Vergussmittel

Der chaotische Hauptfaden

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Duga-3
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Vergussmittel

Beitrag von Duga-3 »

Um eine Schaltung zu vergießen suche ich ein günstiges Vergussmittel welches man NICHT wieder entfernen kann.
Conrad bietet ja dieses PlastiDip Flüssiggummi an, was aber schweineteuer ist. Was mir noch einfallen würde ist Epoxy-Polyesterharz.
Gibts da noch andere günstige Vergussmittel ?
bastelheini
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Re: Vergussmittel

Beitrag von bastelheini »

Wenn du mal nach "Vergussmasse" im inet suchst, dürftest du weiter kommen:)
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flogerass
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Re: Vergussmittel

Beitrag von flogerass »

Wenn's dauerhaft dicht und leicht flexibel (weniger mechanischer Stress) bleiben soll, würde ich PU empfehlen.
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Finger
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Re: Vergussmittel

Beitrag von Finger »

Die stellen z.B. Wepuran her: http://www.peters.de
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cellarius
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Re: Vergussmittel

Beitrag von cellarius »

Ich bin auch auf der Suche nach Vergussmasse wasserklar. Die wollen im Schnitt so nen 100er pro kilo im Netz. :o

Gibt es da Alternativen? Ich brauche ca 2l von dem Zeugs:
Ich will nen Aquarium für meine Tochter bauen. Dachte da an ne eckige Vase von I*EA in die ich ein paar Fische, Haie und Rochen von Playm*bil packe und das Ganze vergieße. Wenn ich das mit Wasser mache, kann ich gleich nen Trocknungsgerät kaufen fahren... :roll:

Wer hat ne Idee?

Plexiglas auflösen und rein damit geht nicht. Dann lösen sich die Fische auch gleich auf. Wird wohl auch ewig brauchen, bis es wieder fest ist.
andreas6
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Re: Vergussmittel

Beitrag von andreas6 »

Hallo,

wozu vergießen? Ziehe die Figuren auf hauchdünnen, gespannten Draht auf und befestige den am Gehäuse beidseitig. Deckel drauf, ist das Spielzeug fertig. Und wackeln tut es auch noch darin...

MfG. Andreas
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flogerass
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Re: Vergussmittel

Beitrag von flogerass »

In der Firma hatten wir mal so ein Epoxy wasserklar von Farnell. Das müsste etwas billiger sein. Aber geschenkt gibts das auch nicht. Außerdem hat das an jeder Ritze rausgedrückt!
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uxlaxel
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Re: Vergussmittel

Beitrag von uxlaxel »

@ duga: was ist mit gießharz für kabelmuffen / gießharzmuffen?
das zeugs ist grau bis beige. ich nehme mal an, daß es am ehsten alle elektrischen und mechanischen eigenschaften erfüllt und auch relativ preiswert ist. das bekommt man beim elektrogroßhandel bzw. beim elektriker und evt. bei egay.
lg axel
Henning
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Re: Vergussmittel

Beitrag von Henning »

Geh zum KFZ-Mokel, wahlweise Lackierer, Bootswerkstatt, und hol dir entweder Epoxy, oder eben Polyesterharz (stinkt).
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cellarius
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Re: Vergussmittel

Beitrag von cellarius »

Noch mal zur Verdeutlichung:

Das hier:
http://www.playmobil.de/on/demandware.s ... alse&cgid=
soll da rein:
http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/80150217/
Mit Drähten hab ich auch schon überlegt, oder eben Angelschnur. Aber ich glaube, dass das nicht lange halten wird. Wenn vergsossen ist das Ganze auch noch bruchsicher verpackt.

Das hier wird aber nicht klar sein, oder:
http://www.pollin.de/shop/dt/Mjg5OTcxOT ... rharz.html
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cellarius
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Re: Vergussmittel

Beitrag von cellarius »

Duga-3 hat geschrieben:Um eine Schaltung zu vergießen suche ich ein günstiges Vergussmittel welches man NICHT wieder entfernen kann.
Conrad bietet ja dieses PlastiDip Flüssiggummi an, was aber schweineteuer ist. Was mir noch einfallen würde ist Epoxy-Polyesterharz.
Gibts da noch andere günstige Vergussmittel ?
Das hier?
http://www.pollin.de/shop/dt/Mjg5OTcxOT ... rharz.html

...sorry, dass ich mich ihn Deinem Fred breitmache. War nur gleiches Thema...
Cluster One
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Re: Vergussmittel

Beitrag von Cluster One »

Habe Eletrovergussmasse des letztens hier berstellt:

http://www.breddermann-kunstharze.de/
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cellarius
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Re: Vergussmittel

Beitrag von cellarius »

Cluster One hat geschrieben:Habe Eletrovergussmasse des letztens hier berstellt:

http://www.breddermann-kunstharze.de/

Die haben auch transparent zum einen super Preis.
Herzlichen Dank für den Tip.
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Bastelbruder
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Re: Vergussmittel

Beitrag von Bastelbruder »

Erstmal gibt es kein Gießharz welches man mit gehörigem Aufwand nicht wieder aufgelöst kriegt.

