Wieder mal Heizungsanlage

Der chaotische Hauptfaden

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Hightech
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Hightech »

Die Gas-Brennwertanlagen sind mit 2% Abgasverlust angegeben.
Oben kommt halt nur leicht lauwarme Luft raus. Vielleicht 30°C?
winnman
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von winnman »

Also das mit deinem digitalen Mischer sollte so nicht sein.

Ich sehe da an deinem Kessel die Einstellmöglichkeit für eine Heizkurve.
Es sollte dann eigentlich auch ein Aussentemperaturfühler und ein Vorlauffühler vorhanden sein.
Mit diesen beiden Fühlern sollte die Regelung die Vorlauftemperatur abhängig von der Aussentemperatur regeln.

Da dein Kessel vermutlich mächtig überdimensioniert ist, wird die , sich relativ schnell, Kesseltemperatur da dann zum schwingen des Systems führen.

Hast du mal ausgetestet wie weit du mit der VL runter gehen kannst und die Hütte noch ausreichend warm bekommst?
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Harley
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Harley »

Jetzt geb ich auch mal meinen Senf dazu:

Ich habe eine identische Heizungsanlage.
Ein Kessel mit Kesselthermostat und einen Blaubrenner.
Eine Heizungsregelung mit Vorlauffühler und Aussentemperaturfühler.
Einen 4-Wege Mischer mit Stellmotor.

Meine Meinung: fahr die Heizung, solange sie läuft!!
Im Moment sind wir bei 68.-€ für 100l (tecson.de).
Für 2500l zahlst Du also 1700.-€.
Wenn Du Glück hast sparst Du bei einer neuen Heizung 20%, das sind 430,€.
Du hast aber für die neue Heizung 15.000€ ausgegeben.
Da die aber blos 15 Jahre hält, verlierst Du im Jahr 1000.-€.
Mit Deiner alten Heizung spielst Du also gegenüber einer neuen 660.-€ im Jahr ein.
Leg die lieber auf die Seite, damit Du dir in vielleicht 10Jahren einen neue kaufen kannst, wenn die Alte wirklich hin ist.

Dein Mischer kommt mir komisch vor.
Bei mir pendelt der Heizkessel immer zwischen 70° und 60°.
Das ist der eine Regelkreis, hat mit der Heizungssteuerung absolut nichts zu tun.

Der zweite Regelkreis ist der Mischer mit seinem Aussen und Vorlauffühler.
Der pendelt bei mir immer schön hin und her. Soll er auch!

Der soll ja die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von der Aussentemperatur (nach Heizkurve) konstant halten.
Wenn der Kessel anspringt, wird die Vorlauftemperatur nach einiger Zeit höher, der Mischer fährt also zurück.
Wenn der Brenner dann wieder steht, kühlt der Kessel nach und nach ab, der Mischer fährt also nach und nach wieder auf.

Wenn der Mischer dauernd an einer Ecke steht, stimmt was nicht! Der soll ja regeln.

Ich habe meine Heizkosten auf einfache Art drastisch reduziert:

Gelbbrenner raus, Blaubrenner rein! Kostet fast nichts, es gibt bei EbayKleinanzeigen jede Menge Deppen, die ihre Heizung rauswerfen.
Ich hab für meinen MAN Blaubrenner 25.-€ bezahlt. Ich hab inzwischen sogar drei, wegen der Ersatzteile ...
Dann hab ich den Kesselraum mit 2cm dicken Schamottesteinen ausgekleidet. Einfach reingestellt.
Das hat zur Folge, dass der Brenner viel seltener taktet. Die Schamottesteine an der Rückwand gehen bis zur Rotglut.
Das heizt nach und schützt die Rückwand des Kessels vor der Blaubrennerflamme.
An den rotglühenden Schamottesteinen verbrennt auch Restöl vollständig. Ruß = 0.
Der schwarze Mann hat dreimal gemessen, weil ers nicht geglaubt hat.

Die nächste Maßnahme ist eine elektrische Abgasklappe, weil der Schornstein durch den Zug kalte Luft durch den Kessel saugt.

PS: wenns im Heizraum warm ist, ist mir das wurscht, denn der ist ja in der Gebäudehülle, die Wärme kommt auch so dem Haus zugute.

Was richtig was bringt, sind gute Heizkörperregelventile mit Einzelraumregelung.
Hier hab ich das Homematic System mit abgesetzten Raumtermostaten. Ich bin begeistert!

Gruß,
Harley

Ach ja, noch was: Ich hab das Haus 2007 gebraucht gekauft. Da hat der schwarze Mann gesagt, dass die Heizung neu muss, ist bei Besitzerwechsel so Vorschrift.
Ich hab dann den Kessel gepimpt und hab ihn nach den garantierten Einsparungen bei einer neuen Heizung pro Jahr gefragt.
Das Ende vom Lied war, dass er mir keinen wirtschaftlichen Vorteil nachweisen konnte. (lohnt sich definitiv nicht!).
Wenn das so ist kann laut Gesetzgeber die Heizung drinbleiben !! Sie läuft heute noch einwandfrei, nach 12 Jahren !!
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Hightech
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Hightech »

Woher kommen bloss jetzt wieder diese 15 Jahre?

Das ist doch wieder nur Gerede.

Und so ein Quatsch das dann wieder 15000Euro fällig sind!


Das nach 15Jahren ein defekt auftritt ist schon sehr wahrscheinlich.

Aber das teuerste Teil bei einer Brennwertherme ist der Wärmetauscher.
Der kostet ca.500Euro.
Und der kann nach 15Jahren leck werden, muss aber nicht.
Sonst geht an so einem Gerät auch nicht mehr kaputt als bei den alten Dingern.

Wenn nach 15Jahren der Wärmetauscher neu muss, na und?
In diesem Zeitraum hat man an der alten Heizung mit Sicherheit ähnliche Kosten für Reparaturen gehabt.

Neu muss die Heizung dann noch lange nicht.
radixdelta
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von radixdelta »

Selbst wenn dann die ganze Therme fällig wäre, das sind dann 2-3000€, die neuen Heizkörper und die neue Verrohrung hält sicher wieder 50 Jahre.
Klar ist, unser Nachbar tauscht seine Heizung öfter als wir unseren alten Kessel warten. Brennwertgerät braucht Wartung, etwa so häufig wie ein alter Ölkessel, nämlich mindestens jährlich.

Wenn man das Geld nicht hat und auch nicht finanziert bekommt, dann sieht das anders aus, dann geht es nicht. Unser Gasversorger bietet an die Heizung auf seine Kosten zu erreichten und zu betreiben, das wäre eine Lösung, da werde ich mir demnächst mal ein Angebot zukommen lassen. Sicher macht der das auch nicht umsonst, aber das Angebot höre ich mir erstmal an.

Bei dem Ölkessel, wenn er denn erhalten werden soll/muss, da würde ich neben einem Brennertausch auch über einen Pufferspeicher nachdenken. Das vermindert das Takten.
Virtex7
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Virtex7 »

Thema kaputtgehen:

Higtech, du machst es dir zu einfach.
Die Steuerelektroniken aktueller Heizungen sind Mikrocontrollerbasiert. Wenn da was verreckt, kannst du idR. nichts machen außer tauschen.
Alte Anlagen sind meist durch analoge Technik geregelt, das kann man verstehen, rauszeichnen und reparieren.
Relais und Stecker sind Standardteile die man meist sogar vom Reichelt bekommt.

