Wohnraumlüftung

Der chaotische Hauptfaden

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Torpert
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Wohnraumlüftung

Beitrag von Torpert »

Ich lagere mal hierher aus, damit die Nudelhalter-Eigenbaufraktion nicht weiter mit dem Thema überlagert :D

Was ist (wann) besser: Zentrale oder dezentrale Lüftungsanlage? Was kann man sinnvoll selbst frickeln?

Wissen und Erfahrungen dazu und alles drumherum können hier rein.
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Torpert
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Torpert »

Aluhut hat geschrieben: Mo 24. Jan 2022, 10:10 ...Herr Paul hat seine Firma leider an Zehnder Verkauft, seit dem 3Stufiger Vertrieb = Halsabschneiderscheisse mit großen, undurchsichtigen Preis und Rabattlisten...
Ich verstehe jetzt, was du meinst. Ich habe versucht, einen Lieferanten für so ein Ding zu finden. Die können entweder gar nicht liefern ("Die nächsten Gerätelieferungen aus dem Hause Zehnder werden für März 2022 erwartet."), geben Lieferzeiten von mehreren Monaten an, oder haben überhöhte Preise :(
Dabei sind die Preisangaben in der Zehnder Preisliste sogar noch höher.
Aluhut hat geschrieben: Sa 22. Jan 2022, 21:04 ...Paul Novus F 300, für 250m² kostet heute so 2.659,86€Brutto + Rohre, ist immernoch die mit den besten Werten https://produkte.zehnder-systems.de/de/ ... -novus-300 (Herstellerseite Lüftungsanlage Novus F 300)...
Ich nehme an die Summe hast du geschätzt? :) Oder gibt es einen Shop, der zu dem Preis liefern kann?
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Torpert
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Torpert »

Hier habe ich eine Auflistung von Lüftungsgeräten mit Prüfungsergebnissen gefunden: https://tzwl.de/endkunden/infoportal-wo ... nd-geraete
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Henrik_V
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Henrik_V »

Wir haben eine zentrale Belüftung (Paul 300m³/h , seit 13a), war Passivhausneubau , sind zufrieden
Bekannter hat eine zentrale Lüftung nachgerüstet, als die Fassade und viele Räume saniert wurden, ist auch zufrieden.
Andere Bekannte hat auch Neubau mit zenraler Belüftung .. da fehlt es an guter Schalldämmung, nicht wg Telefonie , die ist einfach laut. (zu hohe Strömungsgeschwindigkeit, zu kleiner Rohrdurchmesser?)

Im Sommer ist die Bypass-möglichkeit prima... (wir haben auch noch Solevortemperierung (Winter Fostschutz, Sommer etwas Kühlung...aber nicht überschätzen, die Wärmekapazität ist nicht soo dolle, Wein an der Südseite bringt mehr)
WENN(!) der Bypass richtig funktioniert! Das ist bei unserer PAUL leider nicht der Fall, der Bypass öffnet einen Kanal (Bypass) aber schließt den Wärmetauscher nicht , trotz höherem Strömungswiderstand im Tauscher wird die kuhle Luft dennoch deutlich wärmer durch den Tauscher. Selbsthilfe: Im Sommer den Tauscherauslass der Frischluft mit einem passenden Stück Platte verschließen. Da man ja eh jährlich den Tauscher mal unter die Dusche stellen sollte, hält sich der Aufwand in Grenzen. (Der Tauscher ist Teil des Gehäuses, den kann man leider nicht einfach rausnehmen und einen Dummy einsetzen)

Wenn ich mir die BA des oben Verlinkten Nachfolgemodells so ansehe, ist unser WT deutlich größer.. (äh weniger optimiert) . ob der Bypass auch den WT (zum Teil) zu macht würde ich mal erfragen.

Wenn ein Heizregister eingesetzt werden soll, sollten die Luftzuleitungen zu den Räumen auch gut isoliert werden. Das ist bei uns nicht so gut gemacht worden und die Rohre sind in den Etagenböden eingegossen.

Die Luftzuleitungen sollten glatt sein, dann kann man nach ein paar Jahren auch mal einen Faden am Taschentuch durchblasen und ein Putztuch hinterherziehen. (Laubsauger/bläser vereinfacht das ;) )

An wenigen Tagen, wenn der Nachbar bei wenig oder 'falscher' Windrichtung seine Feuerstelle anschmeißt, sonst auch zu Sylvester (die letzten zwei Male nicht) muss man daran denken die Lüftung abzustellen :) sonst riecht das ganze Haus.

