Werkstattboden begradigen / auffüllen

Der chaotische Hauptfaden

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Phyro
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Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von Phyro »

Moinsen!
Mal ne Frage an die Bauexperten hier:
Meine Holzwerkstatt ist ein Schweinestall, was nicht nur daran liegt, dass ich mal dringend aufräumen müsste, sondern dass dort vor jahrzehnten wirklich Borstenviech untergebracht war. Daher hat er ein Gefälle, was zu einer Ablaufrinne im Raum hinführt. Das war sicherlich total toll, um PipiKacka abzuleiten, aber ich würd gerne meine Maschinen mal rollbar machen und entspannt durchfegen können (und gerade vor der Werkbank stehen, das findet mein Rücken mittlerweile sonst nicht so toll).
Der Boden besteht aus hochkant vermörtelten hartgebrannten Ziegeln und ist nirgendwo abgesackt etc.
Ich vertraue auch darauf, dass er ordentlich solide ist. Der damalige Erbauer hat sicherlich mal im Bunker-Bau oder so gearbeitet, weil die gemauerten Tröge waren nur durch längere Bearbeitung mit dem großen Abbruchhammer wegzubekommen...

So, jetzt meine Fragen:
Wie bekomme ich das gerade? Das Gefälle läuft in einem Streifen auf 0 aus, und der tiefste Punkt ist ca. 20-25cm tiefer als der höchste (genaue Messung steht aus)
Ich möchte vom Aufbau her ungerne weiter "nach oben" kommen, weil die Deckenhöhe ist nicht sehr hoch und die will ich nichverlieren.
Den alten Boden möchte ich auch gerne drin lassen, zum einen weil er einen robusten Eindruck macht und ich den Aufwand nicht unnötig in die Höhe treiben will.
Mit normalem Estrich hab ich bedenken, dass man den auf 0 ausgezogen bekommt am Gefälle-Anfang, oder er dann wegbröckelt.
Wie sieht sowas mit Fließestrich aus? Ist der Frostfest?

Ich werd wohl PE-Folie drunterziehen müssen, um Ausblühungen durch tierische Salze zu verhindern.

Kann ich, um ein bisschen zu knausern, an den tiefsten Stellen alte Bruchziegel verklappen um Volumen zu sparen?

Der Raum ist nur bei Bedarf beheizt, sieht also durchaus mal Frost.


Bild

Vielen Dank und ich bin gespannt auf euren Input :)
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uxlaxel
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von uxlaxel »

Ich würde mir fließfähigen Beton (der kommt ja, wie man ihn bestellt) liefern lassen und alles ausgießen. So haben wir es bei mir in der Werkstatt gemacht, die übrigens auch früher ein Schweinestall und bis vor drei Jahren noch ein Kaninchenstall waren. Ganz nebenbei ist der Geruch weg.
Achja, wir haben Folie dazwischen gelegt und eine Angsteisenmatte. An der dünnsten Stelle ist es etwa 7cm und das ist sehr schön stabil geworden.
Wenn der Boden bei dir ordentlich sauber ist, kann man sicher die Folie sogar weglassen und eine gezielte Verbindung eingehen.

Wenn dich die Betonmischung interessiert, müßte ich mal die Rechnung suchen.
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Chemnitzsurfer
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Würde ne Schüttung einbringen und dann nur wenige cm Estrich auffüllen. Dann evtl mit Epoxy Bodenbeschichtung eine glatte Oberflächen erstellen, die man einfacher gereinigt bekommt.
Phyro
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von Phyro »

Lieferbeton wäre toll, aber das geht leider nicht. Da kommt kein LKW ran.
Würd ich mir auch gerne sparen, aber so muss in alter Sitte vor Ort gemischt werden und mit vielen Helfenden Händen reingebracht werden.
Direkt hinter der Werkstatt kann man zum Glück gut Arbeiten, da ist Platz und man kommt mit nem Hänger ran.

Fließfähiger Beton wär super. Estrich legen kann ich prinzipiell, aber das wär dann ich alleine und bei der Fläche ist das auch schon nicht so toll.
Da frag ich mich eh: Estrich wird relativ trocken angemischt, damit er nicht schüsselt etc.
Aber ne Betonplatte für ein Häuschen wird doch auch gegossen, ohne diese Probleme, oder hab ich da nen Denkfehler?

@Chemnitz: Hab ich auch schon gedacht, aber wieviele cm Estrich braucht man dafür, um z.B. einen Dickenhobel mit 500kg auszuhalten?

