich hab nen verdammt guten Schlaf. :D
Bin ich krank? 8-)
PlusistMinus
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Re: Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Beitrag von PlusistMinus »

Dem Profilbild nach zu urteilen ist alles - in Ordnung! :lol:
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uxlaxel
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Re: Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Beitrag von uxlaxel »

Lötfahne hat geschrieben: Di 13. Feb 2024, 22:36 Ich schlafe schon seit Jahrzehnten mit dem Kopf neben einem uralten (Funk-)Radiowecker, und ab und zu auch mit dem Telefon.
Und ich hab nen verdammt guten Schlaf. :D
Bin ich krank? 8-)
ich hatte tatsächlich mal über nacht das handy mit auf dem kopfkissen (gleich neben dem kopf), also beim surfen eingepennt. hatte die nacht nicht gut geschlafen und früh kopfschmerzen. möchte deshalb nicht ausschließen, dass es tatsächlich probleme geben kann, wenn es eben alles viel zu nah und zu stark ist. es gibt ja studien dazu, dass eben ab einer gewissen feldstärke doch irgendwas im kopf passiert.
aber ab einem gewissen abstand ist eben eigentlich alle gut, so lange man nicht in der hauptkeule eines radars der bunten wehr nächtigt.
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Hightech
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Re: Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Beitrag von Hightech »

Es gibt nur einen einzigen nachgewiesen Effekt von elektromagnetischer Strahlung auf das Gehirn und das auch nur beim telefonieren mit dem Mobiltelefon:
Im Bereich der höchsten Feldstärke erwärmt sich das Gewebe und das kann auf Dauer folgen haben.

Alles andere ist auf den Nocebo Effekt zurückzuführen.
Man könnte auch generell formulieren:
Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
Wer sucht, der findet irgendwas, das will das Gehirn so, es ist eine Muster-Erkennungsmaschine, die auch Muster in zufälligem Rauschen zu erkennen glaubt. Sonst ist es unzufrieden.
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zauberkopf
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Re: Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Beitrag von zauberkopf »

Fazit, nicht jeder Aluhutträger ist unerreichbar, viele wurden auch immer wieder nur absichtlich oder unabsichtlich falsch beraten. Wenn man nach "Elektrosmog" googelt, landet man zwangsläufig relativ schnell bei unseriösen Anbietern, die von der Angst der Leute leben.
Danke uaxel !
Die Erfahrung habe ich übrigens auch schon gemacht.
Nicht nur bei Aluhutträgern.

Es ist wichtig, das man den MENSCHEN mit Respekt begegnet. Ihre Sorgen ernst nimmt. Nicht unbedingt ihre Ideen zur Lösung dieser. Genau das hast Du ja getan.
Dann kann man mit ihnen Arbeiten.

Richtig ekelhaft sind aber die "Priester" die so einen Glauben verkaufen wollen.
Nicht immer nur für Geld.. manchmal ist auch nur die Gier nach Aufmerksamkeit der Antrieb..
Oder noch schlimmer : Macht. Ganz schlimm : Alles 3 zusammen.
(Das sind dann meist Psychopathen)
Da rennt man gegen die Wand. Da ist auch links und rechts keine Tür...

Aber diese "Priester" verstehen es, den Normalen Menschen Respekt entgegen zu bringen, ihre Sorgen ernst zu nehmen.. und dann zu manipulieren.
Alles andere ist auf den Nocebo Effekt zurückzuführen.
Der Placebo effekt ist aber genau so mächtig.

Wenn man mit Medizinischen Studien zu tun hat, nervt beides gewaltig.. weil dieser das Messergebnis extrem verfälschen kann. Deswegen ist z.B. das Studiendesign wichtig, und eine hohe Wirksamkeit gegenüber der Vergleichsgruppe.
Und ich selbst habe schon erlebt, das eine austherapierte Krebspatientin (bekannte) plötzlich wieder auf 2 Beinen das Krankenhaus verlassen hat, und heute noch lebt.
Auch dafür gibt es Erklärungsansätze.... z.B. das Immunsystem dank weniger Stress wieder gearbeitet hat..
Gorbi
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Leitfähige Farbe

