Kamineinsatz renovieren und verbessern

Der chaotische Hauptfaden

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radixdelta
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Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von radixdelta »

Moin,

der Winter naht, oder zumindest der Herbst. Und was ich mir seit zwei Jahren vornehme und immer erst nach beginn der Heizsaison daran denke: Der Kaminofen braucht zuwendung. Nun habe ich mal gerade noch so rechtzeitig daran gedacht. Ein paar Arbeiten stehen auch seit 10 Jahren noch aus :oops:

Gegeben ist ein Spartherm Varia 1V-51 von 2010 oder 2011. Also hat der jetzt 10 oder 11 Winter hinter sich.

Die Gussrosten halten von 12 bis Mittag, eigentlich sind die immer nach einem Winter kaputt, unbrauchbar nach 2-3 Wintern. Der Aschekasten ist jetzt auch durch.
Die Rückwand hatte ich vor dem letzten Winter durch Vermikulite ersetzt, eine Platte ist jetzt auch schon wieder gebrochen, sollte noch ein Winter halten, aber das ist auf Dauer auch teuer und nervig.

Ich habe den Ofen jetzt weitgehend Demontiert und einige konstruktive Mängel festgestellt, dazu später mehr.
Bilder habe ich noch keine gemacht, die Hände sind immer schon rußgeschwärzt wenn ich nur an den Ofen denke. Ich werde aber noch welche machen und nachreichen.
Material ist bestellt, einiges muss noch vom Baumarkt geholt werden, dann kann es los gehen.

Aktuell größte Baustelle ist die Bodenplatte. Bisher ist da ein Aschekasten und ein Gussrost eingelassen. Das soll ersatzlos weg, das wird nur für Kohle gebraucht, ein Holzfeuer braucht das nicht. Primärluft gibt es dann nicht mehr. Ich habe schon einen Winter eine provisorische Schamotteplatte eingelegt mit überzeugendem Erfolg.

Die Bodenplatte will ich aus Feuerbeton selbst gießen. Wird eine einfache Platte, die Form wird also einfach.
Hat jemand schon mal Formteile selbst gegossen?
Ich habe Basaltfasern dazubestellt. Ich überlege noch ob ich Perlite zumischen kann oder ob das die Festigkeit zu sehr verringert.
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Später Gast
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von Später Gast »

radixdelta hat geschrieben: Mo 23. Aug 2021, 09:58 Moin,
...
Die Bodenplatte will ich aus Feuerbeton selbst gießen. Wird eine einfache Platte, die Form wird also einfach.
Hat jemand schon mal Formteile selbst gegossen?
Ich habe Basaltfasern dazubestellt. Ich überlege noch ob ich Perlite zumischen kann oder ob das die Festigkeit zu sehr verringert.
Ja hier. "Gegossen" ;-) eher gestampft.
Hab für den Pizzaofen Türsteine gemacht, die Negativform war aus XPS Schaum mit Styroschneider. Hab normalen Portlantzement genommen, weil mir der Temperaturbereich bis 800°C gereicht hat und das billliger war. Für ne Bodenplatte wird Feuerzement besser sein. Achtung der härtet recht schnell aus! Statt Perlite geht auch Blähglasgranulat, ist erheblich härter. Ich hab damals Glasfaser zur Verstärkung genommen, aber wie gesagt, wollte ja nix mit Hochtemperatur.

Hab jetzt letztenendes doch ne Tür aus Gusseisen gekauft, weil die Steine erheblich schwerer geworden sind, als ich gehofft hatte und die Handhabung immer blöd war, heiße Steine rumlupfen und irgendwo ablegen, jedes Mal staubige Finger gehabt.

