LiFePo4 Spannungsfrage

Der chaotische Hauptfaden

Moderatoren: Heaterman, Finger, Sven, TDI, Marsupilami72, duese

Antworten
Benutzeravatar
Schneewittchen
Beiträge: 1234
Registriert: Di 18. Jul 2017, 10:16

LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von Schneewittchen »

Ich habe zwei dieser Akkus mit jeweils 100 Ah. Nach Erhalt aufgeladen und eine Stunde später gemessen.
1 x 13,16V und 1x 13,17V.

Nach zwei Monaten haben beide 13,36V. Ist das normal? Alle Messungen mit dem selben Gerät.
Benutzeravatar
ferdimh
Beiträge: 9430
Registriert: Fr 16. Aug 2013, 15:19

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von ferdimh »

Haben diese Akkus in den zwei Monaten nur rumgestanden?
Benutzeravatar
Schneewittchen
Beiträge: 1234
Registriert: Di 18. Jul 2017, 10:16

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von Schneewittchen »

Ja
Benutzeravatar
tschäikäi
Beiträge: 2063
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 14:01
Wohnort: Saarland

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von tschäikäi »

Rumstehen vorausgesetzt: Da hilft eigentlich nur aufmachen und die einzelnen Zellspannungen messen.
Hätten sie Spannung verloren, wäre das halbwegs normal.
Und ich würde bei gleichmäßigem Verlust nicht mal sagen, dass der Akku richtig defekt ist.
Hier scheint das BMS Blödsinn zu machen.
Je nach Verwendung des Akkupacks würde ich das BMS stumpf entfernen und stattdessen beim Laden balancen.
Entweder mit einem Modellbauladegerät, das sowas kann, oder falls nicht vorhanden händisch mit Multimeter
und Umklemmerei der Saftquelle.
Nach den eigenen Erfahrungen und dem, was man hier so liest gibt es anscheinend sehr wenige BMS,
die nicht über die Zeit die Akkus leer und wenn man lang genug wartet kaputt regulieren.

Gruß Julian
Benutzeravatar
Schneewittchen
Beiträge: 1234
Registriert: Di 18. Jul 2017, 10:16

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von Schneewittchen »

Beim Öffnen würde ich die Garantie verlieren.
Soll ich mich mit dem Lieferanten kurzschliessen?
Benutzeravatar
ferdimh
Beiträge: 9430
Registriert: Fr 16. Aug 2013, 15:19

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von ferdimh »

Ein Anstieg der Gesamtspannung der Zellen ist sehr schwer erklärbar.

Aber ich sehe einen anderen Punkt:
Wurde das Pack bis "Anschlag" geladen, schaltet der Lade-FET ab. Dann liegt eine Diode in Reihe mit dem Pack (dass es eben nicht mehr geladen werden kann).
Diese Diode verursacht aber auch in Gegenrichtung einen gewissen Spannungsverlust, bis der Akku soweit entladen wurde, dass Laden wieder zulässig ist.

Wäre das der Fall, hat der Akku aber vermutlich ein Balanceproblem. An der Bodydiode werden bei Multimeterlast höchstens 0,4V abfallen, der Akku hat also bei höchstens 13,6V abgeschaltet. Das wären 3,4V pro Zelle. Da ist die Abschaltung entweder sehr knapp bemessen, oder (wahrscheinlicher) eine Zelle früher voll geworden.
Wie viel früher, kann man von außen nicht sagen, denn man sieht den LiFePO4-Zellen ihren Ladestand nicht an.
Benutzeravatar
tschäikäi
Beiträge: 2063
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 14:01
Wohnort: Saarland

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von tschäikäi »

Willst du uns mal erzählen, wie diese Akkus mit vollem Namen heißen?
Ich hatte eigentlich mal beschlossen, auf Fragen ohne exakte Typenbezeichnung
im Eingangspost nicht mehr zu antworten und habe es diees Mal vergessen.
GJ
Benutzeravatar
BernhardS
Beiträge: 1796
Registriert: Fr 23. Okt 2015, 19:58

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von BernhardS »

ferdimh hat geschrieben: Sa 23. Mär 2024, 11:03 Ein Anstieg der Gesamtspannung der Zellen ist sehr schwer erklärbar.
Ein leichter Anstieg ist völlig normal. Ich hab es nicht mehr vorliegen, aber dazu war in der
Monatszeitschrift der Amateurfunker vor nicht allzu langer Zeit was drin.
Benutzeravatar
Schneewittchen
Beiträge: 1234
Registriert: Di 18. Jul 2017, 10:16

