Drecksluft -> Atemluft : Elektrisch filtern ohne Ozooon

[Raja_Kentut]

Ich bin wieder mal in meinem Habitat Nr2 in einem nicht näher genannten Schwellenland in Äquatornähe zwischen Borneo und der Weihnachtsinsel.
Ein schönes Land.

Ein schmutziges Land. Mit schmutziger Luft. Jedenfalls dort wo Menschen sind.

Letztes Jahr habe ich einen Raum im Haus mit einer Luftfilteranlage ausgerüstet. Der Raum wird einfach über eine 1m^2 große KN95 Filtermatte mit Püsterich belüftet. Der Lüfter läuft über den Tag verteilt ca. 6 Stunden.
Hat eine Menge gebracht! Sogar wenn die nette Nachbarschaft nach dem Dunkelwerden ihren Hausmüll verbrennt ist die Luft im Raum erträglich. (Die Müllabfuhr kostet 5000IDR/Woche, ca. 1/3 des Preises für einen Schokoriegel)
Der Nachteil: Die Filtermatte ist teuer und muss alle 6 Monate getauscht werden.

Jetzt möchte ich elektrisch filtern. Aber OHNE Sprühelektrode wie in den üblichen Elektroabscheidern. Die erzeugen nämlich Ozon, Stickoxide und sonstnochwas.

Dabei kam mir das Elektrostatische Lackieren in den Sinn.
Frage: Kennt sich damit hier jemand aus? Wie wird der Luft/Farbnebelstrom da aufgeladen?
Koronagesprühe wird es da ja wohl nicht geben... aber es muss auf engstem Raum passieren. Wie so eine Sprühmimik aufgebaut ist konnte ich nicht finden...
Sachdienliche Ideen sind willkommen!

HustRöchelGrüß,
RK

[ando]

Hi,

könntest du nicht die Müllabfuhr bezahlen? Kostet ja nicht viel.
Dann hättest du Abends schonmal den Gestank los.

[Bastelbruder]

Die elektrostatischen Kräfte wirken lang bevor Sprüherscheinungen auftreten. Bloß nicht so wirkungsvoll. Also ein paar Drahtnetze hintereinander und die Spannung abwechselnd positiv - negativ.

Bei der Platine war auf einer Leiterbahn über Monate ca. 30 V, alle anderen hatten 0..13 V.

Die Spannung darf schon bei +-500 V liegen, bloß Spitzen vermeiden.

[Raja_Kentut]

Das Hauptproblem ist Straßenstaub. Dieselruß von uralten Turbodiesel LKW und "Gesteinsmehl" von den Schotterstraßen. Leider ist hier in der Nähe ein Steinbruch entstanden.
Das Müllverbrennen ist nur ein weiterer Faktor der allerdings weit verbreitet ist. Es sind in meiner Nachbarschschaft hauptsächlich 2 allseits bekannte Ar....löcher die von allen shice gefunden werden weil sie halt Ar....löcher sind. Solche Leute gibs halt überall....

[Bastelbruder]

Bei uns auf dem Dorf werden alte Socken, Reifen und Schuhsohlen bloß nachts verbrannt. Da darf halt keine (weiße) Wäsche draußen sein.

[Gernstel]

Ich erinnere mich noch an leichte Unmutsbezeugungen der dörflichen Gemeinschaft über das thermische Recycling von Carbolineum-durchtränkten Zaunmaterials. Das gab ordentlich Qualm und Rußflocken. Hust.

Bei den Sieben braucht es noch einen Abklopfmechanismus und Auffangbehälter oder Vorbereitung zum Auswaschen oder Ausblasen (Hust II).
Eine Versuchsanlage, die erst die Luft durch die Siebe drückt und dann noch durch eine Filtermatte, zeigt, welche Spannung bzw. wie viele Siebe man braucht.
Ob man den Straßenbelag bzw. die Straßenführung per Behörde ändern kann?
Was für Stein wird denn da gebrochen?

