Projekt Gewächshaus

Der chaotische Hauptfaden

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gafu
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von gafu »

sukram hat geschrieben: Mi 20. Sep 2023, 22:21 Man kann das Capsaicin praktisch nicht abwaschen, schmiert es aber bei jedem Hautkontakt breiter.
ich hab das ganz sicher hier schonmal breit getreten.
Man kann das durchaus abwaschen, ist nur etwas aufwändiger.

Du holst dir ne flasche pflanzenöl, was da ist, egal welches. Dann machst du eine kleinmenge auf deine hand. Dann verreibst du das schön und massierst es an den besonders betroffenen stellen etwas ein.
Danach gehste zum waschbecken und wäschst dir mal schön die hände mit seife, spülmittel, oder was sonst so das ist, bis das öl wieder weg ist.

Jetzt wiederholst du die beiden schritte nochmals.

Je nachdem wie scharf die chilis waren, biste damit dekontaminiert. Bevor du dir ins auge fasst, leckst du nun zur qualitätskontrolle mal eben mit der zungenspitze an die fingerspitze.
Bei sehr scharfen chilis britzelt es dann noch leicht, dann machste noch eine runde.

Dann hat sich das.
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sukram
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von sukram »

gafu hat geschrieben: Do 21. Sep 2023, 22:39 ich hab das ganz sicher hier schonmal breit getreten.
Man kann das durchaus abwaschen, ist nur etwas aufwändiger.
Danke fürs wiederholen, ich erinnere mich dunkel, dass schon mal gelesen zu haben.
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Später Gast
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Später Gast »

Das einwecken im Backofen klingt aufwendig, aber die meiste Zeit arbeitet der Ofen, man selbst ist vllt 20 min bis halbe Stunde dabei. Den Rest macht der Gerät, der Gerät wird nicht müde. ;-)

Passende Gläser gips bei dm. Für mich hat sich das immer sehr gelohnt, ich hab leckere Chilisoße, was zum verschenken und die Ernte ist versorgt. Nichts ist blöder, als wenn einem die Ernte vergammelt, weil einem nichts einfällt und/oder man es grade nicht schafft. Einfrieren hab ich auch schon gemacht, zur späteren Verarbeitung nach Schema F, s.o.

Vor "richtigen" Soßen bin ich bisher zurück geschreckt, weil ich Angst habe, dass es mir nach Öffnung schnell im Kühlschrank vergammelt und die Arbeit fürn A_ war. Mit dem Öl konserviert sich das halt ganz okay von selber.

Ascorbinsäure?

Getrocknet, geräuchert und gehäckselt hab ich jetzt auch mal, kann man im Chilifaden nachlesen. Schmeckt sehr gut, aber gegen die Schärfe der Habaneros kommt mein Räucherspartrick eher subtil durch. Im Geruch ist das Raucharoma recht kräftig, daran liegt es nicht, das Ausgangsmaterial ist einfach zu stark.


Was ist mit trocknen via do not eat oder Vakuum?
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MatthiasK
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von MatthiasK »

gafu hat geschrieben: Do 21. Sep 2023, 22:39 Je nachdem wie scharf die chilis waren, biste damit dekontaminiert. Bevor du dir ins auge fasst, leckst du nun zur qualitätskontrolle mal eben mit der zungenspitze an die fingerspitze.
Bei sehr scharfen chilis britzelt es dann noch leicht, dann machste noch eine runde.
Wenn ich nichts mehr schmecke, heißt das noch nicht, dass es nicht mehr im Auge brennt.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Danke für die Tipps!
Wir haben jetzt von der ersten Ladung einen Teil wie empfohlen in Öl eingelegt, ein Teil soll fermentieren und ein paar Gläser experimentelles Sambal Oelek sind auch noch entstanden. Ich werde berichten, wie es mit Geschmack und Haltbarkeit wird.
Getrocknete Chilies mag ich nicht so. Der Geschmack geht weitgehend verloren und es bleibt nur noch die Schärfe übrig. Und da hat man dann wieder das Problem, daß das Capsaicin seine Zeit braucht, um aus dem Pulver bzw. den Flocken auszutreten. Streut man davon soviel in den Gulasch, daß es passt, ist der Rest am nächsten Tag doppelt so scharf. Oder der Darminhalt verwandelt sich über Nacht in Lava. :o Hatte ich speziell bei Pizza in dem Zusammenhang schon.
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gafu
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von gafu »

