Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Der chaotische Hauptfaden

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Hightech
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Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Hightech »

Für meinen E-Bike PV-Akku möchte ich eine CO2 Löschanlage bauen.
Im Prinzip eine 10l Pulle CO2 aus dem Schweißbedarf und einen Auslöser der mir den Akkuschrank mit CO2 flutet.
Vielleicht 2 Eskalationsstufen:
Rauch-Temperatur-Melder mit stoßweise CO2
Und dann ein Bi-Metall Auslöser der einfach Die Pulle leer macht.
Vielleicht auch 2 einzelne Pullen.

Ich suche dafür dann Ventile, hat da jemand Auslöseventile?

Ideen dazu?
tom
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von tom »

schau mal im Auto-Rennsportbereich.
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Hightech
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Hightech »

tom hat geschrieben: Do 16. Mär 2023, 08:24 schau mal im Auto-Rennsportbereich.
Nee, keine Nox-Einpritzanlage :lol:

Aber im Ernst, hast du da mal einen Link, was du da meinst?
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Hightech
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Hightech »

Wobei, ein solcher Moppel sollte auch reichen;
https://www.mbs-fire.com/10kg-automatik ... nlage.html
bastelheini
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von bastelheini »

Pulver? Denk an die Folgeschäden, kann alles weg!
ch_ris
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von ch_ris »

Da gibts tatsächlich auch Feuer (im RennAutoWagen) ;) und Löschanlagen dafür äh... dagegen
Obs die Sensorik einzeln gibt oder nur Komplettsysteme?

pulver: Wenn das brennt kann das doch eh alles weg.
Zuletzt geändert von ch_ris am Do 16. Mär 2023, 08:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Hightech
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Hightech »

Im Keller?
Pulver ist kein Problem, solange kein Wasser dazu kommt.
Ausfegen, Absaugen und den Rest mit Druckluft aus den Ritzen.
Kein Problem.
Ist quasi Backpulver.

Oder ich mache immer eine Zwischenschicht von dem Li-Ion Akku Feuer-Hemmstoff.
vorhautfront
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von vorhautfront »

ABC Pulver ist doch etwas korrosiv. Diese Eimer gibt es aber auch mit novec-Füllung zum automatischen löschen von bootsmaschinenräumen.alternativ gibt es im kfz-bereich auch löschmittelgefüllte Kunststoffschläuche, die an der Ereignisstelle aufschmelzen und ihren Inhalt in den Brandherd ejakulieren
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Hightech
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Hightech »

Löschpulver ist wenig korrosiv, in Verbindung mit Wasser ist es leicht sauer.
Wenn es trocken ist und rasch entfernt wird, korrodiert auch nix.
Tiefdruck
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Tiefdruck »

Guten Morgen,

Hat man mit co2 und Pulver überhaupt die Möglichkeit den Brand vernünftig und nachhaltig zu löschen?

Aus meiner Sicht müsste man sich auch Gedanken machen wie man den Rauch der sich bei einem Akkubrand entwickelt aus dem Gebäude führt.

Wie währe es, wenn man in den Akkuschrank jeweils zwischenböden aus Gitter einfügt , eine Folie drauf legt und die Ebene mit Sand füllt.

Im Brandfall würde die Folie schmelzen und der Sand sich über den Akku anhäufen.
duese
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von duese »

Ich befürchte, dass CO2 nur in einem Teil der möglichen Fehlerfälle den gewünschten Löscherfolg bringen wird.

Kabel oder Elektronikbrand im Schrank: Check, sollte klappen.

Wenn Dir ein Akku durchgeht, bringt der entstehende Brand seinen Sauerstoff aus der Zelle selber mit. Die erstickende Wirkung des CO2 wird hier wohl nur die Entzündung der Akkuumgebung dämpfen. Den Akku selber muss man kühlen um da was einzufangen. Und die Kühlwirkung eines CO2-Löschers ist doch beschränkt.
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Sunset
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Sunset »

In Fachpublikationen der Feuerwehren wird für Lithium Akkus als Löschmittel der Wahl immer ausdrücklich Wasser empfohlen.
Je früher je besser und je mehr je besser.

So eine 18650 Zelle entzündet sich durch überhitzen und erreicht bei einem Brand gerne Temperaturen von 800°C.

