Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Wenn das Irrenhaus überfordert ist

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Toddybaer
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Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von Toddybaer »

Man sagt ja immer umsonst ist nur der Tot, aber von Wegen. Nun traf uns das ja nicht ganz plötzlich. Und wir sind mit 4 Geschwister. Nicht auszudenken, wenn das plötzlich über den Ehepartner hereinbricht.

Für die Jenigen, die da ihre Nachkommen in Sachen Bezahlen zuvorkommen wollen, hier mal ein paar Zahlen.

Es fängt ja schon damit an, das jemand auf einen Zettel schreibt, das man tot ist. und schon sind bummeliege 200€ fällig.

Der Bestatter, ja irgendeiner muss das ja machen, lässt sich das aber auch anständig bezahlen. Abhohlen, waschen, anziehen, Beratung, wo muss was alles abgemeldet werden....
Dann die Kiste. Für den einfachsten Presspappensagt legt man auch um die 1000€ hin.
Dann noch Kissen und Laaken.
Die Kiste darf man sich in D aber zu Lebzeiten schon selber kaufen oder selber bauen. Ich war kurz am überlegen zum Islam zu wechseln, da dürfte man im Leichentuch verbuddelt werden, ich befürchte das ist aber auch kein einfaches Tischtuch.
Jaja, die Ewigkeit ist eine lange Zeit, da sollte man schon gut und schön und vorallem teuer liegen!! Sollten meine Verwanten mich im endlen und extra teuren Eichensarg zu Grabe tragen, mein Geist solle sie heimsuchen!

Und dann wohin? Auf dem eigenen Grundstück verscharren ist nicht so einfach. Geht wohl irgendwie mit Land an Kirche überschreiben und dann dort Friedhof einrichten lassenn....
Am günstigsten ist wohl die Verbrennung und dann in ein anonymes Urnengrab. Aber vermutlich tut sich das nicht viel. Verbrennen ist teurer als vergraben, dafür ist die Grabstelle günstiger.
Grabstelle (Erdbestattung) kost hier auf dem Dorf, ich glaub 4700€ für X Jahre, mit Pflege. Allerdings gleich für zwei.
Friedwald fänd ich für mich eigentlich auch schon, allerdings nur in Urne, das fänd ich wieder nicht so gut.

Naja und was fällt sonst noch an Kosten an?
Zeitungsanzeige ok, ist nicht mehr Pflicht.
Kränze, das sind auch schnell mal 150€ für son Kringel
Blumengesteck auf der Kiste
Trauerfeier in der Kirche... Kost das eigentlich was, wenn man nicht in der Kirche ist?
Hier Üblich Kaffee und Kuchen nach der Beerdigung. Je nach Aufwand kann das schon eine kleine Hochzeit sein.

Wenn man seinen Verwanten einen Gefallen tun will, sollte man sich da vorher Gedanken zu gemacht haben und ggf auch einen Groschen bereitgelegt haben.
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Toddybaer
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von Toddybaer »

Über den Dicken Daumen würde ich wohl mit ca. 5000€ Kosten rechnen um einen Verwanten unter die Erde zu kriegen.

Also die Beerdigung mit bissel drum rum. NAch oben offen....

Den Stein hab ich noch vergessen, K.A. was sowas kostet.
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Chemnitzsurfer
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von Chemnitzsurfer »

wo im Frühjahr mein Opa gestorben ist, haben meine Großmutter und meine Mutter die Bestattung nicht über einen freien Bestatter, sondern über das hiesige kommunale Bestattungshaus abgewickelt (bei uns ist eh niemand kirchlich und hauptsache preiswert) Trauerfeier war dann weitgehend in Eigenregie, die Urne wurde in der Trauerhalle im Krematorium aufgestellt, der Mitarbeiter hat ein paar Worte gesagt, dann wurden drei Lieder , die vorher ausgesucht wurden gespielt und dann ging es schon die paar Meter zum Urnenfeld auf den städtischen Friedhof (bessere Baugrube mit grünen Teppichen abgedeckt)

