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Minispion, oder wie ich lernte die Wanze zu lieben

Verfasst: Mi 28. Sep 2022, 20:07
von Macgyver112
Hallo zusammen

Ich hab mich mal an eine alte Schaltung gewagt, die wohl auch seiner Zeit im Einsatz war. Ich hab mir dafür den passenden JFET besorgt und mal fleißig gelötet. Aber so wie ich mich kenne und ich mit Spulen auf Kriegsfuß stehe, hab ich irgendwas übersehen und egal wie oft ich mit dem Scanner oder Radio suche, man hört nüs.
Jetzt meine Frage, könnte es am FET liegen, hab mal gehört das die alten nur dazu geeignet waren und neuere gar nicht geeignet sind wegen irgendwelchen Schwingverhalten....usw.
Oder evtl. eine zu niedrige Spannung? Früher war ja die Spannung auf der Telefonleitung 60V, meine kleine Anlage schafft jedoch nur 24V und am angegeben Messpunkt hab ich nur 2,3V statt 3V :cry:

Bin im Moment ein wenig ratlos, kann leider auch erst morgen testen, ob es mit 60V funktioniert.

Kleine Hintergrundgeschichte: ich hatte schon immer mal vor, die ein oder andere Wanze zu bauen, einfach aus Spaß an der Freud. Da ich aber auch Telefonsammler und bin und seit kurzem in einem entsprechenden Museum mithelfe, wollte ich das ganze miteinander verbinden und für die Ausstellung, ein funktionstüchtige und authentische Telefonwanze mit minimaler Reichweite bauen. Funktional auch deswegen, weil im Museum alles funktioniert und auch ausprobiert werden kann, anders als in den meisten dieser Museen 8-)

Re: Minispion, oder wie ich lernte die Wanze zu lieben

Verfasst: Mi 28. Sep 2022, 20:23
von Bastelbruder
Die Schaltung sollte eigentlich funktionieren. Bloß hat die Spule gefühlsmäßig für mich nicht nur eine sondern sogar zwei Windungen zu viel. Wahrscheinlich schwingt das Ding bei 80 MHz und ein normales UKW-Radio bekommt davon wirklich nichts mit.

Re: Minispion, oder wie ich lernte die Wanze zu lieben

Verfasst: Mi 28. Sep 2022, 20:44
von StrippenLümmel
Ahrg!
Jahhh! Tolles Buch. Die Schaltungen hab ich auch versucht. 1 von 10 funzte auf anhieb, der rest wurde mit der spaltaxt abgestimmt. Ärgerlich.
Versuch mal alles so nah wie möglich aufzubauen. und am fet vorsichtig wie n Igel beim sex, löten. Hast n oskar zum schnüffeln?
EWT die spuhle zusammendrücken...?

Re: Minispion, oder wie ich lernte die Wanze zu lieben

Verfasst: Mi 28. Sep 2022, 21:56
von Roehricht
Hallo,
meist reicht 4 Wdg mit 8mm Ø bei den üblichen Transistorimpedanzen.
Genauer gehts mit der Thomsonschen Schwingungsformel nach L umgestellt.
Schalt- und Transistor Kazapitäten mit reinrechnen.
Mit nem Trimmer hat man ja auch etwas Feintuningbereich.


Dies AM-FM Mischmodulation ist mit fast allen Empfänger zu hören.☺

73
Wolfgang

Re: Minispion, oder wie ich lernte die Wanze zu lieben

Verfasst: Mi 28. Sep 2022, 23:59
von zauberkopf
Die Frequenz zu treffen kann manchmal fummelig sein...
Bei der letzten Wanze die mal für eine Künstlerin gebastelt habe, hatte ich gottseidank schon einen empfindlichen Frequenzzähler.
Was aber auch geht : DVBT Stick. Als SDR empfänger / Spektrumanalyzer.
Vorsicht : Das Teil kann süchtig machen.

Re: Minispion, oder wie ich lernte die Wanze zu lieben

Verfasst: Do 29. Sep 2022, 06:57
von video6
zauberkopf hat geschrieben: Mi 28. Sep 2022, 23:59 Die Frequenz zu treffen kann manchmal fummelig sein...
Bei der letzten Wanze die mal für eine Künstlerin gebastelt habe, hatte ich gottseidank schon einen empfindlichen Frequenzzähler.
Was aber auch geht : DVBT Stick. Als SDR empfänger / Spektrumanalyzer.
Vorsicht : Das Teil kann süchtig machen.
Kann ich bestätigen SDR fetzt ;)

Re: Minispion, oder wie ich lernte die Wanze zu lieben

Verfasst: Do 29. Sep 2022, 08:47
von Desinfector
Macgyver112 hat geschrieben: Mi 28. Sep 2022, 20:07
Oder evtl. eine zu niedrige Spannung? Früher war ja die Spannung auf der Telefonleitung 60V, meine kleine Anlage schafft jedoch nur 24V und am angegeben Messpunkt hab ich nur 2,3V statt 3V
aber doch bestimmt mal an 3V Batterie-Spannung getestet, ob die Schaltung dann so tut?