MatthiasK hat geschrieben: Fr 22. Sep 2023, 07:49
gafu hat geschrieben: Do 21. Sep 2023, 22:39 Bei sehr scharfen chilis britzelt es dann noch leicht, dann machste noch eine runde.
Wenn ich nichts mehr schmecke, heißt das noch nicht, dass es nicht mehr im Auge brennt.
aus eigener erfahrung: doch, es ist "as simple as that".
Die zungenspitze ist vergleichbar empfindlich. Ja, im auge tuts mehr weh. Aber wenns an der zunge nix mehr merkst, merkste im auge auch kaum noch was.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Kleines Update:

Es reifen noch ordentlich Chilies nach.

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Die Maulbeerstecklinge legen plötzlich einen ordentlichen Wachstumsschub hin.

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Unter den Roten Beten, die teilweise in der wuchernden Tagetes kaum zu sehen waren, sind einige ganz schöne Klopper:

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In (hoffentlich) sicherer Entfernung von den trotz sorgfältiger Bekämpfung immer wieder auftauchenden Schnecken habe ich dann nochmal etwas Salat gesät.

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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Nach wie vor ist es mir ein Rätsel, warum ich grundsätzlich an sowas vermeintlich simplen wie Radieschen scheitere.
Die Versuche im Frühjahr brachten erbärmliche Ergebnisse und auch die, die ich vor 14 Tagen gesät habe, haben keine Knollen ausgebildet.
Woran kann das bloß noch liegen? :x

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Chemnitzsurfer
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Chemnitzsurfer »

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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Hm.
1. Zu eng gesät würde ich ausschließen. Der Pflanzabstand beträgt genau 5cm und ich hatte früher im Zelt, als ich noch ohne Dibbelbrett gesät habe, oft genug Knollen gehabt, die sich gegenseitig weggedrückt haben.
2. Überdüngt? Die Versuche am Anfang der Saison fanden in einem Boden statt, der definitiv nicht überdüngt war. Der aktuelle Versuch erfolgte zu Füßen der Gurken, die mit Brennesseljauche gedüngt wurden. Da kann ich einen gewissen Stickstoffüberschuß nicht ausschließen. Möglich. Dementsprechend werde ich den Boden in einer Kiste 1:1 mit Kies strecken und das Ganze testen.
3. Sorte: Das kann sein. Ich habe alle Versuche nur mit 2 verschiedenen Sorten gemacht.
4. Saattiefe: Alle Samen sind dank Dibbelbrett relativ genau 1cm tief gesät worden. Also nein.
5. Schädlinge oder Krankheiten: Keine objektiven Anzeichen.
6. Mond: :roll:
7. Licht: Halbschatten und volles Licht wurden mit dem gleichen Ergebnis getestet.
8. Wasserversorgungt: Definitiv ok.
9. Unkraut: Nein.
10. Klima: Die angesprochene Keimtemperatur wurde bei verschiedenen Versuchen sowohl unter- als auch deutlich überschritten. Die Keimrate war immer sehr gut, nur die Dauer unterschiedlich. Im Frühjahr waren die Tagestemperaturen kaum über 20°C, im Sommer schonmal 35°C. Ergebnis gleich. Hm.

