Projekt Gewächshaus

Der chaotische Hauptfaden

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Gary
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Gary »

Wie warm soll es denn werden? Ich dachte es geht darum das es keinen Frost gibt.
Zum wachsen braucht es ja Sonne zur Photosynthese und nicht Wärme.

Beim aktuellen Strompreis werden das schnell teure Pflänzchen - sind die alle weiblich?
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Bastelbruder
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Bastelbruder »

"Keramik"-Heizelemente durch Serienschaltung in der Temperatur begrenzen halte ich für relativ sinnfrei. Ja, die maximale Wärmeentwicklung wird reduziert. Nicht aber das ausschließlich von der Betriebstemperatur abhängige PTC-Verhalten (Temperaturbegrenzung).
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Ich habe die Temperatur nur so hoch gestellt, weil es in der Werkstatt schon 20°C sind und ich sehen wollte, ob die Leistung für ein Temperaturgefälle von >15K ausreicht. Im Normalbetrieb soll die Heizung bei 16°C an und bei 18°C aus gehen.

Vorhin habe ich nochmal die Leistung gemessen: es sind 120W, wenn zwei Elemente in Reihe geschaltet sind. Verstehe ich nicht ganz. Ein einzelnes zieht 560W. Wenn das PTCs sind, müßte die Reihenschaltung doch mehr als 280W ziehen. :?
Gefallen tut mir das Ganze auch nicht, vor allem, weil ich damit rechne, daß die Pflanzen fürchterlich austrocknen werden.
Aber eine Heizleistung von idealerweise >200W mit Leuchtobst zu erzeugen ist auch so eine Sache. Und dann stellt sich noch die Frage, wieviel von der Infrarotstrahlung durch die Polycarbonatplatten abhaut.
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Bastelbruder
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Bastelbruder »

Heiz-PTCs habe im kalten Zustand natürlich nicht ganz Null Ohm, der Einschaltstromstoß in der Sinusspitze sollte nicht allzu hoch werden. Ich hab auch schon verbrannte Heiz-PTCs gesehen, da war der Stromstoß wohl etwas zu hoch.

Die 560 Watt passen fast zu den 120 (560/4=140). Vielleicht sind in den Keramik-Heizern tatsächlich bloß irgendwelche Heizleiter-Drähte aufgewickelt?
duese
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von duese »

Propeller hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 14:51 Aber eine Heizleistung von idealerweise >200W mit Leuchtobst zu erzeugen ist auch so eine Sache. Und dann stellt sich noch die Frage, wieviel von der Infrarotstrahlung durch die Polycarbonatplatten abhaut.
Durch Polycarbonat sollte recht wenig Infrarot durchgehen. Sonst würde das als Gewächshaus ja nicht funktionieren. Das ist doch der Trick. Kurzwellig rein, trifft auf Oberfläche, die strahlt langwellig -> geht nimmer raus.

Wenn Dir die Oberflächentemperatur (und natürlich auch die sichtbare Emission) zu groß ist, stülpe halt einfach noch Korservendosen ohne Deckel und Boden über die Heatballs.
radixdelta
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von radixdelta »

Ich halte den Energieaufwand für zu hoch. Ein Aufzuchtschrank im Keller, mit LED beleuchtet und mit der Abwärme zusätzlich beheizt würde erheblich weniger Strom brauchen.
Frostwächter macht Sinn, aber mehr eigentlich nicht. Dazu noch etwas Wärmekapazität, ich würde also schauen ob man mit der Heizmatte nicht einen kleinen Wasservorrat aufgewärmt bekommt.
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Bastelbruder
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Bastelbruder »

:idea: Eigentlich sollten ein paar Kerzen aka Grablichter den optimalen Wirkungsgrad haben. Auch in Sachen CO2-Versorgung der Pflanzen.
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RMK
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von RMK »

Und pro Kerze geht man wovon aus? 50 Watt? habs nicht
mehr im Kopf....
duese
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von duese »

Schnelles googlen ergibt 30-40 Watt für ein Teelicht.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Mit der Heizmatte mache ich keine Experimente mehr, weil sie mit ziemlicher Sicherheit ein Ding weg hat.
Inzwischen steht die Konstruktion mit dem Heizlüfter seit ca. 3 Stunden im Probebetrieb im Gewächshaus und hängt am "Stromkostenmesser". Wenn ich den bisherigen Verbrauch hochrechne, komme ich auf knapp 2kWh/Tag. Damit kann ich für ein paar Wochen leben, zumal die Heizung in Kürze tagsüber gar nicht mehr anspringen wird.
Von Kunstlicht bin ich nicht so überzeugt, weil ich anschließend beim Gewöhnen der Pflanzen an volles Tageslicht mehrfach Schwierigkeiten hatte. Vielleicht ließe sich das durch mehr Licht vermeiden, aber dann muß man auch wieder einiges an Energie investieren. 2 kWh/Tag entspricht 83W...

Kerzen sind auf jeden Fall eine gute Idee und würden im Falle von kräftigen Spätfrösten auch zur Anwendung kommen, wie ich es früher im kleinen Gewächshaus auch gemacht habe. Als alleinige Heizung möchte ich sie nicht haben, weil das Ganze schon etwas temperaturgeregelt sein soll. Was kosten Kerzen eigentlich?