Am Ende würd ich eh gerne mit Fließspachtel glätten und mit Epoxy/Flüssigkunsststoff oder so versiegeln
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Chemnitzsurfer
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Es gibt ein paar YouTuber da steht der Hobel auf ner alten EPAL ;)
konterholz.png
Allgemein sagt man bei Zementestrich idR mindesten 4,5cm Materialstärke, alternativ kannst du auch Calciumsulfat-Fließestrich nutzen, den kann man je nach Untergrund etwa 5mm dünner ausführen.
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Joschie
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von Joschie »

Hallo Phyro,

ich würde das ganze auch mit Zementestrich bzw. einem Feinkornbeton auffüllen so das du eine Mindestschichtstärke von 4-5 cm erreichst.
Kunststofffolie würde ich unterziehen, nicht das da was durchblüht.

Angstmatten kann man legen, wäre denke ich kein großer Fehler. Beachte aber die Mindestüberdeckung bei Baustahl von ~20mm.

Nun aber zu meinem Anliegen, grob überschlagen komme ich auf 2,5-3,0 m3 Material das du einbauen willst.
Das willst du nicht mit der Betonmaschine selber machen, glaubs mir.
Zum einen wirst du das zeitlich nicht schaffen das in einer adequaten Geschwindigkeit reinzubekommen und zum anderen werden dir da ganz schnell die Arme am Boden streifen.

Zum Einbringen gibt es, wenn man mit einem Mischer oder Förderbandmischer nicht hinkommt die möglichkeit eine Pumi kommen zu lassen und das einzupumpen, oder du mietest dir einen motorisierten Schubkarren (Link zu sowas: https://www.hkl-baumaschinen.de/marken/ ... x-2-mieten ) und fährst damit 15-18 mal.
Wobei ich schauen würde das ich das mit einem Pumi hinbekomme, ist weniger Gfred.


Andere Frage noch, wie sieht es da mit Feuchtigkeit aus, zieht da was hoch?
Ich hätte da ja noch den anderen Gedanken, Folie dicht unten rein, Ständeraufbau auf den Boden und mit OSB beplanken.

Grüße
Josef
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uxlaxel
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von uxlaxel »

Phyro hat geschrieben: Mo 19. Dez 2022, 14:05 Lieferbeton wäre toll, aber das geht leider nicht. Da kommt kein LKW ran.
Würd ich mir auch gerne sparen, aber so muss in alter Sitte vor Ort gemischt werden und mit vielen Helfenden Händen reingebracht werden.
Direkt hinter der Werkstatt kann man zum Glück gut Arbeiten, da ist Platz und man kommt mit nem Hänger ran.

Fließfähiger Beton wär super. Estrich legen kann ich prinzipiell, aber das wär dann ich alleine und bei der Fläche ist das auch schon nicht so toll.
Da frag ich mich eh: Estrich wird relativ trocken angemischt, damit er nicht schüsselt etc.
Aber ne Betonplatte für ein Häuschen wird doch auch gegossen, ohne diese Probleme, oder hab ich da nen Denkfehler?

@Chemnitz: Hab ich auch schon gedacht, aber wieviele cm Estrich braucht man dafür, um z.B. einen Dickenhobel mit 500kg auszuhalten?

Am Ende würd ich eh gerne mit Fließspachtel glätten und mit Epoxy/Flüssigkunsststoff oder so versiegeln
Bei mir wurde der Lieferbeton über ca. 20m KG-Rohn DN250 und einen Trichter einlaufen gelassen. Die Jungs von der Baufirma haben fix auch Dachlatten Dreibeine bebaut, ganz so als ob sie Kuddel angelernt hätte. Lieferbeton kann man sich aber auch in großen Mörtelkübeln liefern lassen und wenn du die auf ne Europalette stellen läßt, könnte man sie mit einem Hubwagen in die Nähe fahren und dann auslöffeln oder ausschütten.

Wie nah kommt man dran?
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Toddybaer
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von Toddybaer »

Ich denke schon, das man die Lunke etwas ausmauern kann, mit Pflastersteine oder wie den Rest des Bodens mit den Klinkern.
Damit das an den dünnen Stellen nicht reißt sollte man 4/5cm wohl nicht unterschreiten. Vielleicht weniger, wenn man auf eine Zwischenlage verzichtet und Verbundestrich macht.