ABC-Löscher, Pulver- oder CO2 Löscher erreichen schlicht nicht die Kühlwirkung von Wasser.

Meiner Meinung nach wäre es am sinnvollsten, LI-haltige Akkus auf einer Unterlage zu laden, die bei einer Auslösetemperatur kaputt geht (vielleicht selber ab 100°C schmilzt oder verbrennt) und den Akku in ein darunter stehendes Wasserbad fallen lässt (Blecheimer voll Wasser).

Vielleicht kann man ja auch eine Art Mini Aufzug konstruieren, der von einem Faden über dem Akku gehalten wird und wenn der Faden (ähnlich wie ein Faden über einer Kerze) durch Hitze durchtrennt wird, dann senkt sich die ganze Chose in ein Wasserbad ab.

Alternativ ginge vielleicht auch ein Wasserbehälter über dem zu ladenden Akku, der mit auslösen einer Schmelzsicherung sein Wasser über den Akku in einer Auffangwanne abgibt und gleichzeitig einen Alarm auslöst.

Deutscher Feuerwehrverband: Risikoeinschätzung Lithium-Ionen Speichermedien
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MichelH
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von MichelH »

Den schrank mit einer 32er Leitung und dickem magnetventil direkt an die Hauptwasserleitung und dann einfach fluten?
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Finger
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Finger »

Die Batterieprüfschränke im Labor hatten feuerfeste Kammern und einen Schornstein. Über einen Gassensor wurde dann ggf. Stickstoffkühlung IBM (Großer Tank vor dem Haus) eingeschaltet. Parallel Auslösung der BMA.
Rauch und Gase müssen raus und die Umgebung geschützt werden. Mit einer Flasche CO2 sehe ich bei der Menge Zellen wenig Chancen, leider.
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Hightech
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Hightech »

Einzig das Loch vom Keller in das Haus, wo die Kabel vom Keller hoch gehen, müsste ich mal ordentlich stopfen. Es ist der Heizkeller wo früher die Öltanks standen, der ist recht dicht. Alles Beton. Nur das Chemikalien Lager und noch ein paar Bretter müssen noch da raus.
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Hightech
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Hightech »

Ja, Wasser.
Ist da, einfach zu handhaben. Müsste dazu einen Dummen Auslöser haben und einen Begrenzer. Oder einen Wasserbehälter mit Gasdruck Flasche oder simpel ein 100l Mag.
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Chemnitzsurfer
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Nimm doch einfach Sprinklerköpfe und ein großen druckfesten Kessel 2/3 mit Wasser gefüllt und per Kompressor auf Druck gehalten.

Solche Köpfe bekommst Du neu für unter 20€
https://www.ebay.de/itm/303102473278
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Torpert
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Torpert »

Ich habe neulich gelesen, dass man mit CO2 alles nur noch schlimmer macht. Ich finde die Quelle nicht mehr, aber es hatte irgendwas mit der Aufspaltung und Erzeugung von reinem Sauerstoff bei hohen Temperaturen zu tun.

Ich habe nicht genug Ahnung, um das alles zu verstehen und habe eine simplere Lösung im Betrieb. Meine Lipos lagern alle in einer Metallkiste in einem Metallregal im (metallenen) Gartenhäuschen. Das darf im Brandfall ruhig spektakulär wegschmelzen, der Verlust der Gartenschaufeln ist zu verschmerzen. Bisher konnten weder -12 noch + 39 Grad den Akkus was anhaben, die funktionieren alle noch gut.
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Sunset
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Sunset »

Eine Blechkiste, an einer Seite geht ein CU Wasserrohr rein.
Innen an dem CU Wasserrohr ein verschlossenes Stück Kunststoff-Gartenschlauch (Gardena Adapter).
Wenn innen der Akku brennt, dann schmilzt früher oder später der Wasserschlauch, das Wasser fängt an zu fließen und füllt die Blechkiste: Akku wird gelöscht und gekühlt.
Fehlt noch ein Überlauf in den Abfluss, fertig.
Till
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Till »

