Luft verflüssigen Zuhause

Der chaotische Hauptfaden

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Alexander470815
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Alexander470815 »

So heute habe ich einmal an dem ganzen weiter gemacht.
Der Kompressor ist jetzt fertig:
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Also musste jetzt die Kryopumpe dran glauben :lol:
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Für mehr Oberfläche scheint der Wärmetauscher mit Kohle besetzt zu sein.
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Hier sitzt die Heizung um die Gase bei Bedarf zu verdampfen.
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Heizungen der ersten und zweiten Stufe und Temperaturfühler (scheinen Dioden zu sein).
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Und den Kaltkopf vom Rest der Cryopumpe getrennt:
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Das ganze funktioniert auch soweit schonmal.
Der Elektromotor vom Kompressor braucht noch einmal eine kleinere Riemenscheibe damit der Motor nicht so geknechtet wird.

So sieht es aus nachdem man das Dewar entfernt hat:
Für einen Moment tropft auch noch flüssige Luft herunter.
Bild

Das Thermometer weicht im Betrieb offensichtlich stark ab.
Bild
Da die Temperaturen aber bei angezeigten -170°C stehe bleiben kondensiert wohl bereits Sauerstoff und Stickstoff.

Das offen stehende Dewar:
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Und ein bisschen flüssige Luft in eine Spraydosen Kappe gefüllt.
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Ein Magnet reißt den Sauerstoff zu sich:
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Bild

Der neue Kaltkopf kommt deutlich schneller auf Temperatur als der alte defekte.
Auch hat er in rund einem fünftel der Zeit die gleiche Menge Luft kondensiert wie der alte.
Virtex7
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Virtex7 »

Sehr gut und auch ein schöner Aufbau.

ich hab mal geschaut, der Ebayer hat wohl den Preis für die Cryopumpen gesenkt :D

Was ist das genau für ein Kompressor? Bitzer 2? ich kann die Größe nicht abschätzen.
Das ist hat einen massiven muss-Nachbauen-Faktor :twisted:

Kleinere Riemscheibe? ja wie? stärkeren Motor dran! :lol:
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Alexander470815
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Alexander470815 »

Stimmt der Preis hat sich deutlich reduziert.
Ist ein Bitzer Typ 3, der Elektromotor hat noch Potential da er sowieso am Umrichter läuft und bis 87Hz gefahren werden kann.
Mit der aktuellen 100er Riemenscheibe wird ihm aber zu viel Drehmoment abverlangt.
Vom Volumenstrom her reicht es wenn ich auf 5,7m3/h komme, deswegen kann ich die Scheibe ohne Probleme kleiner machen und den E Motor höher drehen.
Vom Laufgeräusch her scheint die Hohe Sauggas Dichte dem Bitzer nicht so zu gefallen.
Die Ventile machen starke Pfeifgeräusche im Betrieb, leider gibt es nicht viele Alternativen.
Ich möchte eben mit allen Mitteln einen Sekundärkreislauf vermeiden der mit Wasser dann Öl oder den Verdichter außenrum kühlt.
Das geht nur mit halbhermetik oder offenen Verdichter und die gibt es meistens nicht mit ausreichend starkem Antriebsmotor.
Was funktionieren würde wenn man einen Halbhermetik Verdichter für R410A oder CO2 bekommt, das ist aber extrem schwierig.
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Alexander470815
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Alexander470815 »

Jetzt habe ich das ganze nochmal über den Haufen geworfen mit dem Bitzer Verdichter.
Da das ganze sehr Lautstark war und stark vibriert hat.
Bild

Da ich den Stahlrahmen nicht noch einmal ändern wollte gibt es jetzt eine Holzplatte:
Bild

Neuer Verdichter ist jetzt ein Doppel Rollkolben Verdichter mit einem Permanent Magnet Motor.
Der deckt einen Drehzahlbereich von 20Hz bis 220Hz ab bei einem vierpoligen Motor.
Damit der Volumenstrom (berechnet) passt muss er mit rund 140Hz laufen was rund 4200 U/min macht.
Bild

Inzwischen habe ich auch beim Kaltkopf einen neuen Stecker angebracht und eine bessere Halterung.
Vorher war darauf ein sehr spröder Kunststoff Kasten, jetzt ein schönes Blech.
Bild

Die Problematik bei Rollkolben Verdichtern liegt darin das die Heißgas gekühlt sind.
Der Motor liegt also auf der Hochdruckseite und wird von dem Gas Strom "gekühlt".
Die Auslass Temperatur am Stutzen sollte laut Datenblatt 120°C nicht überschreiten.

