WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Der chaotische Hauptfaden

Moderatoren: Heaterman, Finger, Sven, TDI, Marsupilami72, duese

Antworten
KalleGrabowski
Beiträge: 362
Registriert: Di 13. Aug 2013, 20:34

WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von KalleGrabowski »

Moinsen!

Mal folgende Grundsatzfrage zu den Schweißverfahren: Ist für einen ambitionierten Schweißanfänger die Anschaffung von so einem WIG-Inverter der unteren Preisklasse empfehlenswert? Ich brauche weniger eine Empfehlung für ein konkretes Gerät (daher auch nicht bei "Kaufempfehlungen" gepostet), als für das Verfahren an sich.

Ich habe bereits einen MIG-Möller von Elektra Beckum (geerbt), also kein Profigerät, aber grundsätzlich funktionsfähig, nebst Gas, Draht, Schweißschild. Damit schweiße ich so gut wie nie, hab als letztes vor 4 Jahren einen PKW damit erfolgreich durch den Tüff gepunktet (die Flicken, die bei Tageslicht entstanden sehen sogar echt top aus, die in der Abenddämmerung gemachten brauchten viel Flex...) Ein neuer Fußrastenträger am Moped hält zwar auch seit Jahren, aber die Naht sieht aus wie Hulle. Die richtige Kombination aus Strom und Drahtvorschub hab ich noch nicht gefunden.

Nachteile von dem MIG-Gerät sind: Das Gerät ist recht groß und damit schlecht transportabel (auf Rollen halt). Trotzdem muß ich es zum Schweißen wegen des doch erheblichen Funkenflugs an die Werkstattür ziehen, denn an der Werkbank schweißen ist mir zu brandgefährlich. Da gibt es genug Ecken und Ritzen, wo so ein Funke einen vergessenen Putzlappen oder Pappkarton entzünden könnte.
Außerdem bin ich immer seltener in besagter Werkstatt, und im Haus muß das Gerät eigentlich tragbar sein.

So ein WIG-Inverter wäre kleiner, leichter und tragbar, den könnte ich im Keller lagern und problemlos im Wintergarten oder der Garage oder sonstwo nutzen, wenn ich mich auf eine 10l-Gasbuddel beschränke.
Außerdem hält sich der Funkenflug in Grenzen, wenn man die gebotene Sauberkeit einhält. Dann könnte ich eventuell sogar im Keller schweißen.
Mit vielen Wig-Kombimöllern kann man ja auch Elektrodenschweißen, das wäre dann was fürs Grobe, und WIG dann für präzisere Geschichten.

Man hört allerdings, daß MIG deutlich anfängertauglicher als WIG wäre, und da mir die MIG-Nähte schon nicht wirklich gelingen, ist WIG vielleicht nicht unbedingt empfehlenswert. Ich stelle mir das ein wenig wie Autogenschweißen auf elektrisch vor, und beim Autogenschweißen hatte ich mich vor Jahren nach etwas Übung gar nicht so dämlich angestellt. Außerdem entfällt bei WIG ja das gelegentliche Knallen mit Loch im Werkstück, was man vom Autogenschweißen her kennt.

Meterweise Nähte werde ich damit nicht ziehen, am Auto braten fällt auch erstmal weg (keine Hebebühne). Vielleicht mal einen Gepäckträger fürs Moped schweißen, Gartendeko, ein Geländer, kleine Hilfswerkzeuge, das Hängemattengestell reparieren, solche Dinge halt.

Zu den WIG-Geräten gibt es ja schon Empfehlungen, aber wie sieht das mit dem Verfahren an sich aus? Lieber das MIG-Gerät behalten und viel üben, oder MIG weg, WIG her, und dann viel üben?

Dankööö!
Benutzeravatar
Alexander470815
Beiträge: 2396
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:42
Wohnort: D:\Hessen\Gießen

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Alexander470815 »

Also ich hab vor gut einem Jahr so ein Gerät hier gekauft: http://www.Eisenfirma S*a*l*e*k-schweissgeraete.de ... ttset.html
Diese sind aber vom Innen Leben quasi gleich mit denen von LCDvision (so eins hatte jemand auf dem Treffen dabei) und auch von anderen China Geräten.

Ich habe auch vorher nur einmal in einer Firma Elektrode geschweißt (Praktikum, 1Woche) also nicht wirklich viel Erfahrung :D .
Hartlöten hab ich da schon etwas öfter gemacht.
Ich denke mal schon das es ähnlich wie Autogen Schweißen ist jedoch mit einer deutlich kleinere Flamme.
Damit muss man genauer arbeiten, ein paar cm Abstand wie bei Autogen sind da nicht möglich.
Also schon möglich jedoch reicht dann die Wärmeleistung nicht mehr aus (Ist natürlich materialabhängig....)

Löcher brennt man in Dünnes Blech wenn man nicht aufpasst auch schnell rein.
Den eine Topf an den ich was anschweißen wollte (0,5er Edelestahl) hab ich schon gut zerbraten aber ihn am Ende doch dicht bekommen :lol:
Das ist aber mit Sicherheit alles Übungssache.

An das Gerät (wie auch an die anderen) kann man ein Fußpedal anschließen was mir doch ziemlich geholfen hat.
Da man nicht mit einer fixen Leistung arbeiten muss sondern mit dem Strom variieren kann.

