Reparaturerfolge

Der chaotische Hauptfaden

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Bastel-Onkel
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Bastel-Onkel »

Heute eher eine Kleinigkeit. Waschknecht der Mama pumpte nicht mehr ab. OK, systematische Fehlersuche gestartet. Pumpe dreht und Flügelrad ist nicht fest, das ist schon mal gut. Ablauf auf und Wasser in die Trommel gekippt, läuft kerzengerade und sauber unten wieder raus. Prima, also ist saugseitig bis zur Pumpe schon mal nichts verstopft. Kann ja dann nur noch der Ablauf-Schlauch sein. Der wars dann auch, aber so richtig. Die Riffelschläuche sind ganz miese Dreckfallen. Erst mit stochern versucht, dann aber Wasserschlauch angeschlossen und mit viel Karacho Richtung Pumpe und offener Entleerung durchgespült. Da kam ein halber Sumpf raus, aber danach lief die Kiste wieder einwandfrei. Eine dreiviertel Stunde Zeitaufwand und eine gewaltige Sauerei...
andreas6
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von andreas6 »

Meine Sackkarre hatte zwei platte Luftreifen. Die neuen Gummis bekam ich im Winter nicht rauf, beiseite gestellt. Beim Discounter gab es mal Sackkarrenräder für den kleinen Preis, ein Paar mitgenommen. Die alten Naben gingen gestern gut runter, aber die neuen Räder hatten keinen Halt, die Achsen waren zu kurz. Heute den Baumarkt besucht und einiges mitgenommen. Gewindestange, zwei Schrauben, zwei Langmuttern, vier Muttern, acht Scheiben und zwei Karosseriescheiben, alles in M8. Zwei 20er Stellringe und eine Packung 20er Distanzbuchsen dazu. Schraubt man alles sauber zusammen, schlägt das mit dem Holzhammer ins Achsrohr rein, kann man von außen die Distanzstücken mit den Schrauben als 20er Achsverlängerung montieren. Es passt je noch ein Stellring als Anschlag drauf.

MfG. Andreas
IPv6
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von IPv6 »

Der Spülknecht wollte nicht mehr. Lässt 5 Sekunden Wasser laufen, stoppt dann und piepst.
Das Ganze wiederholt sich recht lange, bis dann irgendwann der Fehler F12 angezeigt wird.
Das Internet sagt, ein Problem mit dem Wasser und schlägt unter Anderem den Flügelradzähler als Fehler vor, der mit einem Reedkontakt die Wassermenge zählt, indem sich ein Magnet auf einem Flügelrad dreht.

Der Reedkontakt ist recht einfach zu erreichen, wenn man die Maschine ausbaut und die Seitenwand abnimmt.
In der Tat misst sich das Ding komisch, eine wilde Mischung aus Durchgang, dauerhafter Unterbrechung und hochohmigem Kontakt.
1653414992737.jpg
Ein Reedkontakt fand sich in den gut sortierten Bauteilkästchen, allerdings war der offensichtlich zu unempfindlich und nichts schaltete.

Aber es finden sich hier im Haushalt diverse Zigbee Fensterkontakte, die Reedkontakte beherbergen:
1653414992728.jpg
Wenn nun der Reedkontaktschlitz auf der Platine etwas größer gedremelt wird, braucht man sich nur noch etwas mit dem Lötkolben verkünsteln und es passt einigermaßen:
1653414992716.jpg
Und tatsächlich, die Maschine kann nun wieder Wasser zählen und spült.

Aber jetzt, was tun?
Die Platine gibt es scheinbar nur gebraucht und kostet 15 €. Gebraucht ist blöd, da ist der Kontakt vielleicht auch schon halb verschlissen.
Ein neuer Reedkontakt wäre das Beste, aber ich kenne die Spezifikationen vom Originalteil nicht.
Einfach so lassen, wie es ist und einen neuen Zigbee Fensterkontakt kaufen?
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Bastelbruder
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Bastelbruder »

Ich würde das so lassen und der Zigbee einen neuen Kontakt spendieren. Die Reedkontakte in der Klasse unterscheiden sich nicht arg.
Das Einzige, was mir an dieser Einbauart mißfällt, ist die Steifigkeit. Ich könnte mir vorstellen daß der alte Kontakt durch (thermisch bedingtes) Ziehen und Drücken undicht geworden ist. Zumindest in einer Zuleitung sollte der Draht im Zickzack geführt werden um achsiale Bewegungen ausgleichen zu können. Und natürlich nicht am Glas biegen ...

Das in Meder-Plastik verpackte Glasrohr ist mit der Verlängerung einigermaßen geschützt.
andreas6
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von andreas6 »

Der kleine Schwingschleifer der Frau geht wieder. Ich finde den sehr handlich, mal mit uralten Modellen aus dem 80ern mit viel mehr Leistung verglichen. Das Vibrationslager war fest durch weißen Dreck, obwohl abgedichtet (Bislang starben alle Schwingschleifer an dieser Stelle). Diesel und Geduld waren nötig, dieses ansonsten intakte Lager wieder frei zu spülen. Der eine Kohlenflachstecker am Kollektor war verbrannt und wackelte herum. Weg damit und die Litze direkt angelötet. Das Lager bekam noch einige Pappscheiben gegen den Dreck davor, es könnte nun wieder ein paar Tage laufen.

