Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Der chaotische Hauptfaden

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zellkern
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Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von zellkern »

Hi, Leute

Bevor ich anfange, gleich vorweg.
Ich reinige meine Feilen und Raspeln nach jedem Gebrauch mit der Drahtbürste..
Ich mag sauberes Werkzeug..kein Rost, keine Rückstände..

Bin vor einiger Zeit zufällig auf die Sache gestoßen und hab mir gefühlt 5000 Videos und Interneteinträge zu dem Thema reingezogen.
Aus reiner Neugier hab ich es gestern mal selbst ausprobiert.

Also eine Plastikflasche günstigen Essig geholt (1 Euro), den oberen Teil der Flasche abgeschnitten und gleich mal 10 Feilen und
Raspeln reingestellt.
Heute Nachmittag, also etwa 24 Stunden später hab ich die Feilen dann unter fließend Wasser abgewaschen, mit Pressluft getrocknet und mit WD 40 eingesprüht..
Und, was soll ich sagen..
Die Dinger haben durch die Bank wieder richtig "Biss".
Fast wie neu.

Aber wie zum Geier funktioniert die Chemie dahinter?
Ätzt die Säure vlt die Oxidschicht weg, die sich ja naturgemäß bildet?

Hat das von euch schonmal jemand probiert?
Dass es funktioniert steht außer Zweifel...Nur WIE?
:?:
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Bastelbruder
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Bastelbruder »

Warum rosten Tonbandköpfe nicht, die sind doch aus Weicheisen?

Weil der "Kopfspiegel" poliert ist. Da findet die Chemie keine Angriffspunkte.

An Feile und Raspel ist der Zahn die härteste Stelle. Und wenn er etwas abgeabeitet ist, findet sich dahinter das noch weiche Material das jetzt einen großen Teil der Andruckkraft aufnimmt. Die Chemie ätzt genau dieses faule Fleisch weg und der Zahn ist wieder frei und angriffslustig.
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uxlaxel
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von uxlaxel »

Rostige Sägen sind auch immer scharf. Ich vermute, dass genau wie bei Sägezähnen auch die Zacken der Feile durch Korrosion an der Spitze wieder richtig spitz werden.
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Gobi
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Gobi »

ok, dann muss ich das doch auch endlich mal probieren, ich feile ja nun wirklich viel. Ganz normaler Essig?
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Bastelbruder
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Bastelbruder »

Achja, mit Aluminium zugeschmiertes Werkzeug fast aller Art (auch Diamantschleifer und Schleifsteine) wird mit einem Bad in Natronlauge wieder gut.
zellkern
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von zellkern »

Ja, der billigste Haushaltsessig vom Discounter um 1 Euro die Buddel.
3 % Säuregehalt steht da.
Die Feilen werden über Nacht schwarz.
Vlt wär das auch eine günstige Möglichkeit etwas zu brünieren.

Vor Allem kann man gewöhnlichen Haushaltsessig in den Abfluss entsorgen.
Mit genug Wasser nachspülen...gut ists..
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Desinfector
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Desinfector »

zellkern hat geschrieben: So 11. Dez 2022, 23:41
Vor Allem kann man gewöhnlichen Haushaltsessig in den Abfluss entsorgen.
Mit genug Wasser nachspülen...gut ists..
Auch mit gelösten Metallen darin?
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uxlaxel
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von uxlaxel »

Desinfector hat geschrieben: So 11. Dez 2022, 23:54
zellkern hat geschrieben: So 11. Dez 2022, 23:41
Vor Allem kann man gewöhnlichen Haushaltsessig in den Abfluss entsorgen.
Mit genug Wasser nachspülen...gut ists..
Auch mit gelösten Metallen darin?
Wenn du so konkret fragst, da brauchst du bestimmt einen Schwermetallabscheider. Wir haben sowas in der Firma, frag lieber nicht, was sowas kostet 😬
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Nicki
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Nicki »

