Boris und der Holzvergaser

Der chaotische Hauptfaden

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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Das Prinzip Schichtspeicher hab ich soweit verstanden.

Allerdings ist es ja so:
Wenn ich 50kwh in den Puffer hinein lade, kann ich die auch entnehmen, wenn ich den Puffer einmal komplett durchrühre.
Voraussetzung dafür ist, dass ich eine Grundtemperatur von 35-40°C habe.
Also kann ich bei 1700l Puffer
85°C-40°C=45K
1700lx45Kx4,2kj/3600=89kwh Speichern.

Was ich nicht nutzen kann, ist die Wärme von 20°C-40°C.

Bei einem Schichtspeicher kann man die Kapazität des Puffer nur im optimalen Fall fast vollständig nutzen.
Dazu muss die Schichtung sehr gut ausgeführt sein und aufwändig gemessen und geregelt werden.
Das klappt in den meisten Fällen nicht optimal, alleine durch die Strömungsverhältnisse.

Bei einem optimalen Schichtspeicher, der Störungsfrei von ganz oben Be- und Entladen wird, ist es sehr effektiv nutzbar.

Bei meiner Installation ist es zudem besonders blöd, da ich einen Speicher hinzu baue und die vorhandene Installation eine Reihenschaltung sehr kompliziert macht.
manuel
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von manuel »

Ich denke wenn die Speicher horizontal gleich hoch nebeneinander stehen und unten und oben horizontal verbunden sind müsste die Schichtung eher besser sein weil die Strömungsgeschwindigkeit pro Speicher halbiert ist. Die Leitungen sollten natürlich auch entsprechend ausgelegt auf wenig Verwirbelung sein, sprich Bögen anstatt Winkel, und nicht zu dünne Leitungen.
Habe es vor so zu machen für die Brauchwasseranlage, aber eben noch nicht gemacht. Wenn dies Probleme birgt würden mich die Gründe interessieren. Vielen Dank.
Gary
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Gary »

Ich habe in den Plänen 9 Pumpen gezählt, ich hatte die letzten 25 Jahre nur eine.
Macht es vielleicht mehr Sinn den zweiten Pufferspeicher zu verkaufen?

So ein Speicher hat rund 3kWh Verluste am Tag, ich glaube das wird bei 60 Grad gemessen. Sollte man nicht ganz vergessen.
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Bastelbruder
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Bastelbruder »

Gary hat geschrieben: So 21. Nov 2021, 12:09So ein Speicher hat rund 3kWh Verluste am Tag, ich glaube das wird bei 60 Grad gemessen. Sollte man nicht ganz vergessen.
Deshalb werden solche Speicher auch im Freien aufgestellt. Nicht daß die Bude überhitzt ...
Gary
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Gary »

Bastelbruder hat geschrieben: So 21. Nov 2021, 12:13
Gary hat geschrieben: So 21. Nov 2021, 12:09So ein Speicher hat rund 3kWh Verluste am Tag, ich glaube das wird bei 60 Grad gemessen. Sollte man nicht ganz vergessen.
Deshalb werden solche Speicher auch im Freien aufgestellt. Nicht daß die Bude überhitzt ...
Mit einer kontrollierten Heizraumlüftung sollte das nicht passieren, wobei 3kWh/24 Stunden - 125 Watt das reicht bei offenem Fenster nicht mal zur Frostsicherung.
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tschäikäi
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von tschäikäi »

Ich denke dass das einzig sinnvolle wäre, den Speicher dort aufzustellen, wo man auch heizen will.
Steht der Speicher bspw. im Keller unterm Badezimmer, darf er ruhig Wärme abgeben.
Soweit ich verstanden habe, soll die Anlage aber in Hightechs Garage stehen. Da hilft eigentlich nur so gut wie möglich zu isolieren.
Bei meiner Anlage ist es ganz was anderes, ich habe kein einziges Rohr isolieren müssen.
Alles, was an Wärme nicht in die Heizkörper geht, heizt trotzdem Raum, der geheizt werden soll.
Mal vom Abgas abgesehen. Und das stört mich ehrlich gesagt ziemlich.
Man versucht möglichst viel Wärme durch ein 20er Rohr drücken, aber denkt nicht daran, dass durch ein 150er Rohr bis zu 200°C flöten gehen.
Ja, ich weiß, dass das ein unwissenschaftlicher Vergleich ist.

Meinen 750L Puffer lade ich von unten. Das warme Wasser steigt auf, der Behälter wird sehr gleichmäßig warm. Haben Abweichungen von 1K
im Betrieb gemessen. Das bringt natürlich nix, wenn man das Wasser für die Heizkreise nur aus dem Puffer zieht und die Bude auch bei kaltem Speicher warm
haben will. Deshalb kann ich den Kesselvorlauf direkt zu den Heizkreisen leiten.

