Blätter kleben und pressen

Der chaotische Hauptfaden

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Gobi
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Blätter kleben und pressen

Beitrag von Gobi »

Hab ich irgendwo gelesen "Leder" aus Blättern - mir gefällt die Idee ganz gut, unsere Eiche wird demnächst die Blätter abwerfen... Ob jetzt Leder, oder eine Art Biberkotze - ich hatte letztes Jahr schon einen kläglichen Versuch gemacht, verdünnter Holzleim mit Blättern zwischen 2 Glasscheiben - das wurde aber nie trocken- Was könnte ich stattdessen nehmen? Jemand eine Idee? Wie werden den Spahnplatten hergestellt? Mindestens eine Seite glatt ohne Bearbeitung wäre mein Ziel
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Jesaiah
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Jesaiah »

“Leder” erfordert etwas elastisches.

transp. Silikon…?
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RMK
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von RMK »

irgendwas zweikomponentiges das nicht "trocknen" muss
sondern auch unter Luftabschluss aushärtet/reagiert.
Epoxy ist halt zu spröde...
wie hiess das klare, elastische 2k-Vergussmaterial noch mal?!

Wie willst die Restfeuchte aus den Blättern kriegen?
nicht dass das Endprodukt nachher schimmelt?
Blechei
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Blechei »

Gobi hat geschrieben: Di 3. Okt 2023, 09:59Mindestens eine Seite glatt ohne Bearbeitung wäre mein Ziel
Einfach die zweite Glasscheibe weglassen? Ich habe aus verdünntem Holzleim und Putztüchern von der Rolle Absaugglocken
gebastelt. Als Unterteil diente eine Feuerschale, Trennmittel Bohnerwachs.
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Gobi
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Gobi »

Mein Spontanexperiment letzten Herbst war mit total nassen Blätten, das war sicher nicht gut. Vergessen wir vorerst mal das Leder, ich will aber schon pressen damit mit wenig Kleber was Kompaktes entsteht. 2K wäre eineLösung, ist mir aber jetzt schon zu teuer. Noch mal, was nehmen die bei Biberkotze? Ist das ein Kleber der unter Druck härtet? Oder gar unter Hitze? (was auch "anstrengend" wäre)
Mit den Blättern unserer kanadischen Eiche sieht das jedenfalls sehr hübsch aus - und das Produkt wäre CO2 speichernd!
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MatthiasK
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von MatthiasK »

Probier mal Plexiglas statt Glas, oder auch andere Kunststoffe. Polyamide haben auch eine hohe Wasseraufnahme, da müsste das Wasser leicht durch gehen.

Vielleicht könnte man das Pressen vom normalen Luftdruck übernehmen lassen. Die Blätter kommen mit Ponal auf die Platte und kommen dann in einen Sack aus Polyesterfolie. Dann wird der Sack evakuiert, dabei müssen alle Falten raus gestrichen werden.

Bekommt man irgendwo Polyesterfolie ohne Metallisierung?
andreas6
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von andreas6 »

Pflanzliche Blätter hat man früher zur Dokumentation getrocknet. Sie wurden einzeln in Papierstapel (wie ein Buch) eingelegt. Heute könnte man noch ein Küchentuch dazwischen legen. Und vielleicht den Dörrautomat benutzen. Allerdings sind die Blätter dann furztrocken und kein bisschen lederartig. Sie bröseln zu Staub auseinander wenn man sie bewegt.

