Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Der chaotische Hauptfaden

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ando
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ando »

Hi,

ich hab diese Woche ausprobiert, ob die 35 PS für einen 1,40 Meter Mulcher reichen.

Ja reicht!

Leider habe ich bei dem nun ersten Einsatz der Zapfwelle bemerkt:

Der Bulldogg hat ja eine Doppelkupplung. Meanz, ich kann den Fahrantrieb Kuppeln und unabhänig davon den Nebenantrieb - Zapfwelle und Hydraulikpumpe.

Wie und wo dieser Kraftweg für die Nebenantriebe eingebaut ist, wurde mir noch nicht klar.

Jedenfalls hatte ich schon die ganze Zeit ein rattern, bzw klackern wenn ich Last auf die Hydraulikpumpe geben hab. Sprich Frontlader betätigt, oder die Heckhydraulik.
Ich dachte die ganze Zeit, ok, die Pumpe hat nen Problem, fahren wir solange damit, bis nix mehr geht.

Aber nun:

Das gleiche Klackern habe ich auch, wenn ich Last an der Zapfwelle habe. Hm, gar nicht gut.

Im Internet hab ich nciht viel drüber gefunden, ausser: Lagerschaden im Getriebe. Bloss wo suchen?
Ich hatte den Trecker ja schonmal auseinander, aber das Getriebe noch nicht auf. Ich habe auch NOCH NIE an einem Getriebe rumgebastelt.
Allerdings hab ich in den Kleinanzeigen ein komplettes, angeblich noch gutes getribe gefunden. 650 Euro soll es kosten, sogar mit Schnellgang. (was schön wäre)

Auf der anderen Seite hätte ich gern nen Schlepper, der Einfach funktioniert! Bin die Tage nen IHC 533 Probegefahren. Das ist ein Riesenunterschied zu dem Fendt. Fährt sich fast wie nen Auto. Lenkt besser, trotz angebautem Frontlader, präzise Hydraulik.... kostet aber über 6K !

Ich bin kurz davor, aufzugben, den Farmer abzustoßen und den IHC zu kaufen.

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Ando
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Joschie
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Joschie »

Hallo Ando,

du hast an dem Farmer eine Doppelkupplung, d.h. die hat zwei Kupplungsscheiben die stufenweise betätigt werden. Das Getriebe hat im Eingang ein Doppelwelle d.h. eine Welle für den Fahrantrieb (meist die größere Kupplungsscheibe) und eine für die Zapfwelle.

Diese beiden Wellen sind untereinannder gelagert (Hohlwelle - Vollwelle) und abgedichtet.
Im Getriebeeingang wird ein Kraftstrang über eine Zwischenwelle umgeleitet.

Auf diesem Link in ein anderes Forum kannst du evtl. den Kraftfluss erkennen: https://www.offroad-forum.de/viewtopic. ... 66c36a2953
Du kommst links mit der Kraft rein, gehst sofort von der Hohlwelle auf das Zahnrad und unten auf die Zapfwelle welche über die Schiebemuffe eingekuppelt wird.

Zum Rattern/Klackern, kannst du mal eine Aufnahme machen?
Ich vermute entwederns das eine Muffe verschlissen ist oder ein Lager nen schaden hat.
Bei ganz schlechten Karten ist das Portalrad massivst verschlissen.

Zu deinem Dilemma, ja ich kenne das zur genüge.
Es bleibt hald die Überlegung ob entwederns gscheit durchrichten oder Ersatzbeschaffung (und nicht wissen was davor marke Bauernblind gepfuscht wurde).

Zu dem IHC533
Mach dich zuerst mal schlau wie die Ersatzteilsituation hier ist, als nächstes möchte ich keinen Motor mehr der eine Bosch Verteilereinspritzpumpe drauf hat.
Wie viele Stunden hat der IHC runter, ist der Stundenstand glaubhaft?
Wie ist die Synchronisierung des Getriebes beinander?
Und ganz wichtig, wenn der Schlepper nen Frontlader hat, schau dir unbedingt die Vorderachse ganz genau an, meist sind die gut verschlissen und haben Spiel in alle Richtungen.

Eine gute und sichere Ersatzteilsituation kenne ich momentan nur bei den MF 133/135 (ohne MulitPower!) und bei den Zetor Serie 5 Schleppern (2511, 3511, 4511, 5511 ).

Nur als Tipp, bevor du den IHC kaufst, hock dich mal auf einen MF133 oder 135 drauf und fahr den mal ein paar Kilometer, und ja das Fußgas ist etwas sehr gewöhnungsbedürftig.
Die Kiste fährt sich sehr angenehm, spriziger Direkteinspritzer, unproblematisches und schön schaltbares Getriebe (OK nicht synchronisiert), relativ leise und du sitzt im Traktor nicht auf dem Traktor. Wenn man übrigens das Magnetventil an der ESP abklemmt läuft der auch 29km/h da der Motor im Schnellgang auf 1800UpM gedrosselt wurde wegen der damaligen Führerscheinregelung in Deutschland.

Grüße
Josef
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itchy
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von itchy »

Hallo,

darf ich den Thread kurz kapern und fragen, warum die Bosch VE Pumpen am Trecker nicht taugen? Ich hielt die für hinreichend robust und leicht wartbar...

Zum Getriebe habe ich leider keine Infos :(

VG,
Holger
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Joschie
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Joschie »

Hallo Holger,

warum halte ich von der Verteilereinspritzpumpe des T-Ankerpatentinnehabers nicht viel?
Das Problem sehe ich darin das bei dieser Pumpe wieder das Patentreycling stattgefunden hat.

Bei der VEP nach Bosch wird mit dem Rotor nicht nur die Drehbewegung vollführt sondern auch noch der Hub um den Einspritzdruck zu erzeugen.
Die Steuerung erfolgt über eine "Scheibemuffe" mit Steuerkante (Bosch's Patent aus der Reiheneinspritzpumpenzeit).
Der Hub des Rotors liegt bei rund 2-3mm.

Hier ein Link zu einem Video: https://www.youtube.com/watch?v=9-GSNR7W73M

Pardon, aber das ist für meinen Geschmack die Quadratur des Kreises, alles mit einem Präzisionsteil zu machen. Dies Konstrukt funktioniert zwar am Anfang gut, bekommt aber bei fortschreitender Betriebsstundenzahl Probleme in Sachen Dichtheit. Zum einen habe ich schon einige Pumpen in den Fingern gehabt die bei Anlasserdrehzahl massive Probleme hatten den Öffnungsdruck der Düsen zu erreichen, zum anderen gehen die Pumpenkolben gerne nach längerer Standzeit fest was eine kostenintensive Reparatur bedingt.

Wenn man nun diese Pumpe zur Überholung gibt, mir sind deutschlandweit drei Firmen bekannt die die Pumpen noch überholen, werden Preise >2k€ aufgerufen.


Vergleiche ich nun die so verhasste CAV Pumpe mit der Bosch Pumpe ist für mich die CAV Pumpe eindeutig die durchdachtere und cleverere Konstruktion.
CAV regelt die Kraftstoffmenge über ein Dosierventil und erzeugt den Druck über zwei Plunger die von einem Nockenring zusammengedrückt werden. Der Rotor läuft einfach und sauber in seiner Passung rundrum.
Hier ein interessanter Film dazu: https://www.youtube.com/watch?v=kqDBMLB7jcY

Das die CAV Pumpe so verhasst in Deutschland ist liegt an zwei kleinen Punkten, erstens ist das Entlüften etwas aufwendig und nervenaufreibend (Pumpe oben entlüften, Pumpe unten entlüften, Leitungen an den ESD ab und orgeln bis Kraftstoff blasenfrei kommt, dann Leitungen anziehen und starten) zweitens stellt die Rotorpumpe (wie auch die Verteilereinspritzpumpe) einen sehr gehobenen Standard an die Kraftstofffilter was zu vielen Problemen früher führte.