Aber warum nicht ausschneiden aus nem 10€ Pizzastein vom Aldi/Lidl?
radixdelta
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von radixdelta »

Ich glaube die Pizzasteine sind zu klein. Und gerade liegen auch keine im Lidl rum. Und die letzten die ich gesehen habe waren rund.
Aber Platten zuschneiden lassen wäre eine Möglichkeit, leider nicht ganz billig, da bin ich mit dem Gießen um einiges günstiger, jedenfalls wenn ich nicht all zu viele Versuche in den Sand setze.

Ich habe sogar noch um die 90 Schamotteplatten hier liegen. 400x250x30. Da kann ich mich auf den Kopf stellen, ich bekomme die ohne Schneiden nicht in den Ofen, wären super Wandplatten. Aber schneiden will man die nicht. Ich werde das nochmal Probieren, vor 10 Jahren hatte ich aber aufgegeben. Das ist natürlich keine Ofenbauer- und schon gar nicht Hobby-Ofenbauer-Qualität. Die kommen aus dem industriellen Feuerungsbau.
Diese Platten reißen aber auch gern.

Als Feuerbeton habe ich mir Körnit 7 bestellt, das bindet etwas langsamer ab. Ich hoffe das Zeug taugt, denn es ist auch noch relativ günstig. Ich habe erstmal 25kg zum testen bestellt.
Für das gesamte Schamotte-Inventar brauche ich um die 80kg bzw. 40l, abzüglich Wandplatten brauche ich 30kg. Da fehlen mir 2,5l die ich durch Perlite ersetzen muss. Das werde ich wohl einfach machen. Leider ist dann nix übrig um leichte Mischungen mit 70% oder mehr Perlite zu testen, das wäre noch interessant.
sysconsol
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von sysconsol »

radixdelta hat geschrieben: Mo 23. Aug 2021, 13:50 Aber schneiden will man die nicht.
Flex mit "Diamantscheibe", Wasser und viel Geduld.
Oder ist es genau das, was den üblichen Schamott-Stein vom Industrie-Schamott-Stein unterscheidet?

PSA nicht vergessen ;)
radixdelta
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von radixdelta »

Ich weiß es nicht so genau, es ist als wären da enorm harte Körner drin. Ich habe schon Videos gesehen von Ofenbauen, entweder hatten die ein enorm besseres Vidiablatt in der Flex oder die Steine sind nicht so hart!? Ich werde es nochmal versuchen.
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Später Gast
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von Später Gast »

Ich dachte auch ich bekomme meine Türsteine billiger selbst hergestellt, als ne fertige Tür gekauft, war falsch. Um (fehl) Versuche bin ich nicht herumgekommen, hätte ich in der Zeit gearbeitet, hätte ich mir gleich die teuerste Tür kaufen können. Aber gelernt hab ich mehr auf die Art, auch ein Gewinn.

Hol dir lieber noch nen zweiten Sack Feuerzement und mach versuche, das artet sonst in Frust aus. Perlit nimmt, wenn Trocken, viel Wasser auf, das kann einem die ganze Mischung verhauen.

Leichte Porosität im Gefüge ist gut für die Resilienz ggü Hitzegradienten. Dafür kann man nicht nur Perlit nehmen sondern auch Polypropylenfasern. Letztere verbessern die Grünfestigkeit, senken die Rissgefahr beim Aushärten und verbrennen beim ersten vorsichtigen Anheizen, danach dienen die verbleibenden Hohlräume zur Wasserdampfabfuhr beim Anheizen. Hab noch welche übrig und verschicke die auch gerne, bin nur noch n paar Wochen im Urlaub 8-)

Um den Zementbedarf zu senken kann man auch Hochofenschlacke ( Strahlgut "asilikos") wie Kies in normalem Beton beimengen, bin aber nicht dazu gekommen, das selbst zu testen.
vorhautfront
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von vorhautfront »

sysconsol hat geschrieben: Mo 23. Aug 2021, 15:27
radixdelta hat geschrieben: Mo 23. Aug 2021, 13:50 Aber schneiden will man die nicht.
Flex mit "Diamantscheibe", Wasser und viel Geduld.
Oder ist es genau das, was den üblichen Schamott-Stein vom Industrie-Schamott-Stein unterscheidet?