MfG. Andreas
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Henrik_V
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Henrik_V »

Laubsauerkraut Platten?
Also Zement oder Kalk?
Zement ist aber mieß bzgl CO2...
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Später Gast
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Später Gast »

Vielleicht kann man unter Luftabschluss und mit viel Zeit die Feuchtigkeit durch Öl ersetzen, Leinöl zB. Also in Leinölfirniss einlegen und schichten, ab in die Pressform und die dann in das luftdichte Behältnis, wo auch nen Kilo Donoteat rumliegt, ein Jahr warten, auspacken und zutiefst enttäuscht sein, alles völlig vergammelt. :mrgreen:

Also mit Hitze nachhelfen, dass es schneller geht und eben nicht gammelt.
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RMK
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von RMK »

ich denke gepresste (und nicht völlig getrocknete) Blätter in elastischem Material eingegossen sollte
funktionieren, die beim Biegen entstehenden Mikrorisse sieht man eh nicht.

ich hatte mal spasseshalber ein gerade runtergefallenes, normaltrockenes buntes Blatt stumpf
mit einem Laminiergerät für Papier von der Aussenluft abgeschnitten.. das hat bestimmt ein Jahr
gehalten, nur die Farben sind ein bisl verblasst. Geschimmelt oder vermodert ist aber nix.

achja, und elastisch ists auch geblieben ;)
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Raja_Kentut
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Raja_Kentut »

Spanplatten werden so gemacht: (hab mal im Reich der Mitte sone Anlagen in Betrieb genommen)
Baumstämme -> Chips -> grobe Späne (max 10mm lang, 2mm Durchmesser) -> feine Späne (0…3 mm)
Späne werden mit Weißleim gemischt (gaaaanz wenig, kaum feucht. der Weissleim wurde aus Harnstoff und Formaldehyd zusammengekocht)
Eine Lage feine Späne (ca.5 mm) eine Lage dicke Späne (je nach gewünschter Plattendicke) eine Lage feine Späne auf Endlosband gestreut.
Endlosband fährt durch eine Kontipresse. Die verdichtet bei >100 <200 Grad und hohem Druck. Sehr hohem Druck. War geheim.
Die Presszeit (der Durchlauf) war ziemlich kurz, ca. ne Minute oder so.
Fliegende Säge
Kühlstern
Fertig.
Wobbel
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Wobbel »

Später Gast hat geschrieben: Di 3. Okt 2023, 13:43 Vielleicht kann man unter Luftabschluss und mit viel Zeit die Feuchtigkeit durch Öl ersetzen, Leinöl zB. Also in Leinölfirniss einlegen und schichten, ab in die Pressform und die dann in das luftdichte Behältnis, wo auch nen Kilo Donoteat rumliegt, ein Jahr warten, auspacken und zutiefst enttäuscht sein, alles völlig vergammelt. :mrgreen:

Also mit Hitze nachhelfen, dass es schneller geht und eben nicht gammelt.
Leinöl könnte wirklich klappen Linoleum besteht ja im wesentlichen auch nur aus Leinöl, Korkmehl und Jute. Wäre dann auch ggf. etwas flexibel.
https://de.wikipedia.org/wiki/Linoleum
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gafu
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von gafu »

Raja_Kentut hat geschrieben: Di 3. Okt 2023, 14:02 der Weissleim wurde aus Harnstoff und Formaldehyd zusammengekocht)
Weissleim ist aber was anderes, formaldehydfrei, eine essigsaure kuststoffdispersion aus PVAc und Wasser.

Spannplatten werden mit UF-harz klebstoffen geklebt. Weils billig ist und schnell aushärtet.
https://www.wecobis.de/service/sonderth ... -info.html
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Gobi
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Gobi »

Linoleum ist eine interessante Idee, aber wenn ich mir den Artikel so durchlese verstehe ich fast nur Bahnhof.. Das Leinöl mit Hitze schneller oxidiert war mir gar nicht so klar, einen Versuch wäre es wert!
Auch das Pressen mit Kunststoff ist ein guter Tip, mir sind eh auch die Glasplatten zerbrochen beim Pressen
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RMK
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von RMK »

Ich hätt grade zwei Plexiplatten 600x600x5mm, willst?
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Gobi
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Gobi »

Sehr gerne, wenn du nicht mehr brauchst. Bis die Blätter runterfallen dauert noch etwas - ich sammle bis dahin Ideen
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barclay66
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von barclay66 »