Wenn nun die CAV Pumpe nicht mehr will, eine werksneue von Delphi (Nachfolger von CAV/Lucas) kostet zwischen 500 und 800 Euro. Ersatzteile sind erschwinglich und eine Reparatur ist im vergleich zur Stuttgarter Uhrenmanufaktur mit ein bisschen Geschick und sauberem Arbeiten problemlos möglich.

Edith meinte gerade:
Was man noch dazu schreiben muss ist das die Verteilereinspritzpumpe massiv unter dem modernen schwefelfreien Kraftstoff leidet da die Schmierwirkung fast gänzlich fehlt. Die Rotorpumpe (CAV) kommt damit meiner Erfahrung nach noch am ehesten klar.

Grüße
Josef
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itchy
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von itchy »

Hallo Joschie,

danke für die Ausführungen. Interessante Einschätzung - meine Erfahrung ist genau anders herum: Bosch VW-Pumpen repariere ich günstig selbst. Verschleiß am Hochdruckteil ist selten - wenn die Pumpe Probleme mit dem Öffnungsdruck hat ist das in der Regel der Verschlußdeckel am HD-Teil. Mit neuer Dichtung nachgezogen ist das Problem in der Regel behoben. Pumpen überholen lassen geht bei den 0815 Pumpen für ca. 400 Eur - wenn man für Exotische Direkteinspritzerpumpen Ersatzteile über einen Dichtsatz hinaus braucht wirds leider wirklich teuer...so gings mir allerdings bei meiner Lucas-Pumpe ebenfalls: HD-Teil verschlissen, soll-Fördermenge wurde nicht mehr erreicht, Reparatur 500 Euro.

Wenn man die Pumpen mit nicht DIN-Diesel betreibt (z.b. Pflanzenöl) zeigt sich die Bosch-Pumpe meiner Erfahrung nachunkritischer als die Lucas/CAV.
Letztere scheint sehr empfindlich auf Luftbläschen im Treibstoffsystem zu reagieren
Gut, wenn der Treibstoff zu übel wird, frisst die Bosch VEP auch den Alleskönner-Kolben im Hochdruckteil...Kernschrott ausbauen und ersetzen :(

Eine Kritik die ich an der Bosch-VE-Technik durchaus teilen würde ist dass sie schwer zu parametrisieren ist.
Im Stellwerk beeinflusst jeder Parameter alle anderen.
Wenn man die Pumpe also außerhalb ihrer Solleinstellung betreiben möchte kommt eigentlich immer ein mehr oder weniger gewollter Kompromiss heraus.
Aber sowas soll man ja eh nicht machen ;)

Viele Grüße,
Holger
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Bastelbruder
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Bastelbruder »

Was man noch dazu schreiben muss ist das die Verteilereinspritzpumpe massiv unter dem modernen schwefelfreien Kraftstoff leidet da die Schmierwirkung fast gänzlich fehlt. Die Rotorpumpe (CAV) kommt damit meiner Erfahrung nach noch am ehesten klar.
Das erinnert mich irgendwie an eine Scheißkarre die ich vor 7 Jahren fahren durfte. (Der Beitrag vor nello's)
Und dazu einen Tip. Der Flaschenverschluß war in seinem ersten Leben für die gezielte Applikation von Ketchup zuständig, aber damit trifft man ohne Sauerei auch in dünne Einfüllstutzen.
ando
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ando »

Hallo allerseits!

Zunächst mal vielen Dank für die Tipps zur Einspritzpumpe. Mir war bis eben nicht bewusst, das die IHC eine Verteilereinspritzpumpe haben.

Ich kenne vom fendt ja die klassiche Reiheneinspritzpumpe. Bewährt, prinziepiell langlebig und auch gut zu reparieren.
siehe zb hier. https://www.youtube.com/watch?v=9iHFOQ2newc

Ich werd mir nun mal etwas Zeit gönnen, denn so eilig ist es nun auhc nicht, nen neuen Trekker zu kaufen. Und zur Not kann ich den Fendt ja noch ein bisschen weiterreparieren. Mit euren Tipps und Ermutigungen wird auch das zu schaffen sein.
Ich mache demnächst mal ein Video zu den Geräuschen im Getriebe.

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Ando
ando
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ando »

Moin,

ich hab ein Video gemacht, wo das klackern, rattern zu hören ist:
https://youtu.be/HJ9KpBiIocY

Es tritt auf, wenn die Hydraulik Last bekommt UND wenn die Zapfwelle Last hat.

Habt ihr ne Idee, woher das kommt, welches Lager das sein kann? Es scheint aus dem vorderen Bereich des Getriebes zu kommen, Richtung Kupplung.

Dann habe ich gestern gelernt, wie das ist, wenn man den Tank leerfährt.... Keine gute Idee!

Ich hab zwar direkt getankt, aber es hat sich Luft im Spritfilter gesammelt.

Macht sich dadurch bemerkbar, das der Motor zwar läuft, aber unter Vollast plötzlich abstirbt, sodass mir der Arsch auf Grundeis gegangen ist....6 to am Haken, bergauf!

Ich kam dann noch auf die Idee, mal die Entlüftungsschraube am Filter rauszudrehen- normal müsste da jetzt Diesel kommen. kam aber nix. Nach ner gefühlten ewigkeit kam dann doch auf einmal recht viel Diesel raus, der beim hastigen reindrehen der Schraube auch schön gegen den heißen Auspugg gespritzt ist.
Das wiederum gab viel Qualm und zum Glück wars Diesel und kein Sprit. Und das natürlich mittem im Wohngebiet .. ohhauaerhauerha!

Siehe da- nun zog der Motor wieder durch!

Kippen ging dann auch nicht, denn es fehlte Hydrauliköl. Der Hänger kann auch über eine manuelle Pumpe Kippen und hat einen Vorratsbehälter. Da war wohl nicht mehr genug drin, sodass beim Anshcluss des Hängers erstmal der Behälter gefüllt wurde, und im Shcleppersystem dann das Öl fehlte.
Das macht sich bemerkbar, das die Hydraulik wippt und keine Kraft mehr hat.

Grade mal 5 Liter nachgefüllt- jetzt sollte es wieder gehen.

Dann ist mir noch der Pluspol von der Batterie abvibriert.

Soweit ich weiß, ist es für den Regler der Gleichstrom Lima nicht gut, wenn der Anschluss in der luft hängt.
Das Regel Relais wird dann zum Wagnerschen Hammer und summt vor sich hin.
Ich hab das dann erstmal mit etwas Kupferdraht geflickt, sodass wenigstens geladen wird.

Was für ein Abenteuer!

