Glucose Pegel messen

Der chaotische Hauptfaden

Moderatoren: Heaterman, Finger, Sven, TDI, Marsupilami72, duese

Antworten
ando
Beiträge: 2623
Registriert: Sa 31. Aug 2013, 23:30

Glucose Pegel messen

Beitrag von ando »

Moin,

ein Freund von mir hat einen Sohn.
Bei dem kleinen 3 jährigen hat die Bauchspeicheldrüse den Dienst eingestellt und er hat nun Diabetes.

Die Kasse hat ihm eine Insulinpumpe bezahlt. Funktioniert soweit auch, leider hat das Teil ein beschränktes Display.

Besonders wichtig bei kleinen Kinder, ist eine Unterzuckerung zu vermeiden.
Daher wurde die Insulinpumpe per OTG und Mini- Usb Buchse mit einem Smartphone verbunden. Das trägt der Junge mit sich rum, und das Telefon sendet über W-Lan bzw mobiles Internet alle paar Minuten den Glucoselevel an die Eltern.
Somit kann er sich frei bewegen und darf sogar in die Kita ( was er sonst aus versicherungsrechtlichen Gründen nicht dürfte)
Sinkt der Pegel gibts Alarm bei den Eltern und sie können eingreifen und Bescheid sagen: Hey, unser Junge muss gestärkt werden- gebt ihm was zu essen!

So, nun kommt die Frickelei bei der Sache:

Der Akku vom Handy geht dadurch recht schnell leer.

Wir suchen nun eine möglichkeit, das Handy während der bestehenden OTG Verbindung zu laden.

Wer von euch hat Erfahrung in dem Thema?

Plan ist es, zusätzlich zu dem Handy dem Jungen noch ne Powerbank umzuschnallen, die dann den Handyakku versorgt und wieder auftankt.

https://www.ebay.de/itm/353713197195?ha ... SwolphX7xv

An sowas haben wir gedacht.

Ich weiß nicht, wie die Datenleitung reagiert, wenn ich noch zusätzlich 5V draufpacke.

Experimentieren würden wir ungern, weil die Gefahr besteht, die Insulinpumpe zu schrotten. Das wäre ganz übel.

Daher würde ich es gerne mit eurer Hilfe zunächst einmal theoretisch angehen.

Grüße

Ando
Benutzeravatar
zauberkopf
Beiträge: 9481
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:33
Wohnort: gefährliches Halbwissen

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von zauberkopf »

Oder ob das überhaupt funktioniert.. schließlich sollte bei OTG eigentlich 5V vom Handy kommen...
Was ich eher für machbar halte : Das Handy Akkumässig aufmotzen.
Ich habe hier ein altes S2 das wurde mit 4*18650er zellen... parallel zum alterschwachen Akku ausgerüstet..
Das kann man mit suppentüten natürlich auch in schön hinbekommen.
Benutzeravatar
Chemnitzsurfer
Beiträge: 7811
Registriert: So 11. Aug 2013, 14:10
Wohnort: Chemnitz (OT Hutholz)
Kontaktdaten:

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Laden und OTG hatte bei meinen alten Smartphone und bei meinen alten Androidtablet nicht funktioniert und die micro USB Buchsen waren bei mir immer sehr schnell ausgeleiert, mit USB-C scheint es besser zu sein.

Alternativ, evtl. ein Smartphone mit 5000mAh Akku nutzen , dass sollte doch einen Tag reichen?
Das Nokia G20 z.B. bekommt man momentan ab etwa 150€ ( bräuchtest dann halt ein Adapter USB-C => mini USB)
https://geizhals.de/nokia-g20-glacier-a ... at&hloc=de


Achso und wäre ein Dexcom System beim Kleinen möglich? Dann würde evtl. die USB Verbindung wegfallen können und die Eltern (oder 5 andere Kontakte) können die Werte und Alarme empfangen .
Das System nutzt eine Bekannte von mir.
https://www.dexcom.com/de-DE/de-dexcom-g6-cgm-system
ch_ris
Beiträge: 3029
Registriert: Mo 30. Nov 2015, 10:08

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von ch_ris »

der unterschied im Kabel ist ja nur das gnd und sense gebrückt sind.
müsste doch also ein Softwareproblem im handy sein, wenn's nicht geht.
IMHO, kann man das gefahrlos ausprobieren???
https://eu-browse.startpage.com/av/anon ... b60aa736cf

edit. reine Theorie.
vielleicht kann man auch die externe Spannung nur so weit hoch schrauben,
das die Umschaltung(so vorhanden) nicht anspringt aber trotzdem wenig Strom fließt.
ganz dickes Fragezeichen.
Benutzeravatar
Sunset
Beiträge: 1498
Registriert: Fr 6. Dez 2013, 15:19

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von Sunset »

Kann das Handy induktiv geladen werden?
Es gibt auch Powerbank mit Induktivlader.
ando
Beiträge: 2623
Registriert: Sa 31. Aug 2013, 23:30

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von ando »

Hi,

das hier sind die Handys:

Cat 30s
Huawei Mate 10 Lite
HTC One

Induktiv war auch shcon meine Idee, sie Samsung s7 und S8 können das.

Ando
Benutzeravatar
Raider
Beiträge: 1121
Registriert: Fr 11. Jul 2014, 16:58
Wohnort: Ellerhoop

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von Raider »

Dexcom ist ab 2 Jahren zugelassen und Freestyle Libre ab 4. Würde eher darauf setzen, weniger kabellage, störendes Zeug und wahrscheinlich auch zuverlässiger. Sollte von der Kasse auch bezahlt werden.
gonium
Beiträge: 279
Registriert: Sa 21. Okt 2017, 22:48

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von gonium »

Nabend,

ich hab so ein Setup seit gut sechs Jahren am laufen. Bin Typ1-Diabetiker, hab eine Insulinpumpe (Accu chek Insight) sowie ein kontinuierliches Messsystem (CGM, Freestyle 2). Das Ganze ist via Bluetooth mit einem Handy vernetzt: Alle fünf Minuten kommt ein Messwert vom CGM rein -> relativ komplexe Algorithmik -> gegebenenfalls wird mein Basal- und Bolusinsulin auf der Pumpe angepasst. Sprich: Wir sind Borg.

Das erste Equipment hab ich noch selbst gelötet, aber mittlerweile ist es recht einfach, sowas auf 'nem Android-Handy aufzusetzen. Das läuftin diesem Fall ja auch schon so halb, allerdings eben mit dem Problem des Energieverbrauchs via USB-Verbindung. Welches System ist das denn genau? Die meisten können auch einfach via Bluetooth ziemlich energiesparend kommunizieren. Mein Motorola moto one hält problemlos zwei Tage durch, allerdings läuft da bis auf diverse Software für den Regelungsalgorithmus sonst nix drauf.