Also werde ich mehr verschiedene Sorten und magereren Boden testen.
Zuletzt geändert von Propeller am Mo 9. Okt 2023, 21:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Hightech
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Hightech »

Es wird am Boden liegen.
Die wollen anscheinend nicht in diesem Boden wachsen.
Hab ich bei mir genau das gleiche Fehlerbild. Zum Glück gibt es dieses Jahr wieder tolle Tomaten .
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Wir haben ne Fuhre Kies bekommen und ich werde die Tage mal experimentieren: Eine Kiste Gewächshausboden 1:1 mit Kies vermischt, Eine Kiste Kies pur. Mal sehen, was da drin aus den Radieschen wird.

Ansonsten wächst der Salat so vor sich hin und ich werde bald welchen ernten.
Gestern wurde die letzte, krumme Gurke geerntet und die Pflanzen rausgerissen. Ganz erstaunlich, wie weit die Kürbiswurzeln gehen. Einen Stubben von den veredelten Gurken habe ich drin gelassen und will mal versuchen, die Wurzeln vorsichtig auszugraben. Das muß weit über ein Meter Radius sein.
Überhaupt plane ich, die Gurken im kommenden Jahr zeitversetzt zu pflanzen. Es hat den Anschein, daß die Pflanzen, wenn sie Ende Juli eine gewisse Größe erreicht haben, einfach nicht mehr vital sind. Die Früchte werden kleiner und später auch durch Unterversorgung krumm. Ebenso nimmt die Anfälligkeit für Pilzerkrankungen zu. Deshalb versuche ich mal, einfach die zweite Hälfte der Pflanzen über den Juni heranzuziehen, so daß sie Ende des Monats reif zum Einpflanzen sind. Auf jeden Fall werde ich wieder alles veredeln, da es sich als vollen Erfolg erwiesen hat.

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Eine mangels Licht etwas vermickerte Spitzpaprika begeistert mich: Irgendwie muß sich da Chili reingekreuzt haben. Sie schmeckt so richtig schön nach Paprika und hat eine angenehme Schärfe. Genau so, daß man sie noch gut pur essen kann, ohne, daß es zu intensiv wird. Ich habe keine Ahnung mehr, von wem ich die Pflanze habe, aber es wird auf jeden Fall Samen gewonnen.

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Ziemlichen Frust schiebe ich immer noch wegen der Schildläuse.
Der Seuchenherd ist eindeutig der Lorbeerbaum. Um die Zitrone vor den Biestern zu schützen hatte ich ihr einen Leimring verpasst. Dummerweise hat aber eine Tomatenpflanze weiter oben den Baum berührt und die Ameisen konnten in Ruhe die Schildläuse rüberschleppen. :evil:
Jetzt ist alles von Honigtau und Rußpilzen überzogen und nichts, nichts schein zu helfen. Alle mehr oder weniger sanften Hausmittel haben vollständig versagt.
Darum habe ich mich irgendwann dazu durchgerungen, die chemische Keule auszupacken und mit "Careo" (Acetamiprid) draufzukloppen. Also wurden alle Pflanzen um Zitrone und Lorbeere mit Malerfolie abgedeckt und das Zeug draufgesprüht.
Das ist jetzt ein paar Wochen her und die Wirkung: siehe Bilder.
Warum? Zieht das bei solchen hartlaubigen Pflanzen nicht ein? Ich hatte so gehofft, das Viehzeug vollständig zu eradizieren und dann Ruhe zu haben. :(

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Jesaiah
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Jesaiah »

Propeller hat geschrieben: Do 26. Okt 2023, 18:06 Das ist jetzt ein paar Wochen her und die Wirkung: siehe Bilder.
Warum? Zieht das bei solchen hartlaubigen Pflanzen nicht ein? Ich hatte so gehofft, das Viehzeug vollständig zu eradizieren und dann Ruhe zu haben. :(
Ist das sicher frischer Befall? Bei denen kann es sein, dass die in ihrem „Kokon“ schon hinüber sind…

