Rechteckleisten Kiefer

Der chaotische Hauptfaden

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Finger
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Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von Finger »

Moin,

mir schwebt eine Bastelei aus Rechteckleisten aus Kiefer vor, wofür ich relativ viele bräuchte mit 5, 10, 15,20 und 30mm Breite in 2m Länge. Höhe ist unkritisch mit 10-20mm oder so. Jetzt kam ich auf die Idee, Kiefer-Leimholzbretter in schmale Streifen zu sägen. Hat das schonmal jemand gemacht? Bleiben die halbwegs gerade? Die käuflichen Leisten sind ja häufig Keilgezinkt. Kann mir da mal ein Holzwerker was zu sagen?
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Hightech
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Re: Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von Hightech »

Leimholz ist nicht geeignet, das bricht an den Leimstellen.
Solche Leisten säge ich aus Kreuzrahmen, Brettern, Balken.
Was halt so da ist.
jodurino
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Re: Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von jodurino »

Moin auch,

die werden dir kaputt gehen auf so einer Länge zumindest krumm werden nach dem Sägen.

aus dem Baumarkt 58x37 mm gut Handverlesen und die dann teilen könnte eher was werden.

Bei Klöpfer gibt es von Zeit zu Zeit Posten mit Lagerhölzern, also ca. 20x20 da wo die ihre Bretter zum Trocknen drauf stapeln
frag mal bei so einem Holzgroßisten an

die sind super zum Bauen
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Finger
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Re: Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von Finger »

Wenn man sich das so ansieht

Bild
Quelle: https://www.jordanshop.de/upload/1S_KI_AB_5_DETAIL.JPG

Dann sind die Leimungen nur senkrecht, die könnte man also raussägen... Krumm werden ist natürlich so eine Sache *grübel* Ich glaub, ich probiere das mal aus.
Konsole
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Re: Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von Konsole »

Das Stichwort für sowas lautet "durchgehende Lamelle" und das bedingt üblicherweise einen deutlich höheren Preis.

Ich habe aber auch schon Leisten aus irgendwelchem Leimholz gesägt (allerdings nie so lange) und keine Probleme mit Verzug gehabt.
jodurino
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Re: Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von jodurino »

Guck doch noch mal nach 3 Schicht Platte das könnte auhc was werden
PlusistMinus
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Re: Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von PlusistMinus »

Gebrauchte Schrankteile haben oft deutlich bessere Qualität als das Leimholz aus dem Baumarkt.
Ein Problem bei Kiefer könnten Äste sein, die zu reduzierter Ausbeute in 2m Länge führen.
MarkK
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Re: Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von MarkK »

Wie groß ist denn der Holzwerkstattteil im Hause Finger? So Leisten sind mit trockenen Bohlen und einer Tischkreissäge auch recht schnell hergestellt, je nach Werkstatt macht ein Dickenhobel einem das Leben noch einfacher.

Und aus reiner Neugier: Was hast du vor?
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Geoschreiner
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Re: Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von Geoschreiner »

Bei dem Querschnitt brauchst Du quasi astreine Ware, Leimholzplatten sind das normalerweise nicht. Sonst haben die Leisten endlos viele Sollbruchstellen.

Und ja, die werden beim Sägen idR krumm, weil in den normalen Baumarkt - Leimholzplatten jeder Mist verwendet wird. Wenn es in den kleinen Dimensionen halbwegs gerade bleiben soll, brauchst Du entsprechendes Ausgangsmaterial.

Schau mal nach einem Händler oder Hobelwerk mit Direktverkauf. Das könnte viel Frust ersparen.
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Finger
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Re: Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von Finger »

Rahmenhölzer sollten auch gutes Ausgangsmaterial sein.
@MarkK: Ich will Akustikpanele ohne Akustik aber mit der Optik herstellen mit einem sehr dichten Raster aus verscheiden breiten Leisten.
duese
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Re: Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von duese »

Wie wärs mit 20er Multiplexplatte? Da dürfte sich nix verziehen...
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Torpert
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Re: Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von Torpert »

Ich versuche für solche Zwecke, Hölzer ohne Kernanteil zu finden. Das kann auch im Baumarkt gelingen, dort ist die Chance höher, wenn du bei breiteren Brettern suchen gehst.