Beitrag von Gorbi »

Es gibt leitfähige Farbe, mit der man sein Zimmer streichen kann, wenn man glaubt, daß es nötig ist und hilft.
Das BfS hat ein Kompetenzzentrum EMF, an das man sich wenden kann.
Als Antwort erhält man dann in etwa:
"vielen Dank für ihre Anfrage beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zu gesundheitlichen Auswirkungen von Smart Readern. Ich verstehe gut, dass Sie die Ursachen für Ihre Beschwerden finden wollen.
Einleitend möchte ich Ihnen einige technische Details Ihres Smart-Reader-Systems und anschließend den aktuellen Kenntnisstand zu etwaigen gesundheitlichen Wirkungen kurz erläutern. Der Techem Smart Reader dient als zentrales Datenerfassungssystem für kompatible Heizkostenverteiler, Kalt-, Warmwasser und Rauchmelder und übersendet per Mobilfunk in festgelegten Intervallen ihre Verbrauchswerte an die jeweilige Abrechnungsgesellschaft. Anhand ihres Wohnungsgrundrisses erkenne ich mehrere Funkgeräte, die ich aufgrund fehlender Informationen der Firma Techem zuordne und weiterführend als Sensoren bezeichne. Diese Sensoren in ihrer Wohnung übertragen Informationen in festgelegten Zeitabständen an die Smart Reader Zentrale im Hausflur und senden dafür im lizenzfreien 868 MHz Frequenzband. Die Techem-Sensoren senden mit einer maximalen Sendeleistung von 25 mW für maximal 3,6 Sekunden pro Stunde, die Übertragung findet dabei ausschließlich vom Sensor zum Smart Reader statt. In der Zeit zwischen den Sendeintervallen befindet sich der Sensor im Ruhemodus und sendet keine elektromagnetischen Felder aus. Im Vergleich zu anderen Funkanwendungen wie Mobiltelefonen handelt es sich damit um einen sehr schwachen Sender.
Die maximale Sendeleistung von Smart Reader ist mit dem eines Smartphones vergleichbar, jedoch ist der Abstand, den Personen zu den Geräten haben, deutlich größer als der zu einem Mobiltelefon. Typischerweise werden Sensoren und Smart Reader als wartungsarme Batterielösung eingesetzt. Eine lange Lebensdauer der Batterie von bis zu 10 Jahren, kann nur durch eine niedrige Geräteaktivität und reduzierte Anzahl von Sendeintervallen erreicht werden. Dementsprechend ist durch diese Geräte auch der Gesamtbeitrag zur Exposition sehr gering, so dass davon ausgegangen werden kann, dass die zum Schutz der Gesundheit empfohlenen Höchstwerte deutlich unterschritten werden. Aufgrund der erwähnten Randbedingungen und Maßnahmen ist nicht von gesundheitlichen Risiken durch diese Art von Sensoren und Smart Readern auszugehen.
Zu etwaigen gesundheitlichen Auswirkungen von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern hat das BfS im Rahmen des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms (DMF) Studien durchgeführt, in denen unter anderem der Einfluss auf von Ihnen genannte Symptome, wie Schlaf, Konzentrationsfähigkeit und Auswirkungen auf Tinnitus untersucht wurden. Im Ergebnis konnten derartige negative gesundheitliche Wirkungen bei Einhaltung der zum Schutz der Gesundheit empfohlenen Höchstwerte nicht nachgewiesen werden.
Die von Ihnen aufgeführten Symptome können nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand nicht durch hochfrequente elektromagnetische Felder ausgelöst werden. Da Sie in Ihrem Anschreiben auf eine überstandene Krebstherapie hinweisen, könnten die Symptome auch mit Spätfolgen der Erkrankung zusammenhängen. Ich empfehle Ihnen, sich weiterhin an Ihren Arzt zu wenden, um die Ursache Ihrer Beschwerden zu finden.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen und stehe für weitere Fragen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
"
enebk
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Re: Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Beitrag von enebk »

Ich greife den Faden mal für ein ähnliches Thema auf, allerdings ist das gewünschte Ziel genau umgekehrt -> Igor, mehr Empfang!