MfG. Andreas
IPv6
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von IPv6 »

Bastelbruder hat geschrieben: Di 24. Mai 2022, 20:26 Das Einzige, was mir an dieser Einbauart mißfällt, ist die Steifigkeit.
Mir missfällt an dem Teil, dass es ein mechanischer Kontakt sein musste obwohl ein Hallsensor sicherlich auch funktionieren würde :D
Ein paar neue, kleine, nicht weiter spezifizierte Reedkontake sind jedenfalls bestellt, damit der Fensterkontakt wieder seine Arbeit verrichten kann.
Und die Spülmaschine darf sich noch die nächste Woche über beweisen, sollten bis dahin keine Probleme auftauchen wird sie wieder komplett verschraubt.
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Bastelbruder
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Bastelbruder »

Soo schlecht sind "mechanische" Reedkontakte wirklich nicht. Es gibt nicht wenige Autos, bei denen das Tachosignal mit einem Reedkontakt im Getriebe erzeugt wird. So etwa vier Impulse pro Radumdrehung. Viele andere Sensoren setzen auf Reedkontakte und funktionieren Jahrelang mit Millionen von Schaltvorgängen.
Hallsensoren benötigen nicht wenig Strom zum Betrieb, auch wenn das mit zunehmender Verkleinhirnung besser geworden ist.

Was diese Glasröhrchen nicht vertragen, sind mechanische Spannungen die früher oder später zum Glasbruch führen. Und natürlich zu hohe Einschaltströme und allgemeine Abschaltspannungsfunken. Zu den Strömen zählen auch die in langen Leitungskapazitäten gespeicherten Energiemengen.
Kabelbinder
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Kabelbinder »

Hallo!

an selbst gebastelte Röntgengertäte oder Sülzkotelett komm ich nie ran!

Gegeben:
- ein viking mb655 für den halben preis eines Messers aus dem kleinanzeigenportal weil der der Vergaser Benzin verliert...WTF?
egal , für den preis einfach mitgenommen, bei viking kannste eh fast nichts falsch machen machen bei dem preis.

der Vorbesitzer erklärt mir noch lang und breit das er das Innenleben des Vergasers gewechselt hat, aber es immer noch nicht dicht ist.
dem ist wirklich so.
ok. Vergaser ab und angeschaut -> die Schwimmerkammer ist krumm. -> passend rohr gesucht und gefunden, mit dem Gummihammer zurecht gebogen.

Gut! Dicht!
Ding springt an und tut, aber unsexy -> nenndrehzahl -> höllenlärm!
also beim chinaman einen passenenden gasbowdenzug für 10euronen besorgt und drangefrickelt.
schon viel besser aber immer noch doof mit dem anreissen. ->bei 700qm wiese verwinkelt und "dorscht" zwischendurch...
das kleinanzeigenportal hat den rest geliefert: für zusammen 70 tacken gabs kabelage, anlasser, 2 akkus etc.pp. (sprich alles was es braucht).
und jetzt moppelt der moppel wie es sein soll!
:D :D :D

gruss

ja, ok. mehr frickel- als reperaturerfolg
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Jan-DIY
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Jan-DIY »

Hab mal was gekauft.
„Ungetestet“.
Bleibt so und läuft.

Hatte keinen 100R Wiederling.
Läuft an und DC Link mit Netzteil läuft.
Dateianhänge
C18E14E0-B7DB-4129-A2FA-926D72A751FB.jpeg
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video6
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von video6 »

Ich hatte ja letztens zwei Defekte Peaktech 6227 Netzteile bekommen.
Bei einem war recht viel kaputt das das hab ich als Ersatzteilspender genommen.
Auf Arbeit war wenig zu tun also las ich im Netz ob es was dazu gibt.
Leider sind Infos dazu recht dürftig gesät nur zu einem Ähnlichen davon dem 6225

Man konnte zwar Spannungen einstellen aber nach Freigabe kam nix raus.

Kurzer Weg:
Der Q25 ein kleiner SMD-Transistor auf dem Frontpanel war defekt.
Nach Ausbau von selbigen funktioniert das Netzteil wieder.
Die Angstdiode am Ausgang muss ich noch ersetzen die war während der Messung gestorben als das Netzteil mal kurz durchging bis über 70Volt.

langer Weg:
Hier mal ein Link wo ich es kurz beschrieben hatte und alle andern Informationen dazu.
https://www.repdata.de/wbb2/forum/index ... elt-nicht/

Da sind noch Links zum sogenannten Trollforum daher kommt das mit Q25 und zu einer Vorstellung des 6225 mit zerlegen und recht guten Bildern.

Ich habe leider recht wenig gemacht.
Werde vielleicht später das zweite Netzteil auch noch reparieren

Ich freue mich erst mal.
Wie zuverlässig es läuft werde ich später rausbekommen.
Die Anzeige passt schon mal recht gut.
Dateianhänge
EC5221BF-89CA-4F9A-9636-4AD46176725D.jpeg
vobs
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von vobs »

Hallo zusammen,

mein "Reparaturerfolg": Für meinen Bandschleifer habe ich einige Low-Cost-Schleifbänder erworben. Leider musste ich schnell feststellen, dass die Lebensdauer der "Billig-Bänder" lächerlich gering war. Noch bevor sich die Schleifkörnchen mit Staub zugesetzten, riss das Band an der Klebestelle. Der Effekt konnte sehr gut reproduziert werden :( . Auch das Schleifen ohne jeglichen Anpressdruck führte zu keiner fühlbaren Erhöhung der Standzeit. Das Ergebnis war stets wie im ersten Bild dargestellt:
Schleifband_neu_640x480.jpg
Bei Betrachtung der inneren Klebekante fiel mir auf, dass dort viele Fasern des Trägerbandes offen liegen und diese auch ein paar Zehntel von dem Trägerband abstehen (siehe linke Hälfte des nachstehenden Bildes). Das sollte eigentlich nicht sein, denn das Band läuft mit dieser Kante gegen die Kante der Anpressplatte des Bandschleifers Versuchsweise habe ich diesen Bereich mit ein paar Tropfen Cyanacrylat-Kleber getränkt, wie in der rechten Hälfte des Bildes dargestellt:
Schleifband_gerissen_640x480.jpg
.
Am nächsten Tag mit dem "gepimpten" Band geschliffen und plötzlich hielt das Schleifband. Mittlerweile ist das Schleifkorn nahezu vollständig mit Holzstaub zugesetzt, aber die Klebeverbindung hält einwandfrei.