Gruß Julian
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Ich habe mich entschlossen den Puffer in den Keller zu stellen:
Keine Wärme"Verluste"
Frostsicher
Im Keller ist Platz, im Fahrradschuppen nicht.

Der Pumpen-Wahnsinn hat System:

1. Heizungsvorlauf
2. Mischer für die FBH
3. Mischer für die Systemtrennung FBH
4. Warmwasser-Durchlauferhitzer Pumpe, läuft nur bei Warmwasser Verbrauch
5. Gas-Termenpumpe
6. Solarthermiepumpe, läuft wenn die Sonne scheint, dann hab ich PV-Strom
7. Warmwasser-Zirkulationspumpe läuft nur bei Warmwasser Verbrauch
8. Puffer-Zwischenpumpe, läuft bei Bedarf
9. Holzvergaser-Pumpe

Frag mal nach der Anzahl der Absperrarmaturen.
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Die Ofen-Verrohrung konnte ich mit Ehda-Bauteilen fertig stellen.
Nu muss ich noch den Schornstein anspaxen.
Der Pufferspeicher steht noch etwas nackig im Keller.
Die Rohre sind zwar schon da, aber die Anschlüsse sind noch auf dem Weg.
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tschäikäi
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von tschäikäi »

Gute Sache mit dem Speicher. Solange im Stockwerk drüber sowieso geheizt wird, würde ich mir an deiner Stelle mit der Isolierung keinen Stress machen.
Hast dort einfach eine sehr träge, ungeregelte Fußbodenheizung. Träge weil die Decke dazwischen als zusätzlicher Puffer, sagen wir wie ein großer Kondensator, wirkt.
Schornstein: Bedenke, dass sich im Schornstein Kondensat bilden kann. Das kommt zwar recht selten vor, aber ist nicht ausgeschlossen.
Ich hatte das zwei, drei Mal, als der Kessel nicht ganz leer brannte. Abends schlafen gegangen, als noch Holz drin war, in der Mitte überm Düsenstein ist es sauber verbrannt,
am Rand schwelte es ne Zeit lang vor sich hin und ging dann aus.
Gruß Julian
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Röchel Hust Fluch!
Heute mal ne Probefahrt gemacht:
Strom dran, Holz rein und angezündet.
Ok, der Diesel läuft!
Das Boot macht noch gut Wasser! Aber damit hatte ich schon gerechnet, die zwei Hauptanschlüsse 1 1/4“ sind heftig undicht.
Einmal hoch auf 80Grad hoch klappt, jedoch kam dann der Fi, die Pumpe ist wohl zu nass geworden,
Morgen mal schauen ob die wieder trocken ist.

Zwischendurch hat der Ofen heftig gewummert, da muss ich wohl mal forschen.
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Feuer frei!
Sagt der Schornsteinfeger.
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Im Keller ist noch Land unter, da hilft nur lenzen was die Pumpe hergibt.
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Hansele
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hansele »

Was soll man sagen, ich finds GEIL!
Halte uns auf dem laufenden, finde ich mega spannend.

Wieso sind die Heizungsrohre mit Kabel umwickelt, Rohrbegleitheizung?
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Roehricht
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Im Keller ist noch Land unter, da hilft nur lenzen was die Pumpe hergibt.
Lenzen?! Das Boot ist doch schon gekentert. :mrgreen:

73
Wolfgang
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Hansele hat geschrieben: Sa 27. Nov 2021, 11:33 Was soll man sagen, ich finds GEIL!
Halte uns auf dem laufenden, finde ich mega spannend.

Wieso sind die Heizungsrohre mit Kabel umwickelt, Rohrbegleitheizung?
Ja, der Ofen steht nicht frostfrei.
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

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Die erste Ladung ist jetzt drin.
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Inzwischen:
Was ist mit die Anschlüsse?
Das muss fertig, keine Zeit für schicki micki.
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Da der Puffer (alle beide) um die 70Grad haben, musste ich schnell eine Elektronik für den Mischer auf die Platine husten. Sonst glüht mir der Fußboden weg.
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Gary
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Gary »

Bei meiner Schwester im Haus ist die Heizungs-Steuerung gestorben und es wurde etwas zu warm. Die sind nachts aufgewacht weil die Fliesen gesprungen sind und sich ein großer Teil auch gelöst hat. Nicht schön wenn man sich auf dem Weg zur Schüssel die Füße fast verbrennt.

