Sind Betondachpfannen eigentlich faserverstärkt

Der chaotische Hauptfaden

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^^artin
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Sind Betondachpfannen eigentlich faserverstärkt

Beitrag von ^^artin »

Wir haben hier auf dem Dach Betondachpfannen (Frankfurter Pfanne, von BRAAS, von 1970).
Da ich gerade mit ein paar der alten Pfannen rumbasteln und flexen will, stellte sich mir die Frage, ob die womöglich Faserverstärkt sind, und wenn ja, womöglich sogar Asbest enthalten ?
Ich fand bislang eigentlich keinen Hinweis darauf, ausser das bei den Dimensionen, insbesondere der relativen Dünnigkeit, eine Faserverstärkung eigentlich sehr vorteilhaft wäre.

Was denkt bzw. wisst Ihr darüber ?

Grüße, Martin
daruel
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Re: Sind Betondachpfannen eigentlich faserverstärkt

Beitrag von daruel »

Meine Betondachsteine ca. 1950 habe ich mal testen lassen da ich den gleichen Gedanken hatte, waren asbestfrei.
Beim Neueindecken hat der Dachdecker da aber auch kein Wort von verloren und niemand lief in Vollschutz rum.

Ob das auch für andere gilt, kann man daraus natürlich nicht schließen.
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Chemnitzsurfer
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Re: Sind Betondachpfannen eigentlich faserverstärkt

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Frag doch direkt beim Hersteller nach
https://www.bmigroup.com/de/braas/
Azze
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Re: Sind Betondachpfannen eigentlich faserverstärkt

Beitrag von Azze »

Das wurde/wird bei Betondachpfannen im herkömmlichen Sinne (gleiche Form wie Ziegelpfannen) m.W. nicht verwendet, da die Schichtdicke hier auch ohne die Faserarmierung ausreichend trägt. Gewicht ist hier ja sogar erwünscht, damit die Dinger liegen bleiben. Ich habe an Bruchkanten jetzt auch noch nie Fasern raus stehen sehen. Nur bei dünneren Werkstoffen wie Wellplatten oder Formteilen kam die Armierung durch Fasern zum Einsatz, weil dadurch dünne, leichte Bauteile machbar waren.
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uxlaxel
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Re: Sind Betondachpfannen eigentlich faserverstärkt

Beitrag von uxlaxel »

Asbest hast du in relativ dünnen Werkstücken wie Schindeln, Platten, Rohre und teilweise auch in Klebern und Fugenmasse. Bei den dicken Dachpfannen habe ich das auch noch nie gehört.
Falls du aber gerne Asbestplatten haben möchtest, ich hätte da einige zig m2 *duckundweg*
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Botanicman2000
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Re: Sind Betondachpfannen eigentlich faserverstärkt

Beitrag von Botanicman2000 »

Hallo

mein Dad hat bei Braas gearbeitet, ich bin auf dem Firmengelände Quasi groß geworden.
Da wurde nie mit Asbest gearbeitet


Gruß Uwe
MarkK
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Re: Sind Betondachpfannen eigentlich faserverstärkt

Beitrag von MarkK »

Von den Betonpfannen habe ich auch noch einige, die haben ihren Zenit aber überschritten, da muss demnächst mal neu eingedeckt werden.
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass Dachziegel, also die Tonpfannen, länger halten als solche aus Beton. Liege ich damit richtig? Zumindest teurer sind sie ja, auch wenn ich mich gewundert habe wie wenig beide Sorten kosten.
andreas6
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Re: Sind Betondachpfannen eigentlich faserverstärkt

Beitrag von andreas6 »

Heute habe ich einen Dachziegel auf meiner Veranda ausgetauscht. Der alte hatte ein großes Loch. Das Ersatzteil ist ebenso wie der kaputte Ziegel von 1933. Das sind jetzt 90 Jahre Alter.
Das Nachbarhaus ist baugleich aber um die zehn Jahre jünger, damals mit neuen Dachsteinen gedeckt worden. Da sind genau wie hier schon einige getauscht worden.

MfG. Andreas
manuel
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Re: Sind Betondachpfannen eigentlich faserverstärkt

Beitrag von manuel »

Egal was für Verdacht, ich empfehle nicht ohne Atemschutz Steine oder Beton flexen. Zement kann Schwermetalle enthalten, erst Recht wenn alt. Sei es auch nur Sand, das Zeug muss nicht in die Lunge. Egal welche Dreckbelastung, ist nicht gut.
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Toddybaer
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Re: Sind Betondachpfannen eigentlich faserverstärkt

Beitrag von Toddybaer »

Ich denke eher sind Fasern in den Pappdogen oder in dem Zement womit die verstrichen sind
PlusistMinus
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Re: Sind Betondachpfannen eigentlich faserverstärkt

Beitrag von PlusistMinus »

MarkK hat geschrieben: Di 7. Nov 2023, 19:02 Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass Dachziegel, also die Tonpfannen, länger halten als solche aus Beton. Liege ich damit richtig? Zumindest teurer sind sie ja, auch wenn ich mich gewundert habe wie wenig beide Sorten kosten.
Ich habe so mitenommen, dass Betondachsteine robuster sind, da geht zwischendurch kaum mal einer kaputt. Ton-Dachpfannen können in der Masse älter werden, aber zwischndurch sind öfter Reparaturen zu erwarten. Bei denen bewegt sich der Feuchtigkeitsgehalt in einer größeren Spanne und sie können zerfrieren. Auch sind sie mechanisch nicht so stabil.
Für Selbst-Dachdecker wären daher Betondachsteine in Verbindung mit Pavatex Unterdachplatten die Empfehlung, haben wir auch ungeschickt gut verlegt bekommen.
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uxlaxel
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Re: Sind Betondachpfannen eigentlich faserverstärkt