Wenn das ganze Helium komprimiert wird das irre heiß, nach 3 min. Betrieb erreicht der Verdichter schon 100°C.
Also komme ich um eine Wasserkühlung nicht drumherum.
Viele Möglichkeiten gibt es da nicht wie man die wärme von einem glatten Zylinderförmigen Verdichter weg bekommt.
Also habe ich ein Blech ausgeschnitten und gebogen das sich um den Verdichter legt:
Bild

Mit vier schrauben wird es gespannt so das es dicht abschließt was sich aber als schwierig herausgestellt hat.
Beim vierten Versuch hat es dann geklappt und das ganze war dicht, auch wo es warm war. :mrgreen:
Irgendwie muss das Wasser ja auch rein und raus also habe ich sechs 6mm Kupferrohre eingelötet.
Darauf kommen dann kurze Stücke Schlauch zu einem Verteiler.
Bild

Sieht wenn es montiert ist dann so aus:
Bild

Warum die Schläuche Grün sind?
Die Fallen bei der lokalen Kälte Klima Firma ab wenn "Aspen mini Lime" Kondensat Pumpen installiert werden.
Außerdem sieht es ganz lustig aus :D

Hier nochmal ein Gesamtbild beim testen:
Bild

Bei einem gut eineinhalbstündigen Testlauf hat sich der Verdichter bis auf 98,5°C erwärmt am Kopf.
Kühlwasser war bei 45°C was noch verbesserungswürdig ist.
Bild

Am Umrichter kann man auch schön die 2Hz vom Kaltkopf sehen:
Bild

Die Drehzahl bleibt immer schön konstant:
Bild

Jetzt muss ich nur noch den zweiten Radiator weg optimieren da dafür nicht genug Platz ist.
Da der Radiator der das Helium kühlt wie sich herausgestellt hat mindestens mal um Faktor zwei überdimensioniert ist,
werde ich das Register einfach Rohrleistungsmäßig in zwei Teile aufteilen.
Ein Teil kühlt dann Wasser und der andere Helium.

Die Begleitkühlerpumpe kommt in eine klein KG DN125 Muffe als Behälter.
Vom Durchsatz her ist die Pumpe mehr als ausreichend und Probleme mit hohen Temperaturen hat sie da der Motor extern sitzt auch nicht.
Der Umbau hat jetzt im Prinzip noch nichts gekostet bis auf die KG Rohr Muffe :)

Grüße
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Alexander470815
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Alexander470815 »

So dann setzt ich meinen Monolog einmal fort :mrgreen:

Der Heliumkompressor ist jetzt auch soweit fertig gestellt:
Bild

Bild

Bild

Bild

Es wurde noch ein zweiter Wärmetauscher nachgerüstet als zusätzlicher Wasserkühler.
Ein Kühlstellenregler im Heizmodus überwacht die Heißgastemperatur und schaltet bei 120°C den Verdichter ab.
In dem Schaltkasten befindet sich Ein Motorschutzschalter für den 400V/230V Trafo der unter dem Kasten sitzt und den Kaltkopf versorgt.
Und ein Motorschutzrelais mit Schütz für den Kaltkopfmotor.
Eine Drehfeldüberwachung verhindert einen Start bei falschem Drehfeld von Kaltkopf und Verdichter.

Die Heißgastemperatur erreicht während des herunterkühlens gerne mal 115°C.
Während des Betriebs hält sie sich dann bei etwa 105°C.