Gut, war mit Elektrospeicherheizug, die Badrenovierung wurde mit Kavitatsionsblasen lautstark angekündigt. Da wurde die Luft durch die mehrere hundert Grad heiße Steine geblasen und dann durch den Wärmetauscher. Das Gebläse lief zu schnell.

Also mach das Idiotensicher !
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Bastelbruder
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Bastelbruder »

Ein paar Klixons an der richtigen Stelle machen die Technik vielleicht sogar Notlauffähig.
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Fußbodenheizungen haben immer einen Temperaturwächter an der Umwälzpumpe. Der schaltet bei >55°C ab.
Ich dreh den mal lieber noch weiter runter ;)
Nicht das der Parkettboden wegbrennt.
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Fritzler
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Fritzler »

Aus dem Grund sollt man auch kein uralt AVR nehmen, die haben kein Hardware Faulthandling.
zB Bei Zugriffen auf nicht vorhandnene Speicheradressen oder direkt nen NULL Pointer dereferenziert.
(Will man ja nicht, aber Software is nie perfekt)
Son ARM Kern geht dann in Fault Modus und bei dem lässt sich dann zB das Ventil noch schließen mits kalt bleibt.
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Kuddel
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Kuddel »

Sehr geiles Projekt. Bin ziemlich neidisch.
sysconsol
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von sysconsol »

Hightech hat geschrieben: So 28. Nov 2021, 00:14 Da der Puffer (alle beide) um die 70Grad haben, musste ich schnell eine Elektronik für den Mischer auf die Platine husten. Sonst glüht mir der Fußboden weg.
Den Zusammenhang verstehe ich nicht ganz.

Ist die Regelung so träge, dass sie die Vorlauftemperatur nicht mehr heruntergemischt bekommt?
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MatthiasK
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von MatthiasK »

Fritzler hat geschrieben: So 28. Nov 2021, 09:19 Aus dem Grund sollt man auch kein uralt AVR nehmen, die haben kein Hardware Faulthandling.
zB Bei Zugriffen auf nicht vorhandnene Speicheradressen oder direkt nen NULL Pointer dereferenziert.
(Will man ja nicht, aber Software is nie perfekt)
Son ARM Kern geht dann in Fault Modus und bei dem lässt sich dann zB das Ventil noch schließen mits kalt bleibt.
Oh, Sicherheitsbetrachtung, jetzt wird es interessant.

Software kann man vorher testen (ja, das ist erheblicher Aufwand), aber die verhält sich immer gleich. Hardware kann ausfallen, Software ist von Anfang an kaputt. :lol:
Sicherheit gegen sogenannte "Soft Error", wie z.B. Bitkipper im Speicher u.ä. sind da schon schwieriger. Wer darauf Wert legt, kauft am besten gleich ein zertifiziertes SIL3-Prozessorsystem. Ich kann da die HICore-Familie empfehlen.

Die meisten Fehler kommen aber durch Hardwareausfälle: Hardwareausfälle können z.B. Leitungsbrüche, durchlegierte Ausgangstransistoren, verschweißte Kontakte oder verklemmte Ventile sein.
Man darf aber nicht nur ein Bauteil isoliert betrachten, sonder die ganze Funktion vom Sensor bis zum Aktor ist wichtig.

Ausfälle können dann gefährlich oder ungefährlich sein, erkannt werden oder unerkannt bleiben. Beispiel Leitungsbruch am Mischer-Motor der Fußbodenheizung.
Bei der auf-Leitung: Heizung nur noch über Heizkörper, Fußboden vor der Dusche bleibt kalt. Das nervt, ist aber ungefährlich.
Bei der zu-Leitung: Die Fußbodenheizung wir bei uns 2h vor den Heizkörpern aktiviert (Hart codiert in unserer Heizungssteuerung), da wegen der Nachtabsenkung nur lauwarmes Wasser im Heizkreis ist, fährt der Mischer dann voll auf. Nach Ende der Nachtabsenkung wird erst mal das Brauchwasser aufgewärmt (hart codiert in unserer Heizungssteuerung), damit man man will ja morgens warm duschen können. Da der Mischer nicht zu fahren kann, laufen danach die vollen 70°C in den Fußbodenheizungsvorlauf. Folge könnten gesprungene Fließen oder verbrannte Füße sein, das wäre ein gefährlicher Ausfall.
Die Heizungssteuerung kann das über den Vorlauftemperaturfühler erkennen und könnte die Pumpe abschalten - zumindest theoretisch, aber darauf vertraut niemand. Daher gibt es den 55°C-Temperaturwächter. Damit wird es ein erkannter Ausfall, auf den die Steuerung angemessen reagieren kann. Die Folgen sind statt verbrannter Füße nur noch eine überheizte Bude. Diese Folge wäre akzeptabel und kann somit wie ein ungefährlicher Ausfall behandelt werden.