Fazit: Mit dem Einsatz von ein paar Tröpfchen Cyanacrylat-Kleber im Wert von wenigen Cent und ein paar Sekunden Arbeitszeit konnte die Lebensdauer der Billig-Schleifbänder verzigfacht werden.
Weitere Details und ähnliche Reparaturprojekte auf meiner Homepage: https://www.dr-bosch.com/volker/reparat ... %C3%A4nder

Grüßle
Volker

Edit: Reihenfolge der Bilder vertauscht, kann's leider nicht korrigieren...
Zuletzt geändert von vobs am Fr 3. Jun 2022, 12:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Gobi
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Gobi »

Ah, das schaue ich mir noch mal an, ich habe das gleiche Problem: viewtopic.php?f=14&t=19449&p=415479
wobei ich eher den Eindruck habe, das bei mir vorallem die groben Bänder nicht gut halten - ich hatte jedenfalls immer noch keinen Erfolg mit versch. Klebern
vobs
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von vobs »

Gobi hat geschrieben: Fr 3. Jun 2022, 08:22 wobei ich eher den Eindruck habe, das bei mir vorallem die groben Bänder nicht gut halten - ich hatte jedenfalls immer noch keinen Erfolg mit versch. Klebern
Versuchst Du das gerissene Band zu kleben? Ich befürchte, das wird nicht gelingen, denn die Reste des originalen Klebers verhindern, dass sich der neue Kleber optimal mit den Fasern verbindet. Wichtig ist es m.E., die Fasern an der originalen und unbeschädigten Klebestelle zu fixieren. Das gelingt mit dünnflüssigem Cyanacrylat-Kleber.

Mein "Versuchsträger" war ein Band mit 40er-Körnung. Mit diesem habe ich nun igs. deutlich mehr als einen Quadratmeter knapp 60 Jahre alter Kiefernholzmöbel abgeschliffen, deren Oberfläche so sehr vermackt war, dass ich richtig viel Material abtragen musste.

Wichtig ist m.E. dass die innenseitige Stoßkante der orginalen Klebeverbindung noch vor dem erstem Einsatz des Bandes mit dem Cyanacrylat-Kleber getränkt wird. Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass meine "Billig-Bänder" ausgefallen sind, weil an der Stoßkante auf der Innenseite Fasern des Trägergewebes abstehen. Diese knicken dann um, wenn die Stoßstelle auf die Andruckplatte aufläuft, wodurch die Klebestelle mit der Zeit regelrecht abgeschält wird. Nach der "Imprägnierung" mit Cyanacrylat scheint dieser Effekt unterbunden zu sein.

Grüßle
Volker
Azze
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Azze »

vobs hat geschrieben: Fr 3. Jun 2022, 08:41 Mit diesem habe ich nun igs. deutlich mehr als einen Quadratmeter knapp 60 Jahre alter Kiefernholzmöbel abgeschliffen, deren Oberfläche so sehr vermackt war, dass ich richtig viel Material abtragen musste.
Kleiner Tipp hierzu von einem, der schon diverse alte Kommoden aufbereitet hat: Wenn man ein feuchtes Tuch über Nacht auf die Stellen legt oder mit dem Bügeleisen die Feuchtigkeit einbügelt, dann quellen die Stellen wieder auf und viele (sogar grobe) Macken verschwinden von alleine. Danach braucht man nicht mehr so viel wegschleifen, einfach trocknen lassen und mit feinem Papier die nun leicht raue Oberfläche wieder glatt schleifen.
vobs
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von vobs »

Azze hat geschrieben: Fr 3. Jun 2022, 10:32 Wenn man ein feuchtes Tuch über Nacht auf die Stellen legt oder mit dem Bügeleisen die Feuchtigkeit einbügelt, dann quellen die Stellen wieder auf und viele (sogar grobe) Macken verschwinden von alleine. Danach braucht man nicht mehr so viel wegschleifen, einfach trocknen lassen und mit feinem Papier die nun leicht raue Oberfläche wieder glatt schleifen.
Danke für den Tip, den werde ich archivieren. In meinem Fall hätte er aber nicht funktioniert, denn die Teile, um die es sich handelte, waren ursprünglich mit Klarlack lackiert, wurden dann vor vielen Jahren von meinem Bruder sehr schlampig mit einer Sprühdose in weißer Farbe überlackiert. In den vielen Macken und Beulen liegen nun mehrere unterschiedliche Lackschichten übereinander. Da hilft nur noch rohe Gewalt, zumal ich die Teile anschließend mit Holzöl behandeln wollte.