SDR:
oh ja, das ist das Minimum, was man bei HF-Kram braucht

Re: Minispion, oder wie ich lernte die Wanze zu lieben

Verfasst: Do 29. Sep 2022, 22:17
von Roehricht
Hallo,
der Schaltung ist egal wieviel Spannung auf der tel.Leitung drauf ist. Selbige ist sowieso nur bei offener Schleife auf der Leitung. Am ollen 611 fallen bei 30mA irgendwas bei 6-8V ab. Der Rest wird zum überwinden des hohen leitungswiderstand und der Innenschaltung des Amtes verbraten.

Interessant ist der Schleifenstrom der ja eine bestimmte Spannung an dem Serienwiderstand parallel mit der Sendeschaltung abfallen lassen soll. 30mA sollte der Strom auf der Leitung schon sein damit das Mikrofon im Telefon selber ordentlich arbeitet.

73
Wolfgang

Re: Minispion, oder wie ich lernte die Wanze zu lieben

Verfasst: Fr 20. Jan 2023, 14:04
von Macgyver112
Moin zusammen,

ich hab mal eure Tipps befolgt, leider noch ohne Erfolg. ich werd mal den Transistor checken, nich das der Hops gegangen ist. Aber ich bleib dran ;)

Re: Minispion, oder wie ich lernte die Wanze zu lieben

Verfasst: Fr 20. Jan 2023, 14:21
von Bastelbruder
Kleinsignal-JFETs sind immer schwerer zu kriegen seit mit Gewalt versucht wird die Analogtechnik insgesamt zu verdrängen. Heut morgen habe ich auf Mittelwelle eine Dauerschleife von AbsoluteRadio vernommen, der man macht Werbung für "kostenlose" Digitalservices, AM wird demnächst abgeschaltet. Luxemburg auf Langwelle ist seit 2. Januar tot.
Die meisten jFETs sind bereits abgekündigt, TO92 schon seit zehn Jahren, SMDs sind jetzt dran, es gibt bloß noch wenige Hersteller die Sondertypen für "Spezialanwendungen" vertreiben.

Ich hatte immer gute Erfolge mit dem einfachen BC107, sowohl in der Standardschaltung mit drei Widerständen als auch im Gegentakt und in der Supersparschaltung mit Transistor, Kondensator, angezapfter Rahmenantenne und Kondensator- oder Kohlemikrofon in der Emitterleitung an 1,5 Volt.
Nein da sind wirklich nicht mehr Bauteile erforderlich!

Re: Minispion, oder wie ich lernte die Wanze zu lieben

Verfasst: Fr 20. Jan 2023, 14:39
von video6
Da hat man mal eine Weile das AM Taschenradio nicht an.
Und schon wird wieder was abgeschaltet. :|
Dabei funktioniert der Fernempfang inzwischen recht gut.
Tagsüber ist es eh recht ruhig

Konzertsender

Verfasst: Fr 20. Jan 2023, 16:03
von Gorbi
Frustrierend, daß immer mehr Bauteile, mit denen man seine elektronischen Gehversuche gemacht hat, nicht mehr erhältlich sind. Wie sollen die heutigen Kinder das lernen? :lol:
video6 hat geschrieben: Fr 20. Jan 2023, 14:39 Da hat man mal eine Weile das AM Taschenradio nicht an.
Sag bloß, Du hast auch noch so ein G 1020 aus Greifswald? :D
Und schon wird wieder was abgeschaltet. :|
Ich habe noch einen Komplettbausatz einer sog. "Gesellschaft der Freunde der Geschichte des Funkwesens" für einen Mehrkanal-Mittelwellensender ("Konzertsender") rumliegen, komme aber seit Jahren nicht zum Aufbau. Im Prinzip das, was ich für UKW schnell & schmutzig mit den fünf Transmittern realisieren will.
Dabei funktioniert der Fernempfang inzwischen recht gut.
Tagsüber ist es eh recht ruhig
Da hast Du recht! Manchmal vergnüge ich mich mit einem Schaub-Lorenz Touring T 20. Man liebt halt, was man selbst mühsam repariert hat. :D Besser wäre noch, man versteht ein wenig Französisch, Spanisch, Arabisch oder Chinesisch. Auf Deutsch findet man fast gar nichts mehr, außer gelegentlich auf KW bei der Stimme Chinas.