Jetzt brauchen wir noch die Ausfallwahrscheinlichkeiten des Mischer-Motors, der Heizungssteuerung, des Temperaturwächters, usw. dann können wir die Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen unerkannten Ausfalls berechnen. Wenn das Risiko ausreichend gering ist, können wir die Anlage vom TÜV zertifizieren lassen - äh Moment - ist ja nur ne Heizungssteuerung, keine Chemieanlage. Da ist alles egal. :mrgreen:
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MatthiasK
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von MatthiasK »

sysconsol hat geschrieben: So 28. Nov 2021, 11:09
Hightech hat geschrieben: So 28. Nov 2021, 00:14 Da der Puffer (alle beide) um die 70Grad haben, musste ich schnell eine Elektronik für den Mischer auf die Platine husten. Sonst glüht mir der Fußboden weg.
Den Zusammenhang verstehe ich nicht ganz.

Ist die Regelung so träge, dass sie die Vorlauftemperatur nicht mehr heruntergemischt bekommt?
Bei uns läuft der Mischermotor genau 1°/s, dazu wird er von der Heizungssteuerung nur mit 50% ED getaktet. Für 90° würde er also 3min brauchen.
basti1
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von basti1 »

MatthiasK hat geschrieben: So 28. Nov 2021, 12:53
Die Heizungssteuerung kann das über den Vorlauftemperaturfühler erkennen und könnte die Pumpe abschalten - zumindest theoretisch, aber darauf vertraut niemand. Daher gibt es den 55°C-Temperaturwächter. Damit wird es ein erkannter Ausfall, auf den die Steuerung angemessen reagieren kann. Die Folgen sind statt verbrannter Füße nur noch eine überheizte Bude. Diese Folge wäre akzeptabel und kann somit wie ein ungefährlicher Ausfall behandelt werden.
Ich hab bislang damit die Pumpe stumpf abgeschaltet. Ergebnis ist, wenn das Ventil nicht richtig läuft, bleibt die Pumpe stehen und der heizkreis kalt ;)


MFG Sebastian
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tschäikäi
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von tschäikäi »

Moin,
schön dass das Ding läuft. Und wie hübsch er anzusehen ist..
Meiner wummert gelegentlich auch und zwar wenn er so richtig Vollgas läuft.
Dann hätte er gern etwas mehr Sekundärluftanteil.
Beim Anfeuern und wenn die Vergaserkammer noch nicht ganz hochgeheizt ist (also noch wenig Gas erzeugt) ist weniger Sekundärluft besser,
mit zu viel stirbt dann gar gelegentlich die Flamme am Düsenstein, weil die zusätzliche kalte Luft das Gas unter Entzündungstemperatur kühlt.
Hat die Kiste schon ne Lambdasonde? Falls nein: über die Abgastemperatur lässt die Sekundärluft auch einstellen.
Wenn er stabil brennt die Sekundärluft bis zur maximalen Abgastemperatur runterdrehen, das ist (hoffe ich) stöchiometrisch.
Dann wieder nen Tick mehr Sekundärluft einstellen, der Idealfall ist lt. Foren 6-8% Restsauerstoff im Abgas.
Natürlich muss man das alles sehr grob sehen, das ist kein Verbrennungsmotor mit genau definiterten Parametern. Selbst wenn man nichts dran macht variiert die Leistung
und damit der Lambdawert um locker 40 oder 50%, eben durch Vergasertemperatur, Holz das nach dem Einlegen Wasserdampf ausschwitzt, schrittweise nachrutscht (oder es nicht tut) usw usf.

Ach, hast du eigentlich geschaut ob die Luftkanäle alle schmodderfrei sind?
Falls nicht: Taschenlampe, Druckluftpistole, Drahtbürste. Viel Spaß dabei, das macht richtig Laune.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besser funktioniert, wenn man die Scheite alle in eine Richtung legt.
Dass zu wenig Luft beikommen könnte: keine Angst, du hast ein Sauggebläse. Wichtig ist einfach, dass der Kram nachrutschen kann und möglichst kompakt liegt um sich aneinander zu wärmen.
Ist halt Abbrand nach oben, also recht wenig aufsteigende Hitze. Und nachrutschen kanns halt net, wenns über Kreuz liegt.
Gruß Julian
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von xanakind »

