Ski Belagschleifmaschine / Hobel

Der chaotische Hauptfaden

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nero
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Ski Belagschleifmaschine / Hobel

Beitrag von nero »

Mein bisher zuverlässiger Skiservice ist so weit gewachsen dass ich nicht mehr mit Dem rede der arbeitet, sondern die Ski nur noch abgeben kann. Mit dem Ergebnis dass mir das Ergebnis nicht passt und es dafür teurer wurde.

Entweder ich probiere andere Skiservice durch, oder es wird selbst was gebaut.
Variante 1 ist langweilig und eher off topic.

Also zur Maschine. Normal sind die Groß und schwer. Also nix fürn heimischen Keller.

Es gibt aber die chinesischen Heimwerker Hobel. https://parkside-diy.com/de/p/100351266 ... -a1-1250-w
Wenn es dafür Hartmetall Hobelwalzen gäbe wären 50% schon erledigt. Der Belag ist zwar Kunststoff, aber die Kanten sind harter Edelstahl.
Und es braucht eine Maschine bei der ich den Ski kühlen kann. Im Idealfall Wasserkühlen. Dh Der Antrieb und restliche Elektronik sollte möglichst dicht und nicht unter der Arbeitsfläche sein.
Letzte Herausforderung dürfte die Genauigkeit sein. 0.2mm pro Durchgang abnehmen wäre vermutlich ganz gut. Von mir aus auch fix und nicht mehr verstellbar.

Anregungen, Kritik und Meinungen?
Oder der völlige Holzhobelweg?
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Joschie
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Re: Ski Belagschleifmaschine / Hobel

Beitrag von Joschie »

Hallo Nero,

ich würde da eher zu einer Walzen- oder Zylinderschleifmaschine greifen.

z.B. sowas: https://hegner.swiss/produkte/walzensch ... en/tws230/

Die professionellen Schleifmaschien wie z.B. die Reichmann&Sohn (besser in der Werkstatt als Rema bekannt) arbeiten auch mit einem Schleifpapier auf einem Zylinder.

In meiner Praktikumszeit weiß ich noch das Kanten und Belag mit einer Bandschleifmaschine in einem Gang geschliffen wurde.
Das Band war dabei so eingebaut das es an der Stelle wo es die Ski oder das Schnwobord berührt hat nur auf einer harten Walze lief, das ganze wurde leicht mit Wasser besprüht um kühl gehalten zu werden, Körnung von dem Band war so 80 oder 100er Leinen. Aber das ist auch schon wieder alles >20 Jahre her.

Ganz ehrlich, wenn ich Wintersport betreiben würde, würde ich mir einen guten Service suchen, bei uns in der Gegend gibt es zwei drei kleinere Sportalienhändler die das selbst machen und da kannst du mit denen genau sprechen wie und was du willst, ohne Annahmetante und Glaspalast.
Man kann zwar viel selber machen, aber ob man das muss und ob man dafür die Zeit hat?

Grüße
Josef
Zuletzt geändert von Joschie am Do 15. Feb 2024, 18:16, insgesamt 3-mal geändert.
ch_ris
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Re: Ski Belagschleifmaschine / Hobel

Beitrag von ch_ris »

oder einfach einen Handhobel mit einer Wendeplatte bauen?
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Christian Knüll
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Re: Ski Belagschleifmaschine / Hobel

Beitrag von Christian Knüll »

Hallo,

Ski Kanten sind easy von Hand mit Feile und Winkelführung.

Beim Belag denke ich dagegen nicht dass man mit einem Eigenbau zum Ziel kommt.
Da liegen 2 extrem unterschiedliche Materialien nebeneinander - zäh harter Stahl und weich schmieriger Kunststoff. Das eine Material wehrt sich mit Händen und Füßen, das andere leistet nicht den geringsten Widerstand abgesehen davon dass es das Schleifband oder die Messer zuschmiert.
Das alles in Form eines leicht gebogenen, flexiblen Ski mit variierender Dicke.
Die kleinste Variation im Anpressdruck, ein kurz gerissener Kühlwasserfilm und schon hast du ne Welle drin oder die Hitze vom Stahl schmilzt den Belag an.
Vor allem aber: wenn du keinen kostenlosen Zugriff auf alte, weggeworfene Ski hast hast du auch keinen Spielraum zum lernen und optimieren - ein paar Schliffe und der Ski ist "durch".

Ich finde die Ergebnisse der modernen, professionellen Belagschleifautomaten sehr beeindruckend.
Wenn der lokale Service sowas nicht hat dann halt in einem der größeren Skigebiete machen lassen.
Klar, ist doof wenn es dann nur Standardservice mit hohem Materialabtrag, Universalwachs und Rentnerkante gibt.
Aber letztlich auch mit entwachsen, neuwachsen und Kanten manuell nachziehen immer noch Zeit, Geld und Materialschonender als sich selbst am Belag zu versuchen.

Christian
nero
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Re: Ski Belagschleifmaschine / Hobel

Beitrag von nero »

Christian Knüll hat geschrieben: Do 15. Feb 2024, 18:31 Vor allem aber: wenn du keinen kostenlosen Zugriff auf alte, weggeworfene Ski hast hast du auch keinen Spielraum zum lernen und optimieren - ein paar Schliffe und der Ski ist "durch".
Das ist zur Genüge da.