Gobi hat geschrieben: So 11. Dez 2022, 23:29 ok, dann muss ich das doch auch endlich mal probieren, ich feile ja nun wirklich viel. Ganz normaler Essig?
jk hatte ähnliche Erfahrungen gemacht. Da war Phosphorsäure (igitt, ist die teuer geworden...) im Spiel, die ist hinsichtlich der Korrosionseigenschaften empfehlenswerter.
^^artin
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von ^^artin »

Das hatten wird vor ein paar Jahren schonmal - allerdings mit viel Zweifel an der Wirksamkeit.
Der Kerl hat wohl irgendeinen Rohreiniger mit Schwefelsäure verwendet, wenn ich es richtig verstanden habe. Aber wenn es mit Essig auch funktionieren sollte, umso besser.
Ich habs aber auch nie getestet.

viewtopic.php?p=135011#p135011

Früher hat sich ein Feilenhauer die Arbeit gemacht die alten Feile weichzuglühen, abzuschleifen, neuzuhauen und wieder zu härten:
https://www.youtube.com/watch?v=V36lT48SfF0
zellkern
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von zellkern »

Ich habs bislang auch füe einen hoax gehalten.
Aber die Neugier trieb mich.

ihr kennt das. :D
Man merkt sofort den Unterschied...gleich beim Abfassen..
Mal sehen, wie lange die Schärfe anhält..

Ich muss auch dzu sagen, dass ich natürlich nicht die aller schlechtesten feilen in den Essig rein hab.
Feilen die total am Ende sind werden bei mir glatt geschliffen und als Drechselschaber in diversen Formen weiter verwendet.
^^artin
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von ^^artin »

Ich glaub ich werds demnächst auch mal ausprobieren. Ich könnte vorher und nachher sogar mal mit dem Mikroskop schauen, wie sich die Form durchs Ätzen tatsächlich verändert. Eine Schnittansicht wäre da natürlich sehr aussagekräftig...
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Jesaiah
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Jesaiah »

Ja, bitte, das wäre echt interessant!

Ad hartes/weiches Material: Bei uns im südlichen Alpenland sind normale Feilen durchgehärtet. Da ist kein weicheres Material einlaminiert, die Gefahr besteht also eher nicht.
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Spike
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Spike »

Man kann an einen Draht elektrisch auch eine Spitze ätzen - das dürfte auch passiv funktionieren, die Eintauchtiefe bestimmt die Kegelsteigung. Hat jemand einmal Zitronensäure benutzt?
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Desinfector
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Desinfector »

warum extra ne Säure?
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Henrik_V
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Henrik_V »

Richtig schön wäre es folgendermaßen:
Mittelstück einer alten Feile rausschneiden,
Dieses Teil nochmal längs mit Diamantsäge teilen. Ein Stück in Harz eingießen, Schnitt polieren, Rasterelektronen Mikroskop mit EDX
. Das andere Stück anätzen und dann auch eingießen, schleifen, polieren und REM ..
Als ich noch in der Qualitärsabteilung eines Rasierklingen Herstellers war, wäre das keine große Sache gewesen....
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reha
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von reha »

Ich kaufe gern Feilen von guten Herstellern (z.B. Vallorbe) auf dem Flohmarkt; oft sind die ziemlich verrostet.
Nach einem nächtlichen Bad in Zitronensäure sind die meist wieder wie neu und scharf. Sie sollten aber natürlich nicht allzu abgerockt sein.
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BernhardS
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von BernhardS »

Desinfector hat geschrieben: So 11. Dez 2022, 23:54 Auch mit gelösten Metallen darin?
Osialfe oder richtig: OSiAlFe. Die häufigsten Elemente der Erdkruste. Eisen ist kein Schadstoff, das ist einfach immer da.
ch_ris
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von ch_ris »

Die Erklärung soll ja sein, las ich, das die Säure an der Fläche mehr angreift als an der Kante.
Das kann nie so gut werden wie Neu.
Wobei...wie gut war neu?
Und bevor man sie wegschmeisst...
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Geoschreiner
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Geoschreiner »