Soweit ich das beurteilen kann funktioniert Wig sehr gut mit dem Gerät.
Elektrode ist etwas tricky weil man recht schnell die Elektrode auf Abstand bringen muss damit der Strom nicht abgeregelt wird (Anti-Stick oder was das auslöst).
Das bringt meinen Vater immer zum Fluchen, weil es bei ihm immer nicht klappt :?
Also wenn es erstmal schweißt (mit Elektrode) dann funktioniert es aber der Anfang ist schwer.
Vielleicht liegts auch an den Elektroden an sich, muss ich nochmal genauer nachgucken was da los ist.
Plasma Schneiden ist eine ganz nette Zusatzfunktion hat mir schon manchmal einiges an Arbeit gespart.
Die Angegebenen 12mm durch Baustahl sind möglich aber das geht dann schon echt langsam.
Alles bis 5mm lässt sich aber super Fix schneiden (macht auch Spaß in Blech wirre Formen zu schneiden).
Es funkt natürlich immens wenn man damit etwas schneidet, da einem das abgetragene Material glühend umherfliegt.

Alles in allem kann ich das Gerät weiterempfehlen.
Sicherlich können Profi Geräte noch sonstwas aber den Anspruch gibts ja gar nicht.
Kannst dir ja mal die vergleichbaren von anderen Herstellern angucken und entscheiden was die am besten Gefällt.
Benutzeravatar
Alexx
Beiträge: 379
Registriert: So 11. Aug 2013, 13:42
Wohnort: Alsdorf
Kontaktdaten:

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Alexx »

Mig behalten und zusätzlich Wig anschaffen.

Mit Mig kann man gut schweißen (dickere Sachen wie Tor, grill, Auffahrtrampe, usw) mit Wig sowas zu brutzel ist ein riesen Aufwand da man mit Zusatzwerkstoffen arbeiten muss.
Das könnte man auch mit Elektroden machen aber dafür muss man gut üben.

Wig eher für dünn wandige Sachen, rohre, Edelstahl von Flachstahl bis hin zu Lochblech, kupfer und Alu wenn es AC beherrscht.


Und wenn der Inverter noch Plasma schneiden beherrscht heureka :mrgreen:
enebk
Beiträge: 619
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:51
Wohnort: Dorsten

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von enebk »

Ich vergleiche WIG gerne mit Löten. Ist ähnlich entspannend und ruhig.
Wenn man also einen Lötkolben bedienen kann sollte dem WIG-Schweißen nichts im Wege stehen.
Benutzeravatar
Sven
Beiträge: 4423
Registriert: Fr 28. Jun 2013, 12:52
Wohnort: Sechsundzwanzigdreisechzehn

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Sven »

Schaff dir unbedingt eine zweite Gasflasche an. Die Mischgas Flasche wirst du weiterhin für den MAG Möller brauchen.
Angeblich soll sich niedrig legierter Stahl mit reinem Argon nicht gut schweißen lassen.
Benutzeravatar
Maschine
Beiträge: 656
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 18:51

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Maschine »

Hi Kalle,

lerne lieber MIG erst richtig gut, dann kommts vielleicht von alleine WIG auch noch können zu wollen.
MIG reicht für die meisten Sachen die man so zum schweißen hat. Frage wäre doch was Du schweißen willst? Stahl? Alu? Edelstahl? Die letzten beiden sind dabei eher garstig und nichts für Anfänger.

Ich schweiße schon lange MIG und wollte ums verrecken ein WIG. Jetzt stehen 2 k€ mehr in der Werkstatt, und hab damit noch nicht wirklich viel gemacht. Pfft, doch, abgerissene Stehbolzen heiß gemacht, höhö.

MIG, eindeutig.

Maik
KalleGrabowski
Beiträge: 362
Registriert: Di 13. Aug 2013, 20:34

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von KalleGrabowski »

Naja, ein wesentliches Argument für ein WIG-Gerät ist ja, daß es den MIG-Möller evtl. für meinen Einsatzbereich ersetzen sollte.

Wie gesagt, das Hauptproblem des MIG-Möllers ist seine schiere Größe und Gewicht. Der kann nur dort hin, wo man ihn hin rollen kann, was genaugenommen nur eine ebenerdige Werkstatt bietet. Und wo er geht und steht, beansprucht er fast einen Kubikmeter. Und jeder (auch ich) stapelt so lange seinen Scheiß darauf, bis man das Teil benutzen wollen würde und erst ausbuddeln muß. Dann läßt man es doch wieder sein.

Dann ist da die Funkenspritzerei, da bräuchte ich dann einen besonderen Raum zum Schweißen, in dem definitiv nichts Brennbares oder Funkenempfindliches in der Nähe steht.

Noch habe ich Vattas alte Werkstatt, wo ich aber auch erst immer hinfahren müßte, Muttern begrüßen, Kaffe trinken, "Junge, kannst Du mal..." (man fährt ja nicht zu den Eltern und sagt nicht "Tach"...), Brocken zur Seite räumen, Gerät zur Tür rollen, und dann draußen rumbraten... wenn es nicht regnet...

Das WIG-Teil - so der Plan - könnte ich bei mir im Keller oder der Garage im Regal lagern, Zubehör in irgendeinen Lederkoffer, kleine Gasbuddel in der Ecke anpflocken. Je nach Einsatz trage ich der Gerät dann in / aus Keller, Garage, Wintergarten, Garten, Kumpel... wenn das praktikabel ist. Ich hege die Hoffnung, daß ich das Gerät dann auch öfter mal nutze, weil es einfacher verfügbar ist.

Wenn ich natürlich mit MIG so viel mehr machen kann, was den Aufwand rechtfertigt, einen speziellen Schweißplatz im Gartenhäuschen (darauf wird es hinauslaufen, Garage ist zu kurz) zu schaffen, dann werden die Würfel neu gemischt..äh..oder so....
Lars_Original
Beiträge: 506
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 08:21
Wohnort: Burghaun (im Zentrum des Wahnsinns)

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Lars_Original »

Im Keller solltest du ohnehin nix (nicht viel) schweißen.
Das verwendete Schutzgas und die entstehenden Dämpfe sind schwerer als Luft.
Das erfordert eine entsprechende Absaugung oder große offene Fenster.
Alles Andere ist zumindest ungesund.


