Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Wenn das Irrenhaus überfordert ist

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Desinfector
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Desinfector »

ach. Leute, die eine LED ausdiskutieren müssen geht ja noch.

Schlimm sind die, die sich von einem grundlos bedroht fühlen und regelmässig das Flennen anfangen.
Wohlgemerkt Kollegen (also einer hier)
Das ist dann so ein Zeichen, bei dem auch ICH sehe, dass es da wohl so eine Art Fachkräftemangel gibt
Jannyboy
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Jannyboy »

zauberkopf hat geschrieben: Do 23. Feb 2023, 01:09 Manchmal sind Verbesserungen auch extrem Teuer.
Beispiel : Wenn Du von einem UL-Gelisteten Medizinprodukt auch nur einen Widerstand von einem anderen Hersteller als spezifiziert einbauen willst :
Dann zurrück auf los, ziehe keine 4000 ein.. der ganze QM-Prozess startet von neuen.
Die kosten dahinter sind zum teil gigantisch.
Hahahaha... Gott seit Dank... Bin ich nicht alleine damit.
Wo bei ich jetzt gern dein Kaffeeproblem hätte... :lol:

Grüße Jan
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MatthiasK
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von MatthiasK »

zauberkopf hat geschrieben: Do 23. Feb 2023, 01:09 Also : Wir haben in der Küche so ne Automatische Kaffeemaschine, noch ohne PTT Taste.
Dafür aber mit ein paar LED´s.
Eine Zeigt an, das Wasser leer ist.
Die andere zeigt an, das der Trester voll ist..

Jetzt kommt man an die Kaffeemaschine, und ggf hat man die "Arschkarte" und einer der LED´s ist an.
Wie russisch Roulette, einen trifft es immer. :lol:
zauberkopf hat geschrieben: Do 23. Feb 2023, 01:09 Beispiel : Wenn Du von einem UL-Gelisteten Medizinprodukt auch nur einen Widerstand von einem anderen Hersteller als spezifiziert einbauen willst :
Dann zurrück auf los, ziehe keine 4000 ein.. der ganze QM-Prozess startet von neuen.
Die kosten dahinter sind zum teil gigantisch.
:o
Dann bleibe ich lieber bei Sicherheitstechnik. Selbst bei SIL4 ist der TÜV etwas entspannter.
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zauberkopf
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von zauberkopf »

Hahahaha... Gott seit Dank... Bin ich nicht alleine damit.
Wo bei ich jetzt gern dein Kaffeeproblem hätte... :lol:
Doch.. Du bist alleine.. ;-)
Hab die Branche verwechselt.

Der Kollege, Schneeflocke.. weist Du, den mag ich eigentlich.
Sehr wahrscheinlich auch autist...
Nur, das er den unterschied, zwischen anders und besser noch nicht verstanden hat.
Deswegen bin ich auch so sauer, das der (nicht nur mich) für blöd hält, und mir dauernd versucht mein Menschenbild zum schlechteren zu korrigieren.
These : Sarkasmus... könnte auch eine art Schutzmauer sein.
Und auf der Arbeit, bin ich auch meist im Nerd-Modus. Sonst hätte ich mir den schon längst gekrallt, zerlegt, und dann neu wieder zusammengesetzt.


Vor versuchen, mein Menschenbild nachhaltig zu beeinflussen...
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Raja_Kentut
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Raja_Kentut »

Quelle : Spiegel Online, Werbung für Lotto (Motto: Geld ist nicht alles, aber ... )
...finde ich trotzdem klasse. Da ist er nämlich wieder, der Optimist.

"Der erste Schritt zu psychologischem Wohlstand besteht laut Diener ,[ amerikanischer Forscher ] darin, dem eigenen Leben einen tieferen Sinn zu verleihen. Ein erfüllender Beruf gehört ebenso dazu wie ehrenamtliches Engagement oder Hobbys, die uns Bestätigung bringen. Nicht minder wichtig: ein intaktes soziales Netz, in Familie und Partnerschaft und mit einem Freundeskreis, auf den in allen Lebenslagen Verlass ist. Zum persönlichen Glück gehört es ferner, prägende Werte für uns selbst zu definieren und sie konsequent zu verfolgen. Dazu passt auch Dieners letzte Empfehlung: Das richtige Mindset zu finden. Gemeint ist damit eine nicht naive, aber doch optimistische Lebensstellung. Denn ein grundsätzlich positiver Blick auf die Welt macht es uns leichter, erfolgreicher und damit auch zufriedener zu sein.

Den persönlichen Reichtum finden
Wichtig zu wissen: Psychologischer Wohlstand ist kein statischer Zustand – und kein Bankkonto, auf das wir einfach einzahlen können. Diese Form des Reichtums finden wir nur dann, wenn wir immer wieder an uns arbeiten. "
ch_ris
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von ch_ris »

Raja_Kentut hat geschrieben: Do 6. Apr 2023, 06:28 .... dem eigenen Leben einen tieferen Sinn zu verleihen...
oder anders ausgedrückt, Glauben macht glücklich.
Ausgenommen diejenigen die tatsächlich den tieferen Sinn gefunden haben - Utopisten jeglicher Colör zB.
Die glauben ja nicht, die wissen.
Wissenschaft ist doch aber der Glaube an den Zweifel.
Wenn ich Zweifel an meinem Wissen bekunde, der Wissende dieses Zeichen von Schwäche nutzt um mit seinem Glauben zu stechen.
Dies der gesellschaftliche Normalzustand ist.
Wie kann ich darauf anders reagieren als mit einer gesunden Portion Verbitterung, Pessimismus und Sarkasmus?
Weg schauen. Es kann mir einfach egal sein. Ein Problem anderer Leute.

