Heizöl Ölheizung Umbau nach §50 AWSV

Der chaotische Hauptfaden

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taxi
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Heizöl Ölheizung Umbau nach §50 AWSV

Beitrag von taxi »

Hallo,
mein Grundstück wurde neu zum Überschwemmungsgebiet unseres örtlichen flusses erklärt, und damit möchte unsere Gemeinde das die Heizölanlage §50 der Abwasserschutzverordnung entspricht.
Ist Zustand:
2000l. GFK Tank. Oberirdisch, also nicht im Keller.

Jetzt möchte die Gemeinde ein Prüfbericht nach §53 der AWSV vorgelegt bekommen, den ich wohl so mit dem GFK Tank nicht erfüllt bekomme. Man Sagte mir der GFK Tank seih inzwischen zu porös, der prüfer würde mit einem Hammer dagegenschlagen und dann wäre er defekt.

Ich habe inzwischen ein Angebot vorliegen, wo die ausgührende Firma 2x 900l. Werit Techno 1003 HW-S Tanks verbauen möchte, mit Abbau und entsorgung der Alt Anlage, Arbeitsleistung und Material komme ich da aber auf eine Angebotssumme von 6300€. Das ist leider eben für mich nicht drin. Die beiden tanks sollen alleine schon 2235€ kosten. :roll:

Das Haus ist ein Altbau, 17. jahrhundert. Zentralheizung, 1-2 Heizkörper pro Raum. Gasanschluss würde bis zur straße liegen.

Wäre es nicht sinnvoller die Kesselheizung rauszuschmeißen, die Heizöltankanlage Proffesionell demotieren zu lassen, und eine Gastherme zu montieren?

Warmwasser passiert über Durchlauferhitzer, das wäre auch weiterhin OK so.
bastelator
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Registriert: Mi 21. Aug 2013, 00:47

Re: Heizöl Ölheizung Umbau nach §50 AWSV

Beitrag von bastelator »

Hallo,

was braucht Ihr denn normalerweise an Öl im Jahr? Und wie hoch sind die Vorlauftemperaturen im Winter?

Habe letzten Sommer erst die alte Ölheizung rausgeworfen und durch eine Panasonic-Monoblock-Wärmepumpe ersetzt - war einfacher, als ich zuerst gedacht hatte und hat den Winter über gut warm gemacht. Vorlauftemperaturen sind hier aber trotz Heizkörpern mit Einrohr kaum über 40°C notwendig (ein paar HK haben wir nicht zuletzt aus ästhetischen Gründen gegen größere und plane 33er ausgetauscht), das hatte ich in den Jahren zuvor schon erfolgreich runtergeschraubt. Ob das natürlich in einem Haus aus dem 17. Jh. machbar ist? Wäre nur eine weitere Alternative.

Beste Grüße
Bastelator
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Desinfector
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Re: Heizöl Ölheizung Umbau nach §50 AWSV

Beitrag von Desinfector »

bei den Befindlichkeiten der Politik wird fossiler Brennstoff nur immer mehr gegängelt werden.
Wenn also Alternativen möglich sind, diese ins Auge fassen.
vorher natürlich einen auf Härtefall machen, solange alles hinauszögern wie es nur geht.
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Joschie
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Re: Heizöl Ölheizung Umbau nach §50 AWSV

Beitrag von Joschie »

Hallo,

du hast dir §50 AWSV mal durchgelesen?
Hast du dir die landesrechtlichen Vorschriften hierzu auch durchgelesen?

Der genannte §53 AWSV bezieht sich ja nur auf den Prüfer, nicht auf die Prüfung.

Bei uns im Kreis ist es bei Öltankanlagen in Hochwassergebieten nur notwendig dafür zu sorgen das die Tanks nicht aufschwimmen bzw. sich bewegen können.
Dies wurde durch zwei ansässige Firmen durch das anbringen von Spanngurten über und um die Tanks erreicht. Kosten, keine 500 Euro.
taxi hat geschrieben: Fr 10. Jun 2022, 11:06 Man Sagte mir der GFK Tank seih inzwischen zu porös, der prüfer würde mit einem Hammer dagegenschlagen und dann wäre er defekt.
Wer sagte das? War der "Prüfer" vor Ort?
Mach dich da erst mal schlau, es gibt immer mehre die das abnehmen dürfen und viele Ansichten.
Und zur Not, die Kleinanzeigen sind voll von Nylon oder Stahltanks.

