Projekt Gewächshaus

Der chaotische Hauptfaden

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Raja_Kentut
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Raja_Kentut »

Schildläuse hab ich auch öfters in meiner Blumenfensterbank. Ich sprühe die befallenen Pflanzen mit Spiritus mit einem Schluck Wasser ein. Dafür nehme ich einen alten Pumpsprayflacon.
Achtung, manche Pflanzen mögen das nicht. Mal probieren mit der Wassermenge, die darf aber nicht zu hoch werden damit die Viecher auch sicher verrecken. Macht man das 2 Wochen alle 2-3 Tage verschwinden die Viecher. Bis man es lässt und neue eingeschleppt werden.
An Rosen im Garten geht auch Seifenwasser mit Spiritus gegen diese schwatten Läuse.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Kannst Du mir da ein konkretes Mischungsverhältnis empfehlen?
Die ganzen Hausmittelchen mit Wasser, Geschirrspülmittel, Salatöl usw. konnten den Biestern nichts anhaben. Vielleicht hat die eine oder andere Schildlaus sich totgelacht, aber der Bestand ging nicht signifikant zurück.
Im vergangenen Jahr hatte ich mir im Baumarkt ein "hochwirksames" Mittel empfehlen lassen. Der Name klang wunderbar chemisch. Zu Hause gucke ich genauer: Zutaten Wasser, Seife und ein wenig Rapsöl. Toll. :roll:
Ich hätte ja noch Neemöl da, weiß aber nicht, ob und wenn ja wie lange es auch mir den Geschmack an den Loorberblättern verdirbt. :|
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ESDKittel
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von ESDKittel »

Gegen Schildläuse an meiner Zitruspflanze nehme ich Schmierseife, die Pastöse aus der Dose/Eimer, die ohne Stink, Farbe, ... etc. .
Solange runterverdünnen bis die Lösung noch ordentlich glitschig ist aber schon problemlos durch einen Pumpsprüher geht.
Auf ca 1/4L ein Schnapsglas Spiritus.
Klatschnaß einsprühen, aber auf keinen Fall in die Erde gelangen lassen.
Nach 2...3 Behandlungen im Abstand von je 3...5 Tagen werden die Schildläuse braun und fallen ab.

Ist aber keine Einmalsache... man muß dranbleiben...
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Raja_Kentut
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Raja_Kentut »

Ich nehme eher 1/4 l Spiritus und ein Schnapsglas Wasser.
Angeblich ist die Wirkung so, daß der Alkohol das Wasser aus dem Getier zieht und es damit umbringt. Allerdings scheint das bei einigen Pflanzen auch so zu sein, darum probieren. Das bissl Wasser im Alkohol hilft wohl den Blättern...und es muss wirklich ganz nass sein. Nicht nur bissel Schnapsdusche.
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Hansele
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Hansele »

radixdelta hat geschrieben: Mo 27. Mär 2023, 08:23 :shock: :lol:
Ich habe jetzt 3 Jahre lang versucht etwas Gründünger in meine Fruchtfolge auf dem ca. 250m² Pflugstück einzuplanen. Bisher erfolglos. Dieses Jahr habe ich radikal 50% Gründünger eingeplant und bin wild entschlossen. Ich muss noch Saat kaufen und auswerfen bevor das noch schief geht. 2,5m²... tssssss :D
Man muss aber auch sagen, dass natürlich keine langen Kulturen wie Kartoffeln, Paprika, Zwiebeln etc. den Weg ins Beet finden.

Wer futtert denn die 250m² Weg?
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Danke für Eure Rezepte. Das mit der Schmierseife probiere ich lieber nicht an der Lorbeere. Nicht, daß dann der Eintopf schäumt. :lol: Für die Limette und die Olive wäre das aber eine Option.
Wirkt die Alkoholdusche "Systemisch", indem sie sich in der Pflanze verteilt oder müssen die Viecher alle benetzt werden? Bei einem brusthohen Lorbeerbaum ist es etwas mühselig, alle Blätter umzudrehen. Kürzlich habe ich mit einem Schwamm und Fitwasser alle Blätter abgewaschen und über eine Stunde damit zugebracht.
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Hightech
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Hightech »

Da könnte man mal Kiesel Gur versuchen.
Im Hühnerstall wirkt das Wunder gegen die Rotmilben.
Zudem wird das Zeug auch als Pflanzen Stärkungsmittel angeboten.
Einfach alles schön einpudern und freuen.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Hab ich sogar da. Aber ob das Zeug bis in die Tracheen der Biester dringt, wenn sie wie eine Seepocke unter ihrem Panzer hocken?
Ich probier's mal.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Mal ein paar aktuelle Bilder:
Das Grünfutter (Feldsalat, Pflücksalat) kommt ganz gut. Auch die Kiwi schiebt schon kräftig.

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Auch die Zitrone kommt in Wallung:

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Tomaten und Paprika überzeugen noch nicht wirklich:

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Dafür sind die Gurken sehr viel schneller aufgelaufen, als erwartet und ich habe deshalb die Kürbisse heute gesät.