Und wie wäre es mit Plastination?
https://de.wikipedia.org/wiki/Plastination
Wobbel
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Wobbel »

Gobi hat geschrieben: Di 3. Okt 2023, 18:35 Linoleum ist eine interessante Idee, aber wenn ich mir den Artikel so durchlese verstehe ich fast nur Bahnhof.. Das Leinöl mit Hitze schneller oxidiert war mir gar nicht so klar, einen Versuch wäre es wert!
Auch das Pressen mit Kunststoff ist ein guter Tip, mir sind eh auch die Glasplatten zerbrochen beim Pressen
Hier gibt es ein Video nur mit Marmoleum Cement kann ich noch nichts anfangen. Und dann noch die frage wie man die Blätter am besten zu Pulver bekommt.
https://www.youtube.com/watch?v=PY-x1ezyMjQ
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Gobi
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Gobi »

Pulver will ich nicht, ich möchte die Blätter erhalten - deshalb der Vergleich mit Biberkotze. Das sieht tatsächlich ziemlich schick aus, bei unseren Blättern etwas lederartig.
Wobbel
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Wobbel »

Aus gründen habe ich doch einen Kleinsack trockenes Laub in der Werkstatt stehen. Wenn es hilft und du selbst noch waten willst bis dein Trocken ist sende ich dir bei übernehme der Versandkosten zu.
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Gobi
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Gobi »

Sehr nett, aber noch 2 Wochen ca. und ich kann mich hier nicht mehr retten vor Blättern! :roll:
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Gobi
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Gobi »

So, es gibt neue Erkenntnisse:
ich habe die Blätter diesmal sorgfältig getrocknet , dann mit Dispersion ("Tapetenschutz") getränkt, gepresst und 2 Tage gewartet. Resultat ganz schlecht - es klebt nicht! Erste Versuche, Holzleim, besonders guter Tapetenkleister, Schellack - alles verbindet sich nicht mit den Blättern, sondern läst sich nach Trocknung wieder abpiddeln! Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet, ich weiß nicht ob es an der Gersäure (Eiche) liegt oder an der glatten Blattstruktur?
Jetzt fällt mir gar kein Kleber mehr spontan ein, mit dem ich die Blätter preiswert tränken kann.
Und kommt mir jetzt nicht wieder mit Epoxid!
nero
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von nero »

Gobi hat geschrieben: Mi 13. Mär 2024, 17:37 Und kommt mir jetzt nicht wieder mit Epoxid!
Ok, dann Polyesterharz :lol:
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Gobi
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Gobi »

... das war ja klar :mrgreen: :roll:
Jetzt wo ich noch mal oben durchgelesen habe: Leinöl habe ich vergessen!
Bin aber auch an Alternativvorschlägen interessiert: Harnstoff, was ist das?
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Hightech
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Hightech »

AdBlue zB gibt es an jeder Tankstelle.
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Gobi
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Gobi »

das klebt??
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RMK
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von RMK »

nein
Burnie
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Burnie »

Gobi hat geschrieben: Mi 13. Mär 2024, 18:09 ... das war ja klar :mrgreen: :roll:
Bin aber auch an Alternativvorschlägen interessiert: Harnstoff, was ist das?
https://de.wikipedia.org/wiki/Harnstoffharz

Die Harnstoff-Formaldehyd-Harze werden kurz als UF-Harze (von engl. urea = Harnstoff) bezeichnet.
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Bastelbruder
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Bastelbruder »

Früher hat man schwer klebbare Dinge wie
Aluminium- oder Zinnfolie an Glas oder Schellackplatte mit Eiweiß verklebt.
Gernstel
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Gernstel »

Womit klebt man Wachs?
Also es ist ja eher wachsartig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Cuticula_(Pflanzen)

