Wechselstrom Stromrichtung messen

Der chaotische Hauptfaden

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Kuddel
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Wechselstrom Stromrichtung messen

Beitrag von Kuddel »

Wir kriegen in einer Woche einen neuen Stromzähler. Och, wenn man da bei ist, kann man ja gleich noch einen Zähler dazwischenfriemeln, damit ich bei negativer Last (Solarstrom) diese detektieren kann. Dann kann ich statt Strom verschenken ein paar Watt verballern.
Leider habe ich gar keinen Platz mehr im Kasten. Ich brauche ja aber keine genaue Messung. Mir langt die Stromrichtung.

Frage: kann ich a) nur mit drei Messspulen die Stromrichtung feststellen,
oder brauche ich b) dazu auch einen Spannungsabriff?

Im Falle von a) könnte ich nämlich einfach nur drei Spulen mit einbauen, und den Rest später dazufriemeln. Ichhabe dazu noch kein Konzept, aber die Stromzählertauscher kommen nächste Woche.

Danke und Gruß
Kuddel
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eJunkie
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Re: Wechselstrom Stromrichtung messen

Beitrag von eJunkie »

Ganz klar b.). Aber um die Phasenlage festzustellen wird es reichen irgendeinen Trafo an irgendeiner Steckdose anzuzapfen.
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baltasar
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Re: Wechselstrom Stromrichtung messen

Beitrag von baltasar »

Dein neuer Zähler wird wahrscheinlich eine Schnittstelle haben mit dem du den aktuellen Bezug bzw. Einsspeisung auslesen kannst. Meistens ein IR Signal im SMIL format. Schau mal bei http://www.volkszaehler.org/ rein. Wenn Du konkrete Fragen hast gern auch direkt an mich. Ich habe an der Auslesesoftware (vzlogger) mitgeschrieben.
Robby_DG0ROB
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Re: Wechselstrom Stromrichtung messen

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Ich hatte im Institut (früheres QRL) auch eine kleinere PV-Anlage, die für studentische Forschungszwecke diente und ihre Leistung in das Netz abgab. Wir hatten dort zwei (unbeglaubigte) Zähler, deren I-Pfade antiseriell verschaltet waren und beide Laufwerke hatte eine sog. "Rücklaufsperre". In der Praxis lief also immer nur ein Zähler (Bezug/Rückspeisung), während der andere bis zur Sperre rückwärts lief und dann stehen blieb.
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Kuddel
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Re: Wechselstrom Stromrichtung messen

Beitrag von Kuddel »

Wir haben jetzt so einen Zähler:
http://www.easymeter.com/EasyMeter/web/ ... t/Q3D.aspx
Warum der neu soll, weiß ich nicht. Hat noch zwei Leerstellen vor sich. Ist erste wenige Jahe alt. Den kann ich zwar auslesen, aber nur den Vorwärzsstrom.
Keine Ahnung, was der neue für einer ist.
Gruß
Kuddel
ando
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Re: Wechselstrom Stromrichtung messen

Beitrag von ando »

Hi Kuddel,

am besten wäre es ja, wenn dir das e- werk nen 2 richtungszähler reinbaut.

Aber das wirst du wahrscheinlich nicht von denen bekommen so ohne weiteres, da deine anlage ja öhm, naja, grauen strom erzeugt.

im prinzip bräuchtest du 2 strompfade, die antiparalell geschaltet sind, und die differenz messen.

hm- am besten geht das in einem gerät.

was mir grade einfällt: vor dem zähler und, bis oberkante zähler ist ja alles hoheitsgebiet vom e-werk.

häng abgangsseitig seinen eigenen 4 Quadrantenzähler rein, und werte den aus:

https://www.rb-elektroshop.de/elektroin ... x-reg.html

nur als beispiel, is teuer, liefert aber direkt knx zur auswertung bzw weiterleitung zb in die küche, um dir zu siganlisieren: Kuddel, mehr strom!! ;)

ando
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Celaus
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Re: Wechselstrom Stromrichtung messen

Beitrag von Celaus »

Zwei Trafos und ein Ringmischer zeigen am "Ausgang" die Richtung des Energieflusses. Beispiel in der Hochfrequenztechnik, zu finden im Automatik-Antennentuner auf der Homepage vom englischen Funkamateur G3YNH.
<http://g3ynh.info/atu/sgc230.html>
Dort befindet sich ein Prinzipschaltbild des Phasendetektors im Tuner, und wenn man nach dem Suchwort "Ringmischer" guggelt, findet man die Innenbeschaltung desselben. Dort bietet sich Wikipedia an und Bilder zu "Ringmischer".
Statt der Trafos mit nur wenigen Windungen für Hochfrequenz nimmt man einen Netztrafo 230 Volt/ 2 mal 6 Volt und einen Trafo mit einigen Windungen dicken Drahtes und noch 2 Wicklungen den 2 mal 6 Volt-Wicklungen entsprechend. Zusammen zu schalten wie im Detektor des SGC230-Antennentuners.
Aus den Mittelanzapfungen kommt dann eine Gleichspannung mit positiver oder negativer Polarität oder 0 Volt heraus.
Übrigens wenn der Wechselstromzähler keine Sperrklinke gegen Rückwärtslauf hätte, würde er beim Betrieb von Verbrauchern mit Kondensator in Serie rückwärts rotieren wollen. Darum zählt er entgegengesetzten Energiefluß auch nicht.
ffupx , Celaus
Gary
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Re: Wechselstrom Stromrichtung messen