PSA nicht vergessen ;)
Trag den scheiß zum nächsten Steinmetz des geringsten Misstrauens und frag ihn. Wenn man wartet bis die Säge das nächste Mal mit einem passenden Blatt eingerichtet ist kostet es wahrscheinlich nur ein Bier. Gerüchteweise haben die auch alle nen Fetisch für Dosenwurst
radixdelta
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von radixdelta »

Gestern habe ich mich damit beschäftigt Fliesen zu kleben. Die allermeiste Zeit bin ich allerdings gelaufen. Und ich habe viel gemessen um aus ein paar Fliesenresten die nötigen Stücke zu ernten. Zwei Fliesen sind dann doch von einer anderen Charge, man erkennt es allenfalls wenn man es weiß.

Bild

Bild

Die Fliesen sollten da schon seit immer dran, der Blendrahmen hat den Rand von der Mauer teilweise gar nicht bedeckt. Als ich damals den Sockel gefliest habe war der Blendrahmen nicht lieferbar, als er dann lieferbar war war es schon Winter und in den folgenden 10 Sommern habe ich das vor mir her geschoben. :oops:
Das gute ist aber, die Fliesen sollten auch unter der Ofentür nur als Rand drumrum. Darum auch das weiße Luftgitter unten (das wird noch schwarz gemacht). Aber wie man an den Abnutzungserscheinungen erkennt: Dort ist Kalkfarbe überfordert, das wird mit den Fliesen länger besser aussehen.

Auf dem zweiten Bild sieht man einen Konstruktionsmangel, wenn man genau hinschaut. Der Türrahmen hat unten eine nach innen gerichtete Abkantung. Alles was von innen an die Scheibe fliegt wird hier aufgefangen und kann an der Türdichtung verglühen. Größere Geschosse verglühen auf der dünnen Blechleiste die die Scheibe fixiert. Beides geht davon kaputt.
Diese Abkantung hat einen Zweck: Unter dem Türrahmen wird noch Frischluft in den Ofen geleitet und von diesem Blech abgelenkt. Diese Frischluft wird dicht gemacht, das ist quasi Primärluft, nicht einmal ordentlich vorgewärmt, brauche ich nicht.

Die Abkantung habe ich bereits mit der Flex entfernt. Nun spekuliere ich ob ich sie einfach weglasse oder nach außen als Schutz der Türdichtung wieder anschweiße. Das ist nur durch anpunkten, Tür einhängen, probieren, biegen, probieren... zu lösen. Dafür müsste die Scheibe wieder in die Tür, dafür warte ich auf Dichtband. Heute wird also nicht viel passieren.

Die Tür ansich ist eh eine Fehlkonstruktion. Ich weiß nicht warum die eine Tür zu 96% Symmetrisch machen, dann aber doch darauf verzichten sie drehbar zu machen. Man kann sie auch nicht einstellen, sie hängt etwas, aber außer ein Fitschenring unterlegen kann ich nichts tun. Die Leisten die die Scheibe halten sind Blechpressteile, regulär als Ersatzteil nicht zu bekommen. Der Verschluss verschleißt und ist nicht nachstellbar. Die Türdichtung ist rechteckig 18x8mm, sündhaft teuer. Irgendwann baue ich die ganze Tür neu, in gut.

Edit sagt: Das Skalieren der Bilder übe ich nochmal... :?
bastl_r
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von bastl_r »

sysconsol hat geschrieben: Mo 23. Aug 2021, 15:27
radixdelta hat geschrieben: Mo 23. Aug 2021, 13:50 Aber schneiden will man die nicht.
Flex mit "Diamantscheibe", Wasser und viel Geduld.
Oder ist es genau das, was den üblichen Schamott-Stein vom Industrie-Schamott-Stein unterscheidet?