Ach, und deutlich weinger Staub im Haus. (Der steckt im ersten Luftfilter von dem Solewärmer, den kann man 1-2 mal waschen , nicht diese Papierfließdinger) ..

Lufteinlass (und Anlage) sind unter dem Dach (6m)... soll den Staubeintrag verringern...

Nach 9 Jahren hatte sich aussen das Gitter im Lufteinlass deutlich zugesetzt. Damals musste ich fast jedes Gitterloch einzeln freistochern, jetzt geh ich alle 2 Jahre mit der Bürste drüber.

Ach: ein Verwandter hatte sich schon vor 40 Jahren eine zentrale Lüftungsanlage selbst gebaut. WT Format Kindersarg , aus stärkerer Alufolie und vielen 8mm Leisten und 4 später 2 Lüftern. (Seine Messungen zeigten, dass der etwas überdimensioniert war... ) Staubfilter war ein weiterer Kindersarg mit Bettlakenfilter .. hat im Winter auch mit Luftbefeuchtung experimentiert und nach dem ersten Sommer einen Kondensatablauf dazugefrickelt :)
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Torpert
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Torpert »

Henrik_V hat geschrieben: Do 27. Jan 2022, 17:44 ...
Ach: ein Verwandter hatte sich schon vor 40 Jahren eine zentrale Lüftungsanlage selbst gebaut. WT Format Kindersarg , aus stärkerer Alufolie und vielen 8mm Leisten und 4 später 2 Lüftern. (Seine Messungen zeigten, dass der etwas überdimensioniert war... ) Staubfilter war ein weiterer Kindersarg mit Bettlakenfilter .. hat im Winter auch mit Luftbefeuchtung experimentiert und nach dem ersten Sommer einen Kondensatablauf dazugefrickelt :)
Gibt es davon Fotos? :P
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Hightech
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Hightech »

Als meine Eltern 1979 ihr Haus gebaut haben, war in diesem Haus standartmäßig eine Zentrale Lüftungsanlage vorgesehen.
Es handelte sich um ein Hosby-Haus in Fertigbauweise.
Die Fenster konnte man nicht öffnen, aber neben dem Fenster gab es eine mit Gittern versehene Klappe, die man im Somme zum durchlüften öffnen konnte, ohne das man von Außen dort hinein kam.
Die Lüftungsanlage hatte einen Kreuzwärmetauscher.
Abzug war jeweils in der Küche und im Bad.

Der Kanller war, das man sogar in der Wohnküche einen Holzkohlegrill haben konnte, wenn man wollte.
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Henrik_V
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Henrik_V »

Hier eine Gedächtniszeichnung
16433670597435028117055107719703.jpg
Hohe und Tiefe etwa Würfel 30x30 bis 40x40
War die Breite der Folie, die er hatte.
Leisten waren selbstgesägt und vor Montage lackiert.. also Platte auf Länge und Phase , Anschlag auf irgendwas <= 1cm (das ist jetzt echt lange her) und sägen sägen
Tacker und Leim oder Silikon oder einfach den Lack als Kleber ?? keine Ahnung ... ich erinnere mich Tackerklammern auf der Stirnseite gesehen zu haben. War das erste mal, das ich einen Tacker gesehen hab.
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ferdimh
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von ferdimh »

Ich frage mich ja (bisher primär aus rein abstraktem Interesse): Muss man wirklich Lüftungsrohre verwenden?
Würden es nicht auch gezielte aus Rigips getüddelte Kanäle tun? (ich denke daran, ohnehin vorgesehene abgehängte Rigipsdecken mit einem strategischen Brett in der Mitte in Zu- und Abluft zu unterteilen - durch die Wände gehts dann mit ein paar Kernbohrungen).
Die Rigipsdecke bekommt dann nur ein paar strategisch im Querschnitt begrenzte Ausströmer...