Ansonsten, Standardfrage: Mittel exakt laut Anleitung gemischt und aufgebracht, oder?
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Das ist frischer Befall. Zum Einen werden es mehr und zum Anderen färben sie sich, wenn sie abgestorben sind, braun und trocknen aus. Lebendige Exemplare lassen sich zu Matsch zerdrücken (der immerhin schön zitronig riecht).
Ich habe das Mittel exakt nach Anleitung angewendet.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Wir hatten bei der ersten Kältewelle dieses Winters nachts im Gewächshaus Tiefstwerte von ca. -3..-4°C. Den Zitronen scheint das nichts ausgemacht zu haben, aber die letzten Chilies und die Physalis sind nun natürlich platt.
In den Boden ist der Frost nicht eingedrungen, so daß die Knollenselleries, die wir nach und nach wegernten, keinen Schaden genommen haben. Die Blätter hingen zwar durch, haben sich aber wieder aufgerichtet. Interessanterweise haben auch die Reste des Pflücksalates den Frost problemlos weggesteckt.
Vom Kurkuma und vom Ingwer sind natürlich alle oberirdischen Teile weggefroren. Deshalb kamen die Reste nun raus.
Kurkuma lohnt sich in unseren Breiten offenbar nicht, anzubauen:

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Ganz anders sieht der Zuwachs beim Ingwer aus. Die etwas grauer aussehenden Rhizomstücke sind der Teil, der im Frühjahr gesteckt wurde. Man sieht auch schön, daß ich diese etwas zu tief gepflanzt habe. Der gesamte Zuwachs machte sich viel flacher unter der Erdoberfläche breit.

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Da wir viel mit Ingwer machen, werde ich im kommenden Jahr wieder welchen anbauen. Ich glaube, mit etwas mehr Wachstumszeit ist da auch noch mehr rauszuholen. Sehr lange dauert es, bis das Rhizom Wurzeln entwickelt und die ersten Triebe über die Erde schiebt. Daher werde ich wohl bereits Ende Januar die neuen Rhizomstücke in Blumentöpfen vorziehen und nach dem Ende der Frostgefahr ins Gewächshaus pflanzen.
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Dank des sonnigen Wetters waren heute um die 17°C im Gewächshaus und ich konnte mich nicht zurückhalten, darin ein Bißchen herumzuscharren. :)
Interessanterweise hat der Knollensellerie, der etwas zu spät gepflanzt und mangels lohnender Größe noch nicht geerntet wurde, die Frostperiode problemlos weggesteckt. Als um die -5°C in der Hütte waren, sahen die Blätter ziemlich zusammengeklatscht aus, aber nach ein, zwei Tagen im Plusbereich war alles wieder prall. Das Gleiche gilt auch für den Oregano.
Obwohl die Zitrone die Kälte gut weggesteckt hat, habe ich immer noch Ärger wegen des Geziefers.
Durch die hohe Luftfeuchtigkeit während der langen Nächte haben sich auf dem Honigtau jede Menge Rußpilze breit gemacht:

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Also habe ich mich mit einem Eimer Fitwasser hingestellt und alle Blätter einzeln abgewaschen sowie nachträglich gespült. Eine ziemlich langwierige Beschäftigung, bei der ich mir an den Dornen ordentlich die Pfoten zerstochen habe und sich jetzt viele der Einstiche recht unangenehm entzünden.
Von den Schildläusen fanden sich auch etliche im Wassereimer, aber alle zu erwischen dürfte illusorisch sein. Ich muß also eine Lösung finden, die Plage endlich komplett zu eradizieren. Nur wie, wenn nicht einmal die mit schweren Bedenken eingesetzten Neonicotinoide helfen? :x

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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Heute war es so herrlich sonnig, daß es sogar die Bienen zum Reinigungsflug vor die Tür gelockt hat.
Auch mir hat es in den Fingern gejuckt, so daß ich den Bus mal Bus sein ließ und statt dessen im gemütlich warmen Gewächshaus gescharrt und antidepressive Strahlung absorbiert habe.