Lars
Benutzeravatar
eJunkie
Beiträge: 756
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 20:05

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von eJunkie »

Meine Meinung dazu:

Wenn man nicht gerade hauptsächlich an rostigen Autos rumfrickelt oder Bahnschienen schweißt ist WIG einfach das universellte und sauberste Verfahren was es gibt. Funkenflug gibts gar nicht. Natürlich kann mal irgendwo was danebengehen. Aufpassen muss man immer.

Nachteile gibts aber auch: Um durchgerostete Bleche flicken ist wie schon gesagt definitiv nicht das Verfahren der Wahl, an unzugänglichen Stellen schweißen ist schwierig (man muss den Brenner schwenken können um den Lichbogen zu steuern und man muss sehen was man tut). Man braucht 2 freie Hände. Und Dreck aller Art stört sehr. Richtig schlimm ist verzinktes Zeug. Da reichen ganz kleine Reste damit das spratzt wie blöd und die Elektrode sofort hin ist. Sowieso verzeiht es die Elektode nicht wenn man damit das Schmelzbad berührt. Am Anfang steht man da oft am Schleifstein.

Hexenwerk ist das auch nicht, man sieht ja sehr schön was man macht. Es braucht halt nur eine ruhige Hand und etwas Gespür (Übung) dazu.
Lukas94
Beiträge: 820
Registriert: Di 13. Aug 2013, 21:34

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Lukas94 »

Ich hab die ganzen gängigen Verfahren (MIG, WIG, E-Hand und auch ein wenig Autogen) alle mal gezeigt bekommen und mehr oder weniger intensiv praktiziert. Meine Erfahrung daraus ist, dass MIG für den Anfänger und Hobbybrutzler am besten geeignet ist und eine gute Grundlage für weitere Verfahren ist. Bei richtiger Einstellung des Schweißgerätes (auch daher kann es kommen, dass deine Nähte bös kruckelig aussehen) klappt das fast wie Heißkleber für Metall. Weitere Vorteile wurden bereits genannt.

WIG ist dem Autogenschweißen recht ähnlich, der entscheidende Unterschied ist, dass der Lichtbogen eine sehr viel stärkere und kontrollierbarere Wärmequelle ist. Eine ruhige Hand sollte man bei allen Verfahren haben.

Zur Funkenproblematik: Die kannst du auch bei WIG haben, beispielsweise wenns auf einem nicht ganz sauberen Teil mal kräftig spratzt. Generell sollte man Schweißarbeiten irgendwo durchführen, wo man nix abfackelt. Im Keller zu schweißen ist (wie schon erwähnt) unter "Keine Gute Idee..." zu vermerken.

Wenn du wirklich für alles gerüstet sein willst, solltest du mal einen näheren Blick auf die Modelle von Güde werfen. Die haben Geräte im Sortiment, die für MIG (Gas und Fülldraht), DC WIG und E-Hand geeignet sind. Da muss man dann allerdings schon etwas Geld investieren.
Wenns nicht so teuer sein darf, dann schaff dir (erstmal) ein gebrauchtes MIG-Gerät (die Dinger schweißen auch noch wie Sau, wenn sie über 20 Jahre alt sind, hab ich selbst versucht) an und wenn doch erhöhter Bedarf besteht einen Inverter für WIG/E-Hand.
ozonisator
Beiträge: 1653
Registriert: So 11. Aug 2013, 19:53
Wohnort: bei Frankfurt/Main

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von ozonisator »

Mit WIG kannste halt Konservendosen aneinander bruzzeln, das geht mit MIG/MAG nicht.
Nachteil vom WIG: die Elektrodenanschleiferei nervt, gerade am Anfang tippt man die gerne ins flüssige Metall :lol: Außerdem muss man den Fülldraht manuell zuführen.
Vorteil MIG/MAG wurde oben schon genannt, einfach hinhalten, Knopf drücken, *bruzzel*, fertig. Wenn die Förderrate stimmt ist das wirklich wie Heissklebern nur in massiv :mrgreen:
Achja, hier noch ein kleiner Geheimtipp: China WIG Möller gibts für schmalstes Geld in der Bucht mit defektem HF Zünder. Einfach WIMA FKP2 Kondensatoren reinlöten, dann is Ruhe. Die originalen Billigcaps schlagen einfach durch und verlieren massivst an Kapazität. Und dabei gleich die Kühlkörperbefestigung der Dioden und Fets überprüfen, die Chinesen haben für 2 Bauteile einen Metallstreifen vorgesehen, der Mittig verschraubt wird. Der wird oft zu stark angezogen, dann verbiegt sich der Streifen, und drückt die Gehäuse so: \ / vom Kühlblech weg, und dann sterben die Hitzetod !
Benutzeravatar
tschäikäi
Beiträge: 2063
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 14:01
Wohnort: Saarland

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von tschäikäi »

Also natürlich haben beide Verfahren ihre Vorteile.
Aber: Die heutigen WIG-Geräte sind sind ja kaum noch größer als Atx-Netzteile (wenn nicht grade wassergekühlt oder bis 400A)
und sehr brauchbar.
Meine Erfahrungen als Allesflicker: Meistens schweißt man Stahl. Aber nicht immer.
Also WIG hat da schon Vorteile:
- Du brauchst nur eine Sorte Schutzgas (mit deinem MIG/MAG-Gerät würdest du für Stahl Aktivgas, also CO2+Ar nehmen,
für NE-Metalle reines Ar und für Spezialfälle dann wieder anderes).
- Kleiner, leichter, v.a. mit 230V einphasig zu benutzen
- Du musst keine verschiedenen Sorten Draht da haben und ständig wechseln
- WIG geht auch ganz ohne Zusatzwerkstoff
- weniger Verzug des Schweißgutes
- dünnes Material sehr gut verschweißbar
- hartlöten geht mit WIG auch


Allerdings würd ich mir fürs WIG- Gerät nen Automatikhelm gönnen, weil du wenn du Zusatzwerkstoff verschweißt
zwei Hände brauchst.
Aber die Helme kriegt man ja mittlerweile auch schon für 30€ aufwärts.

