Sezierung eines Lautsprechers

Der chaotische Hauptfaden

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Thomas
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Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von Thomas »

Hallo,

auf vielfachen Wunsch mein Bericht zur Sezierung eines Lautsprechers.
Ausgangslage: siehe /www.fingers-welt.de/phpBB/viewtopic.php?t=21230
Bild 1 Bild
Wie man sieht kommt man nicht an die Anschlüsse der Schwingspule ran, also die kugelförmige Membran aufgeschnitten.
Bild 2 Bild
Nachdem an einer Stelle angefangen wurde die Vergussmasse zu entfernen sah es so aus das dieser Anschluss der Schwingspule noch an dem Anschlusspunkt fest ist.
Es wurde dann an dem anderen Anschluss der Verguss auch entfernt wobei aufgefallen ist das der Anschluss der Spule los war. ( Hab ich den Schaden gefunden??? später mehr...)
Bild 3 Bild
Es wurde der hauchfeine Draht so gut es ging gereinigt und eine Kontaktierung angebracht.
Bild 4 Bild
Es wurde dann alles für eine Ohmmessung vorbereitet, Eine Messspitze extra scharf gefeilt und gemessen.
Ergebnis: Kein Erfolg, keine Anzeige auf dem Ohmmeter, noch ein wenig rumprobiert, nix zu machen.Bild
So das wars, interessant aber ein Misserfolg - man kann nicht immer Gewinnen

Grüße,
Thomas
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Bastelbruder
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von Bastelbruder »

Das nächste Mal wird das besser. Noch ein paar Tips:

Alle Klebstellen an Lautsprechern lassen sich mit Wärme lösen. Eine Spezial-Lötkolbenspitze in Spatelform (50..120µ Fühlerlehren- oder Bronzeblech) läßt sich wie ein Skalpell, natürlich laangsam, durch die diversen Klebestellen führen. Ältere Pappen wurden schon mit Heißkleber montiert, der hieß damals noch Knochenleim. In der Funkschau gabs Anleitungen wie man mit Spezial-Heizelementen Pappmembranen aus dem Korb löst ohne sie zu zerstören.

Wo ist die Unterbrechung? Mit Igor's Ohmmeter geht das natürlich nicht. Charles Wenzel hat ein Drahtenden-Findgerät erfunden, das 10 mm lose herumliegenden Draht von ebensolchem mit 20 mm Länge unterscheiden hilft und sogar die leitenden Fasern im ESD-Kittel identifiziert. Damit kann man die Suche nach der Stecknadel den Märchenprinzen überlassen. Der Qualitätslautsprecher von Foster im volljapanischen 1974er Philips Sixtransistor hatte jedenfalls auf beiden Seiten keine Verbindung mehr zur Schwingspule.
Thomas
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von Thomas »

Hallo Bastelbruder,

Danke für Deine Antwort und den Zuspruch!
Das Teil das C. Wenzel gebaut hat ist sicher interessant, aber wo soll ich die Transistoren herbringen?
Ich weiß nicht mal in welchen Verstärkungssphären er opreiert. Datenblätter wälzen und Ersatztypen finden
wäre möglich und so weiter und so fort,,, nee das lass ich bleiben - wird ja doch wieder eine Leiche!
Ich behalt das mal im Hinterkopf... mal sehen.

Grüße,
Thomas
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Bastelbruder
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von Bastelbruder »

Ich hab noch die Rev. 1 gebaut, natürlich nicht mit Ammitransistoren, aber es gibt auch EU-Typen mit hoher Verstärkung. Das Teil ist in einem Alurohr mit 15..16 mm Durchmesser, vorn guckt die austauchbare Stecknadelspitze aus einem PTFE-Drehteil raus (Resitex leitet zu gut bzw hat zu hohen Verlustfaktor). Dann etwas Alukeramik mit Hochohmwiderständen, das war halt da. Weiter hinten drei Li-Knöpfe und im Abschlußdeckel liegt ein Piezoscheibchen. Irgendwann hab ich noch eine 30 Sekunden Ausschaltmimik mit Taste und 2N7000 dazugestrickt weil der Pfeifton je nach Wetterlage nicht ausgegangen ist. Ich denke daß mich die Li-Knöpfe überleben.
Das Ding ist wirklich praktisch, man tastet einen DSUB-Stecker ab und kann den abgefallenen oder nach halber Strecke unterbrochenen Draht von außen sehen hören.
Ich guck mal nach Bildern.
ch_ris
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von ch_ris »