Ich halte das mit dem tieferen Sinn für einen fatalen Fehler.
Das was ich hinter den Begriffen die das Zitat benutzt, lese, gruselt mich.
Klingt mir zu sehr nach Glaubensgemeinschaft.
Wir Kinder der Aufklärung sollten es eher mit Joe Banks halten:
Immer wenn ich über mich selbst nachdenke, langweile ich mich zu tode. [sinngemäß]
Gary
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Gary »

Die glauben ja nicht, die wissen.
Wissenschaft ist doch aber der Glaube an den Zweifel.
Wenn ich Zweifel an meinem Wissen bekunde, der Wissende dieses Zeichen von Schwäche nutzt um mit seinem Glauben zu stechen.
Dies der gesellschaftliche Normalzustand ist.
Gefällt mir gut, jetzt müssen wir das Beste draus machen, gähn.
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Joschie
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Joschie »

Lang hab ich mit mir gerungen ob ich was dazu schreib, jetzt hats aber durchgedrückt.
zauberkopf hat geschrieben: So 26. Feb 2023, 16:38
These : Sarkasmus... könnte auch eine art Schutzmauer sein.
Ja, das ist so würd ich sagen.

Ich gehöre ja auch zu denen mit dem bösen Sarkasmuß (schmeckt zwar nicht so gut wie Apfelmuß, macht dafür aber auch nicht so dick :lol: ). Manchmal lässt sich das einfach nicht mehr vermeiden.
Wenn man mal eine gewisse Lebenszeit in irgendwelchen Firmen gedient oder mit Menschen zu tun gehabt hat und die stets vor kommenden Eisbergen warnt und man dann sieht das mit Gewalt am Steuer rumgerissen wird das man genau schnurgerade auf den Eisberg sauber mittig drauf fährt oder man schaut das optimale für den AG herausholt (was für mich zum Grundsatz "gscheid oder gar id" gehört) und dafür dann in keinster weise Anerkennung erhält und andere dann noch bevorzugt werden, dann kommst du irgendwann an den Punkt wo du vieles einfach nur noch mit einem gewissen Maß an Sarkasmus erträgst. Besonders förderlich für den bösen Sarkasmus ist es dann natürlich noch wenn man immer dann den Mist den andere Verbockt haben auslöffeln bzw. ausbaden darf.
Ich könnte da Geschichten erzählen.

So, zum eigendlichen Punkt weshalb ich antworte.
Raja_Kentut hat geschrieben: Do 6. Apr 2023, 06:28 ...gehört ebenso dazu wie ehrenamtliches Engagement oder Hobbys, die uns Bestätigung bringen....
Leider muss ich hier schreiben das ich gerade im Bezug auf ehrenamtliches Engagement eine ganz negative Einstellung inzwischen habe.
Früher war ich in diesem Bereich sehr angaschiert, vor allem als es noch richtige Leitungs- und Führungskräfte gab. Heutzutage sind das doch alles nur noch Abziehbilder, Selbstdarsteller und aufgeblasene Fatzkes.
Wenn ich daran denke wie viel Zeit ich mit dem Thema Ehrenamt vergäudet habe (ok, jetzt bin ich einige Erfahrungen reicher) dann kann ich nur jedem von vornherein raten: Lass es sein! Da gehst eher noch irgendwo Zeitung austragen, das ist vernünftiger.
Denn Bestätigung wirst du in einem ehrenamtlichen Engagement nicht finden, das kann ich dir garantieren. Ein ehrenamtliches Engagement fördert eher psychische Probleme als das es hilft.


Was das Thema Glauben angeht, so glaube ich das ein Kilo Rindfleisch eine gute Suppe abgibt :lol:
Nee, Spaß bei Seite.
Woran man, also ich, im Leben immer glauben kann ist an zwei wirkliche Gerechtigkeiten, zum einen an den Tod denn der trifft wirklich (gottseidank noch) jeden und zum zweiten an Gottes Mühlen die zwar etwas langsam mahlen aber fein genug das keiner durchrutscht.

Grüße
Josef
Gary
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Gary »

Sarkasmus ist super, man kann sie aber nicht eindeutig dem Superhelden oder dem Superschurken zuordnen :lol:

Man muss nur aufpassen das man für sein Umfeld nicht belastend/ätzend wird. Es braucht immer etwas Humor dazu, wenn man nicht über sich selbst lachen kann ist man verloren.
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Raja_Kentut
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Raja_Kentut »

Gary hat geschrieben: Di 11. Apr 2023, 18:08 Man muss nur aufpassen das man für sein Umfeld nicht belastend/ätzend wird. Es braucht immer etwas Humor dazu, wenn man nicht über sich selbst lachen kann ist man verloren.
Genau!!! DAS trifft es auf den Punkt. Das bewahrt auch vor dem bösen Abwärtsstrudel.
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zauberkopf
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von zauberkopf »

Ein ehrenamtliches Engagement fördert eher psychische Probleme als das es hilft.
Das kommt aufs Ehrenamt an.
Kann gut sein, das ich nächsten Urlaub einfach mal wieder im Sozialkaufhaus ein wenig Möbelschubsen werde.
z.B. Materiell Schwachen die gelieferten gebrauchte Möbel auch noch aufbauen.
Natürlich sitzen in dem Verein auch Nieten ganz oben.. aber mir ist das erleichterte grinsen einer Seniorin wichtiger.
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Julez
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Julez »

Relevanter Artikel:
https://www.geo.de/wissen/gesundheit/je ... obal-de-DE
Krieg, Inflation, Klimawandel: Derzeit sind wir täglich von deprimierenden Nachrichten umgeben. Wie bleibt man in so schwierigen Zeiten zuversichtlich? Diplompsychologe Jens Corssen erklärt im Interview, warum Glück nicht nur von äußeren Umständen abhängt, sondern auch von unserer Einstellung zum Leben.
Sein Tipp: Raus aus der Opferrolle
xanakind
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von xanakind »

