Röhrenprojektor Sony VPH G70

Der chaotische Hauptfaden

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eJunkie
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Re: Röhrenprojektor Sony VPH G70

Beitrag von eJunkie »

Das mit der maximalen Fläche ist ein wichtiger Hinweis. Irgendwann gibts Verschleiß und dann kannst du NIE wieder über den bereits benutzen Bereich hinaus. Es gab damals oft Projektoren mit Röhren die eigentlich noch ganz OK waren, nur wo ein Volldepp hat sie mit 2/3 der möglichen Bildbreite genutzt und wenn man den ganzen Phosphor nutzen wollte dann sieht man das sehr deutlich. Oder Boden/Deckenprojektion, da ist das Trapez dann plötzlich anders rum.

Ach ja, wenn du meinst das mechanische/optische Setup passt, einfach mal ganz nah an die Leinwand ran mit einem Weißbild. Dann sollte man möglichst gleichmäßig scharf die Körnung des Phosphors erkennen. Wenn es an einer Seite oder oben bzw. unten nicht passt, dann stimmt der Scheimpflug noch nicht. Das mechanische Setup entscheidet letztendlich nicht nur über die Bildqualität und darüber ob du elektrisch in Grenzbereiche kommen kannst, sondern auch darüber wie ein auf der LW "gerades" Bild auf den Röhren aussieht. Und das sollte von vornerein passen (s.o.).

Und wenn du jemanden kennst der dir ein Coloriometer ausleihen kann: Die Mühe lohnt auch für den simplen bias/gain Abgleich. Bekommt man nach Augenmaß niemals vernünftig hin (Das Auge ist sehr unzuverlässig was die unteren Einstellpunkte angeht) und die Werkseinstellungen die irgendwann mal gemacht wurden passen eigentlich nie, meist hat das auch schon jemand verkurbelt. Aber: Finger weg ohne Messtechnik, es sei denn das ist völlig verkurbelt.

Und dann kann man noch versuchen den Astig 4p/2p und Magnetischen Fokus einzustellen. Ist fummelig, aber auch das passt bei "gebrauchten" Projektoren oft nicht.

Nahezu alle gebrauchten Projektoren sind da völlig vergurkt, die Leute achten meist nur auf die Konvergenz
VorbringAir
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Re: Röhrenprojektor Sony VPH G70

Beitrag von VorbringAir »

Moin,

kann ich mit dem Raster wirklich bis zum äußersten Rand gehen? Ich meinte da mal gelesen zu haben dass NEC-Röhren da etwas empfindlich sind weil ihr Konus etwas zu schmal ausgelegt ist.

Noch ne Frage, kann ich den Apparat zur Montage der Deckenhalterung (eine Aluplatte) einfach auf den Rücken (sprich das Kunststoffgehäuse) legen?

VG
Pascal
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Bastelbruder
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Re: Röhrenprojektor Sony VPH G70

Beitrag von Bastelbruder »

So viel wie möglich vom vorhandenen Phosphor nutzen. Kaputtgeht da nix, auch wenn die äußersten Kissenzipfel unscharf werden. Aber das gibt Lebensdauer. Kleinerkurbeln läßt sich das Bild immer.
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eJunkie
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Re: Röhrenprojektor Sony VPH G70

Beitrag von eJunkie »