Urne, Einäscherung, Trauerfeier, Blumen , Papierkram etc. war dann ein Art Gesamtpaket des kommunalen Bestattungshauses.
https://www.bestattungshaus-stadt-chemn ... SYxqFYPDrP

(Da der Tod absehbar war (Krebs im Endstadium) war quasi genügend Zeit sich da das preiswerteste Angebot einzuholen. )
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Jan-DIY
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von Jan-DIY »

Bisschen heikel das Thema.
Habe das gerade erst vorletzte Woche erleben müssen als wir meinen Pflegebruder beerdigt haben.

Hätte gerne was für nen Grabstein springen lassen.
Aber das war nicht möglich.

Meinen großen Bruder durften wir im Schlafsack beerdigen.
Er war ein Festivalgangster.
Da hat selbst die Kirche ein Auge zugedrückt.
Hat mir geholfen.

Ist alles zwiespältig.

Ich halte mich aber jetzt zurück.
bastelbjoern
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von bastelbjoern »

Als mein Goßeltern gestorben sind haben wir für beide ein Begräbnis im Friedwald gemacht. war auch nicht so teuer.
preis müsste ich aber nachfragen. Mir liegt noch im sinn, FÜR BEIDE waren wir unter Thodys Summe.
und nein nicht zeitgleich 7 Wochen auseinander.
xanakind
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von xanakind »

Jaja, mit der Trauer wird richtig Kohle gemacht :(
Einem ehemaligen Kollegen wollten sie einen Grabstein für mehrere Tausend Euro andrehen. Also nur der Stein! die Gravur kostet ja auch nochmals üppig viel.

Das Holzkreuz stand dann etwas länger dort, es wurde ein gebrauchter Grabstein besorgt (ich glaube sogar aus eBay Kleinanzeigen zu verschenken :lol: ), abgeschliffen und neu graviert.
Er musste nur einen Steinmetz finden, der das macht.

Eigentlich Vernünftig, gerade wenn man sich die unverschämten Preise anschaut.
Und so ein Stein wird ja nicht schlecht.
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zauberkopf
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von zauberkopf »

Am günstigsten ist wohl die Verbrennung und dann in ein anonymes Urnengrab.
Der Tierarzt wollte eben ganze 160Eur dafür haben, um mein kleines Vieh in ein häufchen Asche zu verwandeln.. Energiepreise und so..

Aaaaalllerdings : So ne Beerdigung ist ein Ritual für die (Über) Lebenden.
Also.. es hilft es in erster Linie denen.

Deswegen gehen auch einige hin, und treiben für die Zeremonie einen riesen aufwand.
Und deswegen habe ich mich auch dagegen entschieden, meine beiden Viecher mit denen ich ca 14Jahre zusammengelebt habe, einfach so in die Verbrennungsanlage zu schicken.
Beim Grab habe ich mir, für mich mühe gemacht.
Und werde es leider ein 2. mal tun müssen.
Das Ding ist der : Ich habe die 160Eur über, und könnte es mir einfach machen. Will ich aber nicht.

So ein kleiner Ort, wo man mal eben hingehen kann, und innehalten kann.. erinnern.. usw.. ist schon ganz praktisch.
Also.. für mich.
Wobei ich mich ertappt habe, das ich an dem Grab meines Katers nicht nur an ihn denke, sondern auch andere Zweibeiner..
Okay.. ich lebe auch xxx km weit weg vom nächsten mir wichtigen Grab.

Sarg selber bauen.. hmm...
Muss man da irgendwelche Normen beachten ? Darf das ding Elektronisch sein ?
Gibt es da irgendwelche Limits.. Geschwindigkeit.. und so... ?

