Irrwege der Digitalfotografie

Der chaotische Hauptfaden

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Schneewittchen
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Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von Schneewittchen »

Es gab in den Anfangszeiten der Digitalfotografie einmal die Bestrebung eine Art "Filmkasette" zum Einlegen in eine Analog-Spiegelreflexkamera zu entwickeln.
Ich wollte sowas haben für meine Nikons und man hat mich damals™ vertröstet weil die Entwicklung noch im Anfangsstadium war.
Gehört hab ich nie mehr was davon. Weiss jemand was daraus geworden ist?
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Bastelbruder
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von Bastelbruder »

Ich meine daß es bloß für ernsthafte (Großformat-)Kameras digitale Rückwände gab. Nicht für Kleinbild. Was soll ich mit einem hier gezeigten Supertele-Digitalsensor wenn das Objektiv die dafür nötige Auflösung nicht hat? Abgesehen davon daß wohl auch nicht genügend Licht vorhanden sein wird.
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RMK
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von RMK »

ok, jetzt wirds wieder nix.

die Legende besagt dass immer wenn jemand in einem Forum eine Frage nach dem "digitalen Film" oder dessen Verbleib stellt,
verzögert sich die Markteinführung um ein weiteres Jahr. :-)

Du meinst das hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/(e)film

ursprünglich hiess die Firma "Imagek", das war phonetisch schon sehr nah am Aprilscherz...

das Problem ist.. nein, die Probleme sind:

a) ein passender Sensor müsste ja 24x36mm gross ein. die sind *sehr* teuer.
b) der Träger für den Sensor dürfte nicht viel mehr als Filmdicke haben, damit das auch reinpasst. knacks - das wird mechanisch extrem empfindlich, siehe a)
c) der Abstand Filmpatrone->Filmfenster ist nicht "genormt", das heisst es müsste viele verschiedene Modelle des digitalen Films geben...
d) die Auswerteelektronik (wann wurde belichtet? das Ding müsste ja dauernd drauf lauern...), die Akkus, Anschlüsse nach aussen... alles im Format einer Kleinbildpatrone?
ambitioniert. speziell die Stromversorgung, große Sensoren sind hungrig!
e) der Preis. kleine Stückzahlen, (inzwischen) günstige, auch hochwertige Digitalkameras, und "was mein Handy kann reicht mir" helfen auch nicht gerade dabei das Ding unters Volk
zu bringen...

es gab mal Ambitionen von Kodak, die DCS-Reihe, das war aber eine komplette Rückwand mit Festplatte, schlechter Auflösung und horrenden Preisen, das hat sich halt für
Fotoreporter gelohnt - der erste der ein Foto eines Ereignisses anbieten konnte hat gewonnen... aber wer hat denn heute noch Fotoreporter? die Redakteure kriegen eine Kompaktkamera
in die Hand gedrückt und "machst halt ein paar Bilder zu Deinem Artikel"...

https://www.digitalkameramuseum.de/de/d ... dcs-200-de

also, kurzum, das Ding ist gestorben bevor es überhaupt Ansätze zur Verwirklichung gegeben hat...
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RMK
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von RMK »

Bastelbruder hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 14:02 Ich meine daß es bloß für ernsthafte (Großformat-)Kameras digitale Rückwände gab. Nicht für Kleinbild. Was soll ich mit einem hier gezeigten Supertele-Digitalsensor wenn das Objektiv die dafür nötige Auflösung nicht hat? Abgesehen davon daß wohl auch nicht genügend Licht vorhanden sein wird.
nichtmal das, für Grossformatkameras wäre der Sensor ja noch viel riesiger und teurer.

für Kleinbild gabs das, siehe DCS-Reihe.

selbst die Hasselblad-Rückteile sind nicht für das volle 6x6-Format, inzwischen hat man sich auf das Mamyia-645-Format einigermassen geeinigt (von einigen
wenigen Ausnahmen mal abgesehen, aber die sind ähnlich selten wie die 50x60 ZENTIMETER-Polaroidkameras...
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ProgBernie
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von ProgBernie »

RMK hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 14:41 nichtmal das, für Grossformatkameras wäre der Sensor ja noch viel riesiger und teurer.
Ja, schade, ich dachte Du veraalst mir zufällig mal ein 4x5-Rückteil :lol:
Dummerweise kann man da auch keine einfachere Technologie für größere Pixel nehmen, statt CCD nimmt man ja schon für KB-Format CMOS.

Billige Trennbildfilme gips auch nicht mehr, New55 ist Geschichte, so bleibt die Polaroid545 auch ein Staubfänger...
Ein paar FP3000 habe ich noch für "Ausschnittvergrößerungen" und einen Sack voll normaler Kassetten in die ich schnöden Negativfilm werfe.

Bernd
Matt
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von Matt »

riesige CCD/CMOS BIldsensor gibt scho in Medizintechnik: Flachbildwandler.

