Alter Kontor-/Rolladenschrank

[Tjareson]

Ich habe am Wochenende einen recht schönen Rolladenschrank ungefähr aus den 50ern erstanden. Das Rollo rollt sich hier in einer in den beiden Seitenteilen des Fußes eingefrässte Spirale ein.
Wie das dann immer so ist, wird das im letzten Drittel relativ schwer bis sperrig das Rollo noch weiter nach unten einzuschieben.
Die Laufrillen innen fühlen sich schon etwas gewachst an, bin mir aber nicht sicher, ob das letztlich das beste Mittel ist, einfach nachzuwachsen.
Hat da jemand einen Tipp?
Knapp 1,5m in einer Spirale aufzurollen, finde ich sowieso schon recht ambitioniert - aber das muss ja mal funktioniert haben vor 70 Jahren...

[andreas6]

Die Oma hat das mit Seife geschmiert. Ich habe dazu eine Dose Kontaflon im Vorrat. Reinigen täte vorher gut.

MfG. Andreas

[Gobi]

ja, hatte ich neulich auch, das Problem ist da ran zu kommen. Ausblasen und trockene Seife helfen sehr, nur dazu muss mindestens der Boden ab!

[Tjareson]

Ich habe dazu eine Dose Kontaflon im Vorrat.

An Teflonspray hatte ich auch schon gedacht - aber ich muss sagen, dass ich vor PTFEs ziemlich Respekt habe. Auch wenn ich nicht erwarte, dass sich das Schränkchen über 200 Grad erhitzen wird. Teflon "am Stück" in der Pfanne ist eine Sache, als Aerosol kann man schon kaum noch kontrollieren, wo sich das beim Sprühen überall absetzt. (Lötkolben... )

Ausblasen und trockene Seife helfen sehr, nur dazu muss mindestens der Boden ab!

Das ist erfreulicherweise kein Problem, das Ding ist von unten offen. Deswegen konnte ich auch die eingefräste Spirale sehen.
Ich habe auch schon "Wachs" von Teelichtern gelesen, da das tatsächlich Paraffinwachs sein soll. Naja, dann werde ich mal etwas rumprobieren...

[ZBPDT4MWM]

Ich habe alte Schubladen mit Ballistol Holzgleitpaste wieder flutschig bekommen. Eigentlich für Maschinentische gedacht hat das Zeug sich dafür gut zweckentfremden lassen.

[Konsole]

Je nachdem, wo dieser (wirklich schöne) Schrank vorher gestanden ist, könnte es sein, daß er nach ein paar Tagen oder Wochen in der warmen Wohnung wieder von selber "flutschig" wird, wenn nämlich das Holz ein bißchen schwindet.
Gar so sehr möchte man das in diesem Fall aber vielleicht gar nicht haben, sonst knallt es immer so, wenn man oben den Schlüssel dreht und der Rollo unten an den Anschlag knallt (wie bei Otto mit der Vase: Sssssst - Bumm!).

[Tjareson]

So, ich habe mit 'nem Dremel die spiralförmige Ausfräsung im Fuss nochmal gesäubert / nachgezogen und mit "Wachs" von einem Teelicht eingefettet.
Oder was auch immer Teelichter mittlerweile sind - früher sind die mal mitunter fest aus dem Aluförmchen gefallen. Jetzt musste ich es quasi rausdrücken und es ist dabei schon fast zu Brei geworden.
Aber das Ding läuft wieder, knallt jetzt nicht gerade guillotinen-mäßig auf, aber das stand bei dem mechanisch geführten Aufrollen ja auch nicht wirklich zu erwarten.
(Dabei habe ich's tatsächlich auf einem kleinen Antiquitätenmarkt in Frankreich entdeckt... )

[PowerAM]

Heutige Teelichte sind aus mehr oder weniger lieblos gepresstem Granulat. Damit schafft es der dafür verantwortliche BWLer besser, ihre Brenndauer ziemlich genau zu begrenzen. Achte mal darauf, wie schnell die Dinger in der Phase der Verflüssigung weniger werden!

[Bastelbruder]

Früher waren Kerzen und Teelichter aus Stearin, im Lauf der Zeit haben diverse Kaufleute nicht nur zur Beimischung von Paraffin gedrängt.

Die Teelichter in den gelben Baustellenlampen mit denen um 1968 die originalen Petroleumleuchten ersetzt wurden, waren auch schon aus gepreßtem Granulat. Aber die haben bis zum frühen Morgen geleuchtet.


Den Schlag am Ende der Rutschbahn würde ich unbedingt versuchen zu vermeiden, weil die Trägerbahn aus Sackleinen und auch die Leimverbindung zu den Holzrippen mit den Jahren brüchig geworden sind.

[ch_ris]

das mit der Seife kann ich mir gut vorstellen.
Hartwachs hab ich auch schon probiert bei Holz/Holz Paarung.
geht gut, aber es muss wenig drauf, sonst verklebt das bzw. gibt einen SlipStick Effekt.
Also überschüssiges/sichtbares Wachs gründlich entfernen.

[rene_s39]

[...]dass ich vor PTFEs ziemlich Respekt habe. Auch wenn ich nicht erwarte, dass sich das Schränkchen über 200 Grad erhitzen wird. Teflon "am Stück" in der Pfanne ist eine Sache, als Aerosol kann man schon kaum noch kontrollieren, wo sich das beim Sprühen überall absetzt. (Lötkolben... )[...]

Als jemand der beruflich mit Teflon arbeitet kann ich dir sagen: Unbegründet

Das einzig kritische ist, wenn man noch Teflonpulver an den Fingern hat und sich dann mit eben diesen eine Fluppe dreht. Da so eine Zigarette ja relativ heiß verbrennt, wirds auch kritisch fürs Teflon und man kann sich mit bereits einem Körnchen eine wunderbare Fluorvergiftung holen.
Aber - das läuft dann ja auch über ne direkte "Inhalation", also kein Wunder.

Bis 600°C passiert da eigentlich gar nicht viel bei Teflon, selbst mal mit nem Heißluftfön getestet. Extrudiert und gesintert wird bei 300-400°C, das ist also auch noch ein unkritischer Temperaturbereich.

Und beim Teflonspray ist wohl das Ethanol, welches zur Bindung genutzt wird, deutlich gefährlicher, als diese Mikrotröpfchen wie du sie vermutest. Ist mir übrigens noch nie aufgefallen, dass da irgendwie feines Aerosol entsteht, was nachher nennenswert auffällig werden könnte.

Gruß,
Rene

[Desinfector]

sowas kann man immer auch mal ausblasen mit P-Luft.
wen sich da Staub angesammelt hat,
der z.B. auch Kabel in Staubsaugern oder Gurtrollen im Auto das Abrollen erschwert.
Die Rolläden am Fenster können auch sowas ab und an vertragen.

[ch_ris]

Teflon Spray und Lack hab ich jetzt bei einigen (scheinbar)kritischen ReibFällen probiert,
hat nicht funktioniert.
Ist keine Antwort auf alles.

[Desinfector]

solche Dinge haben eben vor 100 Jahren auch schon funktioniert.
Und zu den Mitteln, die es damals schon gab, darf man heute sicher auch tun

ähm...ja