Klebstoff selber machen
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- Raja_Kentut
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Klebstoff selber machen
https://m.youtube.com/watch?v=3LU-UcVDAzk
Da wird Styropor in Aceton aufgelöst und dann probiert wie es hält
Da wird Styropor in Aceton aufgelöst und dann probiert wie es hält
- Bastel-Onkel
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Re: Klebstoff selber machen
Mit Benzin als Lösungsmittel habe ich das auch schon gemacht, um Karton wetterfest zu imprägnieren. Da man die Mischung beliebig "andicken" kann, eignet es sich vermutlich auch, um poröses Material einfach damit zu tränken. Wegen seiner Brandeigenschaften ist die Mischung auch als "Baby-Napalm" bekannt. Die Styroporsache taucht immer mal wieder bei den Life-Hacks auf, hat mich insgesamt aber nicht vom Hocker gehauen. Vielleicht sollte ich mal wieder ein Glas davon herstellen.
- Bastelbruder
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Re: Klebstoff selber machen
Polystyrol in schnellflüchtigem Lösemittel ist seit mindestens 80 Jahren als verlustarmer, hochisolierender Lack u.A. für Hochfrequenz- und Hochspannungsanwendungen in Gebrauch.
Als Ersatz des Eulenklebers ist PS eher nicht so gut, da sind Mischpolymerisate (siehe ganz unten) besser geeignet weil sie nicht so schnell verspröden.
Beim Ausgasen des Lösemittels zieht sich die immer dicker werdende Flüssigkeit in die Klebefugen zurück, dorthin wo sie tatsächlich gebraucht wird, eine praktische Eigenschaft. Sparsame Anwendung ist eher positiv zu sehen.
Der Kommerz bietet: Q-Dope, K70 ... Fantastillin.
Zum schnellen Selbermachen ist Styropor dank seiner großen Oberfläche natürlich besser geeignet als CD-Hüllen. Und man kann diesen Klebstoff gleich viiel dicker anrühren, Verpackungschips in Essigester oder MEK, siehe weiter unten.
Bloß finden sich in moderneren Produkten immer mehr Verschmutzungen die die ursprünglich optimalen Eigenschaften unterlaufen. Das ist halt so im Drogen-Großhandel. Auch die guten Lösemittel (verdunstet ein Tropfen ohne Rückstand?) werden in dieser Hinsicht immer schlechter.
Als Ersatz des Eulenklebers ist PS eher nicht so gut, da sind Mischpolymerisate (siehe ganz unten) besser geeignet weil sie nicht so schnell verspröden.
Beim Ausgasen des Lösemittels zieht sich die immer dicker werdende Flüssigkeit in die Klebefugen zurück, dorthin wo sie tatsächlich gebraucht wird, eine praktische Eigenschaft. Sparsame Anwendung ist eher positiv zu sehen.
Der Kommerz bietet: Q-Dope, K70 ... Fantastillin.
Zum schnellen Selbermachen ist Styropor dank seiner großen Oberfläche natürlich besser geeignet als CD-Hüllen. Und man kann diesen Klebstoff gleich viiel dicker anrühren, Verpackungschips in Essigester oder MEK, siehe weiter unten.
Bloß finden sich in moderneren Produkten immer mehr Verschmutzungen die die ursprünglich optimalen Eigenschaften unterlaufen. Das ist halt so im Drogen-Großhandel. Auch die guten Lösemittel (verdunstet ein Tropfen ohne Rückstand?) werden in dieser Hinsicht immer schlechter.
Re: Klebstoff selber machen
Hab ich mal versucht, das gab einen Lavalampe artigen Rotzeklumpen in Aze, der zu nix zu gebrauchen war.
Ich will auch gar nicht wissen woran das lag, hab genug andere Möglichkeiten. von Abs bis KaZeinleim
Ich will auch gar nicht wissen woran das lag, hab genug andere Möglichkeiten. von Abs bis KaZeinleim
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- Registriert: Mo 12. Aug 2013, 19:47
Re: Klebstoff selber machen
Genau den Effekt hatte ich bisher auch nur (ist Kuchen-Isolation evtl. gar kein PS?).