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Nachdem der restliche Porree geerntet war, habe ich die angematschten Blätter der übrig gebliebenen Knollenselleriepflanzen entfernt und dazwischen Unkraut gejätet. Ich hatte die zweite Ladung Sellerie im vergangenen Jahr zu spät gesät und deshalb sind die Knollen der Pflanzen nur um die 5cm groß geworden. Interessanterweise haben sie die strenge Frostperiode mit bis zu -7..-8°C im Gewächshaus recht gut weggesteckt. Mal sehen, was jetzt passiert. Wachsen die Knollen im zweiten Jahr einfach weiter oder schieben die Pflanzen einfach Blüten?
Im Schatten der Blätter hat sich ganz schön viel Moos breitgemacht. Also werde ich vor dem Umgraben mal nach dem pH- Wert und dem Stickstoff gucken, bzw. gleich mal eine Bodenprobe wegschicken.

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In der Gewürzecke hat sich der Thymian auf mehr als einen Quadratmeter ausgebreitet und war auch sehr verfilzt. Ich habe ihn dann mit dem Elektrorasenmäher auf den Stock gesetzt, sozusagen. Ich hoffe, daß er ordentlich neu austreibt. Ansonsten könnte der WAF leiden. Immerhin war der Duft beim Mähen enorm.
Nebenbei: der Olivenbaum hat den Winter bisher hervorragend weggesteckt und selbst die ganz frischen, unverholzten Triebe sind in bestem Zustand.

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Dann bekamen noch die Kiwipflanzen ihren Façonschnitt. Man kann sie im Prinzip wie Weinreben behandeln. Die Nebentriebe werden bis auf das unterste Auge zurückgeschnitten. Dort bildet sich ein frischer Trieb, der am diesjährigen Holz Blüten ansetzt. Im Sommer schneidet man dann nochmal den Wildwuchs zurück.
Ich habe drei Pflanzen: Eine einhäusige, die gleich im ersten Jahr gepflanzt wurde und mit etwas Glück vielleicht dieses Jahr schon trägt, sowie eine männliche und eine als besonders großfrüchtig beworbene weibliche, die jeweils im vergangenen Sommer gepflanzt wurden.
Bin gespannt, was passiert.

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Es wäre besser gewesen, den Zitronenbaum während der größten Kälte etwas einzupacken. Ich habe ihn im Zuge der ganzen Heizungskatastrophe komplett vergessen und nun hat er ein ganz schönes Ding mitbekommen. Die so sorgsam gewaschenen Blätter sind weitgehend hinüber und das junge Holz zurückgefroren. Naja, wenigstens scheint er überlebt zu haben und ich hoffe, daß wir den schlimmsten Teil des Winters hinter uns haben.

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Fritzler
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Fritzler »

Jap, heute hat die Sonne ganz schon geknallt.
Auf dem Balkon konnt man im T-Shirt arbeiten :lol:
Die Erdbeeren treiben schon neue Blätter aus :shock:
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

In der Werkstatt ging es heute nicht so wirklich weiter, weil ich auf Material warten muß. Da bot sich natürlich an, eine Runde im Gewächshaus zu wühlen.
Ich habe es komplett umgegraben und schonmal das gewaschene und desinfizierte Gurkennetz aufgehängt.
Sehr gefreut habe ich mich über die Kiwis. Eine Pflanze schiebt ordentlich Blüten. Vielleicht gibt's ja dieses Jahr schon ne Kostprobe:

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Die Erdbeeren, die ich im vergangenen Jahr in den Fischkisten angepflanzt hatte, haben ein paar Ausläufer bis auf den Boden gebracht, wo sie mehr oder weniger unbeachtet angewurzelt sind. Ich habe sie stehen gelassen und nun blühen sie schon.