Aber das Preis von Dinger willste du nicht zahlen..dazu können Ding nur monochrome.
berferd
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von berferd »

Fuer die 16mm ARRI 16SR gabs da mal von P+S ein digitales Backend:
https://www.youtube.com/watch?v=yMfZMJJ2F1c
https://www.fdtimes.com/2010/09/12/ps-t ... al-sr-mag/
https://definitionmagazine.com/features ... ing-phase/
Wenn ich mich richtig erinnere, musste man dazu die Kamera (Filmbahn) aber (reversibel) modifizieren.
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RMK
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von RMK »

ich bin mir sicher es gäbe Interessenten für 4x5" große Bildwandler, auch in Monochrom (zumindest sollten sie 256 Graustufen pro Pixel
können...)
bleibt aber immer noch der Preis. *seufz*
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RMK
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von RMK »

ProgBernie hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 15:53 Ja, schade, ich dachte Du veraalst mir zufällig mal ein 4x5-Rückteil :lol:
ich hab mal einen Umbau (online..) gesehen der hat einen Flachbett-Scanner an die Grossformat geflanscht...
theoretisch ist das machbar, praktisch.. naja.
Dummerweise kann man da auch keine einfachere Technologie für größere Pixel nehmen, statt CCD nimmt man ja schon für KB-Format CMOS.
es werden ja schon kleinere Chips aneinandergereiht und die Nahtstellen per Software rausgerechnet.. aber.. örks.
Billige Trennbildfilme gips auch nicht mehr, New55 ist Geschichte, so bleibt die Polaroid545 auch ein Staubfänger...
hm, ich hab noch ein paar Pola55 in OVP, aber ob die noch gut sind?
Ein paar FP3000 habe ich noch für "Ausschnittvergrößerungen" und einen Sack voll normaler Kassetten in die ich schnöden Negativfilm werfe.
Bernd
das hab ich auch schon lange mal wieder vor, die beiden GFs verstauben (naja.. eingepackt) im Schrank. schade drum. aber wenigstens mal wieder
richtig grosse Negative in der Hand haben wär schon cool...

Seit das Studio13 in Stuttgart auch nicht mehr ist, wirds auch eng mit Dias entwickeln in der Größe.

naja, ich spare grade auf ne Fuji XT5, die hat wenigstens ordentlich Auflösung ;-)
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ProgBernie
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von ProgBernie »

RMK hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 16:11 ich bin mir sicher es gäbe Interessenten für 4x5" große Bildwandler, auch in Monochrom (zumindest sollten sie 256 Graustufen pro Pixel
können...)
bleibt aber immer noch der Preis. *seufz*
Gäbe noch Scanrückteile. Auch nicht billig.
Wobbel
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von Wobbel »

Es gibt auch noch https://imback.eu/home/ und http://www.re35.net/ zweites ist glaube ich aber nicht mehr viel mit los.
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Marsupilami72
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von Marsupilami72 »

RMK hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 14:39 das Problem ist.. nein, die Probleme sind:
...
c) der Abstand Filmpatrone->Filmfenster ist nicht "genormt", das heisst es müsste viele verschiedene Modelle des digitalen Films geben...
Wenn das ein Problem wäre, hättest Du das aber auch beim analogen Film ;)

Das Problem liegt woanders: die Filmauflage in der Kamera entspricht genau der Bildebene - jetzt hat so ein Bildsensor aber immer eine dünne Glasschicht als oberste Schicht. Damit kann der Sensor nie genau auf der Bildebene platziert werden, sondern nur knapp dahinter -> damit lässt sich nicht auf unendlich fokussieren.
Ich meine, das war einer der wesentlichen Gründe dafür, dass aus den digitalen Rückteilen für Kleinbild nie was geworden ist.

Und zum Thema Polaroid am Großformat: Ich habe da mal mit Fuji Instax wide experimentiert - der passt quer ziemlich genau in den Polaroid Filmhalter. Meine ersten Versuche mit aus Pappe improvisierter Halterung waren zumindest vielversprechend.
Und da der auch noch von hinten belichtet wird, bekommt man sogar ein seitenrichtiges Bild.
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RMK
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von RMK »

Marsupilami72 hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 17:33
RMK hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 14:39 das Problem ist.. nein, die Probleme sind:
...
c) der Abstand Filmpatrone->Filmfenster ist nicht "genormt", das heisst es müsste viele verschiedene Modelle des digitalen Films geben...
Wenn das ein Problem wäre, hättest Du das aber auch beim analogen Film ;)
naja, der analoge Film ist halt ein 1,7m langer Sensor, da kommts auf ein paar Millimeter hin- oder her nicht drauf an... beim digitalen
wär das fatal.

instax wide wäre ne Idee, ich hab allerdings noch ein paar Tüten FP-100c, die zuerst weg müssen... :-)

edit: wenn ich die Preise so sehe, vielleicht überleg ich mir das nochmal. #-)
https://www.ebay.de/itm/144910867573
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phettsack
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von phettsack »

Für Super8 gibt es einige Projekte:
https://youtu.be/J1vF0Zm3EOo
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RMK
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von RMK »

jepp, das war sogar mal in der MAKE... nur: S8 hat winzige
Formatgrösse, da kannst den Sensor einer Webcam
reinfriemeln..... 24x36mm ist da ein ganz anderer Aufwand.