[Raja_Kentut]

Es ist wohl irgendein Vulkanisches Gestein.
https://maps.app.goo.gl/BvsTdTjGBnCZCbtR9

Das Steinbruchunternehmen "herauszufordern" kann durchaus mit gebrochenen Beinen und Betonschuhen enden.
Ist hier alles noch recht rustikal, auch was lokale Behörden angeht.

[Gernstel]

Ah, das eröffnet ja noch ganz andere, rustikalere Methoden

[Gernstel]

Und laut Karte ist da ja auch gleich noch das Restaurant Mountain Breeze Clubhouse ums Eck - klingt eigentlich eher frischluftig.
Luftwäsche ist bei dem Klima vermutlich auch keine gute Idee.
Schade, dass auch in so einem Paradies Luftverschmutzung vorkommt.

[Hightech]

Ich würde mit Wasser die Luft waschen.
Jedoch ist zu beachten, das Wasser muss sauber sein. Und entkeimt werden.
Ich denke, eine Filterpatrone ist tatsächlich die Methode der Wahl. Und in den frühen Morgenstunden lüften, wenn der Dreck unterwegs ist, Schotten dicht!

[winnman]

Elektrofilter ist da schon ein guter Ansatz.

Wie schon geschrieben, die Spannung nicht zu hoch wählen.

Was hier auf alle Fälle notwendig ist: große Filterfläche, wenig Durchsatz und regelmäßig Abklopfen (und auch die entsprechende Konstruktion um das Material auch ausbringen zu können)

DC >1000 <10.000 je nach Größe, Abstand der Elektroden wird hier Zielführend sein.

[Desinfector]

Das mit dem Rusz bei Verbrennung ist ja nur durch zuwenig Luft, die das Feuer erreicht.
Der Luftstrom eines simplen Föns bewirkt schon Wunder. Kaltluft reicht.

Wenn das Brenngut aus der Feuertonne hüpft,
war es zuviel Luft.

[Raja_Kentut]

Der Hausmüll mit allem was drin ist, ob feuchte Küchenreste, ob Plastik, ob Scheißewindel ob zusammengefegte Blätter wird am Straßenrand (gerne vorm Nachbarn, ist ja dunkel...) auf nen Haufen geworfen und angezündet. Schwelt dann stundenlang vor sich hin.
Zerknalltrieblinge entbehren jeglicher Abgasreinigung und meißt auch jeglicher Wartung.
Fast jeder Mensch hier hat rote Augen.
Apokalyptisch.
Jeder der in Deutschland irgendetwas gegen Umweltschutz oder -bewusstsein agitiert gehört mal ein Jahr lang in einen Ballungsraum in so einem Land wie Indonesien.
Ich glaube mit einer günstigen DIY Luftfilterlösung könnte ich hier ein Geschäft aufmachen - die Leute zu erziehen scheint mir aussichtslos. Wobei ich eher ein open source Projekt draus machen würde... Ich glaub ich hab mein nächstes Frickelprojekt gefunden

[Bastelbruder]

Das Reinigungsgerät kann natürlich Staub nicht von Aerosolen (das ist der beißende Qualm) unterscheiden. Aber es könnte sein daß Aerosole sich von den Elektroden nicht so einfach abklopfen und -schütteln lassen. Dafür hält der Feinfilter deutlich länger.

[winnman]

Falls wirklich Aerosole kleben bleiben dann muss man eine einfache nasse Wäsche der Elektroden mit einplanen (Kunstoffgehäuse, Düsen, Ablauf, ev. mech Reinigung mit Bürste, . . .)

Würde da aber erst mal von Trockenem Abscheidematerial ausgehen.

[Gorbi]

Oh, Java! Warst Du auch schon mal auf der Nachbarinsel in Denpasar?

Jeder der in Deutschland irgendetwas gegen Umweltschutz oder -bewusstsein agitiert gehört mal ein Jahr lang in einen Ballungsraum in so einem Land wie Indonesien.