Grüße
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Kuddel
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Kuddel »

Geil.
Hast Du schon eine Idee, was du mit der Flüssigluft so machen wirst?
Supraleiter für eine Magnetschwebebahn?
Gruß
Kuddel
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Alexander470815
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Alexander470815 »

Supraleiter wäre in der Tat interessant.
Leider habe ich noch keine einfache Bezugsquelle für einen Hochtemperatur Supraleiter gefunden.
Jetzt habe ich erst nochmal für kleines Geld einen Sauerstoffkonzentrator gekauft.
Über die Gefahren von reinem Sauerstoff bin ich mir durchaus im klaten, aber damit kann man natürlich auch viel Blödsinn machen :twisted:
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MatthiasK
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von MatthiasK »

Mit flüssigem Sauerstoff kann man wunderbare Raketenantriebe bauen. Kann aber auch sehr spektakulär schief gehen:
https://www.youtube.com/watch?v=L1vr4G48Vt0
https://www.youtube.com/watch?v=rNorTzdtWZs
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Alexander470815
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Alexander470815 »

So nach knapp drei Jahren kann man den Thread doch noch einmal rauskramen.
Der Stirling hat zu wenig Leistung, das macht keinen Spaß: https://www.fingers-welt.de/phpBB/viewt ... =14&t=9503
Vielleicht verkaufe ich ihn ja wieder, die Preise für die Teile sind zur Zeit richtig gut.

Also ist wieder Gifford McMahon angesagt.
Problem bei den bisherigen Kompressoren war, Geräuschpegel, Öl im Helium, generell Belastungsgrenze.
Kommerzielle Verdichter kühlen den Verdichter häufig mit einer Spirale außen rum und haben eine Öl Einspritzung.
So eine Spirale lässt sich aber nur schlecht realisieren und dann muss da auch noch Wasser durch laufen(noch ein Flüssigkeitskreis...).

Deswegen sieht der Plan jetzt so aus einfach unten aus einem Rollkolben Verdichter(Ölsumpf auf der Hochdruckseite) das Öl abzusaugen, durch einen Ölkühler zu drücken und einfach oben in den Verdichter wieder rein zu lassen, somit sollte man ohne zusätzliche Wasserkühlung auskommen.
Ein Teil vom Öl wird abgezweigt und direkt mit durch die Verdichterstufe geschickt.

Leider bequemt sich Öl nicht von alleine aus einem Verdichter nach draußen, zumindest nicht wenn es auf dem gleichen Druckniveau wieder rein soll.
Da gibt es also was zu tun.

Verdichter wird ein Rollkolben der mal für R22 gedacht war, 35ccm Hubraum und leider leider einphasig mit 50µF Betriebskondensator :roll:
Bild

Also erstmal ein paar Anschlüsse gedreht die man in den Verdichter einschweißen kann:
Bild

Sitzt schonmal, 1/4"SAE (und 7/16"UNF Gewinde) wie es in der Kältetechnik üblich ist.
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Jetzt wäre es aber blöd wenn man zwar das Öl raus pumpt aber gar nicht weiß ob genug drin ist.
Rollkolben Verdichter haben leider nie ein Schauglas, also wieder zurück an die Drehmaschine. Diesmal 1 1/8"-18 UNEF und ein Sitz für die Dichtung.
Bild

Jetzt ist so ein Verdichter natürlich auch rund... aber das ist ja auch kein Problem.
Bild

Passt schon mal, richtig gemessen.
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Sieht nicht so schön aus aber in schlechten Lagen schweißen können nur Leute mit mehr Übung.
Bild

Also erstmal 31bar drauf gegeben, nirgendwo blubbert was es scheint auch zu halten. Der Druckminderer hätte noch Luft nach oben :lol:
Bild

Bei einem Betriebsdruck von 20bar + etwas Überhang habe ich also ausreichend abgedrückt und das ganze sollte wohl halten.

Jetzt muss irgendwie das Öl in Bewegung gesetzt werden.
Dafür ist mir eine Magnetgekoppelte Zahnradpumpe in die Hände gefallen, draufstehen tut wohl "Gambro" was aber wer abgeschliffen hat.
Nach etwas Suche hat sich herausgestellt das es wohl eine "Diener precision pump" aus der Schweiz ist, dann kann man den technischen Angaben wohl trauen...