Joschie hat geschrieben: Di 11. Apr 2023, 17:30 Denn Bestätigung wirst du in einem ehrenamtlichen Engagement nicht finden, das kann ich dir garantieren. Ein ehrenamtliches Engagement fördert eher psychische Probleme als das es hilft.
Darf ich mal fragen was du gemacht hast?
Ich selber bin ja nun bei der Feuerwehr tätig und kann eigentlich das Gegenteil berichten.
Ok, ich bin noch relativ neu und die Grundausbildung steht auch noch an, aber selbst die Kameraden die schon über 25 Jahre dabei sind, haben es nicht bereut.
Auch die Stimmung der Nachbarfeuerwehren ist gut und freundschaftlich. Aale von der Firma kommen auch bei den Nachbarn sehr gut an und werden dankend angenommen.
Noch dazu ist das Thema Technisch absolut interessant! :D

Wo mir immer wieder mal das Herz aufgeht:
Da fährst du mit einem großen roten Auto durch den Ort und Kinder bleiben mit offenem Mund & großen Augen stehen.
Jetzt mal kurz das Blaulicht (natürlich ohne Horn) kurz antriggern, lächeln und winken.
Du glaubst garnicht wie die sich freuen, die Eltern gleich mit. Du bist in dem Moment der größte Held für die kleinen und können Abends nicht schlafen :lol: Das mache ich / wir natürlich aber nur wenn die Situation es auch zulässt.
Wenn wir mit der Jugendfeuerwehr üben und aus der Ferne andere Kinder ganz gespannt zuschauen, bin ich auch schonmal zu denen hin gegangen und habe ihnen erklärt was da gerade passiert, oder mal etwas das Fahrzeug gezeigt. Die finden das richtig klasse und waren bisher alle richtig begeistert.
Vielleicht komme ich mal dazu, die mal ein klein wenig mit in die Übung mit einzubinden so wie hier z.B.:
https://www.youtube.com/watch?v=vUvGPGMeGd4
Also ich habe da richtig Spaß dran :)
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Geoschreiner
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Geoschreiner »

Schön, wenn es bei dir so gut in de FF läuft - und das ist wirklich nicht sarkastisch gemeint. :!:
Ich bin aus dem Laden seit weit über zehn Jahren raus und bin froh, damit nichts mehr zu tun zu haben, obwohl die Aufgaben der FF ungemein wichtig sind.
Wie es in solchen kleineren Verbänden/Gruppen/Vereinen zugeht, ist ganz stark abhängig vom Führungspersonal. "Der Fisch stinkt vom Kopf weg" trifft es da meist ganz gut. Teils tragen auch überörtliche Stellen zu suboptimalen Zuständen ihren Teil bei; ich habe einige mehr als grenzwertige Vorgänge nach meiner Zeit sporadisch erzählt bekommen.
Auch aufgrund von Erfahrungen in anderen Ehrenämtern halte ich mich von allem, was irgendwie in diese Richtung geht, aktuell und auch in absehbarer Zukunft fern. Da wurde zu viel (auf verschiedenen Ebenen) mit Anlauf an die Wand gesetzt, das u.A. ich dann in Teilen mit ausbaden durfte. Solche Erfahrungen braucht man nicht; in der Zeit (und es ist nicht wenig, die man da versenkt) hätte ich rückblickend besser was anderes gemacht.
Gary
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Gary »

Ich bin auch Feuerwehrmann und kann nicht klagen.
Mittlerweile der dritte Commander (unser Spitzname für den Kommandant)

Die Aufgaben werden ernst genommen ohne das der Spaß zu kurz kommt.
Es wird Bier getrunken, aber keiner wird dazu animiert. Jeder was er mag.

Ich bin aber nur einer von mehreren Maschinisten, nicht der Bundestrainer der ganzen Mannschaft. Die Dorffeuerwehr hat den großen Vorteil, sie ist schneller vor Ort. Wir wissen was wir können und wo unsere Grenzen sind.

Ja es gibt, wie überall, Menschen mit denen man nicht so kann.
In meiner Erinnerung, ein junger Prüfer beim Leistungsabzeichen, selber Gerätewart. Ich an der Pumpe, der Motor dreht ohne Last hoch - ah - da hat wer ausgekuppelt - also Hebel betätigt und eingekuppelt.
Hinterher meinte er zu mir, es gibt da kein Fehlerpunkt aber das hat der Pumpe weh getan, ich hätte zuerst die Drehzahl runter regeln sollen und erst dann einkuppeln.
Ich habe tief Luft geholt und nur Ja gesagt.

Hinterher kamen zwei Kollegen, sie hätten nicht gedacht das ich mich so beherrschen kann. Zum Hintergrund - BMW Boxermotor aus dem Motorrad, da muss die Kupplung viel mehr aushalten.
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Joschie
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Joschie »

xanakind hat geschrieben: Sa 22. Apr 2023, 17:53 Darf ich mal fragen was du gemacht hast?
Natürlich darfst du.

Ich habe
14 Jahre FFW
-> 4 Jahre Jugendfeuerwehr
-> 10 Jahre Feuerwehrmann
davon 9 Jahre Maschinist


17 Jahre Katastrophenschutz (zuerst Katastrophenschutzzug, dann SEG Sanität, dann SEG Behandlung+SEG Transport), angegliedert beim BRK
- davon 4 Jahre als SEG-Führer
- davon 8 Jahre als stelv. SEG-Führer
- davon 4 Jahre als Bereitschaftsleiter
- davon 6,5 Jahre als stellv. Bereitschaftsleiter
(gröstenteils das ganze in personalunion da zwei starke Träger von heut auf morgen wegbrachen)


Und ja, machmal trauer ich den alten Zeiten schon noch nach. Wenn ich an Einsätze wie Hochwasser 2002 in Dresden, Papstbesuch, Brand Galvanik in Leipheim und so mach anderen tollen San-Dienst denke.
Aber das was ich da an Nerven gelassen habe und was das aufgerieben hat, auch als "normaler Helfer" kann ich keinem empfehlen.

