defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Der chaotische Hauptfaden

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MatthiasK
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defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von MatthiasK »

Hallo,

ich habe einen Icom 735 bekommen, mit den Worten "Hier, kannst du haben. Die beiden Elkos an der Endstufe sind auf jeden Fall defekt, ich weiß aber nicht, ob sonst noch was ist. Was du damit machst, ist mir egal, ich will das Gerät aber auf keinen Fall zurück."

Hmm, ich habe noch gar keine Ahnung, was ich da habe. Es ist mein erstes Icom-Gerät. Google findet immerhin Unterlagen für das Gerät.

Mir fehlt auch das Versorgungskabel, das ist schlecht zum Testen. Sehe ich das richtig, dass der Stecker 2x Plus, 2x Minus und ein Schaltkanal vorhanden ist? Dann könnte ich da Powerpoles rein bauen - die habe ich überall bei 12V-Geräten. Ob ich den Schaltkanal dann auch hinten raus führe, weiß ich noch nicht.
Asko
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Re: defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von Asko »

Hallo,

erst mal Gratulation.
Sowas bekommt man ja nicht alle Tage geschenkt.

Ich hab gerade mal geguckt, der hat ja eine 6pol. Buchse.
https://www.universal-radio.com/catalog ... 35rear.jpg

Jetzt muss ich ja erst mal gucken was mein 7300 hat. :roll:


Gruss Asko
andreas6
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Re: defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von andreas6 »

So ein Saft-Steckerlein sollte der Pc-Netzteilschrott abwerfen. Anschauen und passend aussägen kann ein überteuertes Originalkabel ersetzen. Baut man mehrere davon, kann man mehrere Quellen abwechselnd nutzen. Auch alte Floppy-oder HD-Versorgungen sind mitunter Stift-kompatibel, es lohnt sich die Stifte zu vermessen. Bloß keine Scheu vor dem scheinbar exotischen Verbinder! Der war damals selten, ist heute täglich verfügbarer Schrott.

MfG. Andreas
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Chefbastler
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Re: defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von Chefbastler »

Ich selber würde das getrost auf Anderson Powerpole umbauen.

Ansonsten einfach mal innen Sichtprüfen ob wo schon gebastelt wurde und die Kiste einfach mal testen und ggf. messen was die Endstufe noch tut.
Bei manchen ist noch eine Lithium Batterie drin für Einstellungen speichern. Die sind oft nach x Jahren leer. Manche Geräte stellen sich dann auch tot wenn die leer ist.
Asko hat geschrieben: Sa 30. Apr 2022, 21:10
Jetzt muss ich ja erst mal gucken was mein 7300 hat. :roll:
Oha, würde mich auch interessieren wenn du es rausgefunden hast. Einfach der Neugierde, meiner läuft noch.
Asko
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Re: defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von Asko »

Chefbastler hat geschrieben: Sa 30. Apr 2022, 22:04 Oha, würde mich auch interessieren wenn du es rausgefunden hast. Einfach der Neugierde, meiner läuft noch.
Du lachst, ich hab ja zu dem Gerät die Kabelpeitsche dazubekommen.
Reingesteckt ..., Netzteil dran ... läuft.
Aber ob das jetzt ein 6pol. oder 4pol. ist oder war, weiss ich nicht.
Das Ding steckt hinten, und da guck ich nich immer drauf.

Die Buchse am Icom 735 sieht aber 100% wie die vom Yaesu FT-736 aus.
(zumindest die "Kodierung")

Wenn jetzt jemand kommt und sagt, der 736er hat doch ein eigenes Netztteil,
ja, so hat er Recht, aber man kann das Gerät auch "Portabel" extern mit 12V DC versorgen"
Entsprechende Kabelpeitsche vorrausgesetzt.

Gruss Asko
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MatthiasK
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Re: defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von MatthiasK »

Chefbastler hat geschrieben: Sa 30. Apr 2022, 22:04 Ansonsten einfach mal innen Sichtprüfen ob wo schon gebastelt wurde und die Kiste einfach mal testen und ggf. messen was die Endstufe noch tut.
Zu sehen sind nur ein paar abgezogene Stecker - das Gerät war schon teilzerlegt - und eben die zwei Elkos mit angerissener Sollbruchstelle.
Chefbastler hat geschrieben: Sa 30. Apr 2022, 22:04 Bei manchen ist noch eine Lithium Batterie drin für Einstellungen speichern. Die sind oft nach x Jahren leer. Manche Geräte stellen sich dann auch tot wenn die leer ist.
Eine Li-Batterie ist drin, die soll 5 Jahre halten. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie jetzt leer ist, ist groß. Im Service-Manual steht drin, dass diese vom Icom-Service getauscht werden soll. Geht das nur im die Lötkünste mancher selbst-Reparierer oder muss danach irgendwas neu programmiert werden?
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Roehricht
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Re: defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
es kann nicht schaden das Gerät angesaftet zu lassen wenn man die Batterie austauscht.