Auf irgendeinen WGT habe ich mal leute gesehen, in Särgen übernachtet haben.
So gesehen, ist das gar nicht mal dumm.
Wenn man sich ein Bett baut, das mit wenigen Handgriffen zum Sarg wird.
(Transformer).

Übrigens, ich bin der Spross von jemanden die immer meinte : Tumor ist wenn man trotzdem lacht.

Und so ganz falsch lag sie damit nicht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit Trauer umzugehen.
Wut, Humor ( versucht darüber zu stehen) sind auch legitime formen.
(Ich finde diese lustigen aber sehr persönlichen (im positiven sinne) Kreuze in Oberbayern zeugen davon)

Was ich wirklich sagen will :
Wenn man seinen Verwanten einen Gefallen tun will, sollte man sich da vorher Gedanken zu gemacht haben und ggf auch einen Groschen bereitgelegt haben.
Nicht sterben ! Verdammt noch mal ! Hab ich mich klar ausgedrückt ?!

Am besten den zukünftigen Hinterbliebenen Mitteilen, das sie es so ausrichten sollen, wie sie es "brauchen".
Vielleicht was hinterlassen, mit der Hinweis : Ihr könnt das alles für ne Beerdigung verbrassen.. ihr könnt auch ne Party schmeißen(dann aber eine gute)..
Ihr könnt auch mischen.. mir egal.. Euer Problem ! Immerhin seid ihr mir lange genug auf den Senkel gegangen. ;-)
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video6
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von video6 »

Mein Vater hat schon obwohl nix abzusehen war alles vorbereitet
Er wird neben seiner Mutter liegen da wo er gewohnt hat.
88 hat er knapp verfehlt.
Na nicht zu ändern.
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MatthiasK
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von MatthiasK »

Für das Grab kann man beliebig viel Geld ausgeben (https://www.google.de/maps/@29.9790079, ... e3?ucbcb=1).

Nach der Beerdigung kommt dann das Erbe. Hier kann der Streit dann richtig los gehen. Bei einer Bekannten ist der Streit mit ihrer Schwägerin jetzt im 4. Jahr. Noch laufen die Zivilprozesse gegen die Schwägerin, die Staatsanwaltschaft kommt wahrscheinlich nächstes Jahr dazu.

Meine Gefühle für die Schwägerin gehen in Richtung M40 aufs Cabrio schrauben und mit Surströmmingdosen laden...
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Hightech
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von Hightech »

Ich halte von dem Bestattungszwang mal gar nichts. Das ist eine alte Tradition die mal einen Sinn hatte, aber nach einer Kremierung ist das wirklich absurd!

Der Mensch ist dann weg, ganz und gar. Was bleibt, ist die Erinnerung in den Menschen.
Totenruhe, Menschenwürde, das ist alles in Rauch aufgegangen.

Das die Hinterbliebenen eventuell eine Abschiedszeremonie brauchen ist aber eine ganz andere Sache und darf nicht von der Kirche, dem Staat oder dem Nachbarn vorgeschrieben werden.
Der Bestattungszwang ist da nur noch ein Bestandschutz der Bestattungs- und Religionsindustrie.

Der ganze Totenkult ist eine Typfrage. Jeder wie er möchte, bitte! Das sollen die Betroffenen für sich aus machen.

Ich will kein Grab, wofür auch? Alleine der Sarg ist mir schon ein Splitter im Auge. Meinetwegen ein Jutesack, damit man das Elend nicht sehen muss.

Wer glaubt, der Bestattungsvorgang im Ganzen hat was menschenwürdiges, der sollte mal den ganzen Weg, vom Sterben bis in die Erde, mit gehen. Besonders in der Stadt.
Wenn man da in der Klinik abnibbelt, geht die Massenabfertigung los.

Alles nur Show. Ich bin für : Tot->Feuer->Ende
Was bleibt ist Asche. In der Erde und in der Tasche.

