Handfräse Holz, wie geht das?

Der chaotische Hauptfaden

Moderatoren: Heaterman, Finger, Sven, TDI, Marsupilami72, duese

Benutzeravatar
RMK
Beiträge: 5421
Registriert: Di 20. Jan 2015, 14:59
Wohnort: östlich von Stuttgart

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von RMK »

ordentlich abflammen, dann ists Hipster-chic. :-)
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4465
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Gobi »

fraestisch.jpg
in den letzten Tagen so zwischendurch gebaut, noch nicht ganz fertig (kommt noch eine Verzinkungsseinrichtung ran) - aber das Teil ist schon mal ein großer Sprung!

Mit dem Kopierfräsen stehe ich immer noch auf Kriegsfuß. Ich habe mir jetzt passende Anlaufringe gedreht, so daß ich theoretisch von einem Teil eine Schablone fräsen könnte und dann von der Schablone wieder die Tasche. Ist mir aber immer noch zu ungenau - ich hab die Fräse noch nicht in der Hand. Vertuhe mich auch regelmäßig mir der Schnittrichtung uws.
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4465
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Gobi »

So, gestern noch mal ausgiebig das eigentlich Thema (Deckel irgendwo einlassen) probiert und ich muss sagen für ein Einzelstück (klein und kompliziert) macht eine Schablone irgendwie keinen Sinn. Ich konnte nicht mal eine wirklich fehlerfreie Schablone fräsen, wahrscheinlich weil das Teil schon zu klein war, die Zwinge hielt es nicht gut fest, dann kommst du an der Zwinge nicht vorbei usw. - was für ein Theater.
Wie oben schon mal vorgeschlagen habe ich erst den Deckel (aus Plastik) hergestellt und den als Lineal benutzt um erstmal die Line zu scheiden, die ein bisschen frei stemmen und dann erst gefräst - ein paar Milimeter von der Kante wegzubleiben schafft man und dann kann man easy mit dem Stemmeisen den Rand sauber schneiden. Das hat ganz gut funktioniert. Die Reihenfolge den Deckel zuerst zu machen war dabei eigentlich das Entscheidende.
Benutzeravatar
RMK
Beiträge: 5421
Registriert: Di 20. Jan 2015, 14:59
Wohnort: östlich von Stuttgart

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von RMK »

zeig mal! :-)
duese
Beiträge: 6101
Registriert: So 11. Aug 2013, 17:56

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von duese »

Um Teile und Schablonen festzuhalten wird wohl häufig Doppelseitigen Klebeband verwendet. Nach etwas Recherche hab ich mir so genanntes "Sticky Tape" gekauft. Dünn wie Tesa und klebt recht stark. Kommt wohl aus der Bastelecke (Papier, Pappe, Stoff). Hab zwar noch nix produktives damit gemacht, ein kurzer Versuch war aber vielversprechend.
Burnie
Beiträge: 292
Registriert: Di 13. Aug 2013, 01:28
Kontaktdaten:

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Burnie »

Ja, kleben geht.
Auch mit normalem Kreppband beidseitig und dazwischen den Sekundenfingerverkleber. Zerrt beim Entfernen weniger am Material, zb Holzfasern.
Typische yt2 Methode ;)
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4465
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Gobi »

RMK hat geschrieben: So 18. Feb 2024, 13:17zeig mal! :-)
Erstmal nicht, weil ich meine Aussage relativieren muss: es ging "so rum" zwar viel schneller, aber das Resultat am Ende ist auch nicht besser, weiß der Geier... ich hoffe, ich kann es noch etwas nachpfuschen.