Auch: Warum sollten die Rohre bei Verwendung eines Heizregisters isoliert werden? Mir erscheint das bei Verwendung einer zentralen Kühlung viel problematischer, weil dann die Gefahr der Bildung von Kondenswasser besteht.
vorhautfront
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von vorhautfront »

Wird in den USA gerne gemacht und heißt dort active/Plenum airspace Ventilation. Zumindest jenseits des Atlantik sind hier jedoch andere Anforderungen an die elektrische Installation zu erfüllen (Plenum Rates Equipment) wie halogenfreie und raucharme Leitungen, metallene Kanäle und Abzweigdosen usw.
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MatthiasK
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von MatthiasK »

Mit der Isolierung der Lüftungskanäle ist es wahrscheinlich wie mit der Isolierung von Heizungsrohren: Im warmen Bereich lohnt es sich eher nicht.
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sukram
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von sukram »

Da wir hier gerade beim richtigen Thema sind: Heizregister. Ich spiele mit dem Gedanken, mit ein Wasserbetriebenes Heizregister wie diese hier zusammen mit einem 70W Radiallüfter (hab da was mit 48V Ub und PWM Eingang :mrgreen: ) als Zwangsbeglückung in meinen Keller zu bauen. Luft wird in der einen Ecke gefiltert angesaugt, durch die Heizung gedrückt und am anderen Raumende wieder ausgeworfen.

Worauf muss ich achten? Warme Luft nahe der Aussenwand ausgeben um Feuchte von der Wand abzuholen? Ich würde erstmal noch schlanken Rechteckkanal suchen, wie ermittel ich den richtigen Querschnitt, damit es keine Weltuntergangsorgel wird?

Wenn ich nach dem Filter ein gekühltes Blech einsetze, kann ich dort Kondenswasser sammeln, wenn tBlech < Taupunkt, richtig?
dom
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von dom »

Hier wird im Neubau (kfw40+) bald eine Zehnder Comfoair ihr Werk tun. Die Zuleitungen von Aussen bis zur Lüftungsanlage sind DN200 Rohre aus EPP.

Die Zimmer werden einzeln angefahren, weil es wohl billiger ist als die Verteiler im Estrich zu versenken. Isoliert ist nach dem Wärmetauscher nichts mehr.

Ich denke auf dem Bau ist der Hauptgrund gegen Gipskarton der Zeit und Kostenfaktor. So ein Flexrohr ist halt mal schnell auf dem Boden und in der Wand (Holzständer) verlegt. Wenn ich anschaue wieviel Arbeitszeit im Trockenbau steckt, würde ich das nur in Erwägung ziehen, wenn die Leitung möglichst gerade und ohne viel Geschnippsel realisierbar ist.
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Hightech
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Hightech »

Ich habe Filter Fließ in der Abluft im Bad und in der Küche.

BildEinfach in das Loch gestopft.

Das sieht nach 1-3 Monaten so aus:

Bild

Das nehme ich dann heraus und klopfe es aus, dann kommt es wieder in das Loch. Geht für Jahre.

Bild
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Stefanseiner
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Stefanseiner »

Torpert hat geschrieben: Do 27. Jan 2022, 12:01 Was ist (wann) besser: Zentrale oder dezentrale Lüftungsanlage? Was kann man sinnvoll selbst frickeln?
zentral ist effektiver / effizienter, richtig gedämmt auch leiser als dezentrale Einheiten und mit der Anzahl der Räume wird es auch preiswerter

dezentral ist im Nachhinein einfacher zu verbauen und eine raumweise Steuerung ist einfacher.

Zu der Frage Luftkanäle aus Rigips basteln: die orig. Lüftungsrohre sind im Innern nochmal extra beschichtet mit einer antibakteriellen, nicht haftenden Oberfläche. Rigips wird sich recht schnell in den Ecken mit Staub, Kondensat und allerlei ungesunden Keimen zusetzen.

Da wir bei uns die Außenwände in einem Rundumschlag allesamt gedämmt haben und zwar von innen wurde dort auch prima Platz frei für Lüftungsrohre, also haben wir auch eine zentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung verbaut, mit 75mm Rohrleitungen.
Die liesen sich gut mitsamt den anderen Kabeln und Leitungen in der Ständerwand verstecken und umdämmen
Bild


Raumweise in einem Eck und tief unten (meist hinter dem Heizkörper) Zuluft rein...
Bild

...und diagonal gegenüber oberhalb die Abluft.
Bild


im Keller kann man das dann ganz gut in die Deckendämmung einarbeiten
Bild


Nicht unterschätzen sollte man auch den Platzbedarf, wo alles zusammenläuft und Wärmetauscher + Schalldämpfer sind
Bild

Bild

hier mal ein Teil der (Selbst-)Installation

Die Anlage selbst ist ein Swentibold Euro Air 250 als Set mit Rohrleitungen etc.pp., zu finden über Selfio.de
Die Anlage ist leise, funktioniert gut, Filter kann man easy wechseln und reinigen, Einbau war auch einfach. Bypass ist standardmäßig mit an Bord, Kühlregister und / oder Heizregister gibt es optional, sind aber sacketeuer.