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Ando
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ferdimh
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ferdimh »

Och, die olle Treckerelektrik kann das noch vergleichsweise gut ab. Hinter der Gleichstromlichtmaschine steckt auch nicht soo viel Leistung.
Bei einer Drehstromlichtmaschine wird das erst richtig interessant, wenn der Pol von einer fast leeren Batterie (hoher Ladestrom...) abfliegt. Jetzt darf man raten, woher ich das weiß...
Der Regelschalter von der Gleichstromlichtmaschine schaltet auch mit Batterie ziemlich schnell.
ando
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ando »

ferdimh hat geschrieben:Och, die olle Treckerelektrik kann das noch vergleichsweise gut ab. Hinter der Gleichstromlichtmaschine steckt auch nicht soo viel Leistung.
Bei einer Drehstromlichtmaschine wird das erst richtig interessant, wenn der Pol von einer fast leeren Batterie (hoher Ladestrom...) abfliegt. Jetzt darf man raten, woher ich das weiß...
Der Regelschalter von der Gleichstromlichtmaschine schaltet auch mit Batterie ziemlich schnell.
Ach ja? Daher kommt also das Summen! Das spricht aber doch für hohen Verschleiß, oder? Muss ich da was beachten, kann ich da ne Wartung machen? Oder gehört der Regler dann Ausgetasucht, wenn kaputt?
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Bastelbruder
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Bastelbruder »

Das sind Wolframkontakte, und die zu schaltenden Lasten sind keine freifliegenden Spulen mit hohen Induktionsspannungen. Alles mit Widerständen gedämpft, da hat man noch nachgedacht obwohl keine MOSFETs da waren.
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ferdimh
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ferdimh »

Wenn der Regler die Spannung korrekt einhält würde ich da garnicht groß dran rumfummeln. Wenn das Ding anfängt zu spinnen, kann man das Ding auseinandernehmen, in der Regel bekommt man die mit mechanischem Feingefühl wieder für ein paar hundert Betriebsstunden hin.
Natürlich ist das verschleißbehaftet, aber irgendwie halten die Dinger doch (mich wundert das mächtig). Ich nehme auch an, dass dein Trecker keine gigantischen Betriebsstunden mehr macht. Einen Karren mit fehlendem Regler habe ich mal auf Transistorregler umgebaut, den zweiten, an dem der Regler dran war, habe ich gerade so gelassen wie er war (obwohl der Jahrelang ohne Batterie gelaufen ist) und es bisher nicht bereut.
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Joschie
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Joschie »

Hallo Ando,

jetzt mal zum Verständnis dies Schlagen hast du wenn du die Zapfwelle belastest?

Kannst du das Geräusch orten?

Vom Gefühl her würde ich einen Schaden eines Zahnrades vermuten. Hört sich für mich an wie wenn an einem Rad ein Zahn fehlen würde bzw. wie wenn das Rad aufgrund zu hohen Lagerspiels weggerückt würde und überspringt. Vor allem ist das Geräusch sauber rythmisch. Steigt die Taktzahl synchron mit der Motordrehzahl?

Nebenbei, ist das eine Zahnradhydraulikpumpe oder eine Plungerpumpe (sonst könnt das auch noch was anderes sein)?

Auf jeden Fall würde ich so nicht mehr weiterarbeiten. Das kann, wenn meine Vermutung richtig ist, einen weit größeren Schaden nach sich ziehen.

Es wird dir denke ich nicht viel übrig bleiben als das Getriebe auf zu machen. Ich würde zur ersten Fehlersuche mal das Öl ablassen, Getriebedeckel ab, Schaltkulisse samt Schaltgabel raus nehmen und mit der Edoskopkammera reinschauen, dann sieht man weiter.

Grüße
Josef
ando
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ando »

Ok,

die Bude muss also nochmal auseinander! Schade, wo doch mitlerweile sogar das Getribe nicht mehr tropft!

Das shclagen ändert sich mit der Motordrehzahl. Es tritt auf, wenn die Hydraulikpumpe arbeitet und last bekommt, (zb wenn Gewicht auf dem Frontlader ist.) Ohne Gewicht hebt es den Frontlader fast geräuschlos.

Und es tritt auf, wenn ich den Mulcher an der Zapfwelle betreibe. ( Das habe ich erst einmal gemacht, und dann schnell aufgehört.)

Jetzt muss ich erstmal irgendwo günstig mindestens einen neuen Reifen für den Hänger bekommen. Größe 7.00-20 .

Ich hab meinen heute dummerweisse beim Bremsen ne Flachstelle verpasst und er ist platt. Neu kostet der Reifen über 100 Euro :shock:

Der ganze Hänger ist ( war ) 300 Euro Wert. Oh mann.

Kann ich da evtl noch andere Reifen draufmachen?

73

Ando
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Toddybaer
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Toddybaer »

Bist du auf dem Treffen? Ich guck nachher mal ob ich sowas im Aussenlager hab. Ist dann aber auch schon Ur alt und nix besonderes mehr.
Andere Reifen könnten auch gehen. Auf dem Bienenwaagen passte z.b Felgen vom VW Bus
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Joschie
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Joschie »

[quote="ando"
Kann ich da evtl noch andere Reifen draufmachen?
[/quote]

Können ja, aber vorher in der Betriebserlaubnis bzw. den Fahrzeugpapieren nachschauen was da eingetragen ist.
(Betriebserlaubnis ist bei Anhängern ab Produktionsdatum 01.07.1961 auch im LoF Einsatz notwendig!)

Grüße
Josef
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Toddybaer
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Toddybaer »

ja, guter Einwand.

Bei gebremsten Anhängern, muss ja Radumfang und Bremse zusammen passen. Dafür gibt es eine Bremszuordnungsberechnung. Muss ja auch mit der Auflaufeinrichtung zusammen passen.
Der eine Bienenwagen ist ungebremst, beim anderen ist der Umpfang kaum anders. Und beide sicher vor 1960 gebaut.

Betriebserlaubnis erlischt natürlich bei Änderungen. Andererseits reden wir hier von wahnsinnigen Geschwindigkeiten von 25-30 km/h

Jetzt überschlagen wir mal leere Bienenwagen+16 Völker aus Volltracht, mit je 120kg+ Hubwinde+Stützböcke und sonstiges Imkergeraffel. Und das ganze dann ungebremst an einem Zugfahrzeug mit nur einer gebremsten Achse mit auch noch Trommelbremsen ohne jegliche Bremsunterstützung. Und 2 Zylinder vorkammer Saugdiesel.
Reichen da stählerne Eier oder muss man da schon wahnsinnig für sein?

OK, hier ist das Land normal recht flach
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Joschie
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Joschie »

Hallo Toddybear und Ando,

nehmt meinen Hinweis nicht böse, ich möchte da nur vor bösen Überraschungen bzw. Ärgergeldern bewahren. Ich hatte den Zirkus bereits dank sehr nettem Nachbarn.
Toddybaer hat geschrieben:Und beide sicher vor 1960 gebaut.
Wie sagte ein mich gelegentlich beratender ehemaliger Mitarbeiter des Dampfkessel-Revisions-Vereins so schön: "Schlagzahlen gibts in 10 und 12mm und Blechschildla sind geduldig wie Papier". Kann sich jeder denken was er will bei der Aussage :lol:
Toddybaer hat geschrieben:Und das ganze dann ungebremst an einem Zugfahrzeug mit nur einer gebremsten Achse mit auch noch Trommelbremsen ohne jegliche Bremsunterstützung. Und 2 Zylinder vorkammer Saugdiesel.
Reichen da stählerne Eier oder muss man da schon wahnsinnig für sein?
Wenn der Fahrer Hirn hat (ich sag nur "Mit dem Gang mit dem ich einen Berg hinauffahre, fahre ich ihn auch wieder hinab") und die Motorbremse nutzt sollte da relativ wenig passieren können.
OK es gab Traktoren mit Bremsen die den Titel Bremse nicht verdienen (Kramer Allesschaffer Serie, Deutz xx06 Serie um nur zwei Beispiele zu nennen) aber ansonsten wie überall etwas GMV und das geht.

