Nur noch Betrüger und Abkassierer unterwegs?
Verfasst: Di 30. Mai 2023, 11:58
Hallo zusammen,
am WE ist mir mal wieder etwas der Kragen geplatzt.
Das ganze hat eine kleine Vorgeschichte, ich hab ganz am Ende des letztes Jahr sehr günstig einen 125ccm Motorroller von einem guten Freund übernommen. Er wiederum hat den Roller vier Jahre vorher von seinem Freund übernommen der das FZ neu gekauft hatte. Es sind alle Belege (Rechnungen, TÜV etc. ) seit anbeginn vorhanden. Die letzten vier Jahre hat der Roller nachweislich 130km Fahrleistung bekommen.
So, zum Pudel.
Am Samstag hab ich den Roller dann mal aus meinem Außenlager in meine Gefilde heimgeholt und angefangen etwas durchzusehen und Bedarfsinventur zu machen.
Also Bremsflüssigkeitsbehälter auf - Ahhh schön, schwarz, mit Schleiern drin, die muss mehr als vier Jahre alt sein.
Variomatik Deckel runter - Ahhh der Riemen fällt schon fast auseinander, Rollen sind schön dreieckig, Riemenlaufflächen sind eingelaufen.
Endübersetzungsöl ist auch maus fertig und wurde offenbar auch noch nie getauscht, riecht verbrannt.
Ventilspiel, Sollwert 0,18mm, Istwerte 1x 0,00 (drückt schon ganz leicht) 3x zwischen 0,00 und 0,05mm.
Luftfilter ist auch dicht.
Und jetzt zum Kern.
Dies Fahrzeug war seit dem Kauf bei einer Fachwerkstatt zu den regelmäßigen Kundendiensten. Dies ist neben Rechnungen auch mittels eines Serviceheftes dokumentiert.
Fangen wir bei der Mängelliste vorne an, Bremsflüssigkeit gehört laut Serviceheft alle zwei Jahre oder 10tkm gewechselt, wurde auch verrrechnet aber offenbar nicht gemacht.
Variomatikriemen und -Rollen wurde vor 390km gewechselt und mit orignal Ersatzteilen laut Rechnung ausgeführt. Verrechnet hierfür wurden 460Euro Teile. Verbaut ist ein Riemen dessen Hersteller man nur idendifizieren kann wenn man so komische gemalte Schriftzeichen idendifizieren kann. Original gehört ein Bando Riemen rein.
Endantriebsöl wurde auch bei jedem zweiten Kundendienst laut Rechnungen gewechselt und verrechnet.
Ventilspiel wurde bei der 1000 KM Inspektion "kontrolliert" und dann bei der 10.000 und 19.000km Inspektion "kontrolliert und eingestellt" (und verrechnet) .
Luftfilter wurde bei jedem großen Kundendienst, also alle 6tkm gewechselt. Wenn ich mir den aber ansehe sind die unserer Baumaschinen (Rüttelplatten und Stampfer) nach zwei Jahren noch sauberer als das was da drin war, trägt zudem noch ein Produktdatum das kurzvor dem Herstellungsdatum des FZ lautet.
Was hier noch gar nicht vermerkt ist, für den letzten TüV vor gut zwei Jahren wurde beim KD eine neue Batterie verbaut und berechnet.
Als ich den Ende letztes Jahr gekauft hab war die Batterie tot. Mein Freund beklagte sich das die Batterien so ein Glump seien und schaute sehr erstaunt als ich ihn fragte was er sich aufrege, die verbaute Yuasa hatte doch jetzt 8 Jahre (gem. Fabrikationsdatumseindruck) durchgehalten. Ham se ihm eine rund sechs Jahre alte als Neue eingebaut.
Also wiedermal ein FZ das man komplett durcharbeiten darf da die Werkstatt (immer die gleiche, mit 4 Marken im Portfolio und Glaspalast) gepfuscht, ich würde sogar weiter gehen und behaupten gandenlosen Betrug veranstaltet hat.
Das ganze würde mich nicht so zur Weißglut treiben wenn dies das erste mal wäre das ich sowas in die Finger bekomme.
Bei meiner TDM war das ähnlich, aber eine andere "Werkstatt" Bude.
Die hab ich sehr günstig mit Motorschaden wegen "durchgebranntem Ventil" (Laufleistung 8.000 km!) gekauft. War dem Vorbesitzer (einem Bekannten von mir) zu teuer die Reparatur (veranschlagt waren 4,5k€).
Ja, durchgebrannt war das Ventil nicht, es war verbogen.