Was anderes wäre es, wenn man eine kleine Propanflamme temperaturgesteuert ein- und ausschalten könnte. Das wäre wirklich preisgünstig, aber da traue ich mich nicht so recht ran. Wenn das Gewächshaus im Fehlerfalle spektakulär dicke Backen machen würde, wäre der Fostschutz gänzlich perdü und die Nachbarn würden mich auch kritisieren.

Da bleibe ich lieber bei der elektrischen Lösung.
Einsparpotential gibt es wahrscheinlich noch bei der Wahl der Temperaturen. Was ist das niedrigste, was man Tomaten und Paprika zumuten kann, ohne sie in Ihrer Entwicklung zu bremsen? Im Netz und in Büchern liest man Unterschiedliches, wobei der Wert 13°C öfter vorkommt. Vielleicht probiere ich das mal.
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Sunset
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Sunset »

Ob eine alte Sitzheizung aus einem Autositz genug Wärme abgibt?
Ober eine Heizdecke von Oma?
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Spike
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Spike »

Propeller hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 20:52 Was kosten Kerzen eigentlich?
Wieviele Bienen hast Du? :D
radixdelta
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von radixdelta »

Propeller hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 20:52 Was kosten Kerzen eigentlich?
Als Grablicht etwa 2 Cent pro Stunde, als Teelicht (100x4h habe ich letztens für 3,99 gesehen, action nimmt jetzt 4,50) etwa 1 cent pro Stunde.
Bei 40W und 4,50 für die 100er Tüte sind das um die 28cent/kWh. Nun, besser als Strom, wenn die 40W und die 4h stimmen, müsste man mal genauer betrachten. 8h-Teelichte sind ungefähr gleich teuer. Grablichter werden aber auch noch billiger, die waren sonst etwas billiger als Teelicht.
Alternative sind ggf. noch Schwimmdocht auf Rapsöl in der Konservendose. Sollte von der Gefahr her auch nicht schlimmer sein als Plastikgrablicht :?
Propeller hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 20:52 2 kWh/Tag entspricht 83W
Wenn du 24h Licht an machst finden die Pflanzen das aber auch eher suboptimal. Wenn es nachts dunkel ist darf es auch etwas abkühlen. Dann biste schon bei 160W LED. Das kann schon was.
Ich spekuliere schon länger über einen alten großen Kühlschrank als Anzuchtkiste im Keller. Innen Weiß, verstellbare Böden, Wärme bleibt innen. Im Wohnraum tut es auch 'ne Growbox aus der Kräuterecke, da braucht man keine Dämmung, eher im Gegenteil, die Netzteile müssen dann wohl aus dem Abteil raus.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

radixdelta hat geschrieben: Di 21. Feb 2023, 09:27 (...) 24h Licht an (...)
Oh, natürlich. Wiedermal nicht nachgedacht. :roll:
Danke für die Infos zu den Kerzen. Ganz erstaunlich, wie günstig das ist. Das macht es als Zusatzheizung an besonders kalten Tagen tatsächlich attraktiv.

Heute habe ich nach 24 Stunden mal auf die Energiekosten geguckt:

Bild

Damit kann ich für die 8 bis12 Wochen im Jahr ganz gut leben. Im Gewächshaus wurde es heute tagsüber auch ganz schön warm, so daß sich die Heizung stundenlang gar nicht eingeschaltet hat.
Rechne ich jetzt noch den schlappen Hunderter dagegen, den ich für vorgezogene Pflanzen aus der Gärtnerei ausgeben müßte, sieht die Bilanz gar nicht so schlecht aus.

Schlechter sieht dagegen mein Erfolg mit dem Tomatensaatgut aus:

Bild

Das hier sind die Ochsenherzen. Gerade mal zweieinhalb Samen bei 22°C in der Stube aufgelaufen. Bei den Rispentomaten vom selben Lieferanten sieht es ähnlich aus. Ich warte mal ein paar Tage, ob noch Nachzügler kommen, dann säe ich was anderes nach.
An den Pflanzen sieht man auch schön, was für Lichtverhältnisse ich in der Wohnung habe.

Ansonsten habe ich es heute nicht ausgehalten und aus ein paar Resten verzinkten Winkeleisens und alten Dielbrettern eine ungefähr 8m lange Konsole für altersgerechtes Gärtnern gebastelt:

Bild

Bild

Das Ganze ist so konstruiert, daß es nicht beim Umgraben stört und darunter noch Radieschen, Kohlrabi, Sellerie & Co. Platz finden.
In den Fischkisten werden die Pflänzchen gesät und bis zum Pikieren vorgezogen.
Ansonsten kommen noch zwecks Pflege des WAF Schnittblumen und solche Sachen wie hängende Erdbeeren zum Naschen rein. Vielleicht schaffen wir auch auf diese Art mal, mehr Kapuzinerkresse als die Schmetterlingsraupen abzubekommen.
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MatthiasK
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von MatthiasK »

Deiner Banane ist es wohl noch etwas zu kalt, zum weiter Wachsen.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Wenn man der Beschreibung der Bananenpflanze glauben darf, dann müßte sich da im Frühsommer wieder was rausschieben. Angeblich soll der unterirdische Teil bis -14°C frosthart sein. Im Gewächshaus waren nicht unter -2°C.
Mal gucken.
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MatthiasK
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von MatthiasK »

Lass es erst mal durchgängig wärmer werden, dann kommt die Banane wahrscheinlich wieder auf die Idee, zu wachsen. Unsere Büro-Banane steht natürlich deutlich wärmer, dafür ist sie gerade am 4. Blatt für dieses Jahr.