Hightech hat geschrieben: Sa 27. Nov 2021, 19:44 Das muss fertig, keine Zeit für schicki micki.
Den Edelstahlschornstein hätte ich aber wenigstens doch Senkrecht montiert und nicht Waagrecht ;)
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Ist von Äppel.
Die bestimmen wie es sein muss, da machste nix.
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Mit 2 losen Schütt-Ladungen an Restholz hab ich jetzt beide Puffer (ges. 1700l) auf 80°C, und die Hütte ist zudem warm.
Erstaunliche Technik das ist.
Ich kann die Puffer jetzt auf 35°C herunter benutzen.
Das müssten so 80kWh sein.
Mal schauen, wie das morgen früh aus sieht.
Leider kann ich die Puffer nicht loggen, die sind noch nicht smarthome.
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Arndt
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Arndt »

Mein lieber Herr Gesangsverein, Du machst echt keine halben Sachen!!
Ich denke noch auf den Ansätzen herum und habe nicht den Platz und Du legst gefühlt "mal eben übers Wochenende" eine Komplettlösung hin :o
Ich freue mich für Dich, hoffentlich ist die Basis solide, hält lange und Du hast viel Freude daran.
Trendsetter, Lifestyle,... der Hype ist Autarkie :lol:
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Arndt hat geschrieben: So 28. Nov 2021, 23:14 Mein lieber Herr Gesangsverein, Du machst echt keine halben Sachen!!
Ich denke noch auf den Ansätzen herum und habe nicht den Platz und Du legst gefühlt "mal eben übers Wochenende" eine Komplettlösung hin :o
Ich freue mich für Dich, hoffentlich ist die Basis solide, hält lange und Du hast viel Freude daran.
Trendsetter, Lifestyle,... der Hype ist Autarkie :lol:
Kein Platz? Auf dem 10ha Grundstück ist kein Platz?

Nun, ich hab ja hier fast freie Hand.
Ebay-Kleinanzeigen sind irgendwann mein Untergang :lol:

Nun brauch ich noch Holz vor der Hüttn.
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Ausbau der Anlage 2Tage
Einbaubeginn letztes Wochenende.
Gestern Abend final, Steuerung der gesamten Anlage über eine Zentrale folgt noch.
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Mino
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Mino »

Ich verfolge den Thread hier auch mit runtergeklappter Kinnlade.

Hammer Teil Boris!



Mino
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Vielen Dank für die Blumen 😀

Ich suche eine Lambda Sonde. Aber keine Sprungsonde.
Wie baue ich die ein, das die nicht verschmockt?
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Bastelbruder
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Bastelbruder »

Ich denke daß die von Zeit zu Zeit "ausgeheizt" werden muß.
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Im Prinzip müsste das im Abgas selber passieren.
250-300 Grad kommen da schon mal an.
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Propeller
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Propeller »

Bei den meisten Kesseln, die ich kenne, sitzt die Lambdasonde unmittelbar im Abgasstutzen, einem Bereich, wo das Abgas 180...250°C hat. Die Sonden werden aber auch elektrisch beheizt und es kommt praktisch nie vor, daß sie verteeren. Meine schraube ich einmal pro Jahr raus und schüttle vorsichtig die Flugasche raus. Das ist offenbar ein Teil aus dem Automobilbereich. Bei Interesse schreibe ich mal die Boschnummer ab.

Wenn der Kessel wummert, dann ist es tatsächlich meist ein Überschuss an Holzgas. Nach meiner Beobachtung wird die Verbrennung unterhalb eines Restsauerstoffgehaltes von ca. 4% unruhig. Eine kalte Brennkammer begünstigt das Ganze noch.
Ursache für zuviel Gas ist oft eine zu große Oberfläche des Materials (= zu kleine Stücke), sehr trockenes Holz oder ein verstellter Kessel.
Außerdem braucht man auch etwas Erfahrung beim Beschicken des Kessels. Es ist anzustreben, das Glutbett möglichst konzentriert unten beim Rost zu halten. Wenn sich das Feuer im Füllraum hoch frißt, dann kommt es vor, daß das Schwelgas an der Stelle, wo es mit der Sekundärluft vermischt wird, schon zu kalt ist und die Flamme abreißt. Ähnlich sieht es aus, wenn sich ein Hohlbrand über dem Rost entwickelt. Das passiert gern bei sperrigen Material wie Palettenholz usw.
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Ich hab noch eine Lambda Sonde liegen, ich muss die mal testen.
Ist auch eine KFZ-Sonde.
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tschäikäi
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von tschäikäi »

Hightech: Die Breitbandsonde, die du suchst hat 5 oder 6 Kabel. Sprungsonden haben 4.
Habe bei Ebay nach "Lambdasonde TDI" gesucht, nach Preis sortiert und Kabel gezählt.
Waren dann mit Versand 10€.
Sprungsonde geht aber auch, man muss halt ein gut auflösendes Voltmeter haben.
Größenordnung 10-20mV ist der Bereich des Holzvergasers.
Verschmocken wird die eher nicht, weil der Abgasstrom eh sauber ist (vorausgesetzt der Brenner läuft nicht dauernd zu kalt)
außerdem hat sone Lambdasonde ja auch ne Heizung, die Kondensation von Schmock verhindert.