Achja,
so ein Sterbefall kann für die Familie eine ernorme finanzielle Belastung werden.
Wer das jetzt schon weiss, das es ohne Zeremonie aus Familieren Gründen nicht geht, sollte einen Bestattungsvertrag mit einem Bestatter machen.
So Sachen wie Sarg, Musik usw.... und gleich die Monatsraten festlegen.
Dann ist es für die Nachkommen nicht so eine Qual!
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von Mechanix »

Vorbereitung ist beim Tod das AundO. Je mehr man vorher plant, desto preiswerter (nicht billiger) und stress und streitfreier wird es im konkreten Fall.

Ein glück das es bei euch möglich ist den Sarg selbst zu bauen, in den meisten Bundesländern gild das noch als pietätlos im eigens gewerkelten Sarg eingeäschert oder verbuddelt zu werden.

Als hier die Oma der Freundin die letzte bleibe bezogen hat, waren es 7000€ min wenn man das vollle Programm mit Kirche etc haben wollte. Dann noch der Leichenschmaus und schnell sind 10k€ zusammen.

Das vieles davon ein Ritual für die Hinterbliebenen ist stimmt schon, aber es wird bei all dem leider zu wenig auf die Wünsche der Verstorbenen geachtet. Die Bestatter und Kirchen wären natürlich schön doof was am System zu ändern, verdienen sie doch recht gut daran. <- hier sollte man ansetzen.
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Nicki
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von Nicki »

Toddybaer hat geschrieben: Fr 30. Dez 2022, 22:11
Kränze, das sind auch schnell mal 150€ für son Kringel
Blumengesteck auf der Kiste
Nicht vergessen: Nach hinten werfen, damit man weiß, wer als Nächste/r dran ist.
Jerry
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von Jerry »

Nicki hat geschrieben: Sa 31. Dez 2022, 14:43
Toddybaer hat geschrieben: Fr 30. Dez 2022, 22:11
Kränze, das sind auch schnell mal 150€ für son Kringel
Blumengesteck auf der Kiste
Nicht vergessen: Nach hinten werfen, damit man weiß, wer als Nächste/r dran ist.
Das ist aber mal richtig böse! :twisted:

Aber genauso wichtig ist die Vorsorge für den Partner. Ich sag nur Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. Wer nämlich glaubt, das man, nur weil man verheiratet ist, auch automatisch mal die Vormundschaft für den Partner übernehmen kann, wenn es zB. im Oberstübchen mal nicht mehr so läuft, liegt leider falsch. Da kann es durchaus sein, das man noch nicht mal mehr auf das gemeinsame Konto zugreifen kann, sondern alle Ausgaben von einem staatlich gestellten Vormund absegnen lassen darf. Dito falls der Wunsch nach einem Ende ohne vorherige Intensivmedizin besteht - ohne Patientenverfügung wird das volle Programm durchgezogen, bis auch das letzte Organ aufgibt. :!:
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Hightech
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von Hightech »

Bei meinem Freund, Thorhall, ist es so:

Er lebte mit seiner Partnerin seit langen Jahren zusammen mit 2 Kindern.
1 Kind aus Ihrer ersten Ehe und das 2. Kind zusammen.

Leider sind die beiden nicht verheiratet und es gibt auch keine gegenseitigen Vollmachten.

Sie kommt an nichts ran, da nur das Kind durch das Erbe bevollmächtigt ist. Es gibt eine Lebensversicherung, aber das muss auch alles über das Kind abgewickelt werden.

Zum Glück wohnt Sie im Haus aus der ersten Ehe und steht da alleine als Besitzerin drin. Das war es aber auch schon.

Nun muss Sie hinter jedem Scheiß hinterherlaufen, bis erst mal der Erbschein da ist usw.....die Hölle, als wenn Sie nicht schon mit dem Tod genug zu tun hätte.