Großer Minuspunkt: die elektronische Steuerung ist eine absolute Katastrophe. Zwei Taster für ein 4-fach verschachteltes Untermenü welches rein über Zahlenkürzel dargestellt wird und nach x-Sekunden ohne Eingabe (während man im Handbuch die Zahlenkürzel entschlüsselt) einen wieder aus dem Menü rauswirft.

Nach drei erfolglosen Versuchstagen hab ich völlig entnervt aufgegeben und nun eine Zeitschaltur vor das Ding montiert :evil:

Aufpassen muss man auch in Verbindung mit einem Holzofen, dass kein Unterdruck entsteht und die Rauchgase in den Wohnraum gesogen werden.
Hier ist dann ein Unterdruckwächter Pflicht, den der Schorni auch sehen will, der die Lüftung dann auch abschaltet. Kostenpunkt: rund 600€ aufwärts.
Da gibt's nur eine handvoll Unterdruckwächter, die auch geprüft und zugelassen sind, da darf man nichts selbst basteln.
Den günstigsten, den ich "damals" gefunden hatte war der P4 von Huber. Ist nicht hübsch, kann man hinter einem Bild verstecken.
Chice Exemplare mit Touch und LCD-Anzeige kosten auch gerne mal 1.400€ :roll:
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reutron
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von reutron »

Ich frage mich immer wie wohl die Mikroflora in solchen Kunststoff Lüftungsröhren aussieht, wenn die ein paar Jahre in Betrieb sind. Gibt es da Erfahrungen?
Till
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Till »

Sind denn diese dünnen und langen Rohrleitungen nicht extrem kontraproduktiv?

Ich hätte jetzt vom Gefühl her so 100/110er Rohre verlegt und wäre mit der Strecke Recht geizig.
Das kostet doch alles Druck, der irgendwo laut und energieaufwändig erzeugt werden muss, oder irre ich mich da?

Bei mir in der Bude hätte ich mir das so gedacht, dass Bad, Küche, schlafzimmer und Wohnzimmer vom Dachboden angefahren werden und damit die Rohrleitungen kurz und Recht geradlinig verlaufen würden (über dem zentralen Flur gäbe es eine passende Nische auf dem Boden.

Für die Wohnung im EG dann entweder das gleiche noch Mal im Keller, oder eben die Leitungen als Schächte bis unten durchgehen lassen.
Wobei es da natürlich schnell platzintensiv wird, Abwasser, Wasser, Heizung und Strom müssten in dem Zuge eigentlich auch neu....
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Stefanseiner
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Stefanseiner »

ich hab gerade nochmal nachgeschaut, 75mm scheint wohl sowas wie ein Quasi-Standard zu sein. Es gibt noch 50mm und 90mm beides aber eher selten.
Aber Du hast Recht, kurze Wege über den Dachboden / Keller sind natürlich besser, aber dann bräuchte man zwei Geräte.
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Hightech
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Hightech »

reutron hat geschrieben: Sa 29. Jan 2022, 13:11 Ich frage mich immer wie wohl die Mikroflora in solchen Kunststoff Lüftungsröhren aussieht, wenn die ein paar Jahre in Betrieb sind. Gibt es da Erfahrungen?
Ja, wenn man Abluftfilter einsetzt, bleiben die Rohre sauber.
Ich hatte vor kurzem die Luftverteiler auf, alles sauber.

Bei mir habe ich zu den Tellerventilen jeweils 2 Rohre parallel. Sind die Standard-Größe. 76mm oder so.
Minimum 25m Rollen kaufen, erst ab da ist das Zeug bezahlbar.
100m oder so hab ich bei mir kreuz und quer durch die Zwischendecke gezogen. Einmal komplett durch von rechts nach links. Nachträglich:).

Das große Studiozimmer im OG hab ich im Rahmen der Renovierung auch noch mit an die Lüftungsanlage angeschlossen, denn das ist jetzt dicht und muss belüftet werden.
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licht_tim
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von licht_tim »

Über den Dachboden verlegen bring Tauwasser mit ins Spiel und das will man dort nicht haben. Bei uns liegen die Rohre unter dem Estrich des OG. Deckenauslässe im EG und Wandauslässe im OG. Unterm Estrich ist für dicke Rohre kein Platz und für Kreuzungen erst Recht nicht. Daher gibt es auch den ein oder anderen Umweg.