Generell ist das Thema "Looping" aber ziemlich heikel. Von derartigen Frickeleien halten 99,9% der Ärzte Abstand, weil sie eben eine Haftungsthematik haben. Die Medizingerätehersteller sind, höflich formuliert, Pappnasen. Ich verwende daher eigentlich nur selbstgefrickelten Open Source-Kram, konkret xDrip+ und AndroidAPS. Von letzterem würde ich in diesem Fall aber abraten, eine Loop (also der Regelmechanismus oben) ist eine extrem frickelige Angelegenheit, die ich einem Kind definitiv nicht an die Hand geben würde (oder auch den Eltern). Gerade bei einem "frischen" Diabetes, und gerade bei Kindern, deren Hormonhaushalt ja mal plötzlich auf dem Kopf steht. Insofern: Will man nur machen, wenn man selbstbestimmt über seinen eigenen Körper entscheidet -- und sich die Mühe macht, den Algorithmus dahinter wirklich zu verstehen!

Für den Kleinen macht eine passive Überwachung der aktuellen Messwerte, wie Du oben ja geschrieben hast, sehr viel mehr Sinn. Das kann xDrip+ schon alleine, und das kann mit vielen Systemen via Bluetooth reden:

https://jamorham.github.io/#xdrip-plus

Die Doku dieses Projekts ist aber ziemlich bescheiden -- ist bei mir auch nur die Software, die halt die Werte konvertiert. Die bei AndroidAPS-Doku beschreibt aber vieles, was man bei xDrip+ einstellen muss, mit Anmerkungen für verschiedene Systeme:

https://androidaps.readthedocs.io/de/la ... ource.html

Da würde ich zuerst mal beim entsprechenden CGM nachschauen und ggf. gucken, ob das Ding denn direkt Bluetooth reden kann. Falls ja, sollte der Energiebedarf eigentlich kein Thema mehr sein.

Schönen Gruß,
-Mathias
Benutzeravatar
zauberkopf
Beiträge: 9481
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:33
Wohnort: gefährliches Halbwissen

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von zauberkopf »

Generell ist das Thema "Looping" aber ziemlich heikel. Von derartigen Frickeleien halten 99,9% der Ärzte Abstand, weil sie eben eine Haftungsthematik haben. Die Medizingerätehersteller sind, höflich formuliert, Pappnasen. Ich verwende daher eigentlich nur selbstgefrickelten Open Source-Kram, konkret xDrip+ und AndroidAPS. Von letzterem würde ich in diesem Fall aber abraten, eine Loop (also der Regelmechanismus oben) ist eine extrem frickelige Angelegenheit, die ich einem Kind definitiv nicht an die Hand geben würde (oder auch den Eltern). Gerade bei einem "frischen" Diabetes, und gerade bei Kindern, deren Hormonhaushalt ja mal plötzlich auf dem Kopf steht. Insofern: Will man nur machen, wenn man selbstbestimmt über seinen eigenen Körper entscheidet -- und sich die Mühe macht, den Algorithmus dahinter wirklich zu verstehen!
Pappnasen.. das wollen wir mal sehen ! :D
Zeig mir mal Deine Lösung, und ich zerlege sie Dir fachmännisch.
Ich war u.A. Sicherheitsbeauftragter ME.
(deswegen habe ich eigentlich schon mit meinem ersten Post/Tip schon Bauchschmerzen)

z.B. wg Opensource Kram, Du glaubst ja gar nicht, wie dort bei so einem Produkt entwickelt wird.
Sagt Dir das V Modell was ?
gonium
Beiträge: 279
Registriert: Sa 21. Okt 2017, 22:48

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von gonium »

zauberkopf hat geschrieben: Sa 16. Okt 2021, 23:25
Pappnasen.. das wollen wir mal sehen ! :D
Zeig mir mal Deine Lösung, und ich zerlege sie Dir fachmännisch.
Ich war u.A. Sicherheitsbeauftragter ME.
(deswegen habe ich eigentlich schon mit meinem ersten Post/Tip schon Bauchschmerzen)

z.B. wg Opensource Kram, Du glaubst ja gar nicht, wie dort bei so einem Produkt entwickelt wird.
Sagt Dir das V Modell was ?
Komplett Offtopic, aber bei sowas krieg ich Blutdruck. Ja, ich kenne das V-Modell, und auch den Nachfolger V-Modell XT, was dann nach 2005 genauso schnell wieder in der Versenkung verschwunden ist, wie es aufgeploppt ist. Den einzigen Effekt, den derartige "Vorgehensmodelle" haben, ist: Wir haben einen Prozess, um Software zu schreiben. Das sagt halt leider nix über die Qualität der Software aus, genauso wenig, wie es eine Rolle spielt, ob die Software Open Source ist oder eben nicht. Oder auch, ob man überhaupt die richtige Software (im Sinne des Anwenders) schreibt.

Trotz toller Medizinprodukt-Softwareentwicklung mit Zertifikaten und allem Gedöns hat meine Insulinpumpe einen schönen Fuckup, der ja eigentlich durch den Prozess verhindert werden sollte. Die Pumpe hat ein modales Bedienkonzept. In einem Modus brauch ich eine Funktion relativ häufig, und in einem anderen Modus führt das eingeben der gleichen Tastenkombination aus dem ersten Modus zu einem undefinierten Betriebszustand. Kommt man einfach nicht mehr raus, also: Batterie ausbauen; ratet mal, wie oft ich das mache. Ziemlich albern für ein Gerät, das *aktiver Bestandteil* meines Stoffwechsels ist. Vom Energieverbrauch dieses Dings mal ganz abgesehen: Ich brauch Lithiumzellen, damit ich auf eine Laufzeit von etwa einer Woche komme. Warum? Weil diese Version ein Farbdisplay hat, mit anscheinend hohem Stromverbrauch. Mein vorheriges hatte ein Monochromdisplay, da war eine normale Alkali-Batterie für gut drei Wochen Betrieb fein. Jetzt könnte man sagen: Kein Problem, sags dem Hersteller, Softwareupdate, und gut. Ja nee. Erstens bekommt man bei so einem feinen Medizinproduktehersteller noch nicht mal eine Antwort, zweitens gibts keine Möglichkeit des Softwareupdates. Und das kann kein Sicherheitsproblem sein -- die Automobilbranche schafft es ja auch, ihre Steuergeräte mit Updates im Feld zu versorgen. Beim "Bediengerät" der Insulinpumpe fang ich erst gar nicht an, das war vielleicht eine Viertelstunde ausgepackt und wanderte dann wieder in die Originalverpackung. Oder das ich nur ein einziges Insulin verwenden kann, weil es andere Typen nicht in dem passenden Ampullenformat gibt.