Aus Erfahrungen aus Tests an Batterien ähnlicher Größenordnung kann ich nur bestätigen was meine Vorredner schon gesagt haben. Einzig sinnvolle Variante ist kühlen. Die Löscher mit schmelzleitung, sowie co2 haben wir damals getestet, da gibt es kaum einen merkbaren effekt. Kühlen und und Module bzw. Zellblöcke thermisch von einander isolieren ist das Mittel der Wahl.
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von duese »

Grundsätzlich wäre was vorgesteuertes besser. Also etwas, was bei entstehen eines kleinen Lochs den gesamten Querschnitt freigibt. Beim schmelzenden Schlauch wird nach dem Entstehen eines kleinen Lochs dieses ja durch das fließende Wasser sofort gekühlt. Ist die Frage, ob das dann weiter aufgeht und nicht nur ein bisschen bieselt. Von daher wären Sprinklerköpfe gut. Je nach Querschnitt des Sprinklerkopf brauchts vielleicht gar keine Druckbeaufschlagung. Evtl. reicht ja auch ein Tank, der einen Meter höher steht.
daruel
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von daruel »

Würde auch die Variante mit dem Sprinklerkopf bevorzugen.
Wird da der 1/2" Zulauf freigegeben, sollte doch ein Zulauf ohne Druck völlig ausreichen.
Der Behälter darf dann natürlich nicht luftdicht sein, damit das Wasser auch die Luft verdrängen kann.
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Julez
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Julez »

Vor vielen Jahren gab es bei Jugend forscht ein innovatives Löschprojekt: Ein Kunststoffschlauch, der mit Löschmittel (Wasser) unter Druck gesetzt wird, wird im gefährdeten Bereich verlegt. Brennt es irgendwo, schmilzt der Schlauch, und es bildet sich selbstständig eine Düse aus, die das Wasser genau in die richtige Richtung spritzt. Kann man unkompliziert und billig kreuz und quer über den gefährdeten Bereich verlegen, ans Hauswasser anschließen, fertig.
Darf halt nur nicht undicht werden.
daruel
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von daruel »

Julez hat geschrieben: Do 16. Mär 2023, 10:51 ans Hauswasser anschließen, fertig.
Darf halt nur nicht undicht werden.
Da liegt das nicht zu vernachlässigende Problem.

Löst das mal aus und man ist nicht vor Ort, hat man statt Brand- halt einen Wasserschaden.
Eine Begrenzung auf 100-200 Liter und ein nach unten dichter Behälter für die Akkus wäre da sinnvoller.
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Finger
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Finger »

Grad mal getestet: eine leere Tütensuppe wird in einer Spule mit einem Meter Durchmesser bei 250A und 15kHz klein, schwarz und schrumpelig. Trägt nichts zum Thema bei, diente nur dem Erkentnissgewinn.
setiherz
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von setiherz »

Moin , ich lagere meine Akkus in einer solchen Box :

Bild

Dieser steht unter meiner Außentreppe wo auch die beiden 11kW Klötze der Photovoltaik wohnen. Ist ein Technikraum in dem auch der Filter des Pools steht. Wenn Feuer dann kommen 5-6 m³ von der Decke . Sollte reichen :-)

Grüße Steffen
tom
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von tom »

Finger hat geschrieben: Do 16. Mär 2023, 11:06 Grad mal getestet: eine leere Tütensuppe wird in einer Spule mit einem Meter Durchmesser bei 250A und 15kHz klein, schwarz und schrumpelig. Trägt nichts zum Thema bei, diente nur dem Erkentnissgewinn.
Bitte Bilder !
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Finger
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Finger »

Sicher? :mrgreen: Die Beschreibung des Durchmessers war vielleicht nocht ganz korrekt. Der Aufbau ist aber bei der angegebenen Frequenz resonant und liegt deshalb draussen, damit er nicht IM Haus rumstinkt. Eigentlich lag da gesern auch noch Schnee den ich zur Kühlung einsetzen wollte. Der hat aber nicht lange gehalten... Irgendwo muss man halt hin mit dem Strom.....
akku.jpg
Primär gehts aber darum zu ermitteln, wie lange die Stromquelle bei verschärften Umgebungsbedingungen hält.
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Bastelbruder
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Bastelbruder »

Metallbrand und CO2 sind keine richtigen Freunde. Ob Aluminium oder Magnesium oder Lithium brennen, die ziehen alle den Sauren Stoff aus dem Löschgas und lassen die Kohle links liegen.
TDI
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von TDI »