Ich kann mir vorstellen das ich das haben muss.
wegen EhDa würde ich v2 versuchen.
ehda:
Piezo
LT1490 dual OP single supply 2v minimum (LiPo?)
widerstände glaub ja.
Kondensatoren muss ich zusammenfegen.
drehko ? wüsste ich jetzt nicht. muss ich im schrott gucken.

klingt das so als obs funktionieren kann?
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Henrik_V
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von Henrik_V »

Wenn man einen Schalter einbaut, braucht's nur den 10Meg in der Rückkopplung, der Rest darf dann deutlich (Faktor 10-100) kleiner sein.
CMOS OP sollte aber schon sein...
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Bastelbruder
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von Bastelbruder »

Der Drehko ist natürlich ein winzigkleiner Trimmer. Die Streukapazität um Pin 2 muß so gering wie nur möglich sein. Dann reagiert der Oszillator auf Femto-Faräder.

Die Rev. 1 macht Kapazitätsunterschiede von weit unter einem Picofarad hörbar, und das mit einem Widerstand von 1 Meg in Reihe! Ich hab nur ein paar (22?) Nanofarad in Reihe zur Tastspitze, bei Kurzschluß tickt der Piezo mit vielleicht 3 Hz. Wenn der Draht etwas länger ist, dann fängt er schnell Brummspannung vom Netz ein. Man muß das Teil wirklich mal erlebt haben und dann fragt man sich wie man's bisher geschafft hat.
Thomas
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von Thomas »

Hallo Leute,

Das ist ja wie im Drogenhandel, zuerst wird man ein bischen angefixt und jetzt komm ich nicht mehr davon los!
Die Halbleiter/ OP Amps krieg ich sicher her, dauert halt, werde meine Bestände konzentriert umschaufeln müssen, hab da
vielleicht was da, das Gold will gefördert werden.
Die anderen Teile finde ich sicher auch, Trimmer, Widerstände- und wie Ihr schon sagtet Kondensatoren feg ich zusammen.
Geeignete Blechbüchsen hab ich auch.
Bin ich besoffen? oder was?
ich bitte Euch, gebt mir ZEIT!
Ich versuche zu berichten.

Danke für Euer Verständniss

Grüße,
Thomas
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OnOff
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von OnOff »

Thomas hat geschrieben: Di 7. Feb 2023, 23:21 Hallo Leute,

Das ist ja wie im Drogenhandel, zuerst wird man ein bischen angefixt und jetzt komm ich nicht mehr davon los!
Die Halbleiter/ OP Amps krieg ich sicher her, dauert halt, werde meine Bestände konzentriert umschaufeln müssen, hab da
vielleicht was da, das Gold will gefördert werden.
Die anderen Teile finde ich sicher auch, Trimmer, Widerstände- und wie Ihr schon sagtet Kondensatoren feg ich zusammen.
Geeignete Blechbüchsen hab ich auch.
Bin ich besoffen? oder was?
ich bitte Euch, gebt mir ZEIT!
Ich versuche zu berichten.