Re: Klebstoff selber machen
Moderne Bäppstoffe sind nun mal Hightech, da steckt enorm viel Entwicklung drin.
Für jeden Einsatzzweck gibt es einen Spezialkleber. Und der Funktioniert.
Wenn man sich an die Anleitung hält.
Klar kann man Kleber selber machen, jedoch steht man da ganz am Anfang der Klebstoff Geschichte.
Einfach wäre Birkenpech, Leim, Kleister ect.
Darüber hinaus wird es komplexer.
Für jeden Einsatzzweck gibt es einen Spezialkleber. Und der Funktioniert.
Wenn man sich an die Anleitung hält.
Klar kann man Kleber selber machen, jedoch steht man da ganz am Anfang der Klebstoff Geschichte.
Einfach wäre Birkenpech, Leim, Kleister ect.
Darüber hinaus wird es komplexer.
Re: Klebstoff selber machen
"Lifehack" ... scho habe ich Video gucken abgebrochen..
Re: Klebstoff selber machen
mit mehlkleister und roggensauerteig kann man vieles zusammenkleben, das ist auch spaltfüllend und geht nachher schlecht ab wenn man gekleckert hat,
stärkekleister als papierkleber geht auch gut und ist transparent, weicht aber das zu klebende papier ziemlich an.
Mit stärkekleister lassen sich ettiketten auf glasbehälter kleben, die später wieder ablösbar sind. Mit einem kleinen zuschlag aus essig und knochenleim ist es etwas robuster wenn tauwasser am glas entsteht, das es nicht zu schnell abweicht. Solche ettiketten die sich abweichen lassen kennt man ja aus dem handel, gurkengläser und so. Für die selbst eingekochte marmelade super, viel besser als die scheiß selbstklebeettiketten mit acrylatkleber wieder von den gläsern zu bekommen.
Gummibärchenkleber, heissleim, tischlerleim, hautleim, hasenleim, knochenleim ist ziemlich aufwändig selbst zu machen, ist aber technisch möglich in der küche.
Kasein-sumpfkalk steht bei mir noch auf der liste, hab ich aber noch nicht selber hergestellt. kommt irgendwann noch.
stärkekleister als papierkleber geht auch gut und ist transparent, weicht aber das zu klebende papier ziemlich an.
Mit stärkekleister lassen sich ettiketten auf glasbehälter kleben, die später wieder ablösbar sind. Mit einem kleinen zuschlag aus essig und knochenleim ist es etwas robuster wenn tauwasser am glas entsteht, das es nicht zu schnell abweicht. Solche ettiketten die sich abweichen lassen kennt man ja aus dem handel, gurkengläser und so. Für die selbst eingekochte marmelade super, viel besser als die scheiß selbstklebeettiketten mit acrylatkleber wieder von den gläsern zu bekommen.
Gummibärchenkleber, heissleim, tischlerleim, hautleim, hasenleim, knochenleim ist ziemlich aufwändig selbst zu machen, ist aber technisch möglich in der küche.
Kasein-sumpfkalk steht bei mir noch auf der liste, hab ich aber noch nicht selber hergestellt. kommt irgendwann noch.
Re: Klebstoff selber machen
Klar kann man immer auf die Spezialkleber der Industrie zurückgreifen und hat damit natürlich immer gleichbleibende Ergebnisse...
Leider habe ich schon viel eingetrocknete Kleber-Reste entsorgen müssen. Angebrochene Tuben/Dosen/... länger aufheben lohnt nicht - bei der nächsten Anwendung war das immer fest. Deswegen habe ich nach Lösemitteln gesucht, wo ich immer wieder verdünnen kann.
Spannender (und immer noch möglich) ist selbermachen.
Mein momentaner Favorit für alle möglichen Plastikteile ist ein anlösender Klebstoff der lt. Sicherheitsdatenblatt dem UHU-Allplast nachempfunden ist:
in eine Mischung von
40% Aceton
40% Ethylacetat
20% MEK (2-Butanon)
solange kristallklares ABS-Filament aus dem 3D-Druck auflösen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Komischerweise wird das dann weiß/milchig-trüb. Nach dem Verdunsten des Lösemittels wird das aber wieder klar. Wie macht das UHU, dass das immer klar bleibt - welches "Verdickungsmittel" wird da genommen?