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radixdelta
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von radixdelta »

Hansele hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 20:20 Wer futtert denn die 250m² Weg?
Ich habe jedes Jahr 8 Beete, damit ich das mit dem Fruchtwechsel klar bekomme.
Letztes Jahr:
Etwas über 1/4 waren Kartoffeln, da haben wir jetzt noch welche von, obwohl die Ernte allenfalls mittel war. Dieses Jahr kann ich nur genau 1/4 machen, wegen Fruchtfolge.
knapp 1/8 (da waren noch 2 Reihen Kartoffeln mit drauf) war Grünkohl und Melonen. Kommt beides dieses Jahr in den kleinen Garten -> Gründünger
1/8 Waren Tomaten, dank Fleischwolf mit Passieraufsatz wandern die sehr zügig in Gläser und stehen im Keller, genug. -> Gründünger (Habe noch ein Tomatenbeet für ca 20 Pflanzen am Gewächshaus)
1/4 waren Kürbisse, Zierkürbisse, Einlege-Gurken, Mais. Gurken sind im Glas, Kürbisse wurden geschnitzt, rest Hühner, die mag hier niemand, Mais ist eigentlich Popcornmais, aber die Hühner haben sich über den Winter über die Beschäftigung gefreut, ich hatte noch genug. Der Ertrag war mies für die Fläche und viel zu viel Arbeit. Gurken habe ich trotzdem genug im Keller, Mais und Kürbis kommt auf eine andere Fläche. -> 1/8 Gründünger, 1/8 Zwiebel/Petersilie/Möhren/Sellerie...
1/8 war Kohl. Blumenkohl. Die Truhe ist jetzt voll, das hat enorm gut geklappt. -> Gründünger, ein bisschen wird im kleinen Garten angebaut.
1/8 war Erbsen und Bohnen, das bleibt.

So komme ich dieses Jahr auf 1/2 Gründünger, 1/4 Kartoffeln, 1/8 Suppengemüse und 1/8 Leguminosen.
Das Suppengemüse wird geraspelt und angetrocknet und dann Eingefroren. Das nehmen wir universal sehr viel zum Kochen.
Der kleine Garten sind nochmal 50m², da sollen nach und nach Hochbeete hin, da ist der Ertrag immer etwas schlechter.
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Raja_Kentut
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Raja_Kentut »

Wegen Spiritus: Die Viecher müssen nass werden. Fernwirkung hats keine.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Hm. Ich versuche mal mein Glück.

Hier habe ich mal meinen Pflanzplan zusammengekritzelt. Er ist nicht maßstabsgerecht und die Anzahl der Pflanzen ist natürlich auch nicht exakt.
Legende:
A-rtischocke
Au-bergine
T-omate
G-urke
P-aprika
C-hili
K-ohlrabi
R-ote Bete
S-ellerie
M-elone
Z-itrone
Die Tomaten werden mit sehr viel Basilikum unterpflanzt, welches wir immer in sehr großer Menge für Pesto usw. verbrauchen. Die Mischkultur soll sich auch positiv auf die Tomaten auswirken.
So richtig zufrieden bin ich nicht mit den ganzen Nachtschattengewächsen (Paprika, Tomate, Aubergine) auf einen Haufen, aber ich habe keine bessere Idee. Ich versuche, einen vernünftigen Abstand einzuhalten und generell wird das gesamte Gewächshaus noch mit reichlich Ringelblumen und Tagetes unterpflanzt.

EDITH: Die Wand mit den vielen R zeigt nach SO
EDITH_2: Das Rote sind Wege.

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Zuletzt geändert von Propeller am Do 30. Mär 2023, 21:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Spannend wird das noch mit meinen Veredelungsversuchen werden.
Die Salatgurken (hinten rechts) gingen wahnsinnig schnell auf. Die Sauren Gurken (vorn rechts) sind auch schon gut am Start. Von den 5 Wassermelonen (hinten links) sieht man auch schon drei.
Nur die Kürbisse (vorn links) schlummern noch und ich hätte wohl besser alles zusammen gesät. Ich denke mal, in einer Woche bin ich schlauer.

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gafu
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von gafu »

was machst du eigentlich mit der ganzen ernte?
Wenn ich das so seh, kannste doch "ne ganze kompanie russen" mit den ganzen tomaten und gurken versorgen.
(jaja, der spruch ist schlecht gealtert, aber als kind des ostens hat man sowas im sprachgebrauch)
Wobbel
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Wobbel »

Da wird auf jeden falls mehr geplant wie bei uns. Wir pflanzen immer noch zwischen den Tomaten Möhren, Spinat, Kohlrabi das klappt ganz gut mit unsern Kompost. Die Tomaten sollten nur aber ausgegeizt werde sonst wird das Gemüse im Keller nicht sonderlich groß. Und halt ein paar Zwiebeln die sollen wie Knoblauch die helfen gegen diese weiße fliegen und angeblich gegen Wühlmäuse aber das klappt nicht immer.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Gafu, wir sind 6 Personen und es hat sich herausgestellt, daß es im vergangenen Jahr eigentlich nur zu viele Salatgurken waren. Die Einlegegurken sind inzwischen alle und die aus den Tomaten gemachten Soßengrundlagen, Ketchup usw. werden wahrscheinlich gerade so bis zur nächsten Saison reichen.
Dementsprechend nehme ich für mich dieses Jahr nur 3 statt 6 Salatgurkenpflanzen, dafür 10 Einlegegurken und voraussichtlich 16 Tomatenpflanzen.
Neu hinzu kommt noch Paprika/Chili in diversen Variationen.