Verzinkungseinheit ist jetzt aber endlich mal fertig geworden:
verzinkungseinheit.jpg
Funktioniert eigentlich tadellos und vorallem schnell, aber schlechtes (Sperr)Holz braucht man nicht nehmen, das zerlegt es total. Oder ist der Fräser gar schon stumpf?
Grrrr.... ich und Holz ein ewiger Kriegsfuß

Danke für den Tip mit dem Kleben!
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4465
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Gobi »

erleichterung1.jpg
erleichterung2.jpg
Supoptimales Endresultat... ich bleibe dran an dem Thema, das muss besser gehen.
(Die ganze Aktion hat übrigens nur ca. 500g gebracht - war ja auch eher zur Übung. Allerdings merkt man auch die 500g tatsächlich beim Tragen!)
Benutzeravatar
Bastelbruder
Beiträge: 11566
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:28

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Bastelbruder »

Da geht noch was!

Was mir nicht so gefällt, sind die deutlich rausstehenden Schraubenköpfe der Abdeckung. Auch wenn trash-Klamotten immer noch Mode sind ...
Falls die Deckel Blech sind, lassen sich mit einer "Vorrichtung" aus Schraube und diversen U-Scheiben auf der anderen Seite Senkungen einpressen (darunter natürlich rausfräsen), ähnlich den 4 Schrauben in der Mitte. Bei Plastik (oder Epoxy-Platinenmaterial :?) kann man auch noch einiges ausdünnen.
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4465
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Gobi »

Ja, da kommen bei Gelegenheit noch Senkkopfschrauben, ich hatte nichts anderes zur Hand.. die Deckel sind aus Plexi
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4465
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Gobi »

fraesschablone.jpg
Ok, jetzt lass ich euch bald in Ruhe, wollte nur die Schablone zeigen- inspiriert von diversen Videos. Das scheint mir in die richtige Richtung zu gehen, weil man mit der Fräse stumpf drin rum fahren kann, sie kann einfach nicht ausbrechen. Mal sehen wie es sich dann wirklich bewährt.
Was wirklich Spaß macht, ist solche Vorrichtungen mit der Fräse selbst zu bauen, T Nuten Fräser sind jetzt auch am Start, da geht schon was!
MSG
Beiträge: 2208
Registriert: Fr 9. Nov 2018, 23:24
Wohnort: Nähe Dieburg

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von MSG »

Gobi hat geschrieben: Do 29. Feb 2024, 15:09fraesschablone.jpg
Sehr cool! Hast du in die eher senkrechten Leisten T-Nuten gefräst?

Wenn du jetzt noch die Muttern gegen kleine Sterngriffmuttern ersetzt wäre das Ding schnell verstellbar. Ich glaube, ich muss mir auch mal sowas basteln :)
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4465
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Gobi »

Schau dir die betreffenden Filmchen halt mal an, bei den Dimensionen muss man ein bisschen nachdenken - ist gedacht für eine runde Fräsplatte und festgelegt EINE Fräsergröße. Was sie in den Filmen als problematisch etwas unter den Tisch fallen lassen, sind die Anschläge rechts und links - die bauen da dann Scharniere hin, mir war das zu jakelig, deshalb nur die kleinen Alu Nasen.

Was ich auch nicht bedacht hatte: bei den Zinkenfräsvorrichtung (oben) reisst es mir bei dem billigen Sperrholz, daß ich benutzen will ständig Stücke vom Holz weg (grrr....) - ich hab jetzt einiges versucht mit Gegenhalter usw. , aber es passiert rtizdem immer mal wieder, zum Teil sogar auf der Rückseite, das Sperrholz ist einfach zu schlecht verklebt... ich denke mal ein Spiralnutfräser könnte da helfen - finde ich aber nicht mit 6mm Schaft. Das ist gerade schon etwas frustrierend nach all der Mühe.