Und WIG- Schweißen is durchaus erlernbar, ich was vorn paar Monaten mit unseren Jungs auf Schweißlehrgang, wir haben das auch hingekriegt.
Und die anderen beiden hattens vorher noch nie gemacht.

Wenn du dich dann entschieden hast und es in die Kaufberatung geht, gibts hier ein paar Leute, die schon WIG_Geräte vom Chinesen haben und
helfen können.
Ich werd mir auch mal eins zulegen, bis dahin wird halt in der Firma gewigt.

Gruß Julian
uli12us
Beiträge: 2293
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 08:20

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von uli12us »

Wenn du schon Autogen Erfahrung hast, dann ist WIG nicht tragisch. Man macht dabei prinzipiell dasselbe wie beim Nachlinksschweissen. Lediglich ist der Brennerabstand geringer, allerdings kann man dabei die Hand auflegen und muss dadurch nicht den schweren Brenner die ganze Zeit halten.
Benutzeravatar
eJunkie
Beiträge: 756
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 20:05

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von eJunkie »

Zum Thema im Keller schweißen mit WIG:

Da sehe ich gar kein Problem. Eine _volle_ 10L Ar Pulle hat < 2m³ Gas. Ein 10 m² Raum mit 2 m Deckenhöhe, also ein sehr kleiner Raum hat nicht mal 10% der KOMPLETTEN Flaschenfüllung als Volumen. Ar ist inert, ungiftig und selbst das technische Gas ist sehr rein. Da passiert nicht mal was wenn man die ganze Flasche leert sollange man sich nicht direkt auf den Boden legt. Und so eine Pulle hält eine Weile, da reden wir nicht von 2m³, sondern von einigen Litern/min.

Und was sollen da für Dämpfe entstehen? OK, manchmal sind Reste von Öl auf dem Stahl (für WIG eh nicht gut), das Qualmt dann etwas. Wenn ich Bratkatoffeln mache qualmt mehr Öl. Viel mehr. E-Hand ist da eine ganz andere Nummer, die Umhüllung der Elektroden setzt wirklich ungesunde Stoffe frei.

Aufgepassen muss man nur bei verzinkten Sachen (was ja mit WIG sowieso kaum schweißbar ist), das Oxid ist giftig.

Wem was an der Gesundheit gelegen ist sollte übrigens nicht die roten Elektroden kaufen. Die enthalten etwas Thorium, sind also leicht radioaktiv. Da man die öfters anschleifen muss sollte man darauf verzichten. Gilt zwar als "harmlos", aber bei radioaktiven Stäuben ist mir doch unwohl. Ich schweiße nur mit den goldenen (die sind Lanthan dotiert). Kosten etwas mehr, aber da die lange halten ist das egal.

Brandgefahr ist auch eher theoretischer Natur wenn man etwas aufpasst. OK, mit ist mal auch schon mal was runtergetropft oder ein heisses Teil fällt irgendwo hin. Oder man vergisst mal das Gas und es spratzelt weil der Stahl verbrennt. Das ist aber gar kein Vergleich zu den anderen Verfahren, wo die Funken und Schweißperlen meterweit fliegen können. Man muss halt etwas aufpassen.
KalleGrabowski
Beiträge: 362
Registriert: Di 13. Aug 2013, 20:34

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von KalleGrabowski »

Alsdenn...

Ich denke, als erstes sollte ich mir einen Automatikhelm zulegen, den kann ich für beides gebrauchen.

Was ich schweissen will... Grösstenteils Sachen am Mopped. Das wäre Blech um 1 mm herum, mal ein Rohr mit 1-2mm Wandstàrke. Jeweils schnöder Stahl. Am Rohrrahmen werde ich nicht herumbrsten, das ist wohl selbst den Experten verboten. Aber mal ein Befestigungsauge oder einen Batteriekasten anschweissen lasse ich mir nicht nehmen.

Wir reden von Materialstärken unter 2,5 mm und schnödem Stahl. Da habe ich mit MIG immer mehr Löcher als Naht gemacht. Oder ganz knollige Nähte.

Eventuellst käme mal Eselstahl ins Gespräch. Da habe ich sogar Draht für die Schutzgaskiste für, und auch eine zweite Gasflasche. Ob da das richtige Gas drin ist, weiß ich gar nicht. Muss ich glatt mal gucken.

Wenn ich eine Lösung gefunden habe, die Verfügbarkeit des Gerätes zu verbessern (also ein kleines Gerät beschafft oder neue Räumlichkeiten eingerichtet habe), dann hätte ich schon Muße, auch msl ein Geländer aus Vierkantrohr oder das eine oder andere Klingeling für den Garten zu fertigen.
Oder Bollerwagen aus alten Fahrrädern wäre noch so ein Plan.
Dann gibt es immer noch irgendeinen Abzieher, Spanner oder Blockierer für diverse Motor- und Getriebefummeleien zu dengeln.

Ach ja: Sitzbankbleche reißen auch gern mal.

Wird wohl eine Spontanentscheidung...