Schon allein deswegen halte ich es für realistisch, dass die alte Heizung länger lebt als moderne Modelle.

Dann gehts weiter. Hocheffizienzpumpen. die erste Lage Grundfos Alpha war hier zu etlichen auf dem Tisch weil tot.
Umrichter-Wechselrichterbrücke, ein Elko am SNT-Controller und dann zwei MLCCs die recht oft abgebrannt sind.. Ich hatte teilweise je Teileart >10 einfach auf Lager weil nötig.

Reparaturzeit sowas 20min, Fehlersuche und Lernen waren ein paar Stunden.

Die stumpfe Menge an Elektronik, die in dem Kram verbaut ist, macht einen Ausfall wahrscheinlicher, auch wenn alle Teile von etwas besserer Qualität sind, als früher (nehme ich wohlwollend mal an.) sind.


Und schließlich zum Wirkungsgrad. ich hab jetzt mal geschaut. 97,6% laut aktueller Messung. Abgas hat sowas 40° außen am Kamin.
solche Anlagen zu warten und zu verwenden ist 100%ig sinnvoller, als sie zu ersetzen so lange nichts hart kaputt ist.
Blaubrenner, Baujahr 1990, Kessel 1989. Abgas am Kamineintritt ~160°C.

Du siehst, es gibt nicht nur "Gas macht alles besser"...
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Hightech
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Hightech »

Also hast du auch ein Auto ohne Mikrokontroller und alles voll analog, damit da nichts kaputt geht?


Geht tatsächlich die Steuerplatine kaputt, dann muss die getauscht werden.
Das ist für 99,99% der Nutzer normal.
Aber das geschieht doch recht selten.
Und der Frickler findet auch für eine MC-Platine eine Lösung oder Ersatz.

Tatsächlich ist meine hochmoderne Steuerplatine mit Mikrokontroller ausgefallen!!!
OHHH Katastrophe, was mache ich jetzt, da ist ja ein MC drauf!

Nun, man tauscht das defekte Bauteil, es war ein Relais,

Nur weil da ein MC verbaut ist, hält die Steuerung nicht kürzer oder länger.
Blaubrenner, Baujahr 1990, Kessel 1989. Abgas am Kamineintritt ~160°C.
Ja, kann man machen wenn man Geld über hat.
Wirkungsgrad. ich hab jetzt mal geschaut. 97,6% laut aktueller Messung
Ja, die Messung vom Schornsteinfeger, das Killerkriterium für eine neue Heizung.
Diese Messung ist nur der Abgasverlust, sagt nichts über die effektivität der Heizung insgesamt.
Also z.B. Dämmung des Heizkessels, Wärmeverlust des Pufferspeicher usw...
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Harley
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Harley »

Immer ruhig bleiben Jungs!
Das hier ist eine technische Diskussion, nichts persönliches!!
Der Wärmeverlust des Pufferspeichers und die schlechte Dämmung des Kessels stören bei einem Einfamilienhaus nicht!
Mein Heizkeller ist unter dem Wohnzimmer, da sind die Heizkörper fast immer aus ...
Die gesamte Abwärme der Heizung bleibt in der Haushülle. Das sind keine Verluste.
Der einzige Verlust ist der, der zum Schornstein raus geht.
Ausserdem reden wir hier von einer Ölheizung. Von Gas ist überhaupt nicht die Rede!
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Mino
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Mino »

Guten morgen,

um beim Thema zu bleiben, klammere ich mal „neue Anlage einbauen: ja oder nein?“ hier aus.

@Harley:
Prima…ein Leidensgenosse.
Ich muss leider mal wieder etwas weiter ausholen…Heute morgen im Heizraum gewesen um Protokoll zu schreiben. Oh…siehe da…der 4-Wege Mischer ist auf dem rechten Anschlag und der Brenner läuft.
Also mal gewartet…Mischer fährt dann irgendwann langsam zu und der Brenner geht aus. Der Mischer läuft dann gemächlich auf den linken Anschlag zurück und macht zu…so soll es sein.
Ich lass mich bald einweisen…wieso das denn nun??? Naja immerhin tut er was er soll…man muss nur zur richtigen Zeit guggen.

Okay…eins habe ich bis dato verschwiegen weil ich es für nicht relevant hielt…
Das Haus wurde vor dem Umbau komplett über konventionelle Heizkörper geheizt. Im Zuge das Umbaus/Anbaus wurden im EG alle Wände „entfernt“, es gibt also keine Türen mehr zur Abtrennung. Heizkörper blieben aber alle drin.
Der Anbau mit 30m² hat eine FBH bekommen. Da nun 60°C VL nicht so prickelnd sind für FBH, ist ein „Konstantwertgerät“ eingebaut worden:
Bild
(In dem Bild fehlt die Alpha2 Pumpe)

Soweit ich das verstanden habe, pumpt das Ding immer im Kreis und mischt bei Bedarf etwas VL Wasser dazu, um auf z.B. 35°C zu kommen was dann Richtung FBH läuft.
Die Temperatur wird über den Thermostatknopf mit Tauchfühler geregelt. Pumpe läuft über Raumfühler im Anbau. Soweit so gut…
Ich habe nun vor einiger Zeit bemerkt, dass der VL der FBH immer bei ~55°C hängt. Wie es aussieht regelt der Thermostat nichtmehr, sondern die Pumpe wird über den Anlegefühler (auf 55°C eingestellt) ein/ausgeschalten (Temperaturbegrenzer).
Also gestern bissel probiert. Wenn ich den Thermostatknopf abmache und den Stift der mich dann anguggt von Hand ganz reindrücke geht die Temperatur auch runter. Also liegt es wohl am Themostatknopf.bzw. dessen Betätiger, sieht aber optisch i.O. aus.
Hab den Heizungsbauer bestellt, der soll sich das mal anguggen, hat´s ja auch eingebaut…auf dem Ding is noch Garantie…
Um die FBH vorerst mal zu schonen, hab ich den Bypass an dem Gerät voll aufgemacht um die Temperatur unten zu halten…tut auch soweit. Ist aber sicher keine Dauerlösung.

Aber kann das der Grund sein, dass der 4 Wege Mischer jetzt seinen gesamten Stellbereich nutzt???? Die beiden haben steuerungstechnisch keine Verbindung.
Oder regelt der 4 Wege Mischer schon immer richtig und ich hab nur immer zum falschen Zeitpunkt geguggt???




(ver)zweifelnde Grüße

Mino
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Hightech
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Hightech »

Noch ein Nachklapp, eine neue Heizung wird massiv gefördert, die Kedite sind billig.
Die Einsparung und die Förderung finanziert den Umbau recht schnell:
Entscheiden sich Hausbesitzer heute für eine neue Gas-Brennwertheizung, profitieren sie von hohen staatlichen Fördermitteln. Diese gibt es über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Form von Darlehen oder Zuschüssen.
Während Hausbesitzer mit der Zuschuss-Variante (KfW 430) zehn Prozent der Ausgaben zurückerstattet bekommen, sind Kredite (KfW 152) durch einen Tilgungszuschuss in Höhe von 7,5 Prozent besonders günstig.