Wenn dich nähere Einzelheiten mit einigen schönen "Erlebnissen der Förderung des Eherenamtes" interessieren sag bescheid, das geht dann aber per PN oder auf ausdrücklichen Wunsch hier da das schon böße Offtopic wird.

Grüße
Josef
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RMK
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von RMK »

ich drücke hier meinen Wunsch aus. :-) wir sind doch schon in der Sozialstation, und pessimistisch biste auch, passt in den Thread ;-)

(15 Jahre DRK - allerdings keine leitenden Funktionen, da war ich schlau genug...)
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PowerAM
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von PowerAM »

Puh, ich kann auf 10 Jahre (plus ein freiwilliges Jahr) beim Katastrophenschutz in einem Betreuungs- und Verpflegungszug zurückblicken. Selbst in der bequemen Rolle als Kraftfahrer/Funker plus zusätzlich einziger Schreiberling vom Zugführer. Das forderte in Summe zwar eine gehörige Portion eigener Flexibilität ein, brachte dafür aber mehrheitlich Aufgaben abseits vom Schema-F und natürlich auch die Möglichkeit, sich bei nahezu freier Zeiteinteilung zeitweise dafür abzuseilen. Für die damalige Zeit vollkommen visionär waren die Tätigkeiten des Schreiberlings überwiegend im "Homeoffice" zu erledigen.

Mir blieb das bis zum Erbrechen geübte Ausbildungskochen praktisch ausnahmslos erspart, dafür war ich aber vorab beim Einkauf der Produkte als Kraftfahrer unterwegs. Die Buchhaltung, Personalverwaltung und das so genannte Geschäftszimmer vom Zugführer waren auch meine Aufgaben. Als Funker war ich u. a. beim Oderhochwasser, hatte ein abgesetztes Sprechfunkrelais aufgebaut und danach nur noch dessen ordentlichen Betrieb überwacht. Die Anbindung einer Stabsverbindung erfolgte mit 70 cm-"Richtfunk" und vor Ort lief eine 2 m-Insel, mit der die Einsatzkräfte im Einsatzraum versorgt wurden. Hinzu kam die Lade- und Tauschlogistik für einen Haufen Wechselakkus.

Eigentlich wollte ich nach Auslaufen der Pflichtjahre als freiwilliger Helfer weiter machen, habe aber nach nur einem Jahr wegen des Wechsels des Trägers der Einheit an eine andere Hilfsorganisation hingeschmissen. Als allererstes half man uns eine bisher ungekannte Bürokratie über, zudem tauschte man auf einen Schlag alle Gruppenführer durch eigene Leute aus und degradierte unsere zu einfachen Helfern. Als dann noch der Korruptionsvorwurf* gegen die gesamte Einheit kam, war der Riemen endgültig runter von der Orgel: "Macht euren Schei* allein!" waren meine letzten Worte in dem zweiten verpflichtenden Eingliederungsgespräch, das die übernehmende Hilfsorganisation verlangte und das wegen des Zurückziehens vom Ehrenamt auch ein weiteres Mal von mir verlangt wurde.

* Der Vorwurf richtete sich gegen den hohen Verbrauch an frisch beschafften Lebensmitteln für das Ausbildungskochen. Der Zugführer legte Wert darauf, nicht nur 30 l-Eintopfdosen knapp vor deren MHD-Ablauf zu erwärmen, sondern am fiktiven Einsatzort spontan Produkte (im Lebensmittelgroßhandel, bei regionalen Erzeugern oder zur Not im Dorf-Edeka) zu beschaffen ("Wir nehmen, was wir kriegen können und kochen damit.") und daraus bewährte Hausmannskost herzustellen. Das muss nicht immer die Kartoffelsuppe mit Bockwurst sein. Man kann unter Feldbedingungen nahezu alles kochen, was man zuhause auch könnte. Letztlich endete das Ausbildungskochen stets mit einem schmackhaften Mittagessen in Mannschaftsstärke. Das ging der übernehmenden Hilfsorganisation natürlich total gegen den Strich - die wollten sich lieber auf Volksfesten mit elitärer Selbstdarstellung zeigen und dort ihre erwärmten Doseneintöpfe an das Publikum verkaufen.

Dass man unter Feldbedingungen tatsächlich für Einsatzkräfte frisch und schmackhaft kochen kann, hatte unsere Einheit beim Oderhochwasser bewiesen. In unserem Einsatzraum konkurrierten wir direkt mit einer Feldküche der Bundeswehr, deren Essen zwar auch durchaus in Ordnung war, unser Betreuungszelt hatte mit täglich wechselnden Menüs aber fast schon Volksfestatmosphäre. Bei der Bundeswehr gab es täglich Suppe, wir hatten Bulette/Mischgemüse/Kartoffeln, Forelle "Müllerin", überbackenen Blumenkohl, Steak "Strindberg" mit Kartoffeln und auch göttliche Makkaroni mit wahlweise süßer oder peppiger (Chili-) Tomatensoße. Es gab nachgewiesen über die gesamte Einsatzzeit kein Essen ein zweites Mal. Zudem hatten wir im Gegensatz zur Bundeswehr auch noch um Mitternacht eine warme Mahlzeit für den "Mittelwächter".
Miraculix
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Miraculix »

Ich kann mittlerweile auf 16 Jahre Dienst im Ehrenamt zurückblicken.

Davon 3 als Jugendfeuerwehr Betreuer, 4 als fernmeldesachbearbeiter der Feuerwehr, 5 Jahre als ELW Fernmelder und Fahrer im RK, und mittlerweile auch als Ausbilder.