Hier sieht man ganz gut, wie die sortiert sein können: https://www.obi.de/hobelware/glattkantb ... /p/2025260

Sieh dir die Stirnseiten der Bretter an, da erkennt man gut, ob die Mitte des Stammes enthalten ist. Such die aus, die möglichst wenig Anteil der kleinen Radien der Ringe haben. Bei den billigsten Leisten ist das oft nicht möglich, die sind wahrscheinlich aus so dünnen Bäumchen gesägt, dass die Mitte immer mit drin ist. Bei breiteren Brettern wirst du eher fündig.

Auch Dielen gibt es aus Kiefer, sowohl für den Innenbereich als auch bei den Terrassendielen. Da findet man auch manchmal was brauchbares dabei.

Die Aststellenproblematik bleibt leider bestehen, wird eher noch vergrößert bei der Methode.
jodurino
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Re: Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von jodurino »

Da habe ich doch letztens richtig Glück gehabt:

Bild
Burnie
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Re: Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von Burnie »

Auf ner anständigen Säge kann man Holz ziemlich gut auftrennen und nur die Äste (Schwarze, nicht eingewachsene besonders) machen das Problem.
Früher hatte man aus dem besten, astfreien Holz Dachlatten gemacht.. evtl kommst du an Alte ran, Nägel raus und auftrennen.

Hightech hat geschrieben: Di 17. Okt 2023, 14:39 Solche Leisten säge ich aus Kreuzrahmen, Brettern, Balken.
Was halt so da ist.
Genau das. Kucken wo 2m am Stück ohne große Äste sind.
Leimung ist normal stabil, zumindest bei meinem Hölzern hier. Hab diverse Leimholzbalkenstücken, die ich klein sägte zu Leisten und Co.

Aber das einfachste ist wirklich, du holst dir n gutes Kiefernbrett ohne Äste und sägst die direkt. Solche Kieferbretter wurden zb im Bootsbau genutzt. Schon im alten Bastelbuch "Werkbuch für Jungs" war immer von astfreien Brettern zb fürs Ruderboot die Rede ;)

Im Baumarkt die besten sortieren geht auch, nervt aber auch. Oft ist das halt schnell getrocknetets Holz das sich möglicherweise irgendwann seltsam verhält.

Und ja, ich denke das geht auch aus Leimholz rauszusägen. Klar werden einige Leisten nix werden, aber genug werden halten. Auch hilft da Leim beim wieder zusammen fügen, das man jederzeit machen kann..trägt ja nix weiter an Lasten.
Längsverbindungen mit Keilzinken halten normalerweise recht gut, natürlich nur, wenn es Zinken bleiben, und nicht nur 1/3 Zinken überbleibt.

Und wenn so Leisten nicht gerade sind oder bleiben wollen, dann kannst du sie dazu zwingen (mit einer oder vielen Zwingen ;). Gerade bei den kleinen Querschnitten kann man da ganz schön dran drehen und biegen - und dann gut fixieren. Immer möglichst so, dass die Leisten die Kräfte gegeneinander stellen, und nicht am Schluss alle in eine Richtung wollen ;) Hatte ich neulich mit Douglasie 4x14 cm die ich vor die Haustür geschraubt habe und nicht einfach so drehen konnte, am Ende standen 2 diagonalen Ecken jeweils mehrer cm hoch. Die werden jetzt durch ausreichende Massen niedergedrückt, und bleiben schon fast so wie sie sollen.