Vergubbelung in den Rohren sollte sich stark in Grenzen halten. In den Abluftventilen sind Filtermatten und die Zuluft muss sich sogar durch einen G7 Filter zwängen. In den Filtern sammelt sich gut Staub, die reinige ich vierteljährlich. Luftfeuchtigkeit kondensiert nur wenn die Rohre im kalten liegen.
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reutron
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von reutron »

Ah, die Rohre müssen allso immer im Warmbereich liegen.
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Henrik_V
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Henrik_V »

Sonst wäre der Wärmetauscher nicht nötig :)
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Toddybaer
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Toddybaer »

Das mit im warmen liegen ist ja doof.

Ich könnte hier bis auf Keller. Flur EG und Flur OG alle Räume über die beiden Abseiten mit dickem Rohr erreichen.

Ok Zu und Abluft wäre dann auf der gleichen Raumseite. Und die Auslässe im OG kurz über der Fuß leiste ist auch nicht ideal....
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Hightech
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Hightech »

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Torpert
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Torpert »

Ja, sieht gut aus. Etwas groß dimensioniert, da steht was von 72 kg :o

Leider nur Selbstabholung weit weg von hier. Ich habe mal nachgefragt, ob das Ding noch verpackt ist. [EDIT] Antwort ist schon da: Das Teil ist nackt, Verpackung ist keine dabei.
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Torpert
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Torpert »

Mir ist noch nicht klar, wozu der Sommerbypass gut ist :? . Wenn ich draußen 28 Grad habe und im Haus erst 22 Grad, dann will ich doch einen Wärmetauscher drin haben und keinen Bypass. Oder doch? :roll:
Till
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Till »

Aber nachts eher weniger
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Torpert
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Torpert »

ok, verstehe.

Könnte ich dann an heißen Sommertagen nachts konventionell Fensterlüften und tagsüber mit dem Wärmetauscher die Kühle im Haus halten?
duese
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von duese »

Natürlich. Was es als Funktion auch gibt, ist die sog. Passivkühlung. Nur die Abluft aktiv und Fenster offen. Hat unsere Lüftung. Ist nur etwas undurchsichtig, wann sie diese aktiviert. Wir reissen einfach, wenn es abends kühler ist die Fenster auf.
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Torpert
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Torpert »

Das gefällt mir. Danke :)
duese
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von duese »

Ergänzung: Was ganz erheblich was bringt, ist tagsüber wenn es warm ist, konsequent Fenster und Türen geschlossen halten. Wenn man rein- und rausgeht immer die Terassentüren zu machen. Durch Lüftung mit Wärmetauscher bleibt es drinnen angenehm und nicht stickig.
sysconsol
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von sysconsol »

Je nach baulichen Gegebenheiten ist das Ansaugern der Außenluft über einen Erdwärmetauscher sinnvoll.

Bei den Eltern ist das ein Rohr, welches unterirdisch zwei Mal um das Haus führt.
Ist im Sommer kühler als Außenluft und im Winter wärmer.
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Bastel-Onkel
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Bastel-Onkel »

Und wo befindet sich dann der Ansaugstutzen? Wieder herausgeführt mit einem "Kamin"? Auf Bodenhöhe kann der ja kaum sein, wegen Regen, Viechzeugs usw.
Mich würde auch noch interessieren, welche Nennweite an Rohr dafür verwendet wurde und wie tief der Erdwärmetauscher im Boden vergraben liegt.
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licht_tim
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von licht_tim »

So einen Erdwärmetauscher mit der Luft die anschließend ins Haus zu betreiben halte ich für sehr ungünstig. Schwühl warme Sommerluft kondensiert da drin, das gibt ein super Klima für Dinge die man dort nicht haben will.
sysconsol
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von sysconsol »

Der Ansaug hat Metallgaze wegen Kleingetier und befindet sich in einem Kellerfensterschacht. Von da aus kann man die Gaze auch gut absaugen.
Regnen tut es dort nicht, man plant so einen Ansaug unter dem Dachüberstand auf der wetterabgewandten Seite.

Durchmesser dürfte 200mm sein, das ist quasi ein Drainagerohr ohne Schlitze.
Im Keller kommt das Rohr ca. 30cm über dem Boden aus der Wand, dürfte also um die 2m tief liegen. Hat man ganz sicher auf Höhe der Bodenplatte in den Schacht der Baugrube gelegt.
Ja, da braucht es einen zusätzlichen Lüfter.