Grüße
Josef
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Toddybaer
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Toddybaer »

Also zumindest ich hab deinen Beitrag nicht böse interpretiert.

Solange nix pasiert und einem keiner anscheisst, kann man vieles machen.
Aber wenn etwas passiert, dann wird was gesucht, das das irgendwie grobfarlässig wird. Nur damit die Versicherung nicht bezahlen muss. Und das wird immer schlimmer.

meine Bienenwagen werde nicht mehr weit bewegt. Vielleicht stell ich den einen oder anderen noch mal 20m um aber das auch nicht auf offentlichen Straßen. Zumal mir die Hinterachskonstruktion auch irgendwie komisch vorkommt. So ganz ohne Federn und mit Verzinktem Rohr das an Wasserrohr erinnert.
radixdelta
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von radixdelta »

Ich habe mich selbst gewundert wie gutmütig ein knapp 900kg schwerer Anhänger ungebremst hinter einem 730kg Schlepper mit Zweirad-Trommelbremse zu fahren ist (Stützlast vernachlässigbar). Anfangs war ich hyper nervös und ultra mega vorausschauend weil ich Angst hatte es würde den Zug einknicken sobald ich stärker bremse. Aber nix, das lässt sich ganz ok fahren und auch leicht Abschüssig kam ich noch sicher zum Stehen.
Für fast alle großen Probleme fehlt der Schwung. Da scheint es bis 20km/h einfach die Physik noch sehr gut zu meinen. Bei den 32er Schleppern, erst recht bei den 40ern, wird das dann schon problematisch. In den relevanten Formeln steht ja auch v² und v³ und so, das eskaliert dann schnell.
ando
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ando »

Hi,

Danke für die Rechtsberatung! Das mit den Schlagzahlen ist nen guter Tip! Papiere hab ich leider für keinen der beiden Hänger. Morgen mal sehen, was da im Moment auf dem Typenschild steht.
Und ich weiß, die Versicherungen sind heute echt ein Risiko. Besser, es passiert nix! Daher vermeide ich es auch, so gut es geht, auf vielbefahren Strassen zu fahren - Nicht nur ich kann einen Fehler machen, sondern auch andere. Es reicht ja schon ein leichter Auffahrunfall! Wenn ich da Mitschuld bekommen, könnte ich mir von dem Geld lieber nen Nagelneuen Hänger mit Tüv und Schnick Schnack kaufen.
So und nun *Bedenkenmodus * wieder aus!

Mit anderen Reifen meinte ich evtl Traktor Vorderäder oder so. Hab ich hier schon öfter rumfahren gesehen. Und reifentechnisch hab ich wenig Ahnung. Ich bin froh, das ich den lochkreis und die Reifengöße von meinem Auto mitlerweile auswendig weiß.

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Ando
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Geoschreiner
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Geoschreiner »

Nur halb OT: Hier brettern manche Landwirte mit den zT noch hölzernen Wägen an den modernen Schleppern mit >120PS durch den Ort, so schnell die Kiste halt läuft. Reifen: Sind seit 1953 die gleichen oder halt das, was grad so da war. Autofelgen + Reifen sieht man auch gerne mal, was bei den leichteren Wägen so abwegig nicht ist, wenn es sich montieren lässt. Frag mal den nächsten (kleinen) Landmaschinenschlosser / Reparaturbetrieb, die kennen sich da manchmal ganz gut aus.
Übrigens: Selbst mit alten Zugmaschinen unter 30 PS lassen sich auch in eher hügeligem Gebiet einige Tonnen Zuglast sicher bewegen, man sollte halt umsichtig fahren und die alten Wägen ggf. auf der Bergkuppe anbremsen (absteigen, kurbeln, langsam runterfahren). Alte Fotos zeigen, wie das Material früher verwendet wurde - dem wurde nichts geschenkt.
Wie der Josef schon schrieb: Gesunder Menschenverstand und fertig. Und der würde eigentlich auch bedeuten, dass man auch mit einem 32er oder schnelleren Schlepper vielleicht drauf verzichtet, immer Vollgas zu fahren...
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Toddybaer
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Toddybaer »

Noch kurz zu den Reifen.
Nein im Aussenlager ist keiner.

Und VORSICH bei Sprengring oder gar Doppelsprengring Felgen. Diese unbedingt vom Fachmann aufbauen lassen.
Gab damit schon viele, meist tötliche Unfälle. Der Sprengring reisst einem glatt den Kopf ab.
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ZBPDT4MWM »

Toddybaer hat geschrieben:
Und VORSICH bei Sprengring oder gar Doppelsprengring Felgen. Diese unbedingt vom Fachmann aufbauen lassen.
Gab damit schon viele, meist tötliche Unfälle. Der Sprengring reisst einem glatt den Kopf ab.
Da musst Du erstmal einen finden, der das noch macht... Hier gucken die meisten, als wärst du frisch vom Mars gekommen...
Ich habe meine selber gemacht, hält jetzt seit 5 Jahren. Aber als ich die gemacht habe habe ich größte Umsicht und einige Sicherheitsvorkehrungen walten lassen :shock:
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ando »

Moin,

ich hab das Problem mit den Reifen ja jetzt umgangen:
Auf dem Rückweg vom Treffen bin ich im Norden fündig geworden.
4 Stück Reifen mit Felge, wahrscheinlich mindestens so alt wie ich.
2 Stück kaputt, 2 in Ordnung.
Da hab ich jetzt den besten genommen und drangeschraubt. Hat gepasst und hält.
Allerdings scheint der "neue" Reifen ne andere Tragzahl zu haben, denn bei Beladung beult der sich ganz schön aus.
Ich hab 4 Bar Druck drauf- sollte ok sein, oder?

Ah, noch ne Frage. Kennt sich jemand mit Hydraulikkupplungen aus?

Ich hab gestern meinen Hänger an die Kupplung am Trecker gesteckt. Kupllungsring vorziehen, Stecker vom Schlauch rein- klick- loslassen, hält.

Also ähnlich wie eine Druckluftkupplung,

Beim zweitenmal wollte der Schlauch ums verrecken nicht mehr einrasten. Stattdessen kam etwas Öl rausgeflossen, wenn ich drückte.

Woran hängts??

Ando
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Joschie
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Joschie »

Hallo Ando,

zu deim Hydraulikproblem, ich vermute das auf der Leitung noch ein Restdruck steht und daher sich der männliche Teil der Kupplung nicht vollständig einschieben lässt so das die Verriegelung zumacht (ich weiß der Satz hört sich zweideutig an).

Was macht eigendlich dein Getriebe?

Grüße
Josef
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ando »

Hi Joschie!