Kurz: bei uns im Keller war der Mobilfunkempfang (egal welcher Provider) schon immer schlecht (Bungalow, teilweise unterkellert). Unten ist mein Büro.
Seitdem das komplette Erdgeschoss mit neuer Bodendämmung und Fußbodenheizung versehen wurde geht der Empfang von Mobilfunk/WLAN/DECT zwischen den Decken gegen 0.
Grund: Die PU-Dämmung ist beidseitig Alu-kaschiert.
Das Fensterglas hier ist vermutlich mit einer metallischen Wärmeschutzbeschichtung versehen, Fenster auf/zu macht einen Unterschied.

DECT und WLAN ist ja kein Problem dank Accesspoints, nur ohne Mobilfunk ist doof im Büro. Die Weiterleitung auf das Festnetz klappt auch irgendwie nicht so richtig.
Bringt eine passive Kopplung (BiQuad außen > Koax > BiQuad innen) etwas?
PlusistMinus
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Re: Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Beitrag von PlusistMinus »

Die Innenseite der Außenscheibe ist bei Wärmeschutzglas mit Metall beschichtet, das reflektiert die Infrarotsrtahlung in den Raum zurück und dämpft Funksignale.
Ich bin auf die weiteren Antworten gespannt, bei uns ist es mit Mobilfunk und DAB-Radio auch ganz dünn.
TDI
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Re: Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Beitrag von TDI »

enebk hat geschrieben: Fr 1. Mär 2024, 13:02 DECT und WLAN ist ja kein Problem dank Accesspoints, nur ohne Mobilfunk ist doof im Büro. Die Weiterleitung auf das Festnetz klappt auch irgendwie nicht so richtig.
Bringt eine passive Kopplung (BiQuad außen > Koax > BiQuad innen) etwas?
Eine passive Kopplung bringt nur etwas, wenn das Signal außen ziemlich stark ist. Die Ergebnisse meiner Versuche diesbezüglich waren eher schlecht. Hatte auf dem Dachboden als Einkoppelantenne eine GSM1800 Sektorantenne mit 15dBi und als Versorgungsantenne ebenfalls, verbunden mit 2m 1/2" Cellflex.

Meine Empfehlung: nutze die WLAN-Call Option, die inzwischen eigentlich alle Mobilfunkanbieter bieten.
Miraculix
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Re: Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Beitrag von Miraculix »

Prinzipiell geht das. Passive Gebäudeversorgung wird zum Beispiel in der Blaulicht Welt so gemacht. (Im UHF Bereich)

Richtantenne und unten einen entsprechenden Gegenpart.

Kann aber Störungen auf dem Masten verursachen. Erstmal wär e zu klären auf welchen Frequenzbereichen dein Betreiber funkt, und wie die die einfängst.

WLAN Call ist keine Option? Das wäre die sauberste Lösung. Alles andere kann unter Umständen den PMD auf den Plan rufen.

Problem ist das dein Signal dann durch die Richtantenne eventuell zu stark ankommt und damit übersteuert. Mündet darin das andere Gespräche abbrechen.

Ein kleiner Ausblick in die Mobilfunk Welt.

http://tkb-Schmidt.de/MAA-F.pdf
enebk
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Re: Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Beitrag von enebk »

WLAN-Call war das Stichwort, das habe ich total aus den Augen verloren!
Weil: das alte Telefon hat das nicht unterstützt, mein neues kann es aber :oops: Danke!
Und es war natürlich deaktiviert bzw. Priorität auf Mobilfunk.

Zur Funk-Thematik:
Netz ist O2 (privat) und Vodafone (Arbeit). Die EMF Karte sagt ich habe drei Basisstationen in der Nähe wobei keine vom Dach direkten Sichtkontakt hat. Das kann man aber mal im Hinterkopf behalten:
BNetzA_EMF_Datenbank.JPG
Gary
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Re: Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Beitrag von Gary »

Miraculix hat geschrieben: Fr 1. Mär 2024, 14:21 Kann aber Störungen auf dem Masten verursachen. Erstmal wär e zu klären auf welchen Frequenzbereichen dein Betreiber funkt, und wie die die einfängst.

