Wie problematisch ist Ölnebel in der Hobbywerkstatt?

Der chaotische Hauptfaden

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Westfalica
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Wie problematisch ist Ölnebel in der Hobbywerkstatt?

Beitrag von Westfalica »

Servus Mitfrickler,

in den letzten Wochen habe ich mich ein wenig mit der Fräsfunktion meiner Drehbank vertraut gemacht, und u.a. eine Minimalmengenschmierung gebastelt.

Bild

Als Schmierstoff fungiert testweise dieser Glodder:

Bild

Nun bildet sich, was mir zwar bekannt aber nicht "bewusst" war dabei - ausreichend Luftdruck vorrausgesetzt ein erheblicher Ölnebel. Was sind eure Erfahrungen, wie unangenehm dieser sich auf dem Werkstattinventar niederlegt? Hat jemand Erfahrung mit selbstgefrickelten Absaugungen (Meine "versorgt" derzeit nur den CO2 Laser, eine Erweiterung wird schwierig...).
Zuletzt geändert von Westfalica am Mi 28. Sep 2022, 11:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Bastelbruder
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Re: Wie problematisch ist Ölnebel in der Hobbywerkstatt

Beitrag von Bastelbruder »

Absaugung konzentriert Aerosolablagerungen rund um die Saugstelle. Den Laser würde ich mit sauberem Überdruck versorgen.
urmel
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Re: Wie problematisch ist Ölnebel in der Hobbywerkstatt

Beitrag von urmel »

Was man vllt auch bedenken will: Öl in der Lunge ist ebenfalls eher ungesund. (edit) Wobei pflanzlich eventuell weniger fies ist. Einatmen wollte ichs trotzdem nicht.
Was biologisch abbaubar ist, könnte aber zu handfestem gubbel reagieren. Vermutlich nicht auf dem Werkstück aber ggf auf der Maschine. Diese schöne "Montag nach den Betriebsferien" KSM-DUft lässt grüßen
TDI
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Re: Wie problematisch ist Ölnebel in der Hobbywerkstatt

Beitrag von TDI »

Da gibts doch bestimmt MAK Werte und Hinweise dazu, an denen man sich orientieren kann.
Ich würde Ölnebel auch nicht in der Lunge haben wollen, egal ob Bio oder nicht.
Da gabs doch schon Probleme in Flugzeugen, weil die Luftverdichter auch Öl in die Kabinenluft gebracht hatten.
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Desinfector
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Re: Wie problematisch ist Ölnebel in der Hobbywerkstatt

Beitrag von Desinfector »

Regelfaust:

Alles was duftet ist irgendein Stoff, de du einatmest.
Es gibt natürlich auch genügend duftloses...
Thema: wo kommen all die Allergien her.

Aber sollte man sich an einen Duft gewöhnt haben,
das mal antesten:
geh mal für 5Minuten raus und dann wieder in die Bastelbude.
dann weiss man was man tun sollte.

Und bei Sprüchen wie
"es ist noch niemand erstunken" krieg ich Reichsparteitag.
jodurino
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Re: Wie problematisch ist Ölnebel in der Hobbywerkstatt

Beitrag von jodurino »

Westfalica hat geschrieben: Di 27. Sep 2022, 20:42 Servus Mitfrickler,

in den letzten Wochen habe ich mich ein wenig mit der Fräsfunktion meiner Drehbank vertraut gemacht, und u.a. eine Minimalmengenschmierung gebastelt.