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Die Schamotte die ich bislang zu schneiden hatte gingen allesamt so zu schneiden.
Aber hast Du überhaupt schon mal mit deinem Kamnkehrer über den Umbau gesprochen?
Unserer ist gerade dabei allen Öfen die älter als 20-25 Jahre sind den Weiterbetrieb aus immissionrechtlichen Grü den zu verweigern. Es Sei denn man bringt ein Gutachten oder eine Zulassung, die es natürlich nicht gibt, vom Hersteller bei.
Damit der zugelassen werden kann muss die Türe selbsschließend sein und die Luft darf nicht unter ei bestimmtes Maß gestellt werden können...
radixdelta
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von radixdelta »

Ich habe nicht mit ihm über Umbauten gesprochen, man muss es ja nicht herausfordern. Probleme erwarte ich da allerdings nicht. Der ist durchaus offen und nutzt Ermessensspielräume großzügig.
Ich glaube bis 2035 darf der Ofen noch bleiben, wenn der dann raus muss muss eh alles abgebrochen werden, der ist fest eingemauert. Dann wird auch ganz viel ganz anders gemacht, ich weiß jetzt was doof ist.
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gafu
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von gafu »

radixdelta hat geschrieben: Mi 25. Aug 2021, 12:44 Ich glaube bis 2035
2024 müssen alle öfen die abgaswerte einhalten.
https://www.kaminofen.info/die-bimschv- ... stauschen/
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von bastl_r »

Auch dieser Kamin, der vor 1994 errichtet wurde, muss wohl abgerissen und neu errichtet werden weil der Heizeinsatz voll ummauert und mit Klinkern eingefasst wurde. :evil:
Nur weil ein Pups nachwachsender Rohstoffe nicht ausreichend verwertet wird.
Neu machen kostet ja nur läppische 20 -25k€...
Und sag mir noch jemand im Alter wohnt man Mietfrei... :twisted:
IMG_20210518_091559.jpg
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bastl_r
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von radixdelta »

Unser EInsatz erfüllt 1. BImSchV und darf nach 2024 bleiben. Irgendwo habe ich da auch eine Jahreszahl aufgeschnappt, keine Ahnung. Wenn ich mal eine günstige und gute Filterlösung finde würde ich die aber trotzdem Nachrüsten. Finde ich schon wichtig sich darum zu kümmern.

Es gibt zahlreiche Ausnahmen und Möglichkeiten. Evtl. kann man den schönen Ofen als Grundofen einstufen lassen, oder einen Filter nachrüsten!? Der verputzte obere Bereich bietet sich ja für eine Öffnung zur Nachrüstung an, das lässt sich kostengünstig komplett neu verputzen und ist dann wieder schön.
So einfach würde ich mich bei dem Teil nicht mit Abriss abfinden wollen. Theoretisch sollte es sogar möglich sein einfach zu messen ob 1.BImSchV evtl. schon eingehalten wird.

Genau dieses fest einbauen würde ich niemals wieder machen. Falls der Ofen mal raus muss wird der nächste so gebaut daß man ihn mit vertretbarem Aufwand heraus bekommt und durch einen Einsatz mit ähnlichen Maßen ersetzen kann, ohne den Hauptteil der Ummauerung abreißen zu müssen. Auch die Luftgitter würde ich nicht mehr so einmauern lassen. Ich habe jetzt Mühe neue zu bekommen. Die Rahmen sind leider sichtbar (total doof gelöst) und nicht mehr richtig sauber zu bekommen.

