Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Der chaotische Hauptfaden

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Gary
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von Gary »

Du meinst ich soll ich soll Lademanager mit Ladeassistent werden?
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Roehricht
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Dafür ist das BMS heutzutage zuständig.. ;-)
Kann Dein BMS auch automatisch nach 5 Tagen, den Balancer so lange laufen lassen, bis die Zelle auf 3,xV runter ist, und optimal gelagert werden kann ?
Was passiert wenn in dem Lademanager Transistoren abkäcken. Dann rummst es oder da fackelt was ab. Mann sollte nicht zu sehr auf die Betriebsfähigkeit von Halbleitern vertrauen.
Rate mal woher ich das weiss?

mfg
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zauberkopf
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von zauberkopf »

Interessant ist ja, warum..
z.B. einen Grund habe ich erfahren, und damit hätte ich ja nie gerechnet:
Wenn man einen Akku an einen.. nicht Heizlüfter, oder Glühbirne anschließt, sondern, an einen handelsüblichen Wechselrichter.
Und das ggf sogar öfters ( weil der Akku dauernd an und abgeklemmt wird).
Dann passiert folgendes :
So was elektronisches hat ja meistens irgendwelche Kondensatoren.
Und die sind leer.
d.H. erst mal sieht der Akku einen Kurzschluß.
Damit hat so eine Lithiumzelle auch kein Problem.. der (V)Mosfet der das ganze schalten muss, dann schon eher.
Das ganze geht auch umgekehrt : Der akku ist ziemlich leer, der Kondensator im Ladegerät ziemlich voll.
Lustig ist auch, der VMos geht nicht sofort kaputt.. das wäre ja auch zu einfach.
Ne.. stattdessen wird dieser mit jedem "vorgang" geschädigt, bis man mal nicht hinsieht.. und dann.. wenn er sich unbebachtet fühlt... oder denkt, jetzt ist es am sinnvollsten, jetzt kann ich den meisten Schaden anrichten.. steigt er aus.
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Roehricht
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
die Thermische Zxklus , also "Thermal cycle " ist in Datenblättern häufig angegeben. Je häufiger das Teil warm wird desto Früher geht es kaputt. Ebenso die "current deration", wird der zulässige Strom am heissen Bauteil überschritten ist Ende. Bei 75 grad darf man im Mittel nur ca 15-20% des Stromes bei 20 grad drüberschieben. Das verkürzt die MTBF erheblich.
Das bedeutet das man vorsorglich nach eine bestimmten betriebszeit die Transistoren auswechseln muss.

Das ganze umgeht man indem man die Batterie relativ gross auslegt gegenüber dem zu erwartendem Laststrom. Einige Wechselrichter aus dem Profi Umfeld haben dcseitige Softstart Einrichtungen. Entweder händisch mit einer Starttaste die man vor Einlegen der Sicherungen betätigen muss . Oder eben automatisch mit Startrelais welche die Kondensatoren aufladen.
Ein zu kleine Batterie ist immer scheisse, weil sie mit den grossen Strömen auch nicht mehr die volle Kapazität hat.

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Wolfgang
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zauberkopf
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von zauberkopf »

Das ganze ist nicht nur einfach thermisch.. sondern auch ein wenig bauteilspezifisch.
z.B. kann man hingehen, und die Fets sehr sehr großzügig dimensionieren.
Es gibt ja Fets, mit RDSON = nix. oder fast nix.
Und Strombelastbarkeit = 300A.. oder jenseits von gut und böse.
Davon schaltest Du dann ein paar parallel.. und dennoch : wird es nicht ausreichen, wenn ein entladener Elko einen Kurzschluß simuliert.
Apropos Parallelschalten : Vmosfets.. oder auch Hex-Fets.. das ist nicht EIN Mosfet, das sind etliche kleine, parallel geschaltet.
Im prinzip ist das also mehr ein IC als ein einzelner Baustein.
Oder eben automatisch mit Startrelais welche die Kondensatoren aufladen.
Das ist eine Lösung.. (Whatever)Relais+Vorwiderstand..
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Bastelbruder
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von Bastelbruder »