[*]Epoxidharz (die allerfeinste Sorte für den Flugzeugbau) kostet 20..30€ das Kilo, damit läßt sich sogar Styropor vergießen, Mischungsverhältnis Harz-Härter muß exakt eingehalten werden. Hält ewig, der Härter wird in der verschlossenen PE-Flasche gelb und dickflüssig, funktioniert nach 10 Jahren trotzdem noch einwandfrei. Erhitzen auf ca. 100°C während der Abbindephase erhöht die Stabilität deutlich.
[*]Polyesterharz (das übelst und ewig stinkende aus dem Autozubehör) kostet genauso viel. Aber aufpassen daß das meist "vorbeschleunigte" Harz (der Härter verreckt in der zugeschweißten Tube) nicht überlagert (1Jahr) ist, es wird sonst nicht mehr fest, eine lesbare Datumsangabe vermißt man meist. Schrumpft beim Aushärten wenn zu wenig Füllstoffe drin sind und wird richtig heiß wenn eine ausreichende Menge Härter dazugemischt wurde.
[*]PU-Harz ist teurer und nicht lagerfähig (angebrochene und bestens wiederverschlossene Gebinde sind nach wenigen Wochen durchgehärtet.)
[*]Phenolharz (Bakelit) muß zumindest gebacken werden, wird dem Pöbel vorenthalten. (Oder weiß jemand eine Quelle?)
[*]Acrylharz, Silikone, sind viel zu leicht zu knacken oder abzupulen.

Füllstoffe wie (Vogel-)Quarzsand, Glasfaserschnipsel, Ruß, Toner, Schlacke helfen beim Verstecken irgendwelcher Geheimnisse.

Vergußmasse wasserklar war doch kürzlich im Gespräch, UV-härtendes Acryl / PMMA - und garnicht soo teuer. Das hier.
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gafu
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Re: Vergussmittel

Beitrag von gafu »

beim epoxid gilt natürlich ebenfalls, das es beim aushärten heiß wird.
aber ingesamt "mal eben" mit aceton einweichen oder so geht da nicht, um das wieder runter zu bekommen. das ist schon etwas hartnäckiger.
bei größeren schichtdicken lieber einen härter nehmen, der langsamer geht, der pprozess beschleunigt sich durch die ansteigende temperatur von selbst.

polyesterharz schrumpft, weil das (stinkende) lösemittel sich langsam verflüchtigt. Ich hatte letztes mal >2% schwund.
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Bastelbruder
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Re: Vergussmittel

Beitrag von Bastelbruder »

Natürlich entwickelt Epoxidharz auch Wärme. Allerdings in etwas anderer Weise als Polyesterharz.

Epoxidharz muß vor Zugabe der Füllstoffe gemischt werden weil Harz und Härter miteinander chemisch reagieren. Und was nicht unmittelbar beieinander ist, reagiert nicht. Natürlich gibt es überteuerte Bastlervarianten die richtig heiß (und dunkelbraun) werden, aber die sind schneller fest als man den Sand einrühren kann. Richtig hart wird diese Minutenshice auch selten, da stimmt das stöchiometrische Verhältnis nicht. Und mit seriösem Epoxidharz hat das Bastlerzeugs genauso wenig gemein wie die Bulette mit Fleisch. Ernsthaftes Epoxidharz hat mindestens 30Minuten Topfzeit.

Polyesterharz wird hart durch eine katalytische Kettenreaktion, dazu muß theoretisch bloß eine kleine Menge "Härter" irgendwo im Harz versteckt werden, der Vorgang läßt sich dann nicht mehr stoppen. Das hat den Vorteil, daß der Härter im Füllstoff vorgemischt werden kann.
Auf jeden Fall ist Polyesterharz sehr gewöhnungsbedürftig und man sollte erst ein paar Versuche anstellen (wird die Stinkbrühe überhaupt noch hart und wie schnell geht das?) bevor der scharfe Guß kommt.
Jannyboy
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Re: Vergussmittel

Beitrag von Jannyboy »

Bastelbruder hat geschrieben:...Ernsthaftes Epoxidharz hat mindestens 30Minuten Topfzeit.
Stimmt nicht ganz. Ich habe hier Epoxid aus Bootsbau und 2 Härter einer mit 5 min Tropfzeit ein einen mit 30 min.
Und es gibt noch einen mit 60min.