So sieht das ganze explodiert aus:
Bild

Leider hat das ganze nur Anschlüsse aus Plastik die mit O-Ringen gedichtet sind.
Die Standard Ausführung hat Gewinde an der Seite aber sowas ist nicht aufzutreiben.
Bild

Also wieder mal etwas gedreht.
Bild

Original werden die Anschlüsse mit einer M5 Schraube darin gehalten, das ist mir aber ein bisschen zu instabil.
Also mal wieder die Maschinen bis ans Limit genutzt, der 11,5er Bohrer steckt bis zum Anschlag im Spannzangenfutter und die Z-Achse ist ganz unten.
Bild

Dieses Bild ergibt sich dann, da sollten die Anschlüsse zumindest nicht rausfliegen.
Ob die O-Ringe dicht halten wird sich dann noch zeigen, immerhin ist die Pumpe für 20bar Systemdruck freigegeben den ich auch voll ausnutze.
Bild

Ein paar echte Schläuche für Helium Anwendungen habe ich jetzt auch noch mal bestellt, ich vermute die alten haben das Öl-Problem verursacht.
In so einem Wellrohr kann sich doch mehr Öl verstecken als man vielleicht denkt.

EDIT: hier nochmal ein Fließbild:
Bild

Das wäre es bis jetzt erstmal, ich werde weiter berichten.
Bei Fragen, Anregungen, Kritik immer raus damit ;)
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Kuddel
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Kuddel »

Ich bin begeistert von dem Projekt. Sehr schön.
Gruß
Kuddel
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Alexander470815
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Alexander470815 »

So heute hat der Verdichter und der Ölabscheider schon mal auf seiner Basis platz genommen:
Bild

Der Wärmetauscher muss noch umgelötet werden so das er zwei Kreise hat, einmal Ölkühler einmal Gaskühler.
Aufteilung so 3/4 und 1/4.
Bild

Die Schläuche sind auch angekommen, scheinen super flexibel zu sein... nicht.
Und dazu sind sie nur minimal zu kurz... nicht.
Vom Querschnitt möchte ich gar nicht erst reden, immerhin die Anschlüsse sollten passen und sie waren nicht sonderlich teuer.
Zumindest wenn man vergleicht was sonst für sowas aufgerufen wird.
Bild

Bild

Die Pumpe habe ich mit ihren Anschlüssen auch mal mit Druck beaufschlagt.
Ist wohl dicht, aber die Trennglocke für die Magnetkupplung dehnt sich schon ganz gut aus.
Maximaler Systemdruck lt. Hersteller sind 20bar, ich habe jetzt mal kurzzeitig 28bar drauf gegeben, keine Lust das das dann unter Öl versagt...
Besonders der Flache Boden wölbt sich schon recht ordentlich, gut bei 0,5mm Wandstärke nicht verwunderlich.
Bild

Hoffentlich hält das.
Es gibt sogar Magnetgekuppelte Pumpen die bis 100bar Systemdruck geeignet sind, leider unbezahlbar.
Die alternative wäre wohl eine normale Pumpe in einen Behälter zu stecken so das sie unter Systemdruck steht.
ando
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von ando »

Moin Alex,

meine hochachtung, was du da zusammenbastelst!

Ich glaube, der Grund, warum hier nicht soviele Antowrten kommen liegt daran, das die meisten sich dein Projekt anschauen und aus dem staunen nicht mehr rauskommen!
Ich musste einige Tabs öffnen und googlen, weil mich die funktionsweise der gezeigten Gerätschaften interressieren.
Auf dem Treffen gab es doch auch nen Luftverflüssiger- der war aber vom Team "Forschungsreaktor Garching" . Ich hatte aber schon nen Buffer Overun als Censer mir die Funktion erklärte!

Und so lerne ich noch einiges dazu!
Danke fürs zeigen und bitte weitermachen!

73

Ando
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Desinfector
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Desinfector »

Luftverflüssigung habe ich theoretisch verstanden - dachte ich ;)

wo ist denn in Deinem Setup die Rückflusskühlung?
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Alexander470815
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Alexander470815 »

Welcher Rückfluss soll denn gekühlt werden?
Das funktioniert nicht nach dem Linde verfahren...
Der Kompressor sorgt dafür das ein Gifford McMahon Kaltkopf betrieben werden kann.
Dieser ist zweistufig und erreicht im Vakuum Temperaturen bis runter zu 10K oder so.
Nennleistung sind 7W bei 20K an der zweiten Stufe und 25W an der ersten Stufe bei 80K.
Hält man beide einfach in der Luft wird es natürlich nicht kälter als 80K.
Die Luft verflüssigt sich dann einfach und tropft in das Dewar in dem das ganze steckt.
Demnach kann man dem ganzen auch andere Gase füttern die dann kondensiert werden.