Beim plötzlichen Laden eines Kondensators entstehen in den allermeisten Fällen ein paar (milli)Joule Wärme (die andere Hälfte von U²C/2) die möglichst kontrolliert entsorgt werden sollten. Egal wie niederohmig Akku und Kondensator, fett die Leitungen, enthusiastisch die MOSFET-Killer sind.
Die Stromspitze bewirkt nicht eine unmittelbare Überlastung (bei mechanischen Schaltern schon), aber die temporär etwas erhöhte Stromdichte führt zu Metallmigration, woran der Halbleiter irgendwann eben verendet.

Die bessere Methode besteht tatsächlich darin, diese Energie kontrolliert in Wärme zu wandeln und das geht am einfachsten mit ohmschen Widerständen. Die kann man, wenn der Schock vorbei ist, auch noch überbrücken. Dabei entsteht nochmal ein (relativ kleiner) Stromstoß. Oder man schaltet den FET nicht so schnell. Dann entsteht zwar insgesamt dieselbe Wärme, aber der Spitzenstrom ist geringer und die vorher noch auf alle Widerstände ziemlich verteilte Wärmeentwicklung findet bloß noch im FET statt. Irgendwas ist ja immer.
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Roehricht
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Oder man schaltet den FET nicht so schnell.
Also eine kleine Induktivität mit einbauen. Damit die aber nicht Zündspule spielt muss ein Widerling parallel.

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Wolfgang
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Alexander470815
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von Alexander470815 »

Wie gut das alle Leitungen und die bösen Elkos auch eine Induktivität und einen internen Widerstand besitzen genau wie der Akku selber.
Damit sind die Ladeströme beim zuschalten nicht unendlich hoch sondern real begrenzt.
Von daher würde ich da keine allzu großen Probleme erwarten.
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zauberkopf
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von zauberkopf »

Ja... aber ESR-Elkos und kurze dicke Kabel.. schon wirds kritisch.
Naja.. BMS Technik ist schon interessant.. also je nach Anwendungsfall managed das BMS nicht nur die Batterie sondern auch noch sich selbst ! :lol:
Und : ich habe gelernt : Je mehr Power dahinter steckt, desto trickiger wird das.
Ist so ähnlich wie beim Funken :
QRP-Klasse bis 10Watt : Harmlos.. hier kann man wirklich nicht falsch machen.
Bis 100 Watt : Jetzt wirds langsam ernst. Die Fallstricke lauern.
750 Watt : Jetzt sollte man so langsam wissen was man tut. PCB ist z.B. keine gute Idee mehr, Keramik Rulez !
Gorbi
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Welchen Laderegler nehmen?

Beitrag von Gorbi »

Alles sehr interessant. Besonders das mit den Halbleitern bei hohen Einschaltströmen. Wenn ich den Wechselrichter an die Batterie klemme, funkt es ordentlich. Brauche ich jetzt einen Batterietrennschalter mit drei Schalterstellungen "Aus"—"Langsames Kondensatorladen"—"Ein"? :-)
Aber ich möchte in meinem Dilettantismus auch ein wenig weiterkommen: :D
Das ist der Kram, den ich jetzt gekauft habe (nicht exakt von diesen Bezugsquellen und zu diesen Preisen, ich habe nur schnell passende Links gesucht):
1.) EDECOA Reiner Sinus Spannungswandler 3500W 7000W 12V 230V (damit fing es an, nachdem ich mir mit einem Billig-Mini-„Modifizierter-Sinus“-Wechselrichter ein Gerät geschrottet habe)
2.) Batterie „Ampere Time“ 12V, 200Ah, LiFePO4 Akku mit 200A BMS (die nächste Eskalationsstufe, als sich eine Autobatterie als vieel zu schwachbrüstig erwiesen hat)
3.) XENES Life 12V, 25A LiFePO4 CCCV Ladegerät (braucht zwar 8 h, um den Sammler vollzuladen, aber stärkere Ladegeräte waren mir zu teuer)
4.) Votronic Batterie-Computer 200S (braucht man, weil Lithium-Akkus eine flache Kennlinie haben und man aus der Spannung kaum auf den Ladezustand schließen kann - Danke für den Link!)
Sobald alles da ist, wird es zusammengestöpselt und getestet.