Das Problem ist doch, dass alle für den Brand nötigen Reaktionsprodukte im Akku enthalten sind. Die meisten Löschmittel zielen doch darauf ab, den Luftsauerstoff vom Brand abzuschirmen und sind somit eigentlich wirkungslos.
Ich würde den Batterien daher eine eigene Einhausung aus Feuerschutzplatten spendieren bzw bauen und dazu einen Kanal, über den die Brandgase kontrolliert ins Freie geleitet werden. Das ganze Konstrukt so ausgelegt, dass es die komplette Reaktion sowohl thermisch aus auch mechanisch gut übersteht und weder Hitze noch Rauch und Feuer die räumliche Umgebung beschädigen oder kontaminieren können.
Kalziumsilikatplatten wären wohl die offizielle Lösung, aber auch Fermazellplatten und ähnliche bietet einen guten Schutz. Alleine die Sanierung der Brandrauchfolgen im Gebäude werden wahrscheinlich ein Vielfaches der Kosten einer guten Einhausung verschlingen.
Ein in einer geeigneten Einhausung kontrolliertes Abbrennen bzw "Zuendereagieren lassen" erscheint mir sinnvoller als Löschversuche mit unbekanntem Ausgang und daraus resultierende Kollateralschäden.
duese
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von duese »

Bastelbruder hat geschrieben: Do 16. Mär 2023, 13:16 Metallbrand und CO2 sind keine richtigen Freunde. Ob Aluminium oder Magnesium oder Lithium brennen, die ziehen alle den Sauren Stoff aus dem Löschgas und lassen die Kohle links liegen.
Mit Wasser machen sie das auch und zumindest Titan kann auch noch mit N2 exotherm reagieren, wenn es mal am kokeln ist.
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Julez
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Julez »

Bastelbruder hat geschrieben: Do 16. Mär 2023, 13:16 Metallbrand und CO2 sind keine richtigen Freunde. Ob Aluminium oder Magnesium oder Lithium brennen, die ziehen alle den Sauren Stoff aus dem Löschgas und lassen die Kohle links liegen.
Es muss der Vollständigkeit halber aber auch gesagt werden, dass bei einem Li-Akkubrand kein Metallbrand vorliegt. Vielmehr wird das Elektrolyt verdampft, und diese Dämpfe sind brennbar.
Der Akku platzt auf, die Dämpfe entweichen, und werden durch kokelnde Kurzschlusseffekte im Akku ggf. entzündet.

Kann man hier schön ab 1:35min und 2:40min sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=IE5xsaUhf00

Was wir also haben, ist ein Gasbrand neben einer aktiven Zündquelle.

Ein Metallbrand sieht auch optisch ganz anders aus (0:30min):
https://www.youtube.com/watch?v=GwnfUPw_OeY

Dementsprechend sollten auch alle Löschmittel bei Akkus wirksam sein, die sonst so für Gasbrände empfohlen werden.
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zauberkopf
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von zauberkopf »

Hightech : Du hast doch ein Eigenheim ..
Warum den Akku nicht ausserhalb betreiben ?

Übrigens, mich interessiert das Thema auch. Mehr aus "Sportlichen" gründen.
Was ich bis jetzt so als Ideen gefunden habe, die ich brauchbar fand : Munitionsbox zur hälfte mit H2O gefüllt, und darüber der akku.
Wird der zu warm : Platsch.

Mittlerweile denke ich an : Akku unten, wasser in "Gefrierbeuteln" oben.
Und im deckel ist ein großes loch, an dem ein Aktivkohlefilter angeschlossen ist.