Ein ein Reparaturharz.
Behnke Epoxid 300 heißt das.

Nur größere Menge mit 5min härter sind nur schwer handhabbar.
Und eigentlich zum vergießen nicht geeignet... Da sehr viel Wärme.
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Desinfector
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Re: Vergussmittel

Beitrag von Desinfector »

hat eigentlich schon mal einer Gips probiert?
-erst mal ne Tauch-Schicht Kerzenwachs und dann Gips?

btw
Kunstharze sind teuer. das heisst aber nicht, dass man auch immer viel vergiessen muss.

ich hatte bei einem früheren Arbeitgeber ziemlich oft Geräte mit Kunstharzen vergossen.
Da blieben immer irgendwelche viertel bis halbvollen Becher übrig in denen man das angemixt hatte.
Das ging wegen Einzelanfertigungen nicht immer genau zu berechnen.
Nur wurde das Zeug einfach plump stehen gelassen und es war danach nutzlos.

jedenfalls hab ich irgendwann angefangen, den noch flüssigen Rest-Kram in kleine Förmchen zu giessen.
das waren Eiswürfelformen oder diese Halbkugeln aus Toffifee Packungen.
Diese Teile kamen dann als Lückenfüller in zu vergiessende Geräte rein.
von dem Kram hab ich heute noch wat liegen :D

funktioniert übrigens auch mit Silicon.
z.B. alte Tastenmatten aus Fernbedienungen verbinden sich prima auch mit 2K-Silicon.
so von wegen "similia similibus solvuntur" und so.
Azze
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Re: Vergussmittel

Beitrag von Azze »

hat eigentlich schon mal einer Gips probiert?
-erst mal ne Tauch-Schicht Kerzenwachs und dann Gips?
Ist der Effekt erwünscht, dass das Wachs dann bei Aushärten des Gipses schmilzt? Unser Guru hatte doch den Effekt beim Gießen seiner Kugelmühlenkugeln erlebt... Gips und eisenhaltige Metalle sollen ja soweit ich mich erinnere auch nicht so gut miteinander können... Oder war das Wachs als Trennschicht dafür gedacht? S.o.
duese
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Re: Vergussmittel

Beitrag von duese »

Sowas wie das Aquarium haben wir schonmal hergestellt. Eine Goldmünze bewacht von zwei Goldbären in einer runden Vase.

Vergossen haben wir mit klarem ungefülltem 2k-Silikon. Das ist normalerweise schweineteuer. 50€ oder 100€ je kg, weiß ich nicht mehr. Ein netter Chemiekonzern aus Burghausen liefert an Hochschulen bis 500€ Muster ohne Rechnung (von denen hatten wir eh Silikon in der Forschung verwendet). Das hat das Geldproblem gelöst.

Die Vergusstechnik hat aber auch etwas Entwicklung gebraucht. Um das in die "Mitte" des Materials zu bekommen erst mal eine Bodenschicht gegossen. Da drauf aufstehend die Münze etc. mit Klebeband nach oben abgespannt draufgestellt und eine dünne Schicht gegossen, die das Zeug festhält. Nach Aushärten das Klebeband entfernen und komplett vergießen.

Jetzt der eigentliche Trick: die Grenzschichten zwischen den Vergussteilen sieht man recht deutlich, wenn man von der Seite (also in flachem Winkel) draufschaut. Deshlab haben wir die ersten beiden Schichten mit 45° schräg gestellem Glas vergossen. Damit schaut man aus der Hauptblickrichtung immer in stumpfem Winkel auf die Grenzschichten und diese sind praktisch unsichtbar. (Evakuieren um die Luftblasen rauszukriegen ist auch praktisch unabdingbar, es sei denn die sind im Aquarium gewünscht...)
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Desinfector
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Re: Vergussmittel

Beitrag von Desinfector »

nö, Wachs als Trennschicht.
damit es eben mit der Restfeuchte kein Problem gibt.
zum Schluss die finale Deckschicht auch noch mal einwachsen (oder besser teeren)

und wenn man nicht weiss wanns trocken ist:
wiegen. wenn das Gewicht nicht mehr abnimmt, isses trocken.
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