Heiratet, verdammt nochmal, wenn ihr zusammen lebt, ganz besonders wenn Kinder da sind.
Das ist nur ein einfacher Verwaltungsakt. Wenn man ums verrecken nicht heiraten will, dann halt die Vollmachten gegenseitig ausstellen, das macht es allen einfacher, besonders dann auch im Notfall in der Klinik usw...
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Jesaiah
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von Jesaiah »

Tja…

Wichtig ist: rechtzeitig daran denken und Verfügungen treffen. Eigenes Kuvert mit „Verfügungen für den Fall meines Todes“ beschriften und befüllen und vertrauenswürdigen Leuten zeigen, WO es ist.

Testament getrennt oder besser beim Notar verwahren. Und JA, ein Testament errichten, sobald man auch nur irgendwas besitzt, Erbstreitereien sind nicht an die Menge des Erbes gebunden und haben schon viele Familien zerrissen. Ach ja: In ein Testament gehört eine ausdrückliche ERBEINSETZUNG, sonst ist es keines, auch wenn man es so übertitelt („Als meinen Erben / meine Erbin bestimme ich XY). DANACH eventuelle Einzelverfügungen („Finger bekommt den alten Lötkolben. Hightech den Feldfernschreiber.“) usw. (hat damit zu tun, dass man beim Erben auch Immaterielles, sprich Rechte und Lasten überträgt).

Kosten: 5K ist halbwegs realistisch. Sarg selbst bauen habe ich vor, spart Kosten und hat was Meditatives. Nicht unterschätzen: Kosten für den Totengräber, da ist ein Urnenbegräbnis tatsächlich etwas billiger… wobei, verbrennen bei DEN Gaspreisen…? Hm.

Für Gottesdienste gibt es zumindest bei uns Katholen fixe (sehr geringe) Gebühren (da reden wir von 30 Euro oder so), plus Gage für die Musik (nach oben offen) und Trinkgeld für Mesner und Ministranten.
Kosten für die Grabstelle: In Ö wird ein Grab nicht gekauft, sondern für je 10-Jahres-Perioden „gemietet“. Gebühren sind unterschiedlich.

Und: Vgl. Kohelet 12,1
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Jesaiah
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von Jesaiah »

Hightech hat geschrieben: Sa 31. Dez 2022, 15:23 Heiratet, verdammt nochmal, wenn ihr zusammen lebt, ganz besonders wenn Kinder da sind.
Das ist nur ein einfacher Verwaltungsakt. Wenn man ums verrecken nicht heiraten will, dann halt die Vollmachten gegenseitig ausstellen, das macht es allen einfacher, besonders dann auch im Notfall in der Klinik usw...
Kann ich nur unterstreichen. Alternativ: Klares und wasserdichtes Testament.
Ich habe täglich damit zu tun. Und da passiert viel Unglück, weil wir das Thema gern verdrängen.

Klare Regelungen und früh genug.
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uxlaxel
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von uxlaxel »

Meine Großeltern haben sich zu Lebzeiten bereits große Gedanken gemacht, damit sie ihre 4 Kinder, 10 Enkelkinder und 23 Urenkel ja nicht zu sehr zur Last werden. Ich habe versucht ihnen klar zu machen, dass das selbst bei 5k€ sich auf 28 Erwachsene (Kinder, Enkel und deren Partner) aufteilt und sie sich da keinen Kopf machen sollen.
Half nichts, aber sie waren nicht doof und haben recherchiert. Opa liegt jetzt in einem Friedwald und der Platz für Omas Urne ist direkt dann daneben, wenn sie folgt. Am Baum ist nur eine Nummer, so dass nur enge Angehörige den Platz wirklich finden. Das ist sehr sehr viel preiswerter und nachhaltiger, als eine konventionelle Bestattung. Achja, die Urnen zersetzen sich innerhalb weniger Jahre.