Was war geschehen, der Werkstatt war offenbar bei der Vergaserüberholung (dazu später noch mehr) eine Schraube in den Ansaugtrakt gefallen die sich dann zwischen Ventil und Ventilsitz einklemmte und der Kolben das Ventil schön andätschte. Zuordnen konnte ich die Schraube eindeutig da an der Stelle wo die sitzen sollte eine ganz andere verbaut war als reingehört.
Himmel Herrgott, was ich daran nicht verstehe, wenn mir so ein Schaß passiert, dann muss ich hald hinstehen und dem Kunden erklären "Du mir ist was passiert, so und so siehts aus, ich biet dir an ich richt das so und so wieder" und gut ist, dann muss ich das hald tragen und nicht irgendwelche Defekte erfinden und dem Kunden versuchen Geld für meinen gebauten Mist abnehmen.
Zur Vergaserüberholung, die Vergaserbank habe ich entsorgen können, Düsen wurden mit solcher brachialität eingeschraubt das die überstehenden Messingnasen abbrachen, Gewinde total vermurkst,...
Auch alles andere war ähnlich verpfuscht, Telegabel ungleich gefüllt, Haltegewinde in dem Bremssätteln teilweise ausgerissen (Schrauben dann mit Fügen Nabe-Welle montiert), Sekundärluftsystem falsch zusammengebaut, ...
Vor zwei Wochen bekam ich eine Rechnung einer Autowerkstätte bei der einige FZ meines AG's zur "Wartung" sind in die Hände. Auf der Rechnung fanden sich so schöne Positionen wie:
- Schlüsselbatterie, original FZ-Hersteller -> 19.00 € (CR2032)
- Wischwasserstand richtiggestellt, pauschal -> 20,00 €
- AdBlue richtiggestellt, pauschal -> 30,00 €
- Original Hersteller FZ-Batterie (12V, 60Ah) getauscht -> 380,00 €
- Schmiermittel divers -> 30,00 €
- Kleinteile -> 25,00 €
(wohlgemerkt das sind nur Teilepreise, die Arbeitszeit wird seperiert verrechnet)
Ich konnte es mir dann nicht verkneifen und wollte die "Original Opel Batterie" mit Goldstaub drauf sehen.
Was fand ich?
Eine vom örtlichen Teilehöker, kostet ohne Prozente auf Nachfrage bei denen 69,00 €.
Das ganze habe ich jetzt mal dokumentiert, die Rechnung entsprechend eingekürzt und warte jetzt mal auf die Reaktion.
Ebenso würde es mich interessieren wieso hier auf TÜV Gebühren Umsatzsteuer berechnet wird.
Und ja, das war deffinitiv die letzte Rechnung von denen weil da nichts mehr hinkommt.
Oder anders schönes Beispiel.
Reparatur einer Baukreissäge, defekt ist der Schalter (Gehäuse gebrochen), Motor läuft und sägt.
Maschine wird zum Reparatör gefahren, innerhalb von zwei Wochen erfolgte die Reparatur und die Maschine wurde 14 Tage später wieder abgeholt.
Kommt eine Rechnung über 10 Stunden Kundendienstmonteur á 75 Euro plus Schalter á 260 Euro zzgl. 28,00 € Vorfracht.
Auf intensive und lautere Nachfrage wurde mir dann das Stundenblatt übersendet, man halte sich fest:
2,5 Std. für Fehlersuche
1,0 Std. für Ersatzteilbestellung
1,0 Std. für Ersatzteilprüfung
4,5 Std. für Ersatzteileinbau
1,0 Std. für DGUV A3 und UVV Prüfung
Auf Nachfrage beim Sägenhersteller kostet der Schalter bei denen, ohne Prozente ohne alles, 130 Euro zzgl. Versandpauschale von 8€ netto.
Ich hätte mir ja u.U. die Einbauzeit noch halbwegs erklären können wenn man das Kabel zwischen Motor und Schalter mit getauscht hätte, aber so?
War auch deffinitiv der letzte Auftrag bei diesem Betrieb.
Die Quintessenz aus dem ganzen geschriebenen bleibt für mich die Frage, gibt es fast nur noch Betrüger in diesem Lande?
Das hier nicht alle so sind kann ich an einigen kleinen Betrieben sehen die sauber und ehrlich arbeiten, alles was aber größer wie 4-5 Mann ist erweckt für mich den Eindruck zu einem Abkassierer- und Betrügerhaufen verkommen zu sein.
Grüße
Josef
p.s. Wenn es gegen irgendwelche Forensitten verstößt bitte löschen. Da es ja das "Ärgernis der Woche" nicht mehr gibt hab ich das hier mal so erstellt.
am WE ist mir mal wieder etwas der Kragen geplatzt.