Und ehrlich, ja, ich finde die Idee einer digitalen S8 irgendwie
auch cool, aber da filmt wirklich fast jedes Handy in
besserer Qualität..... ;-)
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ProgBernie
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von ProgBernie »

Marsupilami72 hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 17:33
RMK hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 14:39 das Problem ist.. nein, die Probleme sind:
...
c) der Abstand Filmpatrone->Filmfenster ist nicht "genormt", das heisst es müsste viele verschiedene Modelle des digitalen Films geben...
Wenn das ein Problem wäre, hättest Du das aber auch beim analogen Film ;)
Ach, man zieht dann den Sensor ein wenig weiter aus der Digitalpatrone? :lol:

Für Instax wide gibt es doch ein Rückteil von Lomo, da braucht man nicht einmal zu frickeln: https://shop.lomography.com/de/lomograf ... stant-back
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Chefbastler
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von Chefbastler »

RMK hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 16:15
ProgBernie hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 15:53 Ja, schade, ich dachte Du veraalst mir zufällig mal ein 4x5-Rückteil :lol:
ich hab mal einen Umbau (online..) gesehen der hat einen Flachbett-Scanner an die Grossformat geflanscht...
theoretisch ist das machbar, praktisch.. naja.
Rolling Shutereffekte des Todes :lol:


Aber ja ne Filmkamera ummurksen auf Halbleiter macht kein Sinn.

Am ehesten noch Objektive verwenden aber auch da taugen nur sehr hochwertige Gläser was um halbwegs gute Bilder mit heutiger Auflösung zu erzielen.
Stichwort chromatische aberration. Um dem her zu werden wendet man da bei heutigen Optiken ein paar Tricks an in dem man Gläser mit unterschiedlichen Brechungsindex verkittet zum kompensieren, teils auch nachträglich noch in Software.
Ebenso will man heute auch gern Asphärische Linse haben. Da hat sich einiges die letzten Jahre getan.
Das war bei Consumer Artikeln damals alles nicht gegeben.
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phettsack
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von phettsack »

RMK hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 20:04 jepp, das war sogar mal in der MAKE... nur: S8 hat winzige
Formatgrösse, da kannst den Sensor einer Webcam
reinfriemeln..... 24x36mm ist da ein ganz anderer Aufwand.

Und ehrlich, ja, ich finde die Idee einer digitalen S8 irgendwie
auch cool, aber da filmt wirklich fast jedes Handy in
besserer Qualität..... ;-)
Ja genau in der Make war das ursprünglich!
Da wurde das noch so gepriesen dass die Optik einer S8 so toll sein soll. Wegen Glaslinse und Motorzoom.
Ich hab nur nie irgendwelche Beispiele im Rohr gesehen oder noch besser Vergleich mit Handy von der selben Szene.
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Marsupilami72
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von Marsupilami72 »

Chefbastler hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 22:57 Stichwort chromatische aberration. Um dem her zu werden wendet man da bei heutigen Optiken ein paar Tricks an in dem man Gläser mit unterschiedlichen Brechungsindex verkittet zum kompensieren, teils auch nachträglich noch in Software.
Ebenso will man heute auch gern Asphärische Linse haben. Da hat sich einiges die letzten Jahre getan.
Das war bei Consumer Artikeln damals alles nicht gegeben.
Also da hätte man schon ziemlichen Schrott kaufen müssen, um ein Objektiv ohne achromatische Linsen zu bekommen - das gibt es seit über hundert Jahren.
Man hatte ja damals auch keine Möglichkeit, sowas digital nachträglich zu korrigieren - da musste das Objektiv alleine gute Bilder produzieren.
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Bastelbruder
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von Bastelbruder »

Schon im 1970er Kosmos Optikus sind Linsen aus den Kunststoffäquivalenten von Kron- und Flintglas enthalten. Aber in den Kleinbild-Knipsen dieser Zeit war die Optik gefühlt kaum besser als die in der Agfa-Klack. Das hat dann auch zur Auflösung der Umkehr-Farbfilme gepaßt. *fröstel*
Die "Gummilinse" wurde doch auch erst zu der Zeit erfunden.
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Chefbastler
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von Chefbastler »