Die anderen beiden Großeltern liegen auf dem Friedhof, aber nur mit einem kleinen Stein auf der großen Wiese. Man fand die Grabpflege, den teuren Stein usw. eher als Last und so hat man einen guten Kompromiss.
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Toddybaer
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von Toddybaer »

Nicki hat geschrieben: Sa 31. Dez 2022, 14:43
Toddybaer hat geschrieben: Fr 30. Dez 2022, 22:11
Kränze, das sind auch schnell mal 150€ für son Kringel
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Toddybaer
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von Toddybaer »

Warum denn jetzt schon vorsorgen? Ich bin doch gesund und jung an Jahren. GErade mal 42 Lenze....
Aber so ist das, es kommt schneller als man denk und dann ist das zu spät.
Und weil das die NAchkommen oft so unvermittelt trifft, wird dann alles so gemacht, wie der Bestatter das vorschlägt und man holt da ja normal auch kein Vergleichsangebot ein.

Grabstellen werden hier auch nur gepachtet, ich meine 20 Jahre.

Friedwald geht nicht, weil wollen nicht verbrannt werden.

Oftmals sind die Garbstellen mehr Hilfe bei der TRauerbewältigung für die Nachkommen.

Testament zeigen wo´s liegt, ich weiß nicht. eher würde ich das ganze kopieren und dann an mehrere Leute verteilen. Die können dann ja die Testamente abgleichen.

Kam hier schon vor das unter dem Opas Testament noch ergänzungen hinzugefügt wurden.

Sargbauen ist wohl nicht verboten, vielleicheicht ungewöhnlich und ein bissel makaber, aber nicht verboten. Die Beerdigung auf dem eigenen Grundstück aber schon.
Ich denke Sarg kannst fast so bauen wie du magst, vielleicht hauptsächlich abbaubare und nicht giftige Produkte. Also mit Carbolineum oder Altöl sollte man den vielleicht nicht streichen
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uxlaxel
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von uxlaxel »

viele friedhöfe sind gar nicht mehr für sargbestattung zugelassen, weil der erdboden zu dicht ist (tonangeile) und damit der körper nicht ausreichend ezersetzt würden. ich glaube, thüringen schreibt sogar generell die einäscherung vor. das ist aber alles landesgesetz und eben auch der lokalen geologie geschuldet.
eigenen sarg bauen ist zulässig, es gibt halt nur vorschriften zu den zu verwendenden materialien, sprich dass da keine schadstoffe in den boden bzw. ofen kommen.
jodurino
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von jodurino »

Moin
ist ja mal ein ungewöhnliches Sylvesterthema........aber diese Jahr ist es wohl auch gewesen.(aber besser in die Sozialstation damit)

Bei einem Kollegen ist es aktuell so, daß er sich sehr viel Ärger eingehandelt hat: Mutter ist schon seit ein paar Jahren tot, jahrzehntelanger Lebensgefährte (und irgendwie auch Stiefvater) kürzlich verstorben im Krankenhaus einer Nachbarstadt. Kollege säubert die Wohnung als sein "Stiefpapa" im Krankenhaus liegt und wird noch dazu gerufen als es zuende geht. Aber dort stellt man fest das er nicht verwandt und nicht adoptiert ist. Tja er ist gerade so an einer Anzeige der Staatsanwaltschaft (Laienhaft ausgedrückt) vorbeigeschrammt, musste sofort die Wohnungsschlüssel abgeben. Darf jetzt per Anwalt die persönlichen Gegenstände der Mutter einfordern. Um den Rest kümmert sich in den nächsten Wochen ein Gerichtsvollzieher, Restkosten trägt die Allgemeinheit, der Postkasten läuft schon Briefen über. Beerdigungswunsch wird ignoriert es wird da gemacht wo es am billigsten ist.

Die Apelle es schriftlich zu fixieren nach dem geltenden Recht auch aktuell zu halten kann ich nur unterstützen.
Lebt man mit jemanden zusammen und diese jemand stirbt ist man vor dem Erbrecht ein FREMDER, Kinder und Angehörige gehen vor.
Derzeit lebe ich so ohne schriftliches Sicherungsseil, ist kein schönes Gefühl, man ist eher zu Besuch als zu Hause. Weil man immer im dieses Kribbeln im Hinterkopf hat.