Inzwischen haben die Kürbisse etwas aufgeholt:

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Ich konnte es nicht lassen und habe eben einen ersten Versuch mit dem Veredeln gestartet. Als Skalpell dient eine frische Rasierklinge:

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Beim ersten Versuch mit der Gegenzungenmethode ist mir leider der Schnitt verrutscht und dadurch geriet der Winkel viel zu stumpf:

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So wird das nix und ich habe die Pflanzen einfach stumpf verbunden in der Hoffnung, sie so noch zu retten.

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Die Methode ist doch ganz schön fummelig und man läuft viel Gefahr, die Pflanzen zu zerbrechen oder Dreck in die Schnittfläche zu bekommen. Aus diesem Grund habe ich noch eine andere Methode probiert.
Hier wird der Kopf der Pflanze so weggeschnitten, daß das Herzblatt sicher entfernt wird...

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...und dann das ebenfalls schräg abgeschnittene Edelreis möglichst sofort aufgesetzt. Diese Methode macht sich erheblich besser als die erste. Nun beobachte ich ein paar Tage, wie sich die Versuchspflänzchen machen. Wenn es funktioniert, werde ich lieber doch die Kopfveredelung anwenden, auch wenn die Pflanzen sich beim Gegenzungenverfahren deutlich schneller erholen.

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Man verzeihe mir die miesen Bilder. Beim nächsten Versuch nehme ich die Kamera, statt das Telefon.

Ansonsten mickern die Paprika und die Tomaten noch so vor sich hin und aus einem Topf kommen sogar Pilze:

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Ich zerbreche mir immer noch den Kopf, woran das liegt. Inzwischen überlege ich, ob das Saatgut möglicherweise nix taugt oder beim Versand eventuell durch Frost gelitten hat.
Die Pflanzen, die aus den zermatschten Tomaten vom Vorjahr aufgelaufen sind, haben eine herrliche Farbe und wachsen schnell, obwohl sie schon mehrmals Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ausgesetzt gewesen sind. Und auch die kürzlich aus einer grünen Chili gewonnenen Samen liefern erheblich vitalere Pflanzen, als es die mehr als dreimal so alten aus gekauftem Saatgut sind.

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Fritzler
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Fritzler »

Wenn Pilze wachsen, dann is die Erde wohl eindeutig zu feucht :lol:

Meine Tomaten aus Samen nach 3 Wochen zum Vergleich:
(Der Sonnenstand is grade etwas unfotogen)
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Kannst ja erraten was der große Russe is und was Harzfeuer :D
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Die oberen drei sind Harzfeuer und die untere der Russe. :lol:

Sehen wirklich gut aus, Deine Pflanzen.
Zu feucht stehen meine nicht. Man staunt manchmal, mit wie wenig Wasser manche Pilze auskommen. Ich hatte mal einen Hauklotz, der nach vielen Jahren im trockenen Heizungsraum plötzlich einen Pilz hervorgebracht hat.
Was ich nochmal machen werde ist, nach dem pH- Wert des Bodens zu gucken. Möglicherweise hat in der Pflanzerde (Sackware, lag ein Jahr rum) was zu säuern angefangen. Warum ist die Erde in Säcken eigentlich immer klitschnass? Damit der LKW ausgelastet wird?
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Fritzler
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Fritzler »

Propeller hat geschrieben: Mi 5. Apr 2023, 17:03 Die oberen drei sind Harzfeuer und die untere der Russe. :lol:
Genau invertiert =P

Also meine Anzuchterde war diesmal vom Kaufland, ich brauchte eh welche und dann lag da welche rum.

In den Töpfen is aber schon "Tomatenerde".
Vor 2 Jahren beim Pflanzen Kölle mal so viel geholt, dass es bis jetz reicht und tropfnass wars nich.
Seitdem is die aber auch aufm Balkon gut Sonnengetrocknet.
Vllt liegt bei deiner Einkaufsbutze die Erde unter freiem Himmel?
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Hm. Die Erde, die ich zuerst verwendet hatte, lag originalverpackt seit vergangenem Frühsommer im Gewächshaus. Am Freitag habe ich nochmal welche aus einer Gärtnerei geholt und dort war die mit Stretchfolie umwickelte Palette frisch angefangen. Beide Male war das klitschnaß und dementsprechend unnötigerweise sauschwer. Ich hatte das aber auch schon vorher bei Rhododendronerde usw.
Irgendwas scheinen die sich dabei zu denken. Vielleicht die Illusion, mehr für sein Geld zu bekommen? :lol:
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Bilanz nach einer Nacht:

Die per "Kopulation" veredelte Gurke sieht recht schlapp, aber durchaus lebendig aus. Vielleicht schneide ich noch ein Keimblatt weg, damit nicht soviel Verdunstungslast auf der Veredelung liegt.

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Ähnlich sieht es bei der Kopfveredelung aus, wobei ich bei dieser schon gestern ein Keimblatt entfernt habe:

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Überrascht bin ich von der Melone. Das sieht ziemlich gut aus.

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Sie stehen jetzt in einem Kasten mit 100% Luftfeuchtigkeit und ich bin gespannt.
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Heaterman
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Heaterman »

Thema Saatgut: WIr gewinnen seit Jahren zunehmend den Eindruck, dass das käufliche Saatgut in der Qualität schlechter wird, sich kaum mal ein Jahr hält, und auch die Pflanzen zumindest zu Anfang ziemlich mickern.