Die nächste Stufe wäre ein Laderegler für meine zwei Solarplatten, mit dem ich – à la Balkonkraftwerk – meinen Verbrauch auch senken kann, wenn ich nicht im Inselbetrieb bin; er muß also sowohl 14,6V= als auch 230 V~ ausgeben können.
Die antiken Solarzellen, die noch nie Strom produziert haben, haben laut Schildchen folgende Parameter:
2 St. 185W, 24 V (30 V Leerlauf), 7,71 A (8,54 A Kurzschluß),
1 St. 271 W, 36 V (44 V Leerlauf), 7,51 A (8,3 A Kurzschluß).
In Summe also 456 W / 15 A, ohne Abzug der Alterung durch jahrelanges herumliegen in der Sonne (bevor ich sie geschenkt bekam, woraufhin sie weitere Jahre im Dunkeln schlafen durften). 8-)
Die Rahmenbedingungen sind folgendermaßen:
Es gibt einen Netztrennschalter mit den Stellungen "Städtische Zentrale", "Null", "Notstrom". In der Stellung "Notstrom" werden die drei Phasen von den Stadtwerken getrennt und auf eine Phase zusammengelegt, die in einem wandmontierten CEE-"Starkstrom"-Stecker rauskommen.
Da kann man ein Aggregat oder den neuen Wechselrichter anschließen.
Der Solarladeregler sollte folgendes können: den 12V-Lithiumsammler laden. Wenn der voll ist (oder es manuell so geschaltet wird), soll er nicht-inselfähige 230V~ abgeben, um à la "Balkonkraftwerk" Stromkosten einzusparen. Theoretisch könnte er so auch den Wechselrichter sekundärseitig entlasten, statt vorne 12 V in den Akku zu schieben.
Er sollte zwei Solarstränge haben (wg. Ausrichtung und Verschattung), 24 bis 100V können und je Strang max. 20 A (für den aus Platzgründen unwahrscheinlichen Fall, daß noch ein Panel hinzukommt).
Was für einen Laderegler könnt Ihr mir dafür empfehlen?
Ich würde den MPPT-Laderegler im Keller (bei dem Akkumulator, dem Wechselrichter und dem Generator plazieren) und ein 20 m Erdkabel zu den Solarplatten ziehen. Reichen 5 Adern? 1x Schutzerde, 1 x gemeinsames Minus, je Strang ein Plus, 1 x evtl. für einen Temperatursensor? 4 mm² müßten genügen? Brauche ich einen Überspannungsableiter, damit ich mir von draußen keinen Blitz reinhole? (Der künftige Solarschuppen hat keinen Blitzableiter).
Übrigens gibt es im Verteilerschrank eine Sicherung, die zwischen Stromzähler und Netzumschalter angeklemmt ist, ursprünglich für eine Signalisierung, daß von außen wieder Saft anliegt, was man ja im Generator- oder Wechselrichterbetrieb sonst nicht erkennen würde.
Wenn ich eine Strippe ziehe, könnte ich dort das 25A-Ladegerät anschließen, damit der Akku immer geladen wird, sobald Externsaft anliegt.
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Chemnitzsurfer
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Laderegler 230V und WR nicht zusammenschalten, das wird ansonsten gut knallen.
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50 Hz, egal woher

Beitrag von Gorbi »

