0-10 V für Mischer

Der chaotische Hauptfaden

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tuempeltaucher
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0-10 V für Mischer

Beitrag von tuempeltaucher »

Hallo,

ich habe hier einen Möhlenhoff AA 5004 Mischer für ein 3-Wege-Ventil (http://www.moehlenhoff.info/index.php/2 ... oportional).

Das Teil hat einen 0-10 V Eingang mit einem Widerstand von 100 k.

Mit einem PWM uC-Ausgang möchte ich das Ventil regeln. Ich muss die Ausgangsspannung nicht genau einstellen können. Wenn ich die Impulsdauer verlängere, soll das Ventil weiter öffnen, bzw. schließen, wenn die Impulsdauer kürzer wird.

Wenn ich folgende Schaltung in LTSpice simuliere, scheint das ganz gut zu funktionieren:
0-10v.png
0-10v.png (5.77 KiB) 1457 mal betrachtet
ltspice_0-10v.png
Wird das auch in der Praxis funktionieren? Oder sollte ich etwas anders machen?

Gruß
Martin
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ferdimh
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Re: 0-10 V für Mischer

Beitrag von ferdimh »

Im Prinzip ja, aber wenn du das Poti so anklemmst, ist es wirkungslos...
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uxlaxel
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Re: 0-10 V für Mischer

Beitrag von uxlaxel »

hat das einen grund, warum du als signalquelle ein PWM nutzt? einen 0-10V-eingang kann man doch direkt über ein poti viel einfacher regeln.
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ferdimh
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Re: 0-10 V für Mischer

Beitrag von ferdimh »

Ich gehe davon aus, dass eine PWM verwendet wird, weil µCs nunmal PWM-Ausgänge haben und keine DA-Wandler.
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Finger
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Re: 0-10 V für Mischer

Beitrag von Finger »

Der Lm324 kommt in der Schaltung aber nicht auf 0V runter, oder? Entweder kriegt der noch eine geringe negative Hilfsspannung oder Dioden am Ausgang.
enebk
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Re: 0-10 V für Mischer

Beitrag von enebk »

Ich habe für so einen Fall auch mal eine Version mit galvanischer Trennung entworfen. Je nach Übertragungsverhalten vom Optokoppler muss man mit zwei Potis den 0...10V Ausgang noch kalibrieren. Dazu einmal eine 100% PWM erzeugen und den maximalen Wert (10V) einstellen, dann z.B. 50% PWM und mit dem anderen Poti auf genau 5V stellen. Für mich musste die Schaltung nicht super linear sein, die Simulation mit 25,50,75 und 100% PWM sieht aber ganz gut aus und in der Praxis hat es auch funktioniert.

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ferdimh
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Re: 0-10 V für Mischer

Beitrag von ferdimh »

Der LM324 kommt am Ausgang bis 0V runter, dafür ist der gebaut.
Vorraussetzung ist nur, dass er <50µA senken muss. Bei einer Last gegen Masse dürfte das aber der Fall sein.
Da ist die Ausgangsstufe extra passend "gebastelt" (was im wesentlichen darin besteht, dass die Gegentaktendstufe von dem Teil keine Vorspannung hat).
Die Eingänge vom LM324 reichen bis 0,3V unter -.
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Raja_Kentut
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Re: 0-10 V für Mischer

Beitrag von Raja_Kentut »

die Ausgangsspannung mit den Z-Dioden auf 10V festzunageln ist etwas brachial...mach mal einen Widerstand direkt hinter den OP Ausgang - den Wert ziehst du dann vom R3 ab. Oder Du legst R3 direkt an den OP-Ausgang.
Sonst ist es für den armen OP so, als würde er auf nen Kurzschluß arbeiten wenn die Ausgangsspannung über die Zenerspannung steigt. Kann man so machen, ist dann aber halt Scheiße :-)
shaun
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Re: 0-10 V für Mischer

Beitrag von shaun »

Ich mache bei solchen Sachen idR 100R in Reihe und führe dahinter zurück, geht natürlich nur, wenn die "Last" entsprechend hochohmig ist. Bei 24V Versorgung nicht so wild, aber ich habe meistens 0-10V Geschichten aus 12V Versorgung, da geht dann auch mit R2R-Opamp nicht mehr viel. Wenn die Last an viel Kabel hängt, sollte man aber die Kompensation des Opamps anpassen, der Serienwiderstand und die Kapazität ergeben ggf eine kritische Polstelle
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ferdimh
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Re: 0-10 V für Mischer

Beitrag von ferdimh »

Ich würde die Gegenkopplung VOR den 100 Ohm abnehmen.
Sonst bringt eine kapazitive Last das Ding möglicherweise zum Schwingen (ist im übrigenu auch gängige Praxis bei quasi allen Mischpulten u.Ä.).
manuel
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Re: 0-10 V für Mischer

Beitrag von manuel »

Hallo,

der Eingangsbereich vom LM324 geht nicht bis 0 Volt. Weil eine Rückkopplung verbaut ist nützt es auch nichts wenn der Ausgang bis 0 geht. Man erkennt es am Schaltplan der im Datenblatt steht weil der Eingangsdifferentialverstärker Emitter/Source-Schaltung hat. Entweder man verbiegt den Spannungsbereich oder man nimmt ein Rail-To-Rail OpAmp.

Siehe hier: http://www.fingers-welt.de/phpBB/viewto ... 084#p84968 Einen LM324 habe ich auch vermessen, der war vergleichbar mit dem TL84.