Lassen Hausbesitzer auch Dach, Keller oder Fassaden dämmen oder die alten Fenster austauschen, bekommen sie sogar noch bessere Konditionen. Denn dann gibt es die Zuschüsse in Höhe von 15 Prozent.
Auch die Höhe der Tilgungszuschüsse steigt in diesem Fall auf 12,5 Prozent.
Leider habe ich keine Förderungen beantragen können, da fast alles gebraucht gekauft wurde und von mir selber eingebaut wurde:

Kurzstory:
Haus gekauft mit Ölheizung Bj 1989.
Ölheizung und Öltanks raus, Gewinn 350 Euro beim Schrotter.

Gebrauchte Gas-Brennwert eingebaut für 350 Euro vom Ebay
Abgasleitung vom Installatör 500 Euro
Gasanschluss der Gasheizung vom Installatör 800 Euro
Gasanschluss von den Stadtwerken 2000Euro
Systemtrennung der Fußbodenheizung 500 Euro
Installationsmaterial und Tüdelkram 1000Euro

Bonusmaterial:
8m² Solarthermieplatten Ebay-Kleinanzeigen 400Euro
850L Pufferspeicher 800 Euro
Pumpen und Gedöhns 500Euro

Die Heiz- und Warmwasser kosten belaufen sich inclusive Zählermiete, Wartung und Schornsteinfeger auf 1500 Euro/Jahr für meine 150m²
Würde ich mit der alten Öl-Heizung arbeiten müsste ich nur für das ÖL, ohne alle anderen Kosten wie Düsen und Filter, 1700-2000 Euro zahlen.

Ich würde den Komfort einer Gas-Heizung nicht eintauschen und kann nur zum Wechsel raten.

Die Argumente sind:
Einsparung
Platzgewinn
Keine Öl-Einkaufsorgen
Regelmäßiger Abschlag, keine hohen Einmalkosten
Kein Gestank im Keller
basti1
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von basti1 »

@ Mino


Könnte es sein das links komplett über Kessel ist und rechts nur Heizkörper Kreis.

Dann hast du vielleicht gesehen wie warm Wasser gemacht wurde. Dann geht der Schieber zu und die Pumpe aus.

Dann macht das Ventil was es soll. Der Kessel ist nur nie heiß genug das der Schieber die Temperatur drosseln muss.

Kannst du das Ventil von hand betätigen?? Dann komplett nach rechts und die VL muss gleich der RL werden.

Oder den Schalter ganz rechts betätigen, dann geht der Kessel im Schornsteinfeger Modus hoch und dann sollte der Mischer die VL begrenzen und zu fahren


MFG Sebastian
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Heaterman
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Heaterman »

@Hightech:
Kann man komplett so nachvollziehen, es geht nichts über Brennwert.

Ich hatte nach dem Hauskauf in 2001 die alte Gasheizung von 1978 gegen Brennwert austauschen lassen (läuft bis heute top mit astreinen Abgaswerten, leider gabs damals noch keine KfW-Aktionen, der Austausch hat damals ca. 8000 Euro gekostet) und gleich danach zusätzlich Einzelraumregelungen (erst ELV FHT, später Homematic) und Hocheffizienzpumpe installiert.

Gesamtersparnis etwa 30% sofort gegenüber der Vorgängerheizung und in gleicher Größenordnung nochmal durch die bedarfsgerechte Einzelraumregelung für insgesamt 8 Räume und Solarstützung (FBH mit dezenter Nachabsenkung, alles ebenerdig, 240 Quadratmeter, aktuell ungefähr 1500 €/Jahr Gas- und sonstige Kosten, Flachdach, gedämmt). Die nur leichte Nachtabsenkung hat neben früh warmer Bude (ich arbeite ja zu Hause) auch den Vorteil, dass zum Erreichen der Solltemperatur in den einzelnen Räumen nicht so viel Gas gegeben werden muss.

Ich fahre die Heizung zwischen 30 und 40 Grad im Vorlauf.
Warmwasser wird im Sommerhalbjahr ganz wesentlich nur durch Solar erzeugt, geht über Wärmetauscher an den Rücklauf, so dass bei genügend Rücklauftemperatur keine Kesselanforderung ausgelöst wird. Im Winterbetrieb ist der Wärmetauscher abgetrennt (Kurzschluss), um weniger Verluste zu haben.

Im Sommer geht bei Bedarf Kaltwasser aus dem Kellercontainer durch die FBH, ab diesem Sommer sogar mit einem Kaltwassersatz dran im geschlossenen Kreislauf.

Die Heizungs-Vorlaufpumpe vor dem Register wird über einen Aktor abgeschaltet, sobald das Homematic-System erkannt hat, dass kein Kreislauf-Aktor mehr aktiv ist. Sobald der Kessel merkt, dass die Pumpe sperrt, schaltet der auch die interne Pumpe aus und geht auf Absenkbetrieb, bis wieder eine Anforderung kommt.

/OT: Zur anhängenden Übersicht: Die Solltemperaturen sind die zu diesem Zeitpunkt (rot = Aktor aus, grün = Aktor an), verändern sich laut Programmierung der Raumthermostate im Tagesablauf. Wohnzimmer wird bei uns nur abends ab 20.00 bei unterschiedlichem TV-Konsum genutzt, hauptsächlich spielt sich der Tag in der großen Wohnküche und im Büro ab. Labor und Bad sind klein und können bei Bedarf schnell aufgeheizt werden, im Bad sorgt ein Handtuch-Heizkörper für zusätzlich Abstrahlung. Schlafzimmer ist in der Übesicht fast überflüssig, da kaum einmal geheizt. Die sorgfältige Tarierung der Raumtemperaturen (hat eine Weile gedauert) und keine zu großen Sprünge bei den Heiz- und Absenkzeiten (unsere FBH ist relativ schnell, 18 Grad in den kleinen Zimmern liegt bei Bedarf spätestens nach einer Stunde an) bringen eine ganze Menge, eben genau bedarfsgerecht an den Tagesablauf angepasst.

Fährt man am WE etwa weg, geht die ganze Hütte automatisch durchgehend auf Absenkung und wird automatisch oder auf Fernstart via VPN wieder so hochgefahren, das es punktgenau beim Heimkommen mucklig ist - spart auch gut. /OT
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Ach ja, der gesamte Strom für die Heizung und die Haustechnik kommt aus Solar mit Batterieanlage.
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Mino
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Mino »

basti1 hat geschrieben: Könnte es sein das links komplett über Kessel ist und rechts nur Heizkörper Kreis.
Ich denke eher andersrum. Links ist Umlaufkreis und rechts ist zum Aufheizen
basti1 hat geschrieben: Dann hast du vielleicht gesehen wie warm Wasser gemacht wurde. Dann geht der Schieber zu und die Pumpe aus.
Nein. Es gibt eine WW-Vorangschaltung. Wenn WW benötigt wird, geht die UP aus.
basti1 hat geschrieben: Kannst du das Ventil von Hand betätigen?? Dann komplett nach rechts und die VL muss gleich der RL werden.
Nope. Man kann es nicht von Hand betätigen. Ich hab gestern mal den Deckel abgeschraubt. Ist ein Minimotor drin mit großem Getriebe…da bewegt sich nix von Hand.

Ich bau mir jetzt mal nen 4-Kanal Temp-Logger für Vorlauf, Rücklauf, Außentemperatur und Kesseltemperatur. Dann sehen wir weiter…




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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von basti1 »

Ich denke da liegt dein Fehler.

Der Kessel wird dann ja nie auskühlen. Mach doch den Schornsteinfeger Test und heiz hoch. Fährt der Mischer nach rechts hält er die Temperatur im Vorlauf konstant.

