O2 Messzelle (testo)

Der chaotische Hauptfaden

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manuel
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O2 Messzelle (testo)

Beitrag von manuel »

Hallo. Nun ist die O2 Messzelle von meinem Testo 330-1 abgelaufen. Neugierig mal die Platine abgehebelt, dabei 4-5 Anschlussdrähte abgerissen, und so sieht das aus:
IMG_20220112_184231867~2.jpg
IMG_20220112_184237838~2.jpg
Möchte jemand was dazu erzählen wie so eine Zelle funktioniert ? Vielen Dank :)
Anse
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Registriert: Mo 12. Aug 2013, 21:30
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Re: O2 Messzelle (testo)

Beitrag von Anse »

Ich hab von dem Thema wenig bis keine Ahnung. Google meint aber, dass es mehrere Verfahren gibt: https://de.wikipedia.org/wiki/Sauerstoffsensor
Wenn Du es genauer wissen willst, muss Du mal schauen was es für ein Prinzip sein könnte.
manuel
Beiträge: 770
Registriert: Fr 7. Feb 2014, 00:14

Re: O2 Messzelle (testo)

Beitrag von manuel »

Dieser Ring mit roten Kristallen, ist das der Hinweis auf verbrauchtes Reagenz ?
Die Anschlüsse waren leicht aufgeblüht. Vielleicht korrodieren die Drähte weg anstatt das wirklich was aufgebraucht ist ?
Wie giftig ist denn der Inhalt ?
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Spike
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Re: O2 Messzelle (testo)

Beitrag von Spike »

Interessante Frage - Vielleicht versuchst Du da mal weiter zu öffnen und machst ein paar scharfe Bilder.
Bei galvanischem Sensor wird es ein Salz sein. Die halten aber nicht besonders lange, weshalb ich einmal auf einen Zirkoniumdioxidsensor a la Lambdasonde tippe.
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BernhardS
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Registriert: Fr 23. Okt 2015, 19:58

Re: O2 Messzelle (testo)

Beitrag von BernhardS »

Die klassische Clark-Zelle, danach schaut es auf den ersten Blick aus, hat eine Silberelektrode und eine gern mal vergoldete Gegenelektrode.
An das Silber wird so viel Spannung angelegt, daß der Luftsauerstoff das Silber oxidieren kann. Dann fließt ein Strom und das Messen beginnt.
Der Gaszutritt muss limitiert werden, das ist der entscheidende Trick dabei. Dann ist der Strom proportional der Konzentration.
Sehr oft verwendet man eine hauchzarte Teflonfolie, die mit möglichst wenig Abstand drüber gespannt wird. War früher mal eine Kunst.
Eine Variante ist Herrschel oder so. Da ist die Gegenelektrode Blei und es braucht keine Spannung angelegt zu werden. Die kann mal leicht mal selbst basteln. SIlber und Bleielektroden in Lauge, die Luft durchblubbern und eine empfindliche Strommessung.

Nach dem Abarbeiten einer gewissen Sauerstoffmenge muss(!) der Sensor gereinigt werden. Wartungsfrei gibt es da nicht.
Der Rest ist Temperaturkompensation und manchmal eine Hilfselektrode, die den Sauerstoff hinten im Sensorgehäuse aufbraucht.

Spassiges Detail: Eine Elektrode mit Oxidbelag kann umgepolt und zur Wasserstoffmessung verwendet werden.
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Bastel-Onkel
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Re: O2 Messzelle (testo)

Beitrag von Bastel-Onkel »

Ich kenne von stickstoffbegasten Zentrifugen eine Sauerstoffmessung mit "Goldsonde". Das genaue Funktionsprinzip war mir nicht bekannt. Ich weiß nur, sie sind teuer, sie halten nicht ewig und wenn sie mit Wasser nass werden, gehen sie kaputt (haben wir oft geschafft, deshalb wurde sie dann ersetzt :mrgreen: ). Kann gut sein, daß das auch so eine Clark-Zelle war. Ich hab es mir leider nie genau angeschaut.

Die Alternative waren paramagnetische Sauerstoffmessungen (Sauerstoff verstärkt ein Magnetfeld, Stickstoff schwächt es ab. Das wird gemessen und dient als Maß für den Sauerstoffgehalt.), aber die hatten auch ihre Probleme und waren noch viel teurer.
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