Was ich oben aber eigentlich mit Pappnasen meinte: Das "Looping" ist etwas, das es in der klinischen Forschung schon gute 25 Jahre gibt. Das ist dort recht gut verstanden, und der medizinische Nutzen ist klar belegt. Klar, man kann sich mit so einem Setup automatisch umbringen, wenn man es falsch bedient. Aber wenn man die Bedienung hinbekommt, vermeidet man auch hässliche Folgeerkrankungen, und vor allem: Man steigert die Lebensqualität von Betroffenen. Siehe oben: Kita nur mit Echtzeit-Überwachung durch die Eltern, um mal ein total simples Beispiel zu nennen. Die Medizingeräte-Industrie weiß davon auch, aber sie lassen halt "aus Haftungsgründen" die Finger davon. Es gibt derzeit keine Alternative zum Open Source-Gefrickel. Was übrigens eine ziemlich hohe Softwarequalität hat, und eine klasse UI. Hässlich, aber eben sehr gut bedienbar, weil sie von Betroffenen geschrieben wurde. Überleg Dir mal, wie hoch Dein Leidensdruck sein muss, damit Du in Deiner Freizeit so eine Software schreibst, oder dokumentierst, oder Usertreffen veranstaltest, oder.... Die saghaften Versuche der Industrie, das nachzubauen, sind dagegen funktional noch nicht mal entfernt konkurrenzfähig.

Ich finde das erbärmlich. Das ist einfach nur Algorithmik. Keine neuen Geräte, keine Wirkstoffentwicklung, sondern relativ einfache Software. Jetzt hab ich als Betroffener zwei Optionen:

1. Selbstfrickeln mit dem Risiko, mich im wahrsten Wortsinn zu zerfrickeln, oder
2. mit dem "Stand der Technik" zufrieden zu sein und langfristig meinen Körper übel zu schädigen.

Ich würde immer wieder 1. wählen, alleine schon, weil die Lebensqualität mit so einem Looping-System erheblich höher ist. Würde ich ein offizielles Medizinprodukt bevorzugen? Ja klar, wenn es die gleichen Features hätte. Aber das kriegen die Pappnasen halt nicht auf die Kette. Und nachdem ich etwas im Quellcode von AndroidAPS gelesen habe, fühl ich mich damit sehr wohl.
Benutzeravatar
zauberkopf
Beiträge: 9481
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:33
Wohnort: gefährliches Halbwissen

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von zauberkopf »

Du, ich kenn doch beide Seiten...
Deswegen finde ich das, was Du da gebastelt hast, total spannend !
Was Du schreibst ist schon irgendwo richtig.. aber die Sache ist komplizierter.
Also, wenn Du ein ME Produkt auf den Markt bringen willst.

z.B. kannst Du Dir nicht vorstellen, was für ne Änderung von was auch immer für ein Aufwand betrieben werden muss.
Hier in Europa ist das sogar noch weniger als in den USA und Ländern, die deren Standards statt unseren anerkennen.
z.B. Du willst einfach den Hersteller eines Widerstandes ändern ? Klar.. gehe zurück auf los, ziehe keine 4000 ein.. im Gegenteil.
Kurz: Du darfst den so ziemlich den gesamten zertifizierungsprozess neu machen.
(Ich kannte einen Hersteller, der suchte verzweifelt nach Restposten von einem bestimmten Platinenmaterial, das Du vor 20 Jahren an jeder Ecke bekommen hast)
Und das schlimme ist, das hat seinen Sinn..
Wir konnten um die 100 Platinen schreddern, weil der Auftragsfertiger meinte, ein Trimmer darf gerne auch von einem anderen Hersteller bezogen werden. Der hat aber den Lötprozess nicht wirklich überlebt.. GNARF !
Einen Funktionierenden Prototypen zu bauen ist noch relativ leicht.. interessant wird es, eine gleichbleibende Qualität über Stückzahl und Zeit zu gewährleisten !

Alleine mit Softwareupdates, bzw die Möglichkeit dazu.
Hier mal meine Gedanken als Sicherheitsbeauftragter :
1. ja... okay.. nettes feature... kann man machen..
2. Was ist wenn das fehl schlägt ?
3. Was ist, wenn jemand anders eine Software nicht von uns drauf spielt / hackbar ?
4. .. die update-Routine müsste dann auch validiert werden..
5. ach komm.. wir lassen das... wir merken uns einfach mögliche Verbesserungen fürs nächste Produkt.

Du fängst an, Havard-Architekturen zu lieben, aber nur, weil man Dir kein TTL-Grab gönnt.. ;-)
(ich selber habe mal einen Pic mit etwas TTL wegrationalisiert, weil die Funktion sicherheitskritisch war.
War wirklich einfacher und billiger das bisschen logik, für jeden klar ersichtlich in TTL zu realisieren, als mit nem süssen kleinen PIC und nen Rattenschwanz an Dokumentation.
Und im Fehlerfall habe ich es als Sichheitsbeauftragter es auch einfacher, den Fehler zu finden und zu bewerten.

Übrigens, so einen dummen Fehler wie in Deinem Gerät haben wir bei all dem Aufwand den wir betrieben haben, auch hinbekommen.
Am meisten ärgert mich z.B. das sich das Gerät bei Nichtbenutzung nicht nach einer halben Stunde, z.B. automatisch abschaltet. Wäre nur ein paar Zeilen Code gewesen..

Und die Haftungsfragen, sind wirklich ein Problem.
z.B. war ich früher in meiner Funktion PERSÖNLICH haftbar. Und hatte in solchen Fragen das letzte Wort, nicht die Geschäftsführung.
Aber dennoch, musste ich mal mit der Verallgemeinerung "Pappnasen" einfach mal persönlich angegriffen fühlen. ;-)
Ich habe meinen Verstand damals verloren, und war mit Herzblut dabei.
Und ich kenne viele andere, die auch leichter Geld verdienen könnten..
Weil : Um etwas zu erreichen, kannst Du nicht mit dem Kopf durch die Wand. Du musst einen Weg durch ein Labyrinth finden.

Allerdings kenne ich auch junge Menschen die viel zu schnell wegen Diabetes abbauen...
ando
Beiträge: 2623
Registriert: Sa 31. Aug 2013, 23:30

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von ando »

Hallo,

ich freue mich über die guten anregungen zu dem Thema.
Grade was Gonium geschrieben hat, finde ich sehr inspirierend.

Können wir die medizinrechtlichen Aspekte etwas ausblenden? Oder seht ihr für mich eine Gefahr, das ich der Beihilfe/ Grob fahrlässig , bla bla beschuldigt werde, weil ich ein Ladekabel an Handy gelötet habe und wollt mich warnen, das nicht zu tun?