Im Gewächshaus steht gerade wieder ein Beispiel. Aus dem vorigen Jahr, auf FBH und unter Pflanzen-LED vorgezogen, sah erst nicht schlecht aus, ist aber sofort nach der stufenweise Ausquartierung Richtung Gewächshaus umgefallen. Sieht schlimm aus, erholt sich aber wieder irgendwann.
P1110903.jpg
P1110904.jpg


Die vor 14 Tagen gekauften und sofort ins Gewächshaus verfrachteten Pflanzen sehen da trotz ein paar Kältegraden nachts deutlich besser aus.
P1110905.jpg
Etwas unfairer Vergleich, aber das Thema mickerndes Saatgut gut illustrierend.

Ansonsten kaufen wir nur noch Steckzwiebeln, Pflanzkartoffeln und Gurkensetzlinge. Als Saatgut nur Radieschen, Kohlrabi und Petersilie, letztere brauchen wir in Mengen für unsere Vögel rund ums Jahr, jeden Tag eine Handvoll. Da gab es eigenartigerweise noch nie Saatgut-Ausfälle trotz immer billigster Sorte.

Alles andere wie Tomaten, Paprika, Chilies sowie das ganze Vogelfutter (Mais, Sonnenblumen, Hirse) wird aus Vorjahresfrüchten gewonnen.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Genau die gleiche Erfahrung machen wir auch seit einiger Zeit. Gemüsesaatgut taugt kaum noch was. Nur diverse Blumen funktionieren noch einigermaßen.
Vor zwei Jahren war ich mit meiner Frau mal ein paar Tage in Quedlinburg, was ja sehr lange ein Zentrum der Saatgutzucht war.
Der Stadtführer erwähnte, daß in den Jahren nach der Wende die Produktion der (aufgekauften) Firmen nach und nach zu den Chinesen verlagert wurde.
Das erklärt vieles: Chinesische Qualitätsarbeit in einem vermutlich völlig anderen Klima und ewige Transportwege mit möglicherweise zusätzlicher klimatischer Belastung. (Wie warm wird ein Container, wenn er durch die ägyptische Sonne geschippert wird?)

Ich werde es wohl auch so wie Du machen und versuchen, möglichst viel meines Saatgutes selbst zu gewinnen.

Vorhin habe ich mir mal ein Probenset gegriffen und den pH- Wert in den Blumentöpfen gemessen: knapp über 5. Also war mein Verdacht wohl richtig und die Erde hat im Sack gesäuert bzw. gefault.
Als Notlösung habe ich jetzt erstmal etwas Kalk in Wasser aufgelöst und damit gegossen. Was mache ich nun? Ich tendiere dazu, die besten Pflanzen einfach auszusuchen und ohne die Erde gleich in das Gewächshaus zu pflanzen. Die "Wildlinge" haben's ja auch super überstanden bis jetzt.
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Heaterman
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Heaterman »

Da kann ja auch nicht mehr so viel schief gehen, die Nachtfröste sind ja nach Ostern anscheinend durch (zumindest bei uns so vorhergesagt).

Wir akklimatisieren das in der Küche auf der FBH und mit Licht vorgezogene Zeug langsam: Am Tage kommen die gefühlt hundert Töpfe in den Schuppen. Da ist es etwas wärmer als im Gewächshaus. Nachts kommen sie erstmal in den Hauswirtschaftsraum. So gewöhnen wir sie Schritt für Schritt an den Tag-/Nachttemperatur-Stress. Der ist bei uns sehr ausgeprägt durch den großen Schloot gleich daneben. Nach Ostern kommen sie dann peu à peu ins Gewächshaus bzw. in den Garten.

Die saure Erde würde ich erstmal auf den Kompost tun, mit dem mischen und nächstes Jahr nehmen.

Warum Kauferde so nass ist? Nicht etwa, um Gewicht zu machen - nein, das bräuchten die Mikroorganismen in der Erde dringend. Hat unser Erdenwerk-Chef hier mal in der Zeitung erklärt. Jou, wenn der das sagt ... 8-)
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Hansele
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Hansele »

Heaterman hat geschrieben: Do 6. Apr 2023, 15:01 Thema Saatgut: WIr gewinnen seit Jahren zunehmend den Eindruck, dass das käufliche Saatgut in der Qualität schlechter wird, sich kaum mal ein Jahr hält, und auch die Pflanzen zumindest zu Anfang ziemlich mickern.
Ist leider auch gefühlt so bei recht teurem Saatgut, wo man schnell bei 3€ für ein paar Samen ist.

Mit dem selbst geernteten Saatgut hat man auch immer mehr als genug Reserve,
denn Samen hat man ja recht schnell eine große Menge zusammen.

Vielleicht sollten wir auf die kommende Saison eine kleine Börse einrichten?

Also grober Pflanzensteckbrief, ein paar Bilder dazu und los gehts?


Ansonsten suche ich gerade noch nach passenden Kräutern für den Salat, wir hatten so eine Mischung,
aber damit war die Frau nicht wirklich zufrieden. Soll am Ende getrocknet werden ggf. auch frisch gehackt und gefroren?
Hat da jemand von euch einen Tipp was man da am besten nimmt und was nicht (gefühlt) Unkraut ist, wie in den Standardmischungen.