Würde links Umlauf sein, müsste die VL gleich der RL Temperatur sein. Wo würde sonst die Wärme herkommen???


MFG Sebastian
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Mino »

basti1 hat geschrieben:Ich denke da liegt dein Fehler.

Der Kessel wird dann ja nie auskühlen. Mach doch den Schornsteinfeger Test und heiz hoch. Fährt der Mischer nach rechts hält er die Temperatur im Vorlauf konstant.

Würde links Umlauf sein, müsste die VL gleich der RL Temperatur sein. Wo würde sonst die Wärme herkommen???


MFG Sebastian

Naja...bissel macht er ja schon auf. Wie gesagt war er ja heute morgen dann sogar komplett auf. Tut also soweit...die Frage ist nur warum jetzt?
Wenn ich mal über eine Woche ein Temperaturdiagram habe wird es evtl. leichter sein alles zu verstehen.


Mino
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Harley
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Harley »

Also irgendwie verhält sich der Mischer komisch.
Wann macht der auf? Bei Links oder Rechtsanschlag ??
Meiner ist ganz links auf 0 also zu.
Ganz rechts ist er voll offen.
Du hast gesagt er war ganz rechts und die Heizung war gestartet, also sollte er rechts offen sein.
Wenn dann der Brenner aufheizt, wird der Vorlauf wärmer und der Mischer geht soweit zu bis die Vorlauftemperatur wieder stimmt.
Aber nicht komplett auf Linksanschlag!
Das würde bedeuten, dass die Regelung derart über das wärmere Wasser erschrickt, dass sie gleich komplett dicht macht.
Das soll nicht sein, die Regelung pendelt dann.
Dein Mischermotor macht in 2,5min 90Grad.
Es kann sein, dass der mal getauscht wurde und viel zu schnell ist.
Bis die Regelung dann über den Vorlauffühler rafft, dass es jetzt wärmer wird, hat der Motor den Mischer schon komplett zugerissen.
Und dann geht das Spiel wieder von Vorne los, die Regelung pendelt wie doof.
Es kann auch sein, dass der Vorlauffühler zu weit weg ist.

Gruß,
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unlock
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von unlock »

Mino hat geschrieben: Okay…eins habe ich bis dato verschwiegen weil ich es für nicht relevant hielt…
Das Haus wurde vor dem Umbau komplett über konventionelle Heizkörper geheizt. Im Zuge das Umbaus/Anbaus wurden im EG alle Wände „entfernt“, es gibt also keine Türen mehr zur Abtrennung. Heizkörper blieben aber alle drin.
Der Anbau mit 30m² hat eine FBH bekommen.
Ok,wurde denn die neue Konstellation
berechnet?Wenn nicht,kann es auch sein,das die gesamte Heizleistung zu hoch ist,und dementsprechend die Anlage anfängt zu schwingen!Also fängt man wieder bei 0 an.Hydraulischer Abgleich scheint heutzutage ein Fremdwort bei den Installatueren zu sein.
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sukram
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von sukram »

unlock hat geschrieben:Hydraulischer Abgleich scheint heutzutage ein Fremdwort bei den Installatueren zu sein.
Nein, den Verkauft man lieber als Extra Paket mit extra Anfahrt und Arbeitszeit für teuer Geld... Zumindest ist das mein Eindruck hierzulande.
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Mino
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Mino »

*seufz*

Ich glaub ich habe mich hier etwas verrannt…

Heute morgen um 6:00Uhr wieder geschaut. Der Brenner läuft, der Mischer ist ganz rechts(!), heißt: So sollte es sein.
Abends ist es aber anders…wenn da der Brenner läuft, steht der Mischer fast ganz links.
In beiden Fällen ist der VL/RL aber recht ähnlich…morgens etwas höher.
Okay…hier stimmt was nicht…Fakt ist, dass der Regler wenn er „will“ den gesamten Bereich nutzt. Morgens will er…abends nicht.
Es muss also in den Morgenstunden irgendwas passieren, was den Regler veranlasst irgendwann nichtmehr komplett aufzumachen.

Was ändert sich zu anfangs des Tag?
1. Die Außentemperatur ist es kaum. Wir haben z.Z. immer zw. -5°C…0°C.
2. Eventuell hängt es mit der Nachtabsenkung zusammen. Die schaltet um 5:00Uhr morgens ab…evtl. ist hier ein Zusammenhang mit dem „hochheizen“ des Hauses zu suchen. Die Nachtabsenkung auf 18°C ist zw. 21:30Uhr und 5:00Uhr aktiv.
Im „Tagbetrieb“ ist der RT-Fühler auf 23°C gestellt. Beim Annähern an diese Temperatur wird die VL-Temp zurückgefahren, wenn ich die Steuerung richtig verstanden habe.
3. Ich dreh die Heizkörper von 3 auf 2 zurück wenn ich ins Bett gehe und morgens wieder auf. Ebenso die FBH von 18°C auf 21,5°C zeitgesteuert.
(Jetzt wo ich drüber nachdenke ist das mit den Thermostatknöpfen an den Heizkörpern eigentlich falsch…die Raumtemperatur sollte über den Raumfühler und die daraus regulierte VL-Temp eigentlich geregelt werden.)

Ein hydraulischer Abgleich wurde meines Wissen beim Einbau der FBH nicht gemacht. Hatte das ehrlich gesagt auch nicht auf dem Schirm.
Ob es beim Einbau der Anlage damals überhaupt gemacht wurde weiß ich nicht, ich denke aber eher nicht.
Könnte echt sein dass das ganze System sich tagsüber aufschwingt.

Kurzer Check nach dem Motto „mach ich halt mal kurz nen hydraulischen Abgleich…Google sagt schon wie´s gemacht werden muss“ führte zu „WTF….da muss man ja 2x studiert haben!“

Bin grad etwas ratlos…kommende Woche kommt der Heizungsmensch und kümmert sich um den Anlegethermostat des Konstantwertgeräts der FBH. Dann ist die Baustelle schonmal weg.
Ich bin auch ernsthaft am Überlegen ob ich a.) mir eine alte Steuerung auf ebay schieß (Elko/Relaiskur) als Vergleich/Ersatzteil oder b.) die Steuerung komplett ausschmeiß und eine neue „Universalsteuerung“ für 200€ einbaue…
Werde wohl im Laufe der kommende Woche den 4-Kanal Datenlogger haben, dann kann ich mir mal die Temperaturkurven (VL/RL/Kessel/Außen) anschauen. Vielleicht kann man da ein Schwingen erkennen und ansetzen.

Zum Glück ist die Bude warm und der WAF grün…aber irgendwie lässt mich die Sache schlecht schlafen…


Mino
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von manuel »

Mino: ich habe bei Regelungstechnik so gut wie immer erlebt das der Blick auf den Steller stirnrunzeln verursacht aber der ist wert dann - oh Überraschung - passt, und die stirnrunzeln dann verschwinden. Was ich damit sagen will: ich empfehle dir den Regler am istwert zu bewerten und nicht daran was irgendein Stellglied macht. Vergiss es zu versuchen den Regler bei einer Momentaufnahme zu verstehen, schau aufs Reglerergebnis.
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Botanicman2000
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Botanicman2000 »

Hallo
sukram hat geschrieben:
Nein, den Verkauft man lieber als Extra Paket mit extra Anfahrt und Arbeitszeit für teuer Geld... Zumindest ist das mein Eindruck hierzulande.