Es wird wohl eine Art von Primer oder Lösungsmittel brauchen, um auf der Blattoberfläche eine Haftung erzielen zu können.
elmo
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von elmo »

Schau mal ob du hier weiter kommst .
https://www.google.com/search?q=teller+ ... prmd=ivnbz
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Gobi
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Gobi »

:shock:
es habe Jahre gedauert, bis sie gewusst hätten, wie die Blätter des Siali-Baumes am besten zu behandeln seien. Chemie und Kleber waren von Anfang an tabu.
Aus einem Artikel zu ihrer Produktionsweise

Das Wachs erstmal zu entfernen und Eiweiß als Kleber sind schon mal gute Hinweise!
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MatthiasK
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von MatthiasK »

Wachs kleben ist aussichtslos wie Öl kleben. Außer man gießt die Blätter in Wachs ein, das hält aber auch nicht sonderlich.

Das Wachs müsste sich z.B. mit Waschbenzin abwaschen lassen. Bei ausreichend Frickeltrieb kann man das Benzin danach per Destillation reinigen und nochmal verwenden.
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Später Gast
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Später Gast »

Dass da Wachs auf dem Blatt sein könnte, ist mir gar nicht in den Sinn gekommen. :ugeek:

Wie wär's damit:
Frische Blätter in Aceton einlegen und in einem Behälter verschließen und lange schwenken, dass etwas an der Blattoberfläche mechanisch rubbelt. Wachs wird abgerieben und das Wasser im Blatt wird durch Aceton ersetzt. Ne Woche stehen lassen.

Dann abseihen und das gleiche nochmal mit Leinöl als Medium. Aceton diffundiert weitestgehend raus und wird durch Leinöl ersetzt. Ne Woche stehen lassen.

Dann in Platten verpressen und bei 95°C backen. Dann wochenlang warten. Irgendwie sicherstellen, dass Sauerstoff auch im Innern der Platte rankommt. Gibt doch diese peel-off Sheets für gfk und cfk Vakkuum- Laminiertenchnik. Sowas zwei Lagen übereinander und als Pressplatte perforiertes Holz. Beidseitig Püsterich dran!
Leinöl-Firnis benutzen, da sind Sikkative drin, die sollten helfen.

Wenn es sich technisch machen lässt, würde ich immer frische Blätter als Ausgangsmaterial nehmen wollen, weil sie noch elastisch sind und daher viel robuster. Gibt sicher auch ein stabileres Endprodukt. Wirklich trockene Blätter sind doch total bröselig.

Vllt kann man anstelle von Aceton auch Isopropanol nehmen, das ist nicht so fies.
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Hightech
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Hightech »

Laub als Decor-Schicht mit 1mm Stärke wäre ja sicher Problemlos mit 2-K Epoxy möglich. Wobei hier auch einige Stolpersteine im Weg liegen.
Eine belastbare Platte aus Laub wird nicht funktionieren, Laub hat keine ausreichende Faserstruktur um Kräfte aufzunehmen. In einer Spanplatte zB sind Holzfasern.
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Gobi
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Gobi »

Also, ich muss sagen ich gebe ziemlich auf.
Ich habe jetzt noch mal einiges probiert:
1. Blätter mit Natronlauge versucht zu entwachsen - Weißleim hält immer noch nicht
angeregt durch die Vorschläge hier fiel mit Ei Tempara ein - ein "Naturprodukt" das eigentlich kleben sollte wie die Sau. Mischung aus Ei und Leinöl (und normalerweise Wasser), aber nein:
2. Tempera klebt nicht besonders
3. Ei alleine nicht
4. Leinöl alleine nicht - obwohl beide Sachen ganz gut einziehen
Alles war tagelang verpresst.

Vielleicht habe ich wirklich Pech mit den Eichenblättern!?
Wirklich trockene Blätter sind doch total bröselig.
Das sind sie eben nicht und du musst sie regelrecht entsorgen, weil sie sonst für Jahre liegen bleiben! Scheinen halt doch besondere eigenschaften zu haben
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RMK
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von RMK »

Die Gerbsäure dürfte sie konservieren.