Warum? Ist es dem Laderegler nicht egal, ob die 50 Hz vom nächstgelegenen Kraftwerk oder vom Wechselrichter kommen?
Ein Kumpel hat eine einspeisende, nicht-inselfähige Solaranlage mit 9 kW und vor, der bei einem Stromausfall mit einem kleinen Moppel den Takt zu geben, weil der Ladereglerhersteller einen unverschämten Preis für ein Modul verlangt, das nicht viel mehr als einen 50 Hz-Sinusgenerator enthalten kann. :D
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Chemnitzsurfer
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Die WR mit denen ich bisher herumgespielt habe mochten keine Rückspannung ;)
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ferdimh
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Re: 50 Hz, egal woher

Beitrag von ferdimh »

Gorbi hat geschrieben: Mo 28. Nov 2022, 19:55Ein Kumpel hat eine einspeisende, nicht-inselfähige Solaranlage mit 9 kW und vor, der bei einem Stromausfall mit einem kleinen Moppel den Takt zu geben, weil der Ladereglerhersteller einen unverschämten Preis für ein Modul verlangt, das nicht viel mehr als einen 50 Hz-Sinusgenerator enthalten kann. :D
Das wird vermutlich nicht funktionieren. Diese Solarwechselrichter überwachen das Netz SEHR genau. Ein 3kW SMA-Wechselrichter ließ sich an einem 160kW-Diesel immerhin zuschalten, die größeren 30kW-WR haben sich konsequent geweigert...

Das tolle Modul wird also dem Wechselrichter noch irgendwie sagen "Das hier ist jetzt Inselnetz".
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Roehricht
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Batterietrennschalter mit drei Schalterstellungen "Aus"—"Langsames Kondensatorladen"—"Ein"?
Wie ich vorher schon schrieb haben amtliche Wr das schon eingebaut.

Wenn der Batterie Wr als Stromrichter gebaut ist und auch etwas leistung kann schaltet sich ein Solar Wr auf. hab ich ausprobiert mit Kaco Powador 6002 und meinem 20kVA Wr von Gustav Klein. Das ganze hat die Batterien rückwärts aufgeladen.
Spart den Laderegler. :mrgreen:

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Wolfgang
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Lastabwurf bei I Batt. > 200 A

Beitrag von Gorbi »

Chemnitzsurfer hat geschrieben: Mo 28. Nov 2022, 20:02 Die WR mit denen ich bisher herumgespielt habe mochten keine Rückspannung ;)
Ah, es liegt also am Batterie-WR? Ich hätte erwartet, daß sich der Solarwechselrichter dem Batterie-WR "unterordnet", gerade, weil er ja nicht inselfähig ist. Wenn bei gleichphasig sind, müßte es für den Batt.-WR so sein, als läge eine geringere Last an.
Aber gut, wenn dem nicht so ist, darf im Inselbetrieb darf nur DC-Solarsaft an die Batterie gehen.
Im Balkonkraftwerkbetrieb darf ergänzender 50 Hz-Solarsaft ins Hausnetz.
Welcher Laderegler kann beides?
ferdimh hat geschrieben: Mo 28. Nov 2022, 21:44 Das wird vermutlich nicht funktionieren. Diese Solarwechselrichter überwachen das Netz SEHR genau. Ein 3kW SMA-Wechselrichter ließ sich an einem 160kW-Diesel immerhin zuschalten, die größeren 30kW-WR haben sich konsequent geweigert...
Das tolle Modul wird also dem Wechselrichter noch irgendwie sagen "Das hier ist jetzt Inselnetz".
Der SMA-WR des Kumpels hat sogar eine "Notsteckdose", aus der er 230 V~ 50 Hz für den Kühlschrank und die Heizung entnehmen kann. Da kommt aber nicht die Leistung raus, die die Anlage ansonsten ins Netz einspeisen kann.
Er fragt sich: Warum wollen die ein extra Teil für ca. 2.000 € verkaufen? Wie kann die Anlage unterscheiden, ob der Saft vom Großkraftwerk/Verbundnetz oder aus einem stabilen Generator kommt? Die Netzbetreiber übermitteln doch keine Signale über die Stromleitung.