Kann man zum Einstieg bis an die 200 Euro Grenze gehen (Güde, Berlan), oder sollte es nicht unter Eisenfirma S*a*l*e*k sein?

Im Keller schweissen: Wollte ich eher nicht. Da steht die Gasheizung, mein Elektronikbastelurium und die Waschmaschine. Unterhosen mit mehr als max. 4 Löchern sind nur für Einsätze mit Sonderrechten... Und Golfsocken und Netzhemden hab ich eh genug...
Deshalb wollte ich ein kleines Gerät, was ich flexibel lagern und einsetzen kann, ohne einen besonderen Schweissplatz einzurichten. Die Frau lässt auch nicht beliebig viele Hobbyräume im Haus zu

Alu muß übrigens nicht sein, das schraube und niete ich lieber.
Benutzeravatar
Hightech
Beiträge: 11497
Registriert: So 11. Aug 2013, 18:37

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Hightech »

Also, ich Hobby-Schlackebrenner erzähle mal wie es mir erging:

Mein 1. Schweissgerät war ein Gude 120A Trafomöller vom Obi zum Elektrodenbraten.
Was für ein Elend. Ständig pappt die Elektrode an und durch die billigen Elektroden hat man mehr Schlacke als Naht.
Dazu schaltet das Teil ständig wegen Überhitzung ab.

2. Teil war ein 140A Inverter, bei einer Werkstattauflösung für 90Euro geschossen, ist ein echtes Profi-Teil.
Bei Elektroden ab 3mm schweisse ich damit 1a Nähte, da pellt sich die Schlacke von selbst von der Naht.
Aber bei 2mm ist es nur Scheisse.

Nun habe ich ein altes Elektra-Beckum 120A Schutzgas-Schweißgerät mit 20L Argon/Co2 (Corgon ect.) Flasche
Ist schwer, groß und unhandlich, aber damit kann ich gut schweißen, wichtig war der Automatik-Helm !

Achso MIG ist Argon, wann man das braucht, weiss ich nicht,
ich schweisse mit Argon/Co2 das ist MAG.
Legierten Stahl muss man sogar mit MAG schweissen, sonst taugt das nicht (frag mal jemand der sich auskennt)
Ich hab mir sogar eine Rolle V2A 0,8mm besorgt und die schweisse ich mit MAG ohne das es spratzt.

Blech pack ich mit 0.6mm Drah ohne da löcher rein zu braten, das ist Einstellungssache.
Ich hab mit damit den Auspuff am Moped für den TÜV zugelötet.

Wenn man MIG schweisst könnte das sein das es besonders spratzt ?

Ich hab mir auch schon mal überlegt, den Trafo auszubauen und durch ein Inverter zu ersetzen das muss doch gehen, dann ist das Teil
auch leichter.

Oder man pappt sich den Drahtvorschub in eine Extra-Dose und benutzt es als Option für das Inverter-Elektroden-Schweissgerät.
Kevin89
Beiträge: 45
Registriert: Di 10. Sep 2013, 18:40

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Kevin89 »

Hallo,

wie schon gesagt wurde, sollte dir WIG nicht schwer fallen, wenn du Autogen ganz gut hinbekommst. Und funken ? tut es eigentlich gar nicht..jedenfalls nicht bei Profigeräten.

Von den Baumarkt MIG/MAG-Geräten ist abzuraten, es sei denn du hast noch Lust dir da einen neuen Drahtvorschub zu basteln und ein neues(gutes) Schlauchpaket zu besorgen...die sind nämlich meistens sehr schlecht.
Mein Vater hat eins von Einhell, bei dem der Vorschub versagt, sobald das Schlauchpaket nicht schön gerade liegt

Außerdem gibt es bei Baumarktgeräten nicht die Möglichkeit einzustellen, dass z.B. das Gas vor oder nachströmt.
KalleGrabowski
Beiträge: 362
Registriert: Di 13. Aug 2013, 20:34

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von KalleGrabowski »

Hmmm...

wenn man die Geschichte mal unter verstärktem Frickelbezug betrachtet, könnte man nicht auch einen MIG/MAG Zusatz für einen WIG-Inverter dengeln?

Im Prinzip müßte man ja "nur" den Schlauchpaketanschluß und den Scheibenwischermotorklumpatsch aus einem Schutzgasmoppel schlachten und z.B. in ein altes PC-Gehäuse oder einen generischen Blechgerätekoffer transplantieren. Der Inverter kann dann den Strom liefern, die Zusatzkiste liefert den Draht. Man könnte das Gasventil des Inverters mitnutzen oder in die Zusatzkiste das geschlachtete Schutzgasmöllerventil mit übernehmen.

Das wären dann zwar 2 Kisten, die sich aber beidhändig besser durch die Gegend tragen lassen würden als die große MIGMAG Kiste.
Im Regal stünden dann der Inverter, ein Koffer mit dem WIG-Schlauchpaket und Zub., sowie die Bastelkiste mit dem MIG/MAG Schlauchpaket nebst Drahtspender und Zub. Dann noch 1-2 10 Liter Gasbuddeln und ein Helm, und feddich wäre die Laube.

Zum Schweißen kann ich die gewünschte Konfiguration dann an den gewünschten Ort tragen und losbrutzeln. Da können die Klamotten auch mal ein paar Tage stehen bleiben, aber einen permanenten Schweißplatz, wie ich ihn für den aktuellen Klopper bräuchte, müßte ich nicht einrichten.