Grüßle
Volker
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gafu
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von gafu »

vobs hat geschrieben: Fr 3. Jun 2022, 08:41 Versuchst Du das gerissene Band zu kleben? Ich befürchte, das wird nicht gelingen, denn die Reste des originalen Klebers verhindern, dass sich der neue Kleber optimal mit den Fasern verbindet.
dazu schleift man die klebestelle mit frischem "scharfen" schleifpapier vorm erneuten verkleben ab, bis die fasern offen liegen. Schadet auch nicht, wenns ein klein wenig dünner wird, da man an der stelle sowiso aufdoppelt.
vobs
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von vobs »

gafu hat geschrieben: Fr 3. Jun 2022, 12:11 dazu schleift man die klebestelle mit frischem "scharfen" schleifpapier vorm erneuten verkleben ab, bis die fasern offen liegen. Schadet auch nicht, wenns ein klein wenig dünner wird, da man an der stelle sowiso aufdoppelt.
Naja, wenn das Band gar nicht erst reißt, ist's doch deutlich einfacher. Ich bin auf jeden Fall voll von meiner "Erfindung" überzeugt :)

Grüßle
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gafu
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von gafu »

mein problem ist ja, das ich versehentlich zu lange bänder gekauft habe, und die umkleben muss.
Aber ja, kann man ja machen.
vobs
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von vobs »

gafu hat geschrieben: Fr 3. Jun 2022, 13:08 mein problem ist ja, das ich versehentlich zu lange bänder gekauft habe, und die umkleben muss.
Aber ja, kann man ja machen.
OK, in diesem Fall würde ich mich ich auch an einer Klebung versuchen, bevor ich das teuer gekaufte Material entsorgen müsste.
andreas6
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von andreas6 »

Eine dosierbare Pipette repariert. Demontiert, alles richtig hin gerückt, montiert. Damit sich die Deckel ordentlich (nicht so einwegmäßig wie beim Original) montieren lassen, einen internen Gewindeträger gedruckt, Gewinde dort rein geschnitten und 2 Schrauben spendiert. Geht wieder richtig gut, dosiert passend, wirft die Spitzen auf Fingerdruck ab. Es fehlt mir noch eine Anwendung dafür. Für das Bierglas ist der Hub zu gering.

MfG. Andreas
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sukram
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von sukram »

Patient: FritzFon M2

Symptome: Lautsprechen, Klingelton/Tastenton geht nicht.

Begleiterscheinung: dünner Fettfilm und Ablagerungen in den Gehäusekanten

Ursache: Der Rückseitige Lautsprecher hat keinen Kontakt zur Hauptplatine gehabt. Eine Reinigung der vergoldeten Kontaktflächen auf Platine und an den am Lautsprecher angelöteten Federn, mit der blauen Seite eines Radiergummis brachte Besserung. Das Telefon stand etliche Jahre in der elterlichen Küche und wurde auch rege den dort üblichen Dünsten ausgesetzt...

Ich muss an dieser Stelle AVM loben, das Gehäuse lässt sich leicht öffnen. Es ist mit nur einer Sorte Schrauben (Tx6) und drei Laschen um das Display herum (links, rechts und oben über dem Lautsprecher) zusammengebaut.

Falls jemand das nachmachen will:
Nach dem entfernen der Schrauben fängt man unten am Mikrofon mit einem Plektrum an, die vordere weiße Blende abzuhebeln, die Laschen links und rechts vorsichtig öffnen und dann die Blende herauskippen. Die Hauptplatine bleibt dabei in der Schale liegen und muss nach unten herausgekippt werden, damit die Ladekontakte aus dem Gehäuse rauskommen. Der Lautsprecher bleibt dabei im Gehäuse, der hat extra Halteclips.
andreas6
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von andreas6 »

Einen geerbten Drucker repariert: Vertex nano. Kann höchstens Zigarettenschachteln drucken, also was für den Zahnarzt. Aber für Scheibchen, Schellen, Hülsen und anderen Kleinkram reicht der. Eine Schelle wurde zu hoch, aber ordentlich. Fast einen mm auf 24 mm Höhe. Firmware besorgt, Daten angeschaut und nachgerechnet. Was hat der Hersteller da gemacht? Die Schrittanzahl für Z ist grob daneben. Neuen (ganz krummen) Wert eingetragen, auch die Schichthöhe deshalb korrigiert, das Raster von Schrittmotoren ist nicht zu unterschätzen. Testdruck, exakt 24 mm Höhe. Natürlich erst nach Neuabgleich der Z-Null, aber das war zu erwarten. An der Hardware habe ich gar nichts gemacht, nur die Typenschilder der kleinen Schrittmotore fotografiert, um sicher zu sein. Und dann drei Zahlen in der Konfiguration geändert. Total simpel, wenn man weiß wie es geht.

MfG. Andreas
ch_ris
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von ch_ris »

die, erfreulich dumme, Kaffeemaschine mit "autostop" hat permanent nach 3 sec gestoppt. DMM schon zurecht gelegt(wo und was mess ich denn jetz nu?) hatte sie doch nur ein verstopftes Rückschlag Ventil. das kann ich. :)
andreas6
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von andreas6 »

Einen wirklich alten Eierkocher repariert. Dazu wurde eine gedruckte Abs-Scheibe (gelb) angepasst und mit dem zerbrochenen Schrott vernietet. Die Nieten sind 1-qmm-Adernendhülsen. Morgen werden damit wieder Eier gekocht.
EierKocherFertigOben.jpg
MfG. Andreas
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Bastelbruder
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Bastelbruder »

Das Original ist aus Melaminharz, das spröde Zeug wird mit den Jahren rissig. Das Reparaturgerüst aus ?? ist nicht unbedingt für diese Betriebstemperaturen vorgesehen.

Das Thema Lebensmittelverträglichkeit sollte an der Stelle kaum relevant sein, wird doch alles mit Dampf sterilisiert. Bloß die Temperatur der Heizplatte ist im Abschaltmoment vielleicht doch etwas höher als 100°C.
andreas6
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von andreas6 »

Ich weiß dass die Reparaturplatte nicht dauerhaft temperaturfest ist. Es ist nun schon die zweite Abs-Platte, die dort eingebaut wird. Besser wäre sicherlich eine Metallplatte, aber ich möchte dort nicht tagelang Löcher rein feilen. Das kann also der Drucker übernehmen.