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von Schneewittchen »

tschäikäi hat geschrieben: Sa 23. Mär 2024, 11:10 Willst du uns mal erzählen, wie diese Akkus mit vollem Namen heißen?
Das Bild ist zwar von einem 200 Ah aber vom gleichen Typ, die Daten sind aber vom Original:
Akku 1.jpg
Akku 2.jpg
Benutzeravatar
BernhardS
Beiträge: 1796
Registriert: Fr 23. Okt 2015, 19:58

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von BernhardS »

Jetzt ist es mir wieder eingefallen:
Gute Zellen werden dadurch identifiziert, daß die Spannung 5 Tage nach dem Laden genau nachgemessen wird.
Ist diese ganz, ganz minimal angestiegen, dann ist die Zelle völlig in Ordnung. Ist sie gleich geblieben, dann ist
die Zelle nicht mehr ganz frisch, aber noch lange gut genug.

Das Ganze spielt in einem Bereich, den der Amateur mit seinen Möglichkeiten nicht erkennen kann.
Das was Du da gesehen hast ist ein Zufallswert, der beispielsweise durch eine Temperaturänderung,
eventuell auch im Meßgerät, zu Stande gekommen ist.
Benutzeravatar
Schneewittchen
Beiträge: 1234
Registriert: Di 18. Jul 2017, 10:16

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von Schneewittchen »

Danke, damit werde ich leben können, ich wollte es halt nur gerne wissen.

PS: Der Glühwein fängt bald an zu schimmeln... sollte man vielleicht Eiscafe draus machen! :mrgreen:
Benutzeravatar
zauberkopf
Beiträge: 9535
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:33
Wohnort: gefährliches Halbwissen

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von zauberkopf »

Gute Zellen werden dadurch identifiziert, daß die Spannung 5 Tage nach dem Laden genau nachgemessen wird.
Ist diese ganz, ganz minimal angestiegen, dann ist die Zelle völlig in Ordnung. Ist sie gleich geblieben, dann ist
die Zelle nicht mehr ganz frisch, aber noch lange gut genug.
Ich glaub das muss ich mir mal angucken.. mit LFP habe ich noch keine genaue Messungen gemacht.
Letztes Jahr habe ich einen Messystem entwickelt, das über 6000 LiIon Zellen vermessen hat.
Eine erhöhung der Zellspannung war nur dann vorhanden, nach 2 Wochen, wenn bei einer sehr guten Zelle, die erste Messung bei einer Tiefen Temperatur erfolgt ist, und die 2. Messung bei einer höheren.
Das Ganze spielt in einem Bereich, den der Amateur mit seinen Möglichkeiten nicht erkennen kann.
Also in den letzten Jahren, hat sich einiges getan..
Man kriegt für kleines Geld sehr genaue Messgeräte.
Auch schon Balancer Chips.. z.B. von TI gibts mittlerweile Frontends, für 4$ die auf 1mV genau messen.

Ein weitere Idee : Vielleicht wurde sogar ein aktiver Balancer eingebaut.
Also einer, der die Ladungen verschiebt.
Das der Charge Fet allerdings eine Rolle gespielt haben könnte, ist auch sehr plausibel.
Wahrscheinlich ist die Zellspannung sogar noch weiter eingesackt ( relaxiert).
z.B. um nach ner Norm SOC über Spannung zu messen, wird nach dem laden, entladen die Zelle 2h lang in ruhe gelassen.
Benutzeravatar
Julez
Beiträge: 3569
Registriert: Di 5. Apr 2016, 15:38
Wohnort: Münster

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von Julez »

Aufgeladen und dann 13,17V ?
Das wären 3,29V pro Zelle. Voll wären die aber erst bei 3,6V (->14,4V gesamt), steht ja auch so im Datenblatt.
Gut, man kann mit weniger Spannung auskommen. Ich lade meine Modellbauakkus nur bis 3,5V, und auch bei 3,45V bekommt man die noch voll, wenn es nicht schnell gehen muss. Zu Not, beim Floating an einer Solaranlage oder so, gehen auch noch 3,4V.
LefePo4-Ruhestrom-920x667.png
Im Bereich um 3,3V allerdings passiert mit der Spannung nicht viel, wenn sich der Ladezustand ändert. Hier kann also Selbstantladung kaum erkannt werden.
Ich empfehle also, einmal knackig mit 14,4V vollzuladen, und diese Spannung durchaus auch mal eine Nacht lang anliegen zu lassen, und dann den Akku mal hinzustellen. Eigentlich sollte die Spannung dann nicht groß unter 3,4V abfallen, so war es zumindest bei meinen Zellen immer.
Benutzeravatar
Schneewittchen
Beiträge: 1234
Registriert: Di 18. Jul 2017, 10:16

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von Schneewittchen »

Daran hab ich garnicht gedacht. Du hast recht, das ist zu wenig. Ich hab die Akkus einfach abgeklemmt wie das Ladegerät aufgehört hat und nichts mehr weiter geprüft.