Marsupilami72 hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 23:52
Chefbastler hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 22:57 Stichwort chromatische aberration. Um dem her zu werden wendet man da bei heutigen Optiken ein paar Tricks an in dem man Gläser mit unterschiedlichen Brechungsindex verkittet zum kompensieren, teils auch nachträglich noch in Software.
Ebenso will man heute auch gern Asphärische Linse haben. Da hat sich einiges die letzten Jahre getan.
Das war bei Consumer Artikeln damals alles nicht gegeben.
Also da hätte man schon ziemlichen Schrott kaufen müssen, um ein Objektiv ohne achromatische Linsen zu bekommen - das gibt es seit über hundert Jahren.
Man hatte ja damals auch keine Möglichkeit, sowas digital nachträglich zu korrigieren - da musste das Objektiv alleine gute Bilder produzieren.
Dann steck mal ein 80er Jahre SD Objektiv auf ne moderne HD Kamera. Es gibt welche die sind halbwegs Okay und gibt welche da werden die kontrastreiche Kanten dann "unscharf bunt", Selbiges bei manch Fotooptiken zum Teil gut sichtbar.
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MatthiasK
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von MatthiasK »

Ich habe mal einen CCD mit 200mm Diagonale gesehen. Hat sich nicht durchgesetzt. Man hat maximal einen guten Sensor pro Wafer, wenn der einen Fehler hat ist der ganze Wafer für die Tonne.

Die Lösung war dann eine Prismenoptik, die das Licht auf 4 100mm-CCDs aufgeteilt hat. Von denen bekam man mehrere gute aus einem Wafer. Auslesezeit war da kein Thema. Die kürzeste einstellbare Belichtungszeit ist 1s, Langzeitbelichtungen können aber auch ein paar Stunden gehen. Dabei ist das zugehörige Objektiv schon richtig lichtstark (8,2m Durchmesser, Fixfocus).
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RMK
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von RMK »

da reicht meine Fototasche leider ganz knapp nicht.... :-D
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Marsupilami72
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von Marsupilami72 »

Chefbastler hat geschrieben: Di 21. Feb 2023, 00:01 Dann steck mal ein 80er Jahre SD Objektiv auf ne moderne HD Kamera. Es gibt welche die sind halbwegs Okay und gibt welche da werden die kontrastreiche Kanten dann "unscharf bunt", Selbiges bei manch Fotooptiken zum Teil gut sichtbar.
Was ist denn bitte ein "SD Objektiv"? Hat das dann nur PAL Auflösung? :mrgreen:

Das alte 50mm Objektiv aus den 80ern liefert jedenfalls gute Bilder an meiner digitalen Nikon. Aber ich kann am Wochenende ja mal versuchen, ob ich das Objektiv von Opas Balgenkamera provisorisch an die DSLR adaptiert kriege - das ist aus den 40ern.
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Für die Krasnogorsk Filmkamera habe ich auch preiswerte Foto-Objektive mit M42-Gewinde genutzt. Schon klar, dass damit nur ein Bild mit 12,35 auf 7,42 mm erzeugt werden muss, aber dennoch erreichen die Bilder nach einem hochwertigen Scan eine beachtliche Qualität.
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Schneewittchen
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von Schneewittchen »

Ich habe versuchsweise ein 40 Jhre altes 500mm Billigobjektiv an meine Digitale Nikon montiert und damit auf 30m ein DinA4-Blatt abgelichtet.

Es ist lesbar geworden.
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BernhardS
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von BernhardS »

Der Gedanke wäre, die guten Objektive weiter zu benutzen. (Braucht jemand ein helles 85-er auf dem noch Zeiss Oberkochen steht?)
Geht aber nicht, weil der Digitalchip richtungsempfindlicher ist als der Film. Dem Film ist es erstmal egal, wenn das Licht in den Ecken schräg reinkommt - außer daß es halt dunkler ist. Beim Chip ist das Farbfilter vor dem Pixel, da darf das Licht nur begrenzt schräg einfallen.
jodurino
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von jodurino »

BernhardS hat geschrieben: Di 21. Feb 2023, 20:44 Der Gedanke wäre, die guten Objektive weiter zu benutzen. (Braucht jemand ein helles 85-er auf dem noch Zeiss Oberkochen steht?)
Geht aber nicht, weil der Digitalchip richtungsempfindlicher ist als der Film. Dem Film ist es erstmal egal, wenn das Licht in den Ecken schräg reinkommt - außer daß es halt dunkler ist. Beim Chip ist das Farbfilter vor dem Pixel, da darf das Licht nur begrenzt schräg einfallen.
Hilft da nicht eine Fresnellinse?

OK das Bild steht dann vielleicht auf dem Kopf aber könnte man probieren
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RMK
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Re: Irrwege der Digitalfotografie

Beitrag von RMK »

wird schwierig sowas in hochauflösend hinzukriegen....
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