Einer der Ableger ist einem Kollegen knapp unter der Erdoberfläche abgebrochen. Er war der Meinung, der Ableger wäre jetzt hin und hat was anderes in den Topf gepflanzt (die Bananen-Reste aber nicht ausgegraben, dazu war er zum Glück zu faul). Plötzlich kam ein kleines Bananenblatt aus dem Boden. Die Freude war noch größer, als vor ein paar Tagen ein zweites Blatt gewachsen ist.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Ich habe jetzt nochmal Tomaten nachgesät sowie die paar aufgelaufenen Pflanzen vom Fensterbrett geholt und in Papptöpfe pikiert.

Bild

Ebenso die Paprika- und Chilipflanzen:

Bild

Von den Artischocken sind mehr als eine Woche nach den ersten noch drei Nachzügler aufgelaufen.
Sie bilden sofort lange Pfahlwurzeln, die unten aus den Töpfchen herauswachsen und ein beschädigungsfreies Umtopfen recht schwer machen.

Bild

Ansonsten waren bei der Sonne heute schnell 30°C im Kasten erreicht, so daß er tagsüber mit offenen Türen im Gewächshaus steht.
setiherz
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von setiherz »

Glückwunsch zum Wetter !

Hier -1 Grad bei Schneefall ! Bäh :-(

Grüße Steffen
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Jesaiah
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Jesaiah »

Hast du schon Erfahrung mit den "automatischen Fensteröffnern", die es ja zu Dutzenden recht billig gibt?
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Wir hatten mal ein kleines Gewächshaus mit solchen Dehnstoffzylindern.
So richtig überzeugt hat mich das Ganze nicht: Ab einer bestimmten Temperatur beginnt das Fenster, sich zu öffnen. Dann streicht kalte Luft über den Zylinder und er bleibt stehen. Ganz offen habe ich die Fenster auch im Hochsommer nie gesehen.
Irgendwann blieben sie einfach stecken.
Fairerweise muß ich sagen, daß das um die 20 Jahre her ist und ich nicht weiß, ob sich die Technik inzwischen weiterentwickelt hat.

Wenn man die Blase mit dem sich ausdehnenden Material an strategisch günstiger Stelle im Gewächshaus unterbringen und per Kapillarröhrchen mit den Zylindern verbinden könnte, dann hätte das Konzept durchaus Potential.

Mein Plan ist, die großen Fenster an den Giebelseiten per Luftzylinder auf und zu zu machen. Jetzt muß ich nur noch irgendwann die Elektronik dazu stricken. Eigentlich soll das mein erstes Arduinoprojekt werden. :oops:
Anderseits könnte so ein Dehnstoffzylinder auch das 5/2- Wege- Pneumatikventil betätigen. Hab noch zwei übrig. :lol:
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MatthiasK
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von MatthiasK »

Mit Pneumatikzylindern an den Fenstern kann man den temperaturabhängigen Dampfdruck nutzen. Ich kenne da so eine praktische Tabellensammlung, hier z.B. für Butan: https://www.fingers-welt.de/wiki/index. ... #Tabelle_6

Die Drücke in den Tabellen sind absolut, d.h. du musst noch mal 1 bar Umgebungsdruck abziehen. Wenn du die Fenster so belastest, dass sie bei 1,5bar öffnen, gehen sie bei 26°C auf - und zwar ganz. Die Dehnstoff-Dinger dehnen sich ja nur temperaturabhängig aus, bei verflüssigten Gasen ist der Druck konstant, so lange wie noch Flüssigkeit übrig ist.

Irgendwo (ich meine bei Zabex) hatte ich auch mal was mit Ammoniak gesehen.
duese
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von duese »

Spannende Idee mit dem Butan. Schraubkartusche mit Ventilaufsatz auf Schlauch auf Zylinder, fertig. Positionierung des "Sensors" beliebig. Und wenn durch kleine Leckagen Gas entfleucht braucht man zum nachfüllen auch keine Gerätschaften. Neue Kartusche und fertig.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Die Idee ist schon interessant, aber ich habe ja noch mehr vor, als eine reine Temperaturregelung.
Wenn im Spätsommer die Tage kürzer werden, steigt da drin die relative Luftfeuchtigkeit gern auf Werte, die Pilzerkrankungen an den Pflanzen begünstigen. Deshalb will ich den Taupunkt im Auge behalten und bei kritischen Feuchtigkeitswerten auch notfalls unter die Solltemperatur lüften. Das Ganze muß dann nur noch auf einen Minimaltemperaturwert begrenzt werden. Dazu aber später.

Durch die tiefen Temperaturen noch langsam und ungleichmäßig, aber immerhin laufen nun die ersten Radieschen auf:

Bild

Da meine Tomaten ziemlich schlecht aufgelaufen sind, habe ich nochmal welche nachgesät. Dle linke Reihe ist anderthalb Wochen älter als die restlichen Pflanzen. Wenn sie aus dem Keimblattstadium sind und die ersten 4 Laubblätter haben, werde ich eine vorsichtige Dosis NPK- Dünger verabreichen.