Das alles recht zeitgleich und überlappend.

Da es getrennt ist in zwei Kreise kommen die sich seltenst in die Quere. Bisher einmal, dann stand der elw bei mir Ort. Dann war ich mal nicht dabei, es muss auch andere geben.


Aber das ganze steht und fällt mit dem Führungs und Leitungskräften. Im alten Wohnort, in dem ich gut 10 Jahre aktiv war, haben sie mich am Ende rausgegrault. Bin für den Job weggezogen und hab neu angefangen und es nicht bereut.

Da Madam ebenfalls als RS im RK aktiv ist/war, gibt es da Rückendeckung Unterstützung.

Bleibt noch zu erwähnen das sich mein berufliches Umfeld auch in dem Sektor bewegt. Also manche Leute sehe ich dreimal am Tag in drei verschiedenen Funktionen.
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MatthiasK
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von MatthiasK »

PowerAM hat geschrieben: Mo 24. Apr 2023, 09:45 Dass man unter Feldbedingungen tatsächlich für Einsatzkräfte frisch und schmackhaft kochen kann, hatte unsere Einheit beim Oderhochwasser bewiesen.
Manchmal kann es unter Feldbedingungen auch überraschende Auswahl geben. Beim Elbe-Hochwasser sollen Anwohner ihre Gefriertruhen geleert haben, für die Helfer. So soll es auch mal Rehrücken in einer Feldküche gegeben haben.
Sir_Death
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Sir_Death »

Ich frage mich schon seit Monaten, und aktuell gerade wieder, ob das ganze Finger-Forum mit den in der Überschrift genannten gefüllt ist.

Was da in den verschiedensten Themen geschimpft, hergezogen, Verschwörungen vermutet, schlechtgeredet, und und und... wird, ist für mich nicht mehr tragbar. Nachdem ich inzwischen viele Themen nicht mehr lesen konnte/wollte, weil ich sehr viele Mitglieder auf der Ignorierliste habe, werde ich mich für die nächste Zeit aus dem Forum fern halten.

Es gab eine Zeit, in der ich mir gewünscht hatte, auf jedes Finger-Treffen fahren zu können....
Die Zeit ist lange vorbei.

Ob Ihr jemals wieder von mir lest, werden wir erst sehen.
Schade um dieses einst tolle Forum.
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Hightech
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Hightech »

Da ist aber jemand sehr pessimistisch und will anscheinend nur das schlechte sehen.
Ich habe 0 Mitglieder die ich ignoriere.
Jeder Filter zerstört die korrekte Sicht auf die Dinge.
Nur weil jemand sich mal im Ton vergreift oder, gar ganz schlimm, eine andere Meinung hat, ignorieren hilft da ganz sicher nicht.
Der Pessimismussanteil liegt hier bei vielleicht 5%.

Ich freu mich wie Bolle auf das Treffen!!!!
Nur Freude und neue nette Leute die Spaß haben.

Miesepeter und Pessimisten bleiben halt zu Hause.
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Kugelfischsuppe
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Kugelfischsuppe »

Hightech hat geschrieben: Di 30. Mai 2023, 18:43 Nur Freude und neue nette Leute die Spaß haben.
Full ack
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Spike
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Spike »

Sir_Death hat geschrieben: Di 30. Mai 2023, 16:07 Ob Ihr jemals wieder von mir lest, werden wir erst sehen.
Aus eigener Erfahrung: Sich aus Sachen herausnehmen kann gesund sein - Allerdings gebiert die Stille Monster.
Ich wäre vorsichtig, was die Pauschalisierung des Forums als hate pit angeht. Wir leben in interessanten Zeiten* ;) (*Pratchett referenced and approved)
Und Kopf hoch, sterben tun alle hier Anwesenden - der Blip zwischen den Ewigkeiten ist halt manchmal schwer zu ertragen.
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Hightech
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Hightech »

Tja, da der Kollege anscheinend 90% der Mitglieder ignoriert, kann er die guten Tipps und Ratschläge nicht lesen.
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uxlaxel
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von uxlaxel »

Eben, ich freue mich auf das Forum jeden Tag und fiebere dem Treffen entgegen.
Klar gibts überall Nörgler und hin und wieder auch solche Leute wie Andy (der fränkische Kollege mit dem Hang, alles maßlos zu übertreiben und Luftschlösser zu bauen), die es schaffen, einem tierisch auf Sack zu gehen. Das ist aber wirklich die absolute Ausnahme und selten geworden.

Bis dahin, wir sehen uns in Harzgerode!
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Finger
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Finger »

Seh ich auch so. Gehört zum Leben dazu und die Jungs hier sind eine Bereicherung wie sie besser nicht sein könnte und ich möchte auf keinen Fall mehr drauf verzichten. Mögen bitte alle Miesepeter ihre Meinung wonders lassen.
Gary
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Gary »

Wenn mir zu viele andere auf den Sack gehen, dann merke ich mittlerweile immer früher das die anderen gar nicht so viele Schuld daran haben.
Es ist viel mehr Spiegel wie es mir gerade selbst geht samt engeren Umfeld und Arbeit.

Mal eine Pause machen hilft ungemein, mit der Zeit merkt man immer besser Frühzeichen und nötige Pausen verkürzen sich.

Ach ja, wenn man alle Beiträge liest ist es einem langweilig, daran ist kein anderer Schuld.
jodurino
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von jodurino »

Bild

Da muss ich dem Gary mal Recht geben.
Aber guckt mal da oben
ich dachte schon es ist der Abschied der Frau.......
bin schon richtig pessimistisch.