Dito beim Schablonen Fräsen: das eine Teil wird immer gut (da wo es egal ist, ob der Fräser ausweicht) das andere ist dann immer Kacke - ich hab zeimlich viel probiert. Scheint wirklich was für CNC oder aber penible Handarbeit..
Benutzeravatar
Fritzler
Beiträge: 12604
Registriert: So 11. Aug 2013, 19:42
Wohnort: D:/Berlin/Adlershof/Technologiepark
Kontaktdaten:

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Fritzler »

Gobi hat geschrieben: Do 29. Feb 2024, 15:09 Ok, jetzt lass ich euch bald in Ruhe
Das war doch bisher recht interessant.
duese
Beiträge: 6101
Registriert: So 11. Aug 2013, 17:56

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von duese »

Zum Zinkenfräsen: wird nen Grund haben, dass Matthias Wandel das auf der Kreissäge macht. ;)

Als ich meine Oberfräse bekommen hab, hab ich nen Schreiner mach dem Ausreißen gefragt. Der hat zu Opferholz dahinter geraten.

Schau mer mal, ich fang auch grad erst an das Ding öfter zu verwenden. Mein Frästisch ist fast fertig. Da kommen demnächst Bilders...
Mechanix
Beiträge: 369
Registriert: Mo 18. Jan 2016, 16:08
Wohnort: östl. Ruhrgebiet

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Mechanix »

Spiralnutfräser liefert der schnelle Ali in für Holz alle mal ausreichender Qualität. Upcut Downcut compressioncut.
Wenn du experimentierfreudig bis (und über ne brauchbare PSA) verfügst, nimmst du Fräser für Metall (aber unbeschichtet, die beschichteten taugen in Holz nur für Zimmermannsarbeiten/viel Ausriss). Die gibs teils für nen Goldrandtaler. Der erste ist mir beim ersten Holzkontakt um die Ohren geflogen, die anderen beiden tun seit Jahren ihren Dienst.

Wenn du mehr mit der Oberfräse machst und es entsprechende Spannzangengibt, lohnt der kauf von 1/4 und 1/2" Größen. Durch die Leute in den USundA denen Standfräsen na unbekannt sind, wird dort viel mit der Oberfräse gemacht. Und die haben den verrücktesten scheiß.
duese
Beiträge: 6101
Registriert: So 11. Aug 2013, 17:56

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von duese »

Das Forum hat vor ein paar Jahren eine Oberfräse und einen Exzenterschleifer für sehr kleines Geld angespült. Fräsen wollte ich immer schon mal also konnte ich nicht nein sagen.

Da ich selten große Dinge mit Holz mache und kleine Teile mit der Oberfräse unpraktisch sind reifte in letzter Zeit der Wunsch nach einem Frästisch. Nachdem mir dann Temu einen kleinen Scherenhubtisch (neudeutsch bezeichnet als router lift) für weniger als zwei Euro angeboten hat, war die Frästiefeneinstellung kein Problem mehr und ich hatte keine Ausrede mehr das Ding nicht zu bauen und so ist dieses Machwerk entstanden:
IMG_20240301_124142.jpg
IMG_20240301_124125.jpg
Die Abmessungen sind dem Wunsch nach einem möglichst kompakten Gerät und der Verwendung von vorhandenem Material geschuldet, dass ich bevorzugt ohne weiteres Zuschneiden verwende. So sind z. B. von den zu sehenden 30mm Multiplexstücken lediglich die zwei senkrechten in der Länge zugeschnitten worden.

Die Arbeitsplatte ist die Lichtleiterplatte aus einem Flachbildmonitor. Die erste Version war aus Dibond (Kunststoff mit beidseitig Alu drauf). Das war aber einerseits von den Gleiteigenschaften her nicht so gut und zum anklemmen der Anschlags viel zu instabil. Die Plexiglasplatte ist viel besser. In der Tat rutscht die so, dass man den Anschlag ziemlich festknallen muss. Da kleb ich vielleicht noch was leicht haftendes unter der Anschlag. (Gibts da Empfehlungen? Schmirgelpapier dürfte die Plexiglasplatte schnell anrauhen...)
IMG_20240307_183638.jpg
IMG_20240308_175133.jpg
Die Anschläge rechts und links kamen gestern noch dazu. Der Wunsch dazu ist beim Fräsen der Langlöcher am Halter des Fingerschutzes entstanden. Schau mer mal, ob die öfter zum Einsatz kommen. Sonst wars eine schöne Fräsübung.