Ich werde mich morgen mal mit meinem Freund treffen und das bestellte Adapterkabel ausprobieren und auch noch weitere Infos und Daten zu der Insulinpumpe etc zu posten.
Die Bedinungsanleitung habe ich schon- 412 Seiten! Uff.
Minimed 670G ( ein anderes Modell gibts von der Kasse erst in 4 Jahren)

Diese Pumpe kommuniziert mit dem Blutzuckermessgerät drahtlos.

Und das Blutzuckermessgerät hängt per OTG am Handy.

Das Handy funkt das ins Internet in eine Datenbank.


Meine Ideen :

1. Den Stecker festsetzen und aus dem ganzen ein kompaktes Paket machen um wackler zu vermeiden- kein Problem, ist lösbar ( Schrumpfschlauch, Heißkleber, Klebeband, Endsieg3000 etc)

Können wir direkt machen, sobald die Kabel da sind.

Wir können auch mit dem paralellen Laden experimentieren und die Ladespannung mit dem Labornetzteil langsam hochfahren und gucken, was passiert.


2. Verbesserungsansätze:


- Die Kommunikation evtl über Bluethooth machen - braucht weniger Energie.

- Das Handy Betriebsssystem neu aufsetzten und "dumm" machen, sodass nurnoch das an programmen läuft, was gebraucht wird ( Die Diabetes App, und die Netzwerkdienste) Aber Telefonieren und auto update und der andere krams nicht mehr. So sparen wir Strom.



- Können wir das Blutzuckermessgerät einsparen und evtl direkt mit der Pumpe Drahtlos kommunizieren? ( RTFM - wie gesagt 412 Seiten)

Ando
Benutzeravatar
Chemnitzsurfer
Beiträge: 7811
Registriert: So 11. Aug 2013, 14:10
Wohnort: Chemnitz (OT Hutholz)
Kontaktdaten:

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Wie gesagt ich würde auf das Dexcom System setzen (zahlt mit Glück und richtig geschrieben Rezept die Kasse) und ein günstiges Smartphone mit 5000mah Akku einsetzen.
Gerade bei Kabeln hätte ich halt Bedenken, dass der Kleine da beim toben unbemerkt das Kabel zieht / es zum Wackelkontakt kommt und es die Eltern nicht rechtzeitig merken, dass keine Daten mehr ankommen. Micro USB hat sich halt bei mir als nicht ganz so zuverlässig herausgestellt und diverse Smartphones hatten teilweise schon nach 1-1,5 Jahren Wackelkontakte in der Buchse.
Beim Dexcom hast du halt eine Sensor, der etwa 10Tage hält und mit nem Aplikator auf der Haut befestigt wird.
Dann geht es per Blauzahn zum Smartphone und via App kann man bis zu 5 Personen Zugriff auf die Daten geben.
Benutzeravatar
zauberkopf
Beiträge: 9481
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:33
Wohnort: gefährliches Halbwissen

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von zauberkopf »

1. Den Stecker festsetzen und aus dem ganzen ein kompaktes Paket machen um wackler zu vermeiden- kein Problem, ist lösbar ( Schrumpfschlauch, Heißkleber, Klebeband, Endsieg3000 etc)
Dafür nimmste "DIY Sugru"...
Also "haushaltssilikon" mit Mehl im Gefrierbeutel mischen..
Um das Handy frischhaltefolie, Stecker rein, und dann die Pampe drum herum kleistern.
Nach ca. 30min ist das schon gut fest.
Ergebnis ist dann ein "Ladekabel" das sowas von Robust ist.. die ganze konstruktion kannste in die Ecke schmeißen.. weder USB Buchse noch Stecker gehen kaputt.
Im Gegenteil, Du musst noch aufpassen, das es nicht in Deine Richtung zurück hüpft.
Oder seht ihr für mich eine Gefahr, das ich der Beihilfe/ Grob fahrlässig , bla bla beschuldigt werde, weil ich ein Ladekabel an Handy gelötet habe und wollt mich warnen, das nicht zu tun?
Die Frage ist : Ist ein Handy hier ein Medizinprodukt.
Was mir an der gesamten Konstruktion insgesamt nicht gefällt, ist das Handy, und der weg übers netz.
Was passiert bei Ausfall ? Automatischer Alarm nach ca 10min ?
- Das Handy Betriebsssystem neu aufsetzten und "dumm" machen, sodass nurnoch das an programmen läuft, was gebraucht wird ( Die Diabetes App, und die Netzwerkdienste) Aber Telefonieren und auto update und der andere krams nicht mehr. So sparen wir Strom.
Oh.. noch nicht geschehen ? Da geht einiges..
- Können wir das Blutzuckermessgerät einsparen und evtl direkt mit der Pumpe Drahtlos kommunizieren? ( RTFM - wie gesagt 412 Seiten)
Alter ! Ich krieg hier schnappathmung ! Mach mich doch nicht so fertig !
RTFM ist angesagt. Mit Insulin falsche Menge zum falschen Zeitpunkt, kannste übrigens auch jemanden ins Jenseits befördern.
ando
Beiträge: 2623
Registriert: Sa 31. Aug 2013, 23:30

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von ando »

zauberkopf hat geschrieben: Mo 18. Okt 2021, 10:07
Alter ! Ich krieg hier schnappathmung ! Mach mich doch nicht so fertig !
RTFM ist angesagt. Mit Insulin falsche Menge zum falschen Zeitpunkt, kannste übrigens auch jemanden ins Jenseits befördern.
Dont panic!

Wir wollen hier nicht an dem Insulinmanagement rumspielen, sondern nur die Kommunikation verbessern und den Kabelsalat rund ums Handy reduzieren.

Denn den ganzen Kram muss ein 3 jähriger mit sich rumschleppen.

Zum Thema Dexcom: Muss ich mal besprechen. Mein wissensstand ist: nächste chance auf andere Pumpe in 4 Jahren.

Ando
Benutzeravatar
zauberkopf
Beiträge: 9481
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:33
Wohnort: gefährliches Halbwissen

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von zauberkopf »

Naja.. ich meinte auch eher RTFM...
Da musste durch.
Wenn Dein Leben von einem Gerät abhängen würde, könntest Du wahrscheinlich nicht nur das Handbuch zitieren, singen und tanzen, sondern als techniker sogar den schaltplan malen können.. ;-)
Das ding ist der : Im Handbuch stehen sicherlich Dinge drin, die der Inscheneur nicht durch Schaltungstechnik, Software, etc.. abfangen konnte.

z.B, das teil ist nicht Wasserdicht, also steht drin : Geh damit nicht Baden..
Wenn wir ehrlich sind, und es nicht verdrängt haben, haben wir auch schon bockmist gebaut, der durch das lesen vom Manual vermeiden gewesen wäre...
Selbst Profis, wie Ärzte, die es wissen müssten, schrieben mir, unser Gerät sei defekt, ich schrieb zurrück, sie können nicht lesen ( und das war wirklich nur 1/10 Deines Handbuchs.. ).
Denn den ganzen Kram muss ein 3 jähriger mit sich rumschleppen.
Lese Dich schon mal in Militärische Spezifikationen ein.. ;-)
Benutzeravatar
BernhardS
Beiträge: 1751
Registriert: Fr 23. Okt 2015, 19:58

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von BernhardS »

Mal außerhalb der Eskalation:
Das Problem war der Energiebedarf. Dieser ist zu einem nicht unerheblichen Teil proportional zur Meßhäufigkeit.
Auch wenn man nur aus der Chemie kommt und nicht Mediziner ist, so scheint mir dennoch die Meßhäufigkeit ein wenig hoch.

