Holzfinish - Frage an die Experten

Der chaotische Hauptfaden

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ch_ris
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Re: Holzfinish - Frage an die Experten

Beitrag von ch_ris »

Glaub auch. Oder IPA wenn's eh da ist.
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Raja_Kentut
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Re: Holzfinish - Frage an die Experten

Beitrag von Raja_Kentut »

Hab grade mal probiert was UV Licht mit dem Holz macht:
Dunkler.
Störend ist nur das Ozon, kann man eigentlich nur draußen machen...jedenfalls sind wohl jetzt alle Amöben in meiner Kellerwerkstatt verreckt 8-)
Ich hab in einer Alukiste ein Stück Birkensperrholz 17 Stunden mit 30cm Abstand von einer 8W Hg Röhre bestrahlen lassen. Man sieht schon einen Unterschied.

Beize kriegt den "natürlich" gealterten Holzton nicht wirklich hin, jedenfalls ich nicht, nach herumpanschen mit verschiedenen Beizfarben und - mischungen.

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Später Gast
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Re: Holzfinish - Frage an die Experten

Beitrag von Später Gast »

gafu hat geschrieben: Sa 5. Nov 2022, 23:33
Später Gast hat geschrieben: Sa 5. Nov 2022, 16:09 Gerade bei Fichte will man ja ggf auch den hellen, eher bleichen Ton des Holzes behalten.
? dann nimm doch ahorn,... wenn du helles holz magst.
Teurer, erheblich härter zu bearbeiten, Verfügbarkeit?

Wenn man das Teil nachher nicht draußen direkt in der Sonne stehen hat geht das schon mit dem Nachdunkeln. Mit Leinölfirniß wirds auch ohne UV dagegen geradezu orange, das konnte vom Ton mühelos mit der Buche drüber mithalten in meiner alten Küche.
Wollte nur sagen, dass Öl auch keine Lösung für ALLE Probleme ist, auch wenns vielseitig und zuverlässig ist.
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alf
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Re: Holzfinish - Frage an die Experten

Beitrag von alf »

Hallo Freunde, nun will ich auch mal meinen Senf zu den möglichen Holzoberflächen-Varianten absondern... Nach etlichen Versuchen zur zügigen Aufhübschung von beliebigen neuen Lautsprechergehäusen und Gehäusen allgemein bin ich in 80% aller Fälle zu folgendem System gelangt:
1. Schleifen - oder besser mit Ziehklinge abziehen (wo es geht) - mit ca. 180...250er Körnung
2. mit Schelllack einpinseln, die Oberfläche ist nach ca. 10min hart und mit den hochgestellten Fasern schleifbar - das wird richtig glatt - das Holz zeigt Dir, wann und wo es genug hat
3. Säubern (Abblasen)
4. Punkt 2 wiederholen

Meist fühlt sich die Oberfläche jetzt schon richtig "Handschmeichlerisch", warm und angenehm. Eventuell jetzt nochmal dünn einpinseln mit dem Schellack - Punkt 2 geht sooft man will... ;-)

Mit einem Lappen trage ich jetzt das Fußbodenhartwachs auf - nicht zu dick - und nach ca. 10...20 min (eher zu früh als zu spät) wird dann mit einem Küchenpapier die Fläche poliert. Noch ein bissel ruhen lassen - fertig. Das Ergebnis fühlt sich gut an, ist leicht reparierbar bei "Remplern", der Glanz ist unaufdringlich und gleichmäßig - und irgendwie habe ich den Eindruck, das die Flächen auch weniger Staub anziehen... aber das kann auch täuschen... ;-)

Viele Grüße Alf

Achso - noch als "Abrieb-Beispiel": Ihr kennt sicher auch klebrig gewordene Schirmgriffe - mit Birkensperrholz ersetzt und nach obiger Methode behandelt - mein WAF ist dunkelgrün und nimmt das Teil häufig!
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Till
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Re: Holzfinish - Frage an die Experten