Danke und Gruß
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Hansele hat geschrieben: Do 6. Apr 2023, 20:45 Vielleicht sollten wir auf die kommende Saison eine kleine Börse einrichten?
Finger's Samenbank? :lol: Gute Idee.
Ansonsten suche ich gerade noch nach passenden Kräutern für den Salat,
Das kommt sehr auf den Salat an.
Ansonsten halte ich für unverzichtbar:
-Rosmarin
-Thymian
-Oregano
-Gewürzlorbeere
-Basilikum
-Dill
-Petersilie
-Schnittlauch
-Schnittknoblauch
-Bohnenkraut
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Zwischenbilanz vom Veredeln:
Alles sieht zu meiner Überraschung frisch und knackig aus.
Diese Gurke hier hatte gestern noch einen ziemlichen Hänger.

Bild

Heute präsentierte sie sich so:

Bild

Auch die Melonen sehen gut aus.

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Jetzt bin ich sehr gespannt, ob das so bleibt. Die Kürbisunterlagen bluten so stark, daß die Gurkentriebe mit dem Anschnitt quasi wie in einer Pfütze stehen. Ob das auch am Ende verwächst, muß sich noch zeigen.
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Liebes Tagebuch,
nun sind die ersten Veredelungsversuche schon 5 Tage her und obwohl heute Vormittag durch die kräftige Sonne schon 41,2°C im Brutkasten waren, bevor ich ihn in Panik aufgerissen habe, sieht das Ganze überraschend gut aus.
Mein erster Versuch war ja eine schiefgelaufene Gegenzungenveredelung, die nach der Notreparatur so aussah:

Bild

Heute lebt das Ganze noch immer und sieht so aus: (die drumherum stehenden Kräuter brachte der Osterhase)

Bild

Aus diesem Gewächs hier:

Bild

wurde inzwischen das:

Bild

Interessant finde ich, wie sehr die übrig gelassenen Kürbiskeimblätter noch wachsen. Bei allen anderen Veredelungen sieht das ähnlich aus. Das sich bildende Narbengewebe stimmt mich erstmal optimistisch und ich bin sehr gespannt, ob das wohl so weiter geht. :o
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Wenn ich mal beide angewandten Veredelungsverfahren vergleiche, dann kommt die simple Kopulation, also die, wo auch das Kürbiskeimblatt entfernt wird, bisher eindeutig besser weg.
Warum?
Zunächst mal werden die Keimblätter einfach riesig:

Bild

Das hat zur Folge, daß auch der Stengel der Unterlage überproportional wächst und die Klammern runter schiebt. Dadurch hängen jetzt einige Edelreiser ziemlich auf halb acht. Des Weiteren zieht das Blatt auch sehr viel Saft, der dem Edelreis fehlt. Versuche, die Plastetüte abzunehmen, hatten bald schlappe Blätter am Edelreis zur Folge. Bei den einfach kopulierten Pflanzen können sie inzwischen ganz weg bleiben.
Die Wurzelbildung am Edelreis betrachte ich auch als ein Indiz für schlechtere Wundheilung:

Bild

Man sieht im Bild auch, daß der Kürbis einen neuen Haupttrieb bilden will.
Ob ich morgen die Kürbiskeimblätter einfach alle wegschneide? :?:

Schaut man sich dagegen an, wie sich die kopulierte Beispielpflanze in den letzten Tagen entwickelt hat...

Bild

...dann ist klar, warum ich den heutigen Schwung Pflanzen auf diese Art veredelt habe.

Bild

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, warum sich im professionellen Umfeld die Methode mit dem drangelassenen Keimblatt durchgesetzt hat. Alle veredelten Gurken, die ich in den letzten Jahren gekauft hatte, waren auf diese Art bearbeitet. Warum mag das so sein, wenn die Methode offensichtliche Nachteile hat?
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Seit Samstag können bei fast allen Pflanzen die Plastetüten dauerhaft weg bleiben. Vorher habe ich es chon immer stundenweise probiert, weil ich wollte, daß die Wunden möglichst schnell trocknen und natürlich um das Risiko von Pilzerkrankungen zu reduzieren.
Die Veredelungen verheilen unterschiedlich gut, aber alle Pflanzen leben noch.

Bild

Hier mal die Beispielpflanze, die weiter oben noch mit dem verletzten Keimblatt zu sehen war:

Bild


Mittlerweile ist mir auch klar, warum die anderen Pflanzen so sehr mickern und Mangelerscheinungen zeigen. Ich habe mir mit den Hanfschäben den Boden versaut! :x Das Zeug verhält sich im Boden nicht anders als Strohhäcksel: Der Stickstoff wird von den zersetzenden Bakterien verbraucht und der pH- Wert stürzt ab. Momentan liegt er irgendwo bei 5,5 und an Stickstoff herrscht akuter Mangel. Als erste Maßnahme habe ich vorsichtig gekalkt und kräftig gedüngt. Ich setze nun noch ein Faß mit Hühnermistjauche an und verteile sie im Gewächshaus, sobald sie durch ist.
Hoffentlich kriege ich den Boden noch rechtzeitig in den Griff!
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Fritzler
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Fritzler »

Wie siehts denn bei den Tomaten aus?
Die waren doch im Topf?