Ganz recht, jeder der für Umweltschutz agitiert, sollte es dort tun, wo die Verschmutzung am schlimmsten ist.

[Desinfector]

Sind wir noch beim Basteln?

[reutron]

Ist die Luft besser wenn du sie von weiter oben ansaugst? Abgase und Staub von der Straße wird ja nur ein paar Meter hochgewirbelt....
Kleinere Partikel lassen sich leichter Elektrostatisch entfernen als Grobe...

[Mechatronk]

Auch Luftfilter lassen sichrückspülen. Und der Filterkuchen trägt nicht unerheblich zur Filterwirkung bei.
Ich würd bei mehrstufigen Mechanischen Filtern bleiben und mir einen Druchluft-Rückspüler hinter die erste stufe der Ansaugung bauen.

[Raja_Kentut]

es muss mit einfachen Mitteln die vor Ort kaufbar sind machbar sein.
Sperrholzplatten, Metallgitter, Filtermatten, Trafos, 1N4007, Folienkondensatoren (Motorkondensatoren)
Mir schwebt ein Stroomfilter vor einer Filtermatte vor. Die Filtermatte soll so länger halten.
Erste Idee : Kasten ca, 1m x 1m x 50cm.
In den Kasten kann man seitlich Rahmen einstecken die mit Filtermatte oder Metallnetz bespannt sind.
Ansaugseite (aussen) hat ein Schutzgitter um den ersten Rahmen mit Metallnetz (Metallmückengitter) vor Berührung zu schützen. Das äusserste Gitter müsste ja auf minus Hochspammung liegen (?)
Reihenfolge : Metallgitter (-) - Metallgitter (Erde), Metallgitter (-) - Metallgitter (Erde) , Filtermatte , Saugventilator
Der Ventilator sollte auf der Reinseite liegen. Beim Vorkonstrukt hat sich gezeigt, das so eine Filtermatte den Luftstrom super auf die gesamte Fläche verteilt.

Hochspannungserzeugung mit HV Trafo oder Greinacherkaskade.

Wenn ichs schaffe bring ich Maderiool mit zum Treffen...

[Bastelbruder]

Das äußere Gitter auf Erde, wasimmerauchdasseinmag.

Und dann plus, minus im Wechsel, beide erregt gegen Erde. Greinacher ist relativ aufwendig, ich würde (historische) CCFL-Wandler mit nachfolgender Zweiweggleichrichtung einsetzen, dann läßt sich auch der Strom in der jeweiligen Erdleitung messen. Letzterer gibt Aufschluß auf Staubanfall und Gitterverschmutzung.

So lange nämlich kein Ozonerzeugendes Sprühen auftritt, ist der Strom Null. Und wenn Staub gefangen wird, müssen die einzelnen Partikel ge- und entladen werden.

[Raja_Kentut]

@BB: CCFL ist ne gute Idee, die sollten dort beim Toko Alat-Alat Listrik (Elektrohöker) erhältlich sein…
Warum hältst Du eine Kaskade für aufwändig ? Die Argumente „ist vor Ort erhältlich“ und „vom interessierten Laien nachbaubar“ schlagen so ziemlich alles. Das ist ein Land ohne Pollin oder Ex-Angelika
Kontrolle der Filtervergubbelung ginge nur optisch, also Glotzpöppelbasiert.
„Erde“ wäre in dem Fall PEN oder ein Staberder oder ein Anschluss an einem Siemens-Lufterder…

Edit sagt : Die Reihenfolge von aussen wäre dann geerdetes Gitter oder isolierendes Gitter, HV Plus, HV Minus, HV Plus, HV Minus, Filtermatte, Saugventilator

[BernhardS]

Ich würde mit Wasser die Luft waschen.
Jedoch ist zu beachten, das Wasser muss sauber sein. Und entkeimt werden.

So wurde die Geschichte mit den Legionellen ursprünglich losgetreten.