Ich hab auch schon mit Restdruck spekuliert. Ich hab dann mal auf "senken" geschaltet, aber auch da ging es nicht.
Sehr seltsam das ganze. Scheiss altes Gelumpe!
Mit dem Getriebe bin ich noch nicht weiter. Erstmal nen amtlichen Wagenheber besorgen, und dann eine Rollbahn inklusive 2er Wagen zusammenschweissen. So lange so weit es geht schonen.
Und dann werd ich den Eimer nochmal trennen- Wenn ich ihn nicht tatsächlich zu nem gutem Kurs verkauft bekomme. Aber irgendwie hänge ich an der Maschine.
Der Sound, die Optik, die Leistung- alles geht schwer und ist verrammelt und verschlissen- absolutes Charakterfahrzeug. Richtig gut fahren kann man das erst mit einigen Stunden Übung!
Grade gestern habe ich anerkennedes Lob und staunende Blick geernte, als ich mit 5 Tonnen am Haken am Berg in voller Fahrt vom 4 -3- 2 Gang runterschaltete, und das ohne rucken und stehenbleiben!
Am liebsten würde ich ja den IHC noch zusätzlich anschaffen- aber ich hab leider keinen Platz- Der Farmer 2 steht shcon draussen und in der Garage stand mal das Auto- Das Auto steht draussen und der Fix 2 in der Garage.
Dann habe ich ja noch den Irus U1200. Der müsste auchmal wieder bewegt werden. Leider ist der mit 15 Km7H recht lahm und ich hab auch das Gefühl, das der Motor nicht mehr gut ist. Irgendwas sagte mir mal mein Opa, das der von Verbleit uaf Normal umgestellt wurde. Ich kann bis heute noch nicht nachvollziehen, wie das funktionieren soll.

Ando
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ando »

Moin,

heute soll es mal wieder an den Bulldogg gehen.
Problem: Ladekontrollleuchte is an.

Hmpf, wie war das nochmal, mit den Gleichstrom Lima's?
Hab ich was gefunden:
http://www.kfz.josefscholz.de/Gleichstrom-Lima.html

Aber natürlich nur halb verstanden, daher mal ne Frage:

Schadet es dem System, wenn ich ohne Batterie fahre? Mir ist nämlich im Sommer ein Pol abgerissen und ich bin noch weitergefahren. :oops:

Ich geh jetzt mal prüfen, ob die Sicherungend rin sind, ob Spannung ankommt und, hm, was noch?

Ando
Robby_DG0ROB
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Nein, die GS-Lima und auch der Regler haben damit kein Problem. Lichtmaschine erregt sich über Remanenz, da keine Dioden-Flußspannungen überwunden werden müssen. Bei kurbelgestarteten Industriemotoren gab es auch Ausführungen ohne Batterie und Anlasser, aber einer GS-Lichtmaschine für z.B. Scheinwerfer usw.

Die leuchtende Ladekontrolle deutet meist auf abgelaufene, verklemmte oder verschmutzte Kohlen hin - wenn der Regler in Ordnung ist. Schließlich wird ja der ganze Dreck mit der Kühhluft durch die Lichtmaschine gezogen.

Elektrische Funktion läßt sich bei abgenommenen Riemen ja leicht überprüfen: DF der Lichtmaschine auf Masse legen und mit Ladegarät oder aus der Batterie den Plus auf D+ legen. Dann sollte die Lichtmaschine als Nebenschluß-Motor ordentlich laufen. Bei genügend Remanenz geht das auch mit offenen DF.

Den DF einer minusgeregelten Lichtmaschine jedoch niemals mit Plus verbinden, da somit das Feld ummagnetisiert wird und die Remanenz auch entgegengesetzt bleibt. Die angetriebene Lichtmaschine erzeugt dann eine negative Spannung, was mit Einschalten des Reglers (Rückstromschalter) einen heftigen Kurzschluß mit der Batterie gibt, wo die Reglerkontakte verschweißen, die Spulen durchbrennen usw.
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ando »

Moin,

also die Lima- ich kann nicht mehr erkennen, was draufsteht. Ist von Bosch. Es gibt 2 Kontakte, da könnte D+ und D- dranstehen. Könnte- alles voll mit Lack und Dreck.

Die Kontakte vom Regler hab ich mal mit Schmirgelpapier geputzt. Natterie war angeklemmt, bei inem hat es etwas gefunkt- das ist wohl der Kontakt, der bei zu niedriger Drehzahl/Spannung die batterie trennt.

Ich hab die Maschine angerissen- nix, kein Strom Richtung Batterie. Der Regler bewegt sich auch nicht.
Licht geht auch nicht.
Perkussionswartung erfolglos.

Also: Ich könnte nun alles auseinanderbauen und versuchen den Fehler zu finden.
Aber ich könnte doch auch nen "moderne" Lima einbauen?
Da spare ichmir doch den ganzen Regler Gulasch, weil das schon in der Lima verbaut ist? Also Gleichstromlima raus, Flansch und Riemen anpassen, Plus und Masse anschliessen- fertisch?

Ach nee, ich sehe grade, die ganzen Auto Limas haben ne andere Befestigung!
Grmpf, dann doch wohl mal alles abbauen.

Ok, sehe ich das richtig, das die Ladekontrolleuchte intakt sein muss, damit alles funktioniert?

Edith: Bilder
Bild
Bild
Links DF , rechts D+, verdeckt D-... so zumindest die Beschriftung
Bild

An D+ der Lima gehts an den Regler rechts oben. Dort kommt dann blaues Kabel und geht (durchgepiepst) zur Batterie.
An D- liegt dann der Plus von der Batterie.

Ähm, also ist die Lima minus geregelt und ich muss sie quasi auch zum testen so ans Netzgerät anschliessen?

Der Regler sieht ziemlich mitgenommen aus. Korrosion, überall. Daher dacht eich mir, geht die Lima, ist es der Regler. Wo ichs jetzt aber eh ausgebaut hab, könnte ich natürlich ne Kohlenkur machen.

Update: Nach lesen diverser Seiten zu dem Thema: Ich blicks nicht!
Ist das Ding nun Plus oder Minusgeregelt? Und was passiert, wenn ich die Lima nun falsch anklemme? Ist die dann für immer verpolt?

Scheinbar ist nämlich bei mir Plus und minus vertauscht. Aber ich verstehe nicht, wenn der Anshcluss D- auch auf der Gehäusemasse liegt, muss es doch nen Kurzschluss geben, wenn da Plus von der Batterie angeklemmt ist??? Der Regler ist isoliert drangebaut, aber die Lima ist doch fest mit dem Trekcer verschraubt?!
Oder ist die Lima vllt mal früher umgepolt worden?
Eine Drehrichtung finde ich nicht. Was mache ich jetzt? Die blöde Karre kann ich noch nichtmal bewegen, ohne die Lima wieder einzubauen.


Ando
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Auf dem unteren Bild scheint der die Ader vom DF am Regler ja fast nur noch an einem Faden zu hängen. Das kann täuschen, sieht aber so aus. Eine versehentlich beim Testen als Motor umgepolte Lichtmaschine bekommt man durch Umpolen wieder korrigiert, da es nur weichmagentische Werkstoffe sind. Am besten zur Sicherheit den B+/30 zwischen Regler und Batterie vor dem Anlassen trennen, Motor anlassen und dann die Spannung (ohne Batterie) am Reglerausgang messen. Da sieht man auch die korrekte Polung, ehe es zu spät ist. Da es keine Vor-/Hilfserregung über die Ladekontrolle gibt, ist deren Funktion für den Generatorbetrieb ohne Bedeutung bzw. nur ein reiner Leuchtmelder.

Ist das Feld intakt, also Verbindung zwischen D+/61 und DF am Stator vorhanden?

Wie gesagt, DF auf Minus und D+ mit Batterieplus verbinden, ohne den Regler oder irgendwelchen Kram dazwischen und das Ding muss als Motor laufen.
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Joschie
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Joschie »

Hallo Ando,

zu deinem Lima Problem.

Fangen wir mit meiner Empfehlung an:
Wirf die Gleichstromlima raus, mach dir nen Halter und spax eine Drehstromlima rein.
Bringt mehr Strom, ist günstiger und funktioniert in der Regel problemlos.
Hierfür bei DF (Klemme 61) einfach die bestehende Ladekontrolleuchte anklemmen (2Watt Birnchen!).