In den letzten 15 Jahren hat das schwüle Wetter nicht zu ungewollten Dingen geführt.
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Hightech
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Hightech »

licht_tim hat geschrieben: Di 1. Feb 2022, 18:28 So einen Erdwärmetauscher mit der Luft die anschließend ins Haus zu betreiben halte ich für sehr ungünstig. Schwühl warme Sommerluft kondensiert da drin, das gibt ein super Klima für Dinge die man dort nicht haben will.
Nur wenn der Taupunkt unterschritten wird. Das wird wohl recht schnell so warm im Rohr, das der nicht lange unterschritten wird.
bastelwastel
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von bastelwastel »

Alternativ zum normalen erdwärmetauscher gibt's noch den Sole EWT https://sole-ewt.de/sytembeschreibung/ .
Hatte ich mal vor, aber dann doch nicht verbaut.
IPv6
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von IPv6 »

Alternativ dazu gibt es noch das Konzept des Luftbrunnens. Klingt für mich sehr interessant, gibt aber verhältnismäßig wenig Infos und Berichte dazu.
Schonmal jemand was davon gehört?
Leichte Temperierung der Zuluft inklusive Feuchteregulierung und Außenluftfilter, der auch Pollen und den Geruch von Nachbars Kaminofen draußen halten soll. Und es bedarf angeblich keiner Wartung. Klingt fast zu schön um wahr zu sein.
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Stefanseiner
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Stefanseiner »

sysconsol hat geschrieben: Di 1. Feb 2022, 14:46 Je nach baulichen Gegebenheiten ist das Ansaugern der Außenluft über einen Erdwärmetauscher sinnvoll.
licht_tim hat geschrieben: Di 1. Feb 2022, 18:28 So einen Erdwärmetauscher mit der Luft die anschließend ins Haus zu betreiben halte ich für sehr ungünstig. Schwühl warme Sommerluft kondensiert da drin, das gibt ein super Klima für Dinge die man dort nicht haben will.
genau aus diesem Grund werden Erdwärmetauscher für Lüftungsanlagen heute auch nicht mehr verbaut.

Zum Sommerbypass:
Wird dann so gemacht wie duese schrieb.
Tagsüber Fenster und Türen zu, Wohnraumlüftung bleibt aus und wird dann so programmiert, dass sie nur während der Nacht bis etwa 7 Uhr morgens läuft wo es draussen kühler ist als drinnen - und dann muss eben per Bypass der Wärmetauscher entkoppelt sein, damit die kühle Luft ohne Umweg ins Haus kann und die warme Innenluft direkt raus.

Im Winterbetrieb lassen wir die Lüftung zeitlich genau andersrum laufen. Tagsüber, wenn der Holzofen im Wohnzimmer oft an ist soll die Wärme auch möglichst in andere Räume verteilt werden.
Nachts hingegen während der Nachtabsenkung soll die Wärme dort bleiben wo sie (Wohnbereich) und nicht noch auf die Zimmer verteilt werden
setiherz
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von setiherz »

Moin , falls jemand noch einen Zuluftkamin für Außenaufstellung braucht einfach melden. Habe noch einen unbenutzten rumstehen. Ging bei mir nicht da ich quasi auf dem Fels lebe. Hintern Haus kommt nach 10cm der solide Fels ! Auf Wunsch gerne auch ein Bild. Muss ich nur kurz ins Außenlager !

Grüße Steffen
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Bastel-Onkel
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Bastel-Onkel »

Dann gäbe es ja vielleicht immer noch die Möglichkeit, die Luft aus einem Erdwärmetauscher zum heizen/kühlen der Raumluft per zusätzlichem Wärmetauscher zu verwenden. Ist vermutlich ineffizient (2 Mal Wärmeübergang), allerdings dafür vielleicht einfacher zu realisieren als z.B. eine Erdwärmeheizung mit flüssigkeitsführenden Rohren.

Vom Luftbrunnen habe ich noch nichts gehört. Was ist das denn genau?
jodurino
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von jodurino »

licht_tim hat geschrieben: Di 1. Feb 2022, 18:28 So einen Erdwärmetauscher mit der Luft die anschließend ins Haus zu betreiben halte ich für sehr ungünstig. Schwül warme Sommerluft kondensiert da drin, das gibt ein super Klima für Dinge die man dort nicht haben will.
Ja das stimmt ein wenig mit der Kondensation, kann ich simulieren in unserem Natursteinkeller, aber in den Bereichen wo es dann dauerhaft unter 13° ist bildet sich nichts.
So Erdwärmetauscher werden (wurden früher) so berechnet das es nicht über 10° C geht im Gesamten.