Nun bildet sich, was mir zwar bekannt aber nicht "bewusst" war dabei - ausreichend Luftdruck vorrausgesetzt ein erheblicher Ölnebel. Was sind eure Erfahrungen, wie unangenehm dieser sich auf dem Werkstattinventar niederlegt? Hat jemand Erfahrung mit selbstgefrickelten Absaugungen (Meine "versorgt" derzeit nur den CO2 Laser, eine Erweiterung wird schwierig...).
Wo kommt der Luftdruck her?
Tröpfelt es nicht so aus dem Schlauch?

cu
jodurino
Phyro
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Re: Wie problematisch ist Ölnebel in der Hobbywerkstatt

Beitrag von Phyro »

Ölnebel zu inhalieren ist reichlich schlecht für die Lunge.
No-so-Fun-Fact: Feuerspucken wird (wurde) mit z.B. PEtroleum gemacht. Wenn man sich in der Atemtechnik verhaspelt und das Aerosol inhaliert, gibts gerne eine dicke Lungenentzündung, da die Schleimhäute und Bronchien es nicht so toll finden geölt zu werden.

Hast du den Luftdruck richtig eingestellt bzw. runtergeregelt?

Ggf. könnte eine Absaugung an der Fräse, welche das Öl durch eine Filterkasette (Dunstabzugshaube?) zieht, helfen.
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Bastelbruder
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Re: Wie problematisch ist Ölnebel in der Hobbywerkstatt

Beitrag von Bastelbruder »

Das Kühlschmiermittel wird mit relativ viel Luftumsatz auf den Fräser geblasen, etwa so wie Farbe aus dem Kopf einer Sprühdose.

Wichtig ist, daß die Absaugung sich (in der Wanne) unterhalb des Geräts befindet, weil alle Aerosole schwerer als Luft sind. Eine oft gesehene Absaugung nach oben ist vollkommen widersinnig.
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Westfalica
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Re: Wie problematisch ist Ölnebel in der Hobbywerkstatt

Beitrag von Westfalica »

jodurino hat geschrieben: Mi 28. Sep 2022, 08:29
Westfalica hat geschrieben: Di 27. Sep 2022, 20:42 Servus Mitfrickler,

in den letzten Wochen habe ich mich ein wenig mit der Fräsfunktion meiner Drehbank vertraut gemacht, und u.a. eine Minimalmengenschmierung gebastelt.

Nun bildet sich, was mir zwar bekannt aber nicht "bewusst" war dabei - ausreichend Luftdruck vorrausgesetzt ein erheblicher Ölnebel. Was sind eure Erfahrungen, wie unangenehm dieser sich auf dem Werkstattinventar niederlegt? Hat jemand Erfahrung mit selbstgefrickelten Absaugungen (Meine "versorgt" derzeit nur den CO2 Laser, eine Erweiterung wird schwierig...).
Wo kommt der Luftdruck her?
Tröpfelt es nicht so aus dem Schlauch?

cu
jodurino
Der Luftdruck kommt direkt vom Druckminderer. Druck / Durchfluss werden an dem "Mischerblock" aber auch nochmal geregelt.
Vielleicht habe ich da auch einfach einen Denkfehler - soll das Zeug etwa nur in Tröpfchenform mit geringem Druck aus der Düse geschleudert, und gar nicht vaporisiert werden?
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Westfalica
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Re: Wie problematisch ist Ölnebel in der Hobbywerkstatt?

Beitrag von Westfalica »

Ich hole das Thema noch mal hoch, vielleicht hilft es ja irgendjemandem mal:

Ich habe das Konzept der Minimalstmengenschmierung etwas falsch interpretiert. Nachdem ich mich jetzt nochmal eingehend mit dem Thema beschäftigt habe, und mir bei einem Bekannten eine teure Kauflösung angeschaut habe stelle ich fest:

- Die Ölmenge muss wirklich MINIMAL sein, das bedeutet bei meinem billigen Import-Mischer, die Stellschraube muss ZU sein
- Die Luftmenge hingegen kann scheinbar nicht hoch genug sein

Nur dann bildet sich kein Ölnebel, aber wenn man den Luftstrahl in ein Glas oder auf eine Pappe lenkt ein gaaanz zarter Ölfilm der schon für eine ausreichende Schmierung der Werkzeugschneide sorgt, während der Luftstrom kühlt und Späne abtransportiert.
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