Lass dich nicht verrückt machen, für mich hört sich das mehr so an als ob da jemand ganz schnell großen Reibach machen will.
Ähnliches hatte ich bei Nachbarin, die hat einen alten unterirdischen Öltank der seit XX+X Jahren nicht mehr betrieben wird, von dem aber das LRA alle paar Jahre eine Prüfung sehen will.
Der Fachbetrieb kam, sah und meinte jetzt großen Reibach machen zu können und versuchte der Frau einzurden das der Tank nicht mehr geprüft werden könne und deshalb raus müsse (Kosten ca. 15.000 Euro inkl. Erdarbeiten).
Ein anderer zugelassener Prüfer sah das ganz anderst und attestierte das der Tank in Ordnung sei (Leckageöl ist noch an der Prüfmarkierung) und damit war der Kittel geflickt.

Grüße
Josef
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erwin
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Re: Heizöl Ölheizung Umbau nach §50 AWSV

Beitrag von erwin »

Bei meiner Schwiegermutter hatte ich auch immer Probleme mit der Tankprüfung
Es waren 6 Batterien mit je 750 Liter
Ich habe dann 5 Stück verschenkt 1 Tank blieb stehen Da er nur noch 750 Liter hat brauchen wir keine Prüfung oder Einhausung
Die Tankanlage wurde beim Prüfverein abgemeldet und gut ist
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BernhardS
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Re: Heizöl Ölheizung Umbau nach §50 AWSV

Beitrag von BernhardS »

Den $53 hatte ich in der Berufszeit. Das heißt nur, daß man gucken darf, soll, muss. Ein "definierter" Hammerschlag war nicht Gegenstand der Aus- und Weiterbildung.
In was für einem Gebäude steht denn der Tank? Und wie hoch könnte das Hochwasser denn werden? Kommt es überhaupt da hin?
Falls der Tank beim Hochwasser aufschwimmt, dann sollte kein Öl freigesetzt werden. Im Keller wird er gegen die Decke gepresst und ist ggf. kaputt.
Oberirdisch könnte man durchaus daran denken, das Aufschwimmen zuzulassen. Dann wären lediglich die Anschlußleitungen zu betrachten, ob die beim Aufschwimmen abreißen würden.

Oder neu:
Ein Tausender für einen zeitgemäßen Tank ist ja soweit okay - naja. Die Reinigung vom alten Tank sollte für einen halben Tausender zu kriegen sein.
Das Restöl und den Schmodder verkauft er der nächsten Ziegelei als Sekundärbrennstoff. Wenn er dafür Geld verlangt, dann frag einen anderen.
Zerschneiden und Wegfahren kann man eventuell selbst.
taxi
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Re: Heizöl Ölheizung Umbau nach §50 AWSV

Beitrag von taxi »

Ihr würdet also dazu raten erst mal einen sachverständigen vom TÜV kommen zu lassen ja?

Der Jahresverbrauch für einen Winter liegt bei 1600 l Heizöl.

Ich hatte bislang einen Gas Wasser Sanitärfachmann da, der gesagt hat dass es absolut unmöglich ist mit diesem Tank solch eine Bescheinigung zu kriegen, und ich hatte eine Tank Umrüstungsfirma da.
Gary
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Re: Heizöl Ölheizung Umbau nach §50 AWSV

Beitrag von Gary »

Ich habe drei 1500 l Tanks Doppelwandig, um 10 Jahre alt, nördlich von Augsburg.