Ja selbstverständlich ist das eine Extraleistung die Bezahlt werden muss. Aufmass der Räume Ausmessen der heizkörper.
Bestimmen der benötigten Leistung ausrechnen der einstellungen.
Und wenn nötig tauschen der Ventile.

Frage berechnest du nur die hälfte deiner Arbeitszeit?
Gemacht wird nur das was der Kunde bezahlen will
Gruss Uwe
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Mino
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Mino »

Hallo Manuel,

joa….Augen zu und durch würde schon gehen. Aber ist es als Frickler nicht unbefriedigend?
Wenn man es nicht versteht und dann geht es mal kaputt hat man Null Change das zu richten.

Ich glaub ich wird bald schwach. Das Ding passt 1:1 zu meinem Anlagenschema:

https://www.gemashop.de/Heizungszubehoe ... kreis.html
https://www.gemashop.de/images/master-v ... eitung.pdf


Weiß einer wie da dann der Brenner angesteuert wird?
Edit: Der Brenner scheint vollkommen autonom zu sein...Spannung dran und ab die Post:
Bild

Mino
basti1
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von basti1 »

Wenn du einen Raumfühler hast und den auf 23 Grad einstellst, die Thermostatköpfe auf 20 Grad. Kann die Steuerung den Mischer nicht beeinflussen. Da der Sollwert nicht erreicht wird. Stell den doch bitte Mal runter und schau was passiert.

Der Mischer wird dann interessant, wenn die VL Temperatur unter halb der mindest Temperatur vom Kessel liegt.

Das Problem hab ich hier auch, mindest Temperatur vom Kessel 38 Grad. Die Steuerung möchte teilweise weniger, da würde der Mischer Sinn ergeben.


Ich glaube immer noch, das du morgens die Vorrangschaltung vom Warmwasser siehst. Die Pumpe geht aus und der Schieber Fahrt zu. Warmwasser wird gemacht und dann fährt der Schieber wieder auf und die Pumpe läuft an. Es gibt auch beim Warmwasser eine Nachtabsenkung. Über Sinn oder Unsinn kann man streiten.


MFG Sebastian
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von unlock »

Mino hat geschrieben:
Weiß einer wie da dann der Brenner angesteuert wird?
Normalerweise gibt es dazu ein Steuerdiagramm,siehe hier auf S.18:http://ch-de.documents.buderus.com/down ... 644205.pdf
Der Brenner scheint vollkommen autonom zu sein...Spannung dran und ab die Post
Ja,der wird ja voranig durch die Hauptsteuerung geregelt,in deinem Fall solltest du auch die Steilheit und Paralellverschiebung der Kesseltemperatur an die Anlage anpassen können,was aber im Moment nicht so ist!
die Thermostatköpfe auf 20 Grad. Kann die Steuerung den Mischer nicht beeinflussen
Dies gilt aber nur für den Führungsraum,idesen der Fühler sitzt:Hier sollte das Thermostat voll auf sein,oder demontiert werden!
Sir_Death
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Sir_Death »

Jetzt stelle ich mal eine richtig Ketzerische Frage (weil meine Anlage zu Hause seit 10 Jahren so läuft)

-) Alle Heizkörper mit Thermostatventile auf die jeweilige Wunsch-Raum-Temperatur eingestellt,
-) Raumfühler deaktiviert
-) Pumpe in der Therme
-) Die Pumpe und /oder Therme ist so intelligent, wenn der Rücklauf etwa so warm wie der Vorlauf ist, sprich kein Wasser mehr durch geht (Es gibt keinen Bypass!), haben wohl alle Räume Ihre Soll-Temperatur erreicht, und die Therme schaltet ab.
-) Vorlauftemperaturregelung nur über die Aussentemperatur.
-) Nach Ablauf der Brennersperrzeit wirft die Therme die Pumpe wieder an und prüft, ob Wasser durch geht, bzw. eine Temperaturdifferenz VL/RL da ist, wenn ja, Brenner ein. Wenn nein, Pumpe wieder aus. Üblicherweise bei den momentanen Temperaturen hat da irgendeiner der Heizkörper schon wieder leicht aufgemacht.

Mit Raumfühler müsste ich ständig an den Heizkörperventilen nachjustieren, da sich die Heizlast der Räume in Abhängigkeit von Sonnenstand, Windrichtung & -geschwindigkeit, sowie Nutzung ändert - da hilft auch kein hydraulischer Abgleich, da sich die Wassermengen je nach benötigter Heizlast anders verteilen müssten, damit alle Räume auf ihrer Solltemperatur sind, wenn der Führungsraum seine Temperatur erreicht hat.

Und jetzt zur Frage: Wofür zum Henker soll hier ein hydraulischer Abgleich überhaupt notwendig sein?
radixdelta
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von radixdelta »

Hydraulischer Abgleich ist eigentlich nur bei Brennwertgeräten ohne Puffer wirklich wichtig. Damit erreiche ich daß ich möglichst viel möglichst kaltes Rücklaufwasser in die Therme pumpe, um das Abgas möglichst tief herunter zu kühlen. Die Vorlauftemperatur soll dabei genau so gering sein daß bei möglichst maximalem Durchfluss der Heizkörper die Leistung genau zum Bedarf passt und damit das Wasser möglichst kalt aus dem Heizkörper zurück kommt.
Man könnte den kalten Rücklauf auch erreichen indem man die Spreizung am Heizkörper maximiert, also so wenig Durchfluss wie möglich, z.B. mittels RTL-Ventil am Heizkörper-Rücklauf. Aber dann hat die Therme nicht den nötigen Durchfluss. Ändern lässt sich das mit einem Pufferspeicher, der allerdings Verluste verursacht, aber bei den meisten modernen Systemen mit Solarer Heizungsunterstützung eh vorhanden ist.
Bei älteren Systemen macht der Hydraulische Abgleich dann sinn wenn manche Heizkörper nicht mehr genug Wasser abbekommen wenn zu viele Heizkörper offen sind. Dann sollte man diejenigen Heizkörper die in dem Fall sehr warm werden eindrosseln, damit für die anderen noch was übrig bleibt.

Bei uns ist die Abhängigkeit von der Windrichtung auch enorm. Wir hatten zweistellige Minusgrade bei leichtem Westwind und er Holzofen hat das erstaunlich gut weggeheizt. Jetzt sicher 5-8° wärmer bei leichtem Ostwind und im ganzen Haus wurde es unbehaglich, was auch mit 50% mehr Holz im Ofen nicht ausgeglichen werden konnte.
Gary
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Gary »

radixdelta hat geschrieben:Hydraulischer Abgleich ist eigentlich nur bei Brennwertgeräten ohne Puffer wirklich wichtig. Damit erreiche ich daß ich möglichst viel möglichst kaltes Rücklaufwasser in die Therme pumpe, um das Abgas möglichst tief herunter zu kühlen. Die Vorlauftemperatur soll dabei genau so gering sein daß bei möglichst maximalem Durchfluss der Heizkörper die Leistung genau zum Bedarf passt und damit das Wasser möglichst kalt aus dem Heizkörper zurück kommt.

Bei älteren Systemen macht der Hydraulische Abgleich dann sinn wenn manche Heizkörper nicht mehr genug Wasser abbekommen wenn zu viele Heizkörper offen sind. Dann sollte man diejenigen Heizkörper die in dem Fall sehr warm werden eindrosseln, damit für die anderen noch was übrig bleibt.
Sehr gut geschrieben, der hydraulische Abgleich schafft es bald zu einer neuen Religion.

