Dynacord Echocord Super

[Gobi]

Doch noch eine Frage:
Ich werde nicht schlau aus den Buchsen "Fernbed" Und "Fernsch" die Anleitung ist dazu auch sehr unklar. "Fernbed" scheint einfach das Echo kurz zu schließen, aber was zum Geier macht "Fernsch", vorallem in Kombi mit dem Zugschalter (versteckt in der Klangregelung) ???
Kann das jemand lesen??
(wobei es bei meinem Gerät gar nicht so beschaltet ist - ich habe nur einen Pin belegt, der dann offensichtlich nur auf Masse gezogen werden kann - ich wollte nur wissen, was in etwa sie damit wollten)

download/file.php?id=64748&mode=view

[Spike]

Kann das jemand lesen?

Nein, dazu bin ich zu faul. Ich habe einmal in die Glaskugel des Netzes geguckt und Plausibles gefunden:
FernSch(alter) - schaltet das Echo aus/ein mit Fußschalter FS2.
FernBed(dienung) - ist ein Fußregler FR2, der die Echostärke regeln soll. Im Zweifelsfall ein Poti oder Fotowiderstand wie bei den Philicordas.
Schau mal hier (Direktlink) für eine Super 62 Bedienungsanleitung.
Die Vergleichstabelle hier (Direktlink) sagt, dass das im Prinzip dasselbe sein soll.

[ferdimh]

Der "FERNSCH" sitzt an einer etwas ungünstigeren Stelle in der Schaltung. Da der direkt am Schleifer vom Poti 10 hängt, wird hier bei Extremstellungen von Poti 10 die Skalierung von einem dort angeschlossenen Poti suboptimal. Nur "Kurzschluß" und "kein Kurzschluß" sollten zuverlässig tun.
Am "FERNBED"-Kontakt ist der Lautstärkebereich besser, dafür grätscht man dann in die Klangregelung rein.
Der bei dir nicht angeschlossene Pin ist wahrscheinlich Pin 1. Dieser ermöglicht nur das teilweise Kurzschließen des Ausgangs und ist daher in meinen Augen ohnehin eher nicht so nützlich.
Der Zugschalter schaltet um zwischen "Eingangssignal und Echo gemischt" (gedrückt) und "Pin 1 der Ausgangsbuchse führt nur Eingangssignal, Pin 3 führt nur Echo". Dies ist praktisch, wenn man die Kiste in einer modernen Umgebung betreiben will, wo die Zumischung von Effekten im Mischpult erfolgt.

[Gobi]

Boh - ich bin irgenwie kommplett überfordert mit den ganzen seltsamen Infos..
die Ausgänge sind bei mir beschriftet mit 1V und 20mV, deswegen habe ich angenommen, das wäre versch. Verstsärkeranpassungen?

Egal, ich muss das vielleicht auch nicht ganz verstehen - was ich mir wünschen würde wäre ein Schalter der umschaltet "Echo an, wie am Gerät eingestellt" oder runtergeregelt (auch bis auf Null, also aus) mit einem Trimmer. Ich habe das gestern Abend kurz probiert bekam aber nur einen extrem kleinen Regelweg hin, vielleicht war der Widerstand zu klein - ich dachte ich frag erstmal hier..

[ferdimh]

Der Trick ist: Pin 3 führt entweder 1/50 vom Signal von Pin 1, oder vollen Pegel Echo, je nach Schalterstellung. Da wird mit einem einzigen Schalter erstaunlich viel Schaltung auf einmal geändert.
Der mit dem Runterregeln per Schalter/Trimmer würde funktionieren, mit einem Schalter und einem 220-500K-Poti in Reihe.

[Gobi]

Das mit dem externen Echo brauche ich eher nicht (bzw. wenn schon als Einschleifweg) - aber gut zu wissen. Ist tasächlich so, wie du sagst. Trimmer funktioniert auch, Danke!