Ach ja, Edith wollte noch anmerken, mein Baufortschritt ist derzeit negativ, die Fliesen sind wieder ab. Erkenntnis der Woche: Kalkfarbe muss wirklich GANZ ab, sonst hält das alles nicht. Möglicherweise hilft auch anfeuchten. MEM-Montagekleber verhält sich auffällig ähnlich wie stinknormales Acryl...
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von bastl_r »

Das mit dem Messen ist zunächst mal eine gute Idee.
Allerdings weis ich vom schon ein, zwei jahre später verkauften Modells des Heizeinsatzes, dass dieser durch Veränderungen eine bessere Verbrennung bzw Nachverbrennung der Gase ermöglichte.
Zudem sind da die kaum erfüllbaren Vorschriften nach der selbstschließenden Türe sowie dem nicht bzw nur bis zu einem gewissen Grad schließbaren Abgaszug bzw Frischluftzufuhr.
Der Aufbau eines Filters scheidet auch aus, weil es praktisch direkt über dem Ofen in den Kamin geht. Sonst hätte ich mich schon vor Jahren den zusätzlichen Einbau eines Wasserheizregisters gewagt.

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gafu
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von gafu »

bastl_r hat geschrieben: Sa 28. Aug 2021, 17:03 Zudem sind da die kaum erfüllbaren Vorschriften nach der selbstschließenden Türe
im prinzip sind da nur die ofentürscharniere etwas versetzt angeordnet und schon schwingt die tür immer wieder zurück. Muss man halt eines der beiden scharniere umschweißen.
radixdelta
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von radixdelta »

Also bei uns ist die Tür nicht selbsttägig schließend, das kann also nicht zwingend sein.
Bei mir kommt man durch eine Klappe unter dem Bodenstein an die Luftklappe und ich könnte da auch locker Sperren einbauen.

Dieser Filter hier ist interessant: https://www.ebay.de/itm/292970777240
Leider kann ich dem Verkäufer nicht schreiben wo und wie der eingebaut werden müsste.
Ich habe da ein wenig nach gesucht und ein paar Bilder gefunden wo dieser Filter statt der Rauchumlenkung eingebaut wird.
Z.B. hier: https://www.selbst.de/heizkamin-20455.html?image=16

Bei https://blue-fire.org/ wird das aber ausdrücklich ausgeschlossen.

Ich finde das durchaus interessant, wenn dadurch die Verbrennung sauberer abläuft habe ich einfach auch mehr vom Holz. Ich feuere mit Nadelholz, das ist ohnehin problematisch weil es den Ofen innerlich mit einer isolierenden Ruß- und Ascheschicht überzieht die man mehr als einmal pro Winter rauskehren muss. Wenn das zum einen in Hitze verwandelt und zum anderen nicht mehr isoliernd wirkt, dann würde mich das doppelt freuen.

Bei uns geht das Rauchrohr auch sehr unmittelbar über dem Ofeneinsatz schon in den Schornstein. Das kann man aber durchaus umlegen, normalerweise. Eine Kernbohrung weiter oben und das untere Loch dicht setzen. Das geht auch wenn verrohrt ist, da gibt es Lösungen für.

Und dann gibt es noch die Filter die man auch auf den Schornsteinkopf setzen kann, die elektrostatisch arbeiten und leider doch teuer sind. Sowas hätte ich gern in den Schornsteinkopf integriert, da werde ich mit dem Schornsteinfeger nochmal drüber quatschen bei Gelegenheit.
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von SchuesselTech »

Ähm auf deren Website (ebay Shop name . de) ist ein vollständiges Impressum mit Email adresse und Telefonnummer...
radixdelta
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von radixdelta »

Ich wollte nochmal kurz Rückmeldung zu dem Projekt geben.

Die Kalkfarbe musste ja nun ganz ab, also habe ich so einen Schleifapparat vom Lidl mit grobem Schleifpapier hergenommen. Eingeschaltet, an die Wand gekommen und WUFF, instant war die komplette Bude vernebelt.
Dasselbe mit dem Nass/Trockensauger vom Lidl: Keine Beeinträchtigung von Sicht oder Lungenfunktion auch nach einer Stunde geschleife. Diese Werkzeuge sind also tatsächlich sogar brauchbar, so viel hätte ich dem nicht zugetraut.