Bild

Nicht so richtig aus dem Knick kommen die Paprika- und Chilipflanzen. Ich weiß nicht, ob die Nachttemperaturen von 13-14°C zu kühl sind oder ob sie noch das Pikieren verdauen müssen. Alle Pflanzen habe ich übrigens in den gleichen Boden gepflanzt, wie er auch im Gewächshaus ist.

Bild

Ansonsten habe ich noch eine Handvoll alten Kaffeesatz ausgekocht und mit der entstandenen Suppe meinen schildlausgeplagten Lorbeerbaum eingejaucht. Mal gucken, ob's hilft.

Bild

Ich hatte mal ein Zitronenbäumchen, das ich einen ganzen Winter über im Garten vergaß und das trotzdem mit leichten Frostschäden überlebte. Zum Opfer fiel es Jahre später einem Maler, der es komplett von oben bis unten mit Fassadenfarbe bekleckert hat, während ich im Urlaub war. :evil:
Nach einiger Recherche glaube ich, daß es die Sorte "Meyers Zitrone" gewesen sein könnte. Diese wird mit einer Frostbeständigkeit von -6°C angegeben.
In der Bucht fand sich dann eine Baumschule aus Apulien, die auch nach Deutschland versendet. Von dort habe ich zwei schöne, veredelte Bäumchen bekommen. Hoffen wir mal, daß sie sich als robust erweisen. Meine schöne, tropische "Ponderosa"- Zitrone hat den Tiefstwert von ca. -3°C leider nicht überlebt.

Bild

Nach dem Einpflanzen bekamen die Stämmchen gleich einen Anstrich mit Raupenleim, damit mir die Ameisen nicht wieder Blatt- und vor allem Schildläuse da hochschleppen. Gibt es bei meinem Hauptgegner Schildlaus eigentlich ein Stadium, das fliegen kann? Ich konnte nirgendwo finden, wie die Biester sich eigentlich ausbreiten, außer durch Ameisen.
Jannyboy
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Jannyboy »

Wie verhindert man eigentlich Schimmel bei den Papptöpfen? Ich habe heute alle Pflanzen umtopfen müssen wegen Schimmel. Nicht mal Schwefel hat geholfen.

Grüße Jan
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Gute Frage. Bei mir passiert das einfach nicht. Vermutlich ist es entweder der pH- Wert der Anzuchterde (leicht sauer) oder das viele Tageslicht. Wahrscheinlich eher letzteres, da die Erde, in die ich umgetopft habe, durch ihren hohen Lehmgehalt wohl einen höheren pH- Wert haben wird.
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von radixdelta »

Ich hatte bisher mit Gartenboden im Topf immer schlechten Wuchs, schlechte Wurzeln. Verschlämmung war Hauptptoblem, denke ich.
Das war auch mit Mischungen nicht wirklich gut und auch im Kübel dasselbe Problem. Theoretisch sollte es weniger Probleme beim späteren Auspflanzen geben, aber die deutlich bessere Durchwurzelung und vitalere Pflanze bei Topferde überkompensiert das ziemlich. Falls die also weiter nicht gut in Gang kommen versuch mal einzelne Exemplare noch einmal in Topferde umzupikieren und zu vergleichen.
Schimmel mit Torf- oder Papiertöpfen hatte ich auch immer. Mit Chinosol bekommt man das in den Griff, aber es hat mich zurück zu Plastik gebracht. Ich wollte eigentlich auf Erdpresse umsteigen, später vielleicht.
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Fritzler
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Fritzler »

Da fangt ihr aber früh an mit euren Tomaten.
Mit nem Gewächshaus kann man sich das wohl leisten.
Bei mir wird erst nächste Woche ausgesäht.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

radixdelta: Danke für den Tip. Ich habe noch einige Nachzügler von den Tomaten, die pikiert werden müssen und werde das mal testen.
Was mir heute noch auffiel ist, daß aus der Anzuchterde (Sackware) Trauermücken kamen. Vielleicht sind die Schuld an den schlechten Auflaufergebnissen. Hab gleich mal Gelbtafeln in den Brutkasten gehängt.

Fritzler: Man merkt doch schon ganz schön, wieviel Kraft die Sonne inzwischen hat. Die Temperatur im Gewächshaus knackt ohne weiteres jetzt schon die 30°C- Marke, wenn ein sonniger Tag ist. Der Boden speichert die Wärme etwas und auch der schwarze Pufferspeicher trägt ein Bißchen dazu bei. Man sieht schön, wie tagsüber jede Menge Kondenswasser an dem Ding runterläuft und es gegen Abend relativ schnell von oben beginnend abtrocknet.
Über Nacht ist es im Gewächshaus immer so ca. 6°C wärmer als draußen. Demnach rechne ich zum Anfang April mit Temperaturen, die es erlauben, die Tomaten zu pflanzen. Sicherlich noch keine Optimalwerte, aber zumindest welche, die sie aushalten.

Mit Gurken fange ich auch erst später an. Ich überlege, ob ich mich mal am Veredeln versuche. Mal gucken, welche Kürbissorten dafür geeignet sind.