Mein Wechselrichter ist ja zu stark für die Batterie, und doof ist er auch, man kann ihn nicht begrenzen. Deshalb will ich einfach einen 10A-Sicherungsautomaten* zwischen WR und CEE-Wandstecker schalten. Es ist zwar nicht schön, wenn man im Dunkeln sitzt, weil die Gattin den Wasserkocher einschaltet, aber besser als den Akku zu schrotten, oder?
Der Votronic-Shunt hat einen Schaltausgang, vielleicht könnte ich damit ein Schütz ansteuern, das die gesamte Last vom WR abwirft, wenn ein Batteriestrom von 210 A überschritten wird. :roll:

Egal, ich habe festgestellt, daß ich den Akku nicht laden kann, weil mir M8-Schrauben fehlen und ich erst in ein paar Tagen wieder zum Baumarkt komme. :D

* 12V x 200 A = 2400 W; 2400 W : 230 V = 10,43 A.
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Chemnitzsurfer
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von Chemnitzsurfer »

1) Netzersatzanlagen laufen oft absichtlich mit >51Hz, damit gehen normenkonvorme PV WR in die Notabschaltung und man vermeidet das Thema, dass die NEA Rückspannung kriegt.
2) selbst bei einem 160 kW Diesel kann die Netzimpedanz noch deutlich von der des Stromnetzes abweichen, was ggf. der auch messen kann

Dass der WR im Notstrom nicht die ganze Leistung zur Verfügung stellen kann, ist ja auch logisch. Der braucht ja auch noch etwas Reserve wenn ne Wolke aufzieht ;)
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Chemnitzsurfer
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Ps bei deiner Rechnung musst du noch den Wirkungsgrad des WR (je nach Qualität <80-93%) mit einberechnen
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ferdimh
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von ferdimh »

Ein Leitungsschutzschalter ist träääääääge.
Ein 10A Automat darf auch mal eine Minute lang 20A zulassen...
Der Ansatz ist daher nur begrenzt zielführend.

Zur Netzüberwachung: Bei unseren 30kW Huawei-Wechselrichtern zeigte sich, dass sie mehrfach kurz zuschalten und gucken, wie das Netz (vermutlich die Frequenz) reagiert. Und wenn sie eine Reaktion des Netzes erreichen können, streiken sie. Durch Mittelwertbildung kann man so vermutlich ganz genau gucken.
Ein quarzgesteuerter Halbleiterwandler könnte hier schwieriger zu erkennen sein.
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von TDI »

Wären Motorschutzschalter besser geeignet? Die kann man idR ja auch in Grenzen einstellen.
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Chemnitzsurfer
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Sind noch träger
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Kennlinie H, & L (beide veraltet), sowie B&C
Screenshot_20221129-133118.png
Kennlinie Eaton Pkzmo 10-16A Motorschutzschalter
121U064.jpg
Gorbi
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von Gorbi »

So, ich habe mir jetzt zwei Mega Schmelzsicherungen 400 A bestellt, die werden einfach auf die Batteriepole geschraubt (eine zwischen Minus und Shunt, die andere zwischen Plus und Wechselrichter).
Eine Abdeckung der Batteriepole denke ich mir noch aus. Mit Heißkleber überjauchen ist wohl keine Alternative? :D
Die geplanten Betriebsweise will ich vereinfachen:

1.) Extern-Saft liegt an => Lithium-Akku wird aus dem Netz (erhaltungs-) geladen (jaja, nur bis 80% :) ). Kleiner Wechselrichter speist über eine Steckdose von den Solarzellen ein (ma. 400 W). Somit speisen die Solarzellen indirekt (d. h. verbrauchsmindernd) den Akku (wenn denn mal die Sonne scheint).