@Mino - Das Haus ist warm, die Heizung macht damit was sie soll. Ich bin gestern noch eine Stunde bei Mondlicht über wenig verschneite Wege gelaufen und konnte danach gut schlafen.
Wird dein Kessel viel heißer als du es brauchst wird dein Abgas auch heißer, also die Verluste höher. Ohne nachgerechnet zu haben behaupte ich 10° mehr sind noch kein ganzes Prozent höherer Verlust. Also kannste gucken wenn dir langweilig ist..., niedrigste Priorität.
Sir_Death
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Sir_Death »

@radixdelta: Danke für die Erläuterung. - Ich habe ein Brennwertgerät ohne Puffer.
Wenn ich mir das so durchdenke, dann macht der extra hydraulische Abgleich aber wieder keinen so richtigen Sinn.
Wir haben alle Heizkörper ebenfalls vor knapp 10 Jahren erneuert, und damals schon auf Niedertemperatur ausgelegt, damit wir später auf eine Wärmepumpe wechseln können. Es wurde dabei pro Raum die Heizlast berechnet, und der Heizkörper entsprechend ausgelegt.

Warum ich meine, das der hydraulische Abgleich wieder keinen richtigen Sinn macht:
Bei mir ist es genau umgekehrt - der Westwind ist eklig, der Ostwind kommt selten vor, eher mal Windstille.
-) Wenn ich jetzt alle Heizkörper genau so einstelle beim hydraulischen Abgleich, dass alle Räume gleichzeitig Ihre Solltemperatur erreichen, und damit möglichst lange, möglichst kalten Rücklauf an die Therme habe, dann habe ich bei Westwind (Sturm) wie Anfang Jänner das Problem, dass die Westseitigen Räume im EG und 1.OG kühl sind, das 2.OG (Dachboden) kalt, weil der Wind an der Westseite so stark abkühlt, und das Dach nicht so prickelnd isoliert ist.
-) Stelle ich alle Heizkörper beim hydraulischen Abgleich so ein, dass ich bei West-Sturm überall warm habe, dann Überheize ich die Westseite + Dachboden bei Windstille, bzw. würden diese Räume durch den hydraulischen Abgleich zuviel Wärmemenge abbekommen.

Sprich: Ich will genau die Räume nachheizen, in denen die meiste Abkühlung gegenüber der Solltemperatur ist. Ist die Abkühlung stärker, dann macht das Thermostatventil am Heizkörper weiter auf, ist die Abkühlung schwächer, macht es weniger auf. Ist in dem Raum (z.B.: durchs Bügeln) ein externer Wärmeeintrag und sowieso schon sehr warm, macht das Thermostatventil ganz zu. --> Sprich es verteilt sich die Wassermenge - und damit die Wärmemenge - genau so , dass ich dort wo ich aktuell den meisten Wärmebedarf habe, die meiste Wärmemenge hin bekomme. Äääähhmm.... Das klingt für mich genau nach dem, was ein hydraulischer Abgleich macht - nur dass der statisch ist, und meine Thermostatventile machen den Abgleich dynamisch nach Bedarf.
Die Therme selbst ist so intelligent, dass sie Ihre Gasmenge - und damit die Leistung - so anpasst, dass die Vorlauftemperatur über die Heizkurve für die Außentemperatur passt. Die Spreizung Rücklauf Vorlauf weis ich auswendig nicht - muss ich mal schauen. Bei Vorlauf 42°C ist der Rücklauf jedenfalls merkbar kühl.

Bei (alten) Anlagen, die keine Thermostatventile haben, bin ich sofort dabei, dass ein hydraulischer Abgleich Sinn macht - aber mit Thermostatventile sehe ich nicht, wozu.

Ich fürchte, schön langsam sind wir hier mordsmäßig Off Topic - daher gebe ich jetzt Ruhe ;)


Anmerkung:
Die Heizkurve wurde über die Jahre empirisch ermittelt, indem ich diese so weit nach unten gesetzt habe, bis es mal nicht mehr Warm genug wurde - dann um 0,1 erhöht, und als es beim nächsten Sturm doch noch ein wenig zu wenig war, nochmal um 0,05 erhöht. - So bin ich auf Heizkurve 0,7 gelandet.
Momentan teste ich aus, wie weit ich die Maximalleistung der Therme reduzieren kann, sodass es noch immer warm genug ist - dazu warte ich schon seit 3 Jahren auf Außentemperaturen unter -10°C über längere Zeit. - Damit ich weis, wie groß ich die Wärmepumpe dimensionieren muss - laut Heizlastberechnung sollte 5,8kW ausreichen.
Gary
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Gary »

Da schreibt man und wird selbst neugierig.

https://de.wikipedia.org/wiki/Abgasmessung

Bei 180° Abgas, 15° Umgebungstemperatur, 12% CO2, Heizöl leicht erhalte ich 8 % Abgasverlust.

Bei 200° Abgas, Rest gleich sind es 9% Verlust.

Wenn man also sparen will ist es wichtiger darauf zu achten das kein Raum zu warm ist.

Wenn der Kessel 20°C wärmer ist, als es nötig wäre, entspricht das bei 2500 l Heizöl 25 Liter Mehrverbrauch.
winnman
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von winnman »

Dann stell den HA so ein dass bei Westwind deine Räume richtig temperiert sind und gönne den Heizkörpern im Westen entsprechende Thermostate.
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ferdimh
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von ferdimh »

Nicht OT:
Der Brenner läuft seinen Zyklus los, wenn er Saft bekommt. Er hört damit prinzipbedingt auf, wenn der Saft weggeht. (Nachkühlen etc brauchts nicht, das erledigt der Zug vom Kamin). Üblicherweise hängt der Brennerlüfter mehr oder weniger direkt am Saft (Evtl ist noch nen Unterbrechungskontakt für Düsenstockvorheizung dran), so dass das Brennersteuerungsrelais erst einen fetten Kondensatormotor (mit entsprechendem Einschaltstrom) einschalten darf und beim Abschalten seine Spannungsspitze verdauen darf.

OT:
Ich behaupte dreist, dass der Sinn des Hydraulischen Abgleichs zusammen mit (Nacht)absenkungen der Heizung einhergeht:
Ein Wärmetauscher hat ein ähnliches Problem wie eine Dampfmaschine:
Höchstleistung geht nur ineffizient - die Wärme (bzw bei der Dampfmaschine der Druck) sollte vollständig umgesetzt werden - wenn man mehr heißes Wasser oder mehr Dampf draufgibt, verpufft ein Teil in den Rücklauf.
Das heißt (z.B. am Beispiel Nachtabsenkung): Wenn ich die Heizung nachts soweit runterdrossele, dass es tatsächlich ansatzweise auskühlt, stehen morgens um 6 alle Thermostatventile voll offen. Jetzt läuft die Heizung voll los, und 5 von 6 Heizkörpern liefern massig heißes Wasser in den Rücklauf. Für einen Heizkörper muss der Durchsatz aber sein. Jetzt läuft erstens die Ökopumpe viel schneller als nötig und der Rücklauf ist heißer als nötig, vermutlich so heiß, dass vom Gewinn der Brennwerttherme nichts übrigbleibt.
Mit der Zeit schwingt sich das ein. Wenn wir das System aber regelmäßig stören ("Hier muss ja jetzt nicht so warm sein" oder "Mir ist kalt, Heizung auf 11") werfen wir Energie weg. Ebenso gibt es so Spezialexperten, die zum "Energie sparen" nur einen Heizkörper voll aufreißen, die anderen aber aus lassen. In der Firma gelingt es auch nicht, in einigen selten genutzten Räumen Vertrauen in die (sehr gut funktionierenden!) Regelventile der Dampfheizung zu erschaffen. Morgens wird auf "5" gedreht, auch wenn bei "2" schon voller Dampfdurchfluß ist. Mittags kommt man wieder und der Laserbeschrifter wird bei 32°C gegart und arbeitet mit seiner Kältemaschine daran, den Laser kalt zu halten...
Derartigen Problemen beugt man vor, wenn man den maximalen Durchfluß begrenzt.
Ein zweckmäßiger Kompromiss wäre also, diesen "Abgleich" als "Begrenzung" zu sehen (so hat das vor 4 Jahren der Monteur gemacht): Reiß den Heizkörper voll auf, und stell ihn so ein, dass der Rücklauf 30°C hat.
Aus dem gleichen Grund sollte es sinnvoll sein, bei einer Brennwertheizung (und nur da!) den Vorlauf eher höher einzustellen: Heizkörper, die bis zum Rücklauf warmwerden schaden vermutlich mehr, als der niedrigere Vorlauf nutzt.
Sir_Death
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Sir_Death »