Wenn du die richten willst fangen wir mal vorne an:

Das müsste übrigens eine Bosch LJ/90/12V/1800 (oder höhere Drehzahlangabe sein), die sind i.d.R. Minusgeregelt.

1. Miss bitte ob du eine Plus oder Minus geregelte hast.
Messungen:
DF auf D+ = xx Ohm
DF auf Masse = XX Ohm
D+ auf Masse = XX Ohm

Wenn DF auf D+ < DF auf Masse dann ist die Lima Minusgeregelt (hier wird die Feldwicklung über den Regler auf Masse geklemmt), ansonsten Plusgeregelt (hier wird die Feldwicklung über den Regler auf Plus geklemmt).

Erklärung:
Bei einer Minusgeregelten Lima hängt die Feldwicklung am D+ Anschluss (i.d.R. an der Kohlebürste).
Wenn du nun DF gegen D+ misst hast du nur den Wiederstand der Feldwicklung, wenn du DF gegen Masse misst hast du die Feldwicklung + Ankerwicklung.

In deinem Fall denke ich das du keinen Durchgang zwischen D+ und Masse haben wirst, ich vermute verhängte oder abgenutzte Kohlebürsten.

Zum Testen würde ich folgendermaßen vorgehen:
- Lima in einen Schraubstock spannen
- Lima antreiben (z.B. Akkubohrmaschine) das sie ca. 1000 UpM dreht (Nuss auf die Schraube)
- Klemm ein Voltmeter zwischen D+ und Masse
- Nimm eine Drahtbrücke und klemm bei einer Minusgeregelten DF auf Masse, bei einer Plusgeregelten DF auf D+.
- Nun sollte die Lichtmaschine anspringen und einen Spannungswert zwischen D+ und Masse zwischen 6 und 40 Volt auswerfen.

Wenn sie das tut ist der Regler der schuldige.

2. Miss bitte bei stillstehender Maschine und brennender Ladekontrolleuchte ob du zwischen D+ und Masse ca. 12Volt anliegen hast.

######################

Zum Überholen der Lima:
(Vorne = Antriebsseitig)
- Die Riemenscheibe und Keil entfernen
- Die beiden Schlitzschrauben im hinteren Lagerdeckel entfernen (die halten die Lima zusammen)
- Nun gibt es zwei Möglichkeiten
1. Mutter auf Antriebswelle wieder aufschrauben und mit leichten Hammerschlägen auf die Welle den hinteren Lagerdeckel austreiben, dann das ganze nach vorne in gleicher weise (Achtung Lagerdeckel hinten ist mit den Anschlüssen an der Lima und der Feldwicklung verbunden)
2. In den vorderen Lagerdeckel zwei kurze Schrauben einschrauben und mit einem Abzieher den vorderen Lagerdeckel abziehen.
- Wenn du die zerlegt hast, reinigen (ausblasen)
- Lager erneuern
- Anker durchmessen ob alle Wicklungen noch i.O. sind, wenn ja benötigt der Kollektor i.d.R. ein überdrehen und aussägen der Lamellen.
- Feldwicklung auf festen Sitz prüfen!
- Neue Kohlen einbauen und auf leichtgängigkeit prüfen.

Zusammenbau:
- Kohlen zurückziehen und Federn beiseitedrehen
- Anker durch den Stator schieben
- Anker in den hintern und bereits angeschlossenen! Lagerdeckel führen
- Nun die Kohlebürsten anlegen und die Federn richtig montieren
- Nun den hinteren Lagerdeckel ins Gehäuse einführen
- Vorderes Lagerschild montieren
- Schrauben durch die Lima führen und Lima verschrauben


Zu dem Regler
Ich werfe die mechanischen Regler i.d.R. alle raus da ich mit den Batteriekochern durchwegs nur schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Es gibt einen elektronischen von Bosch der jedoch keine Ladestrombegrenzung hat und einen batterielosen Betrieb nicht überlebt.
Man kann sich einen Regler aus einem alten Regler einer Drehstromlima stricken, funktioniert recht gut jedoch auch ohne Strombegrenzung.


Noch was zum Vormagnetisieren, wenn die Lichtmaschine wie bei den Bosch Reglern üblich mit der Ladekontrolleuchte erregt werden kann man dies Thema vergessen da dies durch die Erregung geschiet (Strom läuft über Ladekontrolleuchte - Regler - D+ - Feldwicklung - DF - Regler - Masse).
Nur bei dem Lucas System muss die Lichtmaschine über die Remanenz hochkommen und erst bei überschreiten von 13,X Volt wird die Lima hart aufs Bordnetz geschaltet.


Ganz ehrlich, für die Preise die für Ersatzteile der Gleichstromlima und Regler aufgerufen werden bekommst eine gute Drehstromlima zweimal.

Grüße
Josef

p.s. Ich hoffe das ist halbwegs verständlich.
ando
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ando »

Moin,

danke an euch beide für dei tollen Tipps.
Ich hab noch nciht alles von Joschie gelesen und verstanden, denn ich bin grad am Arbeiten.
Aber als kurzes Update:

Hab die Lima heute morgen angeklemmt- läuft los, ruckt, bleibt stehen. Wenn ich sie anschubse und genügend Schwung da ist, dreht sie auch etwas länger.
Also, ich shcätze, da sind die Kohlen runter.

Ich würde am liebsten auch auf Drehstrom umbauen.
Aber ich hab jetzt für rund 50 Euro ne Gleichstrom Lima und nen Regler bei Ebay gefunden.
Der Vorteil: Ich muss keinen Halter friemeln.

Ne billige, gebrauchte Lima mit Riemenscheibe habe ich nicht aufgetrieben bekommen.

Ich werd später berichten. Die alte Lima mache ich natürlich mal auf!

Edith:

So, nun hab ich alles durchgelesen!

Dnake,d as ist ja nen richtiger Reparaturleitfaden!
Da das schon etwas zeit in Anspruch nimmt, werd ich das erstmal hintenanstellen.
Ich glaub, ich besorge mir dann trotzdem noch ne Drehstrom Lima.
Das mit dem Batteriekochen hat mich überzeugt. Hat jemand sowas rumliegen?

Ando
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Joschie
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Joschie »

ando hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 11:20 Da das schon etwas zeit in Anspruch nimmt, werd ich das erstmal hintenanstellen.
Insgesamt brauchst du da unter 3 Stunden (Teilespringerei nicht mit eingerechnet).

Ne günstige Drehstromlima findet man i.d.R. auf'm Schrottplatz, je älter das Auto umso besser.

Ansonsten wenn neu:
http://www.fergy-farm.de/traktoren-ersa ... hine?c=128
https://www.ebay.de/itm/LICHTMASCHINE-G ... SwEMxdn7PA
https://www.ebay.de/itm/LICHTMASCHINE-G ... SwwyZde6kk
https://www.ebay.de/itm/ATEC-LICHTMASCH ... SwBgxdnzXO

Achte nur darauf das das Lüfterrad nicht verkehrt rum läuft da sonst die Kühlwirkung schlechter ausfällt.

Nebenbei,
ando hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 11:20 Aber ich hab jetzt für rund 50 Euro ne Gleichstrom Lima und nen Regler bei Ebay gefunden.
Glaubst du die ist besser als deine?
Ich habe von gebrauchten Ersatzteilen so weit es geht abgeschwohren. Zu oft hab ich schon "das ist noch gut, wie neuwertige" Ersatzteil wieder ausgebaut, mit erhöhter Beschleunigung zur Überwindung der Erdanziehungskraft versehen und den Schrottkübel dabei angepeilt.