Leider wohnen alle Frickler immer so weit weg (oder ich halt) es fehlt der Wöchentliche Austausch mit Gleichgesinnten
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Bastel-Onkel
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Bastel-Onkel »

Aktuell habe ich wieder ins Lager der verbitterten Pessimisten gewechselt. Stellt euch vor, ihr habt etwas gebaut. Zeit, Geld und Schweiß investiert, euch viel Mühe gegeben. Es hätte den Rest des Lebens (ich werde 38) halten sollen. Das Ergebnis war zufriedenstellend. Jetzt soll das weg. Einfach so, wegen Dummköpfen. Ich leiste Widerstand, der mich Zeit und Kraft kostet. Ich weiß jetzt schon, daß ich vermutlich verlieren werde, denn ich bin Niemand und die sind wichtig oder kommen sich zumindest so vor. Ich muß das danach an anderer Stelle alles neu machen. Diesmal werde ich mir keine Mühe geben, lohnt sich eh nicht.

Details sind unwichtig, ich werde das nicht weiter ausführen.

Das sind die Momente, wo ich am liebsten meinen Job kündigen, meine Wohnung abgeben, mich aufs Gartengrundstück zurückziehen und nie mehr einen anderen Menschen sehen möchte. Ich habe mich immer gefragt, warum Sissyphos es wieder und wieder probiert hat. Es macht doch keinen Sinn. Was ist klüger: Kämpfen und verlieren oder nicht kämpfen und verlieren? Ich hab das ganze Theater so satt und will einfach nur noch meine Ruhe haben.
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Spike
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Spike »

Zu Sissiphos und der Absurdität des Lebens.
Mir hat es ein wenig geholfen. 42 ist kein Witz sondern Fakt ;)
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uxlaxel
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von uxlaxel »

Hallo Bastelonkel,

ich kenne das nur zu gut.
Seit ich meine eigene Baustelle zu Hause habe, bin ich dort voll ausgelastet, was solche Kopfsachen angeht. Ich mache es so gut oder perfekt, wie ich es haben möchte und so, dass es möglichst bis nach dem Ende meiner Tage noch hält.

Auf Arbeit gebe ich mir dennoch auch Mühe, alles in geforderter Qualität zu erledigen.
"Äh das ist nur provisorisch" heißt, dass ich es dennoch sauber arbeite und nicht als Provisorium zusammen schustere. Bisher haben angebliche Provisorien immer mindestens 5 Jahre überdauert.
Und wenn doch was nach wenigen Wochen wieder umgebaut wurde, war es nie eines der angekündigten Provisorien.
Es ist alles gediente Zeit! Man wird nicht dummer dabei, wenn man was mit Mühe errichtet.
Ich bin da inzwischen richtig locker. Ich weiß nicht, wann dieser Punkt kam, aber es war gut, dass er kam.

Alles was du auf Arbeit baust, wird dir vergütet. Es ist bezahlte Zeit und nicht dein wirtschaftlicher Schaden, wenn es wenige Tage später für die Katz war. Lach einfach drüber und sag dir "wir sind die weltgrößte Loddars-Schraubenbude in ganz Dummdorf" oder sowas 😂
jodurino
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von jodurino »

Bastel-Onkel hat geschrieben: Mi 26. Jul 2023, 00:26 .... denn ich bin Niemand und die sind wichtig oder kommen sich zumindest so vor. ....
Vergiss es, Du bist wichtig und genau richtig hier.
Bastel-Onkel hat geschrieben: Mi 26. Jul 2023, 00:26 ......
Das sind die Momente, wo ich am liebsten meinen Job kündigen, meine Wohnung abgeben, mich aufs Gartengrundstück zurückziehen und nie mehr einen anderen Menschen sehen möchte. Ich habe mich immer gefragt, warum Sissyphos es wieder und wieder probiert hat. Es macht doch keinen Sinn. Was ist klüger: Kämpfen und verlieren oder nicht kämpfen und verlieren? Ich hab das ganze Theater so satt und will einfach nur noch meine Ruhe haben.
Der wahre Grund warum so viele Modellbau insbesondere Modellbahn machen.

Und ich mich auf das Treffen freue, einfach mit anderen was anderes Erleben und möglichst ganz bewusst da zu sein.
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ProgBernie
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von ProgBernie »

Bastel-Onkel hat geschrieben: Mi 26. Jul 2023, 00:26 Aktuell habe ich wieder ins Lager der verbitterten Pessimisten gewechselt.
Schlechte Entscheidung, würde ich meinen...
Bastel-Onkel hat geschrieben: Mi 26. Jul 2023, 00:26 Stellt euch vor, ihr habt etwas gebaut. Zeit, Geld und Schweiß investiert, euch viel Mühe gegeben. Es hätte den Rest des Lebens (ich werde 38) halten sollen. Das Ergebnis war zufriedenstellend. Jetzt soll das weg. Einfach so, wegen Dummköpfen. Ich leiste Widerstand, der mich Zeit und Kraft kostet. Ich weiß jetzt schon, daß ich vermutlich verlieren werde, denn ich bin Niemand und die sind wichtig oder kommen sich zumindest so vor. Ich muß das danach an anderer Stelle alles neu machen.
Beruflich? Mir ist es dann egal. Das kostet nicht mein Geld und meine Zeit. Auch wenn es besser ginge, spare ich mir meine Kraft dann lieber auf für Dinge die ich beeinflussen kann und die mir Spaß machen. Blödsinnige Entscheidungen anderer kann ich dann auch mit einem Schulterzucken kommentieren. Beruflich habe ich auch schon mehrmals für die Tonne gearbeitet. Teils mit Termindruck und Überstunden, später wanderte das in die Asservatenkammer. So what?
Privat? OK, da stehe ich dann beim zweiten Mal nicht mehr zur Verfügung. Andere dürfen dann auch mal helfen.
Persönlich/Menschlich? Da ist es schwierig zu entscheiden. Aber man ändert andere Menschen nicht einfach so. Entweder lebe ich mit deren Eigenheiten oder ich wende mich ab. Zum Ärgern sind mir die dann nicht wichtig genug.