Beitrag von uxlaxel »

es gibt betonpfannen, die ihre farbe (beschichtung) verlieren und durchnässen. das ist sehr problematisch, weil dann die dachlatten und sparren rott werden.
pfannen aus ddr-produktion sind da ganz vorne.
ansonsten geben hersteller auf betonpfannen durchaus freiwillig 30 jahre garantie, bei ton nicht.
das dach an meinem haus ist um 1995 mit doppelmuldenfalzziegeln (?) neu eingedeckt worden, da ist bis heute nichts kaputt und es sind auch keine farblichen unterschiede irgendwo zu sehen. ich schließe daraus, dass in den letzten jahren auch keine getauscht werden mussten.
beim haus meines vaters sind bei den betonpfannen von 1996 zwei angebrochen, ich darf sie aber nicht tauschen, weil die ja noch gut sind :roll:
MarkK
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Re: Sind Betondachpfannen eigentlich faserverstärkt

Beitrag von MarkK »

uxlaxel hat geschrieben: Di 7. Nov 2023, 20:27 beim haus meines vaters sind bei den betonpfannen von 1996 zwei angebrochen, ich darf sie aber nicht tauschen, weil die ja noch gut sind :roll:
Beim Haus meiner Eltern hat eine fast nicht sichtbar gebrochene Pfanne über Monate hinweg immer ein wenig Wasser durchgelassen, welches zu schönem Schimmel und einer nicht ganz unerheblichen Reparatur geführt hat.

Mein Tipp: Schenk deinem Papa zwei Pfannen zu Weihnachten und bau sie mit ihm zusammen ein.
PlusistMinus
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Re: Sind Betondachpfannen eigentlich faserverstärkt

Beitrag von PlusistMinus »

Beton und Ton sind ganz unterschiedlich von der Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe, das ist eigentlich recht interessant. Ton wird sehr feucht, trocknet aber schnell und vollständig. Beton saugt etwas weniger, trocknet aber nur bis ca. 30-40% Feuchtigkeitsgehalt schnell ab, weil er darunter das Wasser nicht mehr kapillar leitet, sonder nur noch per Diffusion loswird. Das ist der Grund dafür, dass Betondächer so schnell Moos und Flechten ansetzen, und Tondächer eher nicht. Mir gefällt der Bewuchs eigentlich ganz gut, Bei Mauern aber mehr als bei Dächern. Für mich hat das was unheimlich lässiges!
Ich weiß gar nicht, ob Betondachsteine früher neu überhaupt eine Farbschicht hatten, oder ob die nicht einfach rissig oder porös werden. Beton verändert sich auch durch "Carbonatisierung", was bei Betonbrücken dann zum Rosten der Armierung führt. Vielleicht ist das auch der Grund für die zunehmend feuchtere Unterseite. Unsere alten Betondachsteine waren jedenfalls nach zig Jahren kritisch feucht auf der Unterseite.
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Geoschreiner
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Re: Sind Betondachpfannen eigentlich faserverstärkt

Beitrag von Geoschreiner »

Meine Erfahrung, die sich mit dem deckt, was Dachdecker berichten und ich auch in Fachliteratur mal gelesen habe:
Betonpfannen halten in der Regel 30-50 Jahre - je nach dem, ob man absanden schon als defekt betrachtet oder ob die porös/brüchig werden müssen.
Ziegel halten 80-100 Jahre, teils länger, unglasiert. Es gibt genügend Ziegeldächer in meiner näheren Umgebung, die viele Jahrzehnte alt und intakt sind.

Ich würde mir keine Betonpfannen aufs Dach machen, die Erfahrung bei einem Haus in der nahen Verwandtschaft reicht mir vollauf. Die Versprechungen der Hersteller interessieren mich da überhaupt nicht, außerdem sind 30 Jahre kein Alter für ein Dach.

Achja, zum Thema: Faserverstärkung habe ich bis dato bei Dachpfannen noch nicht gesehen.
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uxlaxel
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Re: Sind Betondachpfannen eigentlich faserverstärkt

Beitrag von uxlaxel »

:cry:
MarkK hat geschrieben: Di 7. Nov 2023, 22:20
uxlaxel hat geschrieben: Di 7. Nov 2023, 20:27 beim haus meines vaters sind bei den betonpfannen von 1996 zwei angebrochen, ich darf sie aber nicht tauschen, weil die ja noch gut sind :roll:
Beim Haus meiner Eltern hat eine fast nicht sichtbar gebrochene Pfanne über Monate hinweg immer ein wenig Wasser durchgelassen, welches zu schönem Schimmel und einer nicht ganz unerheblichen Reparatur geführt hat.

Mein Tipp: Schenk deinem Papa zwei Pfannen zu Weihnachten und bau sie mit ihm zusammen ein.
Es liegen ca. 20 Pfannen unterm Dach (Rest von der Montage), die ich jederzeit einfach drauf legen könnte. ☹️
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Desinfector
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Re: Sind Betondachpfannen eigentlich faserverstärkt

Beitrag von Desinfector »

selbst wenn es Asbest-Fasern in den Pfannen gäbe, wo ist das Problem?
Achtet mal lieber in der Nachbarschaft darauf, ob man ein Eternit-Dach kärchern will,
wie das hier ein Nachbar vor hatte. Recht flaches Stalldach.
Ich bin nun echt kein Ortsgruppenleiter, aber wenn ich sowas sehe rufe ich an.
MarkK
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Re: Sind Betondachpfannen eigentlich faserverstärkt

Beitrag von MarkK »

Zumindest ist es dann ja nass, aber der Spaß beginnt dann wohl sobald der Schlamm trocken wird und der Wind das lustig aufs Nachbargrundstück weht...
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