Ja die Jungs vom Forschungsreaktor hatten auch so ein Teil.
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Desinfector
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Desinfector »

Alexander470815 hat geschrieben:Welcher Rückfluss soll denn gekühlt werden?
Das funktioniert nicht nach dem Linde verfahren...
das ist es ja, was ich immer dachte. Dass man rückkühlen muss...
Dieses Verfahren kannte ich noch nicht.
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Fritzler
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Fritzler »

Das Ding is einfach so "advanced" das baut der "normalo Frickler" eben nicht alltäglich.
Bei meinem Gebastel kommen ja auch immer ma recht wenig Kommentare, soviele Elektronik und Softwareentwickler hamma hier ja auch nich.

Aber mir wird noch nicht ganz klar, was der Gerät jetzt machen soll.
Nur Helium verdichten, dabei aber nicht erhitzen?
Deswegen der Radiator danach.
Da der Kompressor wohl auch gut warm wird bekommt der noch eine Ölkühlung.
Aber das Öl wird dem reinfließendem Helieum eingespritzt und heißt Kühlöl?
Da bin ich leicht verwirrt.

Erklär das mal einem technischen Informatiker :mrgreen:
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Mr_T
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Mr_T »

Fritzler hat geschrieben:Erklär das mal einem technischen Informatiker :mrgreen:
Der Name "Kühlöl" ist denke ich einfach ein wenig verwirrend, sollte wahrscheinlich "Schmieröl" heißen ;)
Rollkolbenverdichter haben keinen Ölsumpf im klassischen Sinne, ihre Schmierung erhalten die über das normalerweise im Kältekreislauf mitfließende Öl. Weil Alex in seinem Kreislauf aber echt kein Öl gebrauchen kann hat er einen Abscheider eingebaut - und der klaut dem Verdichter seine Schmierung. Und darum muss da jetzt eine separate Einspritzung mit rein.
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Alexander470815
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Alexander470815 »

Der ganze Krempel dient nur dazu Helium von 5bar auf 20bar zu verdichten, dabei darf noch kein Öl mit in der Hochdruck Leitung sein.
Helium wird beim verdichten viel heißer als normale Kältemittel, deswegen die extra Ölkühlung.
Das ganze ist an einen kommerziellen Helium Kompressor angelehnt, der arbeitet sehr ähnlich.
"Verbraucher" für das Helium ist das Teil hier:
Bild

Das wird dann an den Kupferteilen(erste und zweite Stufe) sehr sehr kalt :mrgreen:

Ich habe heute mal ein bisschen weiter gebastelt.
Da der Abscheider ja auch Öl abscheidet habe ich ihn erstmal abgebaut, das ist mir gestern erst eingefallen.
Der hat unten nur eine kleine Öl Schnüffelbohrung so das nicht zu viel Öl und flüssiges Kältemittel auf einmal kommt.
Bild

Stadtdessen sitzt da jetzt das Schauglas.
Bild

Die Rohre für Kühlöl und die Ölrückführung vom Ölabscheider.
Kühlöl soll Primär schon während des Verdichtungsprozesses kühlen, schmieren tuts natürlich auch.
Der Haupt Teil von dem Ölstrom den die Zahnradpumpe verursacht läuft direkt oben wieder in den Verdichter rein.
Dabei läuft es über die Wicklung, Rotor, Triebwerk und hält das hoffentlich kalt.
Bild

Bild

Und eine ganz schöne braterei am Register.
So ist das ganze jetzt aufgeteilt in Öl und Gaskühler.
Bild
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Kuddel
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Kuddel »

ando hat geschrieben: Ich glaube, der Grund, warum hier nicht so viele Antworten kommen liegt daran, das die meisten sich dein Projekt anschauen und aus dem staunen nicht mehr rauskommen!
Check! Du hättest auch ein Kernkraftwerk aus dem Vollen feilen können. Da kann man nicht viel mehr zu sagen als "Jadasiscool".
Sir_Death
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Sir_Death »

+1

Erinnert mich ja fast an Lokomofeilowitsch ;)
urmel
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von urmel »

Alexander470815 hat geschrieben: Und eine ganz schöne braterei am Register.
So ist das ganze jetzt aufgeteilt in Öl und Gaskühler.
Bild
Mit was (Werkzeug und Lot) hast du das eigentlich gelötet?
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Alexander470815
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Alexander470815 »

