Rubberdome-Taste mit Eigenleben

[E_Tobi]

Hallo zusammen,

ich hatte beim Repair Café diesmal ein störrisches Faxgerät das mich immer noch beschäftigt. Mit etwas Glück gibt's nächstes mal noch einen Versuch, deshalb eine kurze Frage in die Runde, ob jemand einen Gedanken dazu hat...

Das Teil hat vorne unter dem Bedienpanel ein PCB über die ganze Breite, das die Rubberdome-Tasten (organisiert in ein paar Funktionstasten links und ein 4x4-Feld mit 0-9, *, #, plus vier Sondertasten rechts) sowie drei 16-Beiner (welche genau hab ich leider verpennt aufzuschreiben....) plus etwas Hühnerfutter beherbergt.
Von dem PCB aus geht eine Flachbandleitung mit geschätzt 15 Positionen Richtung Drucker/Telefonzeug in der Basis, sowie eine Flachbandleitung mit ebenfalls um die 15 Positionen Richtung extra-PCB mit vergossenem Kleinhirn und Display.

Der Fehler ist, das Teil erkennt in unregelmäßigen Abständen einen Tastendruck auf der "2", mal lang, mal kurz, obwohl man das Gerät nicht berührt.
Wenn das passiert ist natürlich gleichzeitig kein anderer Tastendruck mehr möglich, zusätzlich wird immer alles mit zweien zugespamt -> Gerät unbedienbar.
Solange der Tastendruck nicht falsch erkannt wird, funktioniert alles ganz normal, auch die zwei, zuverlässig und flüssig, absolut keine Unregelmäßigkeiten erkennbar.

Zuerst dachte ich an leitfähigen Schmodder auf den Kontaktfeldern...dreimaliges reinigen hat absolut nichts gebracht.
Dann dachte ich an leitfähigen Schmodder zwischen den Pins der ICs, die Platine hatte auch einen feinen schwarzen Belag, vermutlich vom Drucker. Den abzuputzen hat auch genau gar nichts gebracht.
Die Domes haben noch Spannkraft, es sind bestimmt zwei Millimeter Hub auf den Tasten bis die Betätigung erfolgt.
Ohne die Gummimatte mit den Tasten montiert passiert die Geisterbetätigung nicht mehr. Die Gummimatte ist aber auch sauber, dachte evtl. an unerwarteter Stelle Kurzschluss zwischen Leiterbahnen...
Dann hatte ich mechanische Spannung unter Verdacht und hab durch die Tastenlöcher mit einem Wattestäbchen an allen möglichen Stellen Druck aufs PCB gegeben, ohne Erfolg...zufällig ohne Erfolg?

Hat einer eine Idee was hier los sein kann? Oszi war leider an dem Standort nicht verfügbar, nächstes mal nehme ich meins mit. Wäre dann auch verfügbar.
Ich gehe aber mal davon aus dass die Tasten in einer matrix verschaltet sind, und der Reihe nach durchgemultiplext werden...

Danke euch schon mal!

Grüße, Tobias

[andreas6]

Klebe die Leiterkarte mit den Tastenkontakten auf der Leiterseite ab, rings um die Kontakte und überall dort, wo Teile aufliegen. Tesa oder so, etwas isolierendes. Alternativ klebe alle Gegenseiten außer den Tastenkontakten im Gummi ab so dass sie nicht mehr an die Tastenanschlüsse langen können.

MfG. Andreas

[E_Tobi]

Teste ich nächstes mal, danke!

[E_Tobi]

So, das Faxgerät war nochmal da, aber leider hats nix geholfen.

Wir hatten diesmal auch ein Oszi vor Ort, die Tasten haben elektrisch einwandfrei funktioniert - ohne Druck ein quasi unendlicher Widerstand, mit Druck ein paar hundert Ohm.
Beim Drücken anderer Tasten keine Veränderung sichtbar.
Die Pegel des Matrix-Multiplexings sahen auch gut aus, keine komischen Zustände, alles entweder sauber high oder low, mit ordentlichen Flanken.

Ich habe auf dem Board noch einen recht grenzwertigen Takt finden können, der bei low nicht auf nahe Null und bei High nicht mal in die Nähe von 5V gekommen ist...könnte mir vorstellen dass hier irgendwas beim abtasten der Matrix schief geht...hatte dann aber keine Zeit mehr mich tiefer in das Problem zu fuchsen, zumal die Takt-Leitung direkt aus einem Blob-IC zuu kommen schien.

[Desinfector]

Fax-Gerät heisst ... alt?
was macht denn das Netzteil?
Wenn da Restwelligkeiten zu viel werden kann das alle möglichen Erscheinungen verursachen

[E_Tobi]

Erst 25 Jahre. Spannung für das Logikboard waren 5V, die aber recht sauber.

[Desinfector]

Erst 25 Jahre. Spannung für das Logikboard waren 5V, die aber recht sauber.

Ist da irgendwo ein GoldCap oder eine Knopfzelle verbaut?