Wasser könnte man auch noch mit geliermittel ( agar, oder gelatine) eindicken.
Hat den vorteil, das das ganze unter 40° relativ fest ist. Und danach flüssig...
bastelheini
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von bastelheini »

Je dünner die Beutel desto schlechter wird das denke ich funktionieren:

https://m.youtube.com/watch?v=ESkCqvGDOq4
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reutron
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von reutron »

Lithium Ionen Akku brennen doch auch ohne Fremdsauerstoff und nur Wärmeentzug hilf das unter Kontrolle zu bekommen. Pulver ist also nutzlos und bei CO2 werden sehr große mengen zur Kühlung gebraucht. Eigenlich hilft nur in sehr viel kaltes Wasser versenken..... :?
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Mechatronk
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Mechatronk »

Ich hatte die Idee für mein Pack ein Becken zu Mauern, über das ein IBC gestellt wird. Unten an den Auslauf ein Sprinklerkopf. Wenns Brennt, kommen 1000L Wasser runter und versenken alles. Bei Falschem Alarm hängt nicht die Hauptwasserleitung dran und der Schden ist auf die Akkus begrenzt. Sprinklerköpf hab ich noch einen über falls du sowas bauen willst.
bastelbjoern
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von bastelbjoern »

Darf ich mal fragen was dagegen spricht, den Akku an Kunsstoffseilen über einem Wasserbecken zu montiern? Im Brandfall würde der sich selber abseilen..
duese
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von duese »

Noch einfacher: Akku in stabile Plastiktüte (Festigkeit Metzgervakuumbeutel, Formfaktor lang und schmal). Mit Öffnung nach oben hochkant ins Wasserbecken stellen, so dass der Akku bis zur Oberkante im Wasser steht.

Quasi wie ein Abklingbecken.

Ne bessere Temperierung wird man auch für den Betrieb sonst nicht hinkriegen.
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zauberkopf
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von zauberkopf »

Also, ich bin nicht für "offenes" Wasser, weil das automatisch eine hohe Luftfeuchtigkeit, mit allen möglichen Problemen verusacht.
Außerdem gibt es noch einen Faktor : Die Abgase sind auch toxisch.
Der normale LiIon Akku enthält Kobalt.

Deswegen hätte ich gerne den Abgasstrom auch noch gefiltert.
Daher gehe ich gedanklich auch in Richtung Behältnisse, die so Dicht und stabil sind, das der Abgasstrom einen vordefinierten Weg nehmen muss.

Was die Kühlung des Akkus im Betrieb angeht : Also, das ist eigentlich nur notwendig, wenn der Akku in Richtung Speks betrieben wird.
d.H. also, der Innenwiderstand wird ein Faktor.
Wenn ein Akku schön langsam geladen und entladen wird, ist eine Temperaturerhöhung nur schwierig nachweisbar.
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von ch_ris »

bastelbjoern hat geschrieben: Do 16. Mär 2023, 22:32 Darf ich mal fragen was dagegen spricht, den Akku an Kunsstoffseilen über einem Wasserbecken zu montiern? Im Brandfall würde der sich selber abseilen..
Ist mMn zumindest sicherer etwas am hineinfallen ins Wasser zu hindern als umgekehrt.
Imho spricht nur die Luftfeuchte dagegen.
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zauberkopf
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von zauberkopf »

Im Bett kam mir noch die Idee : Warum immer zu simple ?
Also, wenn man einen schnellen Temperatursensor hat,
einen sparsamen Opamp, nen Fet ( ggf relais) und ne Pumpe oder Ventil, dann Wasser auch ziemlich schnell dahin, wo es gebraucht wird.

H2O hat übrigens noch einen anderen effekt :
Positiv: es ist leitfähig, und entlädt die restlichen zellen sanft.
Negativ : es ist leitfhähig, und wird durch die restlichen Zellen in Knallgas verwandelt.
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Julez
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Julez »

bastelbjoern hat geschrieben: Do 16. Mär 2023, 22:32 Darf ich mal fragen was dagegen spricht, den Akku an Kunsstoffseilen über einem Wasserbecken zu montiern? Im Brandfall würde der sich selber abseilen..
Sowas ähnliches habe ich schon mal gesehen, ich meine sogar mit Link aus dem Forum hier. Offene Wasserwanne, darüber ein Gestell auf dem der Akku liegt, als Auslösevorrichtung ein Kunstsoffseil drüber, und falls dieses schmilzt, klappt/ falltürt der Akku ins Wasser. Die Wasserwanne drunter könnte man ja problemlos mit Stretchfolie oder sowas ähnlichem abdecken, gegen Luftfeuchtigkeit.
Das sollte eigentlich das Optimum sein.
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von ch_ris »