Niemand ist ein Niemand. Du nicht. Nur wer sich selbst in diese Ecke stellt (der verbitterte Pessimist) mag sich als Niemand fühlen.
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Bastel-Onkel »

Der wahre Grund warum so viele Modellbau insbesondere Modellbahn machen.
Modellbahn war früher mal, aktuell hab ich "Klemmbaustein-Technik" (es gibt inzwischen diverse Lego-Konkurrenten) wieder entdeckt. Macht Laune, aber nicht, wenn ich genervt bin. Wenn ich den Kopf nicht frei habe, bin ich nicht kreativ. Das ist genauso wie der Garten. Viele sagen, das sei für sie Entschleunigung und Ruhepol. Ist es bei mir je nach dem auch. Aber eben nicht in jeder Situation.
Beruflich? Mir ist es dann egal.
Beruflich war es ein längerer Prozess, zu dieser Einstellung zu gelangen. Mitte letztes Jahr hatte ich da ein richtiges Tief und definitiv den Entscheid getroffen, daß es so nicht weiter gehen kann. Pensumsreduktion anfang Jahr, kurzfristig sinkender Produktionsdruck und einige Anpassungen meinerseits haben da geholfen. Hab heute z.B. wieder einen Cheffe weggedrückt, als er in den zweiten 10 Min Pause, die mir vergönnt waren, zum dritten Mal angerufen hat (Die Aussage ist unfair, denn er hat mir ein Problem gelöst. Es geht nur darum, daß ich das vor ein paar Jahren grundsätzlich nicht gemacht hätte). Aber auch da stelle ich mir die Frage, ob "ist mir egal" nicht hauptsächlich Resignation (und damit eher die dunkle Seite) ist. Hab es den hohen Herren mehrfach gesagt: Ich habe eingesehen, daß ich alleine die Bude nicht werde retten können. Spätestens nächstes Jahr, wenn ein paar neue Projekte anstehen, wird es wieder richtig ungemütlich. Ich habe (alter Weltuntergangsprophet, aber nicht ohne Eigennutz) bereits davor gewarnt, daß wir jetzt dringend unsere Hausaufgaben machen müssten (mit konkretem Vorschlag, der mehrheitlich gut aufgenommen wurde), sonst wird das, was da von uns verlangt wird, richtig übel. Aber aktuell ist das Berufliche an sich nicht so tragisch. Es war stressig heute, wenig Pause, diverse Probleme, aber alles händelbar, keine Katastrophen. Das lief auch schon viel, viel schlimmer.
Andere dürfen dann auch mal helfen
Nicht jeder ist ein "Macher". Wenn ein "Nichtmacher" etwas machen muß und der "Macher" danach mehr Arbeit damit hat, den Scheißdreck in Ordnung zu bringen, macht es der "Macher" lieber gleich selber, richtig und auf seine eigene Weise. Ich arbeite inzwischen bevorzugt alleine, das schont die Nerven und vermeidet Zoff.

Der Artikel zu Camus und Sissyphos ist sehr interessant. Sissyphos als glücklicher Mensch? Puh! Schwer vorstellbar, außer er rollt seinen Stein wirklich für sein leben gern. Gefühle und Gedanken schriftlich zum Ausdruck zu bringen ist nicht die leichteste Übung. Ich will auch nicht zu viel Philosophieren. Der Sissyphos ist schon ein mächiges Bild. Genauso könnte man fragen, ob es sich lohnt, Probleme zu lösen, wenn für jedes gelöste Problem zwei neue auftauchen. Es nicht zu tun ist Resignation, es zu versuchen ist hoffnungslos. Tag für Tag das Unmögliche versuchen, glücklich, ein Liedchen trällernd? Schwer vorstellbar.
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Spike »

Bastel-Onkel hat geschrieben: Do 27. Jul 2023, 01:38 Genauso könnte man fragen, ob es sich lohnt, Probleme zu lösen, wenn für jedes gelöste Problem zwei neue auftauchen. Es nicht zu tun ist Resignation, es zu versuchen ist hoffnungslos. Tag für Tag das Unmögliche versuchen, glücklich, ein Liedchen trällernd? Schwer vorstellbar.
Die Absurdität des Ganzen zu ertragen ist ohne eine Hoffnung nicht möglich. Ich fürchte nur, die muss man sich genauso aus den dünnen Fäden des Jetzt zusammenweben wie den Sinn. Eine Hängematte wird das nie.
Aber wir sind ja Frickler. Zum Glück ist nie etwas wirklich fertig.
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Joschie »

Bastel-Onkel hat geschrieben: Do 27. Jul 2023, 01:38 ...Genauso könnte man fragen, ob es sich lohnt, Probleme zu lösen, wenn für jedes gelöste Problem zwei neue auftauchen. Es nicht zu tun ist Resignation, es zu versuchen ist hoffnungslos. Tag für Tag das Unmögliche versuchen, glücklich, ein Liedchen trällernd? Schwer vorstellbar....
Ja, woher ich dies nur allzugut kenne.
Und wenn du dann noch dagen ankämpfst das die Probleme erst gar nicht entstehen können aber mit Gewalt darauf hin zu gesteuert wird das sie entstehen, dann entwickelt sich aus sowas irgendwann das ach so böse Sarkasmus.
Das kannst du irgendwann auch nicht mehr unterdrücken, das kommt einfach, ich sprech da aus Erfahrung.