Die Fliesen kleben. Der Streichkalk den man fertig im Baumarkt kaufen kann funktioniert sehr gut. Sieht allerdings Feucht so richtig mega beschissen aus, erst wenn es trocken ist sieht man zuverlässig wo man nochmal streichen muss.

Pünklich zu Omas Geburtstag Anfang September war der Ofen äußerlich fertig. Aber innerlich hat sich die Fertigstellung doch noch 4 weitere Wochen hingezogen. Schlussendlich wurde es kalt und ich habe das alte Schamotte-Inventar wieder eingebaut, provisorisch geflickschustert. Es fand sich einfach noch keine Zeit die Steine zu gießen.

Ein Fazit zur Türdichtung: Einfach 2 Lagen Rundschnur aufeinander Kleben hat nicht funktioniert, es brauchte 3 Lagen und das Ergebnis ist nicht Ideal. Da mache ich entweder nochmal einen Versuch oder ich kaufe doch das teure Zeug.

Die Primärluft zu verschließen und dadurch mehr Scheibenspülung zu erhalten hat zu 100% funktioniert. Das Flammenbild ist sehr viel ruhiger, die Scheibe bleibt sehr sehr sehr viel sauberer.
Zum Anzünden muss die Tür angelehnt werden, und zwar deutlich länger als früher, so 5 Minuten muss man dem Feuer schon geben. Der Zug muss sich erst einstellen, damit hatte ich aber gerechnet. Es ist etwas schwieriger aus wenig Glut wieder ein Feuer zu bekommen, dafür bräuchte man Primärluft. Dadurch wird der Verbrauch an feinem Anzündholz etwas größer werden, aber das kann ich verkraften. Wenn der Ofen heiß ist und ein Glutbett etabliert ist dann brennt der Ofen nun Traumhaft.
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von bastl_r »

Und was sagt der Kaminkehrer?
radixdelta hat geschrieben: Sa 28. Aug 2021, 20:06 Ich habe da ein wenig nach gesucht und ein paar Bilder gefunden wo dieser Filter statt der Rauchumlenkung eingebaut wird.
Z.B. hier: https://www.selbst.de/heizkamin-20455.html?image=16

Bei https://blue-fire.org/ wird das aber ausdrücklich ausgeschlossen.
Wegen so was als Nachrüstung von Bluefire hatte ich bei denen für meinen 30 Jahre alten Ofen angefragt.
Die sehen kaum Chancen dafür, dass das mit einer einfachen Nachrüstung klappt.

bastl_r
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von radixdelta »

Der Kaminkehrer sagt gar nix, ich werden nicht diesbezüglich nicht konsultieren.

Wenn im Ofen eine Nachrüstung nicht möglich ist musst du über dem Ofen was tun. Wie gesagt, den verputzten Teil entfernen und dahinter eine Abgasbehandlung einbauen. Da ist reichlich Bauraum und den Schornsteinanschluss kann man noch oben verlegen. Das wird aber nur über einen Hersteller solcher Filter gehen, da musst du schauen was es da an kompakten Systemen gibt. Und von da aus eine Ausführende Firma finden. Andersrum wird es wohl schwierig.
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Re: Kamineinsatz renovieren und verbessern

Beitrag von radixdelta »

radixdelta hat geschrieben: Di 12. Okt 2021, 10:20 Der Streichkalk den man fertig im Baumarkt kaufen kann funktioniert sehr gut.
Das nehme ich dann mal zurück. Er fängt seit heute tatsächlich das Abblättern an. :cry:
Ich hoffe es blättert ordentlich und flächig, dann habe ich nicht so viel Arbeit damit. Streichkalk auf Kalk geht also nicht...!?

Schauen wir mal, ich muss dann wohl doch Kalk einsumpfen. Eigentlich ist Streichkalk auch nur vergüteter Sumpfkalk, ich hatte gedacht das klappt. Nicht dass da nun auch kein Kalk mehr dran hält, dann ist aber Geburtstag.
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