Die einzigen Teile, die für das Projekt gekauft wurden, sind der Scherenhubtisch und die Sterngriffschrauben. Der Rest lag so rum. Ich muss noch die Altteileanteilaufkleber suchen...

Die M8 Gewinde sind einfach ins Holz geschnitten. Bis jetzt hält's. Schau mer mal, wie lange.
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4465
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Gobi »

Cool, noch jemand am Thema. Ich kenne allerdings das mittlere Teil nicht - ist das ein Niederhalter?
Höhenverstellung ist natürlich schön - die muss ich immer an der Maschine vornehmen - was nicht so schlimm ist wie erwartet, weil ich eben die ganze Platte hoch kippen kann - funktioniert aber eben nur auf den Stahlträgern bei mir auf dem Arbeitstisch.

Ich warte momentan noch voller Ungeduld auf den Spiralnutfräser, hoffe das bringt mich weiter beim schlechten Sperrholz. Was "Upcut Downcut Compressioncut " bedeutet muss ich mir wohl noch mal in Ruhe reinziehen
duese
Beiträge: 6101
Registriert: So 11. Aug 2013, 17:56

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von duese »

Das ist als Fingerschutz gedacht. Damit die Flossen weit genug vom Fräser weg sind, falls es das Werkstück weghaut und der Fräser dadurch plötzlich freiliegt. Gerade beim Kanten anfasen von Leisten oder so kommt man immer wieder in die Versuchung mit der Hand einfach von rechts nach links das Werkstück vorbei zu ziehen. Wenn dann die Hand gerade vor dem Fräser ist und dieser meint einhaken zu müssen, drück die Hand vielleicht weiter Richtung Fräser mit nix als Luft dazwischen. Ich hab letztens erst gerlernt, dass das auch bei Kreissägen ein Thema ist.

Die Idee da noch einen (evtl. federnden) Niederhaltmechanismus drunter zu machen, hatte ich aber auch schon.

Die Höhenverstellung würde ich auf jeden Fall weiter so einfach haben wollen, die Langlöcher hab ich in vielen kleinen Durchgängen gefräst. Ob das mit nur so kleiner Zustellung systembedingt ist oder an meinen grottigen Fräsern liegt oder der Aufbau nicht steif genung ist, weiß ich noch nicht. Bin ja auch erst am Anfang. Muss ich demnächst nochmal mit den Schreinern bei der Feuerwehr quatschen.
Mechanix
Beiträge: 369
Registriert: Mo 18. Jan 2016, 16:08
Wohnort: östl. Ruhrgebiet

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Mechanix »

Ein Upcutfräser hat ne Spirale die bei Fräse oben die Späne aus dem Bohrloch befördert. Bei Downcut ist die Spirale gegenläufig, der Abraum wird also zurück in die Mulde gedrückt. Compressioncut hat zwei dieser Spiralen gegenläufig also trifft sich der Müll auf halber Strecke.

Upcuts können halt ordentlich Meters machen und man hat immer ne saubere Fuge. Dafür neigen halt grade Weichhölzer an der Schnittkante zum Ausreißen. Downcut dann das Gegenteil: schön Saubere Schnittkante, aber bei Nuten muss man zwischen zwei Durchgängen die Späne mit dem Schraubendreher rauskratzen.
Compression glänzt dann beim Fräsen an Schablonen oder besäumen. Sowohl Ober als auch Unterseite werden mit fallender Schneide geschnitten, wenn dann in der Mitte vom Material ein mm mit ausrissen/unsauberem Schnittbild ist, fällt das nicht auf, verschwindet ja in einer Nut oder hinter Umleimer.