Wenn du dann dazu auch keinen "Rückzugsort" mehr hast an dem es nicht konstant so ist das du ein Problem löst bzw. eine Baustelle fertig hast und plopp sind zwei neue da und da auch stets zwei neue Probleme/Baustellen gleichzeitig aufploppen kommst du irgendwann dem ganzen nicht mehr so richtig hinterher, dann rödelst du von Morgens bis Nachts, dein Hirnkastl arbeitet auch noch im Schlaf daran Lösungen zu finden, dein Urlaub mutiert zum Arbeitsurlaub um wieder etwas aufs Laufende zu kommen, dann wirst du irgendwann zwangsläufig zum Optimisten mit Lebenserfahrung (manche bezeichnen das als Pessimist). Du verlierst dann einfach auch jeglichen Glauben bzw. Hoffnung an Besserung.
Du kannst dir sowas bildlich vorstellen wie einen Packesel dem man immer wenn er sich wieder hochgerappelt hat noch nen Mehlsack mehr aufn Buckel legt, glaubt ihr der ist optimistisch?

Und ja, ich oute mich, ich bin ein Optimist mit Lebenserfahrung da ich leider schon viel zu oft die Erfahrung sammeln musste das man als Optimist stets nur schmerzhafte Bauchlandungen hinlegt.
Wenn ich jedoch gleich mit dem Schlimmsten rechne und es dann evtl. doch besser bzw. nicht so schlimm kommt dann kann ich mich wenigstens darüber freuen.

Grüße
Josef
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Desinfector »

Ich las weiter vorne was von "Keine Antwort auf Bewerbungen"...

Es gibt durchaus Stellenanzeigen die letztlich nur Werbung für das Unternehmen sind.
Vielleicht sind Anzeigen sogar günstiger als "reguläre" Werbung inner Presse...

Und (meinPostulat) wahrscheinlich will man mit so einer Anzeige jemand beeindrucken,
wie gut es dem Unternehmen geht. ggf in Richtung Finanzamt was vortäuschen?
wer weiss. Bei den kruden Gedankengängen, die ich schon von Scheffs mitbekommen hab,
halte ich alles für möglich.

Ich hab auch schon genügende male keine Antwort auf Bewerbungen gekommen
und war in 30 Jahren Arbeiterei gerade mal in Summe keine 4 Monate arbeitslos.
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von ProgBernie »

Bastel-Onkel hat geschrieben: Do 27. Jul 2023, 01:38
Andere dürfen dann auch mal helfen
Nicht jeder ist ein "Macher". Wenn ein "Nichtmacher" etwas machen muß und der "Macher" danach mehr Arbeit damit hat, den Scheißdreck in Ordnung zu bringen, macht es der "Macher" lieber gleich selber, richtig und auf seine eigene Weise. Ich arbeite inzwischen bevorzugt alleine, das schont die Nerven und vermeidet Zoff.
Du hast mich nicht vollständig richtig verstanden, vermute ich. Wenn ich bereits jemandem im privaten etwas erledigt habe und ich meine es ist gut geworden und derjenige wirft es weg weil bla und blubb, dann bin ich ab sofort dafür nicht mehr zu haben. Dann darf er sich jemand anderes suchen der ihm den Scheiß macht, ich nehme mir dann höchstens einen Stuhl und sehe mir das an. Wenn andere das dann völlig vergeigen ist das auch nicht mehr mein Bier.

Und ja, dann bin ich auch schon mal Mitglied der
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Bastel-Onkel »

Es gibt durchaus Stellenanzeigen die letztlich nur Werbung für das Unternehmen sind.
Vielleicht sind Anzeigen sogar günstiger als "reguläre" Werbung inner Presse...
Möglich, es kann aber noch einen Grund geben (selber mehrfach gesehen und erlebt bei uns in der Bude). Stellen müssen ausgeschrieben werden, weil es die Firmen-Regularien so wollen. Chancengleichheit und so, nur die besten Talente, ihr kennt die Sülze. Auch wenn der, der es am Ende werden soll, längst feststeht. Ich kenne diese Vorgehensweise nur zu gut (warum wohl :roll: ) und die armen Teufel, welche die Stellenanzeige ernst genommen und sich wirklich Mühe mit ihrer Bewerbung gegeben haben, tun mir ehrlich leid. In der Regel wird der (interne oder externe) Wunschkandidat vorher angesprochen und wenn der zusagt, ist der Rest reine Formalität. So wurden z.B. ehemalige Leute zurück geholt usw. Das geht so weit, daß die Stellenanzeige erst dann kreiert wird, wenn der Kandidat verfügbar ist. Früher haben die Firmen pfundweise Bewerbungsschreiben bekommen, heute gibt es dafür Online-Portale und die "delete"-Funktion.
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von zauberkopf »

Das geht noch besser :
Beratungsunternehmen, suchen dauernd. Und die Bewerbungen werden auch schön gespeichert.
Und falls dann ein Auftrag kommt, kriegt dann auch jemand den Zuschlag... ;-)
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Re: Die Verbitterten, die Pessimisten, die mit dem bösen Sarkasmus

Beitrag von Desinfector »

Bastel-Onkel hat geschrieben: Mi 9. Aug 2023, 17:31 Auch wenn der, der es am Ende werden soll, längst feststeht. Ich kenne diese Vorgehensweise nur zu gut (warum wohl :roll: ) und die armen Teufel, welche die Stellenanzeige ernst genommen und sich wirklich Mühe mit ihrer Bewerbung gegeben haben, tun mir ehrlich leid.

Erstmal anrufen, ob die Stelle noch besteht.

Allerdings ist heute ja eher die Mail-Bewerbung üblich,
da tauscht man dann halt nur die Empfänger-Adresse aus.
Zu Papier-Zeiten war das sicherlich recht was blöd.

BTW, leicht OT:
wer sich aus Arbeitslosigkeit bewirbt, kann ja Bewerbungskostenbeihilfe (oder so ähnlich)
bekommen. Allerdings muss man für jede einzelne Bewerbung zum Amt hin.
So erzählte mir ein Nachbar, der im Amt arbeitet. sweet.
Das ist das "Fordern" im Spruch "Fördern-und-Fordern" :lol:
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