Farymann (Bosch) Einspritzpumpe zerlegen und Instandsetzen

Der chaotische Hauptfaden

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Tesla
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Farymann (Bosch) Einspritzpumpe zerlegen und Instandsetzen

Beitrag von Tesla »

Moinmoin!

Ich hatte hier vor einiger Zeit mal Bilder eines Farymann-Dieselmotors eingestellt, an welchem ich nun arbeite. Kompression ist reichlich vorhanden, nur leider foerdert die Einspritzpumpe keinen Tropfen Diesel.
Der Motor hatte lange Zeit ohne Kraftstoff im Tank gestanden, in allen Leitungen bis zur Pumpe befand sich reichlich Rost. Ich habe begonnen, die Einspritzumpe zu zerlegen, allerdings laesst sich der Pumpenkolben mit der feder nicht entnehmen. Der Eingepraegte code lautet PFR1K50/227/11 Hat jemand von eusch schonmal so eine Pumpe zerlegt und kann mir da weiterhelfen?

Hier ein Paar Bilder des Objektes:

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Lg
Jan
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ferdimh
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Re: Farymann (Bosch) Einspritzpumpe zerlegen und Instandsetz

Beitrag von ferdimh »

Ich kenne nur die PFR1A50, die scheint aber ähnlich zu sein.
Die Dichtwirkung zwischen Kolben und Zylinder erfolgt dort nur durch präzise Läppung. Ist das irgendwie ansatzweise festgegammelt, dichtet der Möller nicht mehr und sit damit i.A.
Insbesondere, wenn der Motor schon mal durchgedreht wurde, und so das Pumpenelement schon mal mit Gewalt betätigt wurde.
Da ist ziemlich sicher nichts zu machen.
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Joschie
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Re: Farymann (Bosch) Einspritzpumpe zerlegen und Instandsetz

Beitrag von Joschie »

Hallo Jan,

ich kenne die große Schwester von deiner Pumpe.

Kurze Frage hat die Pumpe Dreck angesaugt oder ist sie nur durch den tollen Sprit fest?

Wenn letzteres, nimm ein paar Tropfen Caramba lass es einwirken, dann leicht mim Föhn warmmachen und mit einem kleinen Durchschlag den Kolben vorsichtig nach unten drücken.

Wenn du Glück hast hats bei letzterem genannten das Pumpenelement überlebt, bei ersterem sehe ich keine all zu guten Chancen.

Für ein neues Plungerelement würde ich mal im Programm von Monark schauen, die haben viel altes noch.

Grüße
Josef
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Propeller
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Re: Farymann (Bosch) Einspritzpumpe zerlegen und Instandsetz

Beitrag von Propeller »

Ich hatte so eine Pumpe zwar noch nicht auf dem Tisch, aber zum schonenden Entfernen festsitzender Kolben aller Art frickel ich immer einen kleinen Adapter für die Fettpresse und drücke sie damit raus. Auf die Weise erzielt man enorme Kräfte und schlägt nichts kaputt.
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Joschie
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Re: Farymann (Bosch) Einspritzpumpe zerlegen und Instandsetz

Beitrag von Joschie »

Nochn kleiner Tipp, so mach ich das bei festsitzenden Kolben (manche versuchens ja auch hier mitr Fettpresse).

Ich stell das ganze auf, füll das oben komplett mit Petroleum (Zur Not geht auch Diesel) und häng nen Tauchsieder rein. Wenn das ganze dann mal 3-6 Stunden gekocht hat siehst du das Petroleum durchsickern. Wenn das geschehen ist, Petroleum raus und mit einer entsprechenden Hülse den Kolben rausdrücken. Dies geht am besten wenn alles noch warm ist.

Grüße
Josef
Gary
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Re: Farymann (Bosch) Einspritzpumpe zerlegen und Instandsetz

Beitrag von Gary »

Hi,

wen da was verklebt ist löst Kontakt 60 das gut an.
Viel Glück !
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Nicki
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Re: Farymann (Bosch) Einspritzpumpe zerlegen und Instandsetz

Beitrag von Nicki »