Der Meinung schließe ich mich an. Du kannst nicht nur, du solltest sogar. Aber du solltest auch das Raster nicht (grob) verlassen, also _wesentlich_ darüber hinaus gehen (ich rede da von Zentimetern). Die Fronten sind gekühlt, das Glykol dient nicht nur zur optischen Kopplung und die LC Gehäuse haben nicht aus Designgründen diese Kühlrippen. Wenn man weit(!) über das das Frontglas raus geht UND gleichzeitig ein helles Bild hat kann es durch thermische Spannungen angeblich knacks machen (nie erlebt sowas, aber ich glaube nicht das das ein Gerücht ist, jedenfalls wird das öfters behauptet). Das Frontglas der Röhren ist auch eine andere Sorte Glas als der Rest (der wird im laufe der Jahre durch die Bremsstrahlung braun, das Frontglas nicht), also halte ich die Gefahr für durchaus real. Aber da musst du schon sehr weit über das Raster hinaus, nenneswerte Helligkeit haben und das lange genug machen. Von ein paar Sekunden oder mal kurz aufzoomen passiert da nix (anders könnte man die Kiste ja auch kaum vernünftig einstellen wenn man da ständig Angst haben müsste. Einfach beim einstellen Konstrast etwas reduzieren (ist sowieso empfehlenswert, weil man da ja lange mit statischen Bildern arbeitet), dann bist du da sicher. Keine Angst, du siehst schon das die Zipfel des Kissens optisch abgeschnitten werden lange bevor es kritisch wird, also wirst du das so eh nicht einstellen. Und selbst wenn, ein paar Millimetern an den Ecken machen erst mal auch nichts kaputt. Und mal kurz rüber ist auch wie gesagt gar kein Problem. Ich stelle das immer so ein dass das Bild auf der Leinwand keine dunkle Ecke hat und auf der Röhre den Rand nahezu berührt oder sogar dran kommt. In all den Jahren hat es nie Probleme damit gegeben. Bei diesen Projektoren kannst du dir den Projektionsabstand nicht aussuchen, den wählst du so das du diese Bedingung erfüllen kannst. Das schlimmste was du so einem Projektor antun kannst, ist die Bildgröße elektrisch kleiner zu machen als möglich (neben zu hohen Konstrast). Es ist deshalb auch eine gute Idee die Aufhängung so zu gestallten das du den Abstand nacher noch etwas optimieren kannst.

Es gibt immer ein paar Leute die erzählen man müsse einen "Sicherheitsabstand" lassen, aber das ist schlichtweg Unsinn und der Auflösung, Helligkeit und Lebensdauer abträglich.

Edit sagt: Das Kunststoffgehäuse ist sehr robust und hält das Gewicht wenn du den Kopfüber auf das Gehäuse legst, du solltest den Projektor dann aber sachte Bewegen.

Edit2: Der G70 sollte von Haus aus Panasonic Röhren drin haben
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tschäikäi
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Re: Röhrenprojektor Sony VPH G70

Beitrag von tschäikäi »

Moin, auf die Gefahr hin, dass die ganze Seite mit den immer wiederkehrenden gleichen Infos voll wird:
Wichtig ist es, zu beachten, dass der Projektor rechtwinklig und mittig zur Leinwand ausgerichtet ist.
Das stellst du sicher, indem du mit großem Winkel und Latte arbeitest. Stück Klebeband an die Decke und nen Strich machen.
Komfortabler ist es mit nem Linienlaser.
Es ist falsch, den Projektor winklig auszurichten indem man guckt ob alle Bereiche des Bildes scharf werden.
Dann richtest du die Kiste nach dem (sicherlich verkurbelten) Scheimflug aus. Beim Abstandermitteln einfach nur die Mitte halbwegs scharf stellen
und solange die Schärfeschrauben am Objektiv nicht komplett am Anschlag sind: passt so. Scheimflug (also Schärfevermittlung zwischen oben/unten und rechts/links)
kommt später, wenn das Ding festgeschraubt ist.
Willst du wirklich sicher gehen, dass der Phosphor voll ausgenutzt ist, aber das Bild nicht in die Radien am Rand kommt: positionieren, Bildgröße und Form übers Geometriemenü (also Rechteck auf der LW) einstellen,
grünes Objektiv abschrauben. Dann kannst du mit verringertem Kontrast auf der Phosphorfläche gucken obs passt.
Zur Einstellung der Bildgröße nimmst du bitte nicht das interne Testbild, sondern das Signal, das später abgespielt wird. Das interne Testbild ist immer deutlich größer als das später abgespielte Signal,
dann hast du am Ende genau das eingestellt, was wir vermeiden wollen. Beim Einstellen mit internen Testbildern ist das ok, wenn die übern Rand hinaus gehen.
Ich habe schon stundenlang am Stück mit internen Testbildern eingestellt und hatte nie Probleme mit den Röhren.

Ich empfehle stark, nen PC mit VGA (oder Adapter auf VGA) als Hauptquelle zu nehmen.
Durchs Objektiv schauen geht zwar, aber ganz sicher ist man sich da nie, das macht je nach Betrachtungswinkel komische Verzerrungen.
Deckenplatte: Wenn du ne Wolldecke unter den umgedrehten Projektor legst sehe ich da kein Problem. Die Kisten sind oben sehr flach: die Kräfte werden gut verteilt.

Aufhängung: Ich habe das mit diesen Alunutprofilen gemacht. Zwei Stück parallel längs an die Decke, dann zwei quer drunter, daran die Projektoren.
Ja, sind zwei, deswegen wars absolut notwendig, die auch zueinander ausrichten zu können. Ich kenne die Sony Deckenhalter nicht,
falls die verstellbar und drehbar sein sollten brauchste dir nicht so viel Aufwand machen.