Für bessere Verbindung zum Untergrund, diesen beschleichfen, aufrauhen, mit dem WInkelschleifer kleine Rillen einarbeiten. Kann weniger wie 0,5cm sein. Dann mit Mischung aus ZEment und Wasser einpinseln mit dem Straßenbesen und dann den Estrich drauf.

Ich meine und mein Bauch meint das auch, das das Naß in Naß sein soll.
Ev. war auch noch ganz wenig Sand im Anstrich. Soll ich nochmal genau nachlesen?
ohu
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von ohu »

Wenn es eine Lösung mit wenig Aufwand sein soll - was hältst du von einer Deckschicht aus geschliffenem OSB?

Die grobe Unebenheit mit Beton & Steinen auffüllen bis auf den letzten 30mm hohen Keil zur Wand hin, den Keil mit Bodenausgleichsmasse auffüllen (Fließfähig und bis auf wenige mm ausziehbar, aber nicht billig) und dann über die gesamte Fläche OSB?
Nicht so fußkalt wie mineralischer Boden, etwas bedämpft und relativ bezahlbar? Dürfte auch deutlich weniger Deckenhöhenverlust sein als 50mm Estrich obendrauf.

Ist eine Pfuschlösung, aber komplett raushauen willst du ja nicht.
manuel
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von manuel »

Falls man auf Idee käme doch alles raus zu machen: erstmal checken ob die Wände tief genug in die Erde gehen. Daher ist auffüllen immer einfacher, aber der Boden ist dann halt höher. Erwähne ich nur für den Fall der Fälle das doch anders entschieden wird.

Bevor man Material einbringt: braucht man Rohre für Regenwasser usw weil Grenzbebauung ? Weil später einbauen ist doof.

Falls betoniert wird, nicht unterschätzen was für eine Kraft es braucht wenn die Uhr tickt bis der Beton fest ist. Fließbeton und ähnliches würde ich niemals blind eingießen, immer prüfen das die Oberfläche tatsächlich eben ist und Werkzeuge zum bearbeiten bereit halten. Die Pfuscherlösung ist am Tag vorher Putzleisten auf Betontürmchen und dann abziehen. Die Profis schaffen das mit Wasserwaage in einem Bruchteil der Zeit.

Falls die Werkstatt doch mal besser temperiert werden soll: Fußbodenheizungsrohr rein. Als Dämmung geht z.B. Glasschaumschotter.

Anhydritestrich ist nicht Wasserfest. Deshalb würde ich immer Beton empfehlen.
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Multiuse
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von Multiuse »

Ich hab letztes Jahr etwas ähnliches gemacht:

Der Boden war aus Beton, ab ca. 1m von der Tür konstantes Gefälle bis zum Fenster. Dort war der Boden ca. 25cm tiefer.

Bitumen-Schweißbahn auf den Boden, an den Rändern 20cm hochgezogen. Dann mithilfe eines Kreuzlinienlasers das „Loch“ mit Styrodurplatten aufgefüllt (mit Fliesenkleber festgeklebt) bis noch ca. 5cm bis zum Laserstrahl geblieben sind.
Danach ca. 4,5 cm selbstgemischten Beton drauf & Estrichmatten eingelegt. Nach dem Trocknen selbstnivelierende Ausgleichsmasse drauf um einen wirklich geraden Boden zu bekommen. Zum Schluss hab ich den Boden mit Disbon 400 2 x gestrichen - fertig 🙂

Wenn’s interessiert gibt es auch Bilder von der Aktion…

Schöne Grüße
Thomas
winnman
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von winnman »

An den höheren Stellen ca. 40- 60 mm abtragen, wäre das Möglich?
Ziegel mit Mauerfräse, . . . gibt zwar viel Staub, sollte aber mit einigen Schlitzen und danach mit breitem Meißel die Stege rausnehmen machbar sein.
Danach Estrich mit Bewehrung rein.
Phyro
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von Phyro »

Moin,
danke schonmal für den vielen Input.

Hohler Boden mit Lattung und OSB ist nicht drin. Haben hier ein "kleines" Rattenproblem, und der neue Boden der Werkstatt soll nicht zu einem Keller-Loft für die Viecher werden. Von der Belastbarkeit für schweres Gerät mal abgesehen.

Die Kante auf 0 ausziehen muss nicht zwingend sein, ich kann da sicherlich eine Reihe Ziegel rausnehmen. (Sagte er so... und erinnerte sich daran, wie die Beton-Futtertröge gebaut waren. Vielleicht braucht es doch eine saubere Trennladung C4 dafür, wer weiß...)
Das sollte also machbar sein.