WLAN Call ist keine Option? Das wäre die sauberste Lösung. Alles andere kann unter Umständen den PMD auf den Plan rufen.

Problem ist das dein Signal dann durch die Richtantenne eventuell zu stark ankommt und damit übersteuert. Mündet darin das andere Gespräche abbrechen.

Ein kleiner Ausblick in die Mobilfunk Welt.

http://tkb-Schmidt.de/MAA-F.pdf
Wer ist denn der PMD?
Wie willst du zu stark ankommen wenn der Sender seine Leistung regelt?

Die Bahn will ihre bedampften Scheiben Lasern lassen.
Miraculix
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Re: Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Beitrag von Miraculix »

Ich meine den Prüf und Mess dienst, ehemals Gilb aka Bundesnetzagtur. Bzw. Haben die mobilfunkbetreiber teilweise eigene Leute die auch suchen und peilen.

Die Basisstation regelt schon die Leistung des Senders, oder zumindest kann sie es ihm mitteilen, aber die linkbilanz ist einfach nicht mehr ausgeglichen. Und unter anderem schiebst du ja auch anderen dreck mit hoch der im Frequenzband da rumseucht.

Technisch geht das schon, im Beispiel mit Tetra Digitalfunk haben wir auf diese Art genau einen Bereich von 1,5x1,5m versorgt und dort eine feldstärke von -87dBm hinbekommen, nur durch eine Richtantenne auf dem Dach und eine PLPO in der Decke. Hat für diese Anwendung gereicht. Aber alles was in diesem Bereich im Frequenzband passiert schieben wir halt genauso raus und direkt auf die Basisstation.
Jede Anbindung von extern mit Verteilsystemen erhöht das Grundrauschen.

Ergänzung: Die Erfahrungen beziehen sich auf den Tetra Funk der in den Grundzügen GSM entspricht.

Daher werden bei aktiven Funkanlagen die sich per Antenne an einem Sender anbinden verschiedene Methoden verwendet um möglichst wenig Störungen zu verursachen. Zum einen Betrieb nur bei Bedarf, Nur noch kanalselektiv, (bei Tetra. Mobilfunk ist Bandselektiv) also festgelegt exakt wo gesendet wird und Uplink muting. Also wirklich nur senden wenn auch sinnvolle Daten zu übertragen sind. Dann dürfen sich anbinde und verteilsystem „nicht sehen“, da es sonst zu einem Art Kurzschluss kommt. Also entkopplung beachten.

Anbinde Systeme per Antenne sind sehr oft heikel und gehen nicht mal eben so.

Vor allem, ändert der Betreiber irgendwas, musst du auch ändern. Je nachdem wie eng dein Übertragungssystem ist.

Das ganze ist sehr vielschichtig und kann hier nur stark verkürzt wiedergegeben werden.
Zuletzt geändert von Miraculix am So 3. Mär 2024, 09:45, insgesamt 1-mal geändert.
Gary
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Re: Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Beitrag von Gary »

Wenn du da ein System mit zwei Antennen aufbaust, das ist ja im Up und Downlink nahezu symmetrisch. Die Leistungsregelung ist aus meiner Sicht nicht beeinträchtigt. Ist ja nicht viel anders wie in einem Haus, einer telefoniert im Erdgeschoß, der andere oben auf der Dachterrasse, beide mit gleicher Entfernung zum Sender.

Ein störendes Signal müßte in unmittelbarer Nähe zur inneren Antenne sein, sonst ist die Funkfelddämpfung eh zu hoch in einem passiven System. Will man das für ein Handy machen, hat man gleich andere Werte wie bei Tetra, Funkfelddämpfung und Kabeldämpfung ist höher, einzig die Richtantenne hat bei ähnlicher Größe etwas mehr Gewinn. Nicht unmöglich, aber 1,5m ist nicht der übliche Bewegungsradius für Handy Nutzer. In der Praxis klar besser als nichts und mit Bluetooth Headset bedingt nutzbar.