[Gobi]

So siehts jetzt aus, bisschen viel Aufwand - wars mir aber wert um von den Rückseitigen DIN Steckern weg zu kommen.

Heute ist mir zum ersten mal aufgefallen, das es merkwürdig anfängt zu pulsieren, was man im Magischen Auge deutlich sehen kann... allerdings bei allem schon beinahe auf Vollausschlag. Ist nicht soooo schlimm, aber verstehen kann ich nicht, was da vor sich geht - ist unabhängig vom Bandlauf und auch von der Anzahl der Sprechköpfe - seltsam...

[Bastelbruder]

Das Pulsen könnte Motorboating sein, zwecks Frequenzgang muß die Wiedergabe-Entzerrung die Tiefen ziemlich stark anheben, beim Aufsprechen werden die eher etwas gedämpft um das Hochton-Rauschen gering zu halten. Deshalb sind im Wiedergabeweg so fette Koppel- und Kathodenkondensatoren. Es ist durchaus möglich, daß durch Verstellen diverser Potis dieser Effekt verstärkt wurde. Und daß natürlich die Sieb-Elkos im Netzteil im Lauf der Jahrzehnte nachgelassen haben.

Das nicht vermeidbare Rauschen bei Wiedergabe wurde übrigens gern verwendet um Wind-und Sturmgeräusche zu erzeugen. Der Effekt beim Verstellen der Geschwindigkeit oder beim Verschieben des Tonkopfs (je nach Modell) ist auch interessant, sogar der Wind läßt sich transponieren.


Achja: Rauschen könnte von schlechten Kondensatoren kommen. Feuchtigkeit - aber eher nicht.
Meine Erfahrung aus wenigen Jahren Telefon-Ausbildung und -Service sagt eindeutig, daß Isolationsfehler (auch in Kondensatoren) sich durch Bruzzeln (im Kopfhörer) bemerkbar machen. Wie das Steak in der Pfanne.

[Gobi]

Was mich halt wundert, ist daß das magische Auge das "Pumpen" deutlich anzeigt, d.h. wir sind noch vor dem Band, oder? WIrklich zu hören ist es nicht, im extremfall macht es ein leichtes Tremolo - ich staune nur nur, wo so ein gleichmäßiges, aber langsames "Schwingen"(?) herkommt.

Die Elkos die ich gemessen habe, waren eigentlich noch gut von den Werten her.
Das Gerät ist schon schwierig, so viele Regler, so viel Trimmer - und da ich es vom Klang her gerne an der Grenze betreibe, weiß ich halt auch nicht, wieviel Rauschen und Sonstiges ist "normal". Betreibt man es im eher "natürlichen" Bereich ist der Klang ja durchaus gut!

[ferdimh]

Es gibt ja noch den Rückkopplungspfad, um Mehrfachechos zu erzeugen...

Ansonsten: Die Schwingung muss nicht von "innen" kommen. Ich hatte auch schon, dass sich das periodische Schalten des Lötkolbens (über die damit verbundene Netzspannungsschwankung) in einer Röhrenkiste mit hoher Verstärkung wiederfindet...

[Gobi]

Jetzt hatte ich mal Gelegenheit den oben nachgefragten Umschalter zu bauen - das hätte ich besser nicht gemacht, denn jetzt habe ich einen A-B Vergleich und der ist ziemlich grausam.
Feine, vergleichsweise leise Echos klingen nämlich wirklich hübsch, dreht man auf hat man sofort ein sehr dumpfes Wabern als Hintergrundgeräusch, so als ob in den Feedback viel zu viele Bässe kommen, oder weiß der Geier wo es her kommt. DIe Klangregelung scheint mir (plötzlich?) auch nichts mehr zu tun. Also, das wird noch ein weiter Weg... seufz. Ich habe inzwischen ein Wartungs Handbuch bekommen, hoffe das erhellt mich etwas, denn es sind einfach sehr viele Variablen in dieser Schaltung