Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Der chaotische Hauptfaden

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nero
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von nero »

Ich hänge mich mal hier mit dran.

Mein Pylontech 2000C wird idR bis 51.7V geladen und bis 48.5V entladen. Damit lässt sich (230V seitig gemessen) 2.45kWh speichern. Also völlig ausreichen.
Der Spannungsbereich soll den Akku schonen.

Jetzt ist es aber so, dass Pylontech die Ladespannung mit 52.5 - 53.5V angibt.
soll das heißen dass erst ab 52.5V das Balancing läuft und bis 53.5 die Zellen gut klarkommen?

Bisher habe ich einmal und heute nocheinmal die Ladespannung manuell auf 52.8Vgesetzt und werde es für 3-4tage so lassen. Eventuell muss ich mir da was überlegen. Wie handhabt ihr das oder läuft das Balancing eh immer?
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sukram
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von sukram »

Victron begrenzt die max. Ladespannung bei Anschluss der Pylon-BMS hart auf 52,4V. Weil pro Zelle mehr als 3,45V (=52,4V/15) auf Dauer nicht gesund ist. Ich habe diese Spannung nochmals auf 52,0V reduziert. Laut der BMS Daten sind die Zellen über alle 4x US2000 hinweg nicht mehr als 0,01V auseinander. Die Akkus haben jetzt ca 6 Wochen lang nur bei 30-50% rumgedümpelt mangels Sonne (und Netzverbindung). Vorher ist fast täglich auf >95% geladen worden. Man sieht, wenn die Akkus voll sind (BMS meldet 96-100%) dass der Ladestrom sich zyklisch kurz erhöht, um Ladung für das Balancing nachzuschieben.
Gorbi
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KISS-Notstromversorgung

Beitrag von Gorbi »

Über die Feiertage hatte ich endlich mal Zeit, meine KISS-(„keep it stupid simple“)-Notstromversorgung an die Kellerwand zu spaxen. :lol:
(Die Steuerleitungen sind mittlerweile mit Kabelschellen ordentlich verlegt.) Funktioniert erstaunlich gut, das ganze Häuschen kann damit versorgt werden, die Heizung, der Router, Fernseher, Röhrenradio, Stereoanlage und die Kühlschränke laufen damit. Natürlich sind leistungshungrige Verbraucher tabu. Das ganze ist auf 200 A ausgelegt, also ca. 2,1 kW.
Der ungeplante Härtetest kam, als alles so gut lief, daß die Frauen in der Küche schon wieder vergessen hatten, daß alles auf Batterie läuft und den 2 kW-Wasserkocher angeworfen haben. Es flossen für ein paar Minuten 240 A und die angezeigte Restlaufzeit reduzierte sich kurzzeitig auf eine halbe Stunde. Meinen Respekt für die LiFePO4-Batterie! Bei normalem, sparsamen Verbrauch kann man einen Abend damit überbrücken (180 Ah geteilt durch den Strom, z. B. 45 A bei 500 W ergeben bei einem Wirkungsgrad von gut 90% vier Stunden Laufzeit, wenn man die 200 Ah-Batterie schonen und nicht unter 20% entladen möchte).
Aber da es die Netzbetreiber, trotz Energiewende (wenn auch zu hohen Kosten), bewundernswerterweise schaffen, die Versorgung weiterhin sicherzustellen, werde ich das wohl selten brauchen.
Vielleicht schalte ich irgendwann mal ein kleines Solarsystem parallel, das einspeist und den Akku nutzt.
Über Ladespannungen habe ich mir keine Gedanken gemacht und vertraue auf das Ladegerät. :D Interessanterweise hat der Batteriecomputer nach dem ersten Vollaufladen über die folgenden Tage ohne Verbraucher einen Energieverlust von 7% angezeigt. Jetzt passiert das nicht mehr. Ob das BMS da unbemerkt die Zellen ausbalanciert hat?
In der Akku-Bedienungsanleitung steht etwas, was dem Gedanken einer Notstromversorgung eigentlich zuwiderläuft: Man soll die Batterie mit einer Ladung von nur 50% lagern. Bei einem seltenen, unangekündigten Stromausfall hätte ich nur 30% Kapazität zu Verfügung.
Außerdem soll man "alle drei Monate aufladen". Auf 100% und dann wieder entladen? Oder von dem – durch Selbstenladung erreichten Stand – nur bis 50%? Steht da nicht. :)
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ferdimh
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von ferdimh »

Ein LiFePO4-Pack muss gelegentlich (ich würde aber sagen, quartalsweise ist unnötig oft) GANZ voll geladen werden.
Da die Ladekurve von den Zellen extrem flach ist, gibt es für einen potentiell vorhandenes BMS keine Chance, zu erkennen, ob die Zellen 20 oder 80% Ladestand haben. Lediglich die Extrema (Zelle nimmt keinen Strom mehr an, Zellspannung schießt schnell hoch; Zelle leer, Zellspannung sackt weg) sind eindeutig.
Das kann zum Einen zu Packs führen, deren Ladestände extrem unterschiedlich sind - ohne dass man es bemerkt, zum anderen kann aber auch der Ladestand des ganze Packs einfach nicht stimmen.

Von daher ist das Vollhalten des ganzen Packs in meinen Augen zweckmäßiger, als einen theoretischen (nicht überprüfbaren!) Ladestand von "50%" anzustreben.
Natürlich würden die Zellen länger halten, wenn man sie nicht ganz voll (und nicht ganz leer) lagert, aber reicht die Haltbarkeit vielleicht nicht auch so?
Gorbi
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Li-Akku: Verfügbarkeit vs. Lebensdauer

Beitrag von Gorbi »

Danke, Ferdi. Als Kompromiß werde ich den Sammler alle halbe Jahre voll aufladen und die restliche Zeit bei 80 - 90% halten.
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