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Von den Maulbeerstecklingen hat ungefähr die Hälfte den Winter überstanden und wird nach den Eisheiligen rausgepflanzt.
Das im Hintergrund sind Rosenstecklinge. Ich habe eine, die so ähnlich wie ein Hagebuttenstrauch ist, aber etwas zierlicher wächst und intensiv nach Apfel riechende Blätter hat. Die brauchte einen kräftigen Rückschnitt und bei der Gelegenheit versuche ich gleich mal, sie zu vermehren. Bei Edelrosen hatte ich mit der Methode des Öfteren schon Glück.
Falls jemand interesse hat, kann ich noch ein paar Stecklinge gegen Porto abgeben.

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Einen wirklich letzten Versuch habe ich mit Radieschen gemacht. Der Boden wurde mit reichlich Kies gestreckt und nicht gedüngt. Mal sehen, was passiert.
Meine Prognose: Es gibt Blätter, um den Salat zu verfeinern. :lol:

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Am Wochenende fange ich an, Tomaten vorzuziehen. Im Gewächshaus laufen schon etliche Samen von den beim ersten Frost runtergefallenen und übersehenen Früchten auf. Das betrachte ich als Startschuß:
Mir wurde beigebracht, daß Tomaten schon bei Nachttemperaturen unter 10°C im Wachstum gehemmt werden und zu mickern anfangen. Danach habe ich immer gehandelt, bis ich im vergangenen Jahr zwei von den wild aufgelaufenen Pflanzen einfach mal versuchsweise stehen gelassen habe.
Siehe da: sie haben mehrere Nächte mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ohne weiteres weggesteckt. Während sich die sorgsam vorgezogenen anderen Pflanzen dann später an die Bedingungen im Gewächshaus anpaßten und anwuchsen, wurden sie von den "Wildlingen" eingeholt, die ihnen auch später beim Wachstum und im Ertrag in nichts nachstanden.
Also offenbar alles halb so wild.
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Fritzler
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Fritzler »

Verdammt, deine Erdbeeren haben mich überholt.
Dabei hab ich mich am Dienstag schon gefreut, dass die Pflanzen schon die ersten Blütentriebe rausschieben.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Hast Du sie draußen oder drinnen?
Ich bin nur Luftlinie ca. 5km von der Bölschestraße entfernt aufgewachsen und muß sagen, daß das Klima trotz gerade mal 120km Entfernung in Mecklenburg deutlich anders ist. Die Obstblüte findet hier z. B. locker 2 Wochen später statt. Insofern sehen die Erdbeeren draußen noch sehr winterlich aus. Die Schlehen brauchen noch mindestens eine Woche zum Aufblühen. Wie sieht das in Berlin aus?
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Fritzler
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Fritzler »

Die Erdbeeren stehen draußen auf der gemauerten Balkonbrüstung.

In Berlin schießen die ersten Knospen aus den Bäumen und die Wiesen füllen sich mit den Frühblühern.
Die Kollegen rennen schon in ihren Gärten rum, die Gartencenter werden geplündert.

Selbst der Salbei auf dem Balkon setzt schon neue Blätter an.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Aktueller Stand:
Das Experiment mit den Radieschen hat tatsächlich funktioniert. In dem abgemagerten Boden wurden sie was. Es sind natürlich keine Rekordexemplare, aber immerhin:

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Ich habe jetzt gleich nochmal ein identisches Experiment mit Mairübchen gemacht. Bin gespannt!

Die Lorbeere wuchert regelrecht, wobei ich immer noch das Problem mit den Schildläusen habe.

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Sehr erfreulich entwickeln sich die Erdbeeren. Mit Hinblick auf die Schneckenplage im Freien und dem hier kackdreist alles vollpinkelnden Fuchs habe ich mich entschlossen, den ganzen Streifen unter dem Pflanzregal damit vollzupflanzen. Das wären dann 12 x 1m, was zum Naschen und für die Torten meiner Holden reichen sollte.