Damit klebe ich meine aus ABS 3D-gedruckten Teile.
Die Mischung kann auch "rein" zum Spaltkleben von PS o.ä. verwendet werden. Das Lösemittel zieht sich durch die Kapillarkräfte von allein in den Spalt und löst dort den Kunststoff an. Wenn man die richtige Menge erwischt, sieht das Ergebnis zwar immer wie ein "Riss" aus, ist aber komplett verklebt und mindestens so haltbar wie der Rest.
Man muss aber immer recht zügig arbeiten, da insbesondere MEK extrem schnell verdunstet. Zudem auch gut lüften, sonst dürfte die Restlebensdauer beeinträchtigt werden.
Leider habe ich schon viel eingetrocknete Kleber-Reste entsorgen müssen. Angebrochene Tuben/Dosen/... länger aufheben lohnt nicht - bei der nächsten Anwendung war das immer fest. Deswegen habe ich nach Lösemitteln gesucht, wo ich immer wieder verdünnen kann.
Spannender (und immer noch möglich) ist selbermachen.
Mein momentaner Favorit für alle möglichen Plastikteile ist ein anlösender Klebstoff der lt. Sicherheitsdatenblatt dem UHU-Allplast nachempfunden ist:
in eine Mischung von
40% Aceton
40% Ethylacetat
20% MEK (2-Butanon)
solange kristallklares ABS-Filament aus dem 3D-Druck auflösen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Komischerweise wird das dann weiß/milchig-trüb. Nach dem Verdunsten des Lösemittels wird das aber wieder klar. Wie macht das UHU, dass das immer klar bleibt - welches "Verdickungsmittel" wird da genommen?
Damit klebe ich meine aus ABS 3D-gedruckten Teile.
Die Mischung kann auch "rein" zum Spaltkleben von PS o.ä. verwendet werden. Das Lösemittel zieht sich durch die Kapillarkräfte von allein in den Spalt und löst dort den Kunststoff an. Wenn man die richtige Menge erwischt, sieht das Ergebnis zwar immer wie ein "Riss" aus, ist aber komplett verklebt und mindestens so haltbar wie der Rest.
Man muss aber immer recht zügig arbeiten, da insbesondere MEK extrem schnell verdunstet. Zudem auch gut lüften, sonst dürfte die Restlebensdauer beeinträchtigt werden.
Re: Klebstoff selber machen
Was ist der Vorteil zu 100% Aze? (beim Kleben von ABS)
- Bastelbruder
- Beiträge: 11126
- Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:28
- Wohnort: drunt' am Neckar - km142,7
Re: Klebstoff selber machen
Vermutlich löst das schneller und verdunstet anschließend gemächlicher. Mit Aceton erscheint mir die elastische Weichzone irgendwie zu kurz.
Re: Klebstoff selber machen
Ja Standzeit ist ja immer ein Thema, ich finde gerade die kurze hilft beim Schichtaufbau. Gegebenenfalls.
Hab's anders aber auch noch nicht probiert.
Vielleicht geht's auch um die Eignung für diverse Plasten?
Apropos
Es gibt verstärkt, bzw ist mir jetzt untergekommen, eine Mischung aus ABS+PP.
Versuche damit stehen aus.
Ich überlege ob ein Teil Ameisensäure(fürs PP?) zum Aze hilfreich wäre.
Das ist halt ein fieses Zeug finde ich, möchte ich nur probieren wenn's nur mit Aze nicht geht.
Hab's anders aber auch noch nicht probiert.
Vielleicht geht's auch um die Eignung für diverse Plasten?
Apropos
Es gibt verstärkt, bzw ist mir jetzt untergekommen, eine Mischung aus ABS+PP.
Versuche damit stehen aus.
Ich überlege ob ein Teil Ameisensäure(fürs PP?) zum Aze hilfreich wäre.
Das ist halt ein fieses Zeug finde ich, möchte ich nur probieren wenn's nur mit Aze nicht geht.