MfG. Andreas
inse
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von inse »

Schauen die"Nieten" auf der anderen Seite auch so schön aus?
Und wenn ja, wie hast Du das hinbekommen?
andreas6
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von andreas6 »

Die Unterseite schaut nicht ganz so schön aus. Nieten kommt hier selten vor und man lernt es jedes Mal erneut. Bei diesen dünnen "Hohlnieten" gehe ich so vor:
Mit dem Seitenschneider einkürzen. Es sollte ungefähr so viel Hohlniet aus dem Loch schauen wie der Durchmesser ist.
Mit dem selben Seitenschneider das am Ende platt gedrückte Röhrchen wieder auf "rund" drücken. Schaut dann wie ein Vierkant aus.
Niet einsetzen, auf massive Unterlage stellen. Ich benutze ein Rundstahl mit dem man Lager einsetzt oder eine Lagerwalze aus einem Schienenfahrzeug. Das abgeschnittene Ende ist jetzt oben. Mit einer kurzen Reißnadel und reinem Fingerdruck wird eine ganz runde Röhre daraus.
In Ermangelung eines Nietkopfsetzers (sind in der kleinen Größe nicht mehr vorhanden) wird ein ganz kleiner Körner benutzt. Eigenbau, ca. 4 mm Durchmesser. Mit dem kleinsten Hämmerchen wird der Hohlniet aufgespreizt. Abwechselnd ohne und mit Körner vernieten, auch wechselseitig.
Darauf achten, dass der Niet nicht umkippt oder aus der Flucht kommt. Das ist anfangs sehr schwer, aber mit genug Übung bekommt man das hin. Durch eine einwandfreie Vernietung kann man hindurch schauen, sie ist innen rund. Nach jedem Schlag nachschauen, wohin die Reise geht. Leichte Richtungsfehler lassen sich so gut beheben.

MfG. Andreas
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RMK
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von RMK »

tagelang feilen musst nicht, aber es wäre eine schöne
Laubsägearbeit in Alublech... :)

(oder Platinenmaterial, wobei ich nicht recht weiss, Epoxy
und heisser Dampf....)
andreas6
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von andreas6 »

Laubsäge in Metall ist eine Strafarbeit. Laubsäge in Sperrholz oder dünnen Brettchen reicht mir schon. Es macht reichlich Dreck und befeilt oder beschliffen muss es trotzdem noch werden.
Leiterkarten habe ich nur in Hartpapier im Zentner. Kann man auch laubsägen, aber es mag wohl keine Feuchtigkeit auf Dauer. Das bringt auch Kupfer dazu und noch ein Element mit in die Chemieküche. Hatte ich schon erwähnt, dass die gekochten Eier dann auch bald verspeist werden?

MfG. Andreas
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Bastelbruder
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Bastelbruder »

Noch vor 200 Jahren wurde das Essen fast ausschließlich in (verzinnten) Kupferkesseln gekocht. Ja, die Leute sind alle verstorben. :(
andreas6
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von andreas6 »

Das blüht uns auch, es will nur keiner wahr haben. Sobald das ewige Leben erfunden worden ist, gibt es keinen Platz zum Treten mehr. Also weiter wie bisher, alles hat ein Ende.

MfG. Andreas
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MatthiasK
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von MatthiasK »

RMK hat geschrieben: Sa 18. Jun 2022, 19:35 (oder Platinenmaterial, wobei ich nicht recht weiss, Epoxy
und heisser Dampf....)
FR2 ist brüchig wie die Sau und dünstet Phenol aus. FR3 ist kaum noch erhältlich und FR4 macht auf 2cm das Sägeblatt stumpf.

Alu wäre deutlich besser geeignet. Wenn Alu sägen dir zu viel Aufwand ist (mit dem richtigen Sägeblatt geht es eigentlich), wäre vielleicht auch Ätzen eine Option. Als Ätzresist kann man normalen Haftgrund nehmen, alle Löcher klebt man vor dem Lackieren ab. Oder man nimmt Fotolack wie Positiv 20, die Konstruktion druckt man auf Folie. Die Sonne ist gut zum Belichten, danach kommt das Blech in Natronlauge. Die Natronlauge entwickelt den Fotolack und ätzt anschließend gleich das Alu.
andreas6
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von andreas6 »

Alu fällt aus. Da drucke ich mir schon eher die ganzen Innereien jedes Jahr neu. Damals waren die Designerstücke nicht so ausschweifend wie heute, das bekommt man hin. Oder ich löte es aus Ms zusammen, das geht auch. Als Übungsobjekt hätte ich noch einen Kocher mit verlorenem Eiergitter. Der ist aber echt schlicht und einfach nur rund. Das stört niemanden, solange es morgens gekochte Eier gibt.