Im Internet liest man immer wieder von Wundern, die Mischkulturen bewirken sollen. Das teste ich dieses Jahr mal an:
Um die Wurzelballen der Zitrusbäume, des Lorbeerbaumes und des Rosmarins habe ich Knoblauch gesteckt, der angeblich in den Boden ausdünsten und die Pflanzen gegen Geziefer schützen soll. (Im Nachhinein fiel mir auf, daß die Zehen zufällig pentagrammförmig gesteckt wurden. Mal gucken, was ich damit heraufbeschwöre. :lol: )
Die von mir ohnehin sehr geschätzten Ringelblumen sollen ihre Nachbarn vor Nematoden schützen, also kommen welche zwischen die Tomaten.
Ähnlich soll es bei Basilikum sein. Da wir gerne Pesto daraus machen, kommt es diesmal bei den Tomaten direkt in den Boden statt in den Kübel. Mal sehen, ob ich dabei den Krieg mit den Schnecken für mich entscheiden kann.

Bei Tagetes scheint man den Gestank weggezüchtet zu haben. Weiß jemand, ob die heute erhältlichen Sorten noch zum Blattläuse ärgern taugen?
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Hansele
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Hansele »

Fritzler hat geschrieben: Di 7. Mär 2023, 18:21 Da fangt ihr aber früh an mit euren Tomaten.
Mit nem Gewächshaus kann man sich das wohl leisten.
Bei mir wird erst nächste Woche ausgesäht.
Meine Tomaten sind auch schon ein paar Tage unter der Erde,
ebenso wie die verschiedenen Gurken Sorten.
Shit und das ohne Gewächshaus, mal sehen.
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von radixdelta »

Tagetes macht auch mit den Wurzeln was, wie Ringelblumen, insgesamt sollen alle Arten von Korbblütern ganz gut sein. Das heißt dann einen bunten Strauß an Sommerblumen. Da ernte ich die Samen oft selbst. Da ist sicher bald jeder Zuchterfolg durch Verkreuzungen zunichte gemacht. Ob Gewürz-Tagetes oder die Sorten in Bodengesundungs-Mischungen besonders gut wirken weiß ich nicht.

Ich habe letztes Jahr Pechnelken gesät, die sollen einen Botenstoff für andere Pflanzen ausdünsten und gegen Braunfäule helfen. Nun haben die aber halt gar nicht geblüht, also abwarten.
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Fritzler
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Fritzler »

Propeller hat geschrieben: Di 7. Mär 2023, 20:31 Fritzler: Man merkt doch schon ganz schön, wieviel Kraft die Sonne inzwischen hat. Die Temperatur im Gewächshaus knackt ohne weiteres jetzt schon die 30°C- Marke, wenn ein sonniger Tag ist. Der Boden speichert die Wärme etwas und auch der schwarze Pufferspeicher trägt ein Bißchen dazu bei. Man sieht schön, wie tagsüber jede Menge Kondenswasser an dem Ding runterläuft und es gegen Abend relativ schnell von oben beginnend abtrocknet.
Über Nacht ist es im Gewächshaus immer so ca. 6°C wärmer als draußen. Demnach rechne ich zum Anfang April mit Temperaturen, die es erlauben, die Tomaten zu pflanzen. Sicherlich noch keine Optimalwerte, aber zumindest welche, die sie aushalten.
Ihr habt Sonne?!?!?
Hier is seit Wochen depressives "Novemberwetter".
30° is aber wirklich schon gut warm, da kannste ja ne Liege reinstellen und dich Sonnen :mrgreen:
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

wenn ein sonniger Tag ist
Das sieht hier mit dem Depriwetter auch nicht viel anders aus. Montag und Dienstag fiel hier mehr Schnee als im gesamten Winter.
Trotzdem hatten wir in der vergangenen Woche zwei schöne Sonnentage. Man hat gleich gesehen, wie die Natur auch auf den Frühling lauert: Die Meisen haben gleich rumgebrüllt wie verrückt und die Ringeltäuber fingen in den Bäumen an, sich zu kloppen.
Wird aber auch langsam Zeit.
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Jesaiah
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Jesaiah »

Propeller hat geschrieben: Di 7. Mär 2023, 20:31 (Im Nachhinein fiel mir auf, daß die Zehen zufällig pentagrammförmig gesteckt wurden. Mal gucken, was ich damit heraufbeschwöre. :lol: )
Oh, oh … :twisted:
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Da lechzt man dem Frühling entgegen und nun schneit es jede Nacht. In der gestrigen waren es 7cm. :?

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Trotzdem reichen die Wolkenlücken aus, um es im Treibhaus gemütlich werden zu lassen. Ich denke ernsthaft über eine Hängematte nach.

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Beim Beschneiden der Kaffirlimette habe ich mal gründlicher nach Schildläusen gesucht und kein lebendes Exemplar gefunden. Offensichtlich war die Kaffeedusche recht wirksam.
Auch auf dem Lorbeerbaum habe ich auf Anhieb keine Überlebenden entdeckt. Vorsichtshalber wiederhole ich die Kur aber dieser Tage nochmal.

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Die Artischocken müssen dringend ausgepflanzt oder umgetopft werden. Ihre Pfahlwurzeln kommen schon durch die Papptöpfe durch.
Ich überlege, was ich mache. Wahrscheinlich werde ich sie, wenn es kommende Woche wärmer wird, direkt ins Gewächshaus pflanzen. Falls es doch nochmal so kalt wird, daß es reinfrieren kann, decke ich sie halt mit Vlies ab.