Wenn die immer noch Mickern und das vllt auf die Erde zu schieben is, dann vllt doch mal ein klein wenig Flüssigdünger reinkippen?
Auch wenn man das bei der Anzwucht eigentlich nicht macht wegen dem Wurzelwachstum, aber bevor da nix mehr passiert.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Die Tomaten hatte ich in ein Gemisch aus der hanfschäbigen Gewächshauserde und Gemüseerde pikiert. Ich habe inzwischen die am wenigsten vermickerten Pflanzen ins Gewächshaus gesetzt. Der Rest ist noch in Töpfen. Bei allen habe ich gekalkt und gedüngt. Nun bin ich gespannt, ob sie noch die Kurve kriegen.
Wenn bis zum ersten Mai keine signifikante Verbesserung eintritt, fliegen sie auf den Kompost und ich muß wohl oder übel welche kaufen. Schade um die Arbeit und den Strom.
Hätte ich mal auf mein Bauchgefühl gehört! :(
Einige nachgesäte Tomaten stehen in gekaufter, frischer Gemüseerde und sehen klasse aus, aber sie hinken hinter den Pflanzen, die jetzt beim Gärtner stehen, mindestens 4 Wochen hinterher.
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von radixdelta »

Propeller hat geschrieben: Mo 17. Apr 2023, 10:15 Ich habe mir mit den Hanfschäben den Boden versaut! :x Das Zeug verhält sich im Boden nicht anders als Strohhäcksel: Der Stickstoff wird von den zersetzenden Bakterien verbraucht und der pH- Wert stürzt ab.
Nene, das passiert immer wenn man Kohlenstoff in den Boden einbringt. Da würde ich mir mal keine größeren Sorgen machen, da ist gar nix versaut, das ist schon trotzdem gut.
Kalk und Stickstoff bringen das wieder in Ordnung, da sehe ich keine Probleme.
Meine These: Dank feuchtwarmem Klima und den feinen Schäben ist die Zersetzung etwas eskaliert und hat das Gleichgewicht etwas aus dem Ruder laufen lassen. Ich denke mit etwas mehr Zeit hätte sich das von allein wieder eingeregelt.

Ich bin mir auch sicher die Tomaten holen das locker wieder auf.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Danke und hoffentlich behältst Du Recht.
Im gesamten Gewächshaus macht sich eine Tintlingart breit. Ich vermute, es ist der "Holztintling". Zumindest kommt er dem, was ich so gefunden habe, am Nächsten. Sogar in einigen Pflanztöpfen, die mit der gleichen Erdmischung gefüllt waren, wächst er.
Bis jetzt habe ich noch nicht feststellen können, daß das Myzel irgendeine Auswirkung auf die Pflanzen hat und hoffe mal, daß der Pilz nur ein harmloser Verwerter der Hanfschäben ist.
Schade, daß es kein Speisepilz ist. Champignons hätte ich völlig ok gefunden. :lol:

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Jannyboy
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Jannyboy »

Laut Google Lens sind das links Schopftintlinge und rechts ein Falten-Tintling.
Die Zersetzen abgestorbenes Pflanzenmaterial und irgendwelche Fadenwürmer.
Die sind giftig in Verbindung mit Alkohol oder auch für Menschen mit einer besonderen Gen-Kombination.

Grüße Jan
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MatthiasK
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von MatthiasK »

Wenn du Speisepilze im Gewächshaus haben willst, könnten Austernseitlinge was für dich sein. Die machen sich auch über Holzreste im Boden her und schmecken recht gut. Die gedeien auch auf Kaffeesatz.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

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Das ist alles die selbe Sorte Pilze. Sie ändern nur im Laufe ihres Lebens stark das Aussehen. Es dauert auch nicht lange: Pilze, die morgens aus der Erde kommen, beginnen abends schon, zu Tinte zu zerfließen. Aber da sie keinen Einfluß auf die Pflenzen zu haben scheinen, lasse ich sie einfach ihre Arbeit machen.

Austernseitlinge hatte ich schonmal. Vielleicht setze ich irgendwann nochmal einen Strohballen damit an. Gute Idee.

Ansonsten gedeihen die veredelten Pflanzen ganz gut und ich habe sie vorhin zum Eingewöhnen raus ins Gewächshaus gestellt.

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Die jeweils ersten Laubblätter zeigen leichte Mangelerscheinungen. Ich vermute, das liegt daran, daß sie gewachsen sind, während die Veredelung noch heilte. Mal gucken, wie sich das weiter entwickelt. An der Stelle, wo ich sie hinpflanze, wird noch drei Jahre alter Kuhmist und etwas Kalk eingearbeitet.
Düngt man die veredelten Pflanzen eigentlich wie Gurken oder wie Kürbisse? :lol:

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Eine Veredelung ist gescheitert und ich fand es ganz interessant, die Pflanze mal auseinander zu reißen. Die Veredelungsstelle war erstaunlich fest, aber anscheinend haben sich nicht genügend Saftkanäle verbunden. Wohl deshalb hat die Gurke versucht, eine Wurzel nach unten zu treiben.
Damit liegt die aktuelle Überlebensquote der Veredelungen bei 31 von 32, was mich überrascht und sehr freut.

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Ursprünglich wollte ich eine Hühnermistjauche ansetzen, aber da man das Zeug schnell mal überdosiert und die Brennesseln schon 30cm hoch sind, bin ich auf diese umgeschwenkt. Die 300l reichen eine Weile.