Danke ferdimh fürs OT.
Ich nutze die Nachtabsenkung nicht.
Erstens hasse ich es, wenn mir gegen morgen im Bett kalt wird - damit fällt diese Zeit der Absenkung schon weg.
Zweitens kann ich Tagsüber nicht nach Programm absenken, da meine Frau Wechseldienst hat, und dabei auch nur 3 Tage die Woche Halbtags weg ist. Und jedes mal händisch absenken - nein danke.
Und schließlich drittens habe ich es geschafft meinen Damen im Haus beizubringen: Finger weg von den Heizkörperventilen - wenn euch kurz mal frisch ist, nehmt eine Weste, und wenn euch zu warm ist, zieht die Weste wieder aus.

Jetzt verstehe ich endlich, warum viele Menschen so auf dem hydraulischen Abgleich herumreiten, und er mir völlig egal ist - und auch egal sein kann! - Ich habe bei meiner Heizungsanlage nicht mal die Möglichkeit für den Abgleich vorgesehen - habe ich eingespart :D

Dafür liebe ich dieses Forum! - Wieder etwas gelernt, das ich schon lange verstehen wollte.
duese
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von duese »

Mino hat geschrieben:
basti1 hat geschrieben: Kannst du das Ventil von Hand betätigen?? Dann komplett nach rechts und die VL muss gleich der RL werden.
Nope. Man kann es nicht von Hand betätigen. Ich hab gestern mal den Deckel abgeschraubt. Ist ein Minimotor drin mit großem Getriebe…da bewegt sich nix von Hand.
Mino hat geschrieben: Bild
Probier mal den grauen Knopf rauszuziehen (also auf dem Bild nach links oben). Damit müsste man das Ventil vom Stellantrieb abkoppeln können.
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Mino
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Mino »

Hallo zusammen,

kurze Zusammenfassung:
Die Regelung an der FBH läuft prima mit dem Polen-Regler. Das lass ich erst mal so.

Desweiteren habe ich mit Hilfe eines Kollegen einen 4-Kanal Temperaturlogger aufgebaut, welcher mir jede Minute die Sensordaten auf eine SD Karte schreibt.
Der Datensatz ist noch nicht so groß, weil ich das Ganze erst seit gestern abend laufen habe. Interessant isses allemal:
Bild

Wenn ich mal ein paar Tage am Stück aufgezeichnet habe, muss ich mal in mich gehen und überlegen wie ich die Daten zu interpretieren habe.

Schöne Grüße

Mino
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Mino
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Mino »

Hallo zusammen,

nachdem nun ein paar Daten gesammelt worden sind, hab ich mich mal hingesetzt und das Ganze „zusammengeexcelt“.
Bild

Hier die gesammten Daten:
http://www.fingers-welt.de/imghost/up/2 ... eb2019.pdf

Erkenntnis:
Die Nachtabsenkung bezogen auf die Innentemperatur ist kaum messbar.
Wir stehen gegen 6:00 Uhr auf. Die Bude ist aber erst um 8:00 Uhr eigentlich warm.
FBH zieht den RL sehr weit runter

Handlungsbedarf:
Nachtabsenkung früher abschalten (~4:00 Uhr) und früher einschalten (~20:30 Uhr) -> WAF gegenchecken
Evtl. irgendeine Art Rücklaufanhebung einbauen???

Alles in allem finde ich die Analyse recht interessant (das mag jeder anders sehen).

Jedenfalls verstehe ich das ganze System nun besser und weiß auch an welcher Schraube ich drehen muss/kann.



Schöne Grüße

Mino
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barclay66
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von barclay66 »

Mino hat geschrieben:Jedenfalls verstehe ich das ganze System nun besser und weiß auch an welcher Schraube ich drehen muss/kann.
Feine Sache. Und ich sehe das ganz genau so. Es geht um den Spaß und den Erkenntnisgewinn!

Gruß
barclay66
Sir_Death
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Sir_Death »

Das ist mal eine perfekte Analyse!

zeigt, was ich aus dem Bauch heraus schon lange sage.
Wenn - so wie bei uns aufgrund wechselnder Arbeitszeiten der letzte oft erst gegen 23:30 ins Bett geht, kann die Nachtabsenkung nicht vor 22:00 beginnen. Der erste steht öfters gegen 04:30 auf - müsste ich spätestens gegen 01:00 die Nachtabsenkung beenden. Sprich: Mir blieben genau 3 Stunden Nachtabsenkung, in denen auch noch Luftfeuchtigkeit kondensiert, die einerseits an blöden Ecken durchaus zur Schimmelbildung beitragen könnte, und andrerseits über die für die Verdunstung notwendige Energie den Raum länger Kühl hält, als eine reine Lufterwärmung eigentlich brauchen würde.

Abgesehen davon, dass ich eine zentrale Regelung mit einem Innenraumfühler vergessen kann.
So wie er jetzt im Erdgeschoss montiert ist, ist er Mist - dort ist es aufgrund besserer Isolierung immer wärmer - da bleiben die Schlafzimmer kalt - und da rede ich von im blödesten Fall 17°C. (--> infraroter WAFF)
Montiere ich ihn im Schlafzimmer, dann fordert der Fühler auch während der Nachtabsenkung immer wieder mal Wärme nach, da das oberste Geschoss leider sehr schlecht isoliert ist (Dach), womit das Erdgeschoss erst wieder bei den am Heizkörper eingestellten 23°C bleibt - und nein, ich drehe nicht jeden Heizkörper jeden Abend zu, und morgens auf - ist wie oben geschrieben zu spät, müsste ca. 1-3 Stunden früher erfolgen - somit nur automatisch möglich --> sprich ich müsste sämtliche Heizkörperventile gegen solche mit einer elektronischen Steuerung tauschen.
Und um das Geld, was diese kosten, kann ich viele Jahre einfach auf die Nachtabsenkung verzichten - das amortisiert sich nie, bevor die Thermostate wieder defekt sind.

Die lange Aufheizzeit morgens ist notwendig, da ich energieeffizient mit Niedertemperatur heize - Heizkurve 0,7, Vorlauftemperatur 53°C, wenn es draußen -13°C hat reicht völlig, deshalb kommt auch in den nächsten 1-2 Jahren eine Wärmepumpe statt der Gasheizung.

