Dezentrale Wohnraumbelüftung

Der chaotische Hauptfaden

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MatthiasK
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Re: Dezentrale Wohnraumbelüftung

Beitrag von MatthiasK »

So einen Lüfter kann man leider nicht einfach rückwärts laufen lassen. Das geht wegen der Form der Magnetpole nicht.

Die Schaltung ist elektrisch primitiv. Die primitivste Version (für ganz kleine Leistungen) besteht aus einem TLE4905, einem Widerstand und einem Transistor.
IMG_20220204_114514_692.jpg
Dein Lüfter hat schon mehr Leistung und zwei zusätzliche Treibertransistoren.
IMG_20220204_114755_419.jpg
Die Spulen sind einfach gegensinnig gewickelt und sorgen für ein magnetisches Wechselfeld. Die Magnetpole sind in der Regel schräg geformt, das sorgt für eine leicht schiefe Ruhelage und geben auch die optimale Drehrichtung vor.

Entscheidend für die Drehrichtung ist der Hall-Sensor. Dieser erkennt, welcher Pol des Lüfterradringmagnets gerade vor ihm ist und polt das Magnetfeld des Stators entsprechend. Wenn man das Ausgangssignal noch mal invertiert, würde der Lüfter rückwärts laufen - aber hier stören die schrägen Pole des Stators und der Lüfter lief bei meinen Versuchen nicht vernünftig rückwärts.

Ich hatte dann mal bei einem Lüfter mit Lagerschaden das gesamte Innenleben raus geschmissen und einen Modellbaubrushlessmotor eingebaut. Dann lief der Lüfter auch rückwärts, brachte aber deutlich weniger Druck als vorwärts.
Auch wenn der Motor ein ganz kleiner war, war er natürlich zu kräftig für den Lüfter und brachte nur stark gedrosselt brauchbare Wirkungsgrade.
sysconsol
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Re: Dezentrale Wohnraumbelüftung

Beitrag von sysconsol »

Das Egalsein der Drehrichtung hängt von der Flügelform ab - wie schon gesagt.
Es gibt aber Lüfter, die haben da einfach "schräge Flächen" - die dürften in beide Richtungen gleich gut/schlecht funktionieren.
Zudem ist der Stator für eine Drehrichtung optimiert - muss also andersherum nicht zwingend funktionieren.
Wenn er denn anläuft, hat er weniger Leistung. Blöd, wenn man ein Windstoß kommt...
edit: Schreibt ja MatthiasK schon.


Eigentlich musst du nur die jeweils andere Wicklung bestromen - die schalten meines Wissens nur immer zwei gegenüberliegende Wicklungen ein, bis der Hall-Sensor anspricht, dann wird gewechselt.
Also zwei Leitungen des Stators tauschen - der gemeinsame Plus (oder Minus) bleibt.

Ich würde zwei Lüfter hintereinander schrauben.
Jeweils einer wird angesteuert. Das geht, macht aber Geräusche.
Für "mal ausprobieren" taugt das aber.

Alternativ: Mach einen DC-Bürstenmotor rein. Der geht in beide Richtungen ;)
Eventuell findet sich noch ein Axiallüfter Typ "kleiner Tischventilator" im Fundus (aus einem Unterbau-Kühlschrank z.B.). Die gehen halbwegs in beide Richtungen und brauchen weniger Drehzahl.
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MatthiasK
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Re: Dezentrale Wohnraumbelüftung

Beitrag von MatthiasK »

Rotoren mit symmetischen Blattprofilen müssten sich doch auch einfach auf dem 3D-Drucker herstellen lassen. Die passende Nabe für die Motorwelle kann man gleich mit rein drucken. Für niedrige Drehzahlen müsste das reichen. Dazu ein langsam laufender Motor, denn schnell = Verwirbelungen = laut.
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gafu
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Re: Dezentrale Wohnraumbelüftung

Beitrag von gafu »

das geht auch für höhere drehzahlen, ist nicht so dass die 3d-druck sachen gleich zerfallen.
25k umdrehungen auf ein 40er lufterrad aus dem 3d-drucker war kein problem.
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