Frostschutz für die Werkstatt mit Poolwärmepumpe?

[runni]

Hallo,

In meiner Werkstatt läuft aktuell ne alte Öl Zentralheizung für den Frostschutz vom Gebäude, geregelt wird die von einer UVR1611. Das klappt soweit sehr gut, verbraucht halt Heizöl… Ich hab mir jetzt 4kW PV Module bestellt, wobei in erster Stufe 2kW aufgebaut wird, damit wollte ich eigentlich mit einem alten Boiler zu heizen um den Ölverbrauch zu senken. Jetzt kam die Idee auf eine Pool- Wärmepumpe daran zu hängen, die den Boiler oder direkt den Heizkreislauf aufheizt, die Teile kosten nicht viel und sollen so 1C pro Stunde bringen bei einem Pool. Es geht mir ja hauptsächlich um Frostschutz, da ich eh nur alle zwei Wochen dort bin.
Was haltet Ihr von der Idee?

Beste Grüße und guten Rutsch,
runni

[ALF2000]

mit selbst 4kw PV im Winter zuheizen... wird wohl nicht effektiv funktionieren. weil die PV panels nur einen Bruchteil ihrer Leistung bringen im Winter. ausnahme du hast nen halbwegs sonnigen Tag erwischt

[Gary]

So eine WP steht draußen, da musst dir Gedanken machen wie der Frostschutz klappt.

Ich habe eine arbeitslose Ein/Aus WP aus ersten Versuchen rumstehen, ist aber kein Effizienz Wunder. Wenn 3-4kW reichen - und für Frostschutz sollte das der Fall sein - dann passt die. PN bei Interesse, grob 100km von M weg.

Die Pool WP'en brauchen viel Wasser Durchlauf.

PV ist im Winter zu wenig, aber um 25% für die gesamte Heizsaison ist real möglich.

[runni]

Frostschutz wird kein großes Problem, das geht mit Glysantin… fand das nur interessant weil man angeblich mit 1kW Elektrischer Energie 4kW Wärmeleistung raus bekommt. Wer eevBlog verfolgt, der hat sich für seinen neuen Pool so ein Teil geholt und extra Bypassventile eingebaut damit der Durchfluss dem Max. Wirkungsgrad entspricht. Baue ich mir einen 200l Boiler mit Wärmetauscher dafür, hätte ich etwas Puffer für kalte Nächte… aktuell brauche ich je nach Winter zwischen 250 und 500l Heizöl, wird aber tendenziell weniger da neue Fenster nach und nach eingebaut werden und ich mir eine Isolation für die Tore überlege.

@Gary, was hat die WP an elektrischer Eingangsleistung?

[Alexander470815]

Auf jeden Fall gucken was für Einsatzgrenzen die Pool WP haben, häufig sind die nur für Plusgrade spezifiziert und verweigern den Dienst unterhalb von +10°C oder +5°C.
Von den COP von 20 die bei sowas gerne draufstehen kann man sich dann natürlich auch verabschieden.

In Verbindung mit einem Heizkreis wird man kaum Probleme mit zu viel Durchfluss haben, eher zu wenig.
Ich halte das für höchst fraglich ob man den Volumenstrom so genau einstellen muss, ich sehe da keinerlei Vorteil aus kältetechnischer Sicht.
Der COP lässt sich nur schlechter messen da die Temperaturdifferenzen sehr klein werden was signifikante Messfehler und damit potential für Fehlinterpretation bietet.

[Gary]

Ist schon länger her, die lief zuletzt 2021 um mein Haus in der Übergangszeit zu heizen.
Ich meine das waren von 1,4 bis 1,7kW, hängt ja stark von der gewünschten Temperatur ab.
Was ich noch gefunden habe in den Aufzeichnungen, im Oktober 2021 hatte sie um 4kW Ausgangsleistung bei 35-39° Vorlauftemperatur.

Aus Ebay damals -
Artikelbezeichnung: 6.8KW Luft Wasser Wärmepumpe,Toshiba Kompressor,
R410A! LCD-LED Bedieneinheit!

[ManoFFM]

PV liefert im Winter IM SCHNITT nur ca 1/4 der Leistung vom Sommer.
Das Hauptproblem ist, das kann sich aus 4 Wochen 1/2 Leistung und 4 Wochen 0.1% Leistung zusammensetzen.
Für zuverlässige Solarstromversorgung im Winter braucht man entweder extrem groß dimensionierte Module oder extrem groß dimensionierte Speicher.

(der erste Typ der einen Kasten entwickelt der aus überschüssigem Sommer-Solarstrom effizient Heizöl herstellt wird definitiv ein reicher Mann)

[runni]

Ja, das bin ich mir bewusst mit dem geringen Ertrag im Winter. Es geht ja auch nicht darum die Heizung zu ersetzen sondern den Öl- Verbrauch zu minimieren. 20kWH könnte ich noch als LiNMC aufbauen… wäre erst der zweite Schritt. Dem Heizkessel unter die Arme greifen, mehr nicht. Und ja das es Finanziell sich nicht rechnet ist mir schon klar, aber bei den aktuellen Preisen für 400W PV Module konnte ich nicht widerstehen.

[IPv6]

Die Idee, eine billige Poolwärmepumpe zum Haus heizen zu verwenden, hatten wohl schon einige.
In aller Regel funktioniert es nicht bzw. nicht zufriedenstellend, der geplante Anwendungszweck unterscheidet sich doch erheblich vom vorgesehenen.
Die Poolwärmepumpen sind auf vergleichsweise hohe Außentemperaturen, viel Volumenstrom (damit ganz geringe Spreizung) und wenig Vorlauftemperatur optimiert.
Eine Maschine, die über 10 °C Außenluft haben will, 3 m^3 pro Stunde umwälzen und dabei das Wasser um 1-2 K erwärmen möchte bringt dir beim Haus frostfrei heizen wenig.

Sicherlich kann man das alles mit mehr oder weniger großen Anpassungen irgendwie zum laufen bringen, aber wenn das Ziel ist, aus möglichst wenig Strom möglichst viel Wärme zu machen, ist das Blödsinn.
Da hilft eine "richtige" LWWP, die für den Einsatzzweck gedacht ist. Die sind dann allerdings etwas teurer, aber ebenfalls als Monoblock zum Selbsteinbau zu bekommen.

Eine weitere günstige Möglichkeit wären LLWP, also Splitklimaanlagen.
Die kosten nicht viel und funktionieren auch bei niedrigen Außentemperaturen. Und lassen sich prima parallel zur bestehenden Heizung einbauen und unabhängig betreiben. Frost ist ebenfalls kein Thema.
Im Sommer, bei massivem PV Überschuss, haben die Dinger dann auch noch ihren Sinn.
Funktioniert natürlich am besten bei offenen Räumen und eher nicht bei vielen kleinen Zimmern - aber du schriebst ja von einer Werkstatt.