Beitrag von Gary »

Wäre ja ganz toll, hätten ich hier nicht Drehstrom
Aber wieder what learned
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ferdimh
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Re: Wechselstrom Stromrichtung messen

Beitrag von ferdimh »

Wenn du Drehsaft hast, baustes halt dreimal auf...
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Kuddel
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Re: Wechselstrom Stromrichtung messen

Beitrag von Kuddel »

Ich überlege gerade- wenn ich nur die Ströme ansehe: Ändert sich da nicht die scheinbare Strom-Drehrichtung? Das muss ich mir mal zeichnerisch ansehen. Könnte zumindest bei reiner Resistiver Belastung klappen.
Gruss
Kuddel
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uxlaxel
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Re: Wechselstrom Stromrichtung messen

Beitrag von uxlaxel »

die drehrichtung dürfte sich nur beim strom, aber nicht bei der spannung ändern.
du erhöhst ja die netzspannung um einige volt und somit fließt der strom in die gegenrichtung, bei gleichem spannungswinkel.
der stromwinkel ändert sich jedoch je phase um 180° und dadurch müsste nach meiner logik sich dann dort das drehfeld ändern - sprich der zähler dreht auch andesrum.
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Kuddel
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Re: Wechselstrom Stromrichtung messen

Beitrag von Kuddel »

Klingt logisch.
Also bräuchte ich nur das Drehfeld der drei Stromspulen messen voila-> Stromrichtung. Könnte sogar die Stromhöhe grob ermitteln.
Bleibt die Frage, wie sich das ganze bei asymetrischer, induktiver Belastung auswirkt. Und ob ich die drei Stromspulen aus diesem noch rumliegenden Zähler unbelastet betreiben darf. Und ob die Jungs vom E-Werk mir da einfach so diese Spulen aufdröseln. Oder ob da komische Rückfragen kommen.
Gruß
Kuddel
ando
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Re: Wechselstrom Stromrichtung messen

Beitrag von ando »

Kuddel hat geschrieben:Klingt logisch.
Also bräuchte ich nur das Drehfeld der drei Stromspulen messen voila-> Stromrichtung. Könnte sogar die Stromhöhe grob ermitteln.
Bleibt die Frage, wie sich das ganze bei asymetrischer, induktiver Belastung auswirkt. Und ob ich die drei Stromspulen aus diesem noch rumliegenden Zähler unbelastet betreiben darf. Und ob die Jungs vom E-Werk mir da einfach so diese Spulen aufdröseln. Oder ob da komische Rückfragen kommen.
Gruß
Kuddel
Und grade beim letzten Aspekt wäre ich sehr vorsichtig...

Normal machen die das nach Schema F- und alles was anders aussieht, macht die höchst misstrauisch.

Ich hab zb auch shconmal die Adern vom Zähler Zu bzw Abgang tauschen dürfen, nur weil Schwarz und Braun verwechselt waren (Im Komplettschrank, also gar nich mein Fehler)
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uxlaxel
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Re: Wechselstrom Stromrichtung messen

Beitrag von uxlaxel »

wenn man bei einem drehstromzähler linkes drehfeld anlegt, zählt der auch richtig, weil der strom- und spannungspfad phasenrichtig sind. verwechselt man nun eingang und ausgang, ist der strompfad um 180° verkehrt, der zähler dreht rückwärts. bei einer einspeisung ist ja ein normaler stromzähler ja falsch rum in betrieb, er dreht also zurück.
es gibt auch stromzähler, die eine rücklaufsperre (siehe rechtes piktogramm auf diesem bild) haben, die drehen nicht rückwärts. die meisten stromzähler haben das jedoch nicht drin. ein blick auf den zähler verrät das aber ;)

lg axel
Robby_DG0ROB
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Re: Wechselstrom Stromrichtung messen

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Steht ja schon da:
Robby_DG0ROB hat geschrieben:Ich hatte im Institut (früheres QRL) auch eine kleinere PV-Anlage, die für studentische Forschungszwecke diente und ihre Leistung in das Netz abgab. Wir hatten dort zwei (unbeglaubigte) Zähler, deren I-Pfade antiseriell verschaltet waren und beide Laufwerke hatte eine sog. "Rücklaufsperre". In der Praxis lief also immer nur ein Zähler (Bezug/Rückspeisung), während der andere bis zur Sperre rückwärts lief und dann stehen blieb.
Bild davon habe ich nun gefunden:
zaehler.jpg
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