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Bild

Ansonsten entwickeln sich die Tomaten langsam:

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Noch langsamer die Paprika. Heute fand sich übrigens im Ablauf der Küchenspüle ein aufgelaufenes Pflänzchen, das ich rechts in den Papptopf gesetzt habe, der mit der trockenen Schnittlauchblüte markiert ist.
Bin mal gespannt, was draus wird. In Frage kommen Gemüsepaprika, Spitzpaprika (süß) oder diverse Chilisorten. All das wurde in letzter Zeit in der Küche verarbeitet. Gut, daß keiner Nudeln gekocht hat, sonst wäre die Pflanze hin. :lol:

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Die ersten Kohlrabipflanzen laufen auch auf und werden in ein paar Wochen direkt in den Gewächshausboden pikiert.

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Heute kam dann noch der Pflücksalat in die Erde.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Inzwischen sind Kohlrabi und rote Bete ausgepflanzt, wurden aber sofort von Nacktschnecken heimgesucht. Ein paar der Biester habe ich so bekommen, aber am Ende kam ich doch nicht am Einsatz von Schneckenkorn vorbei. Ich habe das Zeug auf Eisenphosphatbasis genommen und sparsam dosiert. Vorher habe ich noch den Spalt zwischen Stegplatten und Fundament mit Silikon verschlossen, der im vergangenen Jahr das Einfallstor der Plage war.
Hoffen wir mal, daß ich sie ausgerottet bekomme.

Ansonsten schiebt die Kiwipflanze schon kräftig:

Bild

Die mit dem Dibbelbrett gesäten "Eiszapfen" laufen gut auf:

Bild

Trotz aller Bekämpfungsmaßnahmen hat die Lorbeere nun doch wieder Schildläuse, gefühlt mehr denn je.
Alle üblichen Methoden haben versagt. Offenbar hilft doch nur ein systemisch wirkendes Insektizid. Mal sehen, was man da nehmen kann.

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Mit den Tomaten bin ich nach wie vor unzufrieden. Durch die starke Verdunstung der Papptöpfe waren sie immer ungleichmäßig feucht. Möglicherweise tat ihnen das nicht gut. So habe ich dann eine lockere Erdmischung angerührt und die Pflanzen in 15cm- Plastetöpfe umgetopft. Beim Austopfen zeigte sich, daß die Erde, die ich zuerst verwendet hatte, eine ziemlich gute Krümelstruktur aufwies, also zuviel Schluff nicht das Problem war:

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Was mir noch auffiel war, daß die meisten Tomatenpflanzen lila verfärbte Blätter hatten. Das Orakel meint, das läge daran, daß die Umgebungstemperatur zu gering sei. Deshalb habe ich nun den Temperaturschalter so eingestellt, daß es in der Kiste nachts nicht kälter als 17°C wird. Tagsüber sind durch die Sonne immer über 20..25°C, so daß ich die Türen des Kastens für besseren Luftaustausch so lange offen lasse.
Offenbar haben die verschiedenen Sorten aber auch von Hause aus unterschiedliche Färbungen. Zun Vergleich sieht man hier links ein Ochsenherz ("Coure die Bue") und rechts eine Rispentomate ("Cerise"):

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Schauen wir mal.

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Die Kerne einer übersehenen und zerlatschten Tomate vom vergangenen Jahr laufen jetzt trotz der niedrigen Nachttemperaturen einfach so auf der Erde auf und sehen boshafterweise vitaler aus als alles, was ich bis jetzt zurechtgepäppelt habe. :o

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Zur Verschönerung der Sitzecke und zum Anlocken von Insekten habe ich noch ein paar Sonnenblumen angezogen.
Interessant finde ich daran, daß der Trieb gerade mal drei Tage aus der Erde schaut und trotzdem die Wurzeln schon durch den Papptopf wachsen. Die Tage soll es nachts nochmal bis -4°C runter gehen. Theoretisch müßte das Gewächshaus zwar frostfrei bleiben, aber ich warte die paar Tage lieber noch ab, bevor ich die Blumen pflanze.

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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Mal ne Frage in die Runde:
Ich plane, mich in diesem Jahr mal selbst am Veredeln von Gurken zu versuchen.
Als Unterlage habe ich mir Saatgut vom Feigenblattkürbis bestellt und bei der Gurke fiel meine Wahl auf die Sorte "Dominica". So weit, so gut.
Eben fiel mit die Tüte mit dem Samen für die Einlegegurken ("Diamant") in die Hände, die ich nach dem super Erfolg des vergangenen Jahres gern wieder Vertikal und im Gewächshaus anbauen möchte. Spricht eigentlich irgendwas dagegen, diese zum Üben auch gleich zu veredeln? Interessanterweise fand ich im Netz keinerlei Informationen dazu.
Mir fällt schwer zu glauben, daß ich der Erste mit dieser Idee bin. :)
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Spike
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Spike »