Zum Meldeweg Gerät-Handy-Mobilfunknetz-Eltern-Telefon-KiGaPersonal hätte ich auch eine Meinung - Geht mich natürlich nix an...
gonium
Beiträge: 279
Registriert: Sa 21. Okt 2017, 22:48

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von gonium »

Back to topic: Ich kenne diese Minimed 670G nur vom Hörensagen. Grob zum Verständnis: Das ist ein mittlerweile abgekündigtes System aus Insulinpumpe, Blutzucker-Sensor mit Transmitter, sowie eine Fernbedienung. Siehe z.B. hier: https://www.diashop.de/minimed-670g
Die Fernbedienung -- in obiger Seite "CONTOUR NEXT Link 2.4" Blutzuckermessgerät genannt, vermutlich, weil man damit auch via Teststreifen und Bluttropfen den Glukoselevel messen kann -- hängt nu via USB an einem Handy, was via $App (Welche eigentlich?) die Messdaten den Eltern zugänglich macht. Ob man via App auch die Insulinabgabe verändern kann, ist mir nicht klar. Aber vermutlich auch nicht relevant, hier gehts ja zunächst nur um die Fernüberwachung.

Die konkrete Fragestellung ist ja der Energieverbrauch, bzw. eher: Wie hält das Konstrukt einen ganzen Tag durch. Das obige System scheint leider ziemlich geschlossen zu sein, da bekommt man wohl nicht einfach so eine Bluetooth-Kommunikation direkt mit dem Sensor hin: https://github.com/NightscoutFoundation ... issues/260
Bleibt also nur, (1) den Energieverbrauch des Mobiltelefons zu senken und (2) den Energievorrat durch externen Akku zu erweitern. Mir fällt zu (1) Folgendes ein:
  • Die Software auf dem Gerät verschlanken, was vielleicht was bringt, und
  • sich mal die Empfangsqualität des Mobiltelefons anzuschauen -- vielleicht wäre ja ein anderer Netzbetreiber mit wesentlich besserer Verbindungsqualität eine Option.
Zu (2), externen Akku: Kann man machen, allerdings heisst das halt auch, das zum Handy und Fernbedienung noch ein Akkupack kommt. Mir persönlich wäre das zuviel, aber ich sehe leider auch keine sinnvolle Alternative. Ist ja oben schon alles diskutiert, bleibt nur das Ausprobieren.

Etwas doof ist, das erst in 4 Jahren wieder ein Wechsel des Systems möglich ist, weil Krankenkasse und Verordnung und so. Das Dexcom-System, wie Chemnitzsurfer schreibt, scheint ganz gut zu funktionieren -- allerdings hab ich damit keine Erfahrung. Zum Messen verwende ich das Freestyle 2-System. Da ist mittlerweile in jedem Sender ein Bluetooth-Transceiver eingebaut, der dann direkt mit einer Handyapp des Herstellers reden kann. Okay, die App kann rein gar nix, aber es gibt einen Patch dafür, der die Daten zugänglich macht. Funktioniert in der Praxis ziemlich gut, und braucht keine separate Hardware. In vier Jahren kann man dann nochmal neu nachdenken, und idealerweise vorher diverse Systeme ausprobieren. Die meisten Hersteller bieten ein Probetragen ihrer Systeme an.
gonium
Beiträge: 279
Registriert: Sa 21. Okt 2017, 22:48

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von gonium »

BernhardS hat geschrieben: Mo 18. Okt 2021, 11:26 Das Problem war der Energiebedarf. Dieser ist zu einem nicht unerheblichen Teil proportional zur Meßhäufigkeit.
Auch wenn man nur aus der Chemie kommt und nicht Mediziner ist, so scheint mir dennoch die Meßhäufigkeit ein wenig hoch.
Das übliche Messintervall ist fünf Minuten, und das ist auch sinnvoll. Einerseits misst der Sensor im Fettgewebe, d.h. die so gemessenen Werte hinken zeitlich dem Glukosewert im Blut hinterher. Andererseits kann sich so ein Blutzuckerspiegel verdammt schnell ändern. Beides in Kombination macht es sinnvoll, eben relativ häufig zu messen. Anhand des Deltas zwischen den Einzelwerten kann man dann recht gut abschätzen, wohin die Reise geht.

Dazu kommt noch, dass die Insulinwirkung (also wieviel Insulin brauche ich, um vom Glukosewert A zum Glukosewert B zu kommen) nicht konstant ist. Das ist abhängig von Tageszeit, Stress (sprich: Hormonhaushalt), Bewegung, Wirkstoffkinetik der Injektionsstelle, Anzahl schwarzer Katzen im Drei-Kilometer-Umkreis... Kurz: Mehr messen ist mehr gut.
dirk11
Beiträge: 222
Registriert: Sa 5. Nov 2016, 19:31

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von dirk11 »

gonium hat geschrieben: Mo 18. Okt 2021, 12:01Fernbedienung. Siehe z.B. hier: https://www.diashop.de/minimed-670g
[...]
Etwas doof ist, das erst in 4 Jahren wieder ein Wechsel des Systems möglich ist, weil Krankenkasse und Verordnung und so.
Da sähe ich einen Ansatz-Punkt, aus der Sache herauszukommen und eventuell auf eine andere Technik zu wechseln: laut deinem link ist Minimed erst ab 7 Jahren zugelassen.

Den derzeitigen "Bastel-Ansatz" sehe ich eher als Gefährdung eines Dreijährigen an. Nicht, weil ich meine, dass das nicht sorgfältig gemacht würde oder sich nicht genug Gedanken gemacht würden, sondern einfach aufgrund der Tatsache, daß das via Mikro-USB einfach Müll ist.
gonium
Beiträge: 279
Registriert: Sa 21. Okt 2017, 22:48

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von gonium »

dirk11 hat geschrieben: Mo 18. Okt 2021, 12:45
gonium hat geschrieben: Mo 18. Okt 2021, 12:01Fernbedienung. Siehe z.B. hier: https://www.diashop.de/minimed-670g
[...]
Etwas doof ist, das erst in 4 Jahren wieder ein Wechsel des Systems möglich ist, weil Krankenkasse und Verordnung und so.
Da sähe ich einen Ansatz-Punkt, aus der Sache herauszukommen und eventuell auf eine andere Technik zu wechseln: laut deinem link ist Minimed erst ab 7 Jahren zugelassen.