Grüße
Josef
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ferdimh
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ferdimh »

Bevor ich bei "Verdacht auf Kohlen" Gebrauchteile in fragwürdigem Zustand erwerbe, würde ich mir aber mal die kohlen angucken...
Eine im Prinzip funktionierende Lichtmaschine mit neuen Kohlen halte ich für besser als eine, die zufällig aus einem Karren ausgebaut wurde, wo jeder wusste, dass sie nicht geht (außer dem Käufer natürlich).
Ansonsten ist der Umbau auf Drehstromlichtmaschine eigentlich immer zweckmäßig, wenn es passt. Weniger wegen dem Drehstrom, als wegen der nur so semigeilen mechanischen Regler. Es gibt auch noch Denso Kompaktgeneratoren (z.B. den hier, die sind meinem Gefühl nach im Schnitt etwas dünner und daher besser unterzubringen.
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von radixdelta »

Ich habe es mit der Seite vom Josefscholz geschafft die Knoten im Gehirn zu lösen, aber das dauert eine Weile ;)

Joschie war schneller, darum nur noch ein paar Hinweise zu deinem durchklingeln:

D- ist Masse und gehört auf Batterie-Minus bzw Fahrzeugmasse.
B + ist Batterieplus
D+ kommt von der Lima und wird erst im Regler auf B+ geschaltet.
Das Blaue Kabel sollte zur Ladekontrolllampe gehen
Das Gerüst vom Regler liegt auf D+, darum ist es von der Fahrzeugmasse isoliert.

Beim Durchpiepen ist es wichtig den Zündschlüssel rauszuziehen. Denn:
D- piept zum Pluspol der Batterie wenn über das Zündschloss und die Ladekontrolle die Feldwicklung mit dem Pluspol verbunden wird und gleichzeitig der Regler im Stand natürlich DF auf Masse legt.
Dann piept natürlich auch das blaue Kabel Richtung Pluspol.
Ist der Zündschalter aus darf weder D+ noch D- noch DF zum Pluspol durchpiepen. Sonst ist was faul.

Ach ja, selbst wenn die Lima als Motor läuft sagt das nichts über die Kohlen aus, habe ich gelernt. Bei mir läuft die Lima als Motor ganz passabel, die Kontrollleuchte geht aber nur bei sehr sehr hohen Drehzahlen mal aus, da sind die Kohlen fällig. Beim Farmer scheint man relativ gut an die Lima dran zu kommen, dann kann man das mal riskieren mit alten Kohlen. Beim Holder baust du den halben Motor auseinander, da würde ich keine Gebrauchte Lima mit alten Kohlen einbauen wollen ;)

Den Regler kann mit mit Labornetzteil testen. D- an minus und D+ an Plus. Langsam die Spannung hochdrehen. Man sieht die Kontakte umspringen, erst den Rückstromschalter, dann der Reglerkontakt erst in Mittelstellung und dann auf die andere Seite.

Batterie kochen hat mich nicht überzeugt, auch wenn ein defekter Regler das schon kann. Die Argumente lauten Leistung, Zuverlässigkeit und Preis. Die 90 in der Bezeichnung steht doch für 90W, die Beleuchtung hat aber zusammen schon 100W. Wenn man dann noch Arbeitsscheinwerfer haben möchte reicht es hinten und vorne nicht. Zumindest ich habe immer Licht an, damit ich wahrgenommen werde.
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von MSG »

Zu den alten Gleichstrom-Lichtmaschinenreglern hat der Kollege hier einen sehr lesenswerten Beitrag im MFF geschrieben:

https://www.multi-board.com/board/index ... stromlima/

Prinzipiell sind Gleichstromlichtmaschinen nicht schlecht. Sie sind halt nicht so leistungsfähig - besonders bei niedrigen Drehzahlen - und haben den Regler separat. Letzteres hatten die Drehströmer später aber auch.

Man muss sich halt alle Jahrzehnte mal um die Wartum kümmern :D
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Das Drehzahlthema ist relativ: Die Übersetzung vom Riementrieb muss so sein, dass bei Motornenndrehzahl die maximale Generatordrehzahl nicht überschritten wird. GS-Lichtmaschinen sind wegen des Aufbaus nicht so drehzahlfest wie die späteren DS-Generatoren. Bei einem Diesel hat man vielleicht ein Verhältnis der Drehzahlen zwischen Stand- und Vollgas von 1:4 (500…2200 /min), d.h. im Stand hat man noch ca. 1/4 der Nenndrehzahl. Bei einem schnellaufenden Motor ist das Verhältnis 1:7 oder noch kleiner und damit steht im Stand praktisch keine Leistung zur Verfügung, meist ist es nur gerade so, dass die Ladekontrolle nicht mehr glimmt.
ando
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ando »

Moin,

nun mein Bericht zur Lima!

Zunächst einmal ganz lieben Dank an euch, die mir das Thema nähergebracht haben, ausführliche Reperaturanleitungen geschrieben haben und gute Links gepostet haben!

Ich hab mir ja zunächst ne Gleichstrom Lima besorgt:
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Hat mit Regler knappe 50 Euro gekostet. Soweit Ok, aber ich musste den Halter anpassen, und ne isolierte Befestigung für den Regler finden.
Da hab ich mich auch dran gemacht, allerdings war das ganze so frustrierend langsam von sich gegangen ( unter anderem, weil ich sehr oft Material oder passendes Werkzeug aus dem Messie Kabinett fischen musste und mich währenddessen einige " Kausalketten" fesselten.

Das ganze hat dann so lange gedauert, bis ich jemanden getroffen habe, der noch ne Drehstrom Lima mit Riemenscheibe hatte und die mir für nen kleinen Übergangswiderstand angeschlurrt hat.
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Die ist jetzt eingebaut- was soll ich sagen: Das Licht brennt viiieel Heller! :D
Ich weiß, ist nur Illusion, aber sie funktioniert!
Es hat natürlich auch fast nen ganzen Tag gedauert, bis die an Ort undStelle war:
Erstmal Gedanken wegen dem Halter machen. Sogar eine Zecihnung habe ich angefertigt!
Dann Materialsuche im Keller, hinterste Ecke. Dann zweiter Matarial Lagerplatz, und festgestellt, das statt dem vorgestellten L- Stahl was viel besseres dort liegt.
Also umgeplant.
Dann noch die Flex repariert, das Scheißgerät hervorgewühlt.. und so weiter.
Der obere Halter zum spannen hat nach ewiger Fummelei nicht richtig gepasst, woraufhin ich ihn einfach verdreht hab. Bis jetzt hält es!



..Eigentlich wollt eich die mühle ja verkaufen- der neueste Impuls dazu war gestern:
Der Verdammte Frontlader ließ sich nicht anbauen. Ein Kran wäre hilfreich gewesen- durch das nasse Wetter ist er im Boden eingesunken und war insgesamt zu tief für die Aufnahmen am Bulldogg. Und da das Dingen fast aus Vollstahl besteht, war auch nix mit hochheben! Also mit den Zylindern gearbeitet, die ich zigmal von Hand zurückdrücken musste.
Ich glaube, ich hab 1,5 Stunden gebraucht, bis der letzte Bolzen drin war! Zwischendurch hätte ich den Apparat am liebsten mit Diesel übergossen und abgefackelt!
Dieses Scheiss alte gelump! Passt nicht mehr in die moderne Zeit!
So, genug gemeckert!