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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Ich habe hin und her überlegt, was ich nun mit den Gurken mache. Ein befreundeter Gärtner meinte anhand der Fotos, daß die Gelbfärbung Kälte sei. Da die Temperatur im Brutkasten aber nie unter 16°C gefallen ist, habe ich da so meine Zweifel. Eventuell zu naß? Bei dem als "Gemüseerde" verkauften Holzfasermulm ist das nicht so einfach zu steuern.
Letztendlich tendiere ich zu einer Mangelerscheinung, möglicherweise auch durch die Veredelung verstärkt und habe jetzt einfach mal einen Teil der Pflanzen in das Gewächshaus gesetzt. Den Wurzeln nach zu urteilen, war es auch Zeit:

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Zumindest die in den letzten Tagen neu gebildeten Blätter sehen erstmal besser aus:
(Das untere Keimblatt ist noch vom Kürbis.)

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Am Besten gefallen mir die Wassermelonen. Sie hatten auch die Veredelung sehr viel besser als die Gurken weggesteckt.

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Ungefähr 30cm neben der Stelle, wo die bis unter die Erdoberfläche verfaulte Bananenpflanze stand, schiebt sich jetzt dieses Gebilde aus dem Boden:

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Es könnte sich auch um eine beim Ausbuddeln übersehene Mioga-Ingwerpflanze handeln, wobei der Trieb dafür eigentlich schon zu dick ist. Man darf gespannt sein.

Der Feigenbaum hat schöne Früchte angesetzt:

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Unten im Kübel kommen beim Gießen haufenweise solche Tierchen zum Vorschein. Das sind harmlose Springschwänze, oder?

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Die Brennesseljauche duftet inzwischen auch schon prächtig und wird wohl bald einsatzfähig sein.

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daniel_f
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von daniel_f »

Es gibt jetzt ja immer öfter diesen dreifarbigen Pflücksalat mit Wurzel im Supermarkt. Neulich dachte ich mir, eigentlich schade jedes mal die Wurzeln auf den Kompost zu schmeißen. Erstaunlicherweise treibt das überzüchtete Zeugs im Frühbeetkasten direkt weiter :lol:
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Inzwischen ist etwas Zeit in's Land gegangen, die Sonne endlich höher gestiegen und endlich kommt etwas Bewegung in die Sache.
Wie es aussieht, sind die meisten meiner Probleme schlicht und einfach auf Ungeduld zurückzuführen. Die Zeit muß einfach reif sein, dann läuft es von selbst. Im nächsten Jahr werde ich wesentlich entspannter vorgehen und mit einigen Sachen auch wesentlich später anfangen.
Aus den ohne jede Zuwendung wild gekeimten Tomatensamen sind sehr kräftige Pflanzen geworden, die meinen hochgepäppelten in nichts nachstehen, eher im Gegenteil.
Die ersten Früchte sind schon dran:

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Auch die Gurken haben nun endlich eine gesunde Farbe bekommen und wachsen gut. Es braucht wohl einfach seine Zeit, bis die Veredelung verheilt und die Nachttemperaturen müssen stimmen.

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Links ist eine selbst veredelte Pflanze, rechts eine gekaufte. Erstere ist in den letzten Tagen sehr gut gewachsen und wird die gekaufte wohl bald überholen.

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Auch die verdelten Wassermelonen schieben jetzt kräftig:

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Die Chilies kommen auch in Wallung und eine habe ich heute sogar schon neugierdehalber ins Mittag geschnippelt.

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Besonders mickrig waren ja die Naga Black. Inzwischen holen sie auch auf und ich hoffe auf zumindest eine Kostprobe davon in diesem Jahr.

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Ich hatte die erste Charge Kohlrabi ja schon abgeschrieben, aber sie bilden nun doch Knollen aus:

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In der Gewürzecke wuchert es wie verrückt. Thymian, Oregano und Bohnenkraut würden inzwischen den Bedarf des halben Dorfes decken. Da muß ich wohl mal etwas bremsen.

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Im "Regal" ernten wir morgen die ersten Erdbeeren.

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Die Sonnenblumen am Pflanztisch wuchern auch wie verrückt.

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Alles in allem bin ich nach dem etwas holprigen Start ganz zufrieden. Man lernt halt noch. ;)
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sukram
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von sukram »

Das sieht sehr sehr schön aus!

Meine Saattomaten sind ewig hinterher. Ganze 10cm hoch bis jetzt :(

Dafür machen die Paprika Betrieb, die muss ich jetzt rauspflanzen (Gewächshaus ist noch nicht beräumt weil anderes wichtiger war :roll: )
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Fritzler
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Fritzler »

Verdammt jetz hat er mich überholt mit den Tomaten.
Da sind ja schon Früchte dranne und hier nur Blüten :lol:

Wenn zu viel Kräuter da sind, dann viele schöne italienische Abernten, hacken und und damit Kräutergeschnetzeltes braten.
Dann verschwinden die schnell :D
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Spike
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Spike »

Propeller hat geschrieben: Fr 24. Mär 2023, 19:43 Spike, bis der Myoga raus kommt, wird das wohl noch ein Weilchen dauern. Ich würde mich wundern, wenn da vor Mitte Mai was passiert.
Du hattest Recht. Das Rhizom hat den kalten Jahresstart überlebt:
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Ich freue mich schon auf den grünen Fleck :-)
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Sieht gut aus!
Bei mir haben sich aus ein paar übersehenen Rhizomschnipseln auch wieder ein paar neue Pflanzen gebildet. Scheint eine recht robuste Pflanzenart zu sein.

Im Gewächshaus geht es jetzt richtig ab.
Es sind schon ordentlich Tomaten dran und die Befruchtungsquote der Blüten liegt nahe bei 100%. Vermutlich ist der leichte Durchzug dafür verantwortlich, oder der Umstand, daß die Blumen viele Insekten anlocken. Gesehen habe ich allerdings noch kein Tier auf einer Tomatenblüte.