MfG. Andreas
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Bastel-Onkel
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Bastel-Onkel »

Staubsaugerroboter aus den Straßenfunden saugstaubert wieder. Fehlermeldung war "Seitenbürste verklemmt", Ursache waren Haare in der Motorwelle. Das Schnecken-Getriebe ist nicht gut abgedichtet, so daß von den Bürsten her Haare hineingezogen werden können. Die Motorwelle hat zwischen Schnecke und Lager eine Feder eingebaut und die nimmt Haare natürlich gerne an. Um da ran zu kommen, muß man quasi alles komplett zerlegen, sogar das Mainboard muß gelöst werden. Aber der Aufwand hat sich gelohnt, denn die Kiste läuft wieder ganz wacker und der Akku ist auch noch gut. Von 2018 ist das Teil, das darf jetzt bleiben.
ZBPDT4MWM
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von ZBPDT4MWM »

Als Autoschrauber habe ich mir mal von Kunzer so einen Leuchtdildo gekauft. Nach relativ kurzer Zeit wurde die kleine Leuchte zur Klopflampe - aufgemacht, Litzen zur Platine nachgelötet - Ruhe.
Dann wollte der Scheißer nicht mehr laden, Mini-USB in der Werkstatt ist Dreck. Genau wie diese Buchse tauschen. Im Winter mit kalten Fingern. Naja, hat ja geklappt.
Lampi ist schon oft abgestürzt, einmal Kühlmittel, einmal Öl, und viele Male trocken.
Heute wurde die kleine Lampe wieder zur Klopflampe (die große noch nie)
Widerstand losgerackelt. Nachgelötet, geht wieder!
Ein Schraubstutzen brauchte noch etwas Sofortsieg.

Bald wird die Lampe 8 Jahre alt - nicht schlecht!
IMG_20220622_231506.jpg
IMG_20220622_233240.jpg
lightwave
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von lightwave »

Alle Kugellager vom Klapp-Bollerwagen getauscht. Rollt jetzt wieder ohne klack klack Geräusche.
Eines war komplett desintegriert und 6 weitere von den 8 gesamt waren äußerlich und teilweise auch schon innerlich fröhlich am rosten.
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Jan-DIY
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Jan-DIY »

Gestern hier in der Gegend ein Lorch Schweißapparat gefunden.
Ist nun auf dem sicheren Weg der Besserung.
Ersatz gibt es glücklicherweise noch.
Dateianhänge
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xanakind
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von xanakind »

Mal eben schnell für einen Arbeitskollegen etwas Elektroschrott wieder zum leben erweckt:
2.jpg
Der olle Amiga brauchte eine Hand voll neue Kondensatoren
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video6
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von video6 »

Gut das der Nickel-Cadmium Accu seinen Inhalt nicht ausgekotzt hat.
Sonst hat man viel Arbeit beim reinigen zusätzlich zu den Kondensatoren.
Naja das Board musste je eh raus.
So geschehen bei meinem 2000er vor vielen Jahren.
Rennt aber auch noch.
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Julez
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Julez »

Es war wieder etwas Autobastelzeit.
Galerie:
https://imgur.com/a/NFDp7jg

Meine Radverschraubungen sehen, seit ich Aluflegen hab, ungefähr so aus an meinem Toyota Carina E:

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Bisschen kurz, wa?

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Liegt aber in erster Linie wohl an den Muttern, da hab ich etwas größere und längere gekauft, weil etwas mehr Auflagefläche in den Felgenlöchern ja nicht schadet.
Trotzdem muss das mal vernünftig.

Also erstmal Radlager abgeschraubt hinten:

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Auf einen leicht geöffneten Schraubstock gelegt, ließen sich die alten Bolzen auch leicht entfernen:

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Die neuen weigerten sich aber beharrlich, im Loch zu verschwinden:

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Da musste der "Zahnkranz" etwas abgeschliffen werden, von 14,3 auf 13,8mm, wenn ich mich recht erinnere:

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Aber auch das ging immer noch so schwer, dass der Schraubstock aufgab:

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Also viele Scheiben drauf, alte Radmutter und zorniger Schlagschrauber, dann ging das.

Wenn man das Radlager schonmal raus hat, kann man es ja auch neu fetten.

Als ich die Karre 2016 neu hatte, sahen die Lager so aus:

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Einige Jahre später jetzt so:

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Also das gleiche Prozedere von damals nochmal anwenden: Injektion von LM50 mittels dünner Spritze und feiner Kanüle.
Das alte Fett quillt aus dem Lager und kann entfernt werden:

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Wieder dranschrauben das Ganze:

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Sehr schön:

Bild

Weiter gehts vorne. Hier wurden die Bolzen im eingebauten Zustand des Lagers rausgekloppt, was eigentlich nicht so schön für dieses ist. Leider habe ich ein potenziell passendens Werkzeug erst später entdeckt:
https://www.ebay.de/itm/184878362779

Hier kann man auch sehen, wie ich die Bolzen reingezogen habe. Nervig ist nur, dass man die ganze Bremszange abnehmen muss:

Bild

Bild

Fertig:

Bild

Und ganz fertig:

Bild
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Julez
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Julez »

Und dann war da noch der TÜV und hat das Spiel in einer Koppelstange hinten und einem Traggelenk vorne von dem Toyota Carina E kritisiert.
Galerie:
https://imgur.com/a/OLq3xSK

Die Koppelstange war schnell gewechselt. Wichtig ist, das Auto an beiden Seiten aufzubocken, damit die Stabistange nicht verspannt. Die Mutter am Federbein ging schnell los, die an der Stabistange hat allerdings den Kugelzapfen mitgedreht. Als ich dann feste an der Koppelstange zog, konnte ich diese vom Kugelzapfen abziehen. Von diesem war nur noch eine rostige Ellipse übrig. :lol: Diese konnte ich dann aber mit der Gripzange gut packen, und dann ging auch die Mutter los. Einbau des Neuteils ist natürlich deutlich einfacher.