Ich will noch etwas Geld, gerne auch einen behalten. Überhaupt in der Nähe?
yehti
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Re: Heizöl Ölheizung Umbau nach §50 AWSV

Beitrag von yehti »

Tja, die GFK-Tanks.
Als die hier eingeführt wurden, galten die als besonders sicher und durften daher ohne Wanne aufgestellt werden.
Nach einigen Zwischenfällen - beim Befüllen brach bei manchen Modellen eine Seitenwand komplett raus - wurde das für Neuanlagen zurückgezogen, alte Anlagen haben noch Bestandschutz.
Solche GFK-Tanks im Wasserschutzgebiet sind also wirklich sehr Grenzwertig.
Frag doch mal den Tüv-Prüfer, ob man vielleicht auch eine gebrauchte doppelwandige für Hochwasserschutzgebiete zulässige* Tankanlage aus den Kleinanzeigen einbauen kann und wer sowas installiert.
Wenn der Tank dabei gleich auf 1000 Liter verkleinert wird, entfällt auch die Wiederholungsprüfung alle 5 Jahre, und du darfst den selbst installieren.
Für das Entsorgen von dem alten Tank findest du zertifizierte Betriebe in den Kleinanzeigen.
Gruß Gerrit

*: Werit kenne ich jetzt nicht, aber die Tanks von Schütz und Dehoust müssen mit Spanngurten am Fußboden festgemacht werden, Rotex hat Klappen drin, die beim umkippen (schwimmen) automatisch zumachen.

Ich habe mich vor ein paar Jahren mit dem Thema beschäftigen müssen, das Ergebnis ist ein doppelwandiger Tank 80x80 cm Grundfläche und über 2 Meter hoch .
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Plasma
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Re: Heizöl Ölheizung Umbau nach §50 AWSV

Beitrag von Plasma »

Unschöne Situation.

Ich kann aus eigener Erfahrung nur empfehlen für eine erste Prüfung einen Sachverständigen auszuwählen der wirklich unabhängig ist und kein Interesse daran hat selbst eine neue Tankanlage zu verkaufen. Meine Erfahrungen mit dem T.. sind an sich gut, du hast aber kaum Chancen vorab mal mit einem Prüf-Ing zu telefonieren bzw. wenn die wiederkehrend zu Prüfungen kommen (meine Anlage steht im Wasserschutzgebiet, mittlerweile alle 3 Jahre Prüfung) kommt jedes mal ein anderer Ing. - die Ansichten zu Details gehen hier dann auch schon mal auseinander.
Wenn regional verfügbar würde ich den SwS e.V. empfehlen, da konnte ich betreffend eines Rückbaus auch schon mal vorab telefonisch die eine bzw. andere Info vom Prüf-Ing bekommen und der Mann war auch Realist. Für den Rückbau selbst habe ich mir dann bestimmt 7...10 Angebote von Fachfirmen machen lassen weil ich das selbst nicht machen durfte (und auch nicht wollte), ein kleiner (alt eingessener) Tankschutzbetrieb war dann mit Abstand der günstigste, der teuerste lag bei Faktor >6!
Die von mir beauftragte Firma hat das abgesaugte Öl auch gegen Gutschrift mitgenommen - die anderen wollten alle Entsorgungskosten - und hätten die 6 Stück 1000l-Batterietanks von Schü... auch in der Region umgezogen wenn ich jemanden gefunden hätte der die hätte haben wollen. So sind die Tanks dann zersägt und entsorgt worden, gerade mal 10 Jahre alt. Danach hat dann der Prüf-Ing den fachgerechten und rückstandslosen Rückbau bescheinigt und damit war dann auch das LRA glücklich.

Ich würde empfehlen den Zustand der Anlage kritisch im Auge zu haben und sich auch mal zu einer Gewässerschadenhaftpflicht zu informieren. Wenn das Hochwasser die Tanks tatsächlich mal holen sollte oder auch sonst mal was austritt können die Kosten heftig werden. Als Zusatz zu einer bestehenden Gebäudeversicherung ist die Versicherung bei mir lächerlich vom Betrag her, allerdings brauchst du dann auch die wiederkehrenden Prüfungen nach AwSV damit die Versicherung überhaupt greift.

Final würde ich bei mir Öl heute nur noch weiter zurückbauen, das bringt natürlich immer die Frage mit mit was dann heizen.
Eine oben genannte Panasonic-WP habe ich auch, einfach zu installieren sind die auf jeden Fall wenn man gerade die passende überhaupt bekommt. Ob die aber energetisch bei dir Sinn macht....
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