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Blöderweise blüht genau jetzt, wo kein Insekt fliegt und ich sowieso nicht die Fenster dafür aufmachen kann, die Kiwi auf. Ich versuche, es ihr so gut es geht von Hand zu besorgen. Mal sehen, ob es Früchte gibt.

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Die Tomaten habe ich derweil gepflanzt. Es sind insgesamt 42 Stück, was hoffentlich den Jahresbedarf von 6 Personen decken wird. Ich staune immer wieder, wie viel davon am Ende verbraucht wird. In den letzten beiden Jahren haben wir allerdings auch kein einziges Tomatenprodukt gekauft.

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Beim Umgraben gab es auch wieder ein paar Funde. Vermutlich war die Stelle über Jahrhunderte der Platz für die Misthaufen und den Inhalt des Plumpsklos. Diesmal gab es Bruchstücke von hübscher Bauernkeramik, die typischerweise auf 16xx datiert:

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Blöderweise habe ich mir vermutlich mit Anzuchterde letztes Jahr diesen exotischen Sauerklee eingeschleppt. Der Krieg dagegen scheint nicht zu gewinnen zu sein. Ich finde das Zeug wirklich sofort überall, wo ich gieße. Da hilft nur ständige Handarbeit. Wenigstens wird es nicht sehr hoch.

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Im Brutschrank sind nun die Gurken und Melonen bald soweit, veredelt zu werden. Etwas zu schaffen macht mir das generell sehr ungleichmäßig und unzuverlässig auflaufende Saatgut. Besonders schlimm sieht es bei allen Paprikasorten aus. Mit Abstand am Besten gefallen mir noch die selbst geernteten Samen von der Zufallskreuzung (spitzes Gemüsepaprika mit leicht scharfer Note).
Von den gekauften Blockpaprikasamen sind keine 10% geworden.
Mal gucken, was das alles wird.

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MatthiasK
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von MatthiasK »

Deine Kiwis haben es gut, sie dürfen geschützt wachsen. Unsere Kiwis haben erst maximal 30cm lange Triebe. Aber auch diese sind die Tage von etwas zu viel Wind teilweise abgeknickt worden und die Blätter sind von Hagel durchsiebt worden.
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Propeller
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Das ist ja doof.
Hier in unserer Gegend hätte ich mit "normalen" Kiwis im Freien wohl kaum eine Chance. Am Zaum zum Nachbarn habe ich seit ein paar Jahren solche stachelbeergroßen "Bayernkiwis", die auch strengen Frost abkönnen sollen, aber sie mickern vor sich hin und wachsen 30cm im Jahr.
lightwave
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von lightwave »

Muttern hat auch die Bayerkiwi. Hat bestimmt 5-7 Jahre gebraucht, jetzt trägt das Ding ganz passabel. Volle Sonne und gut Wasser aus dem Überlauf der Regentonne.
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Hansele
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Hansele »

Hi zusammen,

ich habe hier solche fiesen Läuse und bekomme die nicht weg:

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Gefühlt sind das andere Viecher als die üblichen Läuse die ich bisher so hatte,
denn das sonst brauchbare Spritzmittel bringt nicht alle Viecher um.

Jemand einen guten Tipp parat?

Danke und Gruß
Pascal

€dit:
Die Viecher hier sind noch recht weiß/farblos, diese werden aber irgendwann fast orange.
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von Propeller »

Ich würde das für Spinnmilben halten.
Dagegen sollen die üblichen Öl/Wasser/Geschirrspülmittelemulsionen helfen. Meine Erfolge mit derlei Rezepturen sind leider eher überschaubar. :x
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Re: Projekt Gewächshaus

Beitrag von 255.255.255.255 »

Ein scharfer Wasser Sprühstrahl ist effektiv. Oder so ein chemisches Pflanzenschutzmittel.
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