Das eigentliche Setup geht erst los, wenn die Kiste an der Decke hängt, deshalb schreib ich dazu mal noch nix. EJunkie hat ja schon ein paar Begriffe genannt.
Aber wenn nach dem Festschrauben nicht alles perfekt passt (Abstand, Rechtwinkligkeit, Mittigkeit) braucht man eigentlich gar nicht weiter machen.
Und Vorsicht: ich habe beim Montieren der Projektoren gemerkt, dass die Wände des Raums zueinander nicht winklig sind.
Gruß Julian
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eJunkie
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Re: Röhrenprojektor Sony VPH G70

Beitrag von eJunkie »

Eine kleine Anmerkung noch zum Objektiv abnehmen: Der Sony hat als Besonderheit als einzig mir bekannter Projektor da auch eine (sehr banale) "Überwachung". An den Objektiven ist jeweils ein Kabel, der Kabelschuh ist am Kunstoffgehäuse der Optik befestigt und stellt den Kontakt über eine der Schrauben zum Gehäuse her. Wenn du die Optiken ab nimmst, ist dieses Kabel also lose, und ohne Masseverbindung aller Kabel startet der Projektor nicht, also nicht wundern. Das ist keine komische Erdung, sondern soll nur verhindern das du den Projektor ohne Optiken betreibst. Man kann die Kabel einfach mit dem Gehäuse verbinden, dann geht es. Das macht Sony weil ja böse Röntgenstrahlung austreten könnte und deine Gesundheit gefährden könnte. Stimmt zwar sicher das es nicht optimal ist sich da den ganzen Tag vor zu stellen, aber das ist auch wieder etwas dieses sehr spezielle japanische Sicherheitsdenken. Ich erwähne es nur vorsorglich, nicht das du denkst da wäre was kaputt wenn es plötzlich einen neuen Fehler gibt. Wenn dich das nervt, löte es einfach irgenwo auf Masse, andere Projektoren haben so was auch nicht :D Ich hab immer ein Kabel mit Krokoklemmen genommen.
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tschäikäi
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Re: Röhrenprojektor Sony VPH G70

Beitrag von tschäikäi »

Ich glaube eher, dass dieses spezielle japanische Sicherheitsdenken darauf abzielt, dass man die Kisten auch auf dem US- Markt verkaufen kann.
Interessanterweise haben die kanadischen Projektoren das nicht, aber Kanadier sind ja auch aus historischen Gründen weniger bedrohlich als Japaner.
;)
Ich hab nen Barco 801s mit Umbau auf LC und HD18 Objektiven. Ich habs nicht umgebaut, war ein Vorgänger. Bin allerdings nicht übermäßig begeistert
von den Objektiven, die soweit ich weiß beim G70 auch drauf sind. Gibts für 8" LC irgendwelche Alternativen? Bin da nicht so tief im Thema,
weil ich relativ schnell auf 9" umgestiegen bin.

Gruß Julian
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eJunkie
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Re: Röhrenprojektor Sony VPH G70

Beitrag von eJunkie »

Also zu den HD18 gab es zumindest eine Alternative für curved (Bezeichnung weiß ich nicht mehr). Auf curved fand ich die HD18 wirklich bescheiden im Randbereich, auf normaler LW fand ich sie aber gut. Zumindest hat man sie gleichmäßig scharf gestellt bekommen. Da die HD18 schon bessere 8 Zoll Objektive waren hab ich nie den Wunsch gehabt da was anderes drauf zu schrauben außer den curved Dingern. Die waren aber so extrem selten das ich nie welche bekommen habe. Habe mich aber auch schon damals mal gefragt ob die C Elemente bei 8 Zoll eigentlich genormt sind. Sony hat jedenfalls für den G70 ausschließlich HD18 verbaut und ich hatte nie was anderes. Danach hatte ich dann 9 Zoll, und die 9 Zoll HD120 die Barco verbaut hat waren nicht wirklich besser als die HD18. Eher im Gegenteil (unscharfer Bereich zwischen Mitte und Rand der weder mit Außen und Innenfokus richtig scharf zu stellen war). Von daher würde ich nicht sagen das die HD18 schlecht sind und ich glaube auch erst mal nicht das es für gerade Leinwände im 8 Zoll Bereich was viel besseres gibt.
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