Klingt gut! Der Plan nimmt langsam Formen an...
- Automatikhelm kaufen
- später WIG-Inverter kaufen
- Schutzgasgerät schlachten oder Schlachtgerät besorgen
- MIG / MAG Zusatzgerät bauen
- Alles Zuschweißen! (Das wichtigste beim Schweißen ist das "W" !)
Danke für die ganzen Tipps und Anregungen!
Benutzeravatar
Finger
Administrator
Beiträge: 7486
Registriert: Di 12. Jun 2012, 20:16
Kontaktdaten:

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Finger »

Das ist genau das, was ich seit Jahren vorhabe. Alles was mir fehlt sind die Flaschen. Alles andere schimmelt hier rum....
Kainit
Beiträge: 156
Registriert: So 11. Aug 2013, 16:05
Wohnort: Thüringen

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Kainit »

KalleGrabowski hat geschrieben:Hmmm...

wenn man die Geschichte mal unter verstärktem Frickelbezug betrachtet, könnte man nicht auch einen MIG/MAG Zusatz für einen WIG-Inverter dengeln?
Nein.
MIG/MAG braucht eine Spannungsquelle, WIG braucht eine Stromquelle.
Bei einem Inverter könnte man die Führungsgrösse umschalten, bei einem
klassischen Gerät wohl eher nicht möglich.

mfg

Frank
Benutzeravatar
Hightech
Beiträge: 11497
Registriert: So 11. Aug 2013, 18:37

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Hightech »

Finger hat geschrieben:Das ist genau das, was ich seit Jahren vorhabe. Alles was mir fehlt sind die Flaschen. Alles andere schimmelt hier rum....
Na denn fahr doch mal zum Hornbach und hol dir ne 20L Tauschflasche.
Das ist zwar 1x richtig teuer, damit kommst du aber auch 10 Jahre aus.
Ich hab mir bei Ebay-Kleinanzeigen für 120Euro eine "graue" 20L Tauschflasche von som Geragentypen geholt.
Tüv usw war drauf und wurde irgenwo in NRW Befüllt. seht nix drauf von Linde ect...
Benutzeravatar
Finger
Administrator
Beiträge: 7486
Registriert: Di 12. Jun 2012, 20:16
Kontaktdaten:

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Finger »

Kainit hat geschrieben:
KalleGrabowski hat geschrieben:Hmmm...

wenn man die Geschichte mal unter verstärktem Frickelbezug betrachtet, könnte man nicht auch einen MIG/MAG Zusatz für einen WIG-Inverter dengeln?
Nein.
MIG/MAG braucht eine Spannungsquelle, WIG braucht eine Stromquelle.
Bei einem Inverter könnte man die Führungsgrösse umschalten, bei einem
klassischen Gerät wohl eher nicht möglich.

mfg

Frank
Was mich auf keinen Fall davon abhalten würde, das auzuprobieren :-)
enebk
Beiträge: 619
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:51
Wohnort: Dorsten

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von enebk »

Dazu fällt mir dieses Projekt ein:
http://dh1nfj.dyndns.org/blog/?p=473
und endet damit:
http://dh1nfj.dyndns.org/blog/?p=483
mit der nicht ganz erfolgreichen Erweiterung:
http://dh1nfj.dyndns.org/blog/?p=470
Benutzeravatar
Joschie
Beiträge: 2466
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 18:19
Wohnort: JN58FG

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Joschie »

Das die Erweiterung nicht geklappt hat wundert mich nicht sonderlich.
Die HF muss bei Wechselstrom konstant mitlaufen da hier im Nulldurchgang frisch gezündet werden muss.
Bei Gleichstrom muss dies nicht gemacht werden, hier geht die HF nach dem Zünden aus.

Nebenbei bemerkt, ich habs mit einem Sigma (neudeutsch Mig/Mag) Vorschubkasten schonmal an einem Elektrodentrafo versucht.
@Meister Finger, spar dir die Zeit es geht nicht wirklich. Das Problem ist das die Kennlinie vom Elektrodenschweißtrafo und die vom Sigmatrafo unterschiedlich sind. Ebenfalls eignet sich ein Sigmatrafo nicht zum Elektrodenschweißen.


@Kalle,
nimm dir zuerst das Sigma Schweißen vor. Ich schweiße mit meinem Märkle (Modell Abrissbirne vom BJ 1967) alles von 0,8mm bis 15mm. Richtig eingestellt geht da fast alles an Stahlblech.
Wig ist erstens schwieriger zu erlernen, noch anspruchsvoller an die Umgebung (kein Windhauch sonst ists Gas weg) und vor allem must du hier noch peinlich genauer vorarbeiten.

Grüße
Josef
Lukas94
Beiträge: 820
Registriert: Di 13. Aug 2013, 21:34

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Lukas94 »

Merkle kann ich aus dem Profisektor ebenso empfehlen, wie Jäckle und Kemmpi. Alles sehr gute Schweißgeräte für viel, viel Geld.
Und ein komplett wassergekühltes Schweißgerät, das beim Umlegen des Hauptschalters die Lichter in der Werkstatt flackern lässt und vom Sound her unter Vollast an eine Gebläsespritze erinnert geht schon irgendwie in Richtung Weltherrschaft...

Ich hab mir sagen lassen, Hobart baut auch recht gute Schweißmöller. Nicht so wie der olle Varstroj-Inverter vom Meister (brutzelst du damit eigentlich immernoch?)
Benutzeravatar
Finger
Administrator
Beiträge: 7486
Registriert: Di 12. Jun 2012, 20:16
Kontaktdaten:

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Finger »

Der tuts nach wie vor. Und das sehr gut :-)
Benutzeravatar
Joschie
Beiträge: 2466
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 18:19
Wohnort: JN58FG

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Joschie »

Märkle kann ich aus dem Profisektor ebenso empfehlen, wie Jäckle und Kemmpi. Alles sehr gute Schweißgeräte für viel, viel Geld
Bei letzteren beiden stimme ich dir voll zu. Bei ersterem, nun ja, alles was vor rund 1995 gebaut wurde ja, alles dannach sieht meine Werkstatt nicht von innen. Wenn ich da an so Gimmics denke wie Steuerungen die mit einer Batterie ihre Programmierung halten (ist die Leer ists ne Abrissbirne ohne Hirn - hält ja nur so knappe 2 1/2 Jahre die Batterie) dann lieber nicht.
Neben bei bemerkt, sollte jemand an eine Squarewave oder Syncrowave von Mörkle hinlaufen - mitnehmen, das ist Miller Welding im inneren vom feinsten.