Danke für Euer Verständniss

Grüße,
Thomas
Hat zufällig noch jemand 1 oder 2 von den Opamps zu veräußern ?
Bin auch ein wenig angefixt…

VG
Sebastian
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Henrik_V
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von Henrik_V »

Teste es doch, ob's mit einem TL071 funktioniert .. oder was immer an FET / CMOS OP noch in der Kiste liegt.
Der 10Meg in der Rückkopplung sollte schon sein, der Rest, wie schon gesagt, kann auch kleiner sein. Die Schaltung ist ja für ohne Schalter ausgelegt.
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Gobi
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von Gobi »

Auf Youtube findet man inzwischen einiges zum Thema "reconen" - ich traue mich aber auch nicht wirklich ran und die Teilebeschaffung ist in D wohl auch nicht so einfach
Thomas
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von Thomas »

Hallo Henrik_V,

Frage: an was erkennt man einen FET / CMOS Op
nach was muss ich im DaBla schauen?

Erwarte ganz gespannt eine oder mehrere Antworten

Grüße,
Thomas
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Henrik_V
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von Henrik_V »

Thomas hat geschrieben: Mo 13. Feb 2023, 21:55 Hallo Henrik_V,

Frage: an was erkennt man einen FET / CMOS Op
nach was muss ich im DaBla schauen?

Erwarte ganz gespannt eine oder mehrere Antworten

Grüße,
Thomas
Steht meist auf der ersten Seite des DaBla ... für diese Anwendung würde ich auswählen nach
1. Input Capacitance , wird aber nicht immer angegeben
2. Input Bias current
3. I_Q Versorgungsstrom

alles möglichst klein .. TI suche hat gerade den OPA705 rausgeschmissen,.. oder den TLV9101 .... letzteren hat mouser mit 200k auf Lager für ~80ct , sollte also zu bekommen sein, nur nicht als DIP ;)
(also für diese Spielerei Deadbug auf den Rücken kleben und frei verdrahten )
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barclay66
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von barclay66 »

Bei National Semiconductor war das eigentlich immer ziemlich einfach: LMxxx -> Bipolar / LFxxx -> Fet
Also z.B. LF356
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Bastelbruder
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von Bastelbruder »

Mit input bias wäre ich vorsichtig. Inzwischen gibt es bipolare Eingänge die auch bei T_max kein µA brauchen. FETs sind in der Beziehung recht schnell abgehängt.

Ansonsten sind die ersten drei Zeilen des Datenblatts recht aussagekräftig. Kaufleute versuchen natürlich immer, die immer vorhandenen Nachteile ihres Produkts so weit möglich zu verschweigen.
Thomas
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von Thomas »

Hallo da bin ich wieder,

Zu meiner letzten Frage muss ich sagen sie war etwas töricht gestellt,
aber Ihr habt mir trotzdem eine gute Antwort gegeben! Ich habe mir das Dabla
von den erstgenannten OP angeschaut und bemerkt das ich etwas das Ziel verfehlt hab.
Ich hab mich wieder eingekriegt und will ruhiger sein in der Sache.
Eine Durchsicht all meiner IC (außer 74er, 40er und 45er und was nicht OP war) hat erstaunliches
zu Tage gefördert.Später dazu mehr.

Grüße,
Thomas
j.o.e
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von j.o.e »

Bastelbruder hat geschrieben: Di 14. Feb 2023, 15:34 Mit input bias wäre ich vorsichtig. Inzwischen gibt es bipolare Eingänge die auch bei T_max kein µA brauchen. FETs sind in der Beziehung recht schnell abgehängt.
Wenn ihr über 'hochohmige OPs' und 'hochomige Widerstände' redet - fällt mir eine nette Geschichte ein, von Altmeister Bob Pease: "What's All This Teflon Stuff, Anyhow". Und die geht in etwa so:

Once upon a time, a long time ago, a friend of mine, Arnie Liberman, designed a really good operational amplifier with a very low bias current - less than 0.1 pA. Now, when you want to measure and test a current as small as that, you don't just measure the I x R drop across a resistor, because even with a 100,000-MOhm resistor, it's hard to get resolution or accuracy. (0.1 picoamperes x 100 kMOhm = just 10 mV). So Arnie set up a test with an integrator. If this amplifier had an output drift rate (or ramp rate) of 5 mV/s with a feedback capacitor of 10 pF, that would prove that the amplifier's input current was 5 milli x 10 pico, or 50 femtoamperes..."