Denkt auch an den digitalen Bestatter der einen dann in den Seiten abmelden kann.

Man will wirklich nicht darüber nachdenken, kommt trotzdem mit nicht zu trüben Gedanken in das neue Jahr.

cu
jodurino
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zauberkopf
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von zauberkopf »

Man will wirklich nicht darüber nachdenken, kommt trotzdem mit nicht zu trüben Gedanken in das neue Jahr.
Zum teil kann das eine Strategie sein, trübe gedanken genau mit diesem Thema zu bekämpfen.
Schaut euch z.B. das https://de.wikipedia.org/wiki/Tag_der_Toten in Mexico an.
Quasi das Wave Gothic Treffen mit anderer Musik und viel größer..

Interessante Strategie um damit umzugehen.

Als Jazzliebhaber, finde ich schade nicht in New-Orleans zu wohnen..
Jazz-Beerdigung
Allerdings liebe ich auch Goa..
Goa-Beerdigung.. mit Geräteauschlachten statt Leichenschmaus.. ;-)
Und verwirrten Verwandten, die sich wundern, warum ihr nicht abgeschlossenes Auto plötzlich voller "Schrott" ist.. ;-)
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MatthiasK
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von MatthiasK »

Wo wir jetzt bei Andere-Länder-Andere-Sitten sind: In China wurden vor einer Weile die Beerdigungs-Striper verboten.
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Hightech
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von Hightech »

Am besten ist die Himmelsbestattung.
Da wird der Tote den Gebirgsgeiern überlassen.
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Toddybaer
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von Toddybaer »

Ob man sich an Zootiere verfüttern lassen darf?


Und was passiert, wenn man den Mann, der den Totenschein ausstellt nicht bezahlt. Wird man dann wieder lebendig?
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Desinfector
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von Desinfector »

Meine Omma ist von Büsum aus
per Kutter in die Nordsee gefahren.
Wollte sie so...

Kostet natürlich auch alles,
erspart aber den Hinterbliebenen die Grabpflege.
Wenn ich sehe, was hier fürn Aufwand im schwersten Lehmboden betrieben wird.
Da karren Leute bisweilen Säckeweise Blumenerde ran. Da kanbste richtig viel frickeln, bis das manierlich aussieht (Themenbezug...)
Geh mir bloss los mit nem Grab...
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uxlaxel
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von uxlaxel »

Toddybaer hat geschrieben: So 1. Jan 2023, 10:39 Ob man sich an Zootiere verfüttern lassen darf?


Und was passiert, wenn man den Mann, der den Totenschein ausstellt nicht bezahlt. Wird man dann wieder lebendig?
Das ist ein amtliches Dokument und ein Verwaltungsakt. Du kannst dir sicher sein, dass die Ämter sich das Geld holen.
Ich fürchte nur, dass dieses Thema jetzt den Beitrag völlig verfehlt.
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von Toddybaer »

Nach kurzem googlen...

es wurde wohl bis 2004 die Ausstellung des Totenscheines von den Krankenkassen übernommen.

Die aktuelle Regelung gibt außerdem auch Anlass zu Besogniss.
Wenn ich jemanden für die Ausstellung des Totenscheines bezahlen muss...

du weßst doch, wessen Brot ich ess... dessen Lied ich sing
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uxlaxel
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Re: Umsonst ist nur der Tod, am Ar....

Beitrag von uxlaxel »

Der Totenschein wird pro Person üblicherweise nur einmal ausgestellt und deswegen ist das von den Kosten recht überschaubar. Ist was was anderes als eine Krankschreibung, die mitunter wöchentlich kommt. Lass uns das Thema bitte hier und jetzt beenden, es tut nichts zur Sache, außer unsachliches Gemecker im Nachgang.
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