Kannst du mal Infos zum aufbau des Datenloggers online Stellen? - Würde mich mal der Nachbau interessieren.
Zuletzt geändert von Sir_Death am Di 5. Mär 2019, 11:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Mino
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Mino »

Hallo zusammen,

der Code für den Temperaturlogger ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Kollege hat mir dabei geholfen.

Hardware:
1x Arduino UNO
1x SD-Shield
1x 1 GB Karte
4x DS18B20


Software:
Hier der Code
http://www.fingers-welt.de/imghost/up/2 ... orenV3.txt

Ich zieh´ die Karte eben alle Tage mal raus, speichere mir die Daten auf dem Laptop, lösche die Karte und dann wieder von vorn…

Für mein Solarprojekt hat mich selbiger Kollege auf „Thingspeak“ aufmerksam gemacht. Feine Sache. Ich lass mir einfach ein paar Demos D1 Mini (beinhaltet ESP8266) flashen und werf´ die mit einem DS18B20 und 5V in den Schuppen.
https://vaasa.hacklab.fi/2016/02/06/esp ... hingspeak/
Dann hab ich die Daten überall online: https://thingspeak.com/channels/716893
Gibt auch ne feine App dazu, somit kann ich von überall die aktuellen Daten einsehen *freu*
Die Daten dort sind nur mal zum Test…prinzipiell tut´s. die Daten die man sieht sind nur mal zum Testen. Muss das Teil nur noch an den WW-Speicher spaxen.



Mino
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Sir_Death »

Danke, nach soetwas hab ich gesucht!
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barclay66
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von barclay66 »

Hi,

dank für den Code. Hast Du auch die verwendeten Libraries irgendwo?
Die meisten habe ich bzw. sind bekannt. Nur diese könnten anders sein als die, die ich kenne:
- DallasTemperature.h
- RTClib.h

Gruß
barclay66
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Mino
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Mino »

Öhm....ich hab die Libs auch nur über die Funktion "Bibliothek suchen/einbinden" in der Arduino IDE gesucht und dann die erst-beste genommen.


Mino
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barclay66
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von barclay66 »

Achso, dann ist das ja einfach...

Gruß
barclay66
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von duese »

Wenn man einfach per WLAN per ESP8266 Daten irgenwohin blasen will, sei auch ESPEasy empfohlen.
https://www.letscontrolit.com/wiki/index.php/ESPEasy

Das unterstützt einiges an Sensoren out of the box (inkl. DS18b20). Und auch auf der Protokollseite gibt es einen ganzen Blumenstrauß an Hausautomatisierungssystemen die unterstützt werden oder auch Datenversand per generischem http/udp.

Fertige Firmware auf ESP8266 flashen und der Rest der Konfiguration geht per Web-Interface.

Ich hab zwischenzeitlich drei im Einsatz. Einer macht Wasserstands- und Temperaturmessung am Teich, die anderen beiden arbeiten als Schaltaktoren. Beides in Zusammenarbeit mit fhem. Sehr zuverlässig das ganze.
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Mino
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Mino »

Hat sich doch gelohnt, die Sache mit dem Messen und Auswerten…

Die Tage ist es hier im Süden schon gefühlt sehr mild um nicht zu sagen „warm“. Unsere Terrassentür im Wohnzimmer geht Richtung Süden. Meine Frau reißt die dann immer auf wg. Frischluft und weil die Kids dann rein- und rausrennen können in den Garten.

Die Luft die von draußen reinkommt scheint aber noch nicht soooo warm zu sein (orange Kurve):
Bild

Wie man sieht kühlt der Raum dann recht schnell aus (was aber gefühlt nicht der Fall ist) und die FBH gibt Vollgas. Der Brenner taktet wie wild.
Das ist mir in der Vergangenheit so nie bewusst gewesen bzw. hatte ich es nicht bemerkt. Was da an Heizöl verblasen wird…..Mannmannmann.

Keep it simple: Also kommt sowas rein -> https://www.amazon.de/gp/product/B0105M ... UTF8&psc=1
Einfach als “Stack” unter das weiße Leuchtdingens…das ist die Steckdose an der die Pumpe hängt.
Bild

Der Schaltkontakt kommt an die Terrassentür und der Empfänger vor die Wärmepumpe… et voilà.



Schöne Grüße

Mino
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Fritzler »

Sone Fußbodenheizung gibt ja auch gut Wärmestrahlung ab, das wärmt dich dann vllt ;)
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von KopfMurks »

Ich hoffe ich darf mich hier mal dranhängen?

Ich vermute dass meine Umwälzpumpe defekt ist. Sie hat 4 manuell wählbare Leistungsstufen, und ich vermute dass nur die 4te (höchste) noch funktioniert.
Wenn ich mein Ohr ganz nah an die Pumpe halte kann ich nur auf der 4 ten Stufe Fließgeräusche hören. Auf den 3 anderen Stufen meine ich nur die 50 Hz zu hören. Aufgefallen ist mir das weil eines Tages auf Stufe 2 oder 3 das Haus komplett kalt war. Seit dem ist die 4te Stufe angewählt und das Haus wird wieder warm.

Bild

Frage: Kann man da was reparieren? Z.B. das graue Kästchen öffnen und einen Kondensator wechseln?

Danke für alle Antworten!
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Mino »

Moin,

ob man die reparieren kann weiß ich leider nicht. Würde ich auch nicht machen....

Wenn dass die Umwälzpumpe für den Heizkreislauf ist...kauf ne Neue. Die macht´s dann wieder 10 Jahre und braucht nur 5-10W.
Das rechnet sich eher als dran rumbasteln, Teile kaufen, usw....


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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von daruel »

Wenn ich die Angaben in Watt da richtig erkenne (Stufe 4 85W), dann kauf mal lieber eine neue.

Ich hab hier eine Biral Hocheffizienzpumpe, welche meine gut 200m² mit 7W umwälzt.
Zuletzt geändert von daruel am Di 2. Apr 2019, 11:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Mino »

...war mir auch nicht sicher, ob sich bei der Leistungsangabe ein Komma versteckt hat :lol:


Mino
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Joschie
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Re: Wieder mal Heizungsanlage

Beitrag von Joschie »

Hallo,

nur als kleiner Hinweis, bitte schau mal vor dem Kauf was für Heizkörperventile dahinter hängen. Solltest du noch Schwerkraftventile im System haben nimm eine Hocheffizienzpumpe die sich im Handbetrieb regeln lässt.

Ansonsten, pack die Pumpe (dürfte ca. 20+x Jahre alt sein) und ersetzte die durch was anderes. Ich vermute einen Wicklungsschluss da die Schaltstufen über Wicklungsumschaltung realisiert wird.

Ich persönlich bevorzuge Wilo und Biral da ich mit den Grundfrosch was die Elektronik an geht keine so guten Erfahrungen gemacht habe im Bezug auf Langlebigkeit.

Ach ja noch was, wenn du die Pumpe einbaust, unten reinschrauben und vor dem oberen Verschrauben die Pumpe mit ner kleinen Gieskanne mit Wasser füllen, kurz rütteln, nochmal nachfüllen und dann oben verschrauben.
Begründung: 1. verringert die Luft im System, 2. läuft die Pumpe trocken leiden die Lager massiv.

Grüße
Josef
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