Bob schreibt dann weiter:
"It worked fine in 1971 ... it worked okay in 1972 ... it worked in 1973. But after you started the test, you had to wait many seconds for the output dV/dt to stabilize to the point where you could get the right answer. Later, in 1973, you had to wait almost a minute to get the right answer..."

Ein OP mit 50fA Eingangsstrom, und das in 1971 - also ich finde das schon ziemlich sportlich!

Und falls sich jemand für den Rest der Geschichte interessiert - die Ente findet den Volltext unter https://www.electronicdesign.com/techno ... uff-anyhow...
Thomas
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von Thomas »

Hallo, da bin ich wieder...

Meine Suche in meinen OP Beständen hat nicht einen JFET hervorgebracht.
TL 074/084 hab ich genug, sind aber nach den Dabla die ich hab nur FET Eingangstypen.
Dann hab ich noch welche mit der Bezeichnung CA3130/ 3140 mit 1,5 T Ohm Eingangsimpedanz,
welche aber auch keine JFET Typen sind.
In einer Messgerätleiche aus einem ehemaligen Aalpaket fand ich einen TL062 in Bauform SO8
(ein JFET Teil) welchen ich aus der Platine ausgesägt hab.
es ist wie früher (TM) Laubsägearbeiten entspannen ungemein ;)
Entsprechende hochohmige Widerstände hab ich mir auch zugelegt und damit mein Widerstandssortiment
etwas nach oben abgerundet.
somit könnte ich wenn ich etwas Zeit finde anfangen.
Den anderen Faden werde ich auch weiter/mitverfolgen
Die Transistorversion ist auch interessant, wird aber verfolgt wenn das mit dem IC nicht hinhaut.

Grüße,
Thomas
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von Bastelbruder »

Vielleicht sollte man mal einen Faden aufmachen: "Was ist der Unterschied zwischen FET, JFET, MOSFET?"

Kleine Hilfe: Es sind alles FET, der Eingangs- Gleichstrom (neudeutsch "Bias") ist vernachlässigbar, zumindest im Bereich angenehmer Temperaturen. Ob eine PN-Sperrschicht (Junction, abgekürzt J) oder eine Schicht Wüstensand (Siliziumoxid, abgekürzt O) das Gate vom Kanal (Silizium, abgekürzt S) isoliert, ist bei den allermeisten Anwendungen egal.

Achja, und dann ist da noch der geringe Unterschied im Material der Gate-Elektrode. Silizium oder Aluminium. Blöderweise werden die bei der Auswahl des Buchstaben M für Metall nicht unterschieden. Eigentlich sollte es auch einen SOSFET geben.


Nochmal zur Erwähnung des Wenzel-Disclaimer: Es ist keine im Sinne einer bereits in der Bibel erwähnten Kaste "nachbausichere Schaltung". Mit anderen Worten: Die meisten werden funktionieren, sie sind aber nicht identisch kaum vergleichbar. Es geht um Picofaräder, die sind auch in Hochohmwiderständen versteckt und in der mechanischen Positionierung der Bauteile zueinander. Das hilft auch beim Simulieren der Schaltung mit Spice, die Kondensatoren dürfen hier ausnahmsweise nicht verschwiegen werden. Wer weiß daß ein "Normal-Kleinleistungstransistor" TUN, TUP eine in seehr wenigen Datenblättern überhaupt erwähnte BE-Kapazität von 10..25 pF besitzt? Der besonders empfohlene MPSA18 ist mit nur 3,5 pF bei gleichzeitig enormem hfe tatsächlich etwas anders.
Thomas
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von Thomas »