Den derzeitigen "Bastel-Ansatz" sehe ich eher als Gefährdung eines Dreijährigen an. Nicht, weil ich meine, dass das nicht sorgfältig gemacht würde oder sich nicht genug Gedanken gemacht würden, sondern einfach aufgrund der Tatsache, daß das via Mikro-USB einfach Müll ist.
Hm, kreativer Problemlösungsansatz ;-) Allerdings interpretiere ich das eher so, dass der "Auto-Modus" (vermutlich die Loop-Funktion) erst ab 7 Jahren zugelassen ist. Muss man wohl mal in den Beipackzettel zum Produkt gucken.
dirk11
Beiträge: 222
Registriert: Sa 5. Nov 2016, 19:31

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von dirk11 »

gonium hat geschrieben: Mo 18. Okt 2021, 12:57Allerdings interpretiere ich das eher so, dass der "Auto-Modus" (vermutlich die Loop-Funktion) erst ab 7 Jahren zugelassen ist.
Das ist genau der Punkt: es wird zu viel "interpretiert". Davon, dass sich das auf einen bestimmten Modus bezieht, steht zumindest unter deinem link nichts.
Benutzeravatar
zauberkopf
Beiträge: 9481
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:33
Wohnort: gefährliches Halbwissen

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von zauberkopf »

Mal außerhalb der Eskalation:
Also.. in diesem Bereich immer vom Worst-Case Fall auszugehen, ist wie ich gelernt habe, ziemlich sinnvoll.
Aber auch die Wahrscheinlichkeit herunterzurechnen.

Ich schreibe manchmal so drastisch, weil ich auf diese weise so wirklich groben Unfug verhindern konnte.
Als ich in diesem Job war, habe ich mich dauernd gefragt, ob ich es nicht übertrieben habe.. z.B. mit einem Rückruf.
Ein wenig später erzählte mir ein Forumskollege auf nem Treffen, von einem Vorfall mit einem ähnlichen Gerät, das stattgefunden hatte.
Da haben mir noch mal die Knie gezittert.

Das Ding ist halt immer : 100% gibt es nicht.
z.B. Wirkung, Sicherheit, Rechtssicherheit, Moral.

Erschwerend kommt noch hinzu, das das ein Kind ist..
In einem unberechenbaren alter.
Ich weis das.. wäre ich 3 und hätte so was am Körper.. klein zauberköpfchen würde sich nen Hammer schnappen, und mal zu sehen was da drin ist.
(als ich las, erst in 4 Jahren ein neues Gerät, musste ich schmunzeln..)
Erst mit 4 habe ich kapiert : Das praktischste an einem Schraubenzieher : Du kannst damit etwas zerlegen, reingucken, und wenn Du es wieder zusammenbaust, gibts keinen Ärger... 8-)

Das ist echt ein schwieriges Thema..
Bei sowas mag ich ja immer gerne sehr robuste und meist auch einfache Lösungen(Fehlerquellen vermeiden)..
Und wenn das kleine nicht ohne Handy in den Kindergarten darf.. ist das wirklich eine dumme Situation.
(oder : Was für eine sch... )

Was mir mittlerweile so gedanklich vorschwebt :
Das Smartfone ( kann ja auch ein neues sein ) wird in eine "Sillikon" (Diy-Sugru siehe oben) ladeschale mit Stecker gesteckt.
Wenn man das wirklich so schön wie oben beschrieben abformt, dann ist Handy und Steckverbindung optimal mechanisch geschützt.
Ist das Display geschützt, dann geht das auch nicht an, und spart richtig Strom.
Silikon ist zwar schwerer als Schaumstoff, leitet aber besser die wärme.
Wenn man Aluoxide dazu mischt noch besser.
Elektrisch : gar nix machen. Kein Kabel kaufen (d.H. das originale nehmen), nicht herumbasteln. Noch nicht einmal das Handy mit einer neuen Firmware flashen.
Am besten vielleicht wirklich neu. Auf meinem Nokia von 2018 laufen 2 Apps, die dauernd im Netz nach updates suchen.. ( eigentlich sogar 3.. ) und das Handy schafft locker 2-3 Tage.
Das muss irgendwie funktionieren.
Hat der Hersteller für solche fälle nix im Programm ? Schau Dir noch mal das Handbuch an. 8-)
dirk11
Beiträge: 222
Registriert: Sa 5. Nov 2016, 19:31

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von dirk11 »

zauberkopf hat geschrieben: Mo 18. Okt 2021, 14:30Ich weis das.. wäre ich 3 und hätte so was am Körper..
[...]
Und wenn das kleine nicht ohne Handy in den Kindergarten darf.. ist das wirklich eine dumme Situation.
Wobei mir der Punkt nicht ganz klar wird: was wurde denn in Kitas gemacht, als die Kinder (die auch damals schon Diabetes hatten) keine Smartphones hatten, weil es noch keine gab?
Das Smartfone ( kann ja auch ein neues sein ) wird in eine "Sillikon" (Diy-Sugru siehe oben) ladeschale mit Stecker gesteckt.
Wenn man das wirklich so schön wie oben beschrieben abformt, dann ist Handy und Steckverbindung optimal mechanisch geschützt.
Und den Klumpen soll ein Dreijähriger immer mit sich schleppen. Ja nee is klar. "Hier Kind, vergiss' Deinen Stein nicht."

Zum Rest danach: Zustimmung. Smartföne von heute laufen schon mit Original-Firmware manchmal sehr ... überraschend. Ich würde mein Kind keinesfalls einem Gerät mit selbstgeflashter Firmware aus nicht vertrauenswürdiger Quelle anvertrauen. Ich habe zwar auch schon diverse Geräte gerootet und ein anderes ROM drauf gepackt, aber ob ich dem mein Leben anvertrauen würde, da habe ich dann doch so meine Zweifel.
Benutzeravatar
zauberkopf
Beiträge: 9481
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:33
Wohnort: gefährliches Halbwissen

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von zauberkopf »

Wobei mir der Punkt nicht ganz klar wird: was wurde denn in Kitas gemacht, als die Kinder (die auch damals schon Diabetes hatten) keine Smartphones hatten, weil es noch keine gab?
Also der genaue Background fehlt mir.
Nur ich kann mir so einiges Vorstellen. So ne Bauchspeicheldrüse muss so gut wie möglich ersetzt werden.
Ansonsten wird der restliche Körper geschädigt...
Entweder Manuell oder Automatisch.
Manuell bedeutete Meistens, das der Patient sich selber versorgt. Das habe ich mal gesehen. War dauernd am herumpieksen..
(ich wäre schon längst tot.. ich vergesse ja sogar das essen und kippe dann irgendwann vom stuhl... ! )
Das ist bei nem 3 Jährigen Kind natürlich essig.
Also müsste das jemand von der Kita machen. Die auch noch ein paar andere Kinder zu beaufsichtigen hat.. und für sie schon genug Verantwortung trägt.
Oder anders gesagt : Die Erzieher würde plötzlich auch noch zur Pflegern mutieren.
Und das ganze erzeugt dann eine reihe von Problemen.. angefangen von Rechtlichen.. bis hin zu Menschlichen. Weniger Zeit für die anderen Kinder.. Mehr Verantwortung, für nicht mehr Geld.. usw..