Gib uns doch mal ein paar Werte vom Kessel im Betrieb. Wie lange brauchts, bis er ordentlich und stabil vergast (blaue kräftige Flamme an der Düse)?
Abgastemperatur bei Vollstoff? Wieviel Leistung gibst du der Kesselpumpe? Auffälligkeiten am Verhalten des Termomix, taktet der oder bleibt er ab 60°C daueroffen und nervt nicht?
Ich sammel gerade ein paar Daten zur Effizienz, will demnächst die Wärmetauscher optimieren.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lambdasonde#Sondenheizung hat geschrieben: Da bei kaltem Motor die Temperatur noch weit unter 300 °C liegt, arbeitet die Sonde und damit die Regelung beim Kaltstart nicht oder nur sehr träge. Deshalb sind fast alle neueren Sonden mit einem elektrischen Heizelement ausgestattet, das die Sonde bereits kurz nach dem Kaltstart auf die erforderliche Temperatur bringt. Dadurch ist es möglich, bereits in der Warmlaufphase des Motors einen emissionsoptimierten Betrieb zu gewährleisten. Die optimale Arbeitstemperatur liegt bei λ=1-Sonden zwischen 550 und 700 °C. Breitbandtypen werden 100 bis 200 °C heißer betrieben.
Propeller: Also kann man sagen, dass Sekundärluft hochdrehen beim wummernden Kessel hilft. Jedenfalls bei einem, bei dem EIN Lüfter Primär- und Sekundärluft fördert,
denn gibt man mehr Sekundärluft, kriegt er automatisch primär weniger, was weniger Holzgas nach unten zur Düse befördert.
Oder man drosselt den Lüfter etwas, die Wärmetauscher haben ihre Grenzen. Und so geil die Flamme dann auch wird, es wird ineffizient was das Aufheizen von Wasser betrifft.

Mal ne Frage von meiner Seite bezüglich Drosseln: Ich bin mittlerweile (aufgrund meines Nutzungsszenarios) dazu übergegangen, den Speicher gar nicht mehr aufzuheizen.
Also ungefähr so: Brenner anschmeißen, warten bis er im Umlauf auf 70°C ist, Heizkreise öffnen, Umlauf schließen. Die Pumpe am Kessel beliefert die Heizkörper, deren Rücklauf läuft direkt in den Kessel.
Natürlich drosselt sich der Kessel (die Originalsteuerung ist ja noch drin) wenn die Wassertemperatur ihren Sollwert erreicht hat. Dann läuft der Kessel den ganzen Tag auf 20 bis 40% Lüfterdrehzahl
(je nachdem wie das Holz nachrutscht) und ich bin soweit zufrieden.
Nur: Wie effizient sind die Holzvergaser im Teillastbereich? Meiner läuft stabil, ich weiß nur nicht ob ich mehr Holz verbrauche als eigentlich nötig wäre.
Die Abgastemperatur liegt dann den Tag über bei 130°C rum, der Abgasmassenstrom ist natürlich deutlich geringer als bei Volllast (eben 20 bis 40% davon),
also sollte die Effizienz doch eigentlich recht hoch sein. Gegenargumente?

Ich lege weniger Holz nach als vorher, als ich den Speicher (800L) übern Tag von 25 auf 50°C aufgeheizt habe um den Kessel auf Volllast zu halten.
Der Speicher sorgt dafür, dass die Bude über Nacht weniger auskühlt, der Effekt ist aber so gering, dass ich kaum Nutzen davon habe.
Lieber morgens in ne 9°C "kalte" Bude kommen, nach ner Stunde sinds dann 12. Für ne Werkstatt passt das eigentlich.

Palettenholz: Ist ne super Sache, verbrenn ich deutlich lieber als Scheite. Kost nix, ist definitiv trocken, muss man nur sägen, nicht spalten.
Brennt wie Zunder, man muss nicht ne Stunde vorm Kessel stehen bis er mal vernünftig läuft..
Klar, man muss öfter nachlegen und alle paar Tage Nägel rausschippen, aber das stört deutlich weniger als Scheite die nicht wollen.
Die bisher schlechtesten Erfahrungen habe ich mit Eiche gemacht, liegt seit ein bis zwei Jahren geschnitten und gespalten draußen ohne Abdeckung.
Klar, es regnet momentan viel, aber ich hatte es ein paar Tage direkt neben dem Kessel gelagert, bevor es rein durfte.