Ich spiele gerade in Gedanken, da Volumen mit gebundener Schüttung aufzubauen. Gibts fertig zu kaufen, aber erstens will ich kein EPS einbauen (Warum ist mittlerweile jedes Bauwerk ein Portfolio für die Kunststoffindustrie?!), zweitens dürfte selber machen günstiger kommen.
Perlite gefällt mir gut: Natürlicher Ursprung, mineralisch, gewisse Dämmwirkung, unbrennbar etc etc.
Der 100l-Sack kommt günstig, und sollte sich easy mit Zement binden lassen. In fertig-zu-kaufen kostet das einfach mal das 4fache...
Und das Zeug ist vor allem LEICHT :D

Hm, und dann könnte da ja doch noch OSB flächig drauf....
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Botanicman2000
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von Botanicman2000 »

Hallo
vergiss da mit dem Perlite und Zement, dafür gibt es speziellen Kleber.
Die Menge die du brauchst ist nicht ohne.

Wichtig finde ichg eine Bitumenabdichtung die man bis an die Wand hochzieht

Gruß Uwe
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Propeller
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von Propeller »

Beim Bau meiner Werkstatt aus einem über 200 Jahre alten Stallspeicher habe ich das so gemacht:
unten Ziegelbruch, Mörtel usw. rein und mit der Rüttelplatte bis zum Gehtnichtmehr festgerüttelt.
Darauf Kies lagenweise festgerüttelt, bis es eine glatte, ebene Fläche hergestellt war.
Zum Absperren zwei Lagen Baufolie, an der Wand bis über den Randdämmstreifen hochgelegt.
Dann Q188- Matten in selbstgemischten, 15cm dicken Beton (1:3)
Zum Schluß "fließt und fertig", befahrbare Ausgleichsmasse mit der Zahnkelle aufgekämmt.
Das Ganze liegt jetzt seit 2009 perfekt, reißt nicht, staubt beim Fegen nicht und ist so hart, daß ein normaler Nagel darauf malt wie ein Bleistift.

In der Bushalle hingegen mußte ich aufgrund des Umbaues auf diesen Aufbau nochmal 5cm Estrich ziehen, wohlgemerkt direkt darauf, ohne Dämmung, Folie usw.
Ergebnis: Das Zeug reißt trotz beigemischter "Estrichfusseln" kreuz und quer.
Will sagen: Bei deinem schrägen Untergrund rechne ich fest mit Problemen, wenn der Estrich obendrein noch dünn ausläuft.
An Deiner Stelle würde ich lieber in den sauren Apfel beißen und ein Wochenende damit verbringen, alles oder wenigstens den höheren Teil des Untergrundes rauszukloppen. Bei der Gelegenheit kann man auch gleich ein Bißchen Höhe gewinnen und Leitungen da drin verschwinden lassen.
Burnie
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von Burnie »

Mach dir deinen fließfähigen Beton selber.
https://de.wikipedia.org/wiki/Betonverfl%C3%BCssiger
ab ca. 20€ für 5l zb https://www.ebay.de/itm/163914267154?m ... dia=COPY
Gerne mit feinerer Sieblinie, also ehr Estrichbeton.

Mach Estrichmatten rein, die helfen viel und kosten wenig, sind verzinkt und auch an der dünnen Seite sehr hilfreich bzgl Belastung.

Überleg dir ne maximale Stärke, abhängig von dem was du an Last draufpacken willst. Restgefälle eben verfüllen.

Dabei gerne unter 10cm bleiben, reicht mit Armierung normal dicke, hab hier meine Mistgrube als Teich derart gemacht, mit nur 6cm Betonstärke, doppelter Estrichmatte und über 180cm Tiefe bei 10m3 Wasserinhalt. Hält und ist dicht incl. Eisdruck seit über 15 Jahren.

Darunter auffüllen, mit allem was stabil genug ist, von Schotter, Splitt, Steinbrocken, Sand, mineralische Reste und das dann verdichten.

Wenn genug Platz, kannst du natürlich auch ne Dämmung vorsehen, hier ist der Boden im Stall den ich betoniert hab, saukalt, wenn man länger steht... halt druckfeste EPS Zeug, auch dünn hilft das schon. Gibt aber auch Alternativen, wenn man das Zeug nicht mag/hat. Vermutlich bringt auch das 5mm Zeug schon einiges.