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Ando
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Toddybaer »

Einen Frontlader baut man ja auch nicht ab
und wenn dann im Treckerschuppen, wo der vorne unten in einer Halterunge sitzt oder ersatzweise an der Schaufel bleibt und der hitere Teil dann mit einem Flaschenzug an die Decke gezogen wird.
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ando »

Ts, Treckerscheune - hätte ich gerne. Viel mehr Platz!! Blödes Rhein Main Gebiet! Alles schon belegt oder viel zu teuer!

Ich musste den abbauen, weil cih sonst beim Apfelmoster nicht in den Hof gekommen wäre. Ausserdem fährt sich die Mühle ohne besser! Ich hab gelernt- er bleibt erstmal dran, oder wird in Zukunft unter dem Nussbau abgestellt, wo ich ihn mit dem Kettenzug fixieren kann!

Oder der Mist wird ersetzt durch nen Hubstaplermast. Das belastet auch die Vorderachse weniger. Nur, wie soll ich den Hubstapelmast anbauen und gleichzeitig noch nen Anhänger ziehen?

73

Ando
ando
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ando »

Moin,

ich hab dir Vorderachse ausgebaut, und brauche einige von diesen Buchsen:
Bild

Jetzt ist die Frage: Kaufen, oder machen ( lassen)?

Die schwierigkeit liegt in den innenliegenden Schmierkanälen für das Fett.
Wie werden die denn normalerweise Hergestellt?

Dreh und Fräsequipment ist theoretisch vorhanden, die Frage ist nur, ob ich es günstiger als 20 Euro pro Stück fertigen kann.

Es gab die Idee, ein Gewinde mit großer Steigung reinzuschneiden.....
Oder eben grade Kanäle. hmh, das ist aber nich ideal wegen der Auflagefläche.


Was meint ihr?

Gedacht sind die Buchsen für die Achsschenkel.

Ausserdem für den Mittelachsbolzen. Da sind im Moment nur welche aus Kunstoff verfügbar.
Bild
Aber ich hab in Messing mehr vertrauen und ich vermute, das 1962 auch welche aus Messing verwendet wurden?
Allerding müssten die gekauften Messingbuchsen für die Verwendung im Pendelachsbereich sowieso nochmal auf die Drehbank, da sie 10mm zu lang sind.


Was meint ihr dazu?

Ando
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Julez
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Julez »

Also ich würde Schmiernuten soweit es geht vermeiden. Man wusste schon vor 100 Jahren dass die nicht gut sind:
https://link.springer.com/chapter/10.10 ... -41206-0_4

Ich vermute mal, dass auf Höhe der äusseren Nut das Fett eingepresst wird, und dann durch die Bohrungen nach innen dringt? Dabei würde ich es belassen, vielleicht 3 oder 4 Bohrungen und die äussere Nut ein klein wenig tiefer, aber innen gar keine Nuten.
Und dann auch kein Messing, sondern Lagerbronze bzw RG7.
https://www.ebay.de/itm/Bronze-Rotguss- ... 2953060281

Gegen Kunststoff spricht auch nix. Besser der Kunstoff verschleißt als die gelagerte Welle.
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von radixdelta »

Kann es sein daß der Schmiernippel in eines der Löcher ragt und die Buchse gegen Verdrehen sichert? Dann könnte es sein daß die Längsnuten auf der jeweils unbelasteten Seite liegen.

Die Längsnut würde ich auch weglassen, die Radialnut innen aber randrehen. Da werden die Lager eh nicht belastet.
Historisch würde ich behaupten die haben das gestoßen und dabei das Werkstück geschwenkt, da gab es sicher Maschinen die das konnten. Heute wird das wohl im Bearbeitungszentrum mit CNC gemacht.
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Tobi »

Ich würde versuchen die Schmiernuten per Hand und Dremel oä reinzuschleifen. Muss ja nicht schön oder präzise sein, hauptsache das Fett kann da durchgepresst werden.
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Geoschreiner
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Geoschreiner »

Moin, Schmiernuten: Proxxon/Dremel/etc. und dann entgraten.

Vielleicht könnte man die RG7-Buchsen auch durch welche aus einen Gleitwerkstoff herstellen, schau mal bei igus vorbei: https://www.igus.de/info/gleitlager
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ZBPDT4MWM »

Die Nuten entweder als gröbstes Gewinde, idealerweise die Enden mit etwas Weichlot verschließen. Oder nur ein X mit der Bohrung in der Mitte reindremeln oder mit einem Nutenmeißel reinmeißeln.
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Joschie
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Joschie »

Hallo Ando,

bevor du da neue Buchsen reinziehst, würde ich prüfen ob die Bohrungen noch rund sind und wie der in der Buchse laufende Bolzen aussieht.
Meist sind die nämlich alles andere als rund und gut eingelaufen so das man die Büchsen an den Bolzen und/oder Bohrung anpassen muss.

Dann zur Schmiernut, die würde ich wie beschrieben mit einem kleinen Fräser einbringen.

Und ja, ich traue dem Kunststoff mehr zu als der Lagerbronze. Sowas gab es hald 1962 noch nicht, also ich mein den Kunststoff.
Den Igus Lager-Buchsen spreche ich eine höhere Standzeit als der Bronze zu.

Wenn du die selber machen willst, und willst das das für die nächsten tausend Jahre hält, nimm Phosphorbronze (nicht mit HM bearbeiten, HSS-Stahl scharf schleifen dann geht das).

Wenn du Igus oder Kunststoffbüchsen einbaust solltest du m.M.n. auf das Schmieren mit Fett verzichten da so der Staub nur besser haftet und schmirgelt, ich würde da zu PTFE Schmierstoff greifen.

@Jules,
im Grunde hast du recht mit den Schmiernuten, jedoch bewegen sich die Bolzen der Vorderachse maximal 60° und eine wirkliche Drehung kommt da ja auch nicht zu stande.
Die Schmiernuten sind eher da um da überhaut einen Schmierstoff rein zu bekommen.

Was das Messing angeht bin ich voll bei dir.

Grüße
Josef
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von ando »

Hallo!

Danke für eure tollen Antworten!

Ich hab nun doch den Kram bestellt. Kunststoff für die Pendelachse und Messing für die Achsschenkel.
Ich schau mir das Material mal an. Muss ja auch fertig werden, denn ich muss zum Tüv und die Vorderachse vom Farmer 2 macht auch Probleme ( Sturz ist zuviel, Räder radieren -> vermutlich irgendwelche Einstellschrauben gebrochen)
Deshalb muss der Fix fertig werden, damit ich was zum fahren hab.

Wie mache ich das mit den Buchsen in den Achschenkeln? Wie bekommte ich die raus? Nen Press Stempel bauen und beide Buchsen nach einer Seite rausdrücken?

73

Ando
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Joschie
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Re: Traktor Schraubereien Fendt Farmer 2

Beitrag von Joschie »

Hallo Ando,

ich hab die an meiner MF Vorderachse (Enländerachse, die mit dem Knick) mit einem Bügelsägeblatt die Büchsen, auf Empfehlung meines MF-lers, geschlitzt dann gingen die ganz leicht raus.

Bedenke bitte nach dem Einziehen der Büchsen, so ist es jedenfalls bei MF (MF35 und 135/133), das diese auf Endmaß gerieben werden müssen.

Grüße
Josef

p.s. und nochmal, schau dir die Bohrungen des Mittelachsbolzens und den Bolzen selbst an, meist weisen diese ebenfalls Verschleiß auf und bedürfen einer Nacharbeitung sonst ist das gleich wieder Ausgeschlagen!
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