Das ganze hat eine kleine Vorgeschichte, ich hab ganz am Ende des letztes Jahr sehr günstig einen 125ccm Motorroller von einem guten Freund übernommen. Er wiederum hat den Roller vier Jahre vorher von seinem Freund übernommen der das FZ neu gekauft hatte. Es sind alle Belege (Rechnungen, TÜV etc. ) seit anbeginn vorhanden. Die letzten vier Jahre hat der Roller nachweislich 130km Fahrleistung bekommen.
So, zum Pudel.
Am Samstag hab ich den Roller dann mal aus meinem Außenlager in meine Gefilde heimgeholt und angefangen etwas durchzusehen und Bedarfsinventur zu machen.
Also Bremsflüssigkeitsbehälter auf - Ahhh schön, schwarz, mit Schleiern drin, die muss mehr als vier Jahre alt sein.
Variomatik Deckel runter - Ahhh der Riemen fällt schon fast auseinander, Rollen sind schön dreieckig, Riemenlaufflächen sind eingelaufen.
Endübersetzungsöl ist auch maus fertig und wurde offenbar auch noch nie getauscht, riecht verbrannt.
Ventilspiel, Sollwert 0,18mm, Istwerte 1x 0,00 (drückt schon ganz leicht) 3x zwischen 0,00 und 0,05mm.
Luftfilter ist auch dicht.
Und jetzt zum Kern.
Dies Fahrzeug war seit dem Kauf bei einer Fachwerkstatt zu den regelmäßigen Kundendiensten. Dies ist neben Rechnungen auch mittels eines Serviceheftes dokumentiert.
Fangen wir bei der Mängelliste vorne an, Bremsflüssigkeit gehört laut Serviceheft alle zwei Jahre oder 10tkm gewechselt, wurde auch verrrechnet aber offenbar nicht gemacht.
Variomatikriemen und -Rollen wurde vor 390km gewechselt und mit orignal Ersatzteilen laut Rechnung ausgeführt. Verrechnet hierfür wurden 460Euro Teile. Verbaut ist ein Riemen dessen Hersteller man nur idendifizieren kann wenn man so komische gemalte Schriftzeichen idendifizieren kann. Original gehört ein Bando Riemen rein.
Endantriebsöl wurde auch bei jedem zweiten Kundendienst laut Rechnungen gewechselt und verrechnet.
Ventilspiel wurde bei der 1000 KM Inspektion "kontrolliert" und dann bei der 10.000 und 19.000km Inspektion "kontrolliert und eingestellt" (und verrechnet) .
Luftfilter wurde bei jedem großen Kundendienst, also alle 6tkm gewechselt. Wenn ich mir den aber ansehe sind die unserer Baumaschinen (Rüttelplatten und Stampfer) nach zwei Jahren noch sauberer als das was da drin war, trägt zudem noch ein Produktdatum das kurzvor dem Herstellungsdatum des FZ lautet.
Was hier noch gar nicht vermerkt ist, für den letzten TüV vor gut zwei Jahren wurde beim KD eine neue Batterie verbaut und berechnet.
Als ich den Ende letztes Jahr gekauft hab war die Batterie tot. Mein Freund beklagte sich das die Batterien so ein Glump seien und schaute sehr erstaunt als ich ihn fragte was er sich aufrege, die verbaute Yuasa hatte doch jetzt 8 Jahre (gem. Fabrikationsdatumseindruck) durchgehalten. Ham se ihm eine rund sechs Jahre alte als Neue eingebaut.
Also wiedermal ein FZ das man komplett durcharbeiten darf da die Werkstatt (immer die gleiche, mit 4 Marken im Portfolio und Glaspalast) gepfuscht, ich würde sogar weiter gehen und behaupten gandenlosen Betrug veranstaltet hat.
Das ganze würde mich nicht so zur Weißglut treiben wenn dies das erste mal wäre das ich sowas in die Finger bekomme.
Bei meiner TDM war das ähnlich, aber eine andere "Werkstatt" Bude.
Die hab ich sehr günstig mit Motorschaden wegen "durchgebranntem Ventil" (Laufleistung 8.000 km!) gekauft. War dem Vorbesitzer (einem Bekannten von mir) zu teuer die Reparatur (veranschlagt waren 4,5k€).
Ja, durchgebrannt war das Ventil nicht, es war verbogen.