Aber ich würde so gerne mal Berichte sehen wie es den Biohäusern der 80er Jahre geht. Da wo man mit Schotterspeichern usw. experimentiert hat, in irgendeiner Kiste habe ich noch die Bücher die seinerzeit neu und aufregend waren.

Für das Haus was ich jetzt bewohne wäre so eine Lüftungsanlage gar nicht geeignet, ich müsste ausziehen und bis aufs Fachwerk alles demontieren, so was tue ich mir nicht mehr an.

Edit sagt:
Bastel-Onkel hat geschrieben: Mi 2. Feb 2022, 17:26 ....

Vom Luftbrunnen habe ich noch nichts gehört. Was ist das denn genau?
http://www.bosy-online.de/luftbrunnen.htm

Ich erlaube mir mal den Seitenlink einzustellen
Da ist es gut erklärt, von jemanden der weiß was er schreibt.


edit Edit
na die Seite mit dem Erdwärmetauscher ist auch überarbeitet und ergänzt, seit dem ich das letzte mal reingesehen habe
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gafu
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von gafu »

man macht nach draußen hin gefälle und für das schwitzwasser eine sickergrube, beim erdwärmetauscher-rohr.
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Bastelbruder
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Bastelbruder »

Ich bin nicht sicher ob das bei der Bodensee-Wasserversorgung war. Der "Molch", ein Unterseeboot das sich in der Hauptwasserleitung frei bewegen kann und nicht nur mit Kameras bewaffnet ist.

Ich könnte mir auch einen Roomba-Mutanten vorstellen, der solche Lüftungssysteme durchwandert und mechanische Reinigungsarbeiten durchführt. Natürlich mit Kamera, Licht und UV-Desinfektion.
ando
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von ando »

Moin,

ich verfolge die Disskussion hier seit einiger zeit.
Ich mag nun mal kurz meinen Fall schildern und würde mir wünschen, das ihr eure Gedanken und evtl Lösungvorschläge mit mir teilt:

Es geht um ein Haus, das am Hang gebaut ist.
Eine Seite des Kellers ist voll mit Erdreich bedeckt, die andere Seite steht frei.
Das Problem: Es mufft dort im Keller. Es gibt Heizkörper und auch Fenster. Ein großer Raum wird als Musik-Zimmer genutzt. ( Bereich B)

Nun habe ich Temperatur und Feuchte mal geloggt:

Durchgehend 16 Grad, 68 % relative Feuchte im Bereich A.

Im Bereich B 19 Grad 56% relative Feuchte.


Ich schätze, das ist viel zu feucht. Vor allem ist gerade auf der Erdbedeckten Seite die Wand kalt und wahrscheinlich wird der Taupunkt an der Oberfläche unterschritten- Wasser kondensiert.

Meine Ideen:
Heizung an, Warme Luft nach draussen mit Lüfter ( Intervall, oder Feuchteregulierung)

wie zuvor, jedoch mit den hier angesprochenen Wärmetauschern. Zb der Bayernlüfter. Die Keramik- WT Sache scheint mir zu Wartungsaufwendig.

Trockengerät aufstellen, bzw Split-Klimanlage einbauen ( es gibt dort doch den Modus "Entfeuchten")

Ich bin gespannt, was ihr dazu sagt,

Ando
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Hightech
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Hightech »

Einfach einen 400W Luftentfeuchter hinstellen und auf 50Prozent stellen. Die ersten Wochen täglich leeren.
Später wird das weniger.
sysconsol
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von sysconsol »

Und dann hinterfragen, wo die Feuchtigkeit herkommt.

Vielleicht den Keller hangseitig thermisch isolieren. Und ggf. abdichten.

Ähnliche Probleme kenne ich - Pfusch ganz ohne Hang :roll:
Es ist ja keine Lösung, da dauerhaft mit Energieaufwand beizugehen.
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Stefanseiner
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Stefanseiner »

sysconsol hat geschrieben: Fr 4. Feb 2022, 08:33 Und dann hinterfragen, wo die Feuchtigkeit herkommt.

Vielleicht den Keller hangseitig thermisch isolieren. Und ggf. abdichten.
Sehe ich genau so.
Für mich klingt das nämlich eher danach, als wäre da keine gescheite Drainage verbaut worden oder auf eine Dichtbahn (Noppenfolie) verzichtet worden.

