Hausanschluß 125A überlastet

[taxi]

Hallo, wir sind ein kleiner Industriebetrieb mit Küche, und ein bisschen Technik. Jetzt hatten wir neulich die Situation, dass wir einen kleinen Weihnachtsmarkt mit auf dem Hof hatten, wo Glühwein verkauft wurde und ein paar Strahler zusätzlich angeschlossen waren. Dabei ist eine der 125 A Hausanschlusssicherung geflogen. Es gibt kaum Dokus über die Hausinstallation. Kann man für die zukunft einfach shellys um die hausanschlußleitungen machen und die stromaufnahme auf den einzelnen phasen beobachten?

[uxlaxel]

die leitung vor der zählung fasst du nicht an. erst recht wird nichts im ungezähltem bereich zusätzlich installiert.
was du nach der oder den zählungen machst, ist deine geschichte.
das heißt, du besorgst dir n * 3 stromwandler und wertest das aus.
NHs und andere schmelzsicherungen können auch mal feuchtigkeit ziehen und dann bei zu geringem strom auslösen.

[b0n3]

Was uxlaxel sagt ist extrem wichtig.
Ja kann man.

https://www.shelly.com/de/products/shop ... 3-em-400-a

aber es könnte effektiver sein/oder zusätzlich auch den Strom zu bestimmten Unterverleilungen zu überwachen.
dann könnten die auch reichen.
https://www.shelly.com/de/products/shop ... 3-em-400-a

Dann kriegt man mehr übersicht wo der Strom hinläuft.
Entweder du nutzt shellys Cloud oder du flanscht sowas wie HomeAssistant dran.

Wenn du keine Erfahrung mit sowas hast, nimm HomeAsistant.
https://www.home-assistant.io/
Hier kannst du einen Raspberry von denen kaufen oder nimmst einen eigenen (min. pi3 eher einen pi4)

Meinen hab ich in 20 min zusammengeklickt.

[Hightech]

Wenn es einen elektronischen Zähler gibt, kann man dort in der Regel die einzelnen Ströme auslesen.

[Roehricht]

Hallo,
die NH Sicherungen können auch schon mal durch einen früheren Kurzschluss eine weg bekommen haben.
Wenn die Sicherung erneuert werden sollten alle drei ausgewechselt werden.

73
Wolfgang

[winnman]

Du nennst Glühweinsieder und "Heizschwammerln" (ev. naoch mal 5 Pizzaöfen, . . .)

die haben gern mal 3 kW, wenn das zufällig alles auf einer Phase liegt und zur Grundlast dazukommt ist das auslösen einer Sicherung schnell vorprogrammiert.

Hier hilft nur bei der Versorgung solcher Verbraucher die Phasenaufteilung sauber vorzuplanen.

Strommessung im Bestand (auch hier kann schon eine deutliche Schieflast vorhanden sein) da reicht meist schon ein Zangenamperemeter oder den EVU Zähler mal genauer zu betrachten.

Für das Provisorium vorher eine liste mit den Leistungen erstellen und deren Aufteilung auf die Phasen planen.

Reservesichrungen vorhalten!

[Geoschreiner]

Das sehe ich ähnlich, aus eigener Erfahrung vor einigen Jahren bei einem kleinen Festival. Dort meinten Budenbeschicker, das Mehrfachsteckdosen auch die Leistung vervielfachen, also diverse Infrarotstrahler, Heizlüfter und sonst alles mögliche einstecken, natürlich ohne Absprache, und los gehts. Das Anhänger-Aggregat hat sich damals abgeschaltet.

Ich würde solche Provisorien sauber planen und überwachen. Und wer die angemeldeten 3kW vervielfacht, der wird erstmal abgestellt.

[Robby_DG0ROB]

Das ist ja ein allgemeines Problem bei Einzelveranstaltungen, wo viel improvisiert wird und kein bewährtes Konzept vorliegt. Vor Jahren bei der Bw auf einer Außenveranstaltung in Mitten eines Übungsplatzes, versorgt aus einem 60 kW Stromerzeuger, kam plötzlich der Wunsch der Küchenbullen auf, für ein kleines Küchenzelt noch Strom zu benötigen, wo nur Licht und paar "Kleingeräte" versorgt werden sollen. "Kleingeräte" heißt bei denen sicher nur kleine Abmessungen, da am Ende mehrere Geschirrwärmer und anderes einphasiges Elektrowärmezeugs mit mehreren kW für extreme Schieflast gesorgt hat, da alles an kaskadierten Mehrfachsteckern auf einer Phase betrieben wurde, obwohl Drehstrom zur Verfügung standen.

Für winterliche Glühweinausschänke würde ich statt zu diesen Heizkübeln zu Durchlauferhitzern raten, die man sich ausleihen kann, da sie nur dann heizen, wenn Entnahme ist und man nicht ewig warten muss, bis der ganze Kübel heiß ist, da dann auch nach und nach der Geist verkocht.

[BernhardS]

Diese Sicherungen mit hohen Werten haben intern so ein Lochblech. Es brennt einer der Stege als Erster durch, die benachbarten
Stege werden überbelastet und es brennen in einer Kettenreaktion alle Stege durch.
Aber: Bei einem kurzen Ereignis, wenn beispielsweise nachgeschaltet ein Motorschutzschalter auslöst, dann sind nur einige Stege
durchgeschmolzen. Die Sicherung scheint intakt, hat aber nun einen niedrigeren Auslösestrom.