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Auch bei den Gurken hat sich ein üppiges Wachstum eingestellt und es sind schon fingerlange Früchte zu sehen. Mit etwas Brennesseljauche habe ich auch die Blattfarbe wieder in den grünen Bereich bekommen.

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Vor den Gurken wurde noch eine Reihe Dill gesät, weil er zum Einen vor Geziefer schützen soll und zum Anderen auch gleich noch zum Einlegen gebraucht wird.
Dahinter wächst auch noch Basilikum, wobei ich noch eine weitere Ladung vorziehe, die zwischen die noch frei stehenden Tomaten kommt. Wir verbrauchen davon recht viel, weil meine Holde daraus wunderbares Pesto macht.
Als Ranknetz habe ich diesmal übrigens ein Fußballnetz genommen, weil das hauchzarte Gurkennetz, das ich im vergangenen Jahr hatte, unter der Last der Pflanzen stellenweise abgerissen war.

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Aus der Tomaten-Ringelblumen-Paprika-Tagetes-Auberginenmischkultur ist ein richtiger Dschungel geworden, aber überraschenderweise sind besonders die Tomatenpflanzen dazwischen deutlich kräftiger als die frei stehenden Exemplare auf der anderen Seite.

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Auch die veredelten Melonen sind jetzt am Durchstarten. Mal gucken, ob ich diesmal Früchte raus bekomme. Im kleinen Gewächshaus und im Freien sind meine bisherigen Versuche ja immer gescheitert...
Unten rechts sieht man noch eine Paprikapflanze, die das Gleiche macht, was Paprika bei mir immer macht: 3 Früchte ansetzen und stagnieren. :roll:

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Hansele
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Hansele »

Ich muss sagen, ich bin absolut beeindruckt.

Wie weit bei dir schon alles ist im Gewächshaus, hier im reinen Freiland/Balkonanbau sind meine Pflanzen gefühlt 6 Wochen hintendran.
Ok der Mai war natürlich auch mega schlecht, was das Wetter angeht.

Ich bin gespannt wie es weitergeht :-)
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Danke. :oops:
Leider wird das Vergnügen etwas geschmälert, weil irgendwelches Geziefer meine Minze und -noch schlimmer- mein Basilikum auf's Übelste locht.
Die Minze habe ich ebenerdig abgeschnitten und in das Faß mit der Brennesseljauche geschmissen. Wuchert eh.
Das Basilikum hingegen würde ich sehr gerne retten. Bis jetzt sammle ich die Raupen ab, was allerdings eher mittelprächtig erfolgreich ist. Was unternimmt man da am Besten?
Ich habe noch nicht einmal die Spezies der Raupen sicher rausgefunden. Manche sehen nach Gamma Eule aus und manche eher nach kleinem Kohlweißling. Und nu? :evil:

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Jannyboy
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Jannyboy »

Propeller hat geschrieben: Mi 31. Mai 2023, 12:52 Unten rechts sieht man noch eine Paprikapflanze, die das Gleiche macht, was Paprika bei mir immer macht: 3 Früchte ansetzen und stagnieren. :roll:
Die trägt viel zu viele Blüten. Pro Verzweiflung darf nur eine Blüte stehen bleiben. Und die Pflanzen müssen richtig ausgeschnitten werden damit sie gut wachsen.
Die Video Röhre weiß wie das geht.
Zudem fehlt der Pflanze an Stickstoff. Die Blätter sollten dunkel Grün sein. Ich würde etwas Blattdüngung machen.


Bei Raupen hilft nur absammeln oder Frost...
Anbesten morgens sammeln gehen und das über 3 bis 4 Wochen.
Grüße Jan
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Spike »

Propeller hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 22:25 Und nu? :evil:
Jannyboy hat geschrieben: Fr 2. Jun 2023, 10:18 Bei Raupen hilft nur absammeln
Meisenkasten und Einflughilfe in das Glashaus vielleicht? Die könnten Dir beim Absammeln helfen. Wenn die merken dass da Futter ist sind die recht fix zu Stelle...
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Später Gast
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Später Gast »

Propeller hat geschrieben: Fr 27. Jan 2023, 11:08
Später Gast hat geschrieben: Do 26. Jan 2023, 23:12 (...) furchtbar schnellwachsender Strauch mit Beeren dran, hat bei mir Hautreaktionen hervorgerufen und auch anliegende Pflanzen irgendwie vergiftet und überwältigt.(...)
Da bin ich jetzt echt neugierig, was das für ein Zeug gewesen sein kann. Kannst Du das näher beschreiben?
Sorry, hat etwas gedauert, aber ich hab meinen Erzfeind mal abgelichtet. 2 Mal aufm Stückle, aber den treff ich auch anderenorts häufiger an, das letzte Bild ist die Hecke vor meiner Schule, die er in absehbarer Zeit verdrängt haben wird. Keinen Schimmer wie das heißt, aber es wächst wirklich überall.
gewaechs01.jpg
gewaechs02.jpg
gewaechs03.jpg
Harry
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Harry »

Könnte ein https://de.wikipedia.org/wiki/Roter_Hartriegel sein, dazu würden auch die Hautreaktionen passen...
Zur Pflanzenbestimmung nutze ich inzwischen echt gerne die App "Flora Incognita" aufm Handy.
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