Was war geschehen, der Werkstatt war offenbar bei der Vergaserüberholung (dazu später noch mehr) eine Schraube in den Ansaugtrakt gefallen die sich dann zwischen Ventil und Ventilsitz einklemmte und der Kolben das Ventil schön andätschte. Zuordnen konnte ich die Schraube eindeutig da an der Stelle wo die sitzen sollte eine ganz andere verbaut war als reingehört.
Himmel Herrgott, was ich daran nicht verstehe, wenn mir so ein Schaß passiert, dann muss ich hald hinstehen und dem Kunden erklären "Du mir ist was passiert, so und so siehts aus, ich biet dir an ich richt das so und so wieder" und gut ist, dann muss ich das hald tragen und nicht irgendwelche Defekte erfinden und dem Kunden versuchen Geld für meinen gebauten Mist abnehmen.
Zur Vergaserüberholung, die Vergaserbank habe ich entsorgen können, Düsen wurden mit solcher brachialität eingeschraubt das die überstehenden Messingnasen abbrachen, Gewinde total vermurkst,...
Auch alles andere war ähnlich verpfuscht, Telegabel ungleich gefüllt, Haltegewinde in dem Bremssätteln teilweise ausgerissen (Schrauben dann mit Fügen Nabe-Welle montiert), Sekundärluftsystem falsch zusammengebaut, ...
Vor zwei Wochen bekam ich eine Rechnung einer Autowerkstätte bei der einige FZ meines AG's zur "Wartung" sind in die Hände. Auf der Rechnung fanden sich so schöne Positionen wie:
- Schlüsselbatterie, original FZ-Hersteller -> 19.00 € (CR2032)
- Wischwasserstand richtiggestellt, pauschal -> 20,00 €
- AdBlue richtiggestellt, pauschal -> 30,00 €
- Original Hersteller FZ-Batterie (12V, 60Ah) getauscht -> 380,00 €
- Schmiermittel divers -> 30,00 €
- Kleinteile -> 25,00 €
(wohlgemerkt das sind nur Teilepreise, die Arbeitszeit wird seperiert verrechnet)
Ich konnte es mir dann nicht verkneifen und wollte die "Original Opel Batterie" mit Goldstaub drauf sehen.
Was fand ich?
Eine vom örtlichen Teilehöker, kostet ohne Prozente auf Nachfrage bei denen 69,00 €.
Das ganze habe ich jetzt mal dokumentiert, die Rechnung entsprechend eingekürzt und warte jetzt mal auf die Reaktion.
Ebenso würde es mich interessieren wieso hier auf TÜV Gebühren Umsatzsteuer berechnet wird.
Und ja, das war deffinitiv die letzte Rechnung von denen weil da nichts mehr hinkommt.
Oder anders schönes Beispiel.
Reparatur einer Baukreissäge, defekt ist der Schalter (Gehäuse gebrochen), Motor läuft und sägt.
Maschine wird zum Reparatör gefahren, innerhalb von zwei Wochen erfolgte die Reparatur und die Maschine wurde 14 Tage später wieder abgeholt.
Kommt eine Rechnung über 10 Stunden Kundendienstmonteur á 75 Euro plus Schalter á 260 Euro zzgl. 28,00 € Vorfracht.
Auf intensive und lautere Nachfrage wurde mir dann das Stundenblatt übersendet, man halte sich fest:
2,5 Std. für Fehlersuche
1,0 Std. für Ersatzteilbestellung
1,0 Std. für Ersatzteilprüfung
4,5 Std. für Ersatzteileinbau
1,0 Std. für DGUV A3 und UVV Prüfung
Auf Nachfrage beim Sägenhersteller kostet der Schalter bei denen, ohne Prozente ohne alles, 130 Euro zzgl. Versandpauschale von 8€ netto.
Ich hätte mir ja u.U. die Einbauzeit noch halbwegs erklären können wenn man das Kabel zwischen Motor und Schalter mit getauscht hätte, aber so?
War auch deffinitiv der letzte Auftrag bei diesem Betrieb.
Die Quintessenz aus dem ganzen geschriebenen bleibt für mich die Frage, gibt es fast nur noch Betrüger in diesem Lande?
Das hier nicht alle so sind kann ich an einigen kleinen Betrieben sehen die sauber und ehrlich arbeiten, alles was aber größer wie 4-5 Mann ist erweckt für mich den Eindruck zu einem Abkassierer- und Betrügerhaufen verkommen zu sein.
Grüße
Josef
p.s. Wenn es gegen irgendwelche Forensitten verstößt bitte löschen. Da es ja das "Ärgernis der Woche" nicht mehr gibt hab ich das hier mal so erstellt.