Das Gerät kann in den Mod. Spitzen bis zu 25A aus der 12V Quelle saugen.

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Wolfgang
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MatthiasK
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Re: defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von MatthiasK »

Roehricht hat geschrieben: So 1. Mai 2022, 04:39 Das Gerät kann in den Mod. Spitzen bis zu 25A aus der 12V Quelle saugen.
:o
Das sind 25% mehr als im Handbuch angegeben. Gut zu wissen, da ich dem Gerät noch einen Spannungswandler 24V=>12V spendieren will - irgendwann mal.
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MatthiasK
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Re: defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von MatthiasK »

Ich bin dem Funkgerät jetzt mal etwas mechanisch zu Leibe gerückt und habe die Endstufenplatine mit dem Versorgungs-Eingang raus geschraubt. Die Elkos haben leider keinen Schlumpfschlauch mehr, aber bei den Unterlagen war ja ein Schaltplan => 1mF/16V gehört da rein. Die Elkos sitzen da ziemlich eng auf der Platine, mehr als 13x16 mit 5mm RM dürfen sie nicht haben.

Leider habe ich nichts im Haus, was auch nur annähernd passend ist. :(

Für heute bleibt also nur putzen und auf Powerpoles umbauen.
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MatthiasK
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Re: defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von MatthiasK »

Kleine Planänderung: Am Ende der schwarz-roten Leitung, die ich für den Umbau auf Powerpole verwenden wollte, war ein passender Stecker mit richtiger Belegung. :D

Dann bleibt der originale Stecker erst mal drin und ich mache ein Adapterkabel auf Powerpole.
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MatthiasK
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Re: defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von MatthiasK »

So, ich habe die defekten Elkos getauscht und die Endstufe wieder eingebaut.
Mit der Wärmeleitpaste war man da sehr großzügig, sie wurde nach dem Prinzip "viel hilft viel" dosiert. Zwischen den Transistoren und der Platine lies sie sich nur teilweise raus putzen. Zum Entfernen der Wärmeleitpaste hat sich Kontakt LR bewährt.

Ein Problem habe ich jetzt mit den Schrauben, welche Sorte gehört wo rein und fehlen da evtl. noch welche? Ich glaube, die originalen Schrauben zum Befestigen der Endstufenplatine sind nicht dabei.

Jetzt bräuchte ich einen nicht gewendelten Widerstand mit 50R und 100W, dann könnte ich das Gerät mal testen. Irgendwo habe ich so ein Ding - nur wo?
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tschäikäi
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Re: defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von tschäikäi »

Moin, wegen dem Widerstand: miss mal den Widerstand eines normalen Bleistifts. Wird halt bei Volllast stinken, hat aber kaum Induktivität.
Gruß Julian
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MatthiasK
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Re: defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von MatthiasK »

Ich habe den großen Widerstand vorhin wieder gefunden - ist ähnlich wie ein Bleistift (Kohleschicht), aber größerer Durchmesser, innen hohl und hat schon einen BNC-Anschluss. Soll angeblich 100W abkönnen. Nur leider ist das Gehäuse unvollständig und halb offen. Morgen Abend will ich das Gerät mal testen, vielleicht kann man ja mit dem offenen Widerstand als Sendeantenne und extra Empfangsantenne sogar ein QSO führen. :lol:
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Bastelbruder
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Re: defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von Bastelbruder »

Ein 1 kW-Heizelement eines Heißwasserbereiters hat bis 30 MHz ausreichend genau 50 Ohm. Die Rückleitung muß bloß vorn am Heizrohr angeschlossen werden und hinten ein Kurzschluß, dann paßt das auch mit der Streuinduktivität.
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ferdimh
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Re: defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von ferdimh »

Moment... Heißt das, ich kann mit der Kaffeemaschine die Kaffeemaschine testen?
Das muss ich ausprobieren!
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Roehricht
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Re: defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Jetzt bräuchte ich einen nicht gewendelten Widerstand mit 50R und 100W, dann könnte ich das Gerät mal testen. Irgendwo habe ich so ein Ding - nur wo?
Man kann besser mehrere kleinere Widerstände parallel schalten. z.B. 20 Stk 1k/5W .
Sowas in etwa:

https://www.darc.de/der-club/referate/a ... ng-te/e17/ Das Bild ist so ziemlich am Ende.