Wenn da permanent ein Heizkörper oder Trocknungsgerät laufen muss, um die Symptome zu minimieren dann wird sich das nicht nur finanziell in kürzester Zeit lohnen, wenn man da mit einem Bagger rundherum aufbuddelt und das Mauerwerk dauerhaft trocken legt. Wenn da erstmal Schimmel im Mauerwerk drin ist bekommst Du den je nach Material auch nie wieder weg, dann wird der Kellerraum als Musikraum etc. dauerhaft unbenutzbar.

Wir haben bei meinem Elternhaus gleiche Halb-Hanglage mit zusätzlich einer kleinen Quelle, die sich durchs Erdreich züngelt.
Maueraufbau von Innen nach außen:
Mauersteine -> Isolier-Dickschicht (zähe Teerschicht) -> Drainagesteine davor -> Noppenfolie -> Drainage in den Boden

Das ist zwar erstmal Aufwand, aber dafür hat man für immer Ruhe, der Keller ist komplett trocken - trotz Quelle

edit: das ist nur ein Beispiellink, es gibt auch andere Drainagesteine. Wir hatten auch andere nur ich finde die online gerade nicht
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Hightech
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von Hightech »

Ich hab nochmal schnell den Rechenknecht bemüht:
Wohnung 120m² hat ca. 300m³ Luft, entspricht 374kg Luft.
Die Wärmekapazität von Luft ist ca 1kJ/kg*K.
Wenn man die Luft in der Wohnung nun am Tag 3x komplett austauscht, sind das rund 1200kg Luft zusammen also ungefähr 1200kJ.
Das sind 0,333kwh pro Tag pro Kelvin Differenz der Zu und Abluft.
Die Geräte sind alle mit einem Minimum von 75% Effizienz anzunehmen.
So ist also bei einer Abluft von 21°C eine Zuluft von 15,7°C zu erwarten.
Wenn man das der Berechnung zu Grunde legt, "verliert" man 5,2x0,333kwh, 1,75kwh am Tag durch die Abluft.
Man kann aber von einer besseren Effizienz von im Schnitt 85% ausgehen.
So kommt man auf rund 1kwh Verlust.
Die Zurückzugewinnen lohnt eher nicht.

Anders herum könnte man aber rechnen:
Außen Zuluft 5°C
Abluft 8,15°C
Wärmepumpe die von 8,15 auf 1°C herunter Kühlt, bekäme man 2,3kwh raus. dafür müsste man noch 500-600W investieren plus die Technik kaufen und installieren.

https://www.ikz.de/detail/news/detail/e ... ermeueber/
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gafu
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von gafu »

ando hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 19:58 Nun habe ich Temperatur und Feuchte mal geloggt:

Durchgehend 16 Grad, 68 % relative Feuchte im Bereich A.

Im Bereich B 19 Grad 56% relative Feuchte.
ohne das jetzt nachgeschlagen zu haben, könnte die 16° 68% und 19° 56% aus dem bauch heraus die gleiche absolute feuchte sein, also ganz normal soweit.

taupunkt bei 16/68 ist ca 11 grad. Wenn also eine wandecke kälter ist, ist es dort auf jeden fall tropfenass, ohne das irgendwo eine undichtigkeit von draußen vorliegen muss.
-> Infrarotthermometer besorgen, die neuralgischen stellen untersuchen.

Hinweis: Wenn die wände nicht erheblich wärmer als der taupunkt sind, kann trotzdem tauwasser vorliegen, wenn hygroskopische salze im mauerwerk/putzmörtel enthalten sind.
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gafu
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Re: Wohnraumlüftung

Beitrag von gafu »

Stefanseiner hat geschrieben: Fr 4. Feb 2022, 08:55 Maueraufbau von Innen nach außen:
Mauersteine -> Isolier-Dickschicht (zähe Teerschicht) -> Drainagesteine davor -> Noppenfolie -> Drainage in den Boden
Auf die mauersteine gehört erst noch eine tragfähige, unebenheiten egalisierende putzschicht, auf die die polymerbitumen dickbeschichtung aufgetragen wird. (in zwei schichten, weil dicke schichten ewig brauchen zum abbinden). Alles was nicht tragfähig ist, muss erstmal runtergekratzt werden und neu verputzt.
Und wenn man das einmal freigelegt hat, dann drängt es sich ja förmlich auf, da noch ne lage styrodur perimeterdämmung einzulegen bevor man das mit noppenbahn und drainage wieder zubaut.
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