zauberkopf hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 09:18 H2O hat übrigens noch einen anderen effekt :
Positiv: es ist leitfähig, und entlädt die restlichen zellen sanft.
Negativ : es ist leitfhähig, und wird durch die restlichen Zellen in Knallgas verwandelt.
Mal angenommen es ist weiches oder demineralisiertes...
was macht der magic Smoke damit?
Senken wird er die Leitfähigkeit wohl eher nicht.
Ist das einen Gedanken wert?
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Hightech
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Hightech »

zauberkopf hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 09:18 Im Bett kam mir noch die Idee : Warum immer zu simple ?
Also, wenn man einen schnellen Temperatursensor hat,
einen sparsamen Opamp, nen Fet ( ggf relais) und ne Pumpe oder Ventil, dann Wasser auch ziemlich schnell dahin, wo es gebraucht wird.
Nein, keine Elektronik die ein Ventil steuert. Ist zu störempfindlich.
Entweder es löst falsch aus -> Scheiße
Es löst nicht aus oder Strom ist aus -> Scheiße.

So etwas ist prima: öffnet wenn heiß, schließt wenn kalt:

https://www.ebay.de/itm/394382710961?ha ... R6SKnezdYQ
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ESDKittel
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von ESDKittel »

zauberkopf hat geschrieben: Do 16. Mär 2023, 15:01 Hightech : Du hast doch ein Eigenheim ..
Warum den Akku nicht ausserhalb betreiben ?
Das währe auch mein Ansatz.
Kleinen Gerätecontainer in den Garten, innen mit nichtbrennbarem Dämmmaterial thermisch isolieren.
Zum Heizen Temperieren und Trockenhalten einen Luftentfeuchter/kleine Splitklimaanlage.
Außen dran eine Schlauchkupplung für die Feuerwehr...
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Mechanix »

Bei dem Preis werden es eher mehrere kW Akku pro FailSave. Da scheint mit 1/2" Durchlass etwas klein. Wenn man von nem höheren Tank ins darunterliegende Akkubecken laufen lassen möchte dauert das doch zulange. Wenn man mit Druck (aus der Wasserleitung) arbeiten möchte, bräuchte man noch nen Schwimmer der irgendwann wieder dicht macht.
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Gobi
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Gobi »

Interessante Gedanken! Ich denke mal es hängt schwer davon ab, welche Mengen gesichert werden sollen.
WIe wäre es mit diesen Sprinkler Elementen , wo ein Glasröhrchen platzt und damit das Wasser frei gibt um dann den Behälter zu fluten? Stimmt, wenn voll sollte es aufhören ... und ein Schrank eignet sich dann auch nur noch bedingt, es sei denn man nimmt den Wasserschaden gleich mit in Kauf. :roll:
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zauberkopf
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von zauberkopf »

Julez :
Meintest Du das hier :
https://ebike-workshop.com/lio-safe-akku-box/

Wie gesagt.. das einzige was mich an der stört, ist das offene H2O...
Wobei.. wenn das in ner tüte ist... und der doppelte boden unten, mit nägeln bespickt ist...

Das offene H2O deshalb :
100% Luftfeuchte ist kacke für Elektronik.
Beim Fahrradakku, gibts dann noch den effekt : Akku liegt über nacht bei 100% luftfeuchte und 25°..
Man nimmt ihn raus, steckt ihn bei 10° aussentemp ins Fahrrad, und wundert sich warum das BMS sich verabschiedet..

Mal sehen... z.Z. stecken wir sowas von fest in Projekten.. aber im Lager lagern ein paar kWh sehr grenzwertiger Zellen.. die mir schon lange ein Dorn im Auge sind.
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von zauberkopf »

Ich IDIOT !
Ich guck mir gerade so einen offenen Akkupack der 800Wh klasse an, und da fällt mir ein :
So ein BMS muss ja nicht zwangsläufig am Akku kleben !
Das kann ja gut und gerne ausserhalb im trockenen residieren !

Da wäre nur die Frage wie man eine zuverlässige aber Stabile schmelzsicherung baut.
ch_ris
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Registriert: Mo 30. Nov 2015, 10:08

Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von ch_ris »

Bei wieviel Grad soll das denn schmelzen?
Ich werf mal ein, zwei Alu mit Überlappung verklebt mit
Kolophonium
Sekundenkleber...
und schon fällt mir nix mehr ein
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