Propeller hat geschrieben: Fr 24. Mär 2023, 12:35 Spricht eigentlich irgendwas dagegen, diese zum Üben auch gleich zu veredeln?
Die Sorte ist doch eigentlich auf Robustheit gezüchtet - Ich glaube nicht, dass da noch viel herauszuholen ist. Aber solange Du bei den Cucurbitacea bleibst, wird das bestimmt auch klappen. Nimm doch einen Riesenkürbis als Pfropfunterlage - Das würde mich mal interessieren...
Ich hoffe, Dein Ingwer kommt jetzt bei mir demnächst mal raus. Bis jetzt treiben nur die Narzissen,Traubenhyazinthen und Tulpen. Ist aber eine Augenweide. (Und die Hummeln sind auch schon wieder unterwegs, mal sehen, ob sie den Hummelkasten annehmen.)
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radixdelta
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von radixdelta »

Ich wüsste keinen Grund der dagegen spricht.
Veredeln hatte ich auch schon länger vor. Aber irgendwie ist das nicht so ganz einfach mit dem Timing. Gurken brauchen länger als Kürbis. Gleichzeitig waren bei mir die Unterschiede im Stammumfang immer sehr sehr groß, dann wusste ich nicht wie ich das zusammen bekommen sollte. Irgendwann versuche ich das nochmal, vor allem für die Melonen wäre das sehr gut.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Spike, bis der Myoga raus kommt, wird das wohl noch ein Weilchen dauern. Ich würde mich wundern, wenn da vor Mitte Mai was passiert.

Das Veredeln soll die Gurkenpflanzen um 3°C mehr kälteresistent machen.
Zum Zeitpunkt gibt es sehr unterschiedliche Angaben. Manche Quellen schreiben, man soll die Gurken acht Tage vor den Kürbissen säen, andere schreiben sogar davon, daß die Kürbissamen eher in die Erde sollen. Auf der Tüte der Feigenblattkürbisse steht wiederum, man soll sie vier Tage nach dem Säen der Gurken für 24 Stunden in lauwarmes Wasser legen und dann aussäen. So mache ich das dann eben mal.
Beim Veredeln werde ich das Gegenzungenverfahren anwenden, weil es mir am Plausibelsten aussieht und wir es damals im Schulgartenunterricht auch gezeigt bekommen haben.
Hab's noch nie selbst probiert und bin sehr gespannt.
radixdelta
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von radixdelta »

Kälteresistenz weiß ich gar nicht, da spielen die Triebe doch eher eine Rolle als das Wurzelwerk. 3° machen jedenfalls eine Menge aus.
Man macht sich jedenfalls die bessere Resistenz und das viel raschere Wachstum der Wurzeln des Kürbisses zunutze. Dabei sollte es weniger eine Rolle spielen wie groß die Kürbisfrüchte sind, sondern wie massig eine Kürbispflanze zu wachsen in der Lage ist. Denn dann ist auch das beste Wurzelwachstum zu erwarten.
Ich habe aber auch den Verdacht dass der Feigenblattkürbis einfach eine günstigere Größe als Keimling hat, so ein Speisekürbis kommt so dick aus der Erde wie die Gurke nach 10 Blättern noch nicht ist.
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Hansele
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Hansele »

Guten Morgen,

@Propeller:
Du sagtest hier irgendwo im Faden, diesen Hersteller für Gewächshäuser kannst du nicht empfehlen,
ich bin am grübeln hier ggf. eines (viel kleiner) aufzubauen.
Wäre ja doch schon für Gurken und Tomaten eine tolle Sache.

Kann man da Pauschal sagen, Hersteller X taugt und Y nicht?

Danke und Gruß
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Moin Hansele,
meine Eltern hatten vorher viele Jahre ein Gewächshaus von Juliana, das für mein Empfinden sehr gut verarbeitet war und das ich empfehlen würde. Einziger Knackpunkt war, daß die Hohlkammerplatten nicht verschlossen waren, so daß sich innen irgendwann Grünalgen ausgebreitet hatten, die mit den Jahren immer mehr Licht geschluckt haben. Ich weiß nicht, ob inzwischen entsprechende Abschlußklebebänder dabei sind. Ansonsten kann man sowas ja auch nachkaufen und beim Anbau gleich anbringen, wenn kein Glas genommen wird.
Unbedingt würde ich auf eine ordentliche Höhe des Gewächshauses achten. Eine Traufhöhe von 2m halte ich für das Minimum! Unter günstigen Bedingungen wird eine Tomatenpflanze über die Saison ohne weiteres 4m hoch. Gurken erst recht. Ich habe mich bei meinem alten Treibhaus immer geärgert, daß die Pflanzen schon mitten in der Saison am Dach angekommen waren und ich nicht wußte, wo ich sie noch langführen sollte. Das Resultat waren an der Außenwand anliegende Blätter, die durch Kondenswasser bald zu Einfallstoren für Pilzerkrankungen wurden.
Daher rate ich dringend, entweder gleich ein ordentlich hohes Gewächshaus zu kaufen oder ihm ein entsprechend hohes Fundament zu verpassen.
Eine andere Möglichkeit, die hier zu DDR- Zeiten viel praktiziert wurde, ist einfach einen halben bis dreiviertel Meter in den Boden zu gehen. Das hat mehrere Vorteile: 1. Das Haus steht auf Bodenniveau und Du hast trotzdem eine ordentliche Nutzhöhe. 2. Du mußt Dich nicht um die Dämmung des Fundamentes kümmern. 3. Der Erdboden hält warm und bietet einen guten Schutz vor Spätfrösten.
An wieviele m² dachtest Du denn so?
nero
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von nero »

Da mach ich mal Werbung für Beckmann https://www.beckmann-kg.de/Gew%C3%A4chsh%C3%A4user
Wir haben seit 11 Jahren ein "Allgäu", Typ B mit Schneckenzaun-Fundamentrahmen (bringt ca 10cm Höhe). Die Echtglasscheiben wurden von einem Lokalen Glaser geliefert, organisiert von denen.
Aufbau einfach, echt stabil, optisch so schön wie ein Gewächshaus sein kann.