Mit einem Acetylen Sauerstoff Brenner, Düse 0,5-1mm und 1-2mm je nach Rohr Größe.
Da ist eben erstmal die Pulverbeschichtung abgefackelt :D
Lot ist Phosphorhartlot mit 3% Silber, das reicht für Kupfer-Kupfer Verbindungen.
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Alexander470815
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Alexander470815 »

So Erkenntnis des Tages, es lag nicht an den Schläuchen das Öl im Kaltkopf war.
Eher daran das der Adsorber schon voll war da der normale Ölabscheider anscheinend nicht so gut funktioniert wie gedacht.
Das habe ich heute bei der Inspektion der alten Komponenten herausgefunden.
Also kann ich doch wieder die alten Schläuche nutzen(flexibler) und den alten Adsorber neu befüllen.
Von Domnick Hunter habe ich jetzt noch einen zweiten Filter geschossen der Partikel bis 0,01micron abscheiden soll.
In Kombination mit beiden sollte das dann hoffentlich funktionieren.

Mit der Verrohrung habe ich heute auch weiter gemacht:
Bild

Bild

Es scheint auch soweit alles dicht zu sein, morgen nochmal aufs Manometer schauen und dann wird es sich zeigen.
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Mino
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Mino »

Ich verstehe zwar 0,0 von dem was Du da machst….aber ich liebe die Bilder und dein Gebastel :D
-> bitte weitermachen und posten.

Mino
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Arndt
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Arndt »

Ich gluab, das wird groß! Also so WOW :!:
Super Sache, auch wenn ich noch nicht weiß, was man dann damit macht, aber ich habe KEINERLEI Zweifel, dass sich da was findet :D
ando
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von ando »

Moin,

wollt ihr mal nen Anwendungsfall haben, ja?

Ich könnte zb aktuell flüssigen Stickstoff gebrauchen. Damit kann man Hopfen Extract herstellen.
Der Stickstoff löst die Alpha-Säuren aus den Dolden und nach dem Verdampfen bleibt die Essenz des Hopfen übrig.

Das kann man dann auch noch mit anderen Kräutern machen!

Ando
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Alexander470815
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Alexander470815 »

So heute nur eine kleine Bastelei.
Der Filter hat als normale Anschlüsse 3/8" Anschlüsse, direkt Rohr anlöten an ein Lötstutzen anlöten ist immer blöd weil man dann im Winkel nicht frei ist.
Also sollen da auch Bördel Anschlüsse dran.
Auf der Drehmaschine habe ich leider keine Möglichkeit konische Gewinde herzustellen, also muss ich da immer fertige Teile nehmen.

Ein paar defekte Pneumatikfittings:
Bild

Passende Einsätze gedreht:
Bild

Das ganze verlötet:
Bild

Zusammen mit dem Filter:
Bild
Virtex7
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Virtex7 »

ando, bist du sicher, dass du von Stickes sprichst? Ich kenne Extraktionen von Lipophilen eher mit überkritischem CO2.
Ist auch bedeutend weniger kalt.
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Alexander470815
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Alexander470815 »

So mal ein bisschen weiter gemacht:
Bild

Bild

Oben mit Hand Ventil um das Öl wieder in den Verdichter zu lassen, da sollte sich hoffentlich nicht allzu viel Öl sammeln.
Bild
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Alexander470815 »

So das ganze ist zumindest bis jetzt noch nicht abgebrannt und Öl hat auch noch keine Probleme gemacht.
Ein kurzes Video: https://www.youtube.com/watch?v=k3D2HHXTUss
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Fritzler
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Fritzler »

Übern Wirkungsgrad reden wir mal lieber nicht oder ;)?
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Alexander470815
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Alexander470815 »

Naja das ist ja bei sowas immer.
Kälteleistung sollte so bei um die 50W liegen bei 80K für beide Stufen.
Das bei 2kW elektrisch.
Es kommen 350g flüssige Luft pro Stunde dabei heraus, also nicht so teuer das ganze :lol:
Virtex7
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Virtex7 »

Herzlichen Glückwunsch!

2kW Strom ist ja nicht soo hart viel, hast du einen Stromanschluss, den du anzapfen kannst oder eine Anwendung wie "ich kondensiere jetzt Edelgase aus der Luft"?

Gruß,
Philipp
ando
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von ando »

Saugut!
Toll zu sehen, das die Maschine läuft!