Anforderung beim Skiservice ist: Es soll wenig Belag abgenommen werden. Nur so viel dass zusammen mit dem Kantenschliff (von der Seite) die Knabberspuren weg sind. Der Belag selbst muss nicht perfekt werden. Ist im Tiefschnee nicht nötig. Kanten will ich trotzdem wenn doch mal eine eisige Stelle kommt.
Die Top Maschinen machen das natürlich sehr schön. Zum Teil vollautomatisch. Aber so gut brauch ich das gar nicht.

Und ja, das mit den unterschiedlichen Materialien ist das Problem. Bandschleifen geht schon irgendwie, aber letztlich schmiert das Band zu. deswegen die Idee mit den Hartmetall bestückten Hobelwalzen. Ob das was taugt: keine Ahnung. Es könnte auch eine Schleifwalze eingebaut werden. Die leicht gebogene Form bekommen die Profis in den Griff indem sie es über eine Walze laufen lassen. Das würde gegen die ebene Hobelfläche sprechen.
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Christian Knüll
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Re: Ski Belagschleifmaschine / Hobel

Beitrag von Christian Knüll »

im wesentlichen müsstest du aus meiner Sicht 2 Probleme lösen:
Hobelmaschinen vertragen kein Wasser (Stromschlag / Korrosion), etwas Wasser wirst du vermutlich brauchen um den Belag nicht anzuschmelzen.

Die Einzugswalze für den automatischen Vorschub wird nicht genug Federweg für einen Ski haben, und die Auszugswalze eventuell gar keinen. Und beide müssen so viel Druck machen dass es den Ski gegen seine Vorspannung flach und gleichmäßig auf das Messer drückt.
Während man beim Bandschleifer zur Not mit etwas Geschick von Hand führen kann dürfte ein Hobel dir den Ski aus der Hand reißen und zum "rattern" neigen. Irrsinnige Verletzungsgefahr bei offener Messerwalze noch dazu.

Ein Gedanke wäre vielleicht einen dicken, schweren und perfekt ebenen Alu oder Stahlklotz - so vielleicht 20 bis 30 cm lang - mit Schleifpapier zu bekleben und den manuell über den Belag zu ziehen. Dauert sicherlich ewig damit nennenswert was abzutragen, lässt sich allerdings mit einem großen, angetriebenen Rad und Pleuel automatisieren. Und Wasser kann man auch noch drauftröpfeln lassen.
daniel_f
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Re: Ski Belagschleifmaschine / Hobel

Beitrag von daniel_f »

Christian Knüll hat geschrieben: Do 15. Feb 2024, 18:31 Hallo,

Ski Kanten sind easy von Hand mit Feile und Winkelführung.
Hast du davon zufällig ein Bild. Habe mich neulich auch ziemlich abgemüht mit stumpfen Kanten alter Ski.
nero
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Re: Ski Belagschleifmaschine / Hobel

Beitrag von nero »

daniel_f hat geschrieben: Do 15. Feb 2024, 20:08
Christian Knüll hat geschrieben: Do 15. Feb 2024, 18:31 Hallo,

Ski Kanten sind easy von Hand mit Feile und Winkelführung.
Hast du davon zufällig ein Bild. Habe mich neulich auch ziemlich abgemüht mit stumpfen Kanten alter Ski.
Ich antworte mal:
https://www.toko.ch/wachs-tools/alle-tools-zubehoer/ -> Filter: side edge
Edle version: https://www.toko.ch/wachs-tools/alle-to ... 980c354823

Habe aber ein paar werkzeuge gedruckt: Wichtig ist der passende winkel fürs Schleifpapier oder die Feile. Ich feile alles was fürn Tiefschnee ist auf 87.5°
Zuletzt geändert von nero am Do 15. Feb 2024, 20:28, insgesamt 1-mal geändert.
nero
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Re: Ski Belagschleifmaschine / Hobel

Beitrag von nero »

Christian Knüll hat geschrieben: Do 15. Feb 2024, 19:39 Die Einzugswalze für den automatischen Vorschub wird nicht genug Federweg für einen Ski haben, und die Auszugswalze eventuell gar keinen. Und beide müssen so viel Druck machen dass es den Ski gegen seine Vorspannung flach und gleichmäßig auf das Messer drückt.
Durch den Dickenhobel wird es sicher nicht gehen. Nur oben auf dem Abrichthobel.
Andrücken kann man indem man einen "Brückenbogen" über die gesamte Skilänge legt und an einigen Stellen unterstützt. Darauf fährt dann ein Rad das (an der passende Stelle über dem Hobel / Schleifband) gegendrückt.
So machen das zumindest die alten Profigeräte. Der Bogen ist nötig um das Rad über die Bindung fahren zu lassen.

Und ja, das Wasser sehe ich auch als das größte Problem. Die Hobelmaschinen sind 0 dafür vorbereitet. Wenn dann gehts zufällig bei einem Modell.

Mit dem Bandschleifer geht übrigens ganz ok. Immer nur kurz damit das Band nicht warm wird mit grobem (<120er) Schleifpapier.
Fein dann mit der Karosseriefeile nacharbeiten fürn Belag. Aber eben nur ganz ok. Also so schlecht dass ich doch ab und an mal einen Ski wegbringe anstatt es selbst zu machen.
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