Hallo Bastelbruder,

Danke für Deine Antwort, Da ich nicht das Wissen über diese "Kleinigkeiten" habe aber mir schon sowas in der Richtung gedacht habe bin ich
be(un)ruhigt - sowohl als auch. Was in dem Fall bedeutet das wohl die eine oder andere Leiche entsteht. Da werde ich durchmüssen.
Was mich beim Durchdenken der Schaltung etwas zwickt ist der Drehko, Ich denke der Meister Wenzel versucht am unteren Rand der Kapazität
den Abgleich, was für mich die Idee aufwirft die Drehko Kapazität zu verkleinern indem ich eine Reihenschaltung mit einer weiteren Kapazität zu realisieren nach dem Motto " die Gesamtkapazität ist kleiner als die kleinste Einzelkapazität"
.
Könnte das gehen? oder geh ich hölzerne Wege?

Grüße.
Thomas
Thomas
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von Thomas »

Hallo, ich nochmal...

Mein Gedankengang: Wenn untenrum abgeglichen wird und ich einen Drehko hab der nur bis ca. 4 pF runtergeht (gemessen) und in der Schaltung weniger verlangt wird muss ich was tun, deshalb meine Frage.Der Drehko geht nur im Bereich von 4 bis 24 pF. Ist nur der Einzige der wohl geeignet wäre.
Mein Krempel gibt leider nicht mehr her!

Grüße,
Thomas
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Bastelbruder
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von Bastelbruder »

Laß den Trimmer erstmal weg. Wenn die Transistoren gut (hohes hfe auch bei geringsten Strömen) sind, könnte es mit passenden Parasitärkondensatoren sein daß eine negative Kapazität erforderlich wäre. Mit dem Trimmer soll im der Arbeitspunkt eingestellt werden, so daß der Oszillator gerade eben mit Schwingen aufhört wenn die Tastspitze ins Freie sieht. Mit einem 10 mm Drahtende sollte das Pfeifkonzert gestartet werden.

Mein Piepser pfeift dauernd, das hat den Vorteil daß die Hysterese nicht auftritt und wirklich das letzte Quentchen Empfindlichkeit ausgereizt wird. Der Nachteil besteht darin daß die "Lautsprecherendstufe" dauernd eimnen relativ erheblichen Strom zieht. Ohne Pieps ist da tatsächlich Null.

Ich bin aber ziemlich sicher, daß das Teil in kurzer Zeit unentbehrlich wird wenn man eine Weile damit gespielt hat. ;)

edit: Beim OpAmp-Piepser ist auf Grund völlig anderer Arbeitsweise ein kleiner Kondensator zwingend notwendig, leider. Aber ich denke daß ein Gimmick-Trimmer (zwei miteinander verdrillte Drähte) das erstmal auch tut.
E_Tobi
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Re: Sezierung eines Lautsprechers

Beitrag von E_Tobi »

Falls es interessiert mal noch ein sezierter Lautsprecher. Das ist ein Mitteltöner mit Neodymantrieb und Kevlar/Schaum-Membran, der sich im Lauf der Jahre dezentriert hat. Die Schwingspule hat im Luftspalt geschliffen.

Zuerst mit dem Skalpell die Sicke vom Korb abgeschnitten, und die Zentrierspinne ganz außen rum aufgetrennt. Dann mit Hitze den Klebstoff vom Polkern weich gemacht und den Polkern entnommen. Ich vermute dass der Kleber ohnehin schon aufgegeben hatte, und die Dezentrierung dadurch erst entstanden ist.
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Unter der Phaseplug sieht man den Neodymmagneten.
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Hier die Papierstreifen-Methode um den Polkern zentriert wieder einzukleben. Ich habe Anaeroben Kleber benutzt.
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Mit der selben Methode lässt sich die Schwingeinheit im Luftspalt zentrieren, einfach mit Papierstreifen zwischen Schwingspule und Polkern sauber ausrichten, dann verkleben.
Bei dem Exemplar hier ists simpel weil es keine Dustcap gibt, normal müsste man die noch zusätzlich abschneiden und später wieder aufkleben. Am Ende die Sicke verkleben und die Papierstreifen rausnehmen.
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