Zur Fettpresse habe ich vorhin das hier gefunden:
http://www.aerztekammer-bw.de/10aerzte/ ... ebw/04.pdf
Liest sich ekelhaft.
Kann man sowas vermeiden, wenn man nur die Verschraubungen anfasst und vom Rest genug Abstand hält?
Bei uns lungert gut ein halbes Dutzend Fettpressen herum, auch ein paar dieser Bauform:
http://www.pressol.com/pressol/media/92 ... 0729_D.pdf
400 bar sind ja echt heftig...
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Treckergott
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Re: Farymann (Bosch) Einspritzpumpe zerlegen und Instandsetz

Beitrag von Treckergott »

Nicki hat geschrieben:Zur Fettpresse habe ich vorhin das hier gefunden:
http://www.aerztekammer-bw.de/10aerzte/ ... ebw/04.pdf
Liest sich ekelhaft.
Kann man sowas vermeiden, wenn man nur die Verschraubungen anfasst und vom Rest genug Abstand hält?
Bei uns lungert gut ein halbes Dutzend Fettpressen herum, auch ein paar dieser Bauform:
http://www.pressol.com/pressol/media/92 ... 0729_D.pdf
400 bar sind ja echt heftig...
Steht doch im letzten pdf:
Überdruck kann zum Bersten von Fettpressenkopf und Zubehör führen!

Verwenden Sie beim Gebrauch der Fettpresse eine geeignete Ausrüstung wie Schutzhandschuhe und Augenschutz.
bastl_r
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Re: Farymann (Bosch) Einspritzpumpe zerlegen und Instandsetz

Beitrag von bastl_r »

Ich würde mal sagen, dass das mit der verlinkten Fettpresse bei bestimmungsgemäser Verwendung und Alleinarbeit nahezu nicht passieren kann da nur Fett gefördert wird wenn auch gepumpt wird.
Es gibt aber auch elektrisch betriebene Geräte bei denen man den Schlauch in der einen Hand halten und mit der Anderen den Pumpknopf betätigt.
Für gefährlicher halte ich diesbezüglich Hydraulikheber, -spreizer und Richttsätze mit den handbetätigten Ölpumpen. Denn wenn da der Schlauch ein Löchlein bekommt spritzt das mitunter so haarfein dass man das kaum sieht und das hört dann auch nicht auf bis der Druck abgebaut ist... Diese Geräte arbeiten übrigens mit bis zu 700Bar!

@ Treckergott: Was sind in diesem Fall geeignete Schutzhandschuhe?

bastl_r
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Sascha
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Re: Farymann (Bosch) Einspritzpumpe zerlegen und Instandsetz

Beitrag von Sascha »

Und wenn so eine Fettpresse doch platzen sollte, dann ist der Druck ja praktisch sofort weg weil sich Fett (wie Wasser) fast nicht komprimieren lässt.
Aber Schmiernippel am Knie von alten Leuten wär doch was :P
Gary
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Re: Farymann (Bosch) Einspritzpumpe zerlegen und Instandsetz

Beitrag von Gary »

"Aber Schmiernippel am Knie von alten Leuten wär doch was"

Hey Alder guggst du, die Alde hat geile Nippel !
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Tesla
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Re: Farymann (Bosch) Einspritzpumpe zerlegen und Instandsetz

Beitrag von Tesla »

Danke für die vielen Antworten!

Ich habe die Pumpe durch den Ansaugstutzen mit Rostlöser befuellt, mit einer Lötlampe leicht erwaermt und mit einem langen, dünnen Nagel ohne Spitze (hatte keinen Durchschlag) versucht, den Kolben zu entfernen. Leider sitzt der immer noch an der gleichen Stelle wie vorher :( Man kann lediglich den Kolben von der Rückseite ein paar Millimeter nach vorne drücken.

Lg
Jan
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Toni
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Re: Farymann (Bosch) Einspritzpumpe zerlegen und Instandsetz

Beitrag von Toni »

Man kann lediglich den Kolben von der Rückseite ein paar Millimeter nach vorne drücken
Das heißt, er sitzt nicht ganz fest, richtig?

Als letzte Maßnahme würde ich eine geeignete Säure mit kurzer Einwirkzeit versuchen, die den Rost löst. Ich persönlich verwende gerne verdünnte Salzsäure (weil die immer vorhanden ist). Je nach Konzentration ist Rost ruck-zuck entfernt, nagt aber halt auch entsprechend am Metall. Andere schreiben von Zitronensäure.
Kurz einwirken lassen, gut ausspülen, sofort mit Öl behandeln, damit es nicht wieder rostet.
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