Einen wahrhaft heroischen Kampf hat das Traggelenk ausgefochten. Ich möchte fast sagen, die schwierigste Reparatur bisher. Daher auch keine Bilder, denn dazu muss man gute Laune haben anstatt der Verzweiflung nahe zu sein. :?
So sieht's aus, Bild geklaut von hier:
https://www.toyota-forum.de/threads/tra ... 19.176672/

Bild

Bild

Das erste Problem war die Mutter auf dem Kegelzapfen. In allen YouTube-Tutorials geht die immer per Gabelschlüssel leicht los, bei mir natürlich nicht, rutscht durch. Ringschlüssel geht nicht drauf, Manschette zu nah. Also mit der Flex versucht, etwas von dem Bolzen/ der Mutter oben abzuschneiden, ohne irgend was anderes zu beschädigen. Hat aber nicht gut geklappt. Mit der Tigersäge ging es dann aber doch erstaunlich gut. Ringschlüssel drauf, durchgerutscht. Na toll. Jetzt kommen die feinmechanischen Fertigkeiten zum Tragen: Mit dem Akkuschrauber (immer noch der alte, den mir Xana für €10 verkauft hat) und einem scharfen 2mm Bohrer sowohl den Bund als auch die Schlüsselfläche der Mutter in radialer Richtung durchbohrt. Die obere Bohrung schrittweise auf 5mm aufgeweitet. Dieses auf der anderen Seite wiederholt. Dann aus einem 8mm Schneidstempel (ca. 64 HRC) (bestes Material für die Achsen selbstgebauter LRK- Motoren) einen schmalen Flachmeißel geschliffen, und die Mutter gespalten. Schon mal ein Problem weniger. Jetzt muss aber immer noch der doofe Kegel rausgepresst werden. An diesem komischen Werkzeug wurde mit einer 1/2 m Knarre gedreht. Dabei hat es sich fast zerlegt. Dei Achse war nachher krumm, und die Druckschraube rutschte auch schon bedenklich zur Seite, dennoch hat der Kegel als erster aufgegeben. Trotzdem habe ich mir für die Zukunft dieses Set hier geholt, das sieht wesentlich stabiler aus:
https://www.ebay.de/itm/184878362779

Der Einbau des Neuteils war dann unproblematisch, und die Nachuntersuchung auch.
Tipp am Rande: Koppelstangen, Spurstangenköpfe und Traggelenke kauft man von "Lemförder" oder "TRW", dann hält das auch, so das Ergebnis meiner Recherchen.

Und man wäre ja kein Fingerianer, wenn man die Sache nicht noch weiter eskalieren ließe. "Lebensdauergeschmiert" bei Lagern und Gelenken ist ja ein sehr ausdrucksloser Begriff. Die Schmierung hält immer bis zum Lebensdauerende, denn dann ist das Teil ja kaputt, und die Schmierung wird nicht mehr benötigt. Dass eine öftere Nachschmierung nicht doch eine längere Lebensdauer bewirken könnte, wird durch diesen Begriff ja genaugenommen nicht ausgeschlossen.
Also muss eine Nachschmiermöglichkeit her, und zwar in Form von Schmiernippeln.
Fangen wir an bei der noch übrigen, alten Koppelstange hinten:

Erste Bohrung, Volltreffer. Von Fett nichts zu spüren, aber voll mit Roststaub, das Gelenk:

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Diesen sorgfältig rausgeblasen, M6 geschnitten, und einen Schmiernippel mit Hydraulikdichtung eingesetzt. Vor dem Einsetzen bei jedem Gelenk individuell nachmessen, ob das so passt, oder eine oder zwei U-Scheiben untergelegt werden müssen!

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Der zweite Schmirnippel war doof, hab ich dann selber gemerkt:

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Mit einem gewinkelten kommt man dann auch tatsächlich dran:

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Die neue Koppelstange hatte Plastikabdeckungen. Da wäre ein Schmiernippel nie dicht drin gewesen. Also habe ich es mit einem M2 Gewinde probiert, um etws Fließfett einfüllen zu können. War aber kaum Volumen drin, daher ergebnislos zugeschraubt:

Bild

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Weiter zur Koppelstange vorne links. Die hatte auch Plastikabdeckungen. Da durchzubohren schlug fehl, da war irgendwie Metall dahinter, da hab ich dann nix weiter gemacht:

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Für die andere Seite hab ich mir Bohrerverlängerungen gebaut:

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Und mit Erfolg eingesetzt:

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Unten kam man problemlos dran:

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Traggelenke waren auch kein Problem:

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Für die Spurstangenköpfe musste der Gewindebohrer kreativ verlängert werden:

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Und wenn man das Gewinde nur "ein wenig" schneidet, weil man hofft, dadurch eine bessere Verpressung und mehr Dichtigkeit zu erhalten, reißt der Schmiernippel ab. Den Rest rauszubohren und das Gewinde nachzuschneiden war aber kein Problem:

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Dann noch eine sehr schöne Fettpresse geleistet, mit einer absolut empfehlenswerten Mato Schnellkupplung:
https://www.ebay.de/itm/232234303235

Bild

Weniger empfehlenswert ist dieser Schlauchtyp. Da hält die Verpressung starkem Druck nicht stand:
https://www.ebay.de/itm/332162763814

Nun ging es ans Schmieren. Welches Fett nimmt man am besten?
Erste Wahl wäre Fuchs Stabyl MPL 1:
https://www.fuchs.com/de/de/product/pro ... byl-mpl-1/
Dicht gefolgt von Fuchs Stabyl TA:
https://www.fuchs.com/de/de/produkt/pro ... stabyl-ta/
Auch gut wäre bestimmt LiquiMoly Thermoflex (#3352):
https://products.liqui-moly.com/thermof ... s-e-1.html