2.) Fällt der Strom zeitweise aus, lege ich den Netzumschalter um und werfe den Wechselrichter an, bis die Batterie leer ist (jaja, nicht unter 10% :D ). Zieht der zuviel Strom, geht halt die Mega-Sicherung durch, man kann sich ja ein paar hinlegen. Ist der Akku leer und man braucht trotzdem mal dringend Strom, wird der WR aus der CEE-Dose aus- und Invertergenerator eingestöpselt. Dann kann man nebenbei auch ein wenig die Batterie laden.

Durch ein wenig Handarbeit (Umschalten) spare ich einen teuren Hybrid-Laderegler-Wechselrichter. Die paar lächerlichen Solar-Watt würden (theor. Max.-Leistung der beiden Panele zusammen: 456 W) würden den Karren sowieso nicht aus dem Dreck ziehen.

Was haltet Ihr von dem APS Micro-Wechselrichter DS3-L 730W mit 2 MPP-Eingängen? Gibt's noch was billigeres? Braucht man überhaupt 2 x MPPT, wenn die heutigen WR die Kennlinie durchsweepen? Es gibt eh kaum WR mit einem so geringen Spannungsbereich (die eine Zelle 24 V, die andere 36 V).
Modulwechselrichter (z. B. von Hoymiles) haben auch ihren Charme, sind (für diese Spielerei-Anwendung) aber kein Schnäppchen...
Gorbi
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Schema

Beitrag von Gorbi »

Hier mal ein Schema, von meiner kleinen, zusammengestoppelten Notstromversorgung:
Dateianhänge
Notstromversorgung-Schema.jpg
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ferdimh
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von ferdimh »

Einen Tipp möchte ich noch geben:
Bau Batterietrennschalter und Sicherung in die Minusleitung der Batterie.
Dann ist beim Abschalten auch der Pluspol der Batterie sicher gegen Schraubenschlüssel und andere Dummheiten mit Massebezug.
nero
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von nero »

Ich hänge mich mal hier mit dran.

Mein Pylontech 2000C wird idR bis 51.7V geladen und bis 48.5V entladen. Damit lässt sich (230V seitig gemessen) 2.45kWh speichern. Also völlig ausreichen.
Der Spannungsbereich soll den Akku schonen.

Jetzt ist es aber so, dass Pylontech die Ladespannung mit 52.5 - 53.5V angibt.
soll das heißen dass erst ab 52.5V das Balancing läuft und bis 53.5 die Zellen gut klarkommen?

Bisher habe ich einmal und heute nocheinmal die Ladespannung manuell auf 52.8Vgesetzt und werde es für 3-4tage so lassen. Eventuell muss ich mir da was überlegen. Wie handhabt ihr das oder läuft das Balancing eh immer?
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sukram
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von sukram »

Victron begrenzt die max. Ladespannung bei Anschluss der Pylon-BMS hart auf 52,4V. Weil pro Zelle mehr als 3,45V (=52,4V/15) auf Dauer nicht gesund ist. Ich habe diese Spannung nochmals auf 52,0V reduziert. Laut der BMS Daten sind die Zellen über alle 4x US2000 hinweg nicht mehr als 0,01V auseinander. Die Akkus haben jetzt ca 6 Wochen lang nur bei 30-50% rumgedümpelt mangels Sonne (und Netzverbindung). Vorher ist fast täglich auf >95% geladen worden. Man sieht, wenn die Akkus voll sind (BMS meldet 96-100%) dass der Ladestrom sich zyklisch kurz erhöht, um Ladung für das Balancing nachzuschieben.
Gorbi
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KISS-Notstromversorgung

Beitrag von Gorbi »