Kanalselektive Repeater kenne ich nur zu GSM Beginn Zeiten, aktuell wird Band selektiv gearbeitet. Natürlich verstärkt jeder Netzbetreiben nur sein Band, vielleicht hast du das gemeint.
Die Entkopplung ist wie eh und je wichtig und das kein Verstärker übersteuert. Aber die Repeater drosseln ihre Leistung auch selbst, können schon Daten des Mobilfunkstation decodieren. Sie können natürlich kaputt gehen.

Der Netzbetreiber, bzw dessen Mitarbeiter suchen die Störung und geben der BNA dann ein Messpprotokoll mit zur Störungsmeldung. Wie weit da gesucht wird unterscheidet sich immer, hat man Ehrgeiz, Lust, Zeit und Möglichkeit.

Ich hatte den Eindruck du bringst da was bei den PIM durcheinander, deswegen habe ich nachgefragt. Für PIM Probleme braucht man Sendeleistung die man passiv nicht erreicht.
Miraculix
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Re: Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Beitrag von Miraculix »

Ich gebe zu, dass war teilweise nicht eindeutig ausgedrückt von mir. Ist alles stark verkürzt und runtergebrochen, da geht auch mal was verloren.

Im Mobilfunk arbeiten sie Bandselektiv, macht ja auch Sinn. Tetra ist Kanal, dass ging aber aus meinem Text so nicht hervor.
Den Kanal der Basistation die ich anbinde.


Im Tetra, was ja in den Grundzügen GSM entspricht, schieben die Repeater sowohl nach außen, als auch zur OMU einfach nur durch. Solange die Kanal und summenleistung eingehalten wird, jagen die alles drüber. Zumindest da wird keine Datendecodierung vorgenommen. Zumindest bei den Cobham, Comscope, Axell und BHE wäre mir das nicht bekannt. (Die ja auch teilweise kreuz und quer fusioniert haben)

Im Mobilfunk macht das Sinn, wenn die das können.


PIM ist da noch komplett unbetrachtet. (Habe ich so richtig auch erst bei der Live Vorführung bei denn Herren Semrau verstanden…)

Auch wenn es sehr spannend ist, wir sind komplett vom Thema des TE abgedriftet.
Gary
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Re: Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Beitrag von Gary »

Ab der zweiten Seite kann man schon vom Thema abkommen, es ist fast sogar ein muß, Tradition :lol:
Es wird ja auch keiner dümmer wenn er hier liest.

Die Fa Comscope, bzw. deren Repeater Fertigung ist 15 Minuten entfernt von mir.
Wir könnten noch über die Master Unit sprechen, bei mehreren Remote Units macht man sich da tatsächlich den Uplink kaputt, einfach nur weil man mehrere Rauschquellen zusammen schaltet.
Da wird das HF Signal von der Master Unit aufgeteilt und mit Glasfasern zu den Remote Units gebracht. Das Signal auf der Glasfaser ist dabei ein umgesetztes HF Signal. Eine schlechte Glasfaser führt da auch zu Störungen, ein 8° Schliff ein muss. Teilweise wollen die Kunden es nicht glauben, für Daten taugen die Glasfasern ja.
Miraculix
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Re: Wohnung mit Metallfolie abschirmen - sinnvoll oder grüßt hier der Aluhut?

Beitrag von Miraculix »

Oh hör mir mit den Kunden und deren Fasern auf....

Wir haben einen, der hat darüber in seine Hallen sein Tetra Betriebsfunk Zivil System laufen. Dessen Fasern werden immer schlechter, über 10 Jahre alt und dazu sind irgendwo auf der Strecke dazwischen Multimode und Singelmode gemischt gepatcht. Lach nicht, dass funktioniert. Jedes Jahr wird das aufs neue bemängelt, aber was soll man machen... Solange die Werkfeuerwehr sagt es tut, machen die nix. Zumal dazu erstmal die Alte DAMM Zelle da weg müssen, und mann dann mal mit dem Herrn Spinner reden muss, was man als neue OMU da verbaut. Da sterben auch jedes Jahr ein bis zwei LWL Karten oder werden taub.

In dem Fall habe ich eine eigene Basisstation die nur die zwei OMUs versorgt, eben um den Rauschanteil von der Freifeld Zelle wegzuhalten.
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