Wenn du mehr Spass und Präzision brauchst, mach dir selber Leimholz. Meine Kleinsten waren mal irgendwas 1,2x 4,5mm.. aus Schichten als gebogener Leimträger fürn Modell (altes Bild)... und das geht auf großen Sägen oft besser als auf kleinen. Bei mir machts ne Festo CS70. Wenn die sich nicht verziehen sollen, Jahresringe entsprechend anordnen.

Schallschutz, da könnte man auch Bretter längs um 2/3 einnuten und die Rückseite ebenfalls, allerdings zb um 90° versetzt. Da bekommste dann Löcher rein, in die der Druck rein kann.. und der Schall sich entenergetisiert .. Rasterweite, Lochweite.. kannste die Frequenz abstimmen.
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Geoschreiner
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Re: Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von Geoschreiner »

Ah, die Info Akustikpaneele ist wichtig. Dann müssen die ja quasi nichts tragen, werden sowieso irgendwo befestigt und sind wohl hauptsächlich von vorne sichtbar.

Da könnte eine Dreischichtplatte ideal sein: Erst die Sichtseite ggf. schleifen, dann in Streifen schneiden - kommt aber drauf an, ob Du entsprechende Ausrüstung hast (zumindest Handkreissäge mit Führungsschiene). Die verzieht sich in der Regel eher wenig, genauso wie Furniersperrholz - es gibt ja nicht nur MPX.
Das Sägen ist halt ohne große Maschine eine ziemliche Orgie - kennst Du jemand mit einer Schreinerei oder einer Formatkreissäge in der Privatwerkstatt? Da macht die Arbeit dann gleich viel mehr Spaß. Idealerweise den ganzen Verhau noch durch die Breitband und das Ding ist gleich noch sauber geschliffen.

Rein für die Optik könnte man übrigens auch eine Platte "einfach" mit Nuten versehen. Man muss dann je nach Restmaterialstärke allerdings aufpassen, um Bruch zu verhindern und ggf. gleich nach dem Sägen Verstärkungen hinten anbringen.
jodurino
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Re: Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von jodurino »

Finger hat geschrieben: Mi 18. Okt 2023, 07:48 Rahmenhölzer sollten auch gutes Ausgangsmaterial sein.
@MarkK: Ich will Akustikpanele ohne Akustik aber mit der Optik herstellen mit einem sehr dichten Raster aus verscheiden breiten Leisten.
es gab mal so Kassettendecken ähnlich wie hier:
https://www.gutachter-wagner.de/wp-cont ... sund-1.jpg

aber auch mit auftragenden Leisten
Azze
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Re: Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von Azze »

Noch eine Überlegung in Richtung Materialnutzung: Wenn für so schmale Profile so viele Schnitte gemacht werden, empfiehlt sich ein extra dünnes Auftrennblatt, denn ansonsten ist der Verlust durch den breiten Sägeschnitt teilweise erheblich.
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sukram
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Re: Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von sukram »

Ist das nicht was für eine Bandsäge mit Vorschub?
jay
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Re: Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von jay »

Genereller Tip: Nach einem Holzfachhandel in der Nähe schauen.
Aus Gründen die mir komplett unerklärlich sind haben die oft das selbe Sortiment wie der lokale Baumarkt, aber in 1-2 Qualitäten besser. Für den gleichen Preis!
D.h. man muss bei den Dachlatten und Kanthölzern nicht mehr jede Latte einzeln inspizieren ob krumm und mit 5 Astlöchern drin.

Etwas dickere Leimholzartikel, wohl gedacht als Tischplatten, sind oft keilgezinkt.
Azze
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Re: Rechteckleisten Kiefer

Beitrag von Azze »

sukram hat geschrieben: Mi 18. Okt 2023, 15:12 Ist das nicht was für eine Bandsäge mit Vorschub?
Das ist der klassische Anwendungsfall, aber sowas hat halt nicht jeder. Ein schmales Auftrennblatt für die Kreiskreische kann man sich für den Zweck dagegen schon mal zulegen, kostet nicht die Welt und man hat danach ja auch noch was davon.
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