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Wolfgang
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MatthiasK
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Re: defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von MatthiasK »

Heute habe ich den 735 mal besaftet.

Als erstes habe ich den Messsender an den Empfänger-Eingang angeschlossen. Im CW-Modus pfeifen selbst weniger als -100dBm noch deutlich hörbar aus dem Lautsprecher. Auch in anderen Betriebsarten ist der Empfänger ausreichend empfindlich. Aber das S-Meter muss ich mal neu abgleichen, -73dBm werden als S8 angezeigt. Die Stromaufnahme beim Empfang war nur bei 0,8A, irgendwo hatte ich vom doppelten gelesen.

Danach habe ich den Widerstand angeschlossen und rein gesendet. Auf minimaler Leistung steigt die Stromaufnahme um 1A, schiebt man den Leistungsregler ganz hoch, steigt sie erst auf ca. 10A an und fällt dann schlagartig wieder auf 1,8A ab. :o
Der Widerstand strahlt genug ab um mit einem Handfunkgerät mitzuhören. Schiebt man den Leistungsregler beim Senden, hört man es im Empfänger richtig kratzen. Da muss ich auch noch mal nacharbeiten. :(
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Roehricht
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Re: defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
schiebt man den Leistungsregler beim Senden, hört man es im Empfänger richtig kratzen. Da muss ich auch noch mal nacharbeiten. :(


Sowas ist eigentlich nicht notwendig. Wer verstellt beim Senden, also im laufendem Gespräch oder beim Telegrafieren die Leistung.

Beim Empfänger wird in der Regel der Pegel in µV oder dBµV 0 dBµV angegeben, 1 µV entspricht 0 dBµV . Das Maß dBm wird beim Sender benutzt. 1mW gleich 0dBm.

Die Jubelelektroniker weichen da machmal ab. :D

Mit dem Regler, du meinst sicherlich den Einsteller , Damit wird einmal Pmax eingestellt und dann gibts noch ein Einsteller der den Regler , also die AGC der rücklaufenden Welle bedient. Falls das SWR zu schlecht wird, wird der Senderendverstärker abgeregelt um eine Beschadigung der Endtransistoren zu verhindern. Man muss als zuerst mit einer reflexionsfreien Kunstantenne den Sender optimal einstellen , dann eine 50% Fehlanpassung erzeugen und die AGC so einstellen das der Strom in der Endstufe auf ca 70% efällt.
Der Ruhestrom der Endtransistoren hat noch eine extra Poti das muss auf dem im handbuch angegeben Wert eingestellt werden. meist ist es um und bei zwischen 50 und 100mA.

Ds Einstellen der Endstufen muss sorgfältig erfolgen da sonst die teuren Endtransistoren gefährdet sind. Grundsätzlich soll man ein Netzteil mit einstellbarer Stroooombegrenzung benutzen und KEINEN Elko am Ausgang haben. Besonders beim Ruhestrom ist das Einstellfenster sehr eng. Einmal zuviel Gas gegeben und ...Poff.
Beim IC706 den ich besitze ist auch noch eine ähnliche Protzedur im Treiberamp zu erforderlich. Ein defektes Poti hat mir mal ein neuen Treibertransistor beschert. Der war teuer, schwer zu bekommen und hatte lange Lieferzeiten.

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Wolfgang
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MatthiasK
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Re: defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von MatthiasK »

Der Messsender wollte sich nicht auf dBµV umstellen lassen. Eigentlich kann er das, aber gestern wollte er nicht. Der hat ein paar Macken und macht manchmal nicht, was er soll. Sonst wäre er nicht bei mir gelandet. ;)

Natürlich verstellt man die Sendeleistung normal nicht, während man die PTT gedrückt hält. Ich bin aber am Testen und ich kann die Sendeleistung nicht auf 100W hoch drehen. Das Schiebepoti hat einen Macken, ab dem 1/3 Weg kratzt es, ab 2/3 steht wahrscheinlich der Schleifer auf Dreck. Ich muss wohl die ganze Front zerlegen, um da ran zu kommen.
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ferdimh
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Re: defekten Icom 735 geschenkt bekommen

Beitrag von ferdimh »

-100dBm sind 7dBµV, also 5µV, also ungefähr S7. Das ist für einen Empfänger in CW eignetlich eher... nicht so gut.

Für einen Empfänger am Transceiver wirds aber reichen, weil ja (hoffnetlich) eine gute Antenne dranhängt, und daher der atmosphärische und menschengemachte Dreck dominieren wird. Ich würde mich bei einer transistorisierten Kiste aber fragen, ob da nicht noch was kaputt ist...
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