Ansonsten würde ich deiner Liste noch die Elektrowerke Mündersbach (EWM), Hermann, Röwac, Esab, Kemppi und Cloos hinzufügen.

Ach ja, das Lichterflackern ist bei mir dann wenn ich den kleinen Umformer anwerfe.

@Kalle, wie gesagt, lerne als erstes Sigma schweißen und halte einfach die Augen nach einem ordentlichen Wig Gerät offen. Wenn es nicht eilt läuft man meist an das hin was man bräuchte.

Grüße
Josef
Kainit
Beiträge: 156
Registriert: So 11. Aug 2013, 16:05
Wohnort: Thüringen

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Kainit »

Joschie hat geschrieben: @Meister Finger, spar dir die Zeit es geht nicht wirklich. Das Problem ist das die Kennlinie vom Elektrodenschweißtrafo und die vom Sigmatrafo unterschiedlich sind. Ebenfalls eignet sich ein Sigmatrafo nicht zum Elektrodenschweißen.
Nichts anderes wollte ich zum Ausdruck bringen...
Joschie hat geschrieben: Wig ist erstens schwieriger zu erlernen, noch anspruchsvoller an die Umgebung (kein Windhauch sonst ists Gas weg) und vor allem must du hier noch peinlich genauer vorarbeiten.
Schwieriger kann ich jetzt nicht sagen, meine ersten WIG-Versuche waren recht positiv.
Kann aber auch daran liegen dass ich einige Jahre mit Hartlöten von Wicklungsverbindungen(Cu) verbracht habe.
WIG kam mir leichter vor als Elektrode oder Autogen.
Stahl ist im Vergleich zu Kupfer besser zu handhaben(meine Meinung).

mfg

Frank
ozonisator
Beiträge: 1653
Registriert: So 11. Aug 2013, 19:53
Wohnort: bei Frankfurt/Main

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von ozonisator »

Also wenn man jetzt nicht unbedingt 3 linke Hände hat, und einigermaßen ruhig und präzise Führen kann, geht das recht einfach zu lernen. Wichtig ist auf jeden Fall ein guter Automatikhelm, Speedglas ist da sehr zu empfehlen. Wenn man mit niedrigem Strom schweißt, dunkeln die billigen Helme nimmer gescheit ab. Ich hab nen Speedglas 100V, sehr toll damit zu arbeiten.
Nach ein paar Brutzelübungen an einer alten Motorradkette (toll weil viele verschiedene Rundungen, da kann man gut das Führen vom Brenner üben) konnte ich nen aufgeschrammten Edelstahlkrümmer aus Dünnblech (wegen dem Gewicht :mrgreen: )von einer Enduro wieder zusammenschweißen.
Benutzeravatar
Tesla
Beiträge: 550
Registriert: So 11. Aug 2013, 14:02

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Tesla »

Ich bin als gelegenheitsbrater mit meinem Eisenfirma S*a*l*e*k 200A AC/DC Inverter sehr zufrieden. Allerdings brauche ich, wenn ich monatelang nichts gebraten habe erstmal eine halbe Stunde Einarbeitungszeit, bis die Nähte wieder gut aussehen. In der Firma wird Ausschliesslich mit Markengeräten von Lorch und Kemppi geschweisst. Da ist für Stahlzeugs aller Wandstärken das Mag-Gerät mein Favorit. Schweissen in Zwangspositionen (steigenaht/fallnaht) ist bei Mag z.B. viel einfacher als mit Elektroden, wo es ohne Übung einfach nur kleckert.
Lukas94
Beiträge: 820
Registriert: Di 13. Aug 2013, 21:34

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Lukas94 »

Thema Zwangslagen:

Hab ich mich mit einem befreundeten angehenden Schweißfachingenieur mal drüber unterhalten. Ergebnisse in Kurzform:
> Zwangslagen am besten mit Elektrode schweißen; Zelluloseumhüllte Elektroden sind am geeignetsten
> Strukturell kritische Nähte, die wirklich halten müssen, immer in "positiven" Positionen schweißen, also PA oder PB
> Fallnähte sind in der Konstruktionstechnik verboten, da der Einbrand nur minimal ist und einen das Schmelzbad schnell überholt
uli12us
Beiträge: 2293
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 08:20

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von uli12us »

An das erinnere ich mich auch, damit kann man wunderbar aussehende Abgüsse machen.
Bei der kleinsten Belastung fliegt das dann auseinander. Steignaht sieht zwar s...chlecht aus, hält aber einwandfrei.
Lukas94
Beiträge: 820
Registriert: Di 13. Aug 2013, 21:34

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Lukas94 »

Ich habs in meiner Praktikantenzeit mal getestet:
Zwei Probestücke, eins Fallnaht und eins Steigenaht.
Selbe Materialstärke, selbe Maße usw, Nähte sahen beide bestens aus.
Gegen die Fallnaht einmal mit dem Hammer gegengehauen -> *Ping* abgerissen
Um die Steigenaht zu brechen brauchte ich eine große Zange und viel Kraft.
Kainit
Beiträge: 156
Registriert: So 11. Aug 2013, 16:05
Wohnort: Thüringen