Über die Feiertage hatte ich endlich mal Zeit, meine KISS-(„keep it stupid simple“)-Notstromversorgung an die Kellerwand zu spaxen. :lol:
(Die Steuerleitungen sind mittlerweile mit Kabelschellen ordentlich verlegt.) Funktioniert erstaunlich gut, das ganze Häuschen kann damit versorgt werden, die Heizung, der Router, Fernseher, Röhrenradio, Stereoanlage und die Kühlschränke laufen damit. Natürlich sind leistungshungrige Verbraucher tabu. Das ganze ist auf 200 A ausgelegt, also ca. 2,1 kW.
Der ungeplante Härtetest kam, als alles so gut lief, daß die Frauen in der Küche schon wieder vergessen hatten, daß alles auf Batterie läuft und den 2 kW-Wasserkocher angeworfen haben. Es flossen für ein paar Minuten 240 A und die angezeigte Restlaufzeit reduzierte sich kurzzeitig auf eine halbe Stunde. Meinen Respekt für die LiFePO4-Batterie! Bei normalem, sparsamen Verbrauch kann man einen Abend damit überbrücken (180 Ah geteilt durch den Strom, z. B. 45 A bei 500 W ergeben bei einem Wirkungsgrad von gut 90% vier Stunden Laufzeit, wenn man die 200 Ah-Batterie schonen und nicht unter 20% entladen möchte).
Aber da es die Netzbetreiber, trotz Energiewende (wenn auch zu hohen Kosten), bewundernswerterweise schaffen, die Versorgung weiterhin sicherzustellen, werde ich das wohl selten brauchen.
Vielleicht schalte ich irgendwann mal ein kleines Solarsystem parallel, das einspeist und den Akku nutzt.
Über Ladespannungen habe ich mir keine Gedanken gemacht und vertraue auf das Ladegerät. :D Interessanterweise hat der Batteriecomputer nach dem ersten Vollaufladen über die folgenden Tage ohne Verbraucher einen Energieverlust von 7% angezeigt. Jetzt passiert das nicht mehr. Ob das BMS da unbemerkt die Zellen ausbalanciert hat?
In der Akku-Bedienungsanleitung steht etwas, was dem Gedanken einer Notstromversorgung eigentlich zuwiderläuft: Man soll die Batterie mit einer Ladung von nur 50% lagern. Bei einem seltenen, unangekündigten Stromausfall hätte ich nur 30% Kapazität zu Verfügung.
Außerdem soll man "alle drei Monate aufladen". Auf 100% und dann wieder entladen? Oder von dem – durch Selbstenladung erreichten Stand – nur bis 50%? Steht da nicht. :)
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ferdimh
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Re: Wechselrichter zu groß oder Akku zu klein?

Beitrag von ferdimh »

Ein LiFePO4-Pack muss gelegentlich (ich würde aber sagen, quartalsweise ist unnötig oft) GANZ voll geladen werden.
Da die Ladekurve von den Zellen extrem flach ist, gibt es für einen potentiell vorhandenes BMS keine Chance, zu erkennen, ob die Zellen 20 oder 80% Ladestand haben. Lediglich die Extrema (Zelle nimmt keinen Strom mehr an, Zellspannung schießt schnell hoch; Zelle leer, Zellspannung sackt weg) sind eindeutig.
Das kann zum Einen zu Packs führen, deren Ladestände extrem unterschiedlich sind - ohne dass man es bemerkt, zum anderen kann aber auch der Ladestand des ganze Packs einfach nicht stimmen.

Von daher ist das Vollhalten des ganzen Packs in meinen Augen zweckmäßiger, als einen theoretischen (nicht überprüfbaren!) Ladestand von "50%" anzustreben.
Natürlich würden die Zellen länger halten, wenn man sie nicht ganz voll (und nicht ganz leer) lagert, aber reicht die Haltbarkeit vielleicht nicht auch so?
Gorbi
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Li-Akku: Verfügbarkeit vs. Lebensdauer

Beitrag von Gorbi »

Danke, Ferdi. Als Kompromiß werde ich den Sammler alle halbe Jahre voll aufladen und die restliche Zeit bei 80 - 90% halten.
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