Menschen mit Krankheiten oder Behinderungen hatten es früher nicht unbedingt leichter. Kann mir gut vorstellen, das die dann eben zu hause blieben.
Ärgerlich ist halt wirklich, das das System kein Integriertes System zur Datenübermittlung hat..
Und den Klumpen soll ein Dreijähriger immer mit sich schleppen. Ja nee is klar. "Hier Kind, vergiss' Deinen Stein nicht."
Na komm.. ich habe nicht davon geredet, das Ding in 1l Blei zu gießen. Ich würde wetten, das im vergleich zu einem Smartfone, das Gewicht um ca 30-50% steigt mehr nicht.
Also ich stelle mir vor : eine Handyhülle mit integrierten Stecker. Je nach Mischungsverhältnis von Mehl und Silikon erhältst Du auch unterschiedliche Materialqualitäten. z.B. in der Härte.
Wobei.. mir fällt ein : Es gibt ja auch noch käufliches 2k Silikon aus dem Dentalbereich. Nur das "weiche" "bekannte" wirosil, sondern auch das "HARTE " zeugs, mit dem man richtige Flummis basteln kann !
So ein zeug ist noch mal stabiler = weniger material.
Und, man braucht keine Frischhaltefolie zum abformen. Sogar das Ladekabel, kann man ohne Beschädigung da wieder herauspopeln.
Das aller wichtigste ist der Stecker. So ein USB teil, ist im mobilen Einsatz nach spätestens ein paar Wochen fritte. Wesentlich früher wird er mit Wackelkontakten auf sich aufmerksam machen.
Aber mit einem "wie angegossenen" Ladekabel, habe ich bei meinem alten Handy echt gute Erfahrungen gesammlt, das sich öfters mit Powerbank zusammen in der Jackentasche befand. Sogar mit dem Stecker nach unten.
Und die Buchse war auch schon gut ausgeleiert.
dirk11
Beiträge: 222
Registriert: Sa 5. Nov 2016, 19:31

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von dirk11 »

zauberkopf hat geschrieben: Mo 18. Okt 2021, 16:54Also der genaue Background fehlt mir.
Mir natürlich auch, aber das erklärt es ein wenig.
Na komm.. ich habe nicht davon geredet, das Ding in 1l Blei zu gießen. Ich würde wetten, das im vergleich zu einem Smartfone, das Gewicht um ca 30-50% steigt mehr nicht.

Also ich stelle mir vor : eine Handyhülle mit integrierten Stecker. Je nach Mischungsverhältnis von Mehl und Silikon erhältst Du auch unterschiedliche Materialqualitäten. z.B. in der Härte.

Das aller wichtigste ist der Stecker. So ein USB teil, ist im mobilen Einsatz nach spätestens ein paar Wochen fritte. Wesentlich früher wird er mit Wackelkontakten auf sich aufmerksam machen.
Aber mit einem "wie angegossenen" Ladekabel, habe ich bei meinem alten Handy echt gute Erfahrungen gesammlt, das sich öfters mit Powerbank zusammen in der Jackentasche befand. Sogar mit dem Stecker nach unten.
Und die Buchse war auch schon gut ausgeleiert.
Also, ich hatte das so verstanden: Smartfön mit Powerbank eingegloddert (was schon nicht soo einfach ist, weil man trotzdem an Ein/Aus und Display muss). Da habe ich jetzt mal grob 500gr angesetzt. Laut Google wiegt so ein Dreijähriger ca. 15kg (gerundete Schätzung). Für einen Erwachsenen habe ich mal 90kg angesetzt, also das sechsfache. Umgerechnet würdest Du also als 90kg-Erwachsener 3kg mit dir rumschleppen, nur um das mal zu verdeutlichen. Ich finde das schon ganz ordentlich. Dreijährige sind keine "kleinen Erwachsenen".
ando
Beiträge: 2623
Registriert: Sa 31. Aug 2013, 23:30

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von ando »

Moin,

nochmal ein Update von mir:

Der Junge fährt kein Looping System. Bedeutet, das der Zuckerwert nicht vollautomatisch geregelt wird.

Es ist so, das ein vorgegebenes Programm von der Pumpe gefahren wird. Dieses Programm, oder Behandlungsplan ist mit dem Diabetologe abgestimmt und wurde empirisch ermittelt.
Sollte dabei etwas eskalieren, merkt das die Pumpe. Die Werte bekommt sie von einem Sensor im Oberschenkel. Alleerdings Fettgewebe Werte , die die Pumpe interpretiert.

Also es steckt da schon Intelligenz in Form von Software in der Pumpe.

Die Pumpe wurde auch bewusst ausgewählt, weil sie den besten augenblicklichen Nutzen für das Kind hat und andere Systeme in seinem Alter nicht zugelassen sind / waren , egal.
(In ein paar JAhren sieht man denn nun weiter)

Wenn der Junge nun etwas isst, wird das manuell in der Pumpe eingeggeben und Insulin dosiert.

Kommt nun irgendetwas aus dem Gleichgewicht, würde das erstmal keiner merken.
Bis--- ja bis der Diabetiologe beim nächsten Routine- Termin sich die Auswerteeinheit der Pumpe nimmt und sie per "U-S-B" mit seinen " Kompjuter" verbindet, und dann den Blutzuckerverlauf und Insulindosage der letzten Wochen sieht.
Mit diesen Werten kann er dann den Behandlungsplan anpassen.

Ok, ihr seht, das System wurde wahrscheinlich entwickelt, als die Handys noch Tasten hatten, die Kinder nen Discman und... got the Picture?

Nun wurde das aber von findigen "Eltern" gehackt, die auf die Idee kamen: Hey, wir spielen Onkel Doktor und lesen die Werte einfach selbst aus. Und zwar nahezu Live. Wir erweitern quasi das Display der Insulinpumpe und lesen alle Daten aus. ( So wie beim Auto mit Diagnoseadpater)

Dazu nehmen wir ein Smartphone, verpassen dem Ding eine große USB Buchse per OTG Adapter und sehen, was in der Pumpe abgeht.
Und weil das moderne Handy es kann, speisen wir das in eine eigens erstellte Datenbank in der Cloud und können mit diesem Trick von überall gucken

Das funktioniert auch.
Dazu gibts noch ne App die Nightwatch heißt. Die Visualisiert die Werte auf den Handys.