Leider alles nicht zu bekommen. Ich hab ein paar Reste aus einer Fettpresse gekratzt, die aber dann doch nicht funktioniert hat und zurückging. Das Fett war sehr steif, daher habe ich etwas Getriebeöl untergerührt. Zum Schluss noch verfeinert mit einer Prise MoS2-Pulver, in eine leere Kartusche gedrückt, und fertig. :ugeek:

Das rostige Lager der Koppelstange hinten ließ sich dann auch leicht befüllen, kein Problem. Das Lager mit dem gewinkelten Schmiernippel aber gar nicht. Bei hohem Druck wurde dann irgendwann das Gewinde undicht. Ebenfalls nicht schmieren ließen sich die Spurstangenköpfe und das obere Koppelstangengelenk rechts vorne. Mit mittlerer Kraft ließ sich das untere Koppelstangengelenk rechts vorne schmieren. Die beiden Traggelenke alt und neu waren beide problemlos schmierbar.
Wichtig ist: Wenn sich ein Gelenk mit mäßiger Kraft nicht schmieren lässt, dann hilft Randale auch nicht. Der Schmiernippel von dem linken Spurstangenkopf hat es ausgehalten, rechts ist das Gewinde undicht geworden. Ich hab hier alles nochmal auseinandergenommen, gesäubert, und einen neuen Nippel mit Endsieg und Glasfasermehl eingesetzt.
Ich vermute, dass die Schmierfähigkeit mit dem Verschleißzustand zusammenhängt. Wenn die Kugel satt in der Pfanne sitzt, ergibt sich eine gute Abdichtung. Ist Verschleiß vorhanden, kann das Fett vorbeigedrückt werden.

Hier ein Schnitt: Wie soll da was vorbeikommen?

Bild

Bei den Traggelenken hat es ja aber gut funktioniert. Vielleicht ist da die Kugelpfanne etwas anders aufgebaut, so wie hier mit Schlitzen:

Bild

Insgesamt gesehen dürften also zumindest die Spurstangenköpfe bei mir noch recht tauglich sein. Da diese und auch die Koppelstangen ja recht einfach zu wechseln sind, dürfte sich der Aufwand des Nachschmierens über Schmiernippel vor allem bei den Traggelenken lohnen.
Alle anderen kann man ja auch über die Injektionsmethode schmieren:
viewtopic.php?f=14&t=85&start=2125#p422439
rene_s39
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von rene_s39 »

Mir fällt dazu nur eins ein: Man kann's auch übertreiben :D
Man kann's aber auch gut übertreiben, also weiter so!

Aber da du das Übertreiben im Gegensatz zu anderen Personen in meinem Bekanntenkreis ja prima hinbekommst und trotzdem fertig wirst, sei es dir absolut gegönnt.
Man darf nur nicht anfangen, immer nur Provisiorien zu bauen, weil die "Gute" Lösung zu lange dauern würde. Das erlebe ich nämlich leider allzu häufig, und das ist natürlich ein gemeiner Teufelskreis (zum Glück nicht bei mir, ich bin von vornherein für alles zu faul).

Gruß,
Rene
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Joschie
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Joschie »

@Julez,
bei mir hat sich für das ganze KFZ Zeug von Kajo das Top2050 genauso wie das von Technolit vertriebene "Maxigrease Plus" bewährt da die beiden Fette gegenüber Wasser beständiger sind (und sich schlechter von den Händen abputzen lassen als andere).

Grüße
Josef
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Julez
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Julez »

Ja, das sind gute Empfehlungen. Sehr ähnlich von den Eigenschaften dürften Autol Top 2000 und Divinol Top 2003 sein.
Die hätte ich beide sogar dagehabt... :)
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Landjunge
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Landjunge »

@Julez

das mit den Fettnippeln haben wir auch schon gemacht. Beim T4 Bus meines Vaters. Traggelenke. Mit solchen Verbesserungung kriegt man mich immer! Ich finde sowas total geil :shock: 8-) Jetzt wo wir uns mit nem Kumpel ne Hebenbühne hingestellt haben schmieren wir bei Gelegenheit einfach mal Abends den ganzen Unterboden ab, bei nem kühlen Bierchen. Ganz entspannt :D Und viel Rizinus. Das muss in Stömen fließen! In die Pfalze und auf den Flugrost.
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Jan-DIY
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Jan-DIY »

Beim aufräumen bin ich mal wieder mit meinem Eisenschwein kollidiert.
Hatte die Karre für 18 Monate in die Ecke der Defekte geschoben und auf Selbstheilung gehofft.
Die eigentlich immer zu 50 % Zuverlässig. Bis ich die mal verliehen habe.
Sprang nicht mehr an.
Chokedüse war abgebrochen und ich dachte das es mit ner neuen dann funktioniert.
War aber ein Reinfall.
Scheinbar funktioniert der Eintopf auch mit ner gebrochenen Düse, aber nicht mit der gebrochenen Vergasergummischelle.

18M Standzeit, ne Schelle vom Pool, frischer Sprit, neue Kerze und 1x kicken.
Läuft wie ein Uhrwerk.
Muss aber wohl weg. Darf da eigentlich nicht mehr mit fahren. Meine Frau und die Kinder haben mir Unfähigkeit attestiert.
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ch_ris
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von ch_ris »

ich mag ja WP....grübl....
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Jan-DIY
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von Jan-DIY »

Der Name ist durchaus bedenklich.
Meine sind aber mittlerweile konvertiert in Richtung brown power.
Vorne aber Marzocchi Magnum 50 in besonders undicht.
ch_ris
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Re: Reparaturerfolge

Beitrag von ch_ris »

och, das hab ich schon erfolgreich in Silver Power konvertiert. Verhält sich dann erwartungsgemäß unbedenklich. :lol:
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