Grüße,
Manuel
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ferdimh
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Re: 0-10 V für Mischer

Beitrag von ferdimh »

der Eingangsbereich vom LM324 geht nicht bis 0 Volt.
Doch, tut er.
Der Differenzverstärker steht deswegen extra auf dem Kopf und ist mit PNPs aufgebaut. Weiß nicht, was du gemessen hast, aber der Betrieb bis 0V am Eingang ist beim LM324 spezifiziert und möglich. Beim TL084 ist dafür (nicht spezifiziert, aber geht trotzdem) der Betrieb bis zur positiven Versorgung möglich.
manuel
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Re: 0-10 V für Mischer

Beitrag von manuel »

Hallo ferdimh,

was du schreibst hab ich auch mal gedacht/gehofft. Funzt aber leider nicht, es sei denn vielleicht man betreibt das Teil als Komparator. Ist hier aber nicht der Fall.

Grüße,
Manuel
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ferdimh
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Re: 0-10 V für Mischer

Beitrag von ferdimh »

Und warum funktionieren dann meine Schaltungen, die sich darauf verlassen? Der Differenzverstärker hat dann arsch wenig Uce, aber das passt noch (sind halt 0,7V Uce, und damit etwa 0,5 mehr als nötig)
shaun
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Re: 0-10 V für Mischer

Beitrag von shaun »

@ferdi: bei Mischpulten ist man in der komfortablen Lage, einen Pegel an 600R definieren zu können, da macht dann ein Widerstand in Reihe zum Ausgang nicht viel (ausser, dann schliesst jemand einen Kilometer Kabel an ;) ). Wenn es auf Genauigkeit ankommt kann das aber schon zum Problem werden. Bei meinen Lichtanwendungen hole ich mir das Feedback immer hinter dem Angstwiderstand ab und kompensiere entsprechend, irgendeine Knalltüte kommt immer auf die Idee, 10 EVGs auf einen Ausgang zu hängen und nur je eins auf die anderen Ausgänge...
Oder bei CV's für irgendwelche Synth-Geschichten, da ist es dann auch hässlich, wenn man einen 2. VCO auf einen CV-Out steckt und der Pitch erstmal eine Oktave abfällt
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Roehricht
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Re: 0-10 V für Mischer

Beitrag von Roehricht »

Hallo ,
bei Mischpulten ist man in der komfortablen Lage, einen Pegel an 600R definieren zu können,

In der Tontechnik arbeitet man mit Spannungsanpassung, Bezugspegel ist zwar auch 0,775V eff , aber nicht als 1mW an 600 Ohm definiert, sondern als dBu , relativer Spannungspegel. In den Prospekten wird aber häufig die Max. Ausgangsspanung (headroom) an 600 Ohm mngegeben. (IRT 300 Ohm)

Ein Mischpultausgang hat idealerweise ein Ri der gegen 0Ohm tendiert , IRT schreibt maximal 30 Ohm vor. Die Eingänge sollen so hochohmig als möglich sein. IRT sagt dazu nicht kleiner als 5kOhm . Das letzte gebaute analoge Zeug hat meistens was um 10 kOhm.

Der DC Offset spielt nicht so die Geige, weil die Hersteller meist Angstkondensatoren im Ausgang haben, als Mess- und Regelverstärker sollte die Offsetspannung jedoch aich idealerweise 0V sein.

Ordentlich konstruierte Ausgangsstufen lassen den Betrieb mit 10km Doppelader ohne Qualitätseinschränkungen zu, lediglich eine Höhenkorrektur ist nötig (kabelentzerrer)

Aber ich denke als Tonmann weisst du das. :D

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Wolfgang
shaun
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Re: 0-10 V für Mischer

Beitrag von shaun »

Vor allem bin ich verdorben von Effekgeräten (manche nennen sie auch Synthesizer), wo erstmal pauschal 560R in Reihe liegen.
Hatte vorhin mal schnell geguckt, weil ich meinte, eine Ausgangsstufe mit Reihenwiderstand und dahinter abgenommenem Feedback zu erinnern, aber zumindest bei den Amek-Plänen die ich kurz eingesehen hatte waren die Aux-Outputs alle direkt via 100u am OP-Ausgang, die Main Outs dürften noch eine Transistorstufe hinten dran haben - siehe 10km ;)

Noch kurzer Kontrollblick in die Semrau-Pläne von dem Pult, das ich neulich auf dem Tisch hatte (sporadisch offene Wicklung in einem der Ausgang-Üs, drecksding!!!) - auch dort 220u am OPAmp und dann raus damit.

Hingegen Sherman Filterbank: 680R in Reihe. Effekgerät eben. Soundcraft 75R. Habe da noch nie so genau drauf geachtet, ich hätte immer den Anspruch, Richtung 0R zu kommen, und bei Reparaturen akzeptiert man beim Messen das, was halt drin ist.
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Roehricht
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Re: 0-10 V für Mischer

Beitrag von Roehricht »

Hallo Shaun,
Musikerelektronik kann man sowieso nicht ernst nehmen. Ist alles Bastelgelump. Hab letzte Woche ein altes Behringer Mischpult vom Schrotter fürn Heiermann mitgenommen. Das Ding hat 8 Kanäle irgendwas mit 1000 in der Bezeichnung, Hat Monitorausgang, LED VU-meter , und alles was man an einem Livepult braucht. Das Gerät ist bis auf kratzende Potis ok. hat bis zum Clipping 9,5V eff am Ausgang und treibt ohne weiteres meine niederohmig gehaltenen Endstufen. Der Ausgang ist sogar auf XLR und el. Symmetrisch. Demnächst mach ich das mal auf und kuck was dadrin verbaut ist.

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Wolfgang
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