Die stationären Bleiklötze und die Lebensdauer

Der chaotische Hauptfaden

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Hesselbach
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Die stationären Bleiklötze und die Lebensdauer

Beitrag von Hesselbach »

Hallo,

Ich möchte da mal eine Frage in den Raum stellen: ich habe 12 parallel geschaltete Bleiklötze 12 V 120 Amperestunden, es sind Solarbatterien und keine Autobatterien. Meiner Ansicht nach haben die einen Traumjob, die maximale Zyklentiefe lag unter Volllast bei 11,2 V und 70 A, also theoretisch knapp 6 A pro Batterie. Die 12 werden von einer 1,3 kW Solaranlage gefüttert und der Regler (Steca Tarom 4545)
bekommt auch über einen Sensor die Temperatur am Minuspol einer Batterie mit und steuert damit die Ladespannung. Zur Säuredurchmischung wird alle 4 Wochen die Ladespannung auch temperaturabhängig mal hochgefahren. Trotz all der Pflege hat eine Batterie jetzt den Schlaffi gemacht, sie wurde richtig heiß und es hat fürchterlich nach faulen Eiern gestunken, eine Zelle war hernach total trocken also Zellenschluss. Diese defekte Batterie hat natürlich von ihren Kollegen ordentlich Strom reingeschoben bekommen, und es war leider nicht die mit dem Thermofühler sodass die Steuerung von der ganzen Sache nichts mitgekriegt hat. Alle 12 Batterien sind vom gleichen Hersteller, die Verstorbene war von 2015.Meint ihr das war ein singuläres Ereignis oder muss ich damit rechnen dass die nun alle nach und nach sterben? So alle 6 Monate klemme ich die Batterien einpolig ab und mache einen Batterietest mit hoher Belastung, die jetzt Verstorbene hat sich hierbei total unauffällig gezeigt. Auch ist der Verbrauch an installiertem Wasser recht gering, alle 6 Monate muss ich etwas nachfüllen wobei niemals eine Zelle und das Minimum gefallen ist.

Gruß Hesselbach
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uxlaxel
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Re: Die stationären Bleiklötze und die Lebensdauer

Beitrag von uxlaxel »

moin, hast du die batterien stumpf parallel geklemmt oder hat jede eine einzelne sicherung? wenn die volllast bei 70A liegt, kannst du ja jeden einzelnen block mit 8 oder 10A untersichern, dann sollte dieses beinahe-brandereingnis nicht wieder stattfinden.
guck mal in die anderen bakterien rein, wie hoch der bleischlamm schon liegt und ob der schon kurz unter den platten endet, denn dann ist es nur eine frage der zeit, dass sich ein solches ereignis wiederholt.
es wäre auch ein produktionsfehler (zellenverbinder schlecht angearbeitet) möglich, der nur diesen einzelnen block betraf, es könnte auch ein serienfehler sein.
Hesselbach
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Re: Die stationären Bleiklötze und die Lebensdauer

Beitrag von Hesselbach »

Ja ich habe die Batterien alle mit 50 Quadrat parallel geschaltet, eine 120 A Sicherung ist in der Zuleitung zum Inverter und 60 A zum Solarregler. Die Plattensätze sehen alle noch sehr gut aus, also alle Platten die gleiche Höhe und der Separator nicht krumm oder zerbrochen wie ich es manchmal bei alten Autobatterien sehe ,wie hoch unten der Bleischlamm steht kann ich leider nicht feststellen weil das Gehäuse nicht durchsichtig ist. Vom Hersteller konnte ich leider auch keine Aussage bezüglich der Haltbarkeit im stationären Betrieb bekommen, die Gewährleistung vor drei Jahren ist ja nun mal rum. Hat da jemand Erfahrungen bezüglich der Haltbarkeit?
winnman
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Re: Die stationären Bleiklötze und die Lebensdauer

Beitrag von winnman »

Batterien sind immer ein ganz bisschen Lotterie.

Stumpf parallelschalten kann gefährlich werden -> hast du schon gelernt.