Was ich so denke, löst Natronlauge denn wirklich Wachs auf?
Also, mal nen Kerzenstummel in Drano werfen...

*Fett* ja, das verseift, aber Wachs...?! Da wäre wohl
Tetrachlorkohlenstoff das Mittel der Wahl, wenn man keine
Angst vor Krebs hat.... %-/
PlusistMinus
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von PlusistMinus »

Die Blätter bestehen ja aus Gerüst und unverholzten Zellen dazwischen. Diese kann man mit einer Bürste rausklopfen, vielleicht ginge auch Sandstrahlen. Das Gerüst ist sehr fest.

Paraffin löst sich gut in Xylol, Orangenschalenöl oder Rotihistol als Xylol-Ersatzstoff. Es löst sich ab 45°C auch in Isopropanol. Auf den Blättern wird aber ein anderes Wachse sein, da könnte das nicht übertragbar sein.

Schelllack löst sich in Alkohol, nicht in Wasser. Man müsste also erst das Wasser aus den Blättern treiben durch Einlegen in Alkohol, vielleicht 1x wechseln.

Ein denkbarer Weg könnte also sein, die Blätter in Alkohol zu entwässern, dann bei 50°C in stark verdünnten Schelllach einzulegen, damit er infiltriert, dann in konzentrierten Schelllack, Pressen mit einseitig Glas, auf der anderen Seite diffusionsoffen, damit der Alkohol weg kann. Evtl. einfach auf eine dünne OSB-Platte aufpressen, und die dranlassen.

OSB-Platten werden so weit ich weiß nur mit em holzeigenen Kleber gebunden, unter viel Druck und Wärme. Das dürfte aber zu Hause nicht so einfach nachzuahmen sein, gerade bei größeren Flächen.
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MatthiasK
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von MatthiasK »

Xylol und N-Alkane sind die beiden Hauptbesstandteile des guten alten Nitroverdünners. Ich bevorzuge da Kluthe Lösin 130, wegen des hohen Xylol-Gehalts. Wie gut der das Wachs von Blättern ablöst, habe ich aber noch nicht ausprobiert.
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Toddybaer
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Toddybaer »

Vielleicht ....
Wachs wird doch flüssig bei Wärme.
Vielleicht kann man das auch auskochen?

Blätter im Wasser, vielleicht mit etwas Spüli auskochen. Entweder dafür sorgen das die Blätter beim Abkühlen unten bleiben oder noch heiß rausnehmen und zum Trocknen aufhängen

Das muss da doch irgendwie runter zu bekommen sein ...
ch_ris
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von ch_ris »

Schelllack wird imho Ewigkeiten brauchen bis der Hart wird. Je nach Dicke.
ch_ris
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von ch_ris »

Pilze!
gestern im TV gesehen.
Die ließen Mycel wachsen in Holzresten, das verwandelt Lignin? in Keratin! und dann wird Hochdruck gepresst.
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Gobi
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von Gobi »

WAS? :shock:
ch_ris
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Re: Blätter kleben und pressen

Beitrag von ch_ris »

Als ich's sah musste ich sofort an diesen Thread denken.
Pilzmycel enthält Chitin (hab ich verwechselt).
Das ist wesentlich stabiler als das zeug im Holz.
Die haben also Holzschnipsel mit Pilzen geimpft und 3 Wochen gewartet bis die Pilze einen Teil des Substrats verstoffwechselt haben.
durch das Pressen entsteht ein sehr stabiler Werkstoff.
100% Bio.

wenn man das Pilz Wachstum beendet bevor die Blätter nur noch Matschepampe sind,
käme da vielleicht was verwertbares raus. War meine spontane Idee.
"Wie neu" werden die aber wohl nicht mehr aussehen.
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