Ich weiß auch nicht, wie das genau funktioniert. Wenn die Schärfe nach einem Säurebad größer ist, muss aber an der Fläche mehr Abtrag stattfinden. Außerdem schadet es sicher auch nicht, wenn Rost und sonstiger Schmutz dadurch entfernt wird.
Was ich sicher weiß, ist dass es früher eher üblich war, gebrauchte Feilen nachzuätzen (wohl häufig mit Schwefelsäure), bevor die dann nicht weggeworfen, sondern neu gehauen wurden.
zellkern
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von zellkern »

Also, dass die Säure auf den Flächen mehr "Angriffsfläche" hat wie an den Kanten, klingt für mich erstmal nach plausibler
Erklärung.
Eine Mikroskop Aufnahme von einem vorher - nachher sample wäre natürlich extrem aufschlussreich.
Das würde mich echt brennend interessieren.
andreas6
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von andreas6 »

Das funktioniert offenbar genau wie beim Lötkolben mit Kupferspitze. Auch dort frisst es die (heißen) Flächen ab, während die (kalten) Spitzen stehen bleiben.

MfG. Andreas
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Desinfector
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Desinfector »

BernhardS hat geschrieben: Mo 12. Dez 2022, 10:50
Desinfector hat geschrieben: So 11. Dez 2022, 23:54 Auch mit gelösten Metallen darin?
Osialfe oder richtig: OSiAlFe. Die häufigsten Elemente der Erdkruste. Eisen ist kein Schadstoff, das ist einfach immer da.
kommt immer drauf an in welcher Darreichungsform

als Oxid/Rost klar.

als Chlorid?
ziemlich aggressives Zeugs oder wie ätzt das noch die Platinen?

dazu passt:
Wasserstoff ist das häufigste Element im Universum.

Stichwort dazu
Die Hindenburg.

's kommt halt immer drauf an...
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BernhardS
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von BernhardS »

Desinfector hat geschrieben: Mo 12. Dez 2022, 14:32
BernhardS hat geschrieben: Mo 12. Dez 2022, 10:50
Desinfector hat geschrieben: So 11. Dez 2022, 23:54 Auch mit gelösten Metallen darin?
Osialfe oder richtig: OSiAlFe. Die häufigsten Elemente der Erdkruste. Eisen ist kein Schadstoff, das ist einfach immer da.
kommt immer drauf an in welcher Darreichungsform

als Oxid/Rost klar.

als Chlorid?
ziemlich aggressives Zeugs oder wie ätzt das noch die Platinen?

dazu passt:
Wasserstoff ist das häufigste Element im Universum.

Stichwort dazu
Die Hindenburg.

's kommt halt immer drauf an...
Okay - Eisenazetat von der Feilenreinigung und Eisen-III-chlorid haben das Wort Eisen gemeinsam.
Es war schon klar was kommt, darum hab ich Erdkruste dazu geschrieben
Bei der Hindenburg hat sich brennbarer Staub aus dem Dichtmittel der Gassäcke entzündet.
Freilich: Der Inhalt der Gassäcke hatte mit dem Universum das Wort Wasserstoff gemeinsam.
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BernhardS
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von BernhardS »

ch_ris hat geschrieben: Mo 12. Dez 2022, 11:19 Die Erklärung soll ja sein, las ich, das die Säure an der Fläche mehr angreift als an der Kante.
Das kann schon sein. Sowas ähnliches wie die so genannte Muldenkorrosion - elektrochemisch geht das ungefähr so:
Das blanke Metall präsentiert der Suppe "plus" Ladung und zieht lokal das Anion "minus" vom ätzenden Stoff an.

Umgedreht kann man so die "Inhibitoren" erklären, die man beim Beizen zugibt - damit es eben keine lokalen Löcher gibt.
Große Moleküle mit schwacher Ladung, die zieht es auch dahin. Die belegen aber nur die Oberfläche und machen sonst nichts.
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Julez
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Julez »