Einfach auf der Plus Seite einen einpoligen Leitungsschutzschalter vorschalten -> sicher (kann auch 32A oder ähnliches sein) Wenn du welche mit Meldekontakten verwendest, kannst du auch gleich noch eine Überwachung realisieren.
Spannungsabfall sollte bei deinen Lade/Entladeströmen komplett vernachlässigbar sein, gleiche Länge der Anschlussleitungen würde ich aber empfehlen.
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Bastelbruder
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Re: Die stationären Bleiklötze und die Lebensdauer

Beitrag von Bastelbruder »

Leitungsschutzschalter sind eine gute Idee, aber wie lange geben die Kontakte Kontakt wenn sie ständig der Atemluft der Bleiaquarien ausgesetzt sind?
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ferdimh
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Re: Die stationären Bleiklötze und die Lebensdauer

Beitrag von ferdimh »

Bis zum nächsten mal schalten...
Das gleiche Spiel lässt sich aber auch mit Schmelzsicherungen spielen, da kann man die Anzahl der fragwürdig dichten Kontaktstellen minimieren (bzw sogar nullen, wenn man die Sicherungen einfach einlötet).
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Bastelbruder
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Re: Die stationären Bleiklötze und die Lebensdauer

Beitrag von Bastelbruder »

KFZ-Sicherungen sind in der Hinsicht Kontaktsicherheit ziemlich gut, es dürfen die mit Flach-Steckverbindern sein, dafür gibts auch schnuckelige Gehäuse mit transparentem Deckel.
Sicherungsbleche zum Festschrauben sind vermutlich zu kräftig für die aktuelle Anwendung.
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uxlaxel
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Re: Die stationären Bleiklötze und die Lebensdauer

Beitrag von uxlaxel »

alleine für wartungsarbeiten empfiehlt es sich immer, die batterien separat, idealerweise zweipolig, trennen zu können. ich würde auch in diesem fall zu flach-sicherungen aus dem KFZ-bereich tendieren, aber auch D01 oder ähnliches wäre schick.
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reutron
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Re: Die stationären Bleiklötze und die Lebensdauer

Beitrag von reutron »

Bei Parallel geschaltete Akku sollte man die Ausgleichtströme ja auch im Auge behalten oder Dioden zur Entkopplung verbauen. ;)
Jannyboy
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Re: Die stationären Bleiklötze und die Lebensdauer

Beitrag von Jannyboy »

Ja des wegen verwenden die USVs auch in Serie geschaltet Akkus. Zum einen sind die Ströme geringer und zum anderen tut ein Zellschluss nicht so weh.

Grüße Jan
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ferdimh
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Re: Die stationären Bleiklötze und die Lebensdauer

Beitrag von ferdimh »

Ausgleichsströme sind bei parallelem Blei zum Glück in sehr großem Bereich kein Problem:
Unter Last hat eine Bleizelle immer weniger Spannung (1,9-2,1V) als bei Ladung (2,2-2,4V). Daher fließt beim parallelschalten eines leeren und eines vollen Bleiklotzes quasi kein Strom.
Problematisch wird nur, dass sich beim Anklemmen eines Ladegerätes der leere Akku zuerst allen Strom krallt (oder umgekehrt der eine volle Akku allen Strom liefert). Das könnte Leitungen oder Sicherungen zum schmelzen bringen.

Bei LiIon-Zellen sieht das anders aus. Hier ändert sich die Spannungslage je nach Reaktionsrichtung kaum, aber dafür viel stärker in Abhängigkeit vom Ladestand. Da muss man tatsächlich aufpassen.
Auch hier kann man aber parallelschalten, wenn es einmal angeglichen ist.
winnman
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Re: Die stationären Bleiklötze und die Lebensdauer

Beitrag von winnman »

Wer hat gesagt das die LSS unmittelbar im Gasungsbereich der Akkus montiert werden sollen?
Kleiner Verteiler 1,5m davor, da rein die LSS dann sollte da nichts mehr korrodieren, . . .

Ähnlicher Fall, 24V Anlage, altes Holzschiff 300t Eichenholz, kein Platz für nix. Ursprünglich waren da. 2 Bleiaquarien mit dem Neozed Sicherungstrenner am Rest der Anlage, jetzt mal ein paar Gruppen kleinerer Aquarien (sind übrig geblieben :)) heuer gehen da 2 200Ah Gruppen Gelblöcke dran (mit neuen/anderen Sicherungen), Korrosion kommt hier vor allem durchs Meerwasser bzw. dessen Dämpfe und der Schweiß bei jeder Arbeit (alles im Maschinenraum und da ist im Sommer meist >60° bei 100% Luftfeuchtigkeit)
24V, immer 2  Blöcke in Serie
24V, immer 2 Blöcke in Serie
PS Altteile 100% :)
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