Ich werde das wiederholen und berichten.
Gary
Beiträge: 4903
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 01:02

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von Gary »

Ein Bekannter der mit einzelnen Zellen hantiert meint die Zellen sollen ja zusammen gepresst werden für maximale Lebensdauer. Den richtigen Druck findet er mit dem Voltmeter, da sei die Spannung am höchsten.
Benutzeravatar
Schneewittchen
Beiträge: 1234
Registriert: Di 18. Jul 2017, 10:16

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von Schneewittchen »

Asche auf mein Haupt, das Ganze war ein Irrtum. Die damals notierten Werte waren die Spannung mit der die Akkus geliefert wurden.
Tut mir leid für die entstandenen Mühen, immerhin hab ich wieder was gelernt.
Benutzeravatar
Julez
Beiträge: 3569
Registriert: Di 5. Apr 2016, 15:38
Wohnort: Münster

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von Julez »

Das spricht dann aber schonmal für den Hersteller, 3,30V ist die empfohlene Lagerspannung.
Anse
Beiträge: 2309
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 21:30
Wohnort: Bühl (Baden)

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von Anse »

Hat jemand hier mal in so einen 12V LFP Akku rein geschaut? Sind da zylindrische Zellen drin oder prismatische ?
Die prismatischen müssen für eine lange Lebensdauer unter mechanischen Druck gelagert werden. Würde mich interessieren, ob das gemacht wird.
Miraculix
Beiträge: 1139
Registriert: So 27. Mai 2018, 17:35
Wohnort: Landkreis Karlsruhe

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von Miraculix »

Bei meinen Victron 100 und 200Ah sind prismatische Zellen drin.
IMG_9355.jpeg
Stand grad passend… :D
Die sind mit einem gewebeband zusammengepresst und am Boden verklebt.
Die da raus zu bekomme ist echt blöd.
Anse
Beiträge: 2309
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 21:30
Wohnort: Bühl (Baden)

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von Anse »

Miraculix hat geschrieben: Sa 23. Mär 2024, 18:36 Bei meinen Victron 100 und 200Ah sind prismatische Zellen drin.
IMG_9355.jpeg
Stand grad passend… :D
Die sind mit einem gewebeband zusammengepresst und am Boden verklebt.
Die da raus zu bekomme ist echt blöd.
Danke für das Bild :)
Ok, wirklich gedrückt werden die Zellen nicht. In einem Akkupack von e4v gehen zwischen zwei 10mm Aluplatten je Seite Gewindestangen durch den Pack, welche das ganze Pack zusammen drücken. Das soll sicherstellen, dass die beschichteten Folien in den Zellen immer gut angedrückt bleiben.
Unabhängig davon, Keine Sicherung oder Abschaltung vorgesehen?
Benutzeravatar
Julez
Beiträge: 3569
Registriert: Di 5. Apr 2016, 15:38
Wohnort: Münster

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von Julez »

Noch was is wichtig: Wenn die Zellen nicht wirklich richtig fest verspannt/verpresst werden, können sich die Schraubpole gegeneinander verschieben, wenn die Zellen zyklisch dicker und dünner werden.
Falls sie dann durch starre Blechstreifen verbunden sind, arbeiten sich die Pole im Gehäuse lose bzw. die Dichtung ist dann irgendwann nicht mehr dicht.
Daher sollten so Zellen im Verbund besser mit Blechstreifen kontaktiert werden, die Polbewegung gegeneinander zulassen, also z.B. eine Ω - Form haben, oder halt Masseband mit amtlichen Ringkabelschuhen.
ch_ris
Beiträge: 3055
Registriert: Mo 30. Nov 2015, 10:08

Re: LiFePo4 Spannungsfrage

Beitrag von ch_ris »

mopedakku hab ich einen geöffnet. verpresst waren die tüten nicht.
gestorben ist er aber an BMS.
Antworten