Gruß Julian
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Propeller
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Propeller »

tschäikäi hat geschrieben: Di 30. Nov 2021, 09:15 Propeller: Also kann man sagen, dass Sekundärluft hochdrehen beim wummernden Kessel hilft. Jedenfalls bei einem, bei dem EIN Lüfter Primär- und Sekundärluft fördert,
denn gibt man mehr Sekundärluft, kriegt er automatisch primär weniger, was weniger Holzgas nach unten zur Düse befördert.
Oder man drosselt den Lüfter etwas, die Wärmetauscher haben ihre Grenzen. Und so geil die Flamme dann auch wird, es wird ineffizient was das Aufheizen von Wasser betrifft.
Wenn ich mal das Regelverhalten beobachte, dann sieht das ungefähr so aus:
Anheizen: Primärluft 100%, Sekundärluft: 5%, Saugzug: 100%. Wenn der Restsauerstoff unter einen einstellbaren Wert fällt (bei mir 7%), dann fährt langsam die Sekundärluft auf, um einen Wert von ca. 8% anzupeilen.
Ist die Klappenstellung der Sekundärluft über 60%, dann fährt die Primärluft langsam zu, um die Gasproduktion zu drosseln.
Übersteigt die Abgastemperatur den Sollwert (bei mir 220°C), wird der Saugzug langsam runtergeregelt. Ab einem bestimmten Wert (habe ich nicht im Kopf, weil es selten vorkommt) wird zusätzlich die Primärluft gedrosselt.
Also kurz: Primärluft und Saugzug bestimmen die Leistung, Sekundärluft die Qualität der Verbrennung.
Wie effizient sind die Holzvergaser im Teillastbereich? Meiner läuft stabil, ich weiß nur nicht ob ich mehr Holz verbrauche als eigentlich nötig wäre.
Die Abgastemperatur liegt dann den Tag über bei 130°C rum, der Abgasmassenstrom ist natürlich deutlich geringer als bei Volllast (eben 20 bis 40% davon),
also sollte die Effizienz doch eigentlich recht hoch sein. Gegenargumente?
130° hört sich verdammt wenig an. Normalerweise haben Holzvergaser einen relativ engen Leistungsbereich, wo sie sauber brennen und einen ordentlichen Wirkungsgrad haben. Wenn er nicht teert, die Flamme gut aussieht und die Abgaswerte passen, dann ist das ok. Und Du solltest ausschließen, daß er zwischendurch in den Schwelbetrieb muß, weil er die Wärme nicht mehr los wird.
Palettenholz: Ist ne super Sache, verbrenn ich deutlich lieber als Scheite. (...)Die bisher schlechtesten Erfahrungen habe ich mit Eiche gemacht.
Dann mußt Du die Eiche etwas dünner spalten oder mit anderem Holz mischen. Eiche pur ist sowieso auf die Dauer nicht so gut. Wenn sie bis auf einen Gluthaufen runtergebrannt ist, dann hast Du ein veritables Schmiedefeuer auf der Durchbrandöffnung, was den Verschleiß des Rostes und der Brennkammer beschleunigt. Abgesehen davon sind die Abgase von Eichenholz besonders korrosiv, was hinsichtlich Deiner Abgastemperaturen nochmal extra ungünstig ist.
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von tschäikäi »

Als ich die Eiche drin hatte, lief der Rücklauf noch durch den Speicher, der Kessel war also fast dauerhaft auf 100%.
Kleiner spalten ist ne gute Idee, war speziell in dem Fall schwierig.
Hier auf dem Gelände ist einer, der Brennholz im mittelgroßen Stil produziert, ausschließlich Eiche.
Der meinte mal, ich könnte mich am Haufen der geschnittenen, aber maschinell schlecht spaltbaren Abfallstücke bedienen,
die sind halt voll mit Astknoten. Ich werde das Zeug in Zukunft vmtl einfach nicht mehr benutzen,
ist eh ne Plackerei ohne Ende.

Abgastemperatur: ja, die 130°C sind ja auch bei 30% Leistung, also 30% Lüfterdrehzahl.
In den Modus kommt er aber erst, wenn sich ein ordentliches Glutbett gebildet hat und die Anlage komplett aufgeheizt ist.
Derzeit brenne ich kleinere Äste, Palettenholz und mal ein paar Bretter, also sehr trockenes Material.
Die Abgaswerte passen denke ich (wobei ich über den Restsauerstoff keine Aussage treffen kann), aber er läuft nicht zu fett und ich habe eine bläuliche Flamme.
Schwelbetrieb: kannst du genauer beschreiben, was du damit meinst?
Manchmal, wenn er über zu lange Zeit sehr wenig Leistung fährt, sehe ich keine Flamme mehr in der Brennkammer, aber es entweicht beim Öffnen auch kein Qualm.
Schmodder habe ich keinen im Kessel, auch die Vergaserkammer ist recht sauber. Ja, dort ist schwarzer Belag an den Wänden, aber der ist trocken
und platzt beim drüberstreichen ab.