Damit kann also von überall geschaut werden was Zuckermäßig im Körper des Kindes abgeht. Läuft was aus der Bahn, kann nachdosiert werden.
Dabei geht es nicht um Lebensbedrohliche Werte. Das ist alles in der Pumpe implementiert, um kritische Werte, vor allem Unterzucker und vor allem Unterzucker Nachts zu verhindern.

Es geht vielmehr darum, die Kurve in einem optimalen Bereich zu halten und zu lernen, den Behandlungsplan an Wachstumschübe, Zwischenmahlzeiten, viel Bewegung usw anzupassen.

Uff. Könnt ihr noch?

Die Pumpe und ihre Sensoren funken auf einem herstellerspezifischen sicherem Funkprotokoll (???)
Auch das externe Messgerät und USB Dongle funkt mit der Insulinpumpe. Dabei ist die Reichweite ca 5m. ( Entfernt er sich aus der Funkzone, is das nicht schlimm- sobald wieder Empfang da ist, werden alle Messwerte abgeholt)
Bedeutet: Das Packen mit Handy und Dongel muss gar nicht am Körper vom Jungen getragen werden. Es liegt in der Nähe.
Aber es muss Oft transportiert werden, in Jackentaschen verstaut etc.

Und einmal am Tag muss es geladen werden.


Vorläufiger Plan:

USB Kabel in der Buchse einzementieren mit Knickschutz Winkelstecker - irgdwie. Das geht nach Jan Tux mit Silikon und Mehl? Nie gemacht, ich werds probieren.

Wir wechseln das Handy und verwenden ein S7 oder S8 mit induktivem Lader. ( Die anderen Kandidaten haben sich geweigert zu Laden und Daten zu kommunizieren)

Kann mir jemand Tipps geben, wie ich effektiv und endgültig störenden Kram vom Handy werfe? Zb den Galaxy Store, der sich immerwieder installiert und auch Werbung einblendet, obwohl ich ihm das verboten hab?

Ja, so ist der Plan. Ich denke, da spricht Sicherheitstechnisch nix dagegen.

73

Ando


Und dadruch verschleisst die USB Buchse stark.
dirk11
Beiträge: 222
Registriert: Sa 5. Nov 2016, 19:31

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von dirk11 »

ando hat geschrieben: Mi 20. Okt 2021, 09:42Kann mir jemand Tipps geben, wie ich effektiv und endgültig störenden Kram vom Handy werfe?
Es gibt da Möglichkeiten, auch ohne ein anderes ROM. Die Möglichkeiten sind in gewisser Weise "fake", weil sie beim Zurücksetzen auf Werksteinstellungen wieder rückgängig sind, aber das sehe ich sogar als positiv an:
- Du kannst Apps per ADB deinstallieren (uninstall -k --user 0), die man über die Oberfläche nicht deinstallieren kann
- Du kannst Apps per ADB "disablen" (disable-user --user 0), die man über die Oberfläche nicht "abschalten" kann.
Wenn man nicht genau weiß, daß man Apps deinstallieren kann, ohne andere Funktionalitäten einzuschränken, hat die disable-Variante den smarten Vorteil, daß man auch wieder enablen kann. Zumindest, so lange man dabei keine Grundfunktionalität trifft (wie z.B. den Display-stack oder sowas, denn dann müsste man das Gerät wieder auf Werkseinstellung zurücksetzen).
Wichtig zu wissen: sobald ein PIN für das Gerät gesetzt wurde (also nicht für die SIM), lässt sich das Gerät nach Rücksetzung auf Werkseinstellung ausschließlich mit demselben Google-Konto und derselben PIN wieder neu einrichten. So lange experimentiert wird, einfach jeglichen Geräteschutz deaktivieren. Dazu gibt es auch Apps, ich würde da bei xda-developers oder vielleicht auch bei android-hilfe nachlesen.

"Debloat" wird das genannt, ich setze auf diese Weise bei meinen Xiaomis die Cloud-Funktionalitäten und noch einige andere Dinge außer Funktion, die sonst immer mitlaufen würden, in Europa aber sowieso nicht funktionieren.

Außerdem: Google erlaubt in diesem Alter keine Mitgliedschaft. Man muss also als Erwachsener einen Account anlegen. Ich würde klar davon abraten, den schon vorhandenen eigenen Account dafür zu nutzen, sondern immer dazu raten, hierfür einen separaten, neuen Account einzurichten.
gonium
Beiträge: 279
Registriert: Sa 21. Okt 2017, 22:48

Re: Glucose Pegel messen

Beitrag von gonium »

ando hat geschrieben: Mi 20. Okt 2021, 09:42 Dazu nehmen wir ein Smartphone, verpassen dem Ding eine große USB Buchse per OTG Adapter und sehen, was in der Pumpe abgeht.
Und weil das moderne Handy es kann, speisen wir das in eine eigens erstellte Datenbank in der Cloud und können mit diesem Trick von überall gucken

Das funktioniert auch.
Dazu gibts noch ne App die Nightwatch heißt. Die Visualisiert die Werte auf den Handys.
Aha, das klärt die Lage etwas. Das heisst also: Ihr benutzt http://www.nightscout.info/ mit diesem Uploader-Setup: https://github.com/pazaan/600SeriesAndroidUploader/wiki. Ist dann ja rein passives Monitoring. Nightscout hab ich hier auch am tickern, allerdings nur als Datenbackup-Grab. Ist eine recht eigenwillige Software. Ich werde nie den Appeal von NodeJS verstehen...
ando hat geschrieben: Mi 20. Okt 2021, 09:42 Damit kann also von überall geschaut werden was Zuckermäßig im Körper des Kindes abgeht. Läuft was aus der Bahn, kann nachdosiert werden.
Dabei geht es nicht um Lebensbedrohliche Werte. Das ist alles in der Pumpe implementiert, um kritische Werte, vor allem Unterzucker und vor allem Unterzucker Nachts zu verhindern.

Es geht vielmehr darum, die Kurve in einem optimalen Bereich zu halten und zu lernen, den Behandlungsplan an Wachstumschübe, Zwischenmahlzeiten, viel Bewegung usw anzupassen.
Quasi eine normale Basis-Bolus-Therapie ("Intensivierte Insulintherapie"), allerdings via Pumpe, damit die Häufigkeit von Unterzuckerungen vermindert wird. Das ergibt schon Sinn. Bedeutet aber auch, das ein passives Monitoring wie oben keine autonomen Eingriffe machen darf, insofern würde ich mal behaupten: Das ist safe.

Schönen Gruß,
-Mathias
Antworten