Folie ist richtig und nie verkehrt bei sowas, evtl sogar doppelt, hält sicherer dicht, gerade auch durch Arbeitseinflüsse. Man kann auch ne zweite Folienschicht unter dem Estrichbeton machen, gerade wenn ehr gröberes Ausgleichsmaterial genutzt wird. Zum Rand hin n Streifen Pappe, Schaumfolie, odgl.

Evtl überlegen, ob Leerrohre/ Leitungen da gleich mit rein sollten...
radixdelta
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von radixdelta »

Ich würde mir folgende Fragen stellen:
Wie lange dauert es die Ziegel raus zu kloppen?
Wie viel kostet das extra?
Wie lange steht man später in der Werkstatt und ärgert sich wenn man es nicht richtig gemacht hat?

Die 20cm kann man gut Nutzen. Dämmung, Raumhöhe oder beides.

Ich finde unseren Kellerboden sehr gut, da wurde beim Abreiben nochmal Zement aufgestreut und eingerieben, das wird sehr gut glatt und Haltbar, Fegt sich sehr gut und kann auch feucht gewischt werden.

Alternative wäre Betonpflaster. Das ist relativ kostengünstig und man hat beim Einbau weder Zeitdruck noch braucht man dolle Maschinen oder viele helfer. Das geht notfalls auch allein.

Solche Betonieraktionen gab es in der Nachbarschaft und Bekanntenkreis schon öfter. Das geht auch mit der Mischmaschine, allerdings keinesfalls alleine. Einer Mischt, einer Schiebt die Karre, einer verteilt den Beton. Das ist minimum.

Man kann sich beim Betonwerk komplett trockene Mischung auf einen Anhänger kippen lassen. Die kann man dann in der Mischmaschine fertig mixen. Das geht recht schnell und man bekommt den Karrenpiloten schnell dazu um Ablöse zu bitten ;) Vorteil ist die immer gleiche und richtige Mischung.

Wir hatten auch schon Beton auf einem Gummiwagen der vorher mit Siloplane ausgelegt wurde. Da geht einem allerdings sehr schnell die Tragfähigkeit aus, auf dem Lande mit mutigem Traktoristen geht natürlich einiges.
Man kann aber auch mit einer ordentlichen Schubkarren-Kolonne vom Betonmisch-LKW abfahren. So haben wir das schon einige male gemacht und das geht durchaus zügig und gut. Sollte man nur bei der Bestellung angeben damit da kein Zeitdruck beim Fahrer entsteht.
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uxlaxel
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von uxlaxel »

Betonpflaster ist eine gute Idee. Ich habe bei meinem Bruder einfach Gehwegplatten in Estrichbeton verlegt, bisschen nasser als Erdfeucht, so dass man die Platten mit dem Gummihammer auf das richtige Maß bekam.
Estrichmatte hatte ich nicht extra drunter gemacht, in deinem Fall würde es aber durchaus Sinn machen.

Wegen unterschiedlicher Höhe, bei mir sind 20cm Höhenunterschied "verschwunden". Frag lieber nicht, wie dick das Zeug am anderen Raumende ist.
Wenn die Raumhöhe kein Problem darstellt, würde ich den Ziegel-Unterbau drin lassen.

Übrigens, Estrich bekommt man abriebfest, indem man ihn mehrfach mit der billigen Grundierung vom Baumarkt rollt, bis er fast nichts mehr annimmt. Danach staubt nichts mehr.
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Roehricht
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
schmeiss ein paar Leerrohre für Kabel mit rein. Wenn man quer durch die Bude für was auch immer ein Anschluss braucht ist Kabel einziehen einfacher als es Komplett zu nageln.

Übrigens, Betonpumpen überbrücken schon mal 20m durch die Luft
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Wolfgang
bulle
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von bulle »

Aus Sicht eines "Rückens" würde ich eine Latten- Hobeldielenkonstruktion bevorzugen.Die Hohlräume
wegen dem Gevieche mit mineralischer Schüttung auffüllen.
Der Boden schwingt ein wenig mit und entlastet so deine Rückenmuskulatur.
Die Lösung mit den Maschinen paletten hatte mein Freund auch angewandt, einfach dort, wo die Maschinen stehen sollen,
die Last mit 16mm Gwindestangen und Flacheisen zum Rohboden ableiten.
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von Phyro »

Hmm, so langsam habt ihr mich Richtung Holzboden.
Tut sich preislich nicht viel, aber ich müsste am Ende des Gefälles nur eine saubere Auflage nivellieren und den Rest aufständern.
Im Bereich, wo die Maschinen stehen kann ich ja auch quasi "Streifenfundamente" gießen als Auflage.