Das Ende vom Rauchrohr zum Schornstein hin (etwa 1,5m vom Kessel entfernt) hatte ich vor ein paar Tagen ab, da ist auch nirgends was klebriges gewesen.
Was definitiv was brachte, war das Nachrüsten eines Sauglüfters im Abgasrohr. Jetzt ist das Nachlegen mit deutlich weniger Gestank in der Bude verbunden
und Anfeuern geht in 2min (außer bei Eiche :)) statt wie vorher in 20 oder mehr.
Deiner kann anscheinend ganz anders regeln als mein schwedischer Einfachmöller. Ist ein Vimar Vigas 14,9 von 2014, also noch ohne Lambdaregelung.
Es gibt zur Lufteinstellung nur die Lüfterdrehzahl (automatisch nach der Wassertemperatur geregelt)
und zwei von Hand zu drehende Stellschrauben, mit denen man den Anteil des Luftstroms der durch den Düsenstein geleitet wird, also die Sekundärluft einstellt.
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Eiche enthält ja viel Gerbsäure, das ist wohl der korrosive Anteil.
Birke soll super sauber brennen.

Ich bastel mal ne Lambda Sonde dran.
Thorhall
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Thorhall »

Birke ist super!
Ich verbrenne ca. 70% Birke und 30% Buche/Eiche in unserem Wasserfuehrenden Kachelofen.

Micha
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Jan-DIY
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Jan-DIY »

Ich habe mir vor Jahren ne Hackschnitzelheizung gebaut.
Also nicht die Heizung selbst sondern die Garage inklusive Austragung usw.
Knapp 4000L Puffer aus nem alten Gastank und 2 weiteren im Keller.
Läuft ganz gut.
Hier in dem Kessel ist eine NGK 118.02-7101 montiert.
Die wird intern beheizt und sitzt in einem 2“ Rohr nahe am Abgasausgang.

Das Gerät hat mittlerweile übrigens knapp 600cbm Hack gefressen. Bis auf ein paar Probleme bei der gebastelten Zuführung war noch nichts.
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Jetzt mit Lambdasonde aus dem Ford Focus.
Bei guter Verbrennung ist die Spannung 60mV
Wenn ich die Sekundärluftklappe schließe, geht sie auf 100-120mV
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Luftwatz
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Luftwatz »

Hallo Leute, das Eichenholz muss nach dem spalten erst fuer vorneweg zwei Jahre im freien aufgeschichtet werden damit der Regen die Eichenlohe ( https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gerberlohe) auswaschen kann.
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Eine Woche feuere ich jetzt quasi durchgehend.
Mittlerweile hab ich auch alle Leckagen gefunden und abgedichtet.
Der Düsenstein ist echt am Ende, hab das große Wartungspaket bestellt, alles wird gut.
Nur die Düsenplatte/Deflektor/Abstandshalter ist mir zu teuer für ein Stück Metall, das schneide ich mir lieber aus dem Vollen selber.
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

In der Streichholzfabrik gab es günstige Streichholzrohlinge.
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Torpert »

Hightech hat geschrieben: Fr 3. Dez 2021, 11:24 Eine Woche feuere ich jetzt quasi durchgehend.
Mittlerweile hab ich auch alle Leckagen gefunden und abgedichtet.
Der Düsenstein ist echt am Ende, hab das große Wartungspaket bestellt, alles wird gut.
Nur die Düsenplatte/Deflektor/Abstandshalter ist mir zu teuer für ein Stück Metall, das schneide ich mir lieber aus dem Vollen selber.
Ich habe meinen Düsenblock aus Feuerbeton gegossen (keine Ahnung, ob das eine Option für dich ist, mein Ofen ist wahrscheinlich Spielzeug gegenüber deinem). So sieht der fertige Block aus:
dsc_5528.jpg
Mir waren die Originaldüsen des Herstellers auf Dauer zu teuer, so schnell wie die ausgefallen sind. Und Arbeit war das Wechseln auch, so wie die gegen Ende aussahen:
dsc_5490.jpg
Die ganze Story hier: https://www.schlimmfeld.de/walltherm-du ... euerbeton/
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Oh, denn werde ich das Ersatzteil mal ausmessen bevor ich es einsetze!
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