Allerdings: mit automatischen Fensteröffnern und Anbautischen für die Seiten waren wir damals bei 4000€. Dafür kann man viel Gemüse kaufen. Sogar viel Biogemüse.
radixdelta
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von radixdelta »

Falls ich nochmal ein Gewächshaus bauen sollte wird das mit 50cm Sockel sein und darauf ein Holzrahmen. Wände und Dach mit Stegplatten, aber die dicken mit guten Dämmwerten.
Ich finde das sieht gut aus, klappert nicht und wie gut man das macht hat man selbst in der Hand. Preislich kommt man da sehr wahrscheinlich auch günstiger bei weg, hatte ich mir mal grob überschlagen. Vor allem hat man da viele Freiheiten und was wirklich massives.
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Hansele
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Hansele »

Hmm, ist aktuell ja eher noch eine Gedankenspielerei,
theoretisch könnte ich den Teil wo die Hochbeete stehen einhausen.

Das wären dann 5x4 Meter, wobei man da noch etwas variieren könnte,
ich würde jetzt mal frei raus sagen, so 6x4 Meter.
Oder lieber etwas schmal und länager?

In BaWü braucht man offenbar bis 5 Meter Höhe keine Genehmigung für ein solches Bauvorhaben.

Ich denke das Projekt muss sowieso noch ein paar Jahre reifen, aber in Gedanken planen kann man schonmal :-).

Die Idee das Ding zu einzugraben gefällt mir, ggf. könnte man dann gleich noch eine Zisterne mitvergraben,
aus der man die Vorratswasserfässer füllen kann.

Grüßle Pascal
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Wegen Breite:
Persönlich bevorzuge ich es, wenn die Häuser etwas breiter sind, so daß man sie mit 2 Hauptwegen längs in drei Beete teilen kann. Auf diese Weise kann man die wertvolle Firsthöhe im Mittelbeet für entsprechend hohe Pflanzen nutzen, die obendrein gut von zwei Seiten erreichbar sind. Insofern finde ich Deine angedachten 4m Breite schon ok.
Soll ich mal meinen diesjährigen Pflanzplan aufzeichnen?
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Hansele
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Hansele »

Propeller hat geschrieben: So 26. Mär 2023, 14:12 Soll ich mal meinen diesjährigen Pflanzplan aufzeichnen?
Ja fände ich sehr interessant.

In Summe finde ich es schon extrem schwierig meine 2,5 Quadratmeter Hochbeet ohne Raumverlust und brachliegen zu bewirtschaften.
Aber auch immer wieder toll, wenn man sieht was auch eine recht kleine Fläche abwirft.

Grüßle
radixdelta
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von radixdelta »

:shock: :lol:
Ich habe jetzt 3 Jahre lang versucht etwas Gründünger in meine Fruchtfolge auf dem ca. 250m² Pflugstück einzuplanen. Bisher erfolglos. Dieses Jahr habe ich radikal 50% Gründünger eingeplant und bin wild entschlossen. Ich muss noch Saat kaufen und auswerfen bevor das noch schief geht. 2,5m²... tssssss :D

Eigentlich finde ich länger besser, Giebel nach Süden und Norden, man braucht viel Glas nach Osten, aber wenig nach Süden, sonst wird das Sommer wie Winter zu warm.
Aber tatsächlich ist das mit dem Beet in der Mitte wirklich gut und sinnvoll. Ich würde wohl, wenn ich im Gewächshaus anbauen würde, nach Osten hin ein Sockelhohes Hochbeet machen, für das ganze Kleingemüse. Und 1-2 Frühbeetrahmen zum Aufsetzen. In die Mitte käm der Tomatenstreifen, die können ganz gut immer wieder an dieselbe Stelle, wenn man auf Bodengesundheit achtet. Gurken kämen in Mörtelkübel. Die würden den Südgiebel beranken. Westseite wäre bei mir ein gaaaaanz langer Pflanztisch, viel Platz zur Anzucht und Vermehrung. Mit Ebbe-Flut. Unter dem Pflanztisch ist Lager für Erde, Töpfe, Kübel... Vielleicht wären die Sockel zumindest auf den Längsseiten auch eher 80cm hoch.

Ich plane aber ohne Tomaten oder Gurken. Allenfalls ein paar Mörtelkübel-Hochbeete für Kleinkram. Im Gewächshaus habe ich einfach zu viel Schädlings- und Krankheitsdruck und im Freiland komme ich gut klar. Die Tomaten werden jetzt selektiert um gute Lokalsorten zu erhalten. Das habe ich auch mit anderem Gemüse vor.

Tomatenhaken sind bekannt? Sehr gut auch für Gurken.

Edit fragt noch: Hat jemand Sarpo Kifli Kartoffeln?
jodurino
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von jodurino »

Wenn jemand möchte

in Erfurt stehen 12m lange Pflanztische zur Disposition
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