Ich würde gern 500g flüssige Luft nehmen.
Gegen ne ordentliche Spende in die Bastelkasse natürlich!
Muss ich die selbst abholen, oder kannste die auch verschicken? :mrgreen:

Ando
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Hansele
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Hansele »

Woow super Projekt, alleine was da an Arbeit und KnowHow für Adapter und Co. drinsteckt,
ist ja schon mehr als beeindruckend.

Aber flüssige Luft, ist eben nochmals eine ganz andere Nummer!

So kannst du ja auch recht einfach 200 Bar Druckluft erzeugen oder?
Etwas flüssige Luft in eine Pressluftflasche und warten?
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Hightech
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Hightech »

Nein, das geht nicht. Wenn man flüssige Luft in die warme Flasche füllt verdampft die Luft schlagartig.
Man müsste die Flasche vorher kühlen.
Und flüssige Luft hat einen Dampfdruck bei 900 Bar.
roooooobert
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von roooooobert »

Alexander470815 hat geschrieben:Naja das ist ja bei sowas immer.
Kälteleistung sollte so bei um die 50W liegen bei 80K für beide Stufen.
Das bei 2kW elektrisch.
Es kommen 350g flüssige Luft pro Stunde dabei heraus, also nicht so teuer das ganze :lol:

Herzlichen Glückwunsch!
Auf dem nächsten Treffen ist die Maschine dann hoffentlich dabei & kann begutachtet werden?
Virtex7
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Virtex7 »

Hightech, wie kommst du auf die 900 bar? (das ginge ja noch...)

Alle relevanten Gase der Luft (Stickstoff/Sauerstoff/Argon) sind bei Raumtemperatur (~20°C) schon längst über ihren kritischen Punkt und daher nicht mehr flüssig.
Der "Dampfdruck" (der dann einfach der Druck des überkritischen Fluids ist, ist nur noch von Masse des Fluids und Volumen des Behälters und der Temperatur abhängig, aber ein Verdampfen findet nicht statt, nur eine Entspannung bei Volumenzunahme oder Temperaturabnahme (Dichteänderung über Temperatur)..

Tkrit_Sauerstoff: -118,4°C
Tkrit_Stickes: -147°C
Tkrit_Argon: -122,3°C

Um jetzt auf den Druck in einem gewissen Gefäß zu kommen, müsste man mit der Dichte bei 20° (~1,2kg/m³ bei Luft) und der Masse pro Volumen den entstehenden Druck ausrechnen.

Gruß,
Philipp
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Alexander470815
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Alexander470815 »

roooooobert hat geschrieben:Herzlichen Glückwunsch!
Naja dafür ist es noch zu früh, es funktioniert zwar aber ob das Öl Problem gelöst ist steht noch offen.
roooooobert hat geschrieben:Auf dem nächsten Treffen ist die Maschine dann hoffentlich dabei & kann begutachtet werden?
Ja ich reiche beim Platzwart schon mal einen Antrag für eine 2kW einphasige Last ein :lol:
Einen Sauerstoffkonzentrator wird ja bestimmt wieder jemand am start haben.
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Fritzler
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Fritzler »

roooooobert hat geschrieben:Herzlichen Glückwunsch!
Auf dem nächsten Treffen ist die Maschine dann hoffentlich dabei & kann begutachtet werden?
Wenn wir da nich son Stromproblem hätten.
Bringste nen dickes Aggi mit?

Ansonsten haben wir da jetz nen guten Grillanzünder mit O2.
roooooobert
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von roooooobert »

Alexander470815 hat geschrieben:
roooooobert hat geschrieben:Herzlichen Glückwunsch!
Naja dafür ist es noch zu früh, es funktioniert zwar aber ob das Öl Problem gelöst ist steht noch offen.
roooooobert hat geschrieben:Auf dem nächsten Treffen ist die Maschine dann hoffentlich dabei & kann begutachtet werden?
Ja ich reiche beim Platzwart schon mal einen Antrag für eine 2kW einphasige Last ein :lol:
Einen Sauerstoffkonzentrator wird ja bestimmt wieder jemand am start haben.
Dann bringt Christian wieder seinen schönen Greta-Geno mit und ich bau mein Raketentriebwerk evtl. bis dahin mal auf LOx um.
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Schneewittchen
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Schneewittchen »

Nachdem hier schon mehrmals nach dem Verwendungszweck flüssiger Luft gefragt wurde.