zellkern hat geschrieben: Mo 12. Dez 2022, 12:53 Also, dass die Säure auf den Flächen mehr "Angriffsfläche" hat wie an den Kanten, klingt für mich erstmal nach plausibler
Erklärung.
[]
Für mich nicht. Eine Fläche kann nur von einer Seite angegriffen werden, eine Kante von 2 Seiten.
Wenn man zu einer Linie eine Parallele zeichnet, ist diese gleich lang.
Wenn man zu einer Linie mit Knick (= Kante in 2D) außen eine Isodistante zeichnet, ist diese länger.
Die angreifenden Chemikalien kommen aus der Richtung der Isodistanten, die Reaktionsprodukte verdünnen sich in diese Richtung. Da in dieser Richtung mehr "Raum" ist als bei einer ebenen Fläche, (gleicher Raum), verbrauchen sich die angreifenden Chemikalien an einer Kante nicht so schnell, und die Verdünnung der Reaktionsprodukte erfolgt schneller.
Dementsprechend findet an einer Kante mehr Materialabtrag statt.
So wird beim Elektropolieren die Oberfläche ja auch geglättet, und nicht die Unebenheit verstärkt.
Was also immer die Feile schärfer macht, dies kann die Erklärung nicht sein.
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Desinfector
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Desinfector »

Die Form des Abtrags hängt auch von Faktoren wie Säurestärke und Bewegung der Flüssigkeit ab.

Wenn sich Blasen bilden und die zu lange an einer Stelle bleiben findet dort gerade kein Abtrag statt.
Der Effekt ist dann, dass sich lauter "Golfball-Dimples" bilden.
^^artin
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von ^^artin »

Desinfector hat geschrieben: Mo 12. Dez 2022, 14:32
BernhardS hat geschrieben: Mo 12. Dez 2022, 10:50
Desinfector hat geschrieben: So 11. Dez 2022, 23:54 Auch mit gelösten Metallen darin?
Osialfe oder richtig: OSiAlFe. Die häufigsten Elemente der Erdkruste. Eisen ist kein Schadstoff, das ist einfach immer da.
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als Chlorid?
ziemlich aggressives Zeugs oder wie ätzt das noch die Platinen?

dazu passt:
Wasserstoff ist das häufigste Element im Universum.

Stichwort dazu
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's kommt halt immer drauf an...
Was bekommt man, wenn man die verbleibende Brühe mit Soda oder Kalk neutralisiert ?
^^artin
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von ^^artin »

Die Senkrechte(Winkelhalbierende) auf eine Kante, ist allerdings deutlich länger, als die auf die Fläche.
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Bastelbruder
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Bastelbruder »

Vielleicht darf ich noch was drauflegen, was die Begriffe "Poliert" oder auch "Abgenützt" verständlicher macht:

Eine polierte Fläche hat die wenigsten Angriffspunkte in Form von Abbruchkanten des Kristallgitters, sowohl chemisch als auch mechanisch. Primär an den Abbruchkanten ist das Material verletzlich, zumindest für schwache Säuren. Mit konzentrierter Schwefel- oder Phosphorsäure gehts natürlich auch an der Fläche.

Also nicht zu starke Säuren verwenden, da kommt Speiseessig gerade recht.

Und Eisenacetat ist mir nicht als besonders heimtückisches Gift bekannt.
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Desinfector
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Desinfector »

Bastelbruder hat geschrieben: Mo 12. Dez 2022, 19:16
Und Eisenacetat ist mir nicht als besonders heimtückisches Gift bekannt.
mir auch nicht, aber falls eine Entsorgung im Abfluss angedacht ist, sollte man wissen,
ob eine biologische Klärstufe damit klar kommt.
Jannyboy
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Jannyboy »

Ich denke das juckt die Klärstufe wenig.
Die Diskussion hatten wir schon einmal mir Kupfer-II-Chlorid. So viele Leiterplatten hatte man Zuhause garnicht ätzend können um die erlaubten Grenzwerte zu erreichen.

Ähnlich wirds mit der Feile sein.
Man müsste schon kiloweise Feilen in kochender konzentrierter Essigsäure auflösen.