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Kainit »

Also wenn Fallnaht sooo schlecht ist...wie erklärt Ihr das hier?

https://www.youtube.com/watch?v=cUNzEDOVg9s

mfg
Benutzeravatar
Hightech
Beiträge: 11497
Registriert: So 11. Aug 2013, 18:37

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Hightech »

Kainit hat geschrieben:Also wenn Fallnaht sooo schlecht ist...wie erklärt Ihr das hier?

https://www.youtube.com/watch?v=cUNzEDOVg9s

mfg
Wenn man mit vieeeeel Strom schneller schweißt als das Metall fallen kann, geht das auch.
Benutzeravatar
Dr. Snuggles
Beiträge: 202
Registriert: Mi 23. Okt 2013, 14:43

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Dr. Snuggles »

Fallnahtschweissen ist nicht per se schlecht - man muss es nur können.
Wird wie im Video zu sehen z.B. im Rohrleitungsbau eigesetzt, gibt extra Lehrgänge und Schweisserpass dafür.

Für den geneigten Hobbybrater, der schon mit der Nahtvorbereitung überfordert ist, ist das aber nichts.

Gruß
Doc
Alberto
Beiträge: 96
Registriert: Di 27. Aug 2013, 09:46

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Alberto »

Also ich kann nur Mag und Elektrode vergleichen.
Mit Mag bekomm ich einfach keine schönen Nähte hin, weil ich nie so richtig sehe was ich da eigentlich mache. Geht nur mir das so?
Dafür ist das Verfahren einfach und gerade für kurze Nähte, Schweißpunkte, oder um ein kleines Loch zuzumachen perfekt.
Längere Nähte werden bei mir mit Elektrode deutlich schöner, weil ich da richtig gut sehe was ich mache, und ich den Eindruck habe, dass das Schweißbad besser zusammenläuft.
Etwas unpraktisch ist das Elektrodenschweißen natürlich bei kurzen Nähten, vor allem wenn man keine Routine hat, und das Zünden nicht so ganz perfekt klappt.
Sonderlich stark spritzen tut Elektrode jetzt auch nicht, wenn du eher dickere Sachen Schweißen willst, wär ja vielleicht ein kleiner Inverter was für dich, mit dem du erstmal Elektrode, und später auch noch Wig schweißen kannst.
Lukas94
Beiträge: 820
Registriert: Di 13. Aug 2013, 21:34

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Lukas94 »

Wenn du bei MIG/MAG nix siehst, musst du den Brenner aus der neutralen Position (Düse pustet senkrecht aufs Werkstück) neigen, sodass du schleppend schweißt.
(Wieso haben wir eigentlich keinen Schweißtechnik-Thread?)
Benutzeravatar
Joschie
Beiträge: 2466
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 18:19
Wohnort: JN58FG

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Joschie »

Sigma (also Mig/Mag) wenn möglich immer stechend schweißen.
Geht weit schneller und besser als schleppend.

Und wenn du nichts siehst solltest du u.U. eine etwas weniger gedämpfte Scheibe in den Schweißhelm/schild einsetzten.

Ach noch was, wenns jemand interessiert und sich etwas einlesen möchte der schaut sich hier das EWM Schweißlexikon an.

Grüße
Josef
Alberto
Beiträge: 96
Registriert: Di 27. Aug 2013, 09:46

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Alberto »

Kann gerade nicht so recht sagen, was genau mein Problem ist, da ich in letzter Zeit nicht viel geschweißt habe. Also ich probiere schon am Brenner vorbei auf den Draht zu schauen.
Glaube, dass mich der Lichtbogen mehr blendet als beim Elektrodenschweißen.
Irgendwie wird das dann immer leicht chaotisch und hektisch.
Habe ein Billiggerät aus dem Baumarkt, bei dem der Drahtvorschub auch nicht so ganz optimal läuft. Hab jedoch auch schon mit 2 professionellen Geräten gearbeitet und damit u.a. einen Holzspalter gebaut. Auch da sind die Nähte nicht so wirklich schön geworden.
Manu
Beiträge: 557
Registriert: Di 13. Aug 2013, 11:23
Wohnort: München

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Manu »

Also wir haben hier (http://www.werkbox3.de/) zwei WIG (Einen Lorch und einen größeren Wassergekühlten, der dafür ein 8m Schlauchpacket hat) und zwei MAG (einen Merkle Redmig und einen asbach-uralt)
Persönlich richtig gern mag ich den Merkle Redmig.

Ich mag für Stahl MAG deutlich lieber, ich finde es einfacher wenn man ein paar Dinge beachtet und schnell zu erlernen. Für die Lastenrad-Workshops kommen oft leute die noch nie geschweißt haben, MAG ist denen recht schnell beizubringen, sofern man mal den Dreh mit der richtigen Kombination aus Strom und Vorschaub raus hat.

Deutlich eleganter ist natürlich WIG, vorallem weil damit Alu und Edelstahl geht. Allerdings kann ich es einfach nicht gut, Alu überhaupt nicht. Da will ich in nächster Zeit mal üben.
Benutzeravatar
Botanicman2000
Beiträge: 2488
Registriert: Di 9. Jul 2013, 09:34
Wohnort: Oldenburg
Kontaktdaten:

Re: WigWamBam.... MIG oder WIG für Seltenschweißer?

Beitrag von Botanicman2000 »

Halloo

in der VHS Jever Wittmund werden desöfteren Schweisser und Dreh bzw Fräskurse für schmales Geld angeboten
da könnte man doch in einer Gruppe mal lernen
Gruß Uwe
Antworten