Mein Opa war im 1. Weltkrieg bei den Pionieren und die haben damit gesprengt.
roooooobert
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von roooooobert »

https://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCs ... prengstoff

kann man machen... sollten wir vlt. besser seinlassen.
ando
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von ando »

..was nicht alles möglich ist! Wieder was gelernt!

Aber wie transportiert man das Gemsich, bzw wie zündet man das?
Und die Energie kommt dann aus dem konzentriert vorhanden Sauerstoff?

Oder hat das auch was mit dem kritischen Punkt des gases zu tun? So richtige blicke ich da auch noch nicht durch.
Ich weiß, das zb in der Industrie Rohre freigesprent werden. Cadox system heißt das. Funktioniert irgendwie mit einem Co2 gefülltem Rohr, und einer Initial Ladung.
Genaus habe ich noch nciht gefunden.

Ando
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Mr_T
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Mr_T »

Das ist einfach nur ein inniges Gemisch aus Oxidations- und Reduktionsmittel. Flüssigluft liefert den Sauerstoff, irgendein brennbares Pulver fackelt schnell ab und wird zu heißem CO2 und Dampf -> KRAWUMM
Im Endeffekt das Gegenstück zu ANFO - da ist das Oxidationsmittel fest und das Reduktionsmittel flüssig. Der Vorteil von beiden ist jeweils, dass die Komponenten für sich nicht explosionsgefährlich sind, aber vor Ort sehr schnell und einfach zusammengekippt werden können.
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Alexander470815
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Alexander470815 »

Uff dann ist LOx mit dem richtigen gemischt ja doch etwas brisanter als ich gedacht habe.
Ich glaube das möchte lieber nicht ausprobiert werden.

Ich habe nochmal ein bisschen rumprobiert, Ausbeute sind jetzt 420g flüssige Luft je Stunde.
Ein Sauerstoff Konzentrator und ein Stickstoff Generator hat sich aber noch nicht gefunden.

Da der Verdichter etwas schwer anläuft habe ich noch ein Relais umgebastelt das einen zusätzlichen Kondensator dazu schaltet.
Bild
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Alexander470815
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Alexander470815 »

So heute hat die Pumpe noch ihre Stromversorgung bekommen:
Bild
Das macht auf 1,5A strombegrenzte 24V, so das die Magnetkupplung der Pumpe nicht durchrutscht.

Der Schaltkasten hat auf ein paar Rundmaterial Stangen Platz genommen, das ist ausreichend stabil und sieht schick aus :lol:
Bild

Unter dem Schaltkasten sitzen die drei Kondensatoren für Anlauf und Betrieb.
Bild

Im Schaltkasten nichts besonderes:
Bild
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Fritzler
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Fritzler »

Ich dacht dem Kompressor wird warm und jetzt wird er isoliert.

Was isn das fürn DCDC für die Pumpe?
Den kenn ich noch nicht, aber ich will ihn in meinem Testparkours quälen!
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Alexander470815
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Alexander470815 »

Ja dem Kompressor wird auch warm aber das was durch umströmende Luft weggekühlt wird kann man vernachlässigen.
Das ganze ist eher Schalldämmung da er doch recht laut läuft.

Der DC/DC kommt von Banggood gibt es aber auch bei jedem anderen Chinesen, einfach mal nach "3A constant current stepdown" schauen.
Das dritte Poti stellt nur ein wann eine "voll" Led an geht wenn man damit Akkus lädt(Strom unterschreitung).
Ich kann jedenfalls schon sagen das das Teil bei 3A kurz vorm abbrennen steht, selbst bei 1,5A wird es schon signifikant warm.
Wenn es kaputt geht nehme ich mir eben den nächst größeren.
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Fritzler
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Re: Luft verflüssigen Zuhause

Beitrag von Fritzler »

Ohje, ich lese schon: LM2596
Der wird auch da gefaked sein.

Da gibts was mit nem XL4015:
https://de.aliexpress.com/item/32711173698.html

Bei 1,5A in ordnung, ab 4A wird dann der SHunt zum Strommessen recht warm.
http://www.fritzler-avr.de/gallery/main ... L4015_red/
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