Grüße Jan
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von zellkern »

Das denke ich auch..
Ich bin Hausmeister und wohne hier am Firmengelände im Gewerbegebiet.
Ich möcht garnicht wissen, was die anderen Firmen hier in der Gegend so alles in den Abfluss lassen.
Entweder wissentlich...oder... weils dem Hilfsarbeiter einfach hintenrum vorbei geht. ;)

Da hoffe ich mal auf deutsche Gründlichkeit, dass die Plörre aus unserem Gewerbegebiet hier nicht einfach in der Pampa versickert.
;)
Wobei ich sagen muss...
Öfters als einmal im Jahr, werde ich die Prozedur nicht durchführen.
Und wer weiß, wie oft das überhaupt von Erfolg gekrönt ist.
Nebenan befindet sich ein LKW Parkplatz, wo übers Wochenende hunderte LKWs meist osteuropäischer Herkunft parken.
Die armen Jungs schütten und kippen einfach ALLES in die Natur.
Ihr könnt euch die Sauwirtschaft kaum vorstellen.
Einschließlich Gestank, Ratten, Scherben, Müll, Ölfilm überall...
Da parken oft 100 am Straßenrand im Halte und Parkverbot weil Parkplatz voll..die Polizei ist hilflos..wo sollens die armen Kerle auch hin jagen^^..

Oh, ich weich ab..
Nur so viel zum Thema verunreinigten Essig wegkippen. :lol:
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Desinfector
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Desinfector »

heute bekäme man keine einzige Maschine als Neuprodukt auf den Markt,
das soviel verschiedene Stoffe emittiert wie KFZ...

OK ich hör auf :mrgreen:
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Spike
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Spike »

Julez hat geschrieben: Mo 12. Dez 2022, 15:51 Was also immer die Feile schärfer macht, dies kann die Erklärung nicht sein.
Gnaa. Hier stand Unsinn. Kaffee?
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Schneewittchen
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Schneewittchen »

Es wird immer davor gewarnt Messer in die Spülmaschine zu tun weil die Schneide kaputt geht.
Wie vereinbart sich das mit ätzen der Feilen?
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Bastelbruder
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Bastelbruder »

Naja, meine Mutter sagt immer Geschirr-Zertrümmerungsautomat. Sie hat wohl zur Gründerzeit einen Werbefilm (oder sogar live irgendwo im Schaufenster) gesehen wo die Minna mit durchsichtiger Tür vorgestellt wurde.

Messer schmeißt man auch nicht einfach in ein Schubladenfach, da sind wir wieder bei den Feilen.
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BernhardS
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von BernhardS »

Schneewittchen hat geschrieben: Mi 14. Dez 2022, 07:24 Es wird immer davor gewarnt Messer in die Spülmaschine zu tun weil die Schneide kaputt geht.
Wie vereinbart sich das mit ätzen der Feilen?
Gar nicht. Das selektive Ätzen der Feile wird sauer durchgeführt, das Geschirr wird alkalisch gewaschen.
Der so genannte pH ist ungefähr da, wo Eisen die niedrigste Korrosionsgeschwindigkeit hat.

Natürlich kann man ein Messer stumpf ätzen indem man es in eine Glanzbeize tut. Ziemlich konzentrierte organische
Säure, Oxalsäure oder so, und hohes Redoxpotential. Konkret: gut Wasserstoffperoxid dazu. Und heiß, richtig heiß.
Das ätzt alle Rauhigkeiten, Spitzen und Kanten weg. Aus dem Blech wird ein Spiegel.
Die Feile kommt in eine dünne Säure, niedriges Redox. Die nicht von einer Oxidschicht bedeckten Bereiche sollen
"offen" gegenüber dem Säureangriff bleiben.

Völlig verschiedene Vorgänge.
^^artin
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von ^^artin »

Messer zerlegen sich auch gerne galvanisch, wenn sie lange in der Brühe stehen. Z.B. wenn Alunieten vorhanden sind. Bei älterem Edelstahlbesteck, mit holen Griffen, wurde auch oft Blei mit reingegossen (vermutlich, damit sich das Ganze nach "Was" anfühlt), was abgesehen von seiner Giftigkeit, vermutlich auch ein galvanisches Element bilden kann, wenn der Griff nicht mehr dicht ist.
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Re: Feilen schärfen mit Essig..wie zum Geier?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Bei Ag-Besteck war oft auch nur Sand in den hohlen Griffen der Messer, um volles Material vorzutäuschen.
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