Was mir gefällt: Weicherer und wärmerer Boden, kein Zeitdruck beim Verlegen, weniger bewegte Massen und ich bekomm das mit weniger Händen gewuppt...
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von Kuddel »

Wir haben hier in einem Raum Perlite bzw. Schüttdämmung und darauf OSB-Platten. Ist günstig, isolierend und vor allem recht schnell verlegt. Schaumglasschotter ist gröber aber ein richtig geiles Zeug.
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Finger
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von Finger »

Staubt das nicht an den Rändern?
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Desinfector
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von Desinfector »

ganz anders?
ein entsprechend gewinkeltes Podest vor der Drehbank aufstellen, dass man schonmal gerade stehen kann.

Verträgt eine Drehbank eigentlich eine "Schieflage"?
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von Bastelbruder »

Anständige Werkzeugmaschinen werden üblicherweise "ins Wasser" gestellt.

Dafür hat man die Maschinen-Wasserwaagen erfunden.
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Kuddel
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von Kuddel »

Finger hat geschrieben: Di 20. Dez 2022, 13:28 Staubt das nicht an den Rändern?
Gar nicht. Fachlich korrekt wird Glasschotter gerüttelt, die OSB-Holzplatten verleimt. Die Seitenteile müssen natürilch ebenso beplankt werden.
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von bulle »

Kuddel hat geschrieben: Di 20. Dez 2022, 14:55
Finger hat geschrieben: Di 20. Dez 2022, 13:28 Staubt das nicht an den Rändern?
Gar nicht. Fachlich korrekt wird Glasschotter gerüttelt, die OSB-Holzplatten verleimt. Die Seitenteile müssen natürilch ebenso beplankt werden.
Das sehe ich bei 20cm Schütthöhe als ganz wichtige Maßnahme
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uxlaxel
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von uxlaxel »

Statt OSB würde ich aber Trockenestrichplatten nehmen. Fermacell oder so.
Hintergrund ist, in einer Werkstatt kann schon mal was auslaufen und wenn das OSB dann aufquillt, hat man ein Wurst-Käs-Szenario.
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von jodurino »

Jup und ja für die Nummer mit den Ziegeln raushauem.

Du schreibst von Ratten, da kannst Du fast damit rechnen das unter den Ziegeln mindestens ein Gang ist.

Und wenn Du schon dabei bist, Isolierung unter und ein wenig Rohr mit in den Beton schubsen, ich arbeite selbst in einer Werkstatt mit Betonkernaktivierung. Es gibt nix schöneres als im Winter mit warmen Füßen in der Werkstatt zu sein.
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von ZBPDT4MWM »

Desinfector hat geschrieben: Di 20. Dez 2022, 14:03 ganz anders?
ein entsprechend gewinkeltes Podest vor der Drehbank aufstellen, dass man schonmal gerade stehen kann.

Verträgt eine Drehbank eigentlich eine "Schieflage"?
Bastelbruder hat geschrieben: Di 20. Dez 2022, 14:06 Anständige Werkzeugmaschinen werden üblicherweise "ins Wasser" gestellt.

Dafür hat man die Maschinen-Wasserwaagen erfunden.
Im Prinzip ja aber... Also in jeder Hinsicht...

Es ist natürlich so einiges einfacher, wenn die Maschine schön waagerecht steht. Es gibt aber auch Zerspanungswerkstätten, die längere Zeit gar nicht waagerecht stehen können - auf Schiffen und in U-Booten! Wichtig ist, und da führt kein Weg dran vorbei, dass die Maschine in sich nicht verdreht ist und bei Maschinenbetten mit mehr als zwei Standpunkten nicht krumm ist. Selbst Maschinen der 5-Tonnen-Klasse sind sehr flexibel und müssen penibel justiert werden.
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Hansele
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Re: Werkstattboden begradigen / auffüllen

Beitrag von Hansele »

Hi,

wenn die Baumaßnahme für dein Eigentum ist,
würde ich tatsächlich die Keile mit viel Arbeit rausnehmen.

Die gewonnene Höhe kannst du wie schon geschrieben wurde nutzen
um einen richtigen Bodenaufbau zu machen.

Den Beton bekommt man dann schon rein, entweder Manpower und Schubkarren,
oder die Betonpumpe?

Ich würde es richtig machen, dann hast du für immer Ruhe und musst dich auch nicht,
mit der Vergangenheit und deren Eigenschaften rumärgern.

Grüßle
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