Beitrag von Till »

Also ich habe mir gerade eine gebrauchte Massivholzküche aus den Kleinanzeigen geangelt, nach dem abschleifen habe ich sie ein mal mit Leinos Hartöl grundiert und anschließend mit dem Hartöl spezial gerollt.
Die Grundierung braucht man kaum abreiben, das meiste wird vom Holz weg gezogen, das Spezial Öl sollte man aber schon abnehmen, wenn es nach 20-30 Minuten leicht anfängt zu kleben.
Ein Arbeitsgang mehr und ich hätte keinerlei Bedenken das auf dem Fußboden großflächig einzusetzen.
Gibt einen schönen Seidenglanz, klebt nicht und macht einen robusten Eindruck. - ohne das Holz dicht zu kleistern.
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Raja_Kentut
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Re: Holzfinish - Frage an die Experten

Beitrag von Raja_Kentut »

ich hab jetzt die ersten 2 Schichten mit dem weiter oben empfohlenen Holzsiegellack vom Biebermarkt drauf. (Zur Übung erstmal auf der Rückwand von innen).
Einmal Zwischenschliff mit 360er.
Zusammen mit der 48 Stunden UV Bestrahlung vorher ergibt sich jetzt schon ein wunderschöner Goldton des Holzes.
Vermutlich brauchts 4 Schichten Lack, noch gibt es einige kleine Spalte im Lack über entsprechenden Holzstrukturen.
Den Lack hab ich gerollt, erste Schicht mit einer Textilwalze und zweite Schicht mit einer roten Schaumstoffwalze vom gehörnten Kleingewässerbaumarkt.
Bei beiden sind direkt nach dem Rollen winzige Bläschen im Lack, die verlaufen aber vollständig. Super Zeug der Lack. Stinkt auch kaum.

Jetzt muss ich mir ein Holzsolarium bauen in das die kompletten Kisten reinpassen :mrgreen:
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Raja_Kentut
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Re: Holzfinish - Frage an die Experten

Beitrag von Raja_Kentut »

UV Solarium ist fertig.
"What does this chest do ?" - "It glows blue" :D

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Raja_Kentut
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Re: Holzfinish - Frage an die Experten

Beitrag von Raja_Kentut »

so langsam wird`s.
Ich habe den Lack mit Feinschaumrollen gerollt. Das hat zu einer Art "Orangenhaut" geführt, erst hab ich mich geärgert, allerdings finde ich das im Gesamtbild für irgendwie interessant...das ist von der Oberfläche ein bischen so wie Hammerschlaglack.
Abhilfe hätte wohl ein "Nachschlichten" mit einem wirklich guten Lackierpinsel geschafft, aber die kosten >>25€ :shock: und allmählich hab ich genug Geld reingesteckt.
Trotzdem werde ich das mal beim nächsten Projekt probieren.
Ich bin auch immer noch nicht die Staubproblematik ganz los geworden, aber dafür braucht`s dann wohl wirklich eine echte Lackierkammer, ich belüfte meinen Lackierraum durch einen Luftfilter (Paint Stop Matte), aber trotzdem verirrt sich immer wieder ein Körnchen oder Fusselchen...
Bilders : (die Messingstreifen werden noch mit Beschriftungen geätzt und poliert)

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Phyro
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Re: Holzfinish - Frage an die Experten

Beitrag von Phyro »

Dass der Lack mit Rolle nicht ganz eben wird, ist normal.
Da hilft nur: Schleifen. Für richtig glatte Oberflächen mach ich es immer so, dass ich eine leicht verdünnte erste Schicht auftrage (i.d.R wasserverdünnter Parkettlack). Das schließt die Poren und richtet letzte Holzfasern auf.
Richtig durchtrocknen lassen, nochmal schleifen mit 240er Papier.
Lack aufrollen. Trocknen. Schleifen. Repeat.
Letzte Schicht dann auch nochmal verdünnter Lack, das minimiert den Orangenhaut-Effekt
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