Vorsicht wohl vor beschichteten Fräsern. Beim arbeiten mit Metall mag so ne Unobtanium-Beschichtung wohl sinnvoll sein, aber es führt wohl zu minimal abgerundeten Schneidkanten, das ist beim Arbeiten mit Holz reines Gift.
duese
Beiträge: 6101
Registriert: So 11. Aug 2013, 17:56

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von duese »

duese hat geschrieben: Sa 9. Mär 2024, 12:05 Die Höhenverstellung würde ich auf jeden Fall weiter so einfach haben wollen, die Langlöcher hab ich in vielen kleinen Durchgängen gefräst. Ob das mit nur so kleiner Zustellung systembedingt ist oder an meinen grottigen Fräsern liegt oder der Aufbau nicht steif genung ist, weiß ich noch nicht. Bin ja auch erst am Anfang. Muss ich demnächst nochmal mit den Schreinern bei der Feuerwehr quatschen.
Der Schreiner mit dem ich mich unterhalten hab, hält von den Spiralfräsern nicht so viel. Die Siebdruckplatten sind aber wohl sehr hart und damit schwer zu fräsen.
Benutzeravatar
Geoschreiner
Beiträge: 696
Registriert: So 17. Jan 2016, 17:19
Wohnort: Bayerisch - Schwaben

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Geoschreiner »

Bei den Siebdruckplatten sind Klebstoff und Beschichtung ziemlich unangenehm und verschleißen die Werkzeuge stark. Auch Hartmetall leidet da sehr; Diamant ist aber für den Hobbyeinsatz doch etwas teuer und mag sehr sauber laufende Antriebe.
Die Probleme beim Fräsen können tatsächlich auch an mangelnder Steifigkeit liegen - evtl. schon in der verwendeten Oberfräse. Scharfe, gute Fräser machen ebenfalls einen großen Unterschied.

Die Spiralnutfräser haben schon ihre Vorteile, aber es kommt eben auf die Anwendung und die Fräser an - dazu habe ich oben aber schon was geschrieben. Für die englischen Begriffe gibts natürlich auch deutsche Entsprechungen (Rechtsdrall, Linksdrall), die vielleicht bei der Recherche hilfreich sind könnten und außerdem eindeutiger sind. Es gibt nämlich auch Maschinen mit Linkslauf. Bei vielen Arbeiten sind die geraden Schneiden aber vollkommen ausreichend oder sogar im Vorteil.
Die üblichen Beschichtungen für den Metallbereich sind natürlich wenig hilfreich, DLC wird teils aber wohl mit Erfolg eingesetzt.
Die Neigung zu Ausrissen/Absplitterungen hängt nicht an der Härte des Holzes, sondern v.A. an der Struktur. Eiche, Wenge, Kiefer splittern alle recht gern, Pappel, Weide, Birke, Ahorn, Buche eher weniger. Bei Sperrhölzern und furnierten Oberflächen hängt auch viel von der Verklebung ab.
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4465
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Gobi »

Das Sperrholz das ich verwenden will, ist schlecht verklebt, es stammt von Verpackungen. Es ist eben aber auch ein Fehler der oben gezeigten Vorrichtung - die Drehrichtung des Fräsers stimmt nicht, würde er anders rum arbeiten würde das Holz gegen die Vorrichtung drücken - so tritt ein Fräser mit gerader Schneide schlagartig aus - ich habe es mit einem improvisierten Gegenhalter versucht, aber die Verklebung ist so schlecht, daß bei der (zu) kleinen Verzinkung auch da Teile ausreißen können, manchmal sogar hinten. Auf den Spiralfräser warte ich leider immer noch.
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4465
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Gobi »

Fräser ist jetzt da, aber die Verzahnung ist viel zu fein. Zu meinem Erstaunen brennt er sich wirklich nur durchs Holz. Jetzt finde ich nur noch ein Modell mit groberer Verzahnung, mal sehen - letzter Versuch..
Benutzeravatar
Geoschreiner
Beiträge: 696
Registriert: So 17. Jan 2016, 17:19
Wohnort: Bayerisch - Schwaben

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Geoschreiner »

Was ist das für ein Fräser? Zähnezahl? Gibts ein Bild?

Ohne genauere Infos ist es schwierig, weitere Tipps zu geben. Aber ganz allgemein sollte Holz zerspant und nicht zerstäubt werden, also muss der Vorschub pro Zahn ausreichend groß sein. Mit einem halbwegs brauchbaren Fräser und einer passenden Maschine (das muss keine sündhaft teure neue mit allem Schnickschnack sein, eine 30 Jahre alte reicht vollkommen aus - idealerweise mit Drehzahlregelung) sollten Deine Arbeiten eigentlich ohne größere Probleme lösbar sein. Deine kleine könnte da evtl. auch überfordert sein, aber das kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Angepasste Frässtrategien helfen da - manches kann man sich von den vielen Videos mit CNC-Bearbeitung abschauen.

Allerdings gibt es Materialien (wie das schlechte Sperrholz - ich habe sowas ähnliches auch schon verarbeitet und die schlimmsten Stellen dann entsorgt), bei denen sich der Aufwand nicht lohnt, und andere, die einfach sehr anspruchsvoll sind (z.B. bestimmte exotische Harthölzer). Da muss man sich dann dem Material anpassen und z.B. nur in kleinen Stufen bei trotzdem zügigem Vorschub sich der gewünschten Kontur nähern.

Ein sich durchs Holz brennender Fräser ist übrigens nicht ungefährlich - Glutnester hats da schnell und die möchte man eigentlich weder in der Holzwerkstatt noch im Sauger haben. Da sollte man sehr vorsichtig sein.
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4465
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Gobi »

Vielleicht suche ich an der falschen Stelle, aber für meine 6mm Aufnahme finde ich spiralverzahnt nur aus dem Metallbereich, der erste Versuchsfräser hat deshalb ca 30 (!) Schneiden, jetzt habe ich noch einen für Alu gefunden, der sollte deutlich weniger haben.
Das Sperrholz ist zu schlecht, aber von Hand habe ich schon einige gezinkte Kisten problemlos damit gebaut, ich glaube das Verfahren ist einfach falsch und die in ähnlicher Weise auf der Kreissäge zu machen die richtigere Lösung.
daruel
Beiträge: 1678
Registriert: Mo 5. Feb 2018, 08:53
Wohnort: NRW

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von daruel »

30 Schneiden? Sicher?

Ein Fräser für deine Anwendung sollte 2-3 Schneiden haben, bei sehr schmierigen Materialien kann man sogar auf einen 1-Schneider gehen, Plexiglas z.B.
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4465
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Gobi »

Ich sag ja, Metallbereich - war ein Versuch...
sag mir wo ich einen solchen Fräser finde, schräg oder spiralverzahnt - alles was ich möchte für den Versuch, ist daß die Schneide nicht auf einen Schlag aus dem Holz austritt!
daruel
Beiträge: 1678
Registriert: Mo 5. Feb 2018, 08:53
Wohnort: NRW

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von daruel »

Mach mal ein Bild von dem Fräser. Ich habe auch eine Zeit lang Metall CNC gefräßt, da war 8 Schneiden schon das Maximum.
Dein Fräser hört sich eher nach so einem Frässtift zum Schleifen und Entgraten an.

Du brauchst vielleicht sowas hier https://www.amazon.de/SpeTool-Spiralfr% ... r=8-3&th=1
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4465
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Gobi »

Zufällig ist gerade eben schon der neue Fräser angekommen:
IMG_6550 Kopie.jpg
der macht mir mehr Hoffnung.
Ich brauche halt unbedingt den 6mm Schaft und 10mm Fräsung
Benutzeravatar
Joschie
Beiträge: 2466
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 18:19
Wohnort: JN58FG

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Joschie »

@Gobi,

das Linke ist doch kein Fräser für eine Oberfräse, den würde ich mir noch in einem Stabschleifer eingehen lassen, aber nicht in einer Oberfräse.
Auch den zweiten möchte ich nicht in einer Oberfräse haben wollen.

Nebenbei, wieso 6mm Schaft?
Wer kauft denn eine Oberfräse mit 6mm Schaft?
Standard ist seit vielen Jahren im Oberfräsenbereich 8 oder 12mm, 6mm ist inzwischen ein Nischenprodukt und daher ist die Beschaffung von anständigen Fräsern schwierig.

Grüße
Josef
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4465
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Gobi »

Das ist am Anfang des Threads schon alles ausführlich erklärt- das ich mir damit nicht den größten Gefallen getan habe, ist mir klar - für meine (ersten) zwecke brauche ich aber was wirklich kleines. Fehler habe ich gemacht. Und richtig, das sind Fräser für Stabschleifer.
Funktioniert aber:
IMG_6551 Kopie.jpg
Meine Theorie war also anscheinend richtig - mit den Drehzahlen muss ich noch etwas experiemtieren.
Benutzeravatar
Desinfector
Beiträge: 11034
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 07:50
Wohnort: ___3,1415(...)___

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Desinfector »

Gutes Video.

"Deswegen hab ich da Einschläge im Schrank"
🤣 :mrgreen:

Aber ich verstehe jetzt nicht so ganz 100%ig
warum die Montageplatten vonnen Tischbeinen in die Platte versenkt mussten.
Klar, sieht besser aus, aber wer guckt sich nen Tisch schon von unten an 🤔
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4465
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Gobi »

mag sein, aber es gibt schon öfter den Fall wo etwas bündig eingestzt werden muss. Die Schweizer haben überigens so ein Sprichwort in der Art "willst du wissen ob ein Tisch gut gebaut ist, schau in von unten an" - also ja :roll:
Benutzeravatar
Geoschreiner
Beiträge: 696
Registriert: So 17. Jan 2016, 17:19
Wohnort: Bayerisch - Schwaben

Re: Handfräse Holz, wie geht das?

Beitrag von Geoschreiner »

Spiralnutfräser in alle Größen gibts z.B. bei vhf:
https://shop.vhf.de/articleGroups/Einza ... _ES_HB.htm gehen auch in Holz gut
https://shop.vhf.de/articleGroups/Zweiz ... _ZS_WO.htm habe ich bisher nicht im Einsatz und deshalb keine Erfahrungen dazu

Wenn nur viel weg muss und die Oberfläche der Fräsung egal ist: https://www.pwwu24.de/vhw-schruppfraese ... ralgenutet

Wenn es ein 10er Spiralnutfräser sein muss mit einem Schaft ø6, dann kann man sich natürlich einen eigens anfertigen lassen. Das ist dann aber etwas über dem Preis der Serienwerkzeuge, die in der Regel aus einem VHM-Rundmaterial geschliffen werden. Schäfte zu reduzieren bieten einige Schärfdienste und Hersteller an, ist aber im Einzelfall abzusprechen. VHM-Spiralnutfräser werden von größeren Schärfdiensten z.T. auch komplett selbst gefertigt, weil sie so Anforderungen ihrer Kunden wohl sehr gut entsprechen können und jegliche Geometrie fertigen. Auch das könnte ein möglicher Weg zum Ziel sein.

Einen normalen Nutfräser mit Schaft ø6 gibts z.B. hier:
https://shop.vhf.de/articleGroups/Nutfr ... _RB_NF.htm
https://www.artifex24.de/HW-Schaft-6mm
https://www.artifex24.de/CMT-Nutfraeser ... tmetall_s2
https://www.artifex24.de/JSO-HW-Nutfrae ... berfraesen

Die mit geraden Schneiden führe ich hier deshalb nochmal auf, weil auch da eklatante Unterschiede in der Qualität und damit auch dem Fräsergebnis existieren. Mit einem von JSO (natürlich deutlich größer) lassen sich z.B. Absenkdichtungen ohne Probleme oder Ausrisse bei Türen nachträglich einfräsen.

Zu den gezeigten